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Die Erfindung betrifft eine Personalisierungsvorrichtung für Kraftfahrzeuge zur Anpassung von Fahrzeugfunktionen gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie ein eine Vorrichtung umfassend eine solche Personalisierungsvorrichtung und ein Kraftfahrzeug nach Anspruch 15.
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Kraftfahrzeuge weisen heutzutage eine Vielzahl technischer Funktionen auf. Hierzu gehören reine Komfortfunktionen und vor allem auch sicherheitsrelevante Funktionen. Zu letzteren kann man beispielsweise Fahrassistenzsysteme wie Antiblockiersysteme (ABS), elektronische Stabilitätskontrollen (ESP), eine Antischlupfregelung (ASR), ein Spurhaltesystemen, Abstandswarner, automatische Bremssystem, Einparkhilfen und Autopiloten zählen. Aber selbst auf den ersten Blick dem Komfort dienende Funktionen können Einfluss auf die Sicherheit haben, beispielsweise zu laute Musik.
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In fast allen heutigen Fahrzeugen sind die Fahrzeugfunktionen von jedem Fahrzeugnutzer gleichermaßen nutzbar. Teilweise gibt es Ansätze, dass Fahrzeugnutzer durch Memory-Funktionen bestimmte Voreinstellungen von Fahrzeugfunktionen selbst festlegen können, beispielsweise Sitz- und Spiegeleinstellungen.
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Im Markt existiert außerdem ein System, das einen programmierbaren Zweitschlüssel aufweist. Auf diesem kann ein Berechtigter, meist der Fahrzeugeigentümer, Voreinstellungen für eine Geschwindigkeitsbegrenzung und die zwingende Aktivierung von Fahrassistenzsystemen vornehmen. Der Nutzer des Zweitschlüssels ist dann an diese Vorgaben gebunden. Nachteilhaft hieran ist jedoch, dass die gesamte Voreinstellung in der Verantwortung des Fahrzeugeigentümers liegt und bei wechselnden Zweitschlüsselnutzern keine individuellen Vorgaben verfügbar sind.
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Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik zu überwinden und eine Lösung bereitzustellen, die eine individuelle Konfiguration von Fahrzeugfunktionen durch berechtigte Personen ermöglicht. Die Lösung soll sicher, komfortabel, zuverlässig und kostengünstig sein, sowie nach Möglichkeit dazu geeignet sein, Risikogruppen von Fahrern sicherheitsrelevante Beschränkungen aufzuerlegen.
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Hauptmerkmale der Erfindung sind im kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 und in Anspruch 15 angegeben. Ausgestaltungen sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 14.
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Die Erfindung betrifft eine Personalisierungsvorrichtung für Kraftfahrzeuge, mit einem Datenspeicher, der über eine Datenverbindung mit einem Empfänger in einem Kraftfahrzeug datenkommunizierend verbunden ist, wobei der Datenspeicher personalisierte Daten enthält, wobei der Empfänger zur Anpassung von Fahrzeugfunktionen des Kraftfahrzeugs basierend auf den personalisierten Daten mit einer Steuerungseinrichtung des Kraftfahrzeugs verbunden ist, und wobei der Datenspeicher ein Führerscheindokument ist.
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Hierdurch lässt sich sicherstellen, dass personalisierte Daten des Fahrers zur Konfiguration der Fahrzeugfunktionen herangezogen werden können. Das Führerscheindokument enthält ohnehin personalisierte Daten und ist vom Fahrer im Fahrzeug mitzuführen. Die Integration zusätzlicher Funktionalität in das Führerscheindokument ist daher komfortabel in der Handhabung. Sofern Behördenvorgaben für die Fahrzeugfunktionen zwingend umgesetzt werden sollen, können solche direkt von der Behörde auf dem Führerschein hinterlegt werden.
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Unter einem Führerschein soll vorrangig ein amtliches Dokument verstanden werden, das ein Vorhandensein einer Erlaubnis zum führen bestimmter Fahrzeuge auf öffentlichem Verkehrsgrund zum Ausdruck bringt. Grundsätzlich ließe sich die Erfindung jedoch auch auf einem Firmengelände umsetzen, indem eine Firmenverwaltungsstelle ein Führerscheindokument mit personalisierten Daten für das Betriebsgelände ausstellt.
