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Die Erfindung betrifft einen Vorratsbehälter zum dosierten Verabreichen, Verspenden, Befördern und/oder Ausgeben eines Mediums, insbesondere eines fluiden Mediums oder einer sonstigen Materialmenge. Derartige Vorratsbehälter werden beispielsweise zum Verabreichen eines Fluids oder sonstigen Mediums in der Medizin zur medizinischen Behandlung oder Eigenbehandlung von Patienten verwendet.
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Es existieren beispielsweise Insulin-Pens, mit denen eine insulinhaltige Flüssigkeit vom Anwender in dosierter Form verabreichbar bzw. einnehmbar ist. Solche Injektionsstifte besitzen ein Gehäuse, das ein Vorratsvolumen umgibt, eine Austrittsöffnung und eine Vorschubeinrichtung mit einem Vorschubelement zum Herausdrängen einer festlegbaren Dosis bzw. Menge des fluiden oder sonstigen Mediums aus dem Vorratsvolumen.
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Es existieren Vorratsbehälter, bei denen wiederholt eine jeweilige Teildosis bzw. ein jeweiliges Teilvolumen des Flüssigkeitsvorrats verabreichbar ist, bis das Vorratsvolumen vollständig entleert ist. Ferner existieren mit auswechselbaren Kartuschen oder Ampullen bestückbare Zylinderampullenspritzen, Injektionsstifte und sonstige Multi-Use-Behälter. Auch bei den Kartuschen bzw. Ampullen ist mit Hilfe der als Spendegerät dienenden Injektionsstifte oder Ampullenspritzen (Karpulen) wiederholt ein jeweiliges Teilvolumen des gesamten Vorrats des fluiden Mediums verabreichbar.
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Zur Kontrolle des Befüllungszustands eines Injektionsstifts, einer Spritze, einer Kartusche oder Ampulle usw. dient eine Füllstandsanzeige, die herkömmlich als Kontroll- oder Sichtfenster ausgebildet ist, etwa als durchsichtiger Wandungsabschnitt des Injektionsstifts oder des sonstigen Behälters. Das Medium ist mit Hilfe eines Vorschubelements aus dem Vorratsvolumen herausdrängbar; hierzu dient etwa ein bewegbarer Pfropfen, Schieber oder Stopfen, der als verschiebbarer Boden für die Flüssigkeitssäule dient und zur zylinderischen Innnenwandung des Gehäuses hin abgedichtet ist. Hinter einer Skala im Sichtfenster ist die Position dieses Vorschubelements sichtbar; dadurch ist die noch vorrätige Menge des fluiden Mediums, d.h. der Füllstand ablesbar. Dasjenige Teilvolumen des gesamten Vorratsvolumens, das sich zwischen der Austrittsöffnung und der momentanen Position des verschiebbaren Bodens bzw. des Vorschubelements befindet, ist vollständig mit dem Medium gefüllt; beim Entleeren wird dieses Teilvolumen immer kleiner.
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Nachteilig bei bisherigen Injektionsstiften ist, dass der Füllstand oft nicht ohne Weiteres von außen ablesbar ist. Viele Injektionsstifte tragen eine abnehmbare Kappe, die erst abgezogen werden muss, bevor die Skala für die Füllstandsanzeige sichtbar wird. Dies erfordert zusätzliche und unter Umständen zeitraubende Handgriffe, insbesondere wenn mehrere nebeneinanderliegende Injektionsstifte hinsichtlich ihres Füllzustands verglichen werden sollen. Oft werden die Injektions-Pens in einem Kühlschrank aufbewahrt, was die rasche Prüfung des Füllstands weiter erschwert.
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Manche Medikamentenlösungen sind vor Tageslicht, der umgebenden Beleuchtung und ggfs. auch vor UV-Strahlung zu schützen; das Gehäuse des Vorratsbehälters ist dann undurchsichtig, um die Qualität und Haltbarkeit des Mediums nicht zu beeinträchtigen. Durch diesen Umstand wird das Ablesen der Füllstandsanzeige weiter erschwert.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Anmeldung, einen Vorratsbehälter bereit zu stellen, der eine raschere und einfachere Überprüfung seines Befüllungszustands ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch den Vorratsbehälter gemäß Anspruch 1 der vorliegenden Anmeldung gelöst. Einige exemplarische Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beansprucht.
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Der Vorratsbehälter gemäß Anspruch 1 zeichnet sich durch eine magnetische Füllstandsanzeige aus, wobei zumindest ein Permanentmagnet und ein magnetisches, magnetisierbares und/oder in sonstiger Weise magnetsensitives Material vorgesehen ist. Insbesondere ist ein solches magnetsensitives Material bzw. eine solche Materialkombination oder Materialanordnung vorgesehen, das bzw. die bei Einwirken eines Magnetfeldes zumindest oberhalb einer bestimmten Mindeststärke des Magnetfeldes eine visuell wahrnehmbare Veränderung erfährt oder erzeugt, beispielsweise einen Farbumschlag, eine Verdunkelung oder einen sonstigen, visuell leicht wahrnehmbaren Effekt.
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Anstelle des unmittelbaren Befüllungszustands selbst, beispielsweise der Höhe der im Gehäuse noch verbleibenden Flüssigkeitssäule, die bislang durch unmittelbares Betrachten des verschiebbaren Behälterbodens durch eine durchsichtige Seitenwand des Vorratsbehälters erfolgt, wird gemäß der vorliegenden Anmeldung der Füllstand indirekt angezeigt, und zwar durch die Position des Magneten, die Position des magnetsensitiven Materials und/oder durch eine lokale, zumindest vorübergehende Veränderung des magnetsensitiven Materials oder eines Teils davon. Dadurch ist der Befüllungszustand auch bei aufgesetzter Kappe des Injektionsstifts oder sonstigen Vorratsbehälters möglich, und zwar durch die Wechselwirkung des Dauermagneten mit dem magnetsensitiven Material.
