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Die Erfindung betrifft ein Heizsystem für eine Fensterscheibe insbesondere eines Fahrzeugs, insbesondere Kraftfahrzeug, mit wenigstens einer elektrisch betreibbaren Heizeinrichtung, die in/an der Fensterscheibe zum Bilden einer Verbundscheibe anordenbar/angeordnet ist, mit wenigstens einem Temperatursensor und mit einer Steuereinrichtung, die dazu ausgebildet ist, in Abhängigkeit von einer durch den Temperatursensor erfassten Temperatur die Heizeinrichtung zu betreiben.
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Ferner betrifft die Erfindung eine Verbundscheibe für ein Fahrzeug mit einer Fensterscheibe und mit dem oben genannten Heizsystem sowie ein Fahrzeug mit einer solchen Verbundscheibe.
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Heizsysteme, Verbundscheiben und Fahrzeuge der eingangs genannten Art sind aus dem Stand der Technik bekannt.
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Um eine gute Sicht durch eine Fensterscheibe auch bei ungünstigen Witterungsbedingungen zu ermöglichen, werden in der Automobilindustrie Heizungssysteme für Fensterscheiben eingesetzt, die es ermöglichen, die Fensterscheibe zu entfrosten und/oder auf der Fensterscheibe befindlichen Beschlag zu entfernen. Während für die Windschutzscheibe eines Fahrzeugs in der Regel das Belüftungssystem zum Erwärmen der Windschutzscheibe genutzt wird, werden Heckscheiben üblicherweise mittels einer Widerstandsheizung beziehungsweise einer elektrisch betreibbaren Heizeinrichtung aufgewärmt. Dazu ist in die Heckscheibe ein Heizdraht integriert, der bei seiner Bestromung Wärme erzeugt und dadurch die Heckscheibe aufheizt. Weil ein Entfrosten der Windschutzscheibe jedoch mittels eines Lüftungsgebläses erst dann möglich ist, wenn der zugeführte Luftstrom eine entsprechende Temperatur erreicht hat, die in der Regel abhängig von der Motortemperatur des Kraftfahrzeugs ist, werden mittlerweile auch zur Beschleunigung des Aufheizens in die Windschutzscheibe elektrisch betreibbare Heizeinrichtungen eingesetzt. Üblicherweise werden diese als Wischerablageheizung ausgebildet, sodass ein Heizdraht beziehungsweise eine Widerstandsheizung sich lediglich in dem Bereich befindet, in welchem Wischerblätter einer Scheibenwischanlage der Windschutzscheibe sich in ihrem Ruhezustand befinden. Dadurch stören der oder die Heizdrähte nicht die Sicht des Fahrers und ermöglichen dennoch ein Auftauen der Fensterscheibe, zumindest im Bereich der Wischerablage, sodass zumindest die Scheibenwischer in kurzer Zeit entfrostet sind.
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Ein Heizsystem der gattungsgemäßem Art ist beispielsweise aus der Offenlegungsschrift
DE 10 2010 040 132 A1 bekannt. Dabei weist das Heizsystem außerdem einen Temperatursensor sowie eine Steuereinrichtung auf, wobei die Steuereinrichtung in Abhängigkeit von einer mittels des Temperatursensors erfassten Temperatur die Heizeinrichtung betreibt, um die Heizenergie insbesondere den gegebenen Bedingungen anzupassen. Auch ist aus der Offenlegungsschrift
DE 10 2004 012 157 A1 bereits ein Heizsystem für eine Fensterscheibe eines Kraftfahrzeugs bekannt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Heizsystem sowie eine Verbundscheibe für ein Fahrzeug und ein solches Fahrzeug zu schaffen, die einfach und kostengünstig herstellbar sind und insbesondere auch eine einfache Nachrüstung von Fahrzeugen erlauben.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird durch ein Heizsystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dieses weist den Vorteil auf, dass bei dem Einbau der Fensterscheibe in das Fahrzeug keine besonderen Vorkehrungen getroffen werden müssen, um die gewünschte temperaturabhängige Steuerung der elektrisch betreibbaren Heizeinrichtung zu gewährleisten. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, dass der Temperatursensor und die Steuereinrichtung in eine Verbundscheibenschicht für die Verbundscheibe integriert sind. Dadurch sind Temperatursensor und Steuereinrichtung Bestandteil der Verbundscheibe und werden mit dieser zusammen in das Fahrzeug montiert. Damit kann durch einen einfachen Austausch einer Fensterscheibe die gewünschte Funktionalität mit in das Fahrzeug eingebracht werden, ohne dass hierfür eine zusätzliche Verkabelung, abgesehen von der ohnehin vorgesehenen Verkabelung für die Heizeinrichtung der Fensterscheibe, notwendig ist. Durch die Integration von Temperatursensor und Steuereinrichtung in die Verbundscheibenschicht ist eine einfache Anordnung und Integration in die Verbundscheibe gewährleistet.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass der Temperatursensor und die Steuereinheit als ein Steuermodul ausgebildet sind. Temperatursensor und Steuereinrichtung stellen somit eine kompakte Einheit dar, die insbesondere als integriertes Bauteil ausgebildet ist, sodass das Steuermodul in der Verbundschicht nur wenig Platz beansprucht und ohne die Durchsicht durch die Fensterscheibe zu beeinflussen in diese integrierbar ist.
