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TECHNISCHES GEBIET
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Die Erfindung betrifft ein Sitzschienensystem für einen Innenraum bzw. für eine Passagierkabine eines Transportmittels. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Sitzschienensystem für eine Passagierkabine eines Transportmittels sowie ein Luftfahrzeug mit einem derartigen Sitzschienensystem.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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In Innenräumen von Transportmitteln werden Passagiersitze und Einbauten oftmals an Schienen befestigt, die in oder an einem Fußboden angeordnet sind. Derartige Schienen weisen üblicherweise in einem Raster angeordnete Arretiermittel auf, die eine flexible Befestigung der entsprechenden Einbauten an einem gewünschten Ort erlauben. Es ist ferner bekannt, zumindest vorübergehend eine Bestuhlungsdichte in einer Kabine eines Transportmittels durch Vergrößern oder Verkleinern des Abstandes zwischen zwei in einer Längsrichtung der Kabine aufeinderfolgender Sitzreihen zu ändern. Dieser Abstand ist als „Sitzabstand“ oder „seat pitch“ bekannt. Da üblicherweise eine Vielzahl von Sitzreihen mit mehreren nebeneinander angeordneten Passagiersitzen in der Kabine verteilt ist, müssen die individuellen Sitzabstände präzise eingehalten werden, so dass der gewünschte Passagierkomfort und die gewünschte Ausnutzung der Kabine erreicht werden.
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Das präzise Positionieren von Sitzreihen und anderen Einbauten erfordert eine exakte Bestimmung der Abstände zwischen den jeweiligen Einrichtungen, was relativ aufwändig ist. Insbesondere bei an einem Fußboden angeordneten Schienen erfordert dies eine recht unergonomische Handhabung von Messeinrichtungen kniend am Fußboden. Insbesondere bei größeren Passagierkabinen kann dies sehr lästig sein, wenn Bordpersonal diesen Vorgang ausführen soll und aufgrund der eher selten durchzuführenden Positionsänderungen keine Routine entwickeln kann.
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DE 10 2008 006 947 A1 zeigt ein System zur gleichzeitigen longitudinalen Verschiebung mehrerer ausgewählter Sitze oder Sitzreihen in einem Flugzeug, bei dem unter anderem eine Antriebseinrichtung zum Verschieben der Sitze eingesetzt werden kann.
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Die
US 4 936 527 A beschreibt ein verstellbares Sitzsystem, das insbesondere zur Verwendung in einem Passagierflugzeug geeignet ist, wobei ein Paar Schienen im Boden des Flugzeugs angebracht ist und eine Vielzahl von Sitzeinheiten an diesen Schienen befestigt ist. Jede Sitzeinheit hat ein Paar miteinander verbundener Antriebsräder, die formschlüssig in die Schienen eingreifen, um ein Schrägstellen der Sitzeinheiten zu vermeiden, wenn diese entlang der Schienen bewegt werden. Schwenkbar gelagerte Verriegelungselemente verriegeln die hinteren Beinteile der Sitzeinheiten an den Schienen an ausgewählten Stellen. Teleskopierbare Schienenabdeckungen decken die Schienenabschnitte ab, die sich zwischen benachbarten Sitzeinheiten erstrecken.
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Die
US 6 659 402 B1 beschreibt ein modulares Sitzsystem für ein Fahrzeug. Das Sitzsystem umfasst mindestens eine Sitzbaugruppe mit einer primären Sitzstruktur und einer integrierten Basisplatte, die mechanisch mit der primären Sitzstruktur gekoppelt und mit ihr betätigbar ist. Eine Basisstruktur ist mechanisch mit einer Fahrzeugtragstruktur gekoppelt und umfasst mindestens einen Befestigungsmechanismus. Die Sitzbaugruppen sind mit den Befestigungsmechanismen in Eingriff bringbar. Ein Verfahren zum Einbau des Sitzsystems wird ebenfalls beschrieben.
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Die
US 6 561 458 B1 beschreibt eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Messen und Implementieren des gewünschten Abstands zwischen aufeinanderfolgend positionierten Flugzeugsitzgelegenheiten. Eine erste Basiseinheitspositionierungsschablone wird an eine Sitzgelegenheitsfußstruktur angelegt, um eine genaue Messpositionierung zu ermöglichen, und eine zweite Basiseinheitspositionierungsschablone wird einstellbar positioniert, um den gewünschten Abstand anzuzeigen. Die Vorrichtung kann umgestellt werden, um eine spätere Messung des Sitzabstandes zu ermöglichen.
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Die
DE 103 07 870 A1 beschreibt eine Sitzreihenanordnung in einer Passagierkabine eines Verkehrsflugzeuges. Die Sitzreihen sind mit vorbestimmten Sitzabständen angeordnet und zumindest im Bereich von Ausgängen ist ein Quergang gebildet durch einen vergrößerten Sitzabstand der Sitzreihen. Der Quergang ist als Zugang zu Ausgängen bzw. Notausgängen vorgesehen. Gemäß der Druckschrift ist mindestens eine Sitzreihe mit Passagiersitzen mit jeweils hochklappbarem Sitzteil ausgestattet und die Sitzreihe ist benachbart und mit dem Sitzteil gerichtet zum Quergang angeordnet. Die Breite des Querganges ist in eine größere Breite durch das Hochschwenken des entsprechenden Sitzteils wandelbar.
