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Die Erfindung betrifft eine Nachstelleinrichtung für eine Reibungskupplung, mit dessen Hilfe ein Rampensystem ausgebildet werden kann, um einen verschleißbedingten Fehlabstand einer Anpressplatte der Reibungskupplung zu einer Gegenplatte der Reibungskupplung nachstellen zu können.
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WO 2008/058508 A1 ist eine Doppelkupplung mit zwei Reibungskupplungen bekannt, bei denen ein verschleißbedingter Fehlabstand einer Anpressplatte zu einer Gegenplatte über eine weggesteuerte Nachstelleinrichtung kompensiert werden kann. Die Nachstelleinrichtung weist einen an einer Gegenrampe eines Kupplungsgehäuseteils abgleitenden Sensierring auf, der in Umfangsrichtung mit einer Federkraft einer Zugfeder relativ zu dem Kupplungsgehäuseteil beaufschlagt ist. Der Sensierring wird mit Hilfe einer mit dem Kupplungsgehäuseteil vernieteten Klemmfeder reibschlüssig gegen eine als Tellerfeder ausgegestaltete Hebelfeder zum axialen Bewegen der Anpressplatte relativ zur Gegenplatte arretiert. Zwischen der Anpressplatte und der Gegenplatte kann eine mit Reibbelägen versehene Kupplungsscheibe reibschlüssig verpresst werden, um ein Drehmoment zu übertragen. Bei einem Verschleiß der Reibbeläge erhöht sich der Hubweg der Anpressplatte, wodurch die Tellerfeder einen entsprechend großen Hub zum Schließen der Reibungskupplung ausführen muss. Die ringförmig ausgestaltete Klemmfeder ist mit der Tellerfeder gekoppelt, so dass die Tellerfeder bei einem entsprechend großen Hub der Tellerfeder die Klemmfeder elastisch von dem Sensierring weg biegt, wodurch die Klemmkraft der Klemmfeder auf den Sensierring reduziert wird oder sogar die Klemmfeder von dem Sensierring abheben kann. Bei einem ein tolerierbares Ausmaß übersteigenden Verschleiß ist der Hub der Tellerfeder so groß, dass der Sensierring die reibschlüssig aufgebrachte Klemmkraft der Klemmfeder überwinden kann, wodurch der Sensierring von der von der Zugfeder aufgebrachten Federkraft in Umfangsrichtung um einen Winkelbetrag verdreht wird. Der in axialer Richtung rampenförmig ausgestaltete Sensierring gleitet an der Gegenrampe des Kupplungsgehäuseteils ab, wodurch sich der axiale Abstand vergrößert bis wieder die Klemmkraft der elastisch von der Tellerfeder weggebogenen Klemmfeder ausreicht, um den Sensierring reibschlüssig an einer weiteren Bewegung in Umfangsrichtung zu hindern. Bei einem Öffnen der Reibungskupplung kann durch den verdrehten Sensierring die Tellerfeder an einem in axialer Richtung verschobenen Punkt an dem Sensierring anschlagen, so dass die Tellerfeder von einem Nachstellring zum Nachstellen des verschleißbedingten Fehlabstands abhebt oder zumindest eine Klemmkraft auf den Nachstellring reduziert. Der Nachstellring ist ebenfalls in Umfangsrichtung mit einer Federkraft beaufschlagt, so dass der in axialer Richtung rampenförmige Nachstellring an einer entsprechenden Gegenrampe der Anpressplatte abgleiten kann bis die von der Tellerfeder bereitgestellte Klemmkraft wieder ausreicht ein weiteres Verdrehen des Nachstellrings zu verhindern. Der Nachstellring kann dadurch in axialer Richtung einen größeren Abstand zwischen der Tellerfeder und der Anpressplatte überbrücken, wodurch der verschleißbedingte Fehlabstand der Anpressplatte zur Gegenplatte nachgestellt ist und die Tellerfeder mit einem entsprechend geringeren Hub die Anpressplatte auf die Gegenplatte zu bewegen kann.