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Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass das Steuermodul wenigstens einen temperaturabhängig selbstschaltenden Schalter zum Verbinden und Trennen der Heizeinrichtung mit einem Stromversorgungsanschluss aufweist. Der selbstschaltende Schalter schaltet also in Abhängigkeit von einer Temperatur, wobei der Schaltpunkt des Schalters zweckmäßigerweise vorgebbar ist, um die gewünschten Vorteile zu erreichen. Dadurch, dass der Schalter temperaturabhängig selbsttätig schaltet, liegt eine besonders einfache und kostengünstige Lösung vor. Insbesondere ist der Schalter dazu ausgebildet, bei Überschreiten einer vorgebbaren Grenztemperatur die Heizeinrichtung von der Spannungsquelle zu trennen, und bei Unterschreiten der oder einer von der Grenztemperatur verschiedenen weiteren Grenztemperatur zu verbinden. Insbesondere ist der Schalter dazu ausgebildet, die Heizeinrichtung nicht direkt mit einer Spannungsquelle zu verbinden beziehungsweise von dieser zu trennen, sondern mit einem Stromanschluss, der beispielsweise mit einem Steuergerät oder einer Leistungselektronik des Kraftfahrzeugs verbunden ist, welches die Beheizung der Fensterscheibe steuert oder regelt. Bei Kraftfahrzeugen mit einer Windschutzscheibe, die über eine elektrisch betreibbare Heizeinrichtung verfügt, wird die Heizeinrichtung automatisch bestromt, wenn der Benutzer eine Aufheizung der Windschutzscheibe fordert. Üblicherweise steuert dazu das Steuergerät sowohl das Heizgebläse als auch die Heizeinrichtung an, um die Windschutzscheibe zu erwärmen. Hat der Benutzer jedoch den Aufheizvorgang für die Windschutzscheibe nur deswegen eingeleitet, weil diese von innen beschlagen ist, die Außentemperaturen jedoch größer als 0°C sind, so wäre ein Bestromen der Heizeinrichtung, insbesondere dann, wenn diese als Wischerablagenheizung ausgebildet ist, nicht notwendig. Durch die vorteilhafte Ausbildung des Heizsystems wird erreicht, dass auch dann, wenn der Benutzer ein Aufheizen der Windschutzscheibe einleitet, die Außentemperaturen jedoch nicht unterhalb des Gefrierpunkts liegen, eine Deaktivierung der elektrisch betreibbaren Heizeinrichtung erfolgt, sofern das Steuermodul auf eine entsprechende Schalttemperatur beziehungsweise Grenztemperatur eingestellt ist. Dadurch wird ein unnötiges Beheizen der Windschutzscheibe durch die elektrisch betreibbare Heizeinrichtung vermieden und der Energieverbrauch des Kraftfahrzeugs optimiert. Durch die in die Verbundscheibe integrierte Ausbildung wird dies auf einfache und kostengünstige Art und Weise gewährleistet.
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Gemäß einer ersten Ausführungsform ist bevorzugt vorgesehen, dass das Steuermodul als Thermistor ausgebildet ist. Dieser elektrische Widerstand, dessen Widerstandswert sich mit der Temperatur reproduzierbar verändert, eignet sich vorteilhaft zur Temperaturmessung und Strombegrenzung für die Heizeinrichtung. Je nach Ausführungsform des Thermistors ist dabei die Schalttemperatur beziehungsweise Grenztemperatur vorgebbar, ab welcher die Heizeinrichtung von dem Stromversorgungskreis getrennt wird. Weil es sich bei dem Thermistor um ein oft verwendetes Bauteil handelt, ist dieses kostengünstig integrierbar.