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Die
DE 10 2007 063 565 A1 beschreibt eine zusammenlegbare Sitzanordnung für ein Kraftfahrzeug. Die Sitzanordnung weist eine erste Tragstruktur mit einer daran angeordneten Rückenlehne und verriegelbaren Gleit- oder Führungselementen zur lösbaren und/oder entnehmbaren Festlegung in Führungsschienen am Boden des Kraftfahrzeuginnenraums auf, eine gegenüber der ersten Tragstruktur verschwenkbar angeschlagene zweite Tragstruktur mit einem Sitzkissen und eine Stützstruktur, an der in einem ersten Endbereich Gleit- oder Führungselemente zur lösbaren und/oder entnehmbaren Festlegung in Führungsschienen vorgesehen sind und die in einem zweiten Endbereich an einer Tragstruktur gelenkig angeschlagen ist, um daraus Kräfte aufgrund einer Belastung des Sitzkissens in die Führungsschiene abzuleiten. Die Sitzanordnung beansprucht in zusammengelegter Einstellung (Verstaueinstellung) möglichst wenig Platz im unteren Bereich des erweiterten Gepäckraums, lässt jedoch weiterhin eine freie Sicht durch die Heckscheibe zu. Dies wird dadurch erreicht, dass die Gleit- oder Führungselemente an der ersten Tragstruktur und der Stützstruktur relativ zueinander unter Verschwenken der Stützstruktur bewegbar sind.
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Die
DE 10 2013 103 667 A1 beschreibt einen faltbaren Passagiersitz und ein entsprechendes Passagiersitzsystem für Passagiertransportmittel. Der faltbare Passagiersitz weist einen Sitzrahmen auf, an dem ein vorderes Sitzbein mit einem ersten Befestigungselement und ein hinteres Sitzbein mit einem zweiten Befestigungselement angeordnet sind. Das erste Befestigungselement und das zweite Befestigungselement sind ausgeführt, mit Schienen an einem Kabinenboden des Passagiertransportmittels verbunden zu werden und in den Schienen verschoben bzw. verfahren zu werden. Zwischen dem ersten Befestigungselement und dem zweiten Befestigungselement ist ein erstes Gelenkelement derart angeordnet, dass ein Abstand zwischen dem ersten Befestigungselement und dem zweiten Befestigungselement variabel ist. Insbesondere kann das erste Gelenkelement zwischen dem vorderen Sitzbein und dem Sitzrahmen oder zwischen dem hinteren Sitzbein und dem Sitzrahmen angeordnet sein. Hierdurch kann der faltbare Passagiersitz von einem Benutzungszustand in einen Lagerungszustand überführt werden, in dem der Raumbedarf des faltbaren Passagiersitzes minimiert ist.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die Aufgabe der Erfindung liegt folglich darin, eine verbesserte, anpassbare Sitzplatzkonfigurierung durch ein Schienensystem oder eine andere, zur Befestigung von Objekten geeignete, Einrichtung vorzuschlagen, bei der eine manuelle Umkonfigurierung insbesondere von Sitzplätzen vereinfacht wird.
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Die Erfindung wird durch ein Sitzschienensystem für eine Kabine eines Fahrzeugs mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausführungsformen sind den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung zu entnehmen.
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Gemäß der Erfindung wird ein Sitzschienensystem für eine Kabine eines Fahrzeugs vorgeschlagen, aufweisend eine Sitzschiene mit einer Oberseite, die mehrere Rastöffnungen aufweist und mechanisch mit einem Fußboden der Kabine koppelbar ist. Das Sitzschienensystem weist mehrere auf der Oberseite der Sitzschiene positionierbare Halteeinrichtungen auf, die jeweils selektiv mit mindestens einer ersten Rastöffnung oder mindestens einer zweiten Rastöffnung zum Arretieren der Halteeinrichtung in Eingriff bringbar sind und jeweils dazu ausgebildet sind, ein Objekt an der Sitzschiene zu haltern. Ferner weist das System mehrere mit der Sitzschiene koppelbare Markierungsmittel auf, die dazu ausgebildet sind, jeweils optisch oder mechanisch das Erreichen einer mit der mindestens einen ersten Rastöffnung korrespondierenden ersten Position einer jeweiligen Halteeinrichtung und einer mit der mindestens einen zweiten Rastöffnung korrespondierenden zweiten Position derselben Halteeinrichtung auf der Sitzschiene in Relation zu einem anderen an der Sitzschiene arretierten Objekt anzugeben, um ein Arretieren der Halteeinrichtung an der Sitzschiene an anderen Positionen zu verhindern.
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Eine Sitzschiene im Sinne der Erfindung ist ein längliches Bauteil, das insbesondere parallel zu einer Längserstreckung der Kabine an einem Fußboden der Kabine positionierbar ist und mechanisch mit einer Struktur des Fahrzeugs gekoppelt wird. Die Sitzschiene dient dazu, Kräfte und Lasten von auf ihr befestigten Objekten in die Struktur des Fahrzeugs einzuleiten.
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Im Stand der Technik sind viele unterschiedliche Arten von Sitzschienen bekannt, von denen sich jedoch insbesondere in Flugzeugkabinen eine als „Douglas-Rail“ bekannte Bauart durchgesetzt hat. Diese weist eine im Wesentlichen bandartige Basis auf, auf der zwei zueinander gewandte Auskragungen angeordnet sind, welche einen flachen Hohlraum auf der Basis einschließen, durch einen Spalt voneinander beabstandet und entlang des Spalts in regelmäßigen Abständen von kreisrunden Öffnungen durchsetzt sind, welche sich gleichmäßig vom Spalt aus über beide Auskragungen erstrecken. Die Basis kann an ihrer von den Auskragungen abgewandten Unterseite ein Versteifungsprofil aufweisen.
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Eine Halteeinrichtung, die an einem zu befestigenden Objekt angebunden ist, ist auf die Oberseite der Sitzschniene auflegbar und kann an der Schiene arretiert bzw. verriegelt werden. Hierzu sind pilzartig geformte Verriegelungselemente mit einem Schaft und einem daran angeordneten tellerartigen Ende bekannt, die durch die Öffnungen in den Hohlraum der Sitzschiene eingebracht werden können und entlang des Schafts bewegbar sind. Ein tellerartiges Ende kann durch Ausüben einer Zugkraft über den Schaft mit einem in den Hohlraum gewandten Flächenabschnitt der Auskragungen verklemmt werden, der sich zwischen den Öffnungen befindet. Eine Verschiebung der Halteeinrichtung wird durch Lösen des Verriegelungselements ermöglicht, so dass das tellerartige Ende im Wesentlichen berührungslos in dem Hohlraum verbleibt und das Verriegelungselement entlang des Spalts in der Schiene verschiebbar ist. Der Schaft des Verriegelungselements ist dabei an die Weite des Spalts der Sitzschiene angepasst.
