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Die Erfindung betrifft eine Anschlussklemme zum Verbinden eines elektrischen Leiters mit einer Sammelschiene, mit einem Gehäuse, mit einem Leiteranschlusselement und mit einem Strombalken, wobei das Gehäuse eine Leitereinführungsöffnung zum Einführen des elektrischen Leiters und eine Sammelschienenaufnahme zur Aufnahme der Sammelschiene aufweist.
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Elektrische Anschlussklemmen sind in einer Vielzahl von Ausführungsformen bekannt. Anschlussklemmen können beispielsweise zum Anschluss eines Leiters an eine Leiterplatte als sogenannte Printklemme oder – wie im Rahmen der vorliegenden Patentanmeldung – zum Verbinden eines elektrischen Leiters mit einer Sammelschiene ausgebildet sein. Als ein Anwendungsbeispiel derartiger Anschlussklemmen sind seit vielen Jahren Schirmklemmen bekannt, mit denen der Kabelschirm eines in der Regel mehradrigen Kabels an einer Sammelschiene angeschlossen werden kann. Derartige Schirmklemmen sind beispielsweise aus dem Katalog "Reihenklemmen CLIPLINE 1 2011", Seiten 546–548 der Phoenix Contact GmbH & Co. KG oder der
DE 199 49 509 B4 bekannt.
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Die bekannten Schirmklemmen weisen einen näherungsweise U-förmigen metallischen Anschlusskörper auf, wobei in den beiden Schenkeln des Anschlusskörpers Schlitze ausgebildet sind, mit denen die Schirmklemme auf eine Sammelschiene mit vorgegebener Dicke aufgesteckt werden kann. Zur Kontaktierung des Kabelschirms eines anzuschließenden Kabels ist eine Rändelschraube vorgesehen, über die ein großflächiges, federndes Druckstück höhenverstellbar ist, so dass das anzuschließende Kabel zwischen dem Druckstück und der Sammelschiene eingeklemmt werden kann.
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Die bekannten Anschlussklemmen sind aufgrund ihrer Ausgestaltung und ihres Anschlussprinzips ausschließlich zum Anschließen des Kabelschirms eines Kabels an eine Sammelschiene geeignet, die mit Bezugspotential verbunden ist. In der Regel wird dazu die Sammelschiene über Auflageböcke mit einer Tragschiene verbunden, auf der dann auch mehrere Reihenklemmen angeordnet sind, an die die einzelnen Adern des mehradrigen Kabels angeschlossen werden.
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Aus den beiden nachveröffentlichten Druckschriften
DE 10 2015 110 868 A1 und
DE 10 2015 110 874 A1 ist jeweils eine Anschlussklemme zum Verbinden eines elektrischen Leiters mit einer Sammelschiene bekannt, bei der im Gehäuse zusätzlich zu einem Leiteranschlusselement und einem Strombalken noch ein drehbarer Klemmhebel angeordnet ist, durch den eine in die Sammelschienenaufnahme eingesteckte Sammelschiene gegen den Strombalken gedrückt wird. Der Klemmhebel weist einen Betätigungsvorsprung und zwei Klemmnasen auf, wobei der Betätigungsvorsprung einen größeren Abstand vom Drehpunkt des Klemmhebels aufweist als die erste Klemmnase und die erste Klemmnase wiederum einen größeren Abstand vom Drehpunkt des Klemmhebels hat als die zweite Klemmnase.
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Beim Aufstecken des Gehäuses auf eine Sammelschiene stößt diese je nach Dicke zunächst an den Betätigungsvorsprung oder an die erste Klemmnase, wodurch der Betätigungshebel verschwenkt wird. Ist das Gehäuse mit der Sammelschienenaufnahme vollständig auf die Sammelschiene aufgesteckt, so kontaktiert je nach Dicke der Sammelschiene entweder die erste Klemmnase oder die zweite Klemmnase die Sammelschiene und drückt diese gegen den Strombalken. Dies setzt jedoch voraus, dass die Anschlussklemme richtig auf die Sammelschiene aufgesetzt wird. Bei einer Sammelschiene mit geringer Dicke besteht dabei das Problem, dass die Sammelschiene bei Einführen in die Sammelschienenaufnahme nicht an dem dafür vorgesehenen Betätigungsvorsprung, sondern an der ersten Klemmnase anstößt, wodurch der Klemmhebel so verdreht wird, dass die Sammelschiene nicht mehr durch die erste Klemmnase gegen den Strombalken gedrückt werden kann.
