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Die Erfindung betrifft eine Schlingerbremseinrichtung für ein Fahrzeug mit den Merkmalen im Oberbegriff des Hauptanspruchs.
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Eine solche Schlingerbremseinrichtung ist aus der
EP 1 598 249 A1 und aus der Praxis bekannt. Die Schlingerbremseinrichtung weist eine eigene und zusätzliche Bremseinheit und eine Signaleinrichtung auf, welche mit einer LED bei der Inbetriebnahme die Funktionsbereitschaft anzeigt.
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Aus der
DE 10 2005 025 622 A1 ,
WO 2013/124730 und
GB 2 517 440 A sind Betriebsbremsen für LKW-Anhänger mit einer anhängerseitigen Verkabelung und einem Druckluft-Bremssystem bekannt, das vom LKW aus elektronisch angesteuert und betätigt wird, wobei über das elektronische Ansteuersystem und die Betriebsbremse ein EPS-System sowie weitere Funktionen und Anzeigen implementiert sind.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Schlingerbremstechnik aufzuzeigen.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen im Hauptanspruch.
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Die beanspruchte Schlingerbremstechnik, d.h. die Schlingerbremseinrichtung und das Betriebsverfahren, haben verschiedene Vorteile. Sie bieten eine höhere und für den Fahrer des Zugfahrzeugs besser nutzbare Funktionalität der Schlingerbremseinrichtung. Dem Fahrer können der ordnungsgemäße Betrieb und ein eventuelles Eingreifen der Schlingerbremseinrichtung angezeigt werden. Daneben können weitere Informationen der Schlingerbremseinrichtung übermittelt und dem Fahrer oder ggf. auch anderen Personen angezeigt werden. Auf diese Informationen kann von Empfängerseite, insbesondere vom Fahrer, sehr schnell und zielgerichtet reagiert werden. Für diese Informationsübermittlung ist eine Signaleinrichtung mit einer bevorzugt drahtlosen Kommunikationseinrichtung von besonderem Vorteil.
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Die Signaleinrichtung kann außerdem zur Erfassung und Übertragung von weiteren Informationen des Fahrzeuganhängers benutzt werden. Dies können insbesondere Zustands- und/oder Betriebsmeldungen sein. Die Schlingerbremseinrichtung weist hierfür eine Erfassungseinrichtung für Zustände und Funktionen von Anhängerkomponenten und/oder der Umgebung auf. Die Schlingerbremstechnik erhält hierdurch eine Multifunktionalität und einen wesentlich erweiterten Nutzungsumfang. Die weiteren Informationen können über die besagte drahtlose Kommunikationseinrichtung und/oder eine leitungsgebundene Kommunikation übermittelt und extern und/oder am Fahrzeuganhänger, z.B. über eine LED-Anordnung, angezeigt werden.
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Die Schlingerbremseinrichtung ist zusätzlich zur Betriebsbremse des Fahrzeugs, insbesondere Anhängers, vorgesehen und besitzt eine eigene Bremseinheit mit einem steuerbaren Antrieb und einer Sensorik zur Detektion von Schlingerbewegungen. Die Betriebsbremse kann als Auflaufbremse mit mechanisch oder elektrisch betätigten Radbremsen ausgebildet sein. Ferner kann die fahrzeugseitige Bremseinrichtung eine Feststellbremse, insbesondere Handbremse, aufweisen.
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Die Schlingerbremstechnik kann eine eigenständige Technik sein, die an einem Fahrzeuganhänger bei der Erstausrüstung implementiert oder später nachgerüstet werden kann. Im Zuge dieser Nachrüstung können auf einfache Weise auch die besagte Erfassung von Zuständen und Funktionen von Anhängerkomponenten und/oder von der Umgebung nachgerüstet werden. Dies kann ohne größere Eingriffe am bestehenden Fahrzeuganhänger erfolgen. Insbesondere ist keine erneute Zulassung des Fahrzeuganhängers erforderlich. Außerdem kann diese Zusatzfunktionalität und zusätzliche Erfassung sehr kostengünstig implementiert werden und Bedarf auch keiner separaten Signalisierungs- und Kommunikationstechnik.