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Es sind auch andere Ausführungsformen bekannt, bei denen Halteeinrichtungen gänzlich gleitend gelagert werden. Hierzu weist die Sitzschiene ein Gleitprofil auf, das mit einer Ausnehmung an der Halteeinrichtung korrespondierend geformt ist. Durch Verwendung einer oder mehrerer Hinterschneidungen kann ein Abheben der Halteeinrichtung von der Sitzschiene verhindert werden und eine Bewegung der Halteeinrichtung ist ausschließlich entlang der Haupterstreckung der Sitzschiene möglich. Ein Verriegelungselement, das an der Halteeinrichtung angeordnet ist, kann sich auf einen bewegbar gelagerten Stift beschränken, der in Rastöffnungen eingreifen kann, die zu einer Oberseite der Sitzschiene geöffnet sind.
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Sämtliche dieser Sitzschienen sind mit einem Kabinenfußboden eines Fahrzeugs mechanisch koppelbar, was nicht zwangsläufig bedeuten muss, dass eine direkte Verbindung zwischen der Sitzschiene und dem Fußboden notwendig ist. Vielmehr können auch Nachrüst- oder Aufbau-Lösungen Einsatz finden, bei denen eine Sitzschiene einer der genannten Bauarten auf einer Sitzschiene einer anderen Bauart oder auf einem anderen Strukturbauteil angeordnet und dort mittelbar mechanisch mit dem Fußboden gekoppelt ist.
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Die Halteeinrichtungen tragen beispielsweise einen Teil eines Sitzgestells eines Passagiersitzes oder einer Passagiersitzreihe. Die Relativpositionen zweier direkt aufeinander folgender Halteeinrichtungen zweier in Längsrichtung aufeinander folgender Sitzgestelle bestimmen den Sitzabstand der zugehörigen Sitzreihen. So kann ein erster Sitzabstand durch eine erste Position repräsentiert werden, während ein zweiter Sitzabstand durch eine zweite Position repräsentiert werden kann. Sollten die Sitzabstände von mehr als zwei Sitzreihen zwischen einem ersten Sitzabstand und einem zweiten Sitzabstand verändert werden, sind hierfür mehrere erste Positionen und mehrere zweite Positionen erforderlich, die jeweils einer oder mehreren Halteeinrichtungen eines einzelnen Sitzgestells zugeordnet sind.
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Statt des Einsatzes notwendiger Messeinrichtungen zum aufwändigen Messen von Sitzabständen und/oder Relativpositionen werden erfindungsgemäß Markierungsmittel verwendet, die mit der Sitzschiene koppelbar sind. Für einen Benutzer wird dadurch das Verschieben der Halteeinrichtungen an der Sitzschiene deutlich vereinfacht, da direkt und unmittelbar bei der Verschiebung einer Halteeinrichtung eine optische oder haptische Rückmeldung generiert wird. Die Markierungsmittel sind durch ihre Kopplung mit der Sitzschiene von der übrigen Kabine unabhängig und können bei Konzeption oder Neukonfiguration einmalig angeordnet werden, um dauerhaft eine erleichterte Einstellung unterschiedlicher Sitzabstände zu erlauben. Die mechanische Kopplung mit der Sitzschiene kann zudem eine Ausrichtung der Markierungsmittel an den Rastöffnungen erlauben, was eine versehentliche Fehlpositionierung von Markierungsmitteln verhindert, die insbesondere bei der Integration an benachbarten Bodenbelägen oder anderen Einbauten entstehen könnten. Die durch die Markierungsmittel angegebenen ersten und zweiten Positionen sind folglich eindeutig und präzise.
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Die Markierungsmittel können in ihrer allgemeinsten Form beliebige Gestaltungsmerkmale aufweisen, die eine optische und/oder haptische Markierung erlauben. Während Kerben, Vorsprünge, Gravuren, farbliche Markierungen, Markierungsstifte oder Einleger für Rastöffnungen denkbar sind, können ferner alternativ oder zusätzlich hierzu auch Halteblöcke eingesetzt werden, welche mit Rastöffnungen mechanisch gekoppelt sind und durch ihre Formgebung ein Verschieben der Halteeinrichtung über eine erste bzw. zweite Position nicht erlauben.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform korrespondiert die erste Position einer Halteeinrichtung mit einem ersten Sitzabstand und die zweite Position der Halteeinrichtung mit einem zweiten Sitzabstand zweier auf der Sitzschiene angeordneter Sitze oder Sitzreihen. Ein Sitzabstand beträgt mindestens 26 Zoll für eine extrem enge Bestuhlung und erreicht 90 Zoll oder mehr für besonders hochwertige Sitzklassen. Eine Erhöhung des Sitzabstands um einen bis wenige Zoll kann bereits einen deutlichen Komfortgewinn für einen Passagier bedeuten. Die Markierungsmittel in dem erfindungsgemäßen Sitzschienensystem sind derart ausgeführt, dass das Verschieben von Halteeinrichtungen, welche mit Sitzgestellen von Passagiersitzen verbunden sind, in zwei unterschiedlichen Relativpositionen eindeutig angeben, wann eine korrekte Positionierung durchgeführt ist. Da ein Sitzabstand ein relatives Maß zwischen zwei hintereinander angeordneten Passagiersitzen ist, können die Markierungsmittel für die Verwendung an mehreren aufeinanderfolgenden Sitzreihen aufgrund des sich ergebenden Kettenmaßes unterschiedlich ausgestaltet oder unterschiedlich positioniert sein.