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Aus der
DE 10 2011 053 082 B4 ist eine Sammelschienenkontaktierung zur mechanischen Befestigung und elektrischen Kontaktierung eines elektrischen Geräts an einer Sammelschiene bekannt, die einen hakenförmigen Grundkörper mit einem metallischen Kontaktelement und einem schwenkbar gelagerten Klemmhebel aufweist. Der Grundkörper hat eine Basis und ein parallel zur Basis angeordnetes Gegenstück, wobei in der Basis eine Öffnung ausgebildet ist, durch die das Kontaktelement zumindest teilweise herausragt. Der Abstand zwischen der Basis und dem Gegenstück ist dabei so gewählt, dass eine Sammelschiene mit einer ersten, größeren Dicke in den als Sammelschienenaufnahme dienenden Spalt zwischen der Basis nd dem Gegenstück passend einschiebbar ist. Der in dem Gegenstück drehbar gelagerte Klemmhebel ragt mit seinen beiden Betätigungsvorsprüngen in den Spalt zwischen der Basis und dem Gegenstück hinein, wenn dort keine Sammelschiene eingeführt ist.
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Wird eine Sammelschiene, deren Dicke der Breite des Spalts entspricht, in den Spalt eingeführt, so stößt die Sammelschiene gegen den vorderen Betätigungsvorsprung, wodurch der Klemmhebel so weit verschwenkt wird, bis er vollständig im Onneren des Gegenstücks aufgenommen ist. Wird die bekannte Sammelschienenkontaktierunug auf eine Sammelschiene aufgesetzt, deren Dicke geringer als die Breite des Spalts ist, so wird der Klemmhebel um einen geringeren Winkel verschwenkt, da die Stromschiene erst an dem hinteren Betätigungsvorsprung anstößt. Im vollständig eingesteckten Zustand wird die Sammelschiene dann von dem Klemmhebel gegen das Kontaktelement gedrückt, indem ein erster Klemmabschnitt des Klemmhebels an der Sammelschiene anliegt. Mit der aus der
DE 10 2011 053 082 B4 bekannten Sammelschienenkontaktierung können somit Sammelschienen mit unterschiedlichen Dicken kontaktiert werden.
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Bei der bekannten Sammelschienenkontaktierung ist der Klemmhebel mit einer Federkraft beaufschlagt, so dass er sich stets in einer vorgegebenen Anfangsposition befindet, wenn keine Sammelschiene in den Spalt eingeführt ist. Damit eine Sammelschiene, deren Dicke geringer als der Abstand zwischen der Basis und dem Gegenstück des Grundkörpers ist, sicher von dem Klemmhebel gegen das Kontaktelement gedrückt wird, ist es jedoch erforderlich, dass die Sammelschiene richtig in den Spalt eingeführt wird. Die Sammelschiene muss dazu unmittelbar angrenzend an die Basis des Grundkörpers in den Spalt eingeführt werden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Sammelschiene beim Einführen in den Spalt an einer falschen Stelle auf den Klemmhebel trifft und dadurch den Klemmhebel zu weit verschwenkt oder durch den Klemmhebel bereits gegen das Kontaktelement gedrückt wird, bevor die Sammelschiene vollständig in den Spalt eingeschoben ist.