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Die drahtlose Kommunikationseinrichtung arbeitet vorzugsweise auf Funkbasis, insbesondere Bluetooth, und kann mit mobilen Anzeigegeräten, insbesondere Smartphones oder Tablets, zusammenwirken, die beim Nutzer bereits vorhanden sind. In diesem Fällen braucht der Nutzer nur eine geeignete portable Software, insbesondere eine App. Ansonsten kann der normale Funktionsumfang dieses Anzeigegeräts, z.B. Navigationsdienste, Musikwiedergabe etc. ungehindert genutzt werden. Vorrangige Zustands- oder Gefahrenmeldungen der erweiterten Schlingerbremstechnik können diesem Normalbetrieb überlagert und prominent angezeigt werden, z.B. über ein Popup-Fenster. Eine Anzeige kann auf optischen und/oder akustischen Wege erfolgen.
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In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
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In einem eigenständigen Erfindungsaspekt ist eine Schlingerbremseinrichtung für Fahrzeuganhänger mit einer Bremseinrichtung, insbesondere einer bevorzugt auflaufbetätigten Betriebsbremse, vorgesehen, wobei die Schlingerbremseinrichtung eine eigene Bremseinheit mit einem steuerbaren Antrieb und einer Sensorik zur Detektion von Schlingerbewegungen sowie eine Signaleinrichtung aufweist, die zur Übertragung von Informationen, insbesondere Zustands- und/oder Betriebsmeldungen, der Schlingerbremseinrichtung, und von weiteren Informationen des Fahrzeuganhängers und/oder dessen Umgebung ausgebildet ist. Die Signaleinrichtung muss nicht drahtlos sein. Sie kann leitungsgebunden ausgebildet sein.
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Ein weiterer eigenständiger Erfindungsaspekt betrifft eine Signaleinrichtung für Fahrzeuganhänger mit einer auflaufbetätigten Betriebsbremse, wobei die Signaleinrichtung eine drahtlose Kommunikationseinrichtung mit einer fahrzeugseitigen drahtlosen Kommunikationseinheit aufweist, die in einer eigenen, am Fahrzeuganhänger montierbaren Box angeordnet ist, wobei die fahrzeugseitige drahtlose Kommunikationseinheit mit einer Erfassungseinrichtung und/oder mit deren Sensoren zur Erfassung von Zuständen und/oder Funktionen von Anhängerkomponenten und/oder der Umgebung des Fahrzeuganhängers verbunden ist.
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Die drahtlose Kommunikationseinheit kann die hierüber gewonnenen Informationen Informationen des Fahrzeuganhängers, bevorzugt unter Nutzung einer APP, an eine fahrzeugexterne mobile Anzeige übermitteln, die mit einer drahtlosen Kommunikationseinheit ausgerüstet ist. Die fahrzeugexterne mobile Anzeige ist bevorzugt ein Anzeigegerät mit einem Monitor, insbesondere ein Smartphone oder ein Tablet, kommunizieren und die angezeigt werden. Eine Schlingerbremseinrichtung kann dabei entbehrlich sein.
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Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielhaft und schematisch dargestellt. Im Einzelnen zeigen:
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1: einen Fahrzeuganhänger mit einer Schlingerbremseinrichtung sowie einer Signaleinrichtung und ein abgebrochen dargestelltes Zugfahrzeug,
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2: eine Draufsicht auf das Fahrgestell des Fahrzeuganhängers gemäß Pfeil II von 1,
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3: eine vergrößerte Draufsicht und Detailansicht der Schlingerbremseinrichtung,
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4: eine vergrößerte und abgebrochene Draufsicht auf den Deichselbereich des Fahrzeuganhängers,
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5 und 6: Bildschirmdarstellungen eines mobilen Anzeigegeräts und
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7: eine Variante der Signaleinrichtung.
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Die Erfindung betrifft eine Schlingerbremseinrichtung (2) für einen Fahrzeuganhänger (1) sowie ein zugehöriges Betriebsverfahren. Die Erfindung betrifft außerdem eine Signaleinrichtung (20).