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Gemäß der Erfindung weist mindestens eines der Markierungsmittel eine mit der Oberseite der Sitzschiene koppelbare längenvariable Schienenabdeckung auf, die mindestens zwei einander überlappende und zueinander verschiebbare Teilabschnitte besitzt und sich vollständig zwischen hintereinander liegenden Halteeinrichtungen zweier hintereinander angeordneter Objekte erstreckt. Mindestens einer der Teilabschnitte weist eine von der Sitzschiene abgewandte Sichtöffnung auf, die dazu ausgebildet ist, dass ausschließlich in der ersten Position und in der zweiten Position eine entsprechende und zwischen dem mindestens einen der Teilabschnitte und der Sitzschiene angeordnete Positionsmarkierung an einer von der Sitzschiene abgewandten Seite der Schienenabdeckung sichtbar ist. Es ist bekannt, Sitzschienen in Passagierkabinen insbesondere von Flugzeugen zumindest teilweise abzudecken, so dass Unebenheiten in einem Boden der Passagierkabine vermieden bzw. reduziert werden. Zudem kann durch eine Schienenabdeckung verhindert werden, dass eine Sitzschiene verschmutzt oder beschädigt wird. Die Verwendung einer längenvariablen Schienenabdeckung als Markierungsmittel ist besonders sinnvoll, denn zusätzliches Gewicht durch ein separates Markierungsmittel kann dadurch eingespart werden. Das Vorsehen einer Sichtöffnung in einem Teilabschnitt der Schienenabdeckung lässt einen Betrachter unter den betreffenden Teilabschnitt sehen. Wird an einer mit einer der beiden Positionen korrespondierenden Stelle eine Farbmarkierung oder eine andere Markierung angeordnet, fluchtet diese mit der Sichtöffnung, wenn eine der vorbestimmten Positionen erreicht ist. Die Markierung kann sich auf dem unteren Teilabschnitt der Schienenabdeckung befinden, mit der sich der obere Teilabschnitt unterhalb der Sichtöffnung überlappt. Alternativ dazu kann eine Markierung auch direkt an der Sitzschiene, beispielsweise in einer der Rastöffnungen, angebracht werden, die dann durch die Sichtöffnung sichtbar wird, wenn eine der vorbestimmten Positionen erreicht wird.
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Die Sitzschienenverkleidung kann aus einem Kunststoffmaterial hergestellt sein, welches ein besonders geringes Gewicht aufweist und keine besonders hohe mechanische Festigkeit aufweisen muss. Der Zweck der Sitzschienenverkleidung beschränkt sich auf die Abdeckung der Sitzschiene und eine entsprechende Markierung, ohne dass mechanische Lasten in irgendeiner Weise aufgenommen werden müssen.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform ist einer der Teilabschnitte der Schienenabdeckung mit einem ersten Objekt verbunden und der andere Teilabschnitt ist mit einem entlang der Schienenabdeckung benachbarten zweiten Objekt verbunden. Beim Verschieben des ersten und des zweiten Objekts relativ zueinander werden die jeweiligen Teilabschnitte von dem Objekt, an dem sie befestigt sind, mitgeführt und verschieben sich ebenfalls zueinander. Dies hat den besonderen Vorteil, dass nicht nur die Schienenabdeckung stets geschlossen ist, sondern auch etwaige Markierungen mithilfe einer Sichtöffnung oder anderer Einrichtungen unmittelbar beim Verschieben ersichtlich sind.
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Gemäß der Erfindung umfasst die Markierung einen Einleger, der in eine Rastöffnung der Sitzschiene einbringbar ist. Eine solche Markierung wird durch das vorhandene Raster der Sitzschiene präzise positioniert und verbleibt mindestens durch die Schienenabdeckung während des Betriebs des Fahrzeugs stets an ihrem vorbestimmten Einbauort. Eine Ausrichtung der Halteeinrichtung in einer der vorbestimmten Positionen wird folglich ebenfalls präzise erreicht. Ein weiterer günstiger Nebeneffekt liegt darin, dass das Eingreifen einer mit einer Halteeinrichtung gekoppelten Arretiereinrichtung in die betreffende Rastöffnung nicht möglich ist und hierdurch eine Fehlausrichtung vermieden wird.
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Vorteilhaft weist der Einleger eine zylindrische Form mit einem Außendurchmesser auf, der an den Durchmesser einer Rastöffnung angepasst ist. Die Länge des Einlegers kann weiterhin derart dimensioniert sein, dass der Einleger in der Rastöffnung bündig mit der Oberseite der Sitzschiene abschließt. Sowohl ein teilweises Eingreifen in die betreffende Rastöffnung wird vermieden und das Gleiten einer Halteeinrichtung auf der Sitzschiene wird nicht behindert. Dies ist besonders vorteilhaft bei der Verwendung einer vorangehend genannten Gleitschiene.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform sind sämtliche freien Rastöffnungen, die nicht mit der mindestens einen ersten oder der mindestens einen zweiten Position korrespondieren und an denen keine Markierungsmittel angeordnet sind, mit einem Einleger verschließ- bzw. blockierbar. Damit kann jegliche fehlerhafte Arretierung in einer Rastöffnung ohne zugeordnete Position verhindert werden.
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Ein Einleger kann weiterhin an einer zur Oberseite der Sitzschiene gerichtetes Eingriffsmittel aufweisen, das zum Eingreifen eines Werkzeugs ausgebildet ist, um den Einleger aus der Rastöffnung zu entnehmen. Das Eingriffsmittel kann insbesondere als ein Profil mit einer Hinterschneidung ausgebildet sein, in die ein hakenartig geformtes Ende eines Werkzeugs eingreifen kann.