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Einige exemplarische Ausführungsformen werden nachstehend mit Bezug auf die Figuren beschrieben. Es zeigen:
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1A ein erstes Ausführungsbeispiel eines Vorratsbehälters in Form eines Injektionsstifts in zusammengesetztem Zustand,
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1B den Injektionsstift aus 1A mit Kennzeichnung seiner außen sichtbaren Füllstandsmarkierung in Seitenansicht sowie in Querschnittsansicht durch das Gehäuse in gefülltem Zustand,
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1C den Injektionsstift aus 1A und 1B in weitgehend entleertem Zustand,
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2A ein zweites Ausführungsbeispiel eines Vorratsbehälters in Form eines Injektionsstifts in zusammengesetztem Zustand,
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2B den Injektionsstift aus 2A mit Kennzeichnung seiner außen sichtbaren Füllstandsmarkierung in Seitenansicht sowie in Querschnittsansicht durch das Gehäuse in gefülltem Zustand,
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2C den Injektionsstift aus 2A und 2B in weitgehend entleertem Zustand,
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3 eine senkrecht zur axialen Symmetrierichtung verlaufende Querschnittsansicht eines Injektionsstifts oder sonstigen Vorratsbehälters, der ein Etikett mit einem magnetsensitiven Material aufweist,
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4 eine senkrecht zur axialen Symmetrierichtung verlaufende Querschnittsansicht eines Injektionsstifts oder sonstigen Vorratsbehälters, der ein magnetsensitives Material als Bedruckung oder Beschichtung aufweist,
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5 einen Querschnitt durch die Schichtdicke eines Etiketts gemäß einer der 1A bis 2C oder 3 und
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6 in vergrößerter Draufsicht ein Etikett zum Etikettieren eines Vorratsbehälters, wobei das Etikett ein Feld mit einem magnetsensitiven Material bzw. einer magnetsensitiven Schicht aufweist.
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1A zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines Vorratsbehälters 10, der insbesondere ein Insulin-Pen 8 oder sonstiger Injektionsstift 9 zum Verabreichen eines fluiden oder sonstigen Mediums, insbesondere für medizinische Zwecke sein kann. Unabhängig von der konkret dargestellten Ausführungsform kann der Vorratsbehälter 10 jedoch ebenso zur Verabreichung, Verspendung, Beförderung und/oder Ausgabe eines sonstigen Mediums bestimmt sein, beispielsweise einer Flüssigkeit, einer Emulsion oder Suspension, eines Gels oder einer sonstigen förderbaren bzw. transportierbaren und vorzugsweise inkompressiblen Materialmenge.
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Das Gehäuse 1 des Behälters umfasst beispielsweise einen Gehäusekörper 1a, nämlich den eigentlichen Injektionsstift oder Vorratsbehälter, und eine abnehmbare bzw. aufsteckbare Kappe 1b. Gemäß den 1A bis 1C ist am Gehäusekörper 1a eine magnetische Füllstandsanzeige 15 vorgesehen, und zwar in einem Bereich des Gehäusekörpers 1a, der nicht von der Kappe 1b umschlossen oder umschließbar ist.
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1B zeigt den Vorratsbehälter 10 bzw. Injektionsstift 9 aus 1A im gefüllten oder zumindest überwiegend gefüllten Zustand, und zwar einmal wie in 1A in Seitenansicht im geschlossenen Zustand von außen und darunter als Querschnittsansicht durch den Gehäusekörper 1a ohne die Schutzkappe 1b, wobei im Gegensatz zu 1A nun auch die durch die magnetische Füllstandsanzeige 15 erzeugte, visuell wahrnehmbare bzw. außen sichtbare Markierung 40 dargestellt ist. Gemäß 1B ist in dem beispielsweise zylindrischen, insbesondere kreiszylindrischen Vorratsvolumen 11 ein Medium 20, insbesondere ein fluides Medium 21 untergebracht oder jedenfalls beim herstellerseitigen Befüllen des Vorratsbehälters 10 einbringbar. Das mit dem fluiden Medium 20; 21 gefüllte Vorratsvolumen 11 des Injektionsstifts oder sonstigen Vorratsbehälters befindet sich in einem Abschnitt 16 des Gehäusekörpers 1a, der im verschlossenen Zustand des Vorratsbehälters (d.h. mit aufgesetzter Kappe 1b) von der Kappe 1b umschlossen wird. Die Kappe 1b dient zugleich zum Schutz der Austrittsöffnung 12, jedoch kann herstellerseitig eine zusätzliche, innere Schutzkappe vorgesehen sein. Im Übrigen kann ein Endstück, welches die Austrittsöffnung 12 etwa in Form einer Einstechnadel aufweist, separat konfektioniert sein und bestimmungsgemäß vor erstmaliger Ingebrauchnahme auf den Abschnitt 16 des Gehäusekörpers 1a, der das Vorratsvolumen 11 umgibt oder auf eine austauschbare Kartusche oder Ampulle, aufsteckbar oder aufschraubbar sein. Somit kann ein Teil des in 1B dargestellten Gehäusekörpers 1a als Patrone, Kartusche oder sonstiger auswechselbarer Vorratsbehälter ausgebildet sein, um mit ein und demselben Vorratsbehälter 10 mehrere Vorratsvolumina 11 entleeren zu können (Multi-Use-Behälter).
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Der Vorratsbehälter 10 oder zumindest Teilbereiche seines Gehäuses 1, insbesondere die Umfangs- oder Außenwandungen des Vorratsvolumens 11 sind rotationssymmetrisch um eine Symmetrieachse S herum geformt (vgl. 1A), wobei an dem einen Ende in axialer Richtung a der Symmetrieachse S die Austrittsöffnung 12 für das zu verabreichende Fluid oder sonstige Medium 20; 21 angeordnet ist. Am entgegengesetzten axialen Ende ist beispielsweise ein Verstellgriff 28 zum Betätigen der innenliegenden Vorschubeinrichtung 13 vorgesehen. Der Verstellgriff 28 ist beispielsweise ein Verstellrad bzw. Drehrad, durch welches ein Gewindestück 17 oder ein sonstiges Element eines Dreh- oder Schraubmechanismus 18 verdreht wird. Beispielsweise greift das Vorschubelement 14 in ein Gewinde bzw. Gewindestück 17 des Dreh- bzw. Schraubmechanismus 18 ein und wird in Richtung a zur Austrittsöffnung 12 hin verschoben, wenn der Verstellgriff 28 verdreht wird.
