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Die Erfindung betrifft eine orthopädietechnische Einrichtung mit einem Grundkörper, der ein von einem Gas durchströmbares Volumen mit wenigstens einer Zuleitung und wenigstens einer Ableitung aufweist.
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Eine derartige orthopädietechnische Einrichtung in Form eines Prothesenschaftes ist beispielsweise aus der
US 2015/0105865 A1 bekannt. Orthopädietechnische Einrichtungen können beispielsweise in Form von Prothesenschäften, Prothesenlinern oder Orthesen vorliegen. Sie alle liegen mit einem Element, das im folgenden Grundkörper genannt wird, an einem Körperteil des Trägers der orthopädietechnischen Einrichtung an. Dabei ist es nicht notwendig, dass die orthopädietechnische Einrichtung direkt am Körperteil des Trägers anliegt. Es ist durchaus möglich, das Kleidungsstücke oder andere orthopädietechnische Einrichtungen oder Gegenstände zwischen der jeweiligen Kontaktfläche der orthopädietechnischen Einrichtung und dem Körperteil des Trägers angeordnet sind. Dies ist beispielsweise bei einem Prothesenschaft der Fall, bei dem sich zwischen der Innenfläche des Prothesenschaftes und dem Amputationsstumpf ein Prothesenliner befindet.
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Oftmals weisen orthopädietechnische Einrichtungen eine relativ große Kontaktfläche auf, mit der sie, direkt oder indirekt, mit dem Körperteil des Trägers in Kontakt kommen. Dies ist insbesondere bei Prothesenschäften und Prothesenlinern, jedoch auch bei Orthesen und anderen orthopädietechnischen Einrichtungen, möglich. Durch diese großflächige Überdeckung eines Körperteils des Trägers der orthopädietechnischen Einrichtung durch die orthopädietechnische Einrichtung kann es an der überdeckten Stelle des Trägers zu einer gegebenenfalls starken Temperaturerhöhung kommen, die an sich bereits unangenehm sein kann. Hinzu kommt oftmals eine erhöhte Transpiration, die unangenehm und unhygienisch ist.
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In der
US 2015/0105865 A1 wird daher der Grundkörper mit einem spulenförmigen Schlauch versehen, der über eine Zuleitung und eine Ableitung verfügt, wobei die Ableitung lediglich eine Öffnung ist. An der Zuleitung ist ein Ventilator oder eine Pumpe angeschlossen, so dass Luft durch den Kanal hindurch gepumpt werden kann. Auf diese Weise kann, sofern die Luft kühler ist als der Grundkörper, dieser gekühlt und gegebenenfalls auch Feuchtigkeit abtransportiert werden. Nachteilig ist jedoch, dass eine Pumpe, ein Ventilator oder eine andere Vorrichtung vorhanden und mitgeführt werden muss, die in der Lage ist, Luft durch den Kanal zu bewegen. Zudem muss eine Energiequelle, beispielsweise in Form eines Akkus oder einer Batterie mitgeführt werden, die diese Vorrichtung antreibt. Dies ist gegebenenfalls mit Geräuschen und/oder Vibrationen verbunden, die auffällig und störend sein können.
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Hinzu kommt, dass die Luft, die durch den Kanal gepumpt wird, kühler sein muss als der den Kanal umgebene Grundkörper, um einen nennenswerten Effekt zu haben. Insbesondere an heißen Sommertagen, bei denen auch die Lufttemperatur sehr hoch sein kann, ist damit die mögliche Kühlwirkung, die durch die hindurchgepumpte Luft erreicht wird, begrenzt.