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Alternativ oder zusätzlich dazu kann ein Einleger auch mit einer Rasteinrichtung ausgestattet sein, die dazu ausgebildet ist, durch Drehen des in die Rastöffnung eingebrachten Einlegers einen mechanischen Eingriff mit der Sitzschiene einzugehen. Die Rastöffnung kann für diesen Zweck mit einem Vorsprung ausgestattet sein, in den die Rasteinrichtung eingreifen kann. Alternativ kann die Rasteinrichtung dazu ausgebildet sein, mit einer unteren Begrenzungskante der Rastöffnung in Eingriff zu geraten.
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Ein Einleger kann insbesondere aus einem Kunststoff hergestellt sein. Es ist denkbar, den Einleger mit einem Schlitz auszustatten und einem Außendurchmesser, der zumindest in einem Teilabschnitt des Schlitzes den Durchmesser der Rastöffnung übersteigt. Durch Einsetzen des Einlegers in eine Rastöffnung wird der Einleger folglich im Bereich des Schlitzes gestaucht. Der Einleger ist aufgrund dieser Bauart bestrebt, in seine Ausgangsform zurückzudrängen, so dass sich dessen Mantelfläche an die Innenwandung der Rastöffnung anlegt und leicht lösbar mit der Rastöffnung verklemmt.
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Das Sitzschienensystem kann ferner mindestens einen Halteblock aufweisen, der mit mindestens einer Rastöffnung in Eingriff bringbar ist. Der Halteblock ist dazu ausgebildet, einen mechanischen Anschlag für eine an der Sitzschiene befestigte Halteeinrichtung bereitzustellen, insbesondere durch die Bereitstellung einer oder mehrerer Anschlagflächen, die sich vorteilhafterweise senkrecht von der Oberseite der Sitzschiene bzw. von einer Auflagefläche des Halteblocks erstrecken. Wird ein Halteblock an der Sitzschiene angeordnet, kann die Halteeinrichtung lediglich bis zu einer Begrenzungsfläche des Halteblocks verschoben werden. Dem Benutzer wird das Verschieben der Halteeinrichtung an eine vorbestimmte Endposition deutlich erleichtert. Ein Halteblock kann beliebig gestaltet sein und mit mindestens einer Rastöffnung der Sitzschiene in Eingriff bringbar sein. Durch eine Erstreckung des Halteblocks in eine von der Oberseite der Sitzschiene abgewandte Richtung kann eine Halteeinrichtung in einen Flächenkontakt mit dem Halteblock geraten und folglich nicht über den Halteblock hinaus bewegt werden. Eine derartige Ausführung ist für einen Benutzer besonders eindeutig, denn sowohl die haptische Rückmeldung ist prägnant, als auch die Bewegbarkeit der Halteeinrichtung beschränkt.
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Es ist vorstellbar, für jedes Objekt mindestens einen Halteblock vorzusehen, wobei bei Verwendung zweier Halteblöcke für jede Halteeinrichtung oder für eine Halteeinrichtung eines zu befestigenden Objekts eine genaue Positionierung an der ersten und der zweiten Position erreicht wird.
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Ein Halteblock kann besonders bevorzugt ein aus einem Kunststoff hergestelltes Bauteil sein, das eine Auflagefläche besitzt, welche mit einer Oberseite der Sitzschiene korrespondiert. An oder in der Auflagefläche können Vorsprünge angeordnet sein, die in Rastöffnungen der Sitzschiene einbringbar sind, so dass ein Halt in der Längsrichtung der Sitzschiene erreicht wird. Es ist denkbar, dass ein Haltekörper einen Profilquerschnitt besitzt, der den Profilquerschnitt der Sitzschiene zangenartig umgreift. Die Vorsprünge der Auflagefläche liegen folglich in einer Vertiefung bzw. werden von Seitenwangen umrahmt, die die Sitzschiene zangenartig umgreifen. Eine besonders dauerhafte, hochbelastbare mechanische Verbindung der Halteblöcke mit der Sitzschiene ist nicht erforderlich, da die Halteblöcke eher als haptische Markierung fungieren und die Objekte selbst an der Sitzschiene verriegelt werden. Die Halteblöcke können folglich ein besonders geringes Gewicht und eine geringe mechanische Festigkeit aufweisen.
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Zur Aufnahme von Passagieren in der Passagierkabine ist vorteilhaft, wenn das Objekt ein Sitzgestell zur Aufnahme von Sitzflächen aufweist. In diesem Falle kann vorteilhaft sein, für eine Gruppe von Objekten eine Gruppe von Halteblöcken einzusetzen, wobei die Gruppe aus mindestens einem Halteblock für jedes Sitzgestell besteht. Im Sinne der Erfindung ist ein Sitzgestell eine auf einem Kabinenfußboden befestigbare, hoch belastbare mechanische Rahmenkonstruktion, die primär zur Bereitstellung einer Basis für Passagiersitze dient und sowohl Sitzflächen als auch verschwenkbar an dem Sitzgestell lagerbare Rückenlehnen aufnehmen kann. In Verkehrsflugzeugen haben sich Sitzgestelle etabliert, die zwei, drei oder vier Sitzflächen aufnehmen können und in Sitzschienen befestigbar sind. Exemplarisch weist ein Sitzgestell zwei Gruppen aus je einem vorderen Sitzbein, einem hinteren Sitzfuß und einer dazwischen verlaufenden Diagonalstrebe auf, wobei jede Gruppe dieser Komponenten eine zu einem Kabinenfußboden vertikal verlaufende Fläche aufspannt. Die beiden Gruppen sind voneinander beabstandet und tragen gemeinsam ein vorderes und ein hinteres Tragrohr, welche von einem Kabinenfußboden beabstandet zur Aufnahme von Sitzeinheiten dienen. Zur Begrenzung der einzelnen Aufnahmeabschnitte können Sitzteiler eingesetzt werden, welche etwa zur Befestigung einer Armlehne eingerichtet sind. Bei der Verschiebung eines Sitzgestells kann ein Halteblock zwischen dem vorderen Sitzbein und dem hinteren Sitzfuß angeordnet werden, so dass eine von dem lichten Abstand zwischen Sitzbein und Sitzfuß begrenzte Verschiebung