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Die Erfindung betrifft einen Verschluss für einen Treibstangenbeschlag eines gegen einen Rahmen schwenkbaren Flügels eines Fensters, einer Fenstertür oder dergleichen, mit einer treibstangenseitigen Baugruppe und einem der treibstangenseitigen Baugruppe gegenüberstehend anzuordnenden Gegenlager, mit einem von einer längsverschieblichen Treibstange in einem Gehäuse verschiebbaren Koppelelement und einem von dem Koppelelement antreibbaren Riegelelement der treibstangenseitigen Baugruppe, wobei das Riegelelement von einer versenkten Stellung in eine hervorstehende Stellung um eine parallel zur Schieberichtung des Koppelelementes angeordneten Schwenkachse schwenkbar gelagert ist, und das Koppelelement einen in eine Führungsnut des Riegelelementes eindringenden Führungszapfen hat und das Riegelelement in der hervorstehenden Stellung eine dem Gegenlager gegenüberstehende Stützfläche hat.
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Ein solcher Verschluss ist beispielsweise aus der
EP 2 853 666 A2 bekannt. Bei diesem Verschluss sind eine Lagerachse des Riegelelementes, eine dem Gegenlager gegenüberstehende Stützfläche und der Führungszapfen auf einer Linie angeordnet. Bei der Einleitung von Betriebskräften des Verschlusses werden Kräfte über die Stützfläche in das Riegelelement eingeleitet. Die Kräfte werden damit von der Lagerachse abgestützt. Hierbei werden in den Führungszapfen Scherspannungen eingeleitet.
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Weiterhin ist aus der
EP 2 458 121 A2 ein Verschluss bekannt geworden, bei dem eine Schwenkachse des Riegelelementes im montierten Zustand zugänglich ist. In der hervorstehenden Stellung werden Betriebskräfte zum überwiegenden Teil von der Schwenkachse abgestützt.
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Weiterhin ist aus der
EP 1 286 012 B1 ein Verriegelungsbeschlag mit drehbarer Riegelleiste bekannt geworden. Die Riegelleiste hat im Querschnitt die Form eines Kreisbogens und wird von der Führungsnut durchdrungen. Ein Ende der Riegelleiste hintergreift das Gegenlager im verriegelten Zustand. Ein in die Führungsnut eindringender Zapfen wird von den Betriebskräften auf Scherung beansprucht.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Verschluss der eingangs genannten Art so weiter zu bilden, dass er eine besonders hohe Stabilität und einen geringen Verschleiß besitzt.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Führungszapfen an seinem freien Ende einen Haken hat und dass der Haken in der hervorstehenden Stellung des Riegelelementes einen eine Hinterschneidung bildenden Vorsprung der Führungsnut hintergreift.
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Durch diese Gestaltung vermag der Führungszapfen Zugkräfte aufzunehmen. Daher kann durch eine geeignete Anordnung der Schwenkachse und der das Gegenlager abstützenden Stützfläche die Einleitung von Scherspannungen in den Führungszapfen zuverlässig vermieden werden. Der Verschluss weist hierdurch eine besonders hohe Stabilität auf. Weiterhin wird dank der Erfindung Reibung in der Führungsnut weitgehend vermieden, so dass ein Verschleiß besonders gering gehalten wird.
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Zur Entlastung der Schwenkachse des Riegelelementes trägt es gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei, wenn das Riegelelement eine Auflagefläche hat, wenn die Auflagefläche in der hervorstehenden Stellung des Riegelelementes einer Gegenauflagefläche des Koppelelementes gegenübersteht. Damit werden in das Riegelelement eingeleitete Betriebskräfte des Verschlusses von der Gegenauflagefläche und dem Haken am Koppelelement abgestützt. Ein weiterer Vorteil dieser Gestaltung besteht darin, dass ein Verschleiß der Schwenkachse besonders gering gehalten wird.