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Der Fahrzeuganhänger (1) ist in 1 schematisch dargestellt. Er weist ein Fahrgestell (3) mit einer oder mehreren Achsen (8) nebst Rädern auf. Das Fahrgestell (3) trägt einen Aufbau, z.B. einen Kasten- oder Pritschenaufbau, insbesondere einen Wohnwagenaufbau. Das Fahrgestell (3) besteht aus zwei oder mehr parallelen Längsträgern und ggf. ein oder mehreren Querträgern, die bevorzugt jeweils aus mehrfach abgekanteten Metallprofilen, insbesondere Stahlprofilen, bestehen. Alternativ sind andere Materialien und Bauformen des Fahrgestells (3) möglich.
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Ferner weist das Fahrgestell (3) an der Front eine Deichsel (7) auf. Diese ist vorzugsweise als starre Deichsel ausgebildet. Dies kann eine V-Deichsel wie in den gezeigten Ausführungsbeispielen oder eine Rohrdeichsel oder dgl. sein. Am vorderen Deichselende ist eine Anhängerkupplung (4) angeordnet, die z.B. als Kugelkopfkupplung ausgebildet ist. Ferner können am Fahrgestell (3) ein ausfahrbares Stützrad (12) und eine Halterung mit Unterlegkeilen (nicht dargestellt) angeordnet sein.
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Der Fahrzeuganhänger (1) weist eine oder mehrere Bremseinrichtungen (5, 6) sowie die nachfolgend beschriebene Schlingerbremseinrichtung (2) auf. Die Bremseinrichtung (5) ist als Betriebsbremse, z.B. als Auflaufbremse oder elektrisch betätigte Bremse, ausgebildet. Die Auflaufbremse kann eine mechanische oder elektrische Auflaufeinrichtung aufweisen. Die Bremseinrichtung (6) kann eine Feststellbremseinrichtung, insbesondere eine Handbremseinrichtung, sein.
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Die Bremseinrichtungen (5, 6) wirken über eine Bremsübertragungseinrichtung (10), z.B. ein Bremsgestänge oder ein Bremsseil, auf Bremszüge (11), die zu den Radbremsen (9) an den Rädern führen. Die Bremsübertragungseinrichtung (10) und die Bremszüge (11) können über einen in 2 und 3 dargestellten Waagbalken miteinander verbunden sein. Alternativ zu dieser mechanischen Bremsbetätigung ist eine andere, z.B. hydraulische oder elektrische Betätigung der Radbremsen möglich. Die Auflaufeinrichtung kann z.B. eine auf den Druck oder die Trägheit des auflaufenden Anhängers ansprechende Sensorik aufweist.
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Die Schlingerbremseinrichtung (2) weist eine eigene Bremseinheit (13) zur Dämpfung der Schlingerbewegungen und eine Signaleinrichtung (20) auf. Sie weist ferner eine bevorzugt eigene und mit der Bremseinheit (13) signaltechnisch verbundene Sensorik (14) zur Detektion von Schlingerbewegungen des Fahrzeuganhängers (1) auf.
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Die Schlingerbremseinrichtung (2), insbesondere deren Bremseinheit (13), kann an beliebig geeigneter Stelle des Fahrzeuganhängers (1) angeordnet sein. Vorzugsweise befindet sie sich an einer Achse (8) und ist hier über eine Halterung (19) befestigt. Die Bremseinheit (13) ist hierbei z.B. in Fahrt- oder Zugrichtung hinter der Achse (8) angeordnet.
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Die Schlingerbremseinrichtung (2) ist mit einer Energieversorgung, insbesondere Stromversorgung, des Fahrzeuganhängers (1) verbunden. Die Energie kann in Fahrt vom Zugfahrzeug (32) über das Stromkabel oder im Stand über eine externe Leitung zugeführt werden. Ferner kann ein Energiespeicher, insbesondere eine Batterie oder ein Akku vorhanden sein.