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Das Vorschubelement 14 umfasst ein Vorderteil 5, das am austrittsseitigen Ende des Vorschubelements 14 angeordnet ist. Das Vorderteil 5 ist insbesondere ein endseitiges Dichtungselement 35, beispielsweise in Form eines Stopfens, Pfropfens, Kolbens, Schiebers oder sonstigen verschiebbaren Bodens oder Bodenteils für das mit dem Medium 20; 21 gefüllte Vorratsvolumen 11 oder Teilvolumen davon. Das Dichtungselement 35 liegt verschiebbar, aber fest und somit dicht (insbesondere flüssigkeitsdicht bzw. für das Fluid oder sonstige Medium 20; 21 unpassierbar) an der Innenfläche der zylindrischen Außen- bzw. Seitenwandung des Vorratsvolumens 11 an. Das Vorschubelement 14 umfasst ferner einen Schaft 29 oder sonstigen länglichen Abschnitt entlang der Symmetrieachse S, der das Dichtungselement 35 mit dem Gewindestück 17 oder Schraubmechanismus 18 verbindet. Alternativ zum Dreh- oder Schraubmechanismus 18 kann die Vorschubeinrichtung 13; 14 auch einen Druckmechanismus aufweisen, bei dem durch manuelles Drücken auf den endseitigen Verstellgriff 28 in Richtung a das Vorschubelement 14 in diese Richtung verschoben wird. Dabei können lösbare Rast- oder Klemmmechanismen – beispielsweise ähnlich wie bei einem Druckbleistift – sicherstellen, dass sich das Vorschubelement 14 ausschließlich in Richtung a hin zur Austrittsöffnung 12, aber nicht in Gegenrichtung bewegen kann.
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Anders als in 1B dargestellt braucht sich das Vorratsvolumen 11 im vollständig gefüllten Zustand nicht ausschließlich unterhalb der Schutzkappe 1b zu verbergen, sondern kann auch in den davon nicht erfassten restlichen Abschnitt des Gehäusekörpers 1a hineinragen; beispielsweise etwa bis zur Mitte der Länge des Gehäusekörpers 1a entlang der Symmetrieachse S. Optional kann eine durch die Kappe 1b umschließbare, zusätzliche Füllstandsanzeige 15‘ vorgesehen sein, etwa zur visuellen Kontrolle des entleerten oder fast entleerten Zustands während des Gebrauchs, damit einmal entleerte Injektionsstifte nicht unnötig lange aufbewahrt werden. Eine solche zusätzliche Füllstandsanzeige 15‘, insbesondere eine Skala ist beispielsweise möglich, wenn die Kappe 1b undurchsichtig, aber der im Bereich des Vorratsvolumens 11 befindliche Abschnitt 16 des von der Kappe 1b umschlossenen Gehäusekörpers 1a durchsichtig oder mit einem Sichtfenster versehen ist.
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Ungeachtet einer solchen optionalen, inneren Füllstandsanzeige jedoch ist gemäß dieser Anwendung zumindest die magnetische Füllstandsanzeige 15 vorgesehen, die gerade in verschlossenem Zustand des Injektionsstifts 8 bzw. Vorratsbehälters 10, bei aufgesetzter Kappe 1b, ein unmittelbares Ablesen des Befüllungszustands ermöglicht. Diese magnetische Füllstandsanzeige 15 ist mit Hilfe mindestens eines Dauermagneten bzw. Permanentmagneten 2 und eines magnetischen, magnetisierbaren oder jedenfalls magnetsensitiven Materials 3 realisiert. Gemäß 1B ist der Permanentmagnet 2 starr mit dem Vorschubelement 14 verbunden und/oder darin integriert, beispielsweise an einem zum Dichtungselement 35 entgegengesetzten Ende eines Schafts 29. Dadurch ist der Füllzustand im Bereich des von der Kappe 1b nicht verdeckbaren, offen liegenden restlichen Abschnitts des Gehäusekörpers 1a ablesbar. Dort befindet sich radial außerhalb des Permanentmagneten 2 ein Feld 32 des Gehäuses bzw. Gehäusekörpers (etwa ein Oberflächenbereich seiner Umfangsfläche), in welchem Feld das magnetsensitive Material 3 angeordnet und verteilt ist. Das magnetsensitive Material 3 kann beispielsweise als Beschichtung 23 oder Schicht, insbesondere als Bedruckung 22 oder alternativ als Etikett 30 oder Bestandteil eines solchen auf die Umfangsfläche oder Außenseite des Gehäuses bzw. Gehäusekörpers aufgebracht sein.
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Es können alle bekannten magnetsensitiven Materialien eingesetzt werden; beispielsweise Ferrofluide, die eine Vielzahl von Partikeln (beispielsweise Mikropartikel oder Nanopartikel) enthalten, die schwimmend oder in sonstiger Weise in ein Matrixmaterial (etwa ein Öl, ein Gel, eine Flüssigkeit oder ein zähflüssiges Medium) eingebettet sind. Die Partikel können unter dem Einfluss eines Magnetfeldes, solange dieses anhält und eine gewisse Mindeststärke überschreitet, ihre Orientierung ändern, wodurch ein visuell wahrnehmbarer Effekt, beispielsweise eine Farbänderung, Helligkeitsänderung und/oder Änderung der Transparenz bzw. Lichtdurchlässigkeit entsteht. Da diese lokale Veränderung nur in einem Teil des magnetsensitiven Materials 3, insbesondere nur in einem begrenzten Teilbereich des Feldes 32 auftritt, der besonders nahe an dem Magneten liegt und insbesondere entlang der Symmetrieache S dieselbe Position wie der Magnet besitzt, ist diese lokale Veränderung bei Betrachtung des gesamten Feldes 32 leicht als visuelle Positionsmarkierung erkennbar.