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Zur weiteren Entlastung der Lagerung des Riegelelementes trägt es gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei, wenn in einer Draufsicht auf das Riegelelement die Schwenkachse des Riegelelementes zwischen der Auflagefläche und dem Führungszapfen angeordnet ist.
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Von dem Riegelelement in das Koppelelement eingeleitete Betriebskräfte werden zuverlässig in feststehende Bauteile der treibstangenseitigen Baugruppe abgeleitet, wenn das Gehäuse einen an einer Gegenanschlagfläche des Koppelelementes anliegenden Anschlag hat. Durch diese Gestaltung hat der Verschluss einen durchgehenden Kraftfluss von dem Riegelelement über den Haken und die Auflagefläche auf das Koppelelement und von diesem über den Anschlag in das Gehäuse. Hierdurch werden die auf das Riegelelement einwirkenden Betriebskräfte zuverlässig abgestützt ohne die Schwenkachse des Riegelelementes zu belasten.
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Zur weiteren Erhöhung der Stabilität des Verschlusses trägt es gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei, wenn das Riegelelement auf der Seite der Führungsnut eine zweite Auflagefläche und das Koppelelement eine zweite Gegenauflagefläche hat und wenn die Auflagefläche und die Gegenauflagefläche bei hervorstehenden Riegelelement einander gegenüberstehen.
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Der Verschluss gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung konstruktiv besonders einfach, wenn die zweite Gegenauflagefläche auf der Stirnseite des Führungszapfens angeordnet ist. Durch diese Gestaltung werden Betriebskräfte des Verschlusses senkrecht in den Führungszapfen eingeleitet. Eine Beanspruchung auf Scherung wird damit vermieden. Dies trägt zur weiteren Erhöhung der Stabilität des Verschlusses bei.
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Zur weiteren Vereinfachung des konstruktiven Aufbaus des Verschlusses trägt es gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei, wenn die zweite Auflagefläche auf einem parallel zur Schwenkachse des Riegelelementes weisenden Abschnitt der Führungsnut angeordnet ist. Weiterhin hat der Verschluss durch die parallele Führung des Abschnitts der Führungsnut eine besonders hohe Stabilität.
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Zur weiteren Vereinfachung des konstruktiven Aufbaus des Verschlusses trägt es gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei, wenn das Gehäuse zwei übereinander liegende und miteinander verbundene Gehäuseteile hat, wenn eines der Gehäuseteile eine Führung für das Koppelelement und das andere der Gehäuseteile eine Ausnehmung zur Durchführung des Riegelelementes in der hervorstehenden Stellung hat. Weiterhin lässt sich der Verschluss hierdurch besonders einfach montieren und vermeidet im montierten Zustand hervorstehende Kanten bei geöffnetem Flügel. Vorzugsweise verschließt das Riegelelement die Ausnehmung in der versenkten Stellung, so dass der Verschluss zudem besonders einfach zu reinigen ist.
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Zur Vereinfachung der Montage des Verschlusses trägt es gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei, wenn das Riegelelement konzentrisch zur Schwenkachse auf einer Seite einen Lagerzapfen und auf seiner gegenüberliegenden Seite eine Lagerbohrung hat, wenn eines der Gehäuseteile einen in die Lagerbohrung eindringenden Lagerzapfen hat und wenn der Lagerzapfen des Riegelelementes zwischen den beiden Gehäuseteilen gelagert ist.
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Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in
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1 ein Fenster mit einem Treibstangenbeschlag und mehreren Verschlüssen,
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2 vergrößert eine Schnittdarstellung durch einen Teilbereich des Fensters entlang der Linie II-II,
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3 eine perspektivische Darstellung einer treibstangenseitigen Baugruppe des Verschlusses im verriegelten Zustand,
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4 eine perspektivische Darstellung der treibstangenseitigen Baugruppe des Verschlusses im entriegelten Zustand,
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5 eine Schnittdarstellung durch die treibstangenseitige Baugruppe des Verschlusses,
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6 perspektivisch eine Explosionsdarstellung von Bauteilen der treibstangenseitigen Baugruppe des Verschlusses.