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In einer besonderen Ausgestaltung der Personalisierungsvorrichtung sind die personalisierten Daten in einem Datenchip im Führerscheindokument gespeichert. Neben optional ebenfalls nutzbaren grafischen Daten wie Strichcodes, QR-Codes oder reinen Textangaben, die optisch ausgelesen werden müssten, nur schwer veränderbar und wenig fälschungssicher sind, hat ein Datenchip den Vorteil, dass die personalisierten Daten verschlüsselbar und elektronisch auslesbar sind, sowie je nach Datensicherung und Berechtigung anpassbar sind. Vorzugsweise ist der Datenchip ein passiver Chip, z.B. ein RFID-Chip oder ein NFC-Chip. Ein solcher benötigt keinen Energiespeicher.
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Gemäß einer speziellen Ausgestaltung ist die Datenverbindung drahtlos ausgebildet. Damit kann ein hoher Komfort für den Fahrer erreicht werden. Bevorzugt ist der Empfangsbereich des Empfängers auf den Bereich des Fahrersitzes ausgerichtet. Hierdurch wird vermieden, dass Daten von weiteren Führerscheindokumenten empfangen werden, zum Beispiel von Mitfahrern.
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Bei einer optionalen Ausgestaltungform weist der Datenspeicher wenigstens eine Berechtigungsebene auf, in der personalisierte Daten abgelegt sind, die nur mit einem Berechtigungsnachweis erstellbar und/oder änderbar sind. Damit kann einem oder unterschiedlichen Personenkreisen die Änderung an den personalisierten Daten erlaubt werden. Der Berechtigungsnachweis kann beispielsweise ein Code sein.
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Nach einer besonderen Ausgestaltung umfasst eine der Berechtigungsebenen personalisierte Daten, zu deren Erstellung und/oder Änderung ausschließlich staatliche Organisationen einen Berechtigungsnachweis haben. Damit können vor allem staatliche Vorgaben umgesetzt werden, die zum Beispiel vom Alter, Führerscheinerwerbsdatum oder Führerscheinablaufdaten abhängen, wie altersabhängige Spitzengeschwindigkeiten. Auch könnten nationale Geschwindigkeitslimits, persönliche Strafen wie zeitlich begrenzte Geschwindigkeitslimits und ähnliches auf dem Datenspeicher definiert werden.
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Bei einer Variante umfasst eine der Berechtigungsebenen personalisierte Daten, zu denen gesetzliche Vertreter einen Berechtigungsnachweis haben. Damit können die gesetzlichen Vertreter Ihren Schutzbefohlenen individuelle Vorgaben machen.
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In einer speziellen Ausführung sind die personalisierten Daten fahrzeugunabhängig. Damit gelten diese Daten für alle Fahrzeuge, die der Führerscheininhaber fahren möchte und die über einen kompatiblen Empfänger verfügen.
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Gemäß einer Ausführungsform sind die personalisierten Daten aus der Gruppe Person, Alter, Führerscheinerwerbsdatum, Führerscheinklassen, Fahrberechtigungsbeschränkungen und Fahrzeugnutzungsbeschränkungen sind. Über all diese Informationen lassen sich Grenzen für Risikogruppen in der Fahrzeugnutzung setzen.
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Im Speziellen kann vorgesehen sein, dass die Fahrzeugnutzungsbeschränkungen aus der Gruppe limitierte Spitzengeschwindigkeit, maximale Lautstärke von Lautsprechern, Sperre von Multimediaangeboten, Sperre der Freisprecheinrichtung, Promillegrenze, Deaktivierungssperre von Fahrassistenzsystemen, insbesondere von einem Antiblockiersystem (ABS), einer elektronischen Stabilitätskontrolle (ESP), einer Antischlupfregelung (ASR), einem Spurhaltesystemen, einem Abstandswarner, einem automatischen Bremssystem, einer Einparkhilfe, einem Autopiloten und einem Tempomaten sind. All diese Beschränkungen können die Sicherheit für die Fahrzeuginsassen und Dritte erhöhen.