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Auch aus der
DE 198 36 383 C1 und der
WO 2008/037229 A1 sind Sammelschienenkontaktierungen zur mechanischen Befestigung und elektrischen Kontaktierung eines elektrischen Geräts an einer Sammelschiene bekannt, die jeweils einen Schienendickenausgleich ermöglichen. Bei der aus der
DE 198 36 383 C1 bekannten Sammelschienenkontaktierungen ist dazu ein Klemmbügel vorgesehen, der ein feststehendes L-förmiges Klemmteil und einen an diesem drehbar gelagerten Schwenkbügel aufweist. Je nach Dicke der Sammelschiene wird diese entweder von dem Klemmteil oder von dem Schwenkbügel kontaktiert und gegen ein federndes Stomschienenstück gedrückt. Bei der aus der
WO 2008/037229 A1 bekannten Sammelschienenkontaktierungen ist dazu in einem die Sammelschiene aufnehmenden Federhaken ein Distanzstück schwenkbar angeordnet, wobei das Distanzstück wenigstens einen konvexen Bereich zur Anlage an die Sammelschiene aufweist.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anschlussklemme zum Verbinden eines elektrischen Leiters mit einer Sammelschiene anzugeben, bei der der Anschluss an die Sammelschiene möglichst einfach und sicher erfolgt, wobei die Anschlussklemme dafür ausgebildet sein soll, eine Verbindung zu Sammelschienen mit zumindest zwei unterschiedlichen Dicken zu ermöglichen.
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Diese Aufgabe ist bei einer Anschlussklemme zum Verbinden eines elektrischen Leiters mit einer Sammelschiene mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Die Anschlussklemme weist ein Gehäuse auf, in dem ein Leiteranschlusselement, ein Strombalken und ein Klemmhebel angeordnet sind. In dem Gehäuse sind darüber hinaus eine Leitereinführungsöffnung zum Einführen eines elektrischen Leiters und eine Sammelschienenaufnahme zur Aufnahme der Sammelschiene ausgebildet. Der Klemmhebel ist auf der dem Strombalken gegenüberliegenden Seite der Sammelschienenaufnahme drehbar im Gehäuse gelagert, wobei der Klemmhebel einen ersten Betätigungsvorsprung und einen zweiten Betätigungsvorsprung sowie einen ersten Klemmabschnitt und einen zweiten Klemmabschnitt aufweist.
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Wenn keine Sammelschiene in der Sammelschienenaufnahme angeordnet ist, ragen die beiden Betätigungsvorsprünge in die Sammelschienenaufnahme hinein, wobei der erste Betätigungsvorsprung einen größeren Abstand vom Drehpunkt des Klemmhebels aufweist, als der zweite Betätigungsvorsprung und in Aufsteckrichtung der Anschlussklemme auf eine Sammelschiene hinter dem zweiten Betätigungsvorsprung angeordnet ist. Der erste Betätigungsvorsprung ragt somit bei freier Sammelschienenaufnahme am weitesten in die Sammelschienenaufnahme hinein.
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Der erste Klemmabschnitt des Klemmhebels weist einen größeren Abstand vom Drehpunkt des Klemmhebels auf als der zweite Klemmabschnitt, wobei je nach Dicke einer in der Sammelschienenaufnahme angeordneten Sammelschiene entweder der erste Klemmabschnitt oder der zweite Klemmabschnitt an der dem Strombalken abgewandten Seite der Sammelschiene anliegt. Bei einer Sammelschiene, die eine geringere Dicke aufweist, wird die Sammelschiene von dem ersten Klemmabschnitt gegen den Strombalken gedrückt, während eine Sammelschiene, die eine größere Dicke aufweist, von dem zweiten Klemmabschnitt des Klemmhebels gegen den gegenüberliegenden Strombalken gedrückt wird.
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Bei der Erfindung ist von besonderer Bedeutung, dass außerdem auf der dem Strombalken gegenüberliegenden Seite der Sammelschienenaufnahme ein Sperrelement beweglich im Gehäuse angeordnet ist, dass aus einer ersten Position in eine zweite Position – und umgekehrt – verbringbar ist. In seiner zweiten Position ragt das Sperrelement dabei so weit in die Sammelschienenaufnahme hinein, dass der zweite Betätigungsvorsprung vom Sperrelement abgedeckt ist. Befindet sich das Sperrelement in seiner zweiten Position, so bewirkt es somit eine Reduzierung der lichten Weite der Sammelschienenaufnahme derart, dass eine Sammelschiene mit geringerer Dicke beim Einführen in die Sammelschienenaufnahme nicht – ungewollt – an dem in die Sammelschienenaufnahme hineinragenden zweiten Betätigungsvorsprung anstoßen kann. Durch das Sperrelement wird somit gewährleistet, dass eine Sammelschiene geringerer Dicke nur an den für diese Sammelschiene vorgesehenen ersten Betätigungsvorsprung des Klemmhebels anstoßen kann, so dass beim Aufsetzen der Anschlussklemme auf die Sammelschiene der Klemmhebel stets in seine richtige Klemmposition verschwenkt wird.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anschlussklemme ist das Sperrelement als Schieber ausgebildet, der senkrecht zur Aufsteckrichtung der Anschlussklemme auf die Sammelschiene verschiebbar im Gehäuse angeordnet ist. Dadurch kann auf besonders einfache Art und Weise eine Reduzierung der lichten Weite der Sammelschienenaufnahme erreicht werden, wenn das Sperrelement aus seiner ersten Position in seine zweite Position verschoben wird. Vorzugsweise ist der Schieber dabei so dimensioniert, dass die Breite der Sammelschienenaufnahme über deren gesamter Längserstreckung reduziert ist, wenn sich der Schieber in der zweiten Position befindet.