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1 zeigt ein Fenster mit einem gegen einen Rahmen 1 schwenkbaren Flügel 2 und mit einem Treibstangenbeschlag 3 zur Verriegelung des Flügels 2 in dem Rahmen 1. Der Treibstangenbeschlag 3 hat eine von einer Handhabe 4 längsverschieblich antreibbare Treibstange 5 zur Ansteuerung mehrerer Verschlüsse 6.
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2 zeigt vergrößert eine Schnittdarstellung durch einen Teilbereich des Fensters im Bereich einer der Verschlüsse 6 entlang der Linie II-II. Der Verschluss 6 hat eine im Flügel 2 montierte treibstangenseitige Baugruppe 7 und ein gegenüberstehend im Rahmen montiertes Gegenlager 8. Zur Vereinfachung der Zeichnung sind der Rahmen 1 und Flügel 2 in 2 nur strichpunktiert angedeutet. Die treibstangenseitige Baugruppe 7 hat ein feststehendes Gehäuse 9 mit einer Führung 10 für ein senkrecht zur Zeichenebene längsverschiebliches Koppelelement 11. Das Koppelelement 11 treibt ein um eine senkrecht zur Zeichenebene verlaufende Schwenkachse 19 schwenkbar in dem Gehäuse 9 gelagertes Riegelelement 12 an. Das Riegelelement 12 ist in einer hervorstehenden Stellung dargestellt, in der eine Stützfläche 13 des Riegelelementes 12 einer Gegenstützfläche 14 des Gegenlagers 8 gegenübersteht. Dies kennzeichnet die Verriegelungsstellung des Verschlusses 6. Das Koppelelement 11 hat einen Antriebszapfen 15 zur formschlüssigen Verbindung der Treibstange 5 aus 1.
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Das Koppelelement 11 hat einen hervorstehenden Führungszapfen 16, der in eine Führungsnut 17 des Riegelelementes 12 eindringt. Die Führungsnut 17 hat, wie 6 zeigt, einen um einen Umfang des Riegelelementes 12 geneigt geführten Abschnitt 18. Beim Antrieb der Treibstange 5 lässt sich das Koppelelement 11 senkrecht zur Zeichenebene verschieben. Dabei gleitet der Führungszapfen 16 in der Führungsnut 17 des Riegelelementes 12. Da die Führungsnut 17 in dem einem Abschnitt 18 über einen Umfang des Riegelelementes 12 geneigt ist, wird das Riegelelement 12 beim Antrieb des Koppelelementes 11 um die senkrecht zur Zeichenebene verlaufende Schwenkachse 19 verschwenkt.
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2 zeigt zudem, dass der Führungszapfen 16 an seinem freien Ende einen Haken 20 hat. Mit dem Haken 20 hintergreift der Führungszapfen 16 einen eine Hinterschneidung bildenden Vorsprung 21 der Führungsnut 17 des Riegelelementes 12. Weiterhin hat das Riegelelement 12 zwei Auflageflächen 22, 23, welche Gegenauflageflächen 24, 25 des Koppelelementes 11 gegenüberstehen. Eine erste Auflagefläche 22 ist neben der Führungsnut 17 angeordnet. Die zweite Auflagefläche 23 ist in der Führungsnut 17 angeordnet. Die der zweiten Auflagefläche 17 gegenüberstehende Gegenauflagefläche 25 ist auf der Stirnseite des Führungszapfens 16 angeordnet.
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Das Gehäuse 9 hat zwei Gehäuseteile 26, 27, von denen ein erstes Gehäuseteil 26 die Führung 10 für das Koppelelement 11 und das zweite Gehäuseteil 27 eine Ausnehmung 28 für das Riegelelement 12 hat. In der dargestellten hervorstehenden Stellung ist das Riegelelement 12 durch die Ausnehmung 28 aus dem Gehäuse 9 herausgeschwenkt.