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Vorzugsweise ist die Personalisierungsvorrichtung so ausgelegt, dass bei einer Unterbrechung der Datenverbindung zwischen dem Datenspeicher und dem Empfänger durch die Steuerungseinrichtung Fahrzeugfunktionen des Kraftfahrzeugs beschränkt oder gesperrt sind und erst bei einer Datenverbindung und durch eine Prüfung der personalisierten Daten freischaltbar sind. Das kann beispielsweise eine absolute Wegfahrsperre sein, oder auch ein Zustand, bei dem ein eingeschränkter Fahrzeugbetrieb möglich ist. Beschränkungen und Sperren sind so zu verstehen, dass durch diese ein hohes Sicherheitsniveau erreicht wird, und die Beschränkungen und Sperren nur durch Freischalten basierend auf den personalisierten Daten zu Lasten des Sicherheitsniveaus anpassbar sind. Nur wer also eine Berechtigung aufweist, kann die Ausgangsbeschränkungen auf seine individuellen Fahrzeugeinstellungen anpassen. Damit sich die Fahrzeugeigenschaften nicht im laufenden Betrieb ändern, ist es zu bevorzugen, wenn die Prüfung der personalisierten Daten und die Anpassung der Fahrzeugfunktionen einmalig bei jedem Motorstart erfolgt. Optional könnte die Anpassung auch nach jeder längeren Haltezeit oder in Abhängigkeit einer Sitzbelegungserkennung erfolgen. Ziel hiervon ist, einen Fahrerwechsel ohne Anpassung der Fahrzeugfunktionen zu vermeiden.
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Mit den personalisierten Daten der beschriebenen optionalen Ausgestaltungen werden also überwiegend personengebundene Vorgaben unabhängig vom zu führenden Fahrzeug für den Führerscheininhaber definiert.
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Eine weitere optionale Ausgestaltung sieht vor, dass für den Empfänger und/oder die Steuerungseinrichtung verfügbare fahrzeugspezifische Regeln zu Fahrzeugfunktionen in Abhängigkeit von empfangenen persönlichen Daten definiert oder definierbar sind. Derartige fahrzeugspezifische Regeln ermöglichen es, Fahrzeugfunktionen sehr spezifisch auf das Fahrzeug individualisiert anzupassen. Diese können beispielsweise von der Identifikation des Führerscheininhabers anhand der persönlichen Daten abhängen. Für jeden potentiellen Fahrzeugnutzer ließen sich so Fahrzeugfunktionen konfigurieren.
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Die definierbaren fahrzeugspezifischen Regeln sollten nur mit einem Berechtigungsnachweis änderbar sein, wobei der Berechtigungsnachweis vorzugsweise bei dem Fahrzeugeigentümer liegt. Damit entscheidet der Fahrzeuginhaber darüber, wer ein Fahrzeug in welchem Umfang nutzen kann. Optional könnten auch fahrzeugspezifische Regeln basierend auf staatlichen Vorgaben für den Empfänger und/oder die Steuerungseinrichtung verfügbar gemacht werden, beispielsweise die lokal geltende Geschwindigkeitsbegrenzung für das Fahrzeug.
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Es bietet sich hierbei an, die fahrzeugspezifischen Regeln in dem Empfänger und/oder der Steuerungseinrichtung zu speichern. Auf das Fahrzeug hat der Fahrzeuginhaber nämlich meist eher Zugriff als auf das Führerscheindokument des potentiellen Fahrers. Durch die zunehmende Vernetzung von Fahrzeugen ist auch eine kabellose Übertragung der fahrzeugspezifischen Regeln an den Empfänger und/oder die Steuerungseinrichtung möglich.
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Die fahrzeugspezifischen Regeln sollten insbesondere Grenzen definieren, die in Abhängigkeit der persönlichen Daten ganz oder teilweise ausgeschöpft werden. Wenn beispielsweise eine staatlich vorgegebene Höchstgeschwindigkeit in den persönlichen Daten abgelegt ist, sollte diese nicht durch die fahrzeugspezifischen Regeln aufgehoben werden können. Umgekehrt soll die zulässige Höchstgeschwindigkeit durch die fahrzeugspezifischen Regeln jedoch noch weiter herabsetzbar sein.
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Optional kann auch vorgesehen sein, dass die fahrzeugspezifischen Regeln inklusive dem Berechtigungsnachweis auf dem Datenspeicher zur Übermittlung an den Empfänger zwischengespeichert oder dauerhaft gespeichert sind. Hierdurch kann einem Führerscheininhaber ein Berechtigungsprofil für die Fahrzeugfunktionen ausgestellt werden, z. B. wenn der Eigentümer gerade keinen Zugriff auf das Fahrzeug hat.
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Nach einer speziellen Ausführungsform sind die fahrzeugspezifischen Regeln aus der Gruppe limitierte Spitzengeschwindigkeit, maximale Lautstärke von Lautsprechern, Sperre von Multimediaangeboten, Sperre der Freisprecheinrichtung, Promillegrenze und Deaktivierungssperre von Fahrassistenzsystemen, insbesondere von einem Antiblockiersystem (ABS), einer elektronischen Stabilitätskontrolle (ESP), einer Antischlupfregelung (ASR), einem Spurhaltesystemen, einem Abstandswarner, einem automatischen Bremssystem, einer Einparkhilfe, einem Autopiloten und einem Tempomaten. Hierdurch hat der Berechtigte deutlichen Einfluss darauf, wie stark ein Fahrer hinsichtlich der sicherheitsrelevanten Fahrzeugfunktionen frei agieren kann.
