DE102016200050A1

DE102016200050A1 - Heizungsdisplay

Info

Publication number: DE102016200050A1
Application number: DE102016200050.0A
Authority: DE
Inventors: Arnaud Guerizec
Original assignee: Vaillant GmbH
Current assignee: Vaillant GmbH
Priority date: 2016-01-06
Filing date: 2016-01-06
Publication date: 2017-07-06
Also published as: EP3190351A1

Abstract

Bei einem Display einer Heizungsanlage zum Anzeigen von Betriebszuständen, Fehlermeldungen und anderen Informationen ist das Display als elektronisches Papier ausgeführt.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Heizungsdisplay.
Gemäß dem Stand der Technik werden Heizungsdisplays inForm von Flüssigkeitsanzeigen (LCD), Leucthdioden (LED) oder Dünnschichttransistor (TFT) ausgeführt. Hierzu muss zur Anzeige sowohl im Stand-By-Modus als auch Betriebsmodus elektrische Energie aufgewendet werden. Insbesondere im Stand-By-Modus wird elektrische Energie aufgewendet, obwohl die Anzeige in der Regel nur eine statische Information enthält. Die Anzeige stellt einen Verbraucher der Heizungsanlage dar und geht somit in den Gesamtwirkungsgrad der Anlage ein.
Im Falle einer Störung, welche zu einer Zerstörung der Sicherung führt oder auf sonstige Weise zu einer Stromabschaltung führt, wird der letzte Betriebszustand oder gar die relevante Fehlermeldung nicht angezeigt. Eine erneute Verbindung mit elektrischem Strom durch Einsetzen einer neuen Sicherung oder sonstiges Bestromen kann zu einer Gefährdung führen. Ist beispielsweise ein Bauteil, welches in Kontakt mit dem Installateur oder Benutzer treten kann, durch einen Defekt stromführend, so führt das Wiederbestromen im ungünstigsten Fall zu einer lebensbedrohlichen Situation.
Aufgabe der Erfindung ist den Verbrauch eines Heizungsdisplays zu mindern und zugleich die Sicherheit im Fehlerfall zu erhöhen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Heizungsdisplay als elektronisches Papier ausgeführt ist. Hierdurch wird einerseits der Stromverbrauch signifikant reduziert und andererseits auch bei einer Störung die letzte Anzeige dargestellt, so dass der Installateur oder Betreiber einen Anhaltspunkt für die Störung findet und falsche, gefährliche Abstellmaßnahmen vermieden werden können.
Unter einem Elektronischen Papier, auch E-Ink, E-Papier oder ePaper genannt, werden Anzeigetechniken verstanden, welche dem Aussehen von Tinte oder Toner auf Papier entspricht. Es handelt sich um eine passive, nicht selbst leuchtende Anzeige, welche wie Papier reflektiert. Sie werden daher auch als reflektierende Displays bezeichnet. Eine dauerhafte Anzeige von Bildern und Texten ist ohne Erhaltungsspannung möglich.
Das elektronische Papier ist zudem häufig biegsam und kann somit an beliebige Konturen angepasst werden.
Einige elektronische Papiere basieren auf der Erscheinung der Elektrophorese. In kleinen Mikrokapseln schwimmen elektrisch geladene weiße Teilchen in gefärbtem Öl. Durch die Polarität durch Anlagen eines elektrischen Feldes wandern diese weißen Partikel an die Oberseite der Mikrokapsel und werden damit für den Betrachter sichtbar. Bei umgekehrter Polarität wandern sie an die Unterseite, sodass der Betrachter einen dunklen Punkt sieht.
Durch kurzzeitiges Anlegen einer elektrischen Spannung kann die Darstellung verändert werden. Die Darstellung kann mehrere Wochen stabil erhalten bleiben, so dass bei einem Ausfall der Spannungsversorgung noch mehrere Wochen die letzte Anzeige erhalten bleibt.