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Das magnetsensitive Material 3, sein radialer Abstand zu dem Permanentmagnet 2 und die Stärke des Feldes des Permanentmagneten 2 sind so aufeinander abgestimmt, dass nur derjenige Teil oder Abschnitt des magnetsensitiven Materials 3, der dem Permanentmagneten 2 am nächsten ist, eine visuelle Veränderung erfährt oder erzeugt, wodurch die Position I des Permanentmagneten 2 in Richtung a entlang der Symmetrieachse S angezeigt wird. Während 1A nur den Aufbau des Vorratsbehälters 10, nicht aber das Aussehen des magnetischen Materials zeigt, ist der 1B entnehmbar, dass das Feld 32 mit dem magnetsensitiven Material 3 an derjenigen Position I entlang der Symmetrieachse S, wo sich der Permanentmagnet 2 gerade befindet, eine magnetisch erzeugte, sichtbare Markierung 40 ausbildet, die die axiale Position des Permanentmagneten 2 wiedergibt. In 1B ist diese Markierung 40 als Verdunkelung bzw. Schwärzung, d.h. als schwarzer Strich oder Streifen in Richtung quer zur Symmetrieachse S dargestellt, der in azimutaler Richtung die gesamte Breite des Feldes 32 einnimmt. Je nach Wahl des magnetsensitiven Materials 3 kann die visuell wahrnehmbare Markierung 40 auch eine Aufhellung, Farbveränderung oder sonstige lokale und/oder temporäre Veränderung innerhalb des Feldes 32 sein.
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1C zeigt den Injektionsstift 9 oder sonstigen Vorratsbehälter 10 aus 1A und 1B im entleerten oder fast entleerten Zustand. Dieser Zustand ist an der Position II der magnetisch erzeugten visuellen Markierung 40 innerhalb des Feldes 32 erkennbar, die nun in Richtung der Schutzkappe bzw. des austrittsseitigen Endes des Gehäusekörpers 1a verlagert ist. Der Bereich des magnetsensitiven Materials 3 an der vorherigen Position I des Magneten hat nun wieder seine ursprüngliche Farbe, Helligkeit und/oder Lichtdurchlässigkeit angenommen, wohingegen nun ein anderer Teilbereich des magnetsensitiven Materials 3 an der neuen Position II des Magneten 2 magnetisiert ist und dadurch verdunkelt, aufgehellt, umgefärbt oder in sonstiger Weise visuell verändert erscheint.
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Gemäß 1B existiert innerhalb des mit dem magnetsensitiven Material 3 bedeckten, ausgefüllten und/oder unterlegten Feldes 32 eine erste Position I der magnetisch erzeugten visuellen Markierung 40, die (nahe des rückseitigen axialen Endes entgegengesetzt zum Richtungssinn a) einem vollständig gefüllten Zustand des Vorratsbehälters 10 bzw. Vorratsvolumens 11 entspricht. Ferner existiert wie in 1C angedeutet eine zweite Position II der magnetisch erzeugten, visuellen Markierung 40 nahe eines in Richtung a gelegenen, austrittsseitigen Endes des Feldes 32; diese Position II zeigt einen entleerten Zustand des Vorratsbehälters 10 bzw. seines Vorratsvolumens 11 an. Dazwischen existiert ein Verstellweg d2, über den hinweg der Permanentmagnet 2 innerhalb bzw. unterhalb des Feldes 32 verschiebbar, verfahrbar oder in sonstiger Weise bewegbar ist. Dieser Verschiebeweg bzw. Vorschubweg d2 ist genauso groß wie derjenige Vorschubweg d1, den das Dichtungselement 35 (etwa ein am austrittsseitigen Endes des Schafts 29 angeordneter Stopfen, Pfropfen, Kolben, Schieber oder sonstige Behälterboden) während des Entleerens des Vorratsbehälters 10 bzw. des Vorratsvolumens 11 zurücklegt, da der Magnet 2 über den Schaft 29 oder ein sonstiges Verbindungsstück fest und starr mit dem verschiebbaren Dichtungselement 35 verbunden ist.
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Das Feld 32, über welches das magnetsensitive Material 3 verteilt ist, erstreckt sich in Richtung a parallel zur Symmetrieachse S mindestens über die Länge des Vorschubwegs d2 des Magneten 2, kann aber – ebenso wie der Vorschubweg d2 des Magneten selbst – gegenüber dem eigentlichen Vorratsvolumen 11 in axialer Richtung versetzt sein, da auch der Magnet 2 gegenüber dem Dichtungselement 35 in axialer Richtung a versetzt bzw. beabstandet ist. Während der Magnet 2 und das Dichtungselement 35 durch Betätigen des Verstellgriffs 28 verschoben werden, verschiebt sich innerhalb des mit dem magnetsensitiven Material 3 versehenen Flächenbereichs oder Feldes 32 derjenige Teilflächenbereich, d.h. derjenige (etwa streifenförmige) Teil des Feldes, in dem durch geringe Nähe zum Magneten, d.h. durch besonders hohe magnetische Feldstärke (oberhalb einer vordefinierten Mindestfeldstärke) das magnetsensitive Material 3 sein Aussehen verändert. Die Positionsabhängigkeit der lokalen, temporären visuellen Markierung 40, die jeweils die momentane Position des Permanentmagneten 2 in axialer Richtung a anzeigt, verlagert sich somit beim Entleeren des Injektionsstifts 8 in Richtung a der Vorschubbewegung d1 bzw. d2 und zeigt dadurch zu jedem Zeitpunkt den momentanen Füllstand an.
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Wenngleich in den 1A bis 1C nicht dargestellt kann im Bereich des Feldes 32 aus dem magnetsensitiven Material 3 oder in dessen Nähe fakultativ eine Skaleneinteilung vorgesehen sein, etwa um die Restmenge bzw. Anzahl noch verfügbarer Dosis- oder Volumeneinheiten anzuzeigen. Am Verstellgriff 28 oder in dessen Nähe kann ferner eine Zähloder Messanzeige vorhanden sein, um die Größe und/oder Anzahl von Dosis- oder Volumeneinheiten für die jeweils nächste Verabreichung des Mediums einzustellen.
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Die magnetisch erzeugte Füllstandsanzeige ist insbesondere auch dann von außen am verschlossenen Vorratsbehälter 8; 9; 10 ablesbar, wenn die Position des Dichtungselements 35 wegen der aufgesetzten Kappe 1b oder infolge eines undurchsichtigen Gehäusematerials im Bereich des Vorratsvolumens 11 nicht sichtbar ist. Infolge des Dauermagneten ist für die Füllstandsanzeige 15 keinerlei Energie verbrauchende Strom- oder Spannungsquelle erforderlich.