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Alternativ ist gemäß einer zweiten Ausführungsform bevorzugt vorgesehen, dass das Steuermodul als Kaltleiterwiderstand ausgebildet ist. Der Kaltleiterwiderstand ist eine spezielle Ausführungsform des Thermistors und besitzt einen positiven Temperaturkoeffizient. Auch der Kaltleiter wirkt durch seinen elektrischen Widerstand in Abhängigkeit von der Temperatur als Schaltelement und damit als vorteilhaftes Steuermodul für die Heizeinrichtung.
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Gemäß einer dritten Ausführungsform ist das Steuermodul als Bimetallschalter beziehungsweise Temperaturschalter ausgebildet, dessen mechanischer Schaltzustand sich in Abhängigkeit von der Temperatur verändert. Aufgrund der mechanischen Schaltung ist die Integration des Bimetallschalters in die Verbundscheibe etwas aufwendiger, jedoch erlaubt der Bimetallschalter vorteilhafterweise ein einfaches Ein- und Ausschalten, ohne Zwischenzustände, während die zu vorgenannten Lösungen im Wesentlichen einen linearen Schaltungsverlauf aufweisen.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Steuermodul dazu ausgebildet ist, die Heizeinrichtung bei Überschreiten einer Grenztemperatur von mindestens 0°C von der Stromversorgung beziehungsweise von dem Stromversorgungsanschluss zu trennen. Damit wird gewährleistet, dass bei Temperaturen oberhalb des Gefrierpunkts ein elektrisches Aufheizen der Fensterscheibe unterbleibt, insbesondere auch dann, wenn ein Heizgebläse zum Entfernen von Beschlag auf der Fensterscheibe aktiviert wurde. Die Grenztemperatur kann auch so gewählt werden, dass sie oberhalb von 0°C liegt, um einen Toleranzbereich zur Verfügung zu stellen. Je nach Ausführungsform des Steuermoduls ist eine zweite Grenztemperatur einstellbar, die sich von der ersten Grenztemperatur unterscheidet, sodass beispielsweise ein Hysterese-Effekt erzeugt wird, der ein Verbinden der Heizeinrichtung mit der Stromversorgung insbesondere erst dann gewährleistet, wenn die Temperatur unter einen Temperaturwert gefallen ist, der unterhalb der ersten Grenztemperatur liegt.
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Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass die Heizeinrichtung wenigstens einen in einer Heizschicht für die Verbundscheibe angeordneten Heizdraht aufweist, und dass das Steuermodul in die Heizschicht oder in eine zu der Heizschicht benachbarte Schicht für die Verbundscheibe integriert ist. Das Steuermodul ist somit entweder in die ohnehin vorhandene Heizschicht oder in eine dazu separate Schicht der Verbundscheibe integriert. Im ersten Fall ergibt sich eine besonders kompakte Ausführungsform der Verbundscheibe, bei welcher das Steuermodul direkt in die Heizeinrichtung integrierbar ist. Die zweite Ausführungsform erlaubt eine getrennte Ausbildung von Heizeinrichtung und Steuermodul, die erst bei der Montage beziehungsweise Herstellung der Verbundscheibe miteinander verknüpft beziehungsweise verbunden werden. In letzterem Fall besteht also der Vorteil, dass Steuermodul und Heizeinrichtung in jeweils optimierten Arbeitsschritten hergestellt werden können.
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Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass das Steuermodul zwischen dem Heizdraht der Heizeinrichtung und einem Stromversorgungsanschluss der Heizeinrichtung geschaltet ist. Damit schaltet das Steuermodul die Verbindung zwischen Heizdraht und Stromversorgungsanschluss auf die oben beschriebene Art und Weise. Unter dem Stromversorgungsanschluss wird insbesondere der Anschluss der Heizeinrichtung verstanden, der dauerhaft beispielsweise mit dem Steuergerät des Kraftfahrzeugs verbunden ist, welches die Beheizung der Fensterscheibe durch die Heizeinrichtung und optional durch ein Heizgebläse beziehungsweise eine Belüftungseinrichtung des Kraftfahrzeugs steuert oder regelt. Damit ist das Steuermodul derart ausgebildet, dass es den Betrieb der Heizeinrichtung verhindert, wenn die Temperatur den vorgegebenen Grenzwert übersteigt, und zwar auch dann, wenn ein Heizgebläse beziehungsweise eine Belüftungseinrichtung zum Aufheizen der Fensterscheibe aktiviert wurde.