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Die Bremseinheit (13) kann in beliebig geeigneter Weise ausgebildet sein und wirkt auf die Radbremsen (9) in ebenfalls beliebig geeigneter Weise ein.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel weist die Bremseinheit (13) einen steuerbaren Antrieb, insbesondere einen Elektromotor, mit einer Stellstange auf, die von hinten gegen den Waagbalken drückt und dabei die dort eingehängten Bremszüge (11) betätigt und anzieht. Dieses Einwirken erfolgt gesteuert bzw. geregelt und in Abhängigkeit von den mittels einer Sensorik (14) detektierten Schlingerbewegungen. Bei Abklingen oder Beendigung der Schlingererscheinungen kann die Bremseinheit (13) reduziert oder deaktiviert werden, wobei die Federn in den Radbremsen (9) die Bremszüge (11) und den Waagbalken in die Ausgangsstellung bewegen.
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Die Schlingerbremseinrichtung (2) kann unabhängig von der Betriebsbremse (5), insbesondere Auflaufbremse, agieren. Die Schlingerbremsaktionen können der normalen Betriebsbremse (5) überlagert werden, ohne dass diese dabei betätigt wird. Im gezeigten Ausführungsbeispiel kann z.B. der Waagbalken bei Aktivierung der Schlingerbremseinrichtung (2) auf der Bremsübertragungseinrichtung (10) entlanggeschoben werden.
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Die Bremseinheit (13) beinhaltet eine Sensorik (14) zur Detektion von Schlingerbewegungen. Diese kann einen oder mehrere Sensoren, z.B. ESP-Sensoren, Gierratensensoren, Beschleunigungsaufnehmer oder dgl. aufweisen. Der oder die Sensoren sind an geeigneter Stelle des Fahrzeuganhängers (1) angeordnet, z.B. am oder im Gehäuse (33) der Bremseinheit (13) und/oder an einer anderen entfernten Stelle am Fahrgestell (3). Ferner weist die Bremseinheit (13) eine Steuerung (18) auf. Diese ist vorzugsweise in das Gehäuse (33) der Bremseinheit (13) integriert. Sie kann z.B. an deren Antrieb angeordnet sein.
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Die Signaleinrichtung (20) dient der Übertragung von Signalen und Informationen der Schlingerbremseinrichtung (2). Sie ist hierfür mit der Steuerung (18) verbunden.
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Die Signaleinrichtung (20) überträgt einerseits Informationen der Schlingerbremseinrichtung (2), insbesondere der Bremseinheit (13). Dies können z.B. Informationen über die Betriebsbereitschaft und über das schlingerbedingte Ansprechen und ggf. Abschalten der Bremseinheit (13) oder andere Zustands- oder Betriebsmeldungen sein. Ferner kann die Steuerung (18) ein Programm zur Fehlerdiagnose aufweisen und die Diagnoseergebnisse über die Signaleinrichtung (20) mitteilen. Ansonsten können auch andere Informationen der Schlingerbremseinrichtung (2) bzw. der Bremseinheit (13) signalisiert werden.
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Die Signaleinrichtung (20) kann ferner zur Übertragung von weiteren Informationen des Fahrzeuganhängers (1) ausgebildet sein. Diese Informationen können insbesondere Zustands- oder Betriebsmeldungen sein. Sie können ein oder mehrere Komponenten des Fahrzeuganhängers (1) betreffen.
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Für die Erfassung dieser Informationen weist die Schlingerbremseinrichtung (2) eine Erfassungseinrichtung (15) für Zustände und Funktionen von Anhängerkomponenten auf. Mit der Erfassungseinrichtung (15) kann alternativ oder zusätzlich die Umgebung des Fahrzeuganhängers (1) erfasst werden. Die Erfassungseinrichtung (15) weist hierfür ein oder mehrere Sensoren (16, 17) auf.
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Der oder die Sensor(en) (16) ist/sind zur Erfassung von Zuständen oder Betrieb von Fahrzeugkomponenten vorgesehen. Dies kann z.B. gemäß 1 ein Sensor (16) am Fahrzeugrad sein, der den Reifendruck misst. Ein anderer Sensor (16) kann gemäß 2 an einer Radbremse (9) angeordnet sein und den Bremsbelagverschleiß detektieren. Ferner kann gemäß 1 ein Sensor (16) an der Anhängerkupplung (4) angeordnet sein und den korrekten Ankuppelzustand detektieren. Ein weiterer Sensor (16) am Stützrad (12) kann dessen ordnungsgemäße Einnahme der Ruhestellung für die Gespannfahrt detektieren. Ein anderer und nicht dargestellter Sensor kann an einer Halterung für Unterlegkeile angeordnet sein und detektieren, ob die Unterlegkeile für den Fahrtbetrieb ordnungsgemäß von den Rädern entfernt und in die Halterung gesteckt wurden.