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In der ersten Position ist das Sperrelement vorzugsweise derart im Gehäuse angeordnet, dass es nicht in die Sammelschienenaufnahme hineinragt. Die Sammelschienenaufnahme steht dann mit ihrer gesamten Breite zur Aufnahme einer entsprechend dicken Sammelschiene zur Verfügung. Da Sammelschienen häufig eine Dicke von 5 mm oder 10 mm aufweisen, beträgt die entsprechende Breite der Sammelschienenaufnahme dann vorzugsweise 10 mm bzw. geringfügig mehr, so dass die Anschlussklemme mit ihrer Sammelschienenaufnahme "passend" bzw. mit geringem Spiel auf eine entsprechend dicke Sammelschiene aufsteckbar ist.
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Damit das Sperrelement bei der erfindungsgemäßen Anschlussklemme einfach aus der ersten Position in die zweite Position verbracht werden kann, weist das Sperrelement vorzugsweise einen Betätigungsabschnitt auf, der durch ein im Gehäuse ausgebildetes Fenster für einen Monteur zugänglich ist. An dem Betätigungsabschnitt ist dabei vorzugsweise eine Grifffläche ausgebildet, die geringere Abmessungen als das Fenster aufweist, so dass die Grifffläche von einem Monteur einfach mit einem Finger innerhalb des Fensters verschoben werden kann. Die Grifffläche kann Rillen oder Noppen aufweisen, so dass der Monteur beim Verschieben des Sperrelements nicht mit dem Finger an der Grifffläche abrutscht. Mittels seitlich am Fenster angebrachten Markierungen kann einfach angezeigt werden, in welcher Position sich das Sperrelement befindet, d. h. ob die Anschlussklemme zum Aufstecken auf eine Sammelschiene geringerer Dicke oder zum Aufstecken auf eine Sammelschiene größerer Dicke vorbereitet ist.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anschlussklemme ist das Sperrelement in der ersten Position und in der zweiten Position verrastbar, so dass sich das Sperrelement nicht ungewollt aus einer zuvor eingestellten Position verschieben kann. Zur Realisierung der Verrastung ist am Sperrelement mindestens ein Rastelement und im Gehäuse mindestens ein korrespondierendes Gegenrastelement ausgebildet. Das Sperrelement kann beispielsweise eine Rastnase aufweisen, wobei dann im Gehäuse zwei korrespondierende Rastausnehmungen ausgebildet sind, so dass das Sperrelement mit seiner Rastnase in der ersten Position in der ersten Rastausnehmung und in der zweiten Position mit seiner Rastnase in der zweiten Rastausnehmung im Gehäuse einrastet.
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Wie zuvor beschrieben worden ist, ist die erfindungsgemäße Anschlussklemme dafür vorgesehen und ausgebildet, auf Sammelschienen mit insbesondere zwei verschiedenen Dicken aufgesteckt werden zu können. Um darüber hinaus Toleranzen bezüglich der Dicke der einzelnen Sammelschienen ausgleichen zu können und dabei stets eine ausreichende und möglichst gleichbleibende Kontaktkraft zwischen dem Strombalken und einer in die Sammelschienenaufnahme eingeführten Sammelschiene zu gewährleisten, ist gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Strombalken verschiebbar im Gehäuse gelagert. Der Strombalken ist dabei durch ein im Gehäuse angeordnetes Federelement mit einer Kraft in Richtung der Sammelschienenaufnahme beaufschlagt. Das Federelement kann vorzugsweise als im Wesentlichen U-förmige oder V-förmige Schenkelfeder ausgebildet sein, die zwei Schenkel aufweist, wobei der erste Schenkel mit dem Strombalken in Kontakt ist, und sich der zweite Schenkel als eine Art Anlageschenkel an einem Widerlager im Gehäuse abstützt.