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Die erfindungsgemäße Verbundscheibe mit den Merkmalen des Anspruchs 10 zeichnet sich durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Heizsystems aus und es ergeben sich dadurch die bereits genannten Vorteile.
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Das erfindungsgemäße Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 11 zeichnet sich durch die erfindungsgemäße Verbundscheibe aus. Es ergeben sich dadurch die bereits genannten Vorteile. Insbesondere weist das Fahrzeug außerdem eine Belüftungseinrichtung auf, die bei Bedarf erwärmte Luft in Richtung der Fensterscheibe fördert, um beispielsweise Beschlag von dieser zu lösen oder diese aufzutauen. Zweckmäßigerweise ist dazu ein Steuergerät vorgesehen, dass in Abhängigkeit von einem Fahrerwunsch oder automatisiert die Belüftungseinrichtung und die Heizeinrichtung der Verbundscheibe ansteuert. Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass dann, wenn der Fahrer ein Aufheizen der Fensterscheibe einleitet, das Steuergerät sowohl die Heizeinrichtung als auch die Belüftungseinrichtung ansteuert. Durch die vorteilhafte Ausbildung der Verbundscheibe wird dabei insbesondere erreicht, dass die Heizeinrichtung nur dann tatsächlich die Fensterscheibe erwärmt, wenn die aktuelle Temperatur unterhalb des vorgegebenen Grenzwerts liegt.
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Weitere Vorteile und bevorzugte Merkmale und Merkmalskombinationen ergeben sich insbesondere aus dem zuvor Beschriebenen sowie aus den Ansprüchen.
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Im Folgenden soll die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert werden. Dazu zeigen
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1 ein Kraftfahrzeug in einer perspektivischen Darstellung und
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2 eine Heizschicht für eine Windschutzscheibe des Kraftfahrzeugs in einer vereinfachten Draufsicht.
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1 zeigt in einer vereinfachten Seitenansicht ein Fahrzeug 1, das als Kraftfahrzeug ausgebildet ist und eine Fensterscheibe 2 im Frontbereich aufweist, die insofern eine Windschutzscheibe des Kraftfahrzeugs darstellt. Der Windschutzscheibe 2 ist ein Heizsystem 3 zugeordnet, das mehrere Komponenten aufweist, die im Folgenden näher erläutert werden soll.
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Dazu zeigt 2 zunächst eine Draufsicht einer Heizschicht 4_2 der Fensterscheibe 2, die insofern als Verbundscheibe 4 ausgebildet ist und zusätzlich zu einem Fensterglas 4_1 die Heizschicht 4_2 aufweist. Die Verbundschicht 4_2 weist eine Trägerfolie 5, insbesondere PVB-Folie (PVB = Polyvinylbutyral) auf, welche die Stabilität der Fensterscheibe 2 erhöht. Insbesondere dient die Trägerfolie 5 dazu, bei einem Unfall Glassplitter der Fensterscheibe zu binden, sodass ein Durchbruch der Fensterscheibe 2 verhindert und das Verletzungsrisiko für Insassen des Fahrzeugs 1 reduziert wird.
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Auf der Trägerfolie 5 ist eine elektrisch betreibbare Heizeinrichtung 6 angeordnet. Die Heizeinrichtung 6 ist als Widerstandsheizung ausgebildet, die zwei Heizdrähte 7, 8 aufweist, welche einerseits mit einer Plus-Pol-Stromschiene 9 und andererseits mit einer Minus-Pol-Stromschiene 10 verbunden sind. Die Stromschienen 9 und 10 sind dabei beabstandet zueinander jeweils am unteren beziehungsweise oberen Randbereich der Trägerfolie 5 angeordnet und erstrecken sich bei bestimmungsgemäßem Verbau horizontal über die Fensterscheibe 2 beziehungsweise die Verbundscheibe 4. Die Heizdrähte 7 und 8 sind im Wesentlichen im untersten achtel der PVB-Folie unterhalb der Stromschiene 9 mäanderförmig gewickelt. Unter einem Heizdraht wird im Zusammenhang mit dem vorliegenden Ausführungsbeispiel insbesondere ein gewickelter oder ein gedruckter Heizdraht verstanden. Damit liegen die Heizdrähte 7, 8 im Wesentlichen in dem Bereich, in welchem Scheibenwischer 11 einer Scheibenwischereinrichtung 12 des Fahrzeugs 1 sich im Ruhezustand auf der Fensterscheibe 2 befinden. Die Heizeinrichtung 6 ist insofern als Wischerablageheizung ausgebildet.