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Weitere und nicht dargestellte Sensoren können die Betriebsbereitschaft oder Funktionsfähigkeit einer Bremseinrichtung (5, 6) oder ihrer Komponenten erfassen. Dies kann z.B. auch die Bremsentemperatur an den Radbremsen (9) betreffen. Ferner können mittels Sensoren Parkstützen und deren Ruhe- oder Betriebsstellung erfasst werden. Ein oder mehrere Sensoren (16) können außerdem das Anhängergewicht, Wartungsintervalle oder dgl. detektieren. Die vorstehende Aufzählung der Erfassungsmöglichkeiten und der hierfür eingesetzten Sensoren (16) ist nicht abschließend und kann erweitert werden, insbesondere auch hinsichtlich des Anhängeraufbaus.
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Die Erfassungseinrichtung (15) kann alternativ oder zusätzlich einen oder mehrere Sensoren (17) zur Erfassung der Umgebung des Fahrzeuganhängers (1) aufweisen. Dies kann z.B. ein in 1 dargestellter Parksensor (17) am Fahrzeugheck und/oder an den Fahrzeugseiten sein, der z.B. den Abstand zu etwaigen Hindernissen im Bewegungsbereich des Fahrzeuganhängers (1) detektiert. Ein anderer und nicht dargestellter Sensor (17) kann als Kamera, insbesondere als elektronische und digitale Messkamera, ausgebildet sein und an geeigneter Stelle des Fahrzeuganhängers (1), z.B. im Heckbereich, unter dem Aufbau oder dgl. angeordnet sein. Die besagten Sensoren (16, 17) können auch mehrfach vorhanden sein.
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Die Signaleinrichtung (20) weist eine bevorzugt drahtlose Kommunikationseinrichtung (25) auf. Sie dient für die drahtlose Kommunikation mit einer oder mehreren fahrzeugexternen Anzeigen (22). Die Kommunikation erfolgt vorzugsweise per Funk, insbesondere Bluetooth. Alternativ oder zusätzlich sind andere drahtlose Kommunikationstechniken, z.B. per Infrarot oder dgl. möglich.
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Die fahrzeugexterne Anzeige (22) kann in unterschiedlicher Weise ausgebildet sein. Sie kann z.B. ein mobiles Anzeigegerät, insbesondere ein Smartphone oder ein Tablet, umfassen. Eine andere Form einer fahrzeugexternen Anzeige (22) kann z.B. ein mobiles oder fest eingebautes Navigationsgerät des Zugfahrzeugs (32) sein. Ein anderes ggf. mobiles Anzeigegerät kann als Fernbedienung ausgeführt sein.
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Die Anzeige der vorgenannten Informationen der Schlingerbremseinrichtung (2), des Fahrzeuganhängers (1) und/oder der Anhängerumgebung kann auf beliebig geeignete Weise erfolgen. Vorzugsweise geschieht dies optisch über einen Monitor (28) der Anzeige (22), insbesondere des mobilen Anzeigegeräts (24). Alternativ oder zusätzlich ist eine akustische, z.B. per Lautsprecher, oder ggf. eine haptische Anzeige, z.B. durch Vibration, möglich.
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Die Kommunikationseinrichtung (25) weist eine fahrzeugseitige drahtlose Kommunikationseinheit (26) auf. Diese ist mit der Steuerung (18) verbunden. Die Kommunikationseinheit (26) ist in den Ausführungsformen von 1 bis 3 am oder im Gehäuse (33) der Bremseinheit (13) angeordnet. 7 zeigt eine nachstehend erläuterte Variante mit Anordnung der Kommunikationseinheit (26) in einem eigenen Gehäuse bzw. in einer Box (34) und mit räumlicher Trennung von der Bremseinheit (13).