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Um eine sichere Befestigung einer Sammelschiene in der Sammelschienenaufnahme zu gewährleisten und ein ungewolltes Abziehen der erfindungsgemäßen Anschlussklemme von einer Sammelschiene zu verhindern, kann eine zusätzliche Fixierung vorgesehen sein. Die Fixierung wird gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung durch ein zweites Federelement realisiert, das mindestens einen Schenkel aufweist und derart im Gehäuse angeordnet ist, dass das freie Ende des Schenkels in die Sammelschienenaufnahme hineinragt, wenn keine Sammelschiene in der Sammelschienenaufnahme angeordnet ist. Wird eine Sammelschiene in die Aufnahme eingeführt, so wird das Federelement gegen seine Federkraft ausgelenkt, wobei das freie Ende des Schenkels unter einem spitzen Winkel an der Sammelschiene anliegt. Eine in die Sammelschienenaufnahme eingebrachte Sammelschiene wird somit durch Selbsthemmung gegen ein ungewolltes Abziehen der Anschlussklemme von der Sammelschiene entgegengesetzt zur Aufsteckrichtung gesichert.
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Die Verwendung eines Federelements für die Fixierung der Sammelschiene hat den Vorteil, dass das Federelement das Einführen der Sammelschiene in die Sammelschienenaufnahme nicht merklich behindert und die Fixierung nach dem Einführen der Sammelschiene wirksam ist, ohne dass es einer Betätigung durch den Monteur bedarf. Vorzugsweise ist auch das zweite Federelement als Schenkelfeder ausgebildet, die zwei Schenkel aufweist, wobei sich der zweite Schenkel, der nicht mit der Sammelschiene in Berührung steht, als Anlageschenkel an einem Widerlager im Gehäuse abstützt.
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Damit auch bei der Ausgestaltung der Anschlussklemme mit einer zweiten, der Fixierung der Sammelschiene dienenden Schenkelfeder die Anschlussklemme von der Sammelschiene abgehoben bzw. die Sammelschiene aus der Sammelschienenaufnahme herausgezogen werden kann, weist die Anschlussklemme gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ein Entriegelungselement auf. Das Entriegelungselement ist beweglich am oder im Gehäuse angeordnet, so dass es aus einer Grundstellung in eine Entriegelungsstellung verbracht werden kann. In der Entriegelungsstellung wird der Schenkel des Federelements, der der Sammelschiene zugewandt ist und die Sammelschiene in ihrer Position fixiert, durch das Entriegelungselement so weit ausgelenkt, dass das freie Ende des Schenkels nicht mehr an der Seite der Sammelschiene anliegt. Die Anschlussklemme kann dann entgegen der Aufsteckrichtung von der Sammelschiene abgehoben bzw. die Sammelschiene entgegen der Einsteckrichtung aus der Sammelschienenaufnahme herausgezogen werden.
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Vorzugsweise ist das Entriegelungselement dabei als Hebel ausgebildet, der über ein Scharnier am Gehäuse verschwenkbar befestigt ist, wobei das Entriegelungselement eine Grifffläche zur Betätigung mit einem Finger aufweist. Dadurch ist die Betätigung des Entriegelungselements von einem Monteur sehr einfach durchführbar, indem er beim Abheben der Anschlussklemme von der Sammelschiene einfach mit einem Finger auf die Grifffläche des Hebels drückt, wodurch der Hebel verschwenkt wird, so dass der Schenkel des Federelements ausgelenkt und dadurch die Verriegelung gelöst wird.