Durch die Verwendung von Mikrokapseln kann flexibler Kunststoff als Trägermaterial verwendet werden. Über eine TFT-Aktiv-Matrix werden die Bildpunkte angesteuert.
Elektronische Papiere können auch auf Basis von bistabilen LCDs oder mittels Elektrobenetzung hergestellt werden.
1 zeigt eine Bedieneinheit 2 für eine über ein Datenkabel 4 verbundene Heizungsanlage, welche nicht detaillierter dargestellt ist. Die Bedieneinheit 2 verfügt über eine Frontabdeckung 5 mit mehreren Bedienknöpfen 3. In der Mitte der Frontabdeckung 5 ist ein Ausschnitt für ein Display 1.
2 zeigt eine Explosionszeichnung der Bedieneinheit 2. Hinter der Frontabdeckung 5 befindet sich das Display 1, welchem eine Elektronikplatine 7 sowie eine Rückwand 6 folgen. Die Frontabdeckung 5 sowie die Rückwand 6 bilden das Gehäuse der Bedieneinheit 2.
3 zeigt, dass das Display 1 und die Bedienknöpfe 3 mit der Elektronikplatine 7 verbunden sind.
Das Display 1 der Heizungsanlage zeigt Betriebszuständen, Fehlermeldungen und anderen Informationen der Heizungsanlage an. Über die Bedienknöpfe können Programme gestartet, beendet oder bezüglich ihrer Parameter verändert werden.
Das Display 1 und / oder die Bedieneinheit 2 können auch direkt in eine Heizungsanlage integriert sein.
Optional können bei der Herstellung der Heizungsanlage Informationen auf das Display 1 aufgebracht werden, so dass der Heizungsinstallateur vor der Erstinbetriebnahme Informationen zum Gerät wie beispielsweise das Produktionsdatum; Variantenparameter und die Softwareversion, als auch Installationshinweise angezeigt bekommt. Damit auch bei längeren Lagerzeiten die Anzeige erhalten bleibt, kann ein kleiner Energiespeicher (Kondensator oder Batterie) die Erhaltung der Anzeige unterstützen. Dieser kann auf der mit der Anzeige verbundenen Platine aufgebracht sein.
Nach der Inbetriebnahme kann der elektrische Verbrauch durch die Erfindung reduziert werden. Im Stand-By-Modus benötigt das Display 1 keine elektrische Energie. Im Heizungsbetrieb wird nur bei der Veränderung einer angezeigten Information elektrische Energie benötigt.
Bei Störungen bleibt die Anzeige erhalten und gibt dem Betreiber oder Installateur einen Hinweis bezüglich der Fehlerbeseitigung. Die Wiederholung des Fehlers wird somit vermieden.
Bezugszeichenliste

1: Display
2: Bedieneinheit
3: Bedienknöpfe
4: Anschlusskabel
5: Frontabdeckung
6: Rückwand
7: Elektronikplatine

Claims

Display (1) einer Heizungsanlage zum Anzeigen von Betriebszuständen, Fehlermeldungen und anderen Informationen, dadurch gekennzeichnet, dass das Display als elektronisches Papier ausgeführt ist.
Display (1) einer Heizungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein elektrischer Energiespeicher mit dem Display verbunden ist.
Verfahren zum Betreiben eines elektronischen Papiers in einem Display (1) einer Heizungsanlage, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Produktion der Heizungsanlage Informationen zum Gerät wie beispielsweise das Produktionsdatum, Variantenparameter und die Softwareversion und / oder Installationshinweise aufgebracht werden.
Verfahren zum Betreiben eines elektronischen Papiers in einem Display (1) einer Heizungsanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Langzeitstabilität der Anzeige durch einen mit dem Display verbundenen Energiespeicher erreicht wird.
Verfahren zum Betreiben eines elektronischen Papiers in einem Display (1) einer Heizungsanlage nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Störung die Anzeige erhalten bleibt.