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Aus der
DE 10 2010 020 262 A1 ist daher eine Vorrichtung bekannt, die über Phasenwechselmaterialien verfügt. Dabei handelt es sich um Materialien, die insbesondere bei einem Phasenwechsel, beispielsweise von der flüssigen in die feste Phase, über eine hohe latente Wärmeaufnahmefähigkeit verfügen. Diese Materialien werden in dem Grundkörper beispielsweise eines Prothesenschaftes verwendet und können eine große Menge der auftretenden Wärme aufnehmen, ohne dass sich ihre Temperatur erhöht. Dabei handelt es sich daher um versteckte Wärme oder latente Wärme. Neben den Phasenwechselmaterialien verfügen die dort beschriebenen Einrichtungen zudem über einen Wärmetauscher, der in Form eines Kreislaufes ausgebildet ist. Dabei wird ein Arbeitsmedium im abgekühlten Zustand zu den Phasenwechselmaterialien geleitet und nimmt dort einen Teil der in den Phasenwechselmaterialien gespeicherten latenten Wärme auf. Dadurch erhöht sich die Temperatur des Arbeitsmediums. Das Arbeitsmedium wird dann zu einer Kühleinrichtung geleitet, wo ihm die aufgenommene Wärme wieder entzogen und das Arbeitsmedium auf diese Weise abgekühlt wird, bevor es wieder den Phasenwechselmaterialien zugeführt wird. Nachteilig ist jedoch, dass einerseits ein geschlossener Wärmetauscherkreislauf in der jeweiligen Vorrichtung vorhanden sein muss, der über ein separates Antriebsmittel verfügen muss. Zudem müssen die gegebenenfalls teuren Phasenwechselmaterialien verwendet und dabei so angeordnet werden, dass sie mit dem Arbeitsmedium des Wärmetauscherkreislaufes in Kontakt kommen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine orthopädietechnische Einrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 so zu verbessern, dass ein Kühleffekt einfach, kostengünstig und möglichst unabhängig von der Außentemperatur erreicht werden kann, ohne dass große, schwere, energieintensive und gegebenenfalls störende Antriebsmittel mitgeführt werden müssen.
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Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe durch eine orthopädietechnische Einrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, die sich dadurch auszeichnet, dass sie über wenigstens eine Druckgasquelle verfügt, die mit der wenigstens einen Zuleitung verbunden oder verbindbar ist, so dass durch Betätigen einer Zuführeinrichtung, durch die eine Zuführung von Druckgas aus der Druckgasquelle in das Volumen kontrolliert wird, und die insbesondere ein Ventil aufweist, Druckgas aus der Druckgasquelle durch das Volumen strömt und den Grundkörper zumindest teilweise kühlt.
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Unter einem Druckgas wird dabei ein Gas verstanden, das unter einem höheren Druck steht, als die Umgebung der orthopädietechnischen Einrichtung. Eine Druckgasquelle kann dabei beispielsweise eine Kartusche, eine Dose oder ein sonstiger Behälter sein, in dem das Druckgas unter einem höheren Druck als die Umgebung der orthopädietechnischen Einrichtung gespeichert ist. Eine Druckgasquelle kann auch ein Behälter sein, in dem ein Gas in flüssiger Form gespeichert ist.
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Unter einer Zuführeinrichtung wird dabei jede Einrichtung verstanden, die in der Lage ist, insbesondere den Strom von Druckgas aus der Druckgasquelle in das Volumen zu begrenzen und insbesondere vollständig zu blockieren. In der einfachsten Ausgestaltung handelt es sich schlicht um ein beispielsweise manuell betätigbares Ventil, das im geöffneten Zustand Druckgas aus der Druckgasquelle durch das Volumen strömen lässt und im geschlossenen Zustand dies unterbindet.
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Nach dem Betätigen der Zuführeinrichtung strömt das jeweilige Druckgas aus der Druckgasquelle durch das Volumen. Dabei expandiert es und der Druck, unter dem sich das Druckgas befindet, nimmt ab. Dadurch sinkt die Temperatur des Druckgases und der Grundkörper wird zumindest teilweise gekühlt. Wie viel des Grundkörpers gekühlt wird, hängt einerseits von den physikalischen Eigenschaften des Materials ab, aus dem der Grundkörper besteht. So ist die Wärmeleitfähigkeit und die Wärmekapazität des Materials für die Ausbreitung und die Größe des Kühleffektes entscheidend. Andererseits hängt die Größe des Anteils des Grundkörpers, der gekühlt wird, natürlich auch vom Verlauf des Volumens innerhalb oder am Grundkörper ab.
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Vorteilhafterweise weist das Volumen wenigstens einen durchströmbaren Schlauch auf, der an oder in dem Grundkörper angeordnet ist. Insbesondere bei einem Prothesenliner oder einem Prothesenschaft, aber auch bei anderen orthopädietechnischen Einrichtungen, ist es möglich, den Schlauch im Material des Grundkörpers anzuordnen und in diesem Material einzubetten. Damit wird auch ein guter thermischer Kontakt des Schlauches mit dem Material des Grundkörpers erreicht, wodurch die Kühlwirkung eines durch das Volumen strömenden Druckgases erhöht werden kann. Es ist dabei nicht notwendig, dass der Schlauch bereits innen, also als ein beispielsweise mit Gas gefüllter Raum, vorliegt. Der Schlauch kann auch in kollabiertem Zustand in oder an dem Grundkörper angeordnet sein und erst durch hindurchströmendes Druckgas aufgeweitet werden.