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Als Leiteranschlusselement, das im Gehäuse der Anschlussklemme angeordnet ist, können unterschiedliche Arten von Anschlusselementen, wie beispielsweise Schraubanschlüsse oder Zugfedern verwendet werden. Bevorzugt wird bei der erfindungsgemäßen Anschlussklemme als Leiteranschlusselement eine Schenkelfeder verwendet, die einen Anlageschenkel und einen Klemmschenkel aufweist, wobei der Klemmschenkel zusammen mit dem Strombalken eine Federkraftklemmstelle für den anzuschließenden, abisolierten Leiter bildet. Mit einer derartigen U-förmigen oder V-förmigen Schenkelfeder kann ein starrer Leiter oder ein mit einer Aderendhülse versehener Leiter direkt, d. h. ohne dass die Klemmstelle vorher mit einem Werkzeug geöffnet werden muss, in die Klemmstelle eingesteckt werden. Die Schenkelfeder wirkt dabei als Druckfeder, die den anzuschließenden Leiter mit dem Klemmschenkel gegen den Strombalken drückt.
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Zum Lösen eines angeschlossenen Leiters aus der Klemmstelle muss der Klemmschenkel der Schenkelfeder ausgelenkt werden, wozu im Gehäuse zusätzlich zur Leitereinführungsöffnung eine Betätigungsöffnung zum Einstecken der Spitze eines Werkzeugs, beispielsweise eines Schraubendrehers, ausgebildet sein kann. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist an Stelle einer Betätigungsöffnung für ein Werkzeug ein Betätigungsdrücker verschiebbar im Gehäuse angeordnet. Der Betätigungsdrücker kann dabei aus einer ersten Position, in der der Klemmschenkel der Schenkelfeder nicht ausgelenkt ist, in eine zweite Position verschoben werden, in der der Klemmschenkel durch die Spitze des Betätigungsdrückers ausgelenkt ist, so dass ein angeschlossener elektrischer Leiter aus der Klemmstelle und damit auch aus der Leitereinführungsöffnung herausgezogen werden kann. Darüber hinaus besteht dann auch die Möglichkeit, einen flexiblen Leiter in die geöffnete Klemmstelle einzuführen und an die Anschlussklemme anzuschließen.
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Im Einzelnen gibt es nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, die erfindungsgemäße Anschlussklemme auszugestalten und weiterzubilden. Dazu wird verwiesen sowohl auf die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Patentansprüche als auch auf die nachfolgende Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigen
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1 eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels der Anschlussklemme ohne Sammelschiene, mit dem Sperrelement in der zweiten Position,
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2 die Anschlussklemme gemäß 1, in Seitenansicht,
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3 eine Innenansicht der Anschlussklemme gemäß 2, von der gegenüberliegenden Seite
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4 die Anschlussklemme gemäß 1, teilweise aufgesetzt auf eine Sammelschiene mit geringerer Dicke, in Seitenansicht,
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5 die Anschlussklemme gemäß 4, vollständig aufgesetzt auf eine Sammelschiene mit geringerer Dicke,
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6 eine Innenansicht der Anschlussklemme, mit dem Sperrelement in der ersten Position,
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7 die Anschlussklemme, teilweise aufgesetzt auf eine Sammelschiene mit größerer Dicke, in Seitenansicht, und
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8 die Anschlussklemme gemäß 7, vollständig aufgesetzt auf eine Sammelschiene mit größerer Dicke.
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Die Figuren zeigen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Anschlussklemme 1 zum Verbinden eines – hier nicht dargestellten – elektrischen Leiters mit einer Sammelschiene 2. Während in den 1 bis 3 und 6 die Anschlussklemme 1 ohne Sammelschiene 2 dargestellt ist, zeigen die 4 und 5 sowie 7 und 8 die Anschlussklemme 1 mit zwei unterschiedlich dicken Sammelschienen 2, nämlich einmal mit einer ersten, dünneren Sammelschiene 2 (4 und 5) und einmal mit einer zweiten, dickeren Sammelschiene 2 (7 und 8). Die 3 und 6 zeigen jeweils eine Innenansicht der Anschlussklemme 1 von der Rückseite, im Vergleich zu den Seitenansichten gemäß den anderen Figuren.