ermöglicht wird. Abhängig von der Größe der Gruppe, d.h. von der Anzahl der Sitzgestelle bzw. Objekte und von der gewünschten Verschiebung kommen unterschiedliche Ausführungsformen in Betracht. Wird eine Aufweitung einer Gruppe von Sitzgestellen gewünscht, bei der jeder Sitzabstand um eine bestimmte Strecke vergrößert wird, müssen bis auf ein Objekt sämtliche Objekte von einer ersten an eine zweite Position verschoben werden, falls die erste Position für einen geringen Sitzabstand steht, bzw. umgekehrt, falls die erste Position für einen weiten Sitzabstand steht. Eine erste Sitzreihe muss um genau diese Strecke verschoben werden, eine nachfolgende Sitzreihe um die doppelte Strecke, eine weiter nachfolgende Sitzreihe um die dreifache Strecke usw., da sich die Änderung des Sitzabstands als Kettenmaß für jede weitere Sitzeihe addiert. Da ein Sitzgestell nur eine begrenzte Verschiebbarkeit erlaubt, wenn Halteblöcke zwischen Sitzbein und Sitzfuß angeordnet sind, kann mit dieser Vorgehensweise keine unbegrenzte Aufweitung der Sitzabstände erreicht werden, vielmehr können einzelne Gruppen von beispielsweise zwölf Sitzreihen oder weniger, mit einer derartigen Gruppe von Halteblöcken versehen werden. Zur individuellen Anpassung an die von dem Sitzgestell erreichbare Verschiebbarkeit, die von der Position des Sitzgestells in der Gruppe von Sitzgestellen abhängt, kann sowohl ein Halteblock mit einer individuellen Länge verwendet werden, der an einer bestimmten Position unter dem Sitzgestell angeordnet ist, oder zwei separate Halteblöcke gleicher Länge verwendet werden, die mit einem bestimmten Abstand zueinander platziert werden, um einen Anschlag für die erste und die zweite Position zu generieren.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform besteht eine Gruppe aus höchstens zwölf Objekten. Ein übliches Sitzgestell ist derart dimensioniert, dass zwischen einem vorderen Sitzbein und einem hinteren Sitzfuß ein Abstand von ungefähr dreizehn bis fünfzehn Zoll vorliegt. Ist ein Halteblock mit einer Länge von einem Zoll vorgesehen, kann eine maximale Verschiebung von zwölf bis vierzehn Zoll erreicht werden. Ist eine Aufweitung von einem Zoll des Sitzabstandes gewünscht, muss eine erste Sitzreihe um einen Zoll verschoben werden, eine 12. Sitzreihe um zwölf Zoll. Während bei der 12. Sitzreihe ein einzelner Halteblock ausreicht, der eine Länge von einem Zoll besitzt, um einen Endanschlag für die erste und die zwölf Zoll davon entfernte zweite Position bereitzustellen, sind für alle anderen Sitzreihen andere Ausführungen erforderlich. Die 11. Sitzreihe wird etwa um elf Zoll verschoben, so dass bei einer Länge des Halteblocks von zwei Zoll ein Endanschlag für die erste und die zweite Position gegeben ist. Bei der 10. Sitzreihe muss folglich der Halteblock eine Länge von drei Zoll aufweisen oder es sind zwei Halteblöcke mit einer Länge von jeweils einem Zoll zu verwenden, die einen Abstand von einem Zoll zueinander aufweisen. Ist der lichte Abstand zwischen Sitzbein und Sitzfuß größer oder kleiner als oben angegeben, ist es ohne Weiteres möglich, die Anzahl der Mitglieder einer solchen Gruppe zu ändern und/oder die Größe und Anzahl der Halteblöcke anzupassen. Gleiches gilt auch für den einzustellenden Sitzabstand. Beispielsweise kann die Gruppe auch sechs Sitzgestelle aufweisen, die um zwei Zoll voneinander separierte Sitzabstände einnehmen können. Eine letzte Sitzreihe muss auch hier um zwölf Zoll verschoben werden, so dass ein einzelner Halteblock für Endanschläge ausreicht. Alle anderen Sitzreihen müssen in ihrer Verschieblichkeit angepasst werden, was entweder durch entsprechend verlängerte Halteblöcke oder durch voneinander beabstandete Halteblöcke mit beispielsweise einer Länge von einem Zoll realisiert werden kann.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Sitzanordnung für eine Passagierkabine eines Transportmittels, die Sitzanordnung aufweisend ein vorangehend erläutertes Sitzschienensystem und mindestens eine Gruppe von Passagiersitzen, die entlang der Längsrichtung der Sitzschiene zueinander benachbart angeordnet sind.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Fahrzeug mit einer Passagierkabine und einem darin angeordneten Sitzschienensystem gemäß der vorangehenden Beschreibung. In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform sind die Objekte als Passagiersitze mit Sitzgestell und daran angeordneten Sitz- und Rückenpolstern ausgeführt, wobei die Markierungseinrichtungen zwischen einem vorderen Sitzbein und einem hinteren Sitzfuß angeordnet sind. Alternativ oder zusätzlich dazu sind Markierungseinrichtungen zwischen in einer Längsrichtung voneinander beabstandeten Sitzgestellen angeordnet.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform sind Gruppen von Objekten gebildet, wobei jede Gruppe ein komprimierbares Objekt aufweist, das zum Freigeben von Bauraum komprimier- oder expandierbar ist. Dies kann insbesondere eine Sitzreihe sein, bei der Sitzflächen von einer horizontalen Gebrauchsposition in eine vertikale Verstauposition klappbar sind, so dass daran anschließende Sitzreihen einen größeren Bewegungsspielraum erfahren und den vorher durch die in Gebrauchsposition befindliche Sitzfläche nutzen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele und den Figuren. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich und in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung auch unabhängig von ihrer Zusammensetzung in den einzelnen Ansprüchen oder deren Rückbezügen. In den Figuren stehen weiterhin gleiche Bezugszeichen für gleiche oder ähnliche Objekte.