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Zusätzlich oder alternativ zu einem Schlauch kann das Volumen auch wenigstens ein Rohr oder eine Rohrleitung aufweisen. Auch diese kann an oder in dem Grundkörper angeordnet sein.
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Vorteilhafterweise verläuft das Volumen nur in oder an einem Teil des Grundkörpers. So ist es möglich, die zu erreichende Kühlwirkung auf die Bereiche der orthopädietechnischen Einrichtung zu beschränken, bei denen die Kühlwirkung gewünscht ist, da diese Bereiche beispielsweise an einer besonders empfindlichen Körperstelle des Trägers anliegen oder einen Körperteil überdecken, der gegen Schweißbildung besonders anfällig und empfindlich ist. So können beispielsweise bei einem Oberschenkelliner oder einem Oberschenkelprothesenschaft die Bereiche des Grundkörpers mit dem Volumen versehen sein, die entlang der Arterien am Amputationsstumpf des Trägers verlaufen. Diese transportieren frisches Blut, das aus dem Rumpf des Trägers stammt und somit die relativ hohe Körpertemperatur aufweist, so dass diese Stellen früher erwärmt werden und überhitzen als andere, nicht so stark von arteriellem Blut durchblutete Stellen.
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Vorzugsweise ist die wenigstens eine Druckgasquelle an dem Grundkörper lösbar befestigt. Die Druckgasquelle kann in diesem Fall besonders vorzugsweise eine Kartusche oder Dose sein, die unter Druck stehendes Gas beinhaltet und in dieser speziellen Ausgestaltung lösbar an dem Grundkörper angeordnet werden kann. Natürlich ist auch die Anordnung an einem anderen Bauteil der orthopädietechnischen Einrichtung möglich, wobei die Vorteile dieser Ausgestaltung immer dann erreicht werden, wenn die Druckgasquelle lösbar befestigt ist. Die Druckgasquelle kann dann verwendet werden, bis sie kein oder nur noch wenig unter Druck stehendes Gas beinhaltet. Dann kann sie vom Grundkörper oder einem anderen Bauteil der orthopädietechnischen Einrichtung gelöst und durch eine andere, volle Druckgasquelle ersetzt werden. Dadurch würde eine besonders einfache Handhabung möglich. Der Träger der orthopädietechnischen Einrichtung muss nur einen ausreichenden Vorrat an Druckgasquellen mitführen, die technisch einfach durch wenige Handgriffe am Grundkörper oder einem anderen Element der orthopädietechnischen Einrichtung befestigt werden können. Nach der Betätigung des Betätigungselementes strömt in diesem Fall Gas, das die gewünschte Kühlwirkung erzeugt, durch das Volumen, ohne dass eine gesonderte Energiequelle für eine pumpende Vorrichtung oder eine motorbetriebende Pumpe, die störende Geräusche verursachen könnte, nötig ist.
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Selbstverständlich ist es nicht notwendig, die Druckgasquelle an dem Druckkörper zu befestigen. Handelt es sich bei der orthopädietechnischen Einrichtung beispielsweise um einen Prothesenschaftsystem, das beispielsweise über einen Liner und einen Prothesenschaft verfügt, würde sich der Grundkörper mit dem von dem Gas durchströmbaren Volumen im Liner befinden. In diesem Fall ist es von Vorteil, die Druckgasquelle beispielsweise am Prothesenschaft anzuordnen. Es ist jedoch auch möglich, die Druckgasquelle nicht an einem weiteren Bauteil der orthopädietechnischen Einrichtung, sondern beispielsweise am Gürtel des Trägers der orthopädietechnischen Einrichtung anzuordnen.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung weist die Zuführeinrichtung ein Betätigungselement auf, durch das die Zuführeinrichtung und insbesondere deren Ventil betätigbar ist, wobei das Betätigungselement manuell betätigbar und insbesondere ein Druckknopf ist. Sobald der Träger einer derartigen orthopädietechnischen Einrichtung eine Kühlung wünscht, kann er das manuell betätigbare Betätigungselement betätigen und erreicht auf diese Weise, dass Druckgas aus der Druckgasquelle durch das Volumen strömt und die gewünschte Kühlung herbeiführt. Durch das Betätigungselement, insbesondere dem Druckknopf, kann ein Verschluss oder Ventil der Druckgasquelle geöffnet werden, so dass in diesem Zustand bei betätigtem Betätigungselement das Druckgas der aus der Druckgasquelle entweichen kann. Wird das Betätigungselement nicht mehr betätigt, also beispielsweise der Druckknopf losgelassen, endet der Gasstrom, da das Ventil oder der Verschluss geschlossen wird.