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An dem Gehäuse 1 des Vorratsbehälters 10, Injektionsstifts 9 oder der sonstigen Verspendeeinheit kann ein magnetsensitives Etikett 30 angebracht sein, welches das magnetsensitive Material 3 trägt oder enthält, beispielsweise in Form eines Etikettenaufdrucks, einer Etikettenschicht oder -beschichtung oder eines Bestandteils davon. Das magnetsensitive Material 3 kann ebenso auch (ohne Etikett) unmittelbar auf das Gehäuse 1 aufgedruckt, aufgepresst, aufgeklebt oder in sonstiger Weise aufgebracht sein. Beispielsweise kann das Gehäuse mit einer magnetsensitiven Farbe bedruckt sein oder mit einer sonstigen Schicht oder Folie versehen sein, die magnetsensitiv, insbesondere magnetisierbar und dadurch visuell veränderbar ist und somit als Funktionsschicht bzw. Funktionsfolie zur magnetisch induzierten Positionsanzeige des Magneten dient.
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Ein magnetsensitives Material 3 im Sinne dieser Anmeldung ist ein solches Material, das sich unter Einwirkung eines magnetischen Feldes optisch wahrnehmbar verändert, insbesondere reversibel verändert. Das magnetsensitive Material 3 kann insbesondere Eisen, Kobalt, Nickel, ein Oxid oder eine sonstige Verbindung mindestens eines dieser Metalle enthalten. Das magnetsensitive Material 3 und/oder die daraus gebildete oder jedenfalls dieses Material 3 enthaltende Bedruckung, Beschichtung oder Schicht kann insbesondere magnetsensitive Partikel, insbesondere Mikropartikel oder Nanopartikel enthalten. Das magnetsensitive Material 3 und/oder die magnetsensitiven Partikel sind vorzugsweise magnetisch; sie können wahlweise vormagnetisiert oder unmagnetisiert (d.h. magnetisierbar, aber nicht vormagnetisiert) sein.
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Das magnetsensitive Material 3 und/oder die magnetsensitiven Partikel können in ein Öl, ein Gel, eine Flüssigkeit oder ein sonstiges Matrixmaterial eingebettet sein. Die Partikel können individuell auch von einer jeweiligen (Mikro-, Nano-)Kapsel aus einem anderen Material umgeben sein. Die magnetsensitiven Partikel (beispielsweise Eisenspäne bzw. Eisenpartikel etc.) dienen zumindest unter dem Einfluss eines hinreichend starken Magnetfeldes als Kompassnadeln bzw. miniaturisierte Stabmagnete, die sich abhängig von ihrem Abstand zum Permanentmagneten mehr oder weniger ausrichten, d.h. gegenüber ihrer Ursprungsorientierung verdrehen, verschieben und/oder umorientieren. Als Beispiel für ein magnetsensitives Material 3 mit magnetsensitiven Partikeln seien Ferrofluide genannt, insbesondere in Öl suspendierte Ferro-Partikel bzw. eisenhaltige Partikel, ggfs. auch als eingekapselte Ferrofluid-Partikel.
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Schichten, Beschichtungen oder Filme aus dem jeweiligen magnetsensitiven Material 3 können durch Druckverfahren wie beispielsweise Siebdruck oder Flexodruck verdruckt werden (flüssige magnetische bzw. magnetsensitive Materialsysteme) oder durch anderweitige, insbesondere mechanische Auftragsverfahren (feste magnetsensitive Systeme) auf das Gehäuse oder das Etikett aufgebracht werden.
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Sämtliche anhand der 1A bis 1C erläuterten Merkmale und Merkmalskombinationen sind ebenso auf die Ausführungsbeispiele der nachfolgenden Figuren der Anmeldung übertragbar und umgekehrt.
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Die 2A bis 2C zeigen eine zweite Ausführungsform des Vorratsbehälters 10. 2A zeigt analog zu 1A die Seitenansicht des Vorratsbehälters 10 von außen. Bei dieser zweiten Ausführungsform ist das magnetsensitive Material 3, die daraus gebildete Bedruckung oder Beschichtung oder das mit dem magnetsensitiven Material 3 versehene Etikett 30 auf der Kappe 1b statt auf dem Gehäusekörper 1a des Injektionsstifts 9 oder sonstigen Vorratsbehälters 10 angebracht. Ferner ist der Permanentmagnet 2 wie abgebildet unmittelbar hinter dem Dichtungselement 35 (Pfropfen, Stopfen, Kolben, verschiebbarer Boden oder dergleichen am austrittsseitigen axialen Ende des Vorschubelements 14) angeordnet oder alternativ darin eingelassen. In beiden Fällen sind der Permanentmagnet 2 und das Dichtungselement 35 starr miteinander verbunden. Daher stimmen die Positionen der Vorschubwege von Permanentmagnet 2 und Dichtungselement 35 in Richtung a praktisch überein, d.h. beide Vorschubwege sind nicht nur gleich lang, sondern überlappen weitestgehend. Wegen der weitgehenden Überlappung beider Vorschubwege d1, d2 (vgl. 2C) befindet sich das magnetsensitive Feld 32 in axialer Richtung auf gleicher Höhe wie das Vorratsvolumen 11.
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Eine größtmögliche Überlappung beider Vorschubwege d1, d2 ist jedoch bei dieser Ausführungsform nicht zwingend erforderlich; der Magnet 2 kann grundsätzlich in jedem beliebigen axialen Abstand von dem Dichtungselement 35 montiert sein.