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Vorzugsweise dienen die personalisierten Daten als Eingangsgröße einer fahrzeugspezifischen Regel und als Ausgangsgröße der Regel resultiert eine Vorgabe für eine Fahrzeugfunktion. Diese wird dann entsprechend durch die Steuerungseinrichtung umgesetzt.
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Die Erfindung betrifft außerdem eine Vorrichtung umfassend die vor- und nachstehend beschriebene Personalisierungsvorrichtung und ein Kraftfahrzeug, in dem der Empfänger und die Steuerungseinrichtung eingebaut sind und das die Fahrzeugfunktionen aufweist.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem Wortlaut der Ansprüche sowie aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen. Es zeigt:
- 1 eine schematische Skizze einer Personalisierungsvorrichtung inklusive Kraftfahrzeug.
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In 1 sieht man ein Kraftfahrzeug 2, in dem ein Empfänger 3 sowie eine Steuerungseinrichtung 3 für verschiedene Fahrzeugfunktionen F eingebaut sind. Der Empfänger 3 ist Teil einer Personalisierungsvorrichtung 1, zu der außerdem ein Datenspeicher 20 gehört. Diese Bestandteile lassen sich zu einer Vorrichtung 10 umfassend die Personalisierungsvorrichtung 1 und das Kraftfahrzeug 2 zusammenfassen.
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Der Datenspeicher 20 ist ein Führerscheindokument 21, auf dem personalisierte Daten D abgelegt sind. Diese personalisierte Daten D sind insbesondere auf einem Datenchip 22 des Führerscheindokuments 21 gespeichert. Es kann sich um einen passiven Datenchip 22 handeln. Dabei verfügt der Datenspeicher 20 über wenigstens eine Berechtigungsebene, in der personalisierte Daten D abgelegt sind, die nur mit einem Berechtigungsnachweis erstellbar und/oder änderbar sind. Eine der Berechtigungsebenen umfasst personalisierte Daten D, zu deren Erstellung und/oder Änderung ausschließlich staatliche Organisationen einen Berechtigungsnachweis haben. Die personalisierten Daten D sind von dem Kraftfahrzeug 2 unabhängig und können beispielsweise aus der Gruppe Person, Personen-ID, Alter, Führerscheinerwerbsdatum, Führerscheinklassen, Fahrberechtigungsbeschränkungen und Fahrzeugnutzungsbeschränkungen stammen. Zu den Fahrzeugnutzungsbeschränkungen zählen beispielsweise eine limitierte Spitzengeschwindigkeit, eine maximale Lautstärke von Lautsprechern, eine Sperre von Multimediaangeboten, eine Sperre der Freisprecheinrichtung, eine Promillegrenze und eine Deaktivierungssperre von Fahrassistenzsystemen, insbesondere von einem Antiblockiersystem (ABS), einer elektronischen Stabilitätskontrolle (ESP), einer Antischlupfregelung (ASR), einem Spurhaltesystemen, einem Abstandswarner, einem automatischen Bremssystem, einer Einparkhilfe, einem Autopiloten und einem Tempomaten. Eine Fahrberechtigungsbeschränkung wäre beispielsweise eine Beschränkung auf das Führen von Fahrzeugen mit Automatikgetriebe. Als Berechtigungsnachweis kann beispielsweise ein Code oder eine Codierung der Daten D dienen.
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Man erkennt, dass der Datenspeicher 20 über eine Datenverbindung 23 mit dem Empfänger 3 datenkommunizierend verbunden ist, wobei die Datenverbindung 23 drahtlos ausgebildet ist. Der Empfänger 3 wiederum ist zur Anpassung von Fahrzeugfunktionen F des Kraftfahrzeugs 2 basierend auf den personalisierten Daten D mit der Steuerungseinrichtung 4 des Kraftfahrzeugs 2 verbunden. Bei einer Unterbrechung der Datenverbindung 23 zwischen dem Datenspeicher 20 und dem Empfänger 3 werden Fahrzeugfunktionen F des Kraftfahrzeugs 2 durch die Steuerungseinrichtung 4 beschränkt oder gesperrt. Erst bei einer Datenverbindung 23 und durch eine Prüfung der personalisierten Daten D werden die Fahrzeugfunktionen freigeschaltet. In der schematischen Skizze ist nicht dargestellt, dass der Empfangsbereich des Empfängers 3 vorzugsweise nur den Bereich des Fahrersitzes umfasst. Optional kommt jedoch auch ein Lesegerät in Betracht, zu dem der Datenspeicher 20 hingeführt werden muss, beispielsweise ein Steckplatz für den Datenspeicher 20.