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Die drahtlose Kommunikationseinheit (26) weist zumindest eine Sendeeinheit für eine unidirektionale Kommunikation mit der fahrzeugexternen Anzeige (22) auf. Diese weist ihrerseits eine drahtlose Kommunikationseinheit (27) auf, die zumindest eine Empfangseinheit umfasst.
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In einer anderen und nicht gezeigten Ausführungsform kann die anhängerseitige Kommunikationseinheit (26) auch eine Empfangseinheit für eine bidirektionale Kommunikation aufweisen. Die fahrzeugexterne Anzeige (22) oder ein anderer Signalgeber kann dann eine drahtlose Sendeeinheit beinhalten. Hierüber können von der fahrzeugexternen Anzeige (22) oder einer anderen Einheit Signale, z.B. Abfrage- oder Bedienbefehle oder andere Informationen oder Steuerbefehle an die Steuerung (18) zurückgegeben werden. Hierüber lässt sich z.B. die Schlingerbremseinrichtung (2) fernsteuern. Dies kann zu Testzwecken oder aus anderen Gründen und ggf. auch während der Fahrt im Gespannbetrieb oder beim Rangieren erfolgen.
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Die Kommunikationseinrichtung (25) beinhaltet ferner eine portable Software für das Anzeigegerät (22) und dessen Datenverarbeitungseinheit. Dies kann insbesondere eine App für ein Smartphone, ein Tablet oder dgl. sein. Mit der portablen Software können die übermittelten besagten Informationen verarbeitet, insbesondere ausgewertet und angezeigt werden.
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Die Signaleinrichtung (20) kann ferner eine anhängerseitige Anzeige (21) für Informationen, insbesondere über Zustände und Funktionen, der Schlingerbremseinrichtung (2) und/oder von Anhängerkomponenten und/oder von der Umgebung aufweisen.
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Eine solche anhängerseitige Anzeige (21) kann z.B. gemäß 1 und 4 am Fahrgestell (3), insbesondere an der Deichsel (7) angeordnet sein. Eine anhängerseitige Anzeige kann ein oder mehrere Anzeigegeräte (23) umfassen. Dies können z.B. Leuchtmittel, insbesondere LEDs sein. Ein solches Anzeigegerät (23), insbesondere eine LED, kann multifunktional ausgebildet sein und die Emission unterschiedlicher Signale erlauben. Dies kann z.B. durch eine Leuchtmodulation, insbesondere Dauerlicht und ein Blinken, ggf. auch mit unterschiedlichen Rhythmen, erfolgen. Die Kommunikation der anhängerseitigen Anzeige (21) bzw. des Anzeigegeräts (23) mit der Steuerung (18) kann leitungsgebunden erfolgen. In einer anderen und nicht dargestellten Ausführungsform ist auch eine drahtlose Kommunikation unter Nutzung der besagten Kommunikationseinheit (26) möglich.
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Die Erfassungseinrichtung (15) bzw. deren ein oder mehrere Sensoren (16, 18) ist/sind in den gezeigten Ausführungsbeispeilen mit der Steuerung (18) verbunden, die ihrerseits mit der Signaleinrichtung (20), insbesondere deren drahtloser Kommunikationseinheit (26) oder einer leitungsgebundenen Kommunikationseinheit in Verbindung steht. Alternativ können die Erfassungseinrichtung (15) und/oder deren Sensoren (16, 17) mit der Signaleinrichtung (20), insbesondere deren drahtloser Kommunikationseinheit (26), direkt verbunden sein.
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5 und 6 verdeutlichen die von der Signaleinrichtung (20) mittels der fahrzeugexternen Anzeige (22) übermittelten Informationen. In den Zeichnungen ist der Monitor (28) eines mobilen Anzeigegeräts (24), insbesondere eines Smartphones oder eines Tablets, dargestellt.
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Die portable Software, insbesondere die App, auf dem Anzeigegerät (24) generiert eine oder mehrere Masken (29), die auf dem Monitor (28) angezeigt werden. Die Masken (29) enthalten veränderliche Informationen, insbesondere Zustands- und Warninformationen.