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Die Heizdrähte 7, 8 sind außerdem durch ein vereinfacht dargestelltes Steuermodul 13 mit der Stromschiene 9 verbunden. Das Steuermodul 13 weist jeweils einen temperaturabhängig selbstschaltenden Schalter 14, 15 für jeden der Heizdrähte 7, 8 auf, um den jeweiligen Heizdraht 7, 8 mit der Stromschiene 9 zu verbinden oder von dieser zu trennen. Dabei sind die Schalter 14, 15 derart ausgebildet, dass sie bei Überschreiten einer vorgebbaren Grenztemperatur von mindestens 0°C die elektrische Verbindung zwischen dem jeweiligen Heizdraht 7, 8 und der Stromschiene 9 trennen beziehungsweise lösen. Unterhalb des Grenzwertes oder unterhalb eines weiteren Grenzwertes, der unterhalb des Grenzwertes liegt, stellen die Schalter 14, 15 die Verbindung wieder her. Alternativ zu dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist es auch denkbar, anstelle von zwei getrennten Schaltern 14, 15 einen gemeinsamen Schalter für beide Heizdrähte 7, 8 vorzusehen.
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Die beiden Stromschienen 9, 10 sind jeweils durch einen Stromversorgungsanschluss 16 beziehungsweise Strommasseanschluss 17, mit einer Leistungselektronik insbesondere eines Steuergeräts 18 des Fahrzeugs 1 verbunden.
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Das Heizsystem 3 des Fahrzeugs 1 weist weiterhin eine Belüftungseinrichtung 19 auf, die dazu ausgebildet ist, einen oder mehrere Luftströme im Innenraum des Fahrzeugs 1 zu erzeugen. Insbesondere umfasst die Belüftungseinrichtung 19 dabei auch Mittel, um den oder die Luftströme zu klimatisieren, also zu kühlen oder zu erhitzen. Die Belüftungseinrichtung 19 wird dabei ebenfalls von dem Steuergerät 18 betrieben beziehungsweise angesteuert.
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Das Steuergerät 18 ist weiterhin gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel mit einem am Armaturenbrett des Fahrzeugs 1 angeordneten Schalter 20 verbunden, der vom Fahrer oder einem anderen Insassen des Fahrzeugs 1 betätigbar ist. Durch das Betätigen des Schalters 20 kann der Fahrer ein Aufheizen und insbesondere Auftauen der Fensterscheibe 2 beziehungsweise ein Entfernen von Beschlag von der Fensterscheibe 2 einleiten. Betätigt der Fahrer den Schalter 20, so steuert das Steuergerät 18 sowohl die Heizeinrichtung 6 als auch die Belüftungseinrichtung 19 an, um die Fensterscheibe 2 schnellstmöglich zu erwärmen und für den Fahrer eine freie Durchsicht zu gewährleisten.