- 1a bis 1f zeigen unterschiedliche Teilansichten eines erfindungsgemäßen Schienensystems.
- 2a bis 2f zeigen die Verschiebung von Sitzreihen an dem erfindungsgemäßen Schienensystem.
- 3 stellt schematisch eine Verwendung einer Gruppe von Halteblöcken dar.
- 4 zeigt ein Flugzeug mit einer darin befindlichen Kabine, in der ein erfindungsgemäßes Schienensystem installiert ist.
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DETAILLIERTE DARSTELLUNG EXEMPLARISCHER
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AUSFÜHRUNGSFORMEN
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In den 1a bis 1e wird ein Schienensystem 2 in unterschiedlichen (Teil-) Ansichten dargestellt, das eine Sitzschiene 4 mit einer Oberseite 6 aufweist. An der Oberseite 6 sind mehrere Rastöffnungen 8 angeordnet, welche entlang einer Haupterstreckungsrichtung x in einem Längsraster an der Oberseite 6 verteilt sind. Das Längsraster kann beispielhaft einen Abstand von einem Zoll zwischen den Rastöffnungen 8 vorsehen. Die Sitzschiene 4 ist mit einem Fußboden 10 einer Kabine mechanisch koppelbar, entweder durch direkte Anbindung an eine (Fußboden-) Struktur oder an eine mit der (Fußboden-) Struktur verbundene andere Einrichtung. Die Sitzschiene 4 ist in der gezeigten Darstellung als Gleitschiene ausgeführt, an der Halteeinrichtungen 12 gleitend gelagert sind und mit Hilfe von Bolzen, Stiften oder dergleichen an den Rastöffnungen 8 verriegelt werden können. Die Sitzschiene 4 kann sowohl eigenständig installiert sein oder eine Nachrüstlösung auf einer herkömmlichen Sitzschiene bilden.
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Jede Halteeinrichtung 12 ist mechanisch mit einem Abschnitt eines Sitzgestells 14 eines Passagiersitzes verbunden. Durch die Verriegelung mit den Rastöffnungen 8 kann eine feste Positionierung der Sitzgestelle 14 an der Sitzschiene 4 erreicht werden, so dass die während des Betriebs des Fahrzeugs entstehenden Lasten des Sitzgestells 14 dann ausschließlich an der eingestellten Position in die Sitzschiene 4 übertragen werden.
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Das Sitzschienensystem 2 ist besonders dazu geeignet, Halteeinrichtungen 12 bedarfsweise entlang der Sitzschiene 4 zu verschieben, um beispielsweise den Sitzabstand mehrerer, hintereinander angeordneter Passagiersitze zu ändern. Um eine besonders präzise, intuitive und schnelle manuelle Umkonfigurierung einer hiermit ausgestatteten Kabine zu erreichen, weist das Sitzschienensystem 2 Markierungsmittel in Form von Halteblöcken 16 sowie längenvariablen Schienenabdeckungen 18 auf, deren Funktion nachfolgend beschrieben wird.
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Soll für eine Gruppe von Passagiersitzen etwa ein Sitzabstand geändert werden, müssen von dieser Gruppe bis auf eine Anfangsreihe sämtliche Passagiersitze bewegt werden. Es bietet sich etwa an, für einen der Anfangsreihe entgegengesetzt angeordneten Passagiersitz einen Halteblock 16 vorzusehen, der den Verschiebeweg der betreffenden Sitzreihe begrenzt. Ein Halteblock 16 kann mit unterschiedlichen Längen, wie durch eine gestrichelt dargestellte Zusatzlänge 17 illustriert, in dem Sitzsystem 2 vorgehalten werden. In 1a und 1c befindet sich ein Halteblock 16 in Flächenkontakt mit einer Haltevorrichtung 12.
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Zwischen allen dazwischenliegenden Sitzreihen können insbesondere längenvariable Schienenabdeckungen 18 eingesetzt werden, welche aus einem ersten Teilabschnitt 20 und einem zweiten Teilabschnitt 22 bestehen, die zumindest teilweise überlappend ausgebildet sind, wie durch einen gestrichelt dargestellten Überlappungsbereich 24 gekennzeichnet. Eine solche Schienenabdeckung 18 wird insbesondere zwischen den Halteeinrichtungen 12 zweier hintereinander angeordneter Passagiersitzreihen angebracht.
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Von der Schienenabdeckung 18 werden eine Reihe von Rastöffnungen 8 abgedeckt und sind für einen Benutzer nicht mehr sichtbar. Allerdings weist die Schienenabdeckung 18 exemplarisch in ihrem ersten Teilabschnitt 20 eine Sichtöffnung 26 auf, welche den Blick auf die darunter befindliche Sitzschiene 4 freigibt. Ist in einer bestimmten Rastöffnung 8 ein farblich markierter Stift bzw. Einleger 28 angeordnet, ist dieser dann sichtbar, wenn die entsprechende Rastöffnung 8 und die Sichtöffnung 26 miteinander fluchten. Die Sitzschienenabdeckung 18 fungiert in diesem Fall zusammen mit dem Einleger 28 folglich als Markierung.
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Es ist vorstellbar, dass eine Sitzschienenabdeckung 18 auch für zwei unterschiedliche Positionen als Markierungsmittel verwendbar ist, indem beispielsweise zwei aufeinanderfolgende bzw. voneinander separierte Rastöffnungen 8 Stifte bzw. Einleger 28 mit unterschiedlicher Farbe aufweisen, so dass ein Benutzer eine erste Position aufgrund einer ersten, durch die Sichtöffnung 26 sichtbaren Farbe zuordnen kann, eine zweite Position einer zweiten Farbe. Dieser Fall ist beispielsweise in 1e dargestellt, bei der gestrichelt der Einleger 28 dargestellt wird und die Sichtöffnung 26 einen zweiten Einleger 30 freigibt.