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Es besteht ein ständiges Bedürfnis Reibungskupplungen mit Nachstellfunktion möglichst haltbar und robust auszugestalten.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung Maßnahmen aufzuzeigen, die eine haltbare und robuste Reibungskupplung mit Nachstellfunktion ermöglichen.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch eine Nachstelleinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung angegeben, die jeweils einzeln oder in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können.
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Erfindungsgemäß ist eine Nachstelleinrichtung für eine Reibungskupplung, insbesondere zum Kuppeln einer Antriebswelle eines Kraftfahrzeugs mit einer Getriebeeingangswelle eines Kraftfahrzeuggetriebes, vorgesehen mit einem Kupplungsdeckel, einer, insbesondere als Tellerfeder ausgestalteten, Hebelfeder zum Verlagern einer Anpressplatte zum reibschlüssigen Verpressen einer Kupplungsscheibe relativ zu dem Kupplungsdeckel, einem an einer Verstellrampe abgleitbaren Verstellring zur Variation einer axialen Erstreckung eines aus der Verstellrampe und dem Verstellring gebildeten Rampensystems zum Ausgleich eines verschleißbedingten axialen Fehlabstands der Anpressplatte, wobei insbesondere die Verstellrampe von dem Kupplungsdeckel ausgebildet ist, und einer an dem Verstellring angreifenden Vorspannfeder zum Verdrehen des Verstellrings relativ zur Verstellrampe, wobei der Kupplungsdeckel mindestens einen abstehenden Haltehaken zur Lageausrichtung der Vorspannfeder aufweist und ein Federdraht der Vorspannfeder in dem Haltehaken eingehakt ist.
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Die Vorspannfeder kann im Wesentlichen in Umfangsrichtung verlaufen und kann hierzu einen bogenförmigen Verlauf aufweisen. Hierbei kann die Federkraft der Vorspannfeder dazu führen, dass die Vorspannfeder in einen mehr tangentialen Verlauf gezwungen wird, so dass die Vorspannfeder in die Nähe der Hebelfeder gelangen kann. In dieser Lage kann die Vorspannfeder in axialer Richtung zwischen die Hebelfeder und den Kupplungsdeckel gelangen, so dass die Hebelfeder die Vorspannfeder an dem Kupplungsdeckel verquetschen und beschädigen kann. Die Nachstellfunktion der Nachstelleinrichtung kann hierdurch beeinträchtigt werden. Wenn ein von dem Kupplungsdeckel axial abstehender Zentrierbolzen zum Zentrieren der Hebelfeder vorgesehen ist, kann die Vorspannfeder zwar radial außen an dem Zentrierbolzen auf einem radial äußeren Radius anliegen aber an dem Zentrierbolzen tangential anliegende Zentrieransätze der Hebelfeder können in ungünstigen Situationen immer noch die Vorspannfeder verquetschen. Durch den mindestens einen Haltehaken kann der Verlauf der Vorspannfeder vorgegeben werden und die Vorspannfeder in Position gehalten werden. Der Haltehaken kann hierzu beispielsweise an einer Windung der Vorspannfeder und/oder an einem in tangentialer Richtung und/oder in Umfangsrichtung verlaufenden Teil der Vorspannfeder eingehakt sein. Durch den mindestens einen Haltehaken kann ein gewünschter bogenförmiger Verlauf der Vorspannfeder sichergestellt werden, wodurch eine Beschädigung und/oder ein Verklemmen der Vorspannfeder vermieden werden kann, so dass eine haltbare und robuste Reibungskupplung mit Nachstellfunktion ermöglicht ist.