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Weil das Steuermodul 13 dazu ausgebildet ist, die Heizeinrichtung 6 zu deaktivieren, sobald die Grenztemperatur überschritten wird, erfolgt nur dann eine elektrische Beheizung der Fensterscheibe 2, wenn die Temperatur unterhalb des vorgegebenen Grenzwertes liegt und insbesondere Frost auf der Windschutzscheibe zu erwarten ist. Unter der Temperatur wird dabei vorliegend die Temperatur der Fensterscheibe 2 selbst verstanden. Liegt die Temperatur jedoch oberhalb des Grenzwertes, so öffnen die Schalter 14 und 15 selbsttätig und trennen damit die Heizdrähte 7, 8 von der Stromschiene 9 und damit von der Leistungselektronik, sodass ein elektrisches Heizen nicht mehr möglich ist. Dies hat den Vorteil, dass bei Temperaturen oberhalb des Gefrierpunktes eine elektrische Beheizung der Windschutzscheibe nicht erfolgt, bei Temperaturen oberhalb des Gefrierpunktes ist davon auszugehen, dass kein Frost auf der Windschutzscheibe vorhanden ist, und damit der Benutzer durch Betätigen des Schalters 20 weniger ein Beheizen und Entfrosten der Windschutzscheibe einleiten möchte, sondern vielmehr das Entfernen von Beschlag auf der Innenseite der Fensterscheibe 2. Hierzu ist jedoch der Betrieb der Belüftungseinrichtung 19 mit einer Aufheizung des zugeführten Luftstroms ausreichend und ein elektrisches Heizen nicht nötig. Damit wird durch die vorteilhafte Ausführung eine Energiereduzierung gewährleistet, die ohne weiteres Zutun des Benutzers erfolgt und im Wesentlichen auch unbemerkt vom Benutzer erfolgt.
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Die Schalter 14, 15 sind vorteilhafterweise als Thermistor, Kaltleiterwiderstand oder Bimetallschalter ausgebildet, um als jeweils einzelnes Bauteil die temperaturabhängige Schaltung zu realisieren. Die Schalter sind somit jeweils Temperatursensoren und Steuereinrichtungen in einem. Durch die vorteilhafte Ausbildung als Thermistor oder Kaltleiterwiderstand wird mit zunehmender Temperatur der Stromfluss durch den jeweiligen Schalter 14, 15 reduziert, sodass ein lineares Abschalten beziehungsweise Deaktivieren und Aktivieren der Heizeinrichtung 6 erfolgt. Bei Verwendung des Bimetallschalters erfolgt ein eindeutiges Ein- und Ausschalten ohne Zwischenzustände. Alternativ kann auch vorgesehen, dass das Steuerungsmodul 13 einen separaten Temperatursensor zum Erfassen der Temperatur der Fensterscheibe 2 aufweist, wobei dann die Schalter 14, 15 nicht selbsttätig sondern betätigbar ausgebildet und in Abhängigkeit von der durch den Temperatursensor erfassten Temperatur betätigt werden.
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Durch die vorteilhafte Integration des Steuerungsmoduls 13 in die Verbundscheibe 4 wird eine kompakte und einfach herzustellende und handhabbare Lösung geboten, die auch ein nachträglichen Einbau der gewünschten Funktionalität in ein bestehendes Fahrzeug ohne großen Mehraufwand ermöglicht. Durch ein einfaches Einsetzen der Verbundscheibe gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Funktionalität bezüglich der Schaltung der Heizeinrichtung 6 automatisch in das Fahrzeug 1 integriert, wobei fahrzeugseitig keine Zusatzaufwände notwendig sind.
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Während gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel das Steuerungsmodul 13 auf der PVB-Folie beziehungsweise auf der Trägerfolie 5 angeordnet ist, ist es auch denkbar, alternativ das Steuerungsmodul 13 auf einer separaten Trägerfolie und damit in einer von der Heizschicht separaten Schicht anzuordnen. Vorzugsweise ist das Steuerungsmodul 13 derart auf der Heizschicht 4_2 beziehungsweise der Verbundscheibe 4 angeordnet, dass es in einem Bereich liegt, der von dem Luftstrom der Belüftungseinrichtung 19 möglichst wenig beeinträchtig beziehungsweise getroffen wird, sodass das Schalten in Abhängigkeit von der Scheibentemperatur und weniger in Abhängigkeit der Temperatur des Luftstroms erfolgt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Fensterscheibe
- 3
- Heizsystem
- 4
- Verbundscheibe
- 4_1
- Glasscheibe
- 4_2
- Heizschicht
- 5
- PVB-Folie
- 6
- Heizeinrichtung
- 7
- Heizdraht
- 8
- Heizdraht
- 9
- Plus-Pol-Stromschiene
- 10
- Minus-Pol-Stromschiene
- 11
- Scheibenwischer
- 12
- Scheibenwischereinrichtung
- 13
- Steuermodul
- 14
- Schalter
- 15
- Schalter
- 16
- Stromversorgungsanschluss
- 17
- Strommasseanschluss
- 18
- Steuergerät
- 19
- Belüftungseinrichtung
- 20
- Schalter
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10201040132 A1 [0005]
- DE 102004012157 A1 [0005]