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In 5 ist z.B. der Normalzustand dargestellt, bei dem die ein oder mehreren Masken (29) Zustands- oder Betriebsmeldungen der Schlingerbremseinrichtung (2) und der besagten ein oder mehreren Anhängerkomponenten optisch übermitteln. In der z.B. linken Spalte von Rechteckfeldern können in Klarschrift die betreffenden Informationsgeber, d.h. die Schlingerbremseinrichtung (2) oder deren Teile oder die Anhängerkomponenten, bezeichnet werden. In der rechts daneben angeordneten Spalte können ggf. Zahlenwerte oder andere Informationen, z.B. der aktuelle Reifendruckwert, eine Bremsentemperatur oder dgl., angegeben werden. In der rechten Spalte mit den runden Symbolen können vereinfachte Zustandsmeldungen oder Betriebsbereitschaftsmeldungen mit einem grünen oder roten Symbol übermittelt werden. Ein weiteres Feld der Maske (29) kann z.B. Informationen zu einer Hilfefunktion, Bedienungsanleitung, Zusatzinformationen etc. enthalten. Die Darstellung, Zahl und Aufteilung der Masken (29) kann gegenüber dem Beispiel von 5 variieren. Außerdem können akustische Begleitinformationen, z.B. Ansagen, Warntöne oder dgl., vorhanden sein.
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6 zeigt den Monitor von 5 in einer besonderen Betriebssituation des Fahrzeuganhängers (1), insbesondere bei Auftreten von Schleuderbewegungen. In diesem Fall kann eine Warnungsinformation (31) imitiert werden, die z.B. in einem Popup-Fenster enthalten ist, welches die normalen Zustandsinformationen (30) in der Maske (29) überlagert. Außerdem kann ein akustisches Warnsignal erfolgen. Die Warnungsinformation (31) kann farbige und figurative Warnungssymbole und ggf. einen Begleittext oder andere Informationsinhalte haben.
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Über die portable Software, insbesondere App, kann ggf. auch eine andere von der Signaleinrichtung (20) übermittelte Information angezeigt werden. Dies kann z.B. ein Bild oder eine andere Information des oder der Sensoren (17), z.B. ein statisches oder bewegtes Kamerabild, ein Abstandssymbol des Parksensors oder dgl. sein.
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Für den Fall einer bidirektionalen Kommunikation und einer Steuermöglichkeit für die Schlingerbremseinrichtung (2) und/oder ggf. auch der Anhängerkomponenten, kann auf dem Monitor (28) oder mittels einer anderen Eingabeeinheit am Anzeigegerät (24) eine Eingabe, insbesondere eine Befehlseingabe, erfolgen. Der Monitor (28) kann hierfür z.B. als Touchscreen ausgebildet sein und eine entsprechende andere Maske mit Bedienelementen zeigen.
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7 zeigt die vorerwähnte Variante für die Anordnung der fahrzeugseitigen drahtlosen Kommunikationseinheit (26). Diese ist in einer eigenen Box (34) untergebracht und ist räumlich getrennt von der Bremseinheit (13) an einer beliebig geeigneten Stelle des Fahrzeuganhängers (1) befestigbar. Sie kann z.B. im vorderen Anhängerbereich, insbesondere an der Deichsel (7), angebracht werden. Die Anbringung bzw. Befestigung kann in beliebiger Weise erfolgen, z.B. lösbar oder dauerhaft und fest. Die Box (34) kann z.B. an einen Deichselholm geklebt werden.
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Die Kommunikationseinheit (26) bzw. die Box (34) weist einen oder mehrere Anschlüsse (35) für eine Leitungsverbindung mit der Schlingerbremseinrichtung (2), insbesondere mit deren Steuerung (18), auf. Ferner kann über einen derartigen Anschluss (35) eine Leitungsverbindung mit der Erfassungseinrichtung (15) und/oder mit deren Sensoren (16, 17) zur Signalübertragung gebildet werden. Ferner kann ein Anschluss an die Energieversorgung, insbesondere Stromversorgung, des Fahrzeuganhängers (1) erfolgen. Diese energetische Verbindung kann in der vorerwähnten Weise hergestellt werden.