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Die Vorspannfeder ist insbesondere einstückig aus einem entsprechend geformten Federdraht hergestellt, beispielsweise zumindest teilweise in der Art einer Schraubenfeder. Insbesondere sind mehrere, vorzugsweise drei, Vorspannfedern vorgesehen, die vorzugsweise in Umfangsrichtung gleichmäßig verteilt sind. Die jeweilige Vorspannfeder kann an ihrem einen Ende mit dem Verstellring und mit ihrem anderen Ende mittelbar oder unmittelbar mit dem Kupplungsdeckel verbunden und/oder abgestützt sein. Das jeweilige Ende der Vorspannfeder ist beispielsweise durch Verhaken verbunden. Besonders bevorzugt erlaubt der Haltehaken eine Relativbewegung der Vorspannfeder relativ zum Haltehaken, so dass je nach Verschleißzustand der Reibungskupplung und Relativwinkellage des Verstellrings die Vorspannfeder einen geeigneten Verspannungszustand einnehmen kann. Insbesondere blockiert der Haltehaken ausschließlich eine Relativbewegung der Vorspannfeder in radialer Richtung, insbesondere nach radial innen, wobei insbesondere ein Abgleiten der Vorspannfeder in tangentialer Richtung und/oder in Umfangsrichtung an dem Haltehaken ermöglicht ist. Die Nachstelleinrichtung ist insbesondere an einer getriebeseitigen Reibungskupplung einer Doppelkupplung für ein Doppelkupplungsgetriebe eines Kraftfahrzeugs vorgesehen.
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Insbesondere ist mit dem Kupplungsdeckel ein, im Wesentlichen axial verlaufender, Zentrierbolzen zum Zentrieren der Hebelfeder verbunden, wobei der mindestens eine Haltehaken die Vorspannfeder zu dem Zentrierbolzen und/oder zu der Hebelfeder nach radial außen beabstandet vorbeiführt. Durch den radialen Abstand der Vorspannfeder zu dem Zentrierbolzen kann vermieden werden, dass die Vorspannfeder von tangential an dem Zentrierbolzen anschlagbaren Zentrieransätzen der Hebelfeder beschädigt oder blockiert werden kann.
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Vorzugsweise weist die Vorspannfeder ein, insbesondere als Schraubenfeder ausgestaltetes, erstes Federelement und ein mit dem ersten Federelement einstückig ausgeführtes, insbesondere als Schraubenfeder ausgestaltetes, zweites Federelement auf, wobei das erste Federelement und das zweite Federelement über einen einstückig ausgeführten, insbesondere im Wesentlichen in Umfangsrichtung verlaufenden, Verbindungsdraht miteinander verbunden sind, wobei der Verbindungsdraht in dem mindestens einen Haltehaken eingehakt ist. Der Verbindungsdraht kann leicht in tangentialer Richtung und/oder in Umfangsrichtung an dem Haltehaken abgleiten, so dass ein Blockieren der Relativbeweglichkeit der Vorspannfeder und/oder eine Einschränkung des Federvermögens und/oder des Federwegs der Vorspannfeder durch den Haltehaken vermieden sein können.
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Besonders bevorzugt ist der Haltehaken einstückig mit dem Kupplungsdeckel ausgeführt, wobei der Haltehaken durch Stanzen und spanloses Umformen aus dem übrigen Kupplungsdeckel nach radial innen ausstellbar ist. Der Haltehaken kann dadurch kostengünstig hergestellt sein, wobei gleichzeitig eine geringe Bauteileanzahl und geringe Montagekosten erreicht sein können.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele exemplarisch erläutert, wobei die nachfolgend dargestellten Merkmale sowohl jeweils einzeln als auch in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können. Es zeigen:
- 1: eine schematische perspektivische Schnittansicht einer Nachstelleinrichtung
und
- 2: eine schematische perspektivische Draufsicht der Nachstelleinrichtung aus 1.