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Das Feld 32, über welches das magnetsensitive Material 3 flächig verteilt ist, ist vorzugsweise auf der Außenfläche bzw. äußeren Umfangsfläche der Kappe 1b angeordnet. Das Feld 32 kann als Bedruckung 22, Beschichtung 23 oder Etikett 30 realisiert sein, welche bzw. welches das magnetsensitive Material 3 enthält. In Richtung a der Symmetrieachse S erstreckt sich das Kontrollfeld 32 bzw. Anzeigefeld 32 zumindest über den Vorschubweg d2 des vorzugsweise in unmittelbarer Nähe neben bzw. hinter dem Dichtungs- oder Schubelement 35 oder ggfs. darin integrierten Permanentmagneten 2. Das Feld bei allen Figuren und sonstigen Ausführungsformen wird zweckmäßigerweise so groß bzw. so lang dimensioniert, dass es sich in axialer Richtung a beidseitig zumindest über die Länge des Vorschubwegs d2 erstreckt. Dadurch ist sowohl bei vollständig gefüllten wie auch vollständig entleerten Vorratsvolumen 11 jenseits der visuellen Markierung 40 noch ein Flächenbereich aus unmagnetisiertem Material 3 sichtbar. Die Länge des Kontrollfeldes bzw. Anzeigefeldes 32 beträgt beispielsweise zwischen 2 und 5 Zentimeter.
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Die Breite des Feldes 32 in azimutaler Richtung, d.h in Umfangsrichtung ist beliebig wählbar. Sie braucht zwar nur in einem schmalen Winkelbereich ausgebildet zu sein, doch je breiter das Feld 32 in Umfangsrichtung ist, desto eher bzw. häufiger ist der Füllstand direkt, d.h. ohne Hantieren mit dem Behälter sofort ablesbar. Das Feld 32 könnte auch den gesamten Umfang des Behälters bzw. der Verspendegeräts 10 umlaufen (etwa den gesamten Umfang der Innen- oder Außenseite des Gehäusekörpers 1a oder seiner Gehäusekappe 1b); dies erlaubt das unmittelbare Ablesen des Füllstands eines abgelegten Injektionsstifts 9 oder sonstigen Vorratsbehälters 10 aus jeder beliebigen Richtung, verringert aber dann die Beschriftungsfläche.
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Das Dichtungselement 35, d.h. das Vorderteil 5 des Vorschubelements 14 kann beispielsweise auf seiner Rückseite, die von der Flüssigkeit oder dem sonstigen fluiden Medium 20; 21 abgewandt ist, mit dem Magneten 2 verbunden sein. Das in axialer Richtung entgegengesetzte Ende des Schafts 29 oder des sonstigen Trägerelements dient lediglich zum mechanischen Eingreifen mit dem Gewindestück 17 oder dem sonstigen Druck- oder Schraubmechanismus 18 am hinteren Ende des Gehäusekörpers. Der Magnet 2 ist durch das Dichtungselement 35 bzw. durch das Vorderteil 5 des Vorschubelements 14 von dem zu verabreichenden fluiden Medium 20; 21 getrennt oder jedenfalls so in das Dichtungsbzw. Vorschubelement 5; 14; 35 integriert, dass das fluide Medium 20; 21 nicht in Kontakt mit dem Magneten 2 kommen kann. Das Magnetfeld des Permanentmagneten 2 erreicht durch die Umfangswandung des Gehäusekörpers 1a und/oder durch die Umfangswandung der Gehäusekappe 1b hindurch (je nach Position des Magneten und des magnetsensitiven Feldes) das magnetsensitive Feld 3 und ruft in einem Bereich des magnetsensitiven Feldes 3, dessen Position mit der axialen Position des Magneten 2 übereinstimmt oder dieser besonders nahe ist, die visuelle erkennbare Markierung 40 hervor.
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Während 2B die Position der visuellen Markierung 40, d.h. der visuell veränderten Teilfläche des magnetsensitiven Feldes 32 für den Fall des gefüllten oder weitgehend gefüllten Vorratsbehälters zeigt, zeigt 2C deren Position bei fast entleertem Zustand (Position II). Entsprechend dem Vorschubweg d1; d2 sind gegenüber 2B in 2C das Vorschubelement 14 sowie der Magnet 2 in axialer Richtung a verschoben, wodurch die lokale, magnetisch induzierte visuelle Markierung 40 innerhalb des Feldes 32 von der Position I (2B) zur Position II (2C) gewandert ist. Dadurch ist der Füllstand gerade bei aufgesetzter, undurchsichtiger Kappe von außen am verschlossenen Injektionsstift 9 oder sonstigen Vorratsbehälter 10 erkennbar. Insbesondere wird für die Kappe 1b kein Sicht- oder Inspektionsfenster benötigt, um den Füllstand von außen abzulesen. Beide 2B und 2C sind so zu verstehen, dass in dem magnetsensitiven Feld 32 der Kappe 1b die visuelle Markierung 40 dargestellt ist, die besteht und beobachtbar ist, wenn und solange die Kappe 1b auf den Gehäusekörper 1a aufgesetzt ist.
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Der jeweilige Füllstand des flüssigen, fluiden oder sonstigen Mediums 20; 21 in dem Vorratsvolumen 11 wird durch die axiale Position des Magneten 2 indirekt angezeigt; dessen Position wird durch den Verstellgriff 28 (oder im Falle eines Autoinjektionsstifts durch den Zustand eines jeweiligen Förderantriebs) eindeutig vorgegeben. Etwaige durch Grenzflächen zwischen dem fluiden Medium und einer Gasatmosphäre gebildete Flüssigkeitspegel, wie sie bei aufrecht stehenden Tanks zuweilen zur Füllstandsmessung benutzt werden, existieren bei dem Vorratsbehälter bzw. Spendegerät 10 nicht; die magnetische Füllstandsanzeige 15 funktioniert daher zuverlässig und unabhängig von der Orientierung, in der die Spendeeinheit 10 gehalten wird.
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Im Falle von Insulin-Pens 8, Injektionsstiften 9 oder sonstiger stiftförmiger Spendegeräte 10 wird durch eine geeignete Verschlussgeometrie zwischen Gehäusekörper 1a und Verschlusskappe 1b sichergestellt, dass die Kappe 1b stets so nah wie möglich, d.h. in ihrer bestimmungsgemäßen Verschließposition auf dem Gehäusekörper 1a steckt, um zu verhindern, dass bei nur lose aufgesetzter Kappe 1b das entsprechend verschobene magnetsensitive Feld 32 auf der Kappe einen unrichtigen Füllstand bzw. eine zu große Füllmenge anzeigt.