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Alternativ oder zusätzlich dazu kann die Einrichtung wenigstens einen Sensor zum Aufnehmen von Messwerten und eine elektrische oder elektronische Steuerung und/oder Regelung aufweisen, die in Abhängigkeit der Messwerte die Zuführeinrichtung, insbesondere das Betätigungselement, betätigt. In diesem Fall ist es für den Träger der orthopädietechnischen Einrichtung nicht notwendig, das Betätigungselement manuell oder willentlich zu betätigen. Der Sensor weist vorteilhafterweise einen Temperatursensor und/oder einen Drucksensor, insbesondere einen Luftdrucksensor und/oder einen Feuchtigkeitssensor und/oder einen Belastungssensor und/oder Initialsensoren, beispielsweise wenigstens einen Beschleunigungssensor, auf.
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Der Temperatursensor kann beispielsweise die Temperatur zwischen der orthopädietechnischen Einrichtung und dem Körperteil des Trägers der Einrichtung messen, wobei die elektrische oder elektronische Steuerung bei Überschreiten eines vorbestimmten Grenzwertes das Betätigungselement betätigt und so Druckgas aus der Druckgasquelle in das Volumen strömen lässt, wodurch die Kühlung erreicht und die Temperatur gesenkt wird.
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Ein Feuchtigkeitssensor kann dabei verwendet werden, um die Feuchtigkeit, beispielsweise die Menge des gebildeten Schweißes, zwischen der orthopädietechnischen Einrichtung und dem Körperteil des Trägers der Einrichtung zu bestimmen. Auch hier kann bei Überschreiten eines vorbestimmten Grenzwertes die elektrische oder elektronische Steuerung das Betätigungselementes betätigen. Weist der Sensor wenigstens einen Belastungssensor auf, kann dieser beispielsweise die Anzahl von Schritten oder anderen Belastungssituationen eines Körperteils, an dem sich die orthopädietechnische Einrichtung befindet, messen oder zählen. Sobald eine vorbestimmte Anzahl von Belastungszyklen erreicht oder überschritten ist, betätigt die elektronische oder elektrische Steuerung das Betätigungselement.
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In einer konstruktiv besonders einfachen Ausgestaltung verbindet die Ableitung des Volumens das Volumen mit einer Umgebung der Einrichtung. Es handelt sich bei der Ableitung dann beispielsweise um eine nach außen gerichtete Öffnung, so dass das Druckgas, das durch das Volumen hindurchströmt, durch die Ableitung das Volumen und damit auch die orthopädietechnische Einrichtung verlassen kann.
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Vorteilhafterweise handelt es sich bei der Einrichtung um einen Prothesenliner, einen Prothesenschaft oder eine Orthese.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Grundkörper der Einrichtung vorgesehen, direkt auf der Haut eines Trägers der orthopädietechnischen Einrichtung angeordnet zu werden und das Volumen verfügt über wenigstens eine Öffnung, die in diesem Fall von der Haut des Trägers verschlossen wird. Bei einer derartigen Ausgestaltung kann es sich bei der orthopädietechnischen Einrichtung beispielsweise um einen Liner handeln, der beispielsweise an seiner Außenseite eine luftundurchlässige Außenschicht aufweist und auf seiner Innenseite eine oder mehrere Öffnungen aufweist, wobei die Innenseite, in der sich die wenigstens eine Öffnung befindet, beispielsweise durch ein Abstandsgewirk, oder durch ein 3D-Gewebe oder – Textil von der luftundurchlässigen Außenschicht beabstandet ist. Es ist sogar möglich, die Innenseite nur punktuell mit der Haut des Trägers in Kontakt kommen zu lassen. In diesem Fall wird das Volumen, das sich in dem Grundkörper befindet, auf der Außenseite durch die luftundurchlässige Außenschicht begrenzt, während es auf der Innenseite erst dann begrenzt wird, wenn die orthopädietechnische Einrichtung, im vorliegenden Fall also der Liner, angelegt wird und die wenigstens eine Öffnung durch die Haut des Trägers der Einrichtung verschlossen wird. Dies hat den Vorteil, dass das durch das Volumen geleitete Gas direkt mit der Haut des Trägers der Einrichtung in Kontakt kommt und somit unmittelbar seine Kühlwirkung entfalten kann.