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Die externe fahrzeugseitige und drahtlose Kommunikationseinheit (26) überträgt die per Leitung empfangenen Informationen, insbesondere Zustands- und/oder Betriebsmeldungen, der Schlingerbremseinrichtung (2) und die vorerwähnten weiteren Informationen des Fahrzeuganhängers und/oder der Umgebung an die vorbeschriebene externe Kommunikationseinheit (27) bzw. an eine anhängerseitige Anzeige (21) und/oder fahrzeugexterne und instationäre Anzeige (22), insbesondere ein vorbeschriebenes Anzeigegerät (23, 24).
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Die Signaleinrichtung (20) kann in beiden gezeigten Varianten Bestandteil der Schlingerbremseinrichtung (2) sein und mit dieser geliefert werden. Sie kann alternativ und insbesondere in der Ausführungsform von 7 eigenständig ausgebildet sein und kann auch bedarfsweise an einer vorhandenen Schlingerbremseinrichtung (2) nachgerüstet werden. Über geeignete Anschlüsse (35) kann hierbei eine nachträgliche Verbindung mit der Steuerung (18) der Schlingerbremseinrichtung (2) hergestellt werden. Diese kann dabei auch eine modifizierte Programmierung erhalten.
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Ferner können die Erfassungseinrichtung (15) und insbesondere deren Sensoren (16, 17) bedarfsweise bei einer Erstausrüstung oder einer Nachrüstung implementiert werden. Die Erfassungseinrichtung (15) kann eine Auswerteeinheit enthalten, die eigenständig ausgebildet oder in die Steuerung (18) oder auch in die Signaleinrichtung (20), insbesondere in die fahrzeugseitige Kommunikationseinheit (26), implementiert sein kann.
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Abwandlungen der gezeigten und beschriebenen Ausführungsbeispiele sind in verschiedener Weise möglich. Insbesondere können die Merkmale der verschiedenen Ausführungsbeispiele und der genannten Varianten beliebig miteinander kombiniert und ggf. auch ausgetauscht werden.
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Abwandlungen sind insbesondere hinsichtlich des Fahrzeuganhängers (1) und seiner Anhängerkomponenten möglich. In den gezeigten Ausführungsbeispielen ist eine mechanische Bremsanlage mit Trommelbremsen oder ggf. auch Scheibenbremsen dargestellt. Alternativ kann eine hydraulisch betätigte Bremsanlage vorhanden sein, wobei die Bremseinrichtungen (5, 6) und die Bremsübertragungseinrichtung (10) entsprechend geändert sind. Außerdem ist die konstruktive Ausbildung der Bremseinheit (13) und deren Einwirken auf die hydraulisch betätigten Radbremsen (9) entsprechend angepasst.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeuganhänger
- 2
- Schlingerbremseinrichtung
- 3
- Fahrgestell
- 4
- Anhängerkupplung
- 5
- Bremseinrichtung, Betriebsbremse, Auflaufbremse
- 6
- Bremseinrichtung, Handbremseinrichtung
- 7
- Deichsel
- 8
- Achse
- 9
- Radbremse
- 10
- Bremsübertragungseinrichtung, Bremsgestänge
- 11
- Bremszug
- 12
- Stützrad
- 13
- Bremseinheit
- 14
- Sensorik, Schlingersensorik
- 15
- Erfassungseinrichtung
- 16
- Sensor für Fahrzeugerfassung
- 17
- Sensor für Umgebungserfassung
- 18
- Steuerung
- 19
- Halterung
- 20
- Signaleinrichtung
- 21
- Anzeige anhängerseitig
- 22
- Anzeige fahrzeugextern, instationär
- 23
- Anzeigegerät, LED
- 24
- Anzeigegerät, Smartphone, Tablet
- 25
- Kommunikationseinrichtung drahtlos
- 26
- Kommunikationseinheit an Schlingerbremse
- 27
- Kommunikationseinheit an Anzeigegerät
- 28
- Monitor
- 29
- Maske
- 30
- Zustandsinformation
- 31
- Warnungsinformation
- 32
- Zugfahrzeug
- 33
- Gehäuse von Schlingerbremseinrichtung
- 34
- Box von Kommunikationseinheit
- 35
- Anschluss
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1598249 A1 [0002]
- DE 102005025622 A1 [0003]
- WO 2013/124730 [0003]
- GB 2517440 A [0003]