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Wie weiterhin aus den 1c, 1d und 1e ersichtlich, können die Teilabschnitte 20 und 22 jeweils mit einer Halteeinrichtung 12 verbunden sein, so dass beim Verschieben der Halteeinrichtungen 12 direkt die Länge der Schienenabdeckung 18 angepasst wird und beim Erreichen der gewünschten ersten oder zweiten Position die entsprechende Markierung unmittelbar sichtbar ist.
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Wie 1f zeigt, können Einleger 29, die bei entsprechend sichtbarer Kennzeichnung auch als Markierungsmittel verwendbar sind, bündig in Rastöffnungen 8 der Schiene 4 eingesetzt werden, so dass die Rastöffnungen 8 vollständig ausgefüllt sind und die Schiene 4 eine geschlossene Oberseite aufweist. Damit wird eine Arretierung von Halteeinrichtungen 12 an nicht gewünschten Positionen verhindert.
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2a bis 2c zeigen in einer linken Spalte des Figurenblattes auseinandergeschobene Sitzgestelle 14 mit vergrößertem Sitzabstand, während in 2d bis 2f Sitzgestelle 14 mit verkleinertem Sitzabstand in einer rechten Spalte des Figurenblattes gezeigt werden. 2c stellt eine komprimierte Sitzreihe 32 mit einer hochgeklappten Sitzfläche 34, die durch den verkleinerten Bauraum der Sitzreihe 32 mehr Bauraum für übrige Sitzgestelle 14 freigeben kann. Dieser zusätzliche Bauraum kann etwa zwölf Zoll betragen. Eine direkt an die komprimierte Sitzreihe 32 anschließende erste Sitzreihe 36 könnte folglich um eine Strecke von 12 Zoll zu der komprimierten Sitzreihe 32 verschoben werden. Sind fünf weitere Sitzreihen in Längsrichtung x der Sitzschiene 4 davor angeordnet, können die insgesamt sechs Sitzreihen insgesamt einen um 2 Zoll vergrößerten Sitzabstand aufweisen.
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Die erste Sitzreihe 36 gerät durch Verschieben zu der komprimierten Sitzreihe 32 in einen Anschlag mit einem vorderen Halteblock 38, welcher sich an eine Halteeinrichtung 40 eines vorderen Sitzbeins 42 anschmiegt. Die Endposition kann als erste Position aufgefasst werden. Der mögliche Verschiebeweg wird in den 2a und 2d mit d angegeben.
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2d zeigt die Sitzreihe 36 in einer von der Sitzreihe 32 beabstandeten zweiten Position, bei der der Halteblock 38 in Anschlag mit einer Halteeinrichtung 44 eines hinteren Sitzfußes 46 gerät. Die Verschiebestrecke d entspricht folglich zwölf Zoll in diesem Beispiel.
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Zur Anpassung der Sitzabstände sämtlicher davor angeordneter Sitzreihen können Schienenabdeckungen 18 eingesetzt werden, an denen die individuelle erste und zweite Position des jeweiligen Sitzgestells 14 ablesbar ist. Die Schienenabdeckungen 18 sind hierbei an jeweils mit einem vorderen Sitzbein 42 und einem hinteren Sitzfuß 46 verbunden und zeigen dadurch direkt beim Verschieben den Fortschritt bzw. die Erreichung einer gewünschten Endposition an.
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3 zeigt schematisch anhand von vier Sitzreihen eine Anordnung von Halteblöcken 38 unterhalb von Sitzgestellen 14 mit vorderem Sitzbein 42 und hinterem Sitzfuß 46, wobei die Halteblöcke 38 die Verschiebbarkeit des Sitzgestells 14 an der Sitzschiene einschränkt. Eine vordere Sitzreihe kann um die Strecke d1 verschoben werden, hierfür ist lediglich ein einzelner Halteblock 38 vorgesehen, der entweder in Anschlag mit einer an dem vorderen Sitzbein 42 angeordneten Halteeinrichtung 12 oder mit einer an dem hinteren Sitzfuß 46 angeordneten Halteeinrichtung 12 gerät.
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Eine weitere, dahinter liegende Sitzreihe kann lediglich um eine etwas geringere Strecke d2 verschoben werden, wofür zwei Halteblöcke 38 unterhalb des Sitzgestells 14 angeordnet sind, von denen ein vorderer Halteblock 38 in Anschlag mit der Halteeinrichtung 12 an dem vorderen Sitzbein 42 gerät oder ein hinterer Halteblock 38 mit einer Halteeinrichtung 12 an dem hinteren Sitzfuß 46. Beispielhaft sind die beiden Halteblöcke 38 nahtlos aneinandergesetzt, es kann auch ein größerer Halteblock 38 verwendet werden oder, je nach Differenz zwischen den Sitzabständen, eine Lücke zwischen den Halteblöcken 38 vorhanden sein.
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Eine weiter nachfolgende dritte Sitzreihe kann um einen noch geringeren Betrag d3 verschoben werden, wofür zwei Halteblöcke 38 eingesetzt werden, die einen bestimmten Abstand zueinander aufweisen. Dieser Abstand begrenzt die Verschiebestrecke d3. Gleiches gilt für eine noch weiter nachfolgende vierte Sitzreihe d4, die in diesem Beispiel die letzte Sitzreihe ist und den geringsten Verschiebeweg in d4 aufweist. Dieses Prinzip ist für alle anderen Gruppen von Sitzreihen anwendbar und kann selbstverständlich mit Sitzschienenabdeckungen 18 erweitert bzw. ergänzt werden.
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4 zeigt schließlich ein Flugzeug 48, welches eine darin gebildete Kabine 50 aufweist, in der ein derartiges Sitzschienensystem 2 integrierbar ist.
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Ergänzend sei darauf hingewiesen, dass „aufweisend“ keine anderen Elemente oder Schritte ausschließt, und „ein“ oder „eine“ keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.