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Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe zudem durch eine Druckgasquelle, insbesondere eine Gasflasche oder Flüssiggasflasche für eine hier beschriebene orthopädietechnische Einrichtung. Der Begriff „Flasche“ stellt dabei keine Einschränkung bezüglich der geometrischen Form und/oder des Materials der Druckgasflasche dar.
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Mit Hilfe der anhängenden Zeichnung wird nachfolgend ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung näher erläutert. Es zeigt:
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1 – die schematische Darstellung einer orthopädietechnischen Einrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung,
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2 – die Einrichtung aus 1 in einer Schnittdarstellung,
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3 – eine weitere schematische Schnittdarstellung der orthopädietechnischen Einrichtung,
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4 – die schematische Darstellung einer orthopädietechnischen Einrichtung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung,
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5 – eine weitere orthopädietechnische Einrichtung in einer schematischen Darstellung,
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6 – eine weitere orthopädietechnische Einrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung und
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7 und 8 – einen schematischen Ausschnitt aus einer weiteren orthopädietechnischen Einrichtung.
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1 zeigt eine orthopädietechnische Einrichtung 1 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Es handelt sich um einem Prothesenliner 2, der eine proximale Öffnung 4 aufweist, in die ein Amputationsstumpf eingeführt werden kann. Im Grundkörper 6 befindet sich ein Volumen 8, das in 1 nicht zu erkennen ist. Das Volumen verfügt jedoch über eine Zuleitung 10, mit der über eine Leitung 12 eine Druckgasquelle 14 verbunden ist. Im oberen Teil der in 1 dargestellten Druckgasquelle 14 befindet sich ein Betätigungselement 16, das im gezeigten Ausführungsbeispiel manuell betätigbar ist. Sofern das Betätigungselement 16 betätigt wird, strömt Druckgas aus der Druckgasquelle 14 über die Leitung 12 und die Zuleitung 10 in das Volumen 8. Auf dem Weg dahin und im Volumen 8 expandiert das Gas und kühlt auf diese Weise das Volumen 8 und den umgebenden Grundkörper 6. Danach verlässt das Gas das Volumen 8 über eine Ableitung 18.
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2 zeigt die orthopädietechnische Einrichtung 1 aus 1 in einer Schnittdarstellung. Im Grundkörper 6 ist das Volumen 8 dargestellt, das als Schlauch 20 ausgebildet und im gezeigten Ausführungsbeispiel spiralförmig im Grundkörper 6 angeordnet ist. Das Betätigungselement 16 kann verwendet werden, um Druckgas aus der Druckgasquelle 14 in die Zuleitung 10 zu leiten. Am distalen Ende befindet sich ein Adapterelement 22, an dem weitere Bauteile einer Prothese, beispielsweise ein Prothesenschaft, angeordnet werden können.
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3 zeigt eine Schnittansicht durch die orthopädietechnische Einrichtung 1, die bereits in den 1 und 2 dargestellt wurde. Man erkennt, dass der Schlauch 20, der das Volumen 8 bildet, im Innern einer Wand 24 des Grundkörpers 6 angeordnet ist und auf diese Weise den gesamten Grundkörper 6 durchläuft, so dass die Kühlung, die von aus der Druckgasquelle 14 ausströmendem Gas hervorgerufen wird, den gesamten Grundkörper 6 kühlt. Im distalen Bereich des Prothesenliners 2 ist das Adapterelement 22 dargestellt.