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Weiterhin sind für den Empfänger 3 und die Steuerungseinrichtung 4 verfügbare fahrzeugspezifische Regeln R zu Fahrzeugfunktionen F in Abhängigkeit von empfangenen persönlichen Daten D definiert und weitere definierbar. Das Speichermedium für die fahrzeugspezifische Regeln R ist vorliegend dem Empfänger 3 zugeordnet. Die definierbaren fahrzeugspezifischen Regeln R sind nur mit einem Berechtigungsnachweis änderbar. Diesen Berechtigungsnachweis hat vorzugsweise der Fahrzeugeigentümer inne.
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Die fahrzeugspezifischen Regeln R stammen aus der Gruppe limitierte Spitzengeschwindigkeit, maximale Lautstärke von Lautsprechern, Sperre von Multimediaangeboten, Sperre der Freisprecheinrichtung, Promillegrenze und Deaktivierungssperre von Fahrassistenzsystemen, insbesondere von einem Antiblockiersystem (ABS), einer elektronischen Stabilitätskontrolle (ESP), einer Antischlupfregelung (ASR), einem Spurhaltesystemen, einem Abstandswarnern, einem automatischen Bremssystem, einer Einparkhilfe, einem Autopiloten und einem Tempomaten sind. Die fahrzeugspezifischen Regeln R definieren Grenzen, die in Abhängigkeit der persönlichen Daten ganz oder teilweise ausgeschöpft werden.
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In der Umsetzung dienen die personalisierten Daten D als Eingangsgröße einer fahrzeugspezifischen Regel R und als Ausgangsgröße der Regel R resultiert eine Vorgabe für wenigstens eine der Fahrzeugfunktionen F. Diese Vorgabe wird dann entsprechend durch die Steuerungseinrichtung 4 umgesetzt.
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Folgendes Praxisbeispiel soll die Möglichkeiten der Personalisierungsvorrichtung 1 veranschaulichen:
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Ein Sohn möchte sich von seinem Vater das Kraftfahrzeug 2 ausleihen. Der Vater programmiert auf dem Empfänger 3 des Kraftfahrzeugs 2 einige Regeln R zur Erhöhung der Sicherheit. Unter anderem definiert er eine Regel R zur Beschränkung der Geschwindigkeitsbegrenzung bei 140 km/h, eine Regel, mit der die Lautstärke des Radios beschränkt wird, sowie eine automatische Ausschaltung des Radios bei nicht angeschnallten Fahrzeuginsassen. Diese Regeln sind an die Bedingung geknüpft, dass das Führerscheindokument 21 datenkommunizierend mit dem Empfänger 2 verbunden ist. Immer wenn der Sohn nunmehr als Fahrer das Kraftfahrzeug 2 von seinem Vater betritt und seinen als Datenspeicher 20 dienenden Führerscheindokument 21 mitführt, erkennt der zuvor programmierte Empfänger 3 im Auto die personalisierten Daten D. Jetzt setzen die Regeln R automatisch alle zuvor eingestellten Fahrzeugfunktionen F um. Der Sohn kann also nicht mehr schneller als 140 km/h fahren, die Radiolautstärke nicht über das definierte Limit aufdrehen und es funktioniert nur, wenn alle Insassen angeschnallt sind. Die Einstellung dieser Fahrzeugfunktionen ist vom Sohn auch nicht veränderbar. Nur der Vater hat hierzu einen Berechtigungsnachweis.
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Die Erfindung ist nicht auf eine der vorbeschriebenen Ausführungsformen beschränkt, sondern in vielfältiger Weise abwandelbar.
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Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung hervorgehenden Merkmale und Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumlicher Anordnungen und Verfahrensschritten, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Personalisierungsvorrichtung
- 2
- Kraftfahrzeug
- 3
- Empfänger
- 4
- Steuerungseinrichtung
- 10
- Vorrichtung
- 20
- Datenspeicher
- 21
- Führerscheindokument
- 22
- Datenchip
- 23
- Datenverbindung
- D
- personalisierte Daten
- F
- Fahrzeugfunktion
- R
- fahrzeugspezifische Regel