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Während die 1A bis 2C Vorratsbehälter in Form von Injektions-Pens 8 zeigen, kann der Vorratsbehälter 10 gemäß dieser Anmeldung ebenso eine Karpulenspritze bzw. Zylinderampullenspritze oder ein sonstiges Gefäß zur manuellen oder automatisierten Verabreichung eines wirkstoffhaltigen Mediums, insbesondere eines Fluids oder einer Flüssigkeit sein; insbesondere zum dosierten Verabreichen medikamentenhaltiger Lösungen oder sonstiger Darreichungsformen einspritzbarer pharmazeutischer, medizinischer oder therapeutischer Wirkstoffe. Das wirkstoffhaltige oder sonstige Medium 20; 21 kann anstelle einer Lösung beispielsweise ein Gel, eine Emulsion, eine Suspension, eine Salbe oder eine Paste sein, beispielsweise eine pulverhaltige und/oder pastöse Masse, die aufgeschlemmt bzw. ausgeschlemmt wird. Beispielsweise lässt sich Calciumkarbonat in pastöser Form oder auch als Suspension über Kanülen direkt in Wirbel oder andere Knochen als Knochenzement einbringen.
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Bevorzugte Anwendungen sind jedoch die Verabreichung bzw. Einbringung von wirkstoffhaltigen Flüssigkeiten und insbesondere von Lösungen in die Blutbahn, in ein Gewebe oder einen sonstigen Teil eines menschlichen oder tierischen Körpers. Das vorzugsweise fluide Medium kann anstelle von Medikamenten bzw. Wirkstoffen auch körpereigene menschliche oder tierische Substanzen (Hormone etc.) oder rein chemische Stoffe (Kochsalzlösung etc.) enthalten. Die Vorratsbehälter können Behälter zum manuellen Verspenden des fluiden Mediums oder Behälter für eine automatisierte Abgabe des fluiden Mediums sein. Im Bereich der Medizin können beispielsweise Autoinjektoren mit motorischem bzw. computersteuerbarem Vorschub der Vorschubeinrichtung gemäß dieser Anmeldung mit der magnetischen Füllstandsanzeige versehen sein. Abseits medizinischer Anwendungen können auch sonstige Behälter 10, die in anderen Gebieten der Technik zur Dosierung, Abgabe, Beförderung und/oder Auftragung fluider Medien oder sonstiger Materialmengen (einschließlich pastöser, viskoser oder hochviskoser Massen, Emulsionen, Suspensionen etc.) verwendbar sind, mit der magnetischen Füllstandsanzeige versehen sein.
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3 zeigt eine senkrecht zu einer axialen Symmetrierichtung dargestellte Querschnittsansicht eines Vorratsbehälters 10, der beispielsweise der Injektionsstift 8; 9 gemäß den 1A bis 1C oder ein anderweitiger Vorratsbehälter zum Verabreichen eines fluiden oder sonstigen Mediums sein kann. Beispielsweise eine Umfangs- oder Außenfläche des Vorratsbehälters 10 kann mit einem Etikett 30, welches das magnetsensitive Material 3 enthält (magnetsensitives Etikett), beklebt oder umklebt sein. Das magnetsensitive Material 3 ist über mindestens ein Feld 32 verteilt, das sich mit seiner Haupterstreckungsrichtung in Richtung der axialen Rotations- bzw. Symmetrieachse S erstreckt. Gemäß 3 sind optional sogar zwei Felder 32 vorgesehen; vorzugsweise auf zwei entgegengesetzten Seiten der Umfangsfläche. Dadurch lässt sich der Füllstand bei beliebiger Lage des liegenden Vorratsbehälters 10 bzw. Injektionsstifts 9 leichter ablesen. Übrige Flächenbereiche des Etiketts 30 sind vorzugsweise mit Textbestandteilen oder sonstigen Informationen bedruckt. Jedes Feld 32 bzw. jede magnetische Füllstandsanzeige 15 verläuft hauptsächlich in Richtung senkrecht zur Zeichenebene in 3. Dort, wo entlang dieser Richtung der Magnet 2 positioniert ist oder am nächsten gelegen ist, liefert das magnetsensitive Material 3 eine lokale Farb-, Helligkeits- und/oder Kontrastveränderung oder eine sonstige, visuell leicht erkennbare Veränderung gegenüber den übrigen Regionen des Feldes 32 bzw. gegenüber den weiter vom Magneten entfernt angeordneten Flächenbereichen des magnetsensitiven Materials 3. Die axiale Position der sich daraus ergebenden visuellen Markierung 40 (vgl. die vorhergehenden 1) ist als Füllstand ablesbar. Das zumindest in Teilflächenbereichen magnetsensitiv ausgebildete Etikett 30 kann beispielsweise den Gehäusekörper 1b eines 9 Injektionsstifts oder eines sonstigen Vorratsbehälters 10 bzw. Spendegeräts bedecken. Der in 3 gezeigte Querschnitt kann unter anderem eine Querschnittsansicht durch den Injektionsstift 8 gemäß 1B oder 1C sein, wobei der Außendurchmesser des Magneten 2 nicht notwendigerweise maßstabgerecht ist und insbesondere kleiner ausfallen kann.
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4 zeigt eine senkrecht zur axialen Symmetrierichtung dargestellte Querschnittsansicht eines anderen Vorratsbehälters, der beispielsweise der Injektionsstift 9 gemäß den 2A bis 2C oder ein anderweitiger Vorratsbehälter 10 zum Verabreichen eines fluiden oder sonstigen Mediums 20; 21 sein kann. Auch in 4 ist die magnetische Füllstandsanzeige 15 auf einer äußeren Umfangsfläche des Vorratsbehälters 10 angeordnet; z.B. auf der Umfangsfläche eines das Vorratsvolumen 11 unmittelbar umgebenden Gehäusekörpers 1a oder – wie dargestellt – auf der Umfangsfläche einer darauf aufsitzenden bzw. aufzusetzenden Abdeckung oder Schutzkappe 1b. Das magnetsensitive Material 3 ist gemäß 4 als Bedruckung 22 oder sonstige Beschichtung 23 auf diese Außenfläche aufgebracht, beispielsweise aufgedruckt. Ein eigenes Etikett ist somit nicht erforderlich. Zur leichteren Ablesbarkeit des Füllstands kann wiederum optional eine Mehrzahl von beispielsweise zwei Feldern 32 bzw. magnetischen Füllstandsanzeigen 15 vorgesehen sein, die das magnetische, magnetisierbare und/oder in sonstiger Weise magnetsensitive Material 3 enthalten oder vollständig aus dem Material 3 bestehen.