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4 zeigt eine andere orthopädietechnische Einrichtung 1 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Es handelt sich um eine Knieorthese, die über eine Schiene 26 ein Knie des Trägers stabilisieren soll. Dazu wird sie mit vier Gurten 28 am Bein des Trägers befestigt. An einer Seite befindet sich der Grundkörper 6, der in diesem Fall medial, also auf der Innenseite des Beins angeordnet ist. Man erkennt, dass der Grundkörper 6 nicht zwangsläufig das größte Element der orthopädietechnischen Einrichtung 1 sein muss oder eine besondere Stützwirkung oder eine sonstige Funktion aufweist. Der Grundkörper 6 ist das Element, in dem sich das Volumen 8 befindet. Über die Leitung 12, die mit der Zuleitung 10 verbunden ist, kann Druckgas aus einer nicht gezeigten Druckgasquelle 14 eingeleitet werden.
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5 zeigt einen weiteren Prothesenliner 2 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Durch gestrichelte Linien ist ein Schlauch 20 angedeutet, der das Volumen 8 bildet und, wie in den 1 bis 3 schraubenförmig oder spulenartig im Innern des Prothesenliners 2 angeordnet ist. Allerdings ist der Abstand zwischen zwei benachbarten Umläufen des Schlauchs 20 im in 5 gezeigten Ausführungsbeispiel deutlich größer, so dass der durch das Gas zu erreichende Kühleffekt geringer und für den Träger der orthopädietechnischen Einrichtung 1 weniger homogen ausfällt. Auch hier ist über die Leitung 12 Gas aus einer nicht gezeigten Druckgasquelle 14 in das Volumen 8 und den Schlauch 20 einleitbar. Am distalen Ende befindet sich eine Verriegelungseinrichtung 30, durch die beispielsweise ein Prothesenschaft am Prothesenliner 2 befestigt werden kann.
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6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer orthopädietechnischen Einrichtung 1. Es handelt sich um einen Prothesenschaft 32, der über eine steifen Außenschaft 34 und einen flexibel ausgestalteten Innenschaft 36 verfügt. In diesem befindet sich der Schlauch 20, der über die Zuleitung 10 und die Leitung 12 mit Druckgas aus einer Druckgasquelle 14 beaufschlagt werden kann. Diese befindet sich im gezeigten Ausführungsbeispiel in einem Gehäuse 38. Dieses Gehäuse 38 verfügt über einen abnehmbaren Deckel 40, der in 6 im abgenommenen Zustand gezeigt ist. Dadurch wird der Zugang zur Druckgasquelle 14 ermöglicht. Im Gehäuse 38 befindet sich das Betätigungselement 16.
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7 zeigt einen Ausschnittkörper 6 einer orthopädietechnischen Einrichtung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Er verfügt über eine luftundurchlässige Außenschicht 42 und ein Abstandsgewirk 44, das über eine Vielzahl von Öffnungen 46 verfügt. Das Abstandsgewirk 44 liegt an der Haut 48 des Benutzers der orthopädietechnischen Einrichtung an. Dafür sind in den Kontaktbereichen des Abstandsgewirks 44 Haftvermittler 50 vorgesehen.
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8 zeigt die Situation aus 7 wenn Druckgas aus der nicht gezeigten Druckgasquelle den Pfeilen 52 folgen durch den Grundkörper 6 geleitet wird. Da das Druckgas die luftundurchlässige Außenschicht 42 nicht durchdringen kann, wird es entlang dieser Schicht in 8 von rechts nach links geleitet. In den Öffnungen 46 zwischen den einzelnen Kontaktbereichen des Abstandsgewirks 44 kommt es mit der Haut 48 des Verwenders der orthopädietechnischen Einrichtung direkt in Kontakt und kann auf diese Weise sehr direkt seine Kühlwirkung entfalten.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- orthopädietechnische Einrichtung
- 2
- Prothesenliner
- 4
- proximale Öffnung
- 6
- Grundkörper
- 8
- Volumen
- 10
- Zuleitung
- 12
- Leitung
- 14
- Druckgasquelle
- 16
- Betätigungselement
- 18
- Ableitung
- 20
- Schlauch
- 22
- Adapterelement
- 24
- Wand
- 26
- Schiene
- 28
- Gurt
- 30
- Verriegelungseinrichtung
- 32
- Prothesenschaft
- 34
- Außenschaft
- 36
- Innenschaft
- 38
- Gehäuse
- 40
- Deckel
- 42
- Außenschicht
- 44
- Abstandsgewirk
- 46
- Öffnung
- 48
- Haut
- 50
- Haftvermittler
- 52
- Pfeil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2015/0105865 A1 [0002, 0004]
- DE 102010020262 A1 [0006]