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Die in 1 und 2 dargestellte Nachstelleinrichtung 10 für eine Reibungskupplung, insbesondere einer Doppelkupplung, zum Kuppeln einer Antriebswelle eines Kraftfahrzeugmotors mit einer Getriebeeingangswelle eines Kraftfahrzeuggetriebes weist einen Kupplungsdeckel 12 auf, der eine Verstellrampe 14 ausbildet, auf der ein Verstellring 16 in Umfangsrichtung abgleiten kann. Alternativ kann die Verstellrampe 14 als separates Bauteil ausgestaltet sein. Durch das relative Verdrehen des Verstellrings 16 zur Verstellrampe 14 kann die axiale Erstreckung eines aus der Verstellrampe 14 und des Verstellrings 16 gebildeten Rampensystems 18 verändert werden. An dem Verstellring 16 ist eine als Tellerfeder ausgestaltete Hebelfeder 20 schwenkbar abgestützt. Bei einem Verschwenken der Hebelfeder 20 kann sich die Konizität der als Tellerfeder ausgestalteten Hebelfeder 20 verändern und eine Anpressplatte, an der die Hebelfeder 20 anliegt, relativ zu einer Gegenplatte verlagert werden, um die Reibungskupplung zu öffnen beziehungsweise zu schließen, indem eine Kupplungsscheibe zwischen der Anpressplatte und der Gegenplatte reibschlüssig verpresst wird. Durch die Änderung der axialen Erstreckung des Rampensystems 18 kann ein in Umfangsrichtung verlaufender durch den Verstellring 16 ausgebildeter Schwenkpunkt der Hebelfeder 20 axial verlagert werden, um einen verschleißbedingten axialen Fehlabstand der Anpressplatte zur Gegenplatte infolge von verschleißenden Reibbelägen der Kupplungsscheibe nachstellen zu können.
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Die Hebelfeder 20 ist an einem mit dem Kupplungsdeckel 12 fest verbundenen Zentrierbolzen 22 zentriert und gegen Verdrehen gesichert. Mit Hilfe einer Vorspannfeder 24, die an einem Ende mit dem Verstellring 16 und an einem anderen Ende mit dem Kupplungsdeckel 12 befestigt ist, ist der Verstellring in Umfangsrichtung vorgespannt. Wenn eine auf den Verstellring 16 angreifende Klemmkraft verschleißbedingt nachlässt, kann der Verstellring 16 in Umfangsrichtung von der vorgespannten Vorspannfeder 24 an der Verstellrampe 14 abgleitend verdreht werden, bis in der nachgestellten Lage die auf dem Verstellring 16 angreifende Klemmkraft wieder ausreicht den Verstellring 16 festzuhalten. Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist die einstückige Vorspannfeder 24 in einem ersten Windungsbereich ein als Schraubenfeder ausgestaltetes erstes Federelement 26 und in einem zweiten Windungsbereich ein als Schraubenfeder ausgestaltetes zweites Federelement 28 auf, wobei die Federelemente 26, 28 über einen Verbindungsdraht 30 miteinander verbunden sind. Der Verbindungsdraht 30 ist in von dem Kupplungsdeckel 12 ausgebildeten Haltehaken 32 eingehakt, wobei der Verbindungsdraht 30 an dem jeweiligen Haltehaken 32 in Umfangsrichtung abgleiten kann und der Haltehaken 32 lediglich eine Relativbewegung in radialer Richtung blockiert. Die Haltehaken 32 können die Vorspannfeder 24 nach radial außen beabstandet zu dem Zentrierbolzen 22 und zu der Hebelfeder 20 positionieren, so dass die Vorspannfeder 24 nicht zu weit nach radial innen gerät, wo sie beispielsweise von der Hebelfeder 20 beschädigt werden könnte.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Nachstelleinrichtung
- 12
- Kupplungsdeckel
- 14
- Verstellrampe
- 16
- Verstellring
- 18
- Rampensystem
- 20
- Hebelfeder
- 22
- Zentrierbolzen
- 24
- Vorspannfeder
- 26
- erstes Federelement
- 28
- zweites Federelement
- 30
- Verbindungsdraht
- 32
- Haltehaken
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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