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5 zeigt beispielhaft einen Querschnitt durch die Schichtdicke eines Etiketts 30 gemäß 3 oder gemäß den 1A bis 2C, wobei der Abbildungsmaßstab in 4 vergrößert ist. Das Etikett 30 weist eine obere Schicht 30A (Deckschicht; Außenschicht; Schutzschicht), eine untere Schicht 30B und dazwischen eine magnetische, magnetisierbare oder jedenfalls magnetsensitive Zwischenschicht 7 auf, die als Füllstandsanzeige 15 und somit als Feld 32 dient; sie ist aus dem magnetischen, magnetisierbaren und/oder in sonstiger Weise magnetsensitiven Material 3 gebildet oder enthält dieses zumindest. Auf der Unterseite des Etiketts 30 ist noch eine Klebeschicht 34 vorgesehen. Die Schichten 30A und 30B können beispielsweise Folien, insbesondere Kunststofffolien sein. Zumindest die obere Schicht bzw. Folie 30A ist transparent und vorzugsweise farblos.
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Das in der Zwischenschicht 7 angeordnete magnetsensitive Material 3 kann wie abgebildet eine Vielzahl von Partikeln 4 umfassen, die jeweils magnetisch, magnetisierbar oder in sonstiger Weise magnetsensitiv sind. Sie können in ein Öl 24, in ein Gel 25 oder in ein sonstiges Matrixmaterial 26 eingelassen sein, wie anhand der 1A bis 1C bereits erläutert wurde. Unter der Einwirkung des vom Magneten 2 erzeugten Magnetfeldes erfährt und/oder erzeugt das magnetsensitive Material 3, hier also die magnetischen oder magnetisierten Partikel 4, lokal und somit selektiv – nämlich nur in Flächen- oder Etikettenbereichen in unmittelbarer Nähe zur momentanen, axialen Position des Magneten 2 – eine visuell sichtbare Veränderung. Beispielsweise kann eine Aufhellung entstehen; etwa dadurch, dass sich die Partikel 4 zu Ketten verbinden, die entlang einer bestimmten Richtung verlaufen. Das Etikett oder eine darunter liegende, beispielsweise helle oder reflektierende Umfangsfläche des Vorratsbehälters 10 kann dadurch lokal in einem bestimmten Bereich aufgehellt oder in sonstiger Weise verändert aussehen; dieser Bereich zeigt die axiale Magnetposition, d.h. den Füllstand an.
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Das Material der magnetsensitiven Schicht 7 braucht nicht vollständig magnetisch oder magnetisierbar zu sein; beispielsweise kann es magnetische, d.h. dauerhaft vormagnetisierte, oder magnetisierbare Partikel 4 und zusätzlich ein unmagnetisches Medium 24; 25 enthalten, etwa als Einbettungs- oder Matrixmaterial 26 (siehe oben). Somit braucht nicht notwendigerweise das gesamte Material der Schicht 7 magnetisch oder magnetisiert zu sein. Dennoch ist auch dann, wenn die Schicht 7 nur teilweise und/oder bereichsweise aus magnetischen, vormagnetisiertem oder magnetisierbarem Material besteht, die Schicht 7 insgesamt magnetsensitiv. Die Sensitivität der Schicht 7 und/oder des Materials 3 bezüglich des Magnetfeldes äußert sich darin, dass sich das visuelle Aussehen der Schicht 7 und/oder des Materials 3 in unmittelbarer Nähe zum Magneten 2 ändert, was als lokale und/oder temporäre Veränderung der Farbe, Helligkeit, Lichtdurchlässigkeit oder einer sonstigen visuellen Eigenschaft sichtbar wird.
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6 zeigt in vergrößerter Draufsicht ein zum Etikettieren des Vorratsbehälters 10 bestimmtes Etikett 30, das ein Feld 32 aufweist, in welchem das magnetsensitive Material 3 bzw. die magnetsensitive Schicht 7 angeordnet ist. Der Schichtaufbau in Richtung der Schichtdicke des Etiketts 30 sowie der innere Aufbau der magnetischen, magnetisierten und/oder magnetsensitiven Schicht 7 kann gegenüber 5 abweichen. Gemäß 6 weist das Etikett 30 zumindest ein magnetsensitives Feld 32 auf, das als magnetische bzw. magnetsensitive Füllstandsanzeige 15 dient. Optional können zusätzlich textliche oder sonstige Informationen, etwa Dosier- oder Gebrauchshinweise aufgedruckt sein (Beschriftung 31).
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gehäuse
- 1a
- Gehäusekörper
- 1b
- Kappe
- 2
- Permanentmagnet
- 3
- magnetsensitives Material
- 4
- Partikel
- 5
- Vorderteil
- 6
- Spritze
- 7
- magnetsensitive Schicht
- 8
- Insulin-Pen
- 9
- Injektionsstift
- 10
- Vorratsbehälter
- 11
- Vorratsvolumen
- 12
- Austrittsöffnung
- 13
- Vorschubeinrichtung
- 14
- Vorschubelement
- 15
- magnetische Füllstandsanzeige
- 15‘
- sonstige Füllstandsanzeige
- 16
- Abschnitt
- 17
- Gewindestück
- 18
- Schraubmechanismus
- 20
- Medium
- 21
- fluides Medium
- 22
- Bedruckung
- 23
- Beschichtung
- 24
- Öl
- 25
- Gel
- 26
- Matrixmaterial
- 27
- Mikrokapsel
- 28
- Verstellgriff
- 29
- Schaft
- 30
- Etikett
- 30A
- obere Schicht
- 30B
- untere Schicht
- 31
- Beschriftung
- 32
- Feld
- 34
- Klebeschicht
- 35
- Dichtungselement
- 40
- visuelle Markierung
- a
- axiale Richtung
- d1; d2
- Vorschubweg
- S
- Symmetrieachse