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Das Gehäuse 9 hat einen Anschlag 29, der sich an einer Gegenanschlagfläche 30 des Koppelelementes 11 abstützt. Der Anschlag 9 ist als in die Führung 10 des Koppelelementes 11 hineinragender Steg ausgebildet.
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Betriebskräfte des Verschlusses 6 führen dazu, dass über das Gegenlager 8 eine Kraft in die Stützfläche 13 des Riegelelementes 12 eingeleitet wird. Diese Kraft führt zu einem Drehmoment um die Schwenkachse 19 des Riegelelementes 12. Das Drehmoment wird über die Gegenauflageflächen 24, 25 und über den Haken 20 des Führungszapfens 16 in das Koppelelement 11 eingeleitet. Da das Koppelelement 11 in der Führung 10 des Gehäuses 9 und durch den Anschlag 29 gehalten ist, werden die Betriebskräfte über das Koppelelement 11 in das Gehäuse 9 weiter geleitet. Damit wird die Belastung der Schwenkachse des Riegelelementes 12 durch die Betriebskräfte gering gehalten.
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3 zeigt zur Verdeutlichung eine perspektivische Darstellung der treibstangenseitigen Baugruppe 7. Das Riegelelement 12 ist mit der Stützfläche 13 vollständig aus dem Gehäuse 9 herausgeschwenkt.
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4 zeigt die treibstangenseitige Baugruppe in der entriegelten Stellung des Verschlusses 6, in der die Stützfläche 13 des Riegelelementes 12 die Ausnehmung 20 im Gehäuse 9 verschließt. Das Riegelelement 12 befindet sich damit in der versenkten Stellung.
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Eine Schnittdarstellung durch die treibstangenseitige Baugruppe 7 in der entriegelten Stellung des Verschlusses 6 ist zur Verdeutlichung in 5 dargestellt.
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6 zeigt eine Explosionsdarstellung der Bauteile der treibstangenseitigen Baugruppe 7. Hierbei sind die Gehäuseteile 26, 27 des Gehäuses ersichtlich, zwischen denen das Koppelelement 11 angeordnet ist. Das Riegelelement 12 hat im Bereich der Schwenkachse 19 einen einseitig hervorstehenden Lagerzapfen 31 und auf der anderen Seite eine Lagerbohrung 32 für einen Lagerzapfen 33 des ersten Gehäuseteils 26. Der Lagerzapfen 31 des Riegelelementes 12 ist in einer Lagerschale 34 zwischen den beiden Gehäuseteilen 26, 27 gelagert, so dass sich das Riegelelement 12 zur Montage einfach mit der Lagerbohrung 32 auf den Lagerzapfen 33 des ersten Gehäuseteils 26 aufstecken lässt. Nach der Verbindung der Gehäuseteile 26, 27 ist das Riegelelement 12 in dem Gehäuse 9 gelagert.
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Der Führungszapfen 16 befindet sich in der in 2 dargestellten Verriegelungsstellung in einem geraden Abschnitt 35 der Führungsnut 17, in der das Koppelelement 11 verschoben werden kann, ohne dass das Riegelelement 12 aus seiner hervorstehenden Stellung heraus verschwenkt wird. Dieser Abschnitt 35 ist in 6 zu erkennen. In 3 ist zu erkennen, dass die Führungsnut 17 einen weiteren geraden Abschnitt 36 hat, in dem der Führungszapfen 16 in versenkter Stellung des Riegelelementes 12 entlang gleitet. Die beiden in den 2 und 3 dargestellten geraden Abschnitte 35, 36 sind über den beschriebenen geneigten Abschnitt 18, in der das Riegelelement 12 verschwenkt wird, wenn der Führungszapfen 16 darin entlang gleitet, verbunden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2853666 A2 [0002]
- EP 2458121 A2 [0003]
- EP 1286012 B1 [0004]