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Die erfindungsgemäße Anschlussklemme 1 weist ein Gehäuse 3 auf, in dem ein – hier nicht dargestelltes – Leiteranschlusselement und ein L-förmiger Strombalken 4 angeordnet sind. Zum Einführen eines anzuschließenden Leiters in die Klemmstelle ist in dem Gehäuse 3, das zweiteilig ausgebildet ist und einem Gehäusedeckel 5 aufweist, eine Leitereinführungsöffnung 6 ausgebildet. Darüber hinaus weist das in der Regel aus Kunststoff bestehende Gehäuse 3 noch eine Sammelschienenaufnahme 7 auf, die einseitig offen ist, so dass die Anschlussklemme 1 auf eine ggf. bereits montierte Sammelschiene 2 mit der Sammelschienenaufnahme 7 in Aufsteckrichtung A aufgesteckt bzw. aufgesetzt werden kann. Ist die Anschlussklemme 1 bereits montiert, so besteht die Möglichkeit, eine Sammelschiene 2 aus der zur Aufsteckrichtung A entgegengesetzten Richtung in die Sammelschienenaufnahme 7 einzustecken.
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Damit die Anschlussklemme 1 sowohl eine erste, dünnere Sammelschiene 2 mit einer Dicke von beispielsweise 5 mm als auch eine zweite, dickere Sammelschiene 2 mit einer Dicke von beispielsweise 10 mm sicher kontaktieren kann, ist in dem Gehäuse 3 ein Klemmhebel 8 drehbar gelagert, wobei sich der Klemmhebel 8 auf der dem Strombalken 4 gegenüberliegenden Seite der Leitereinführungsöffnung 6 befindet. Wie insbesondere aus den 3 und 6 ersichtlich ist, weist der Klemmhebel 8 einen ersten Betätigungsvorsprung 9 und einen zweiten Betätigungsvorsprung 10 auf, wobei der erste Betätigungsvorsprung 9 einen größeren Abstand vom Drehpunkt des Klemmhebels 8 aufweist, als der zweite Betätigungsvorsprung 10. Außerdem ist der erste Betätigungsvorsprung 9 in Aufsteckrichtung A der Anschlussklemme 1 auf eine Sammelschiene 2 hinter dem zweiten Betätigungsvorsprung 10 angeordnet, d. h. der zweite Betätigungsvorsprung 10 befindet sich näher am offenen Ende der Sammelschienenaufnahme 7.
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Am Klemmhebel 8 sind außerdem noch ein erster Klemmabschnitt 11 und ein zweiter Klemmabschnitt 12 ausgebildet, wobei der erste Klemmabschnitt 11 einen größeren Abstand vom Drehpunkt des Klemmhebels 8 aufweist, als der zweite Klemmabschnitt 12. Bei dem in den Figuren dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiel der Anschlussklemme 1 fallen der zweite Betätigungsvorsprung 10 und der erste Klemmabschnitt 11 zusammen, wobei dieser Abschnitt des Klemmhebels 8 beim Aufstecken der Anschlussklemme 1 auf eine dickere Sammelschiene 2 als Betätigungsvorsprung 10 wirkt (7), während er dann, wenn die Anschlussklemme 1 vollständig auf eine dünnere Sammelschiene 2 aufgesteckt ist, als Klemmabschnitt wirkt (5).
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Bei der in den Figuren dargestellten Anschlussklemme 1 ist darüber hinaus noch ein als Schieber ausgebildetes Sperrelement 13 vorgesehen, das auf der dem Strombalken 4 gegenüberliegenden Seite der Sammelschienenaufnahme 7 verschiebbar im Gehäuse 3 bzw. im Gehäusedeckel 5 angeordnet ist. In der in den 1 bis 5 dargesellten zweiten Position des Sperrelements 13 ragt das Sperrelement 13 so weit in die Sammelschienenaufnahme 7 hinein, dass der zweite Betätigungsvorsprung 10 von dem Sperrelement 13 abgedeckt ist. Dadurch wird verhindert, dass beim Aufstecken der Anschlussklemme 1 auf eine Sammelschiene 2 mit geringerer Dicke die Sammelschiene 2 an dem zweiten Betätigungsvorsprung 10 anstößt und dadurch – ungewollt – eine Drehung des Klemmhebels 8 bewirkt.
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Wie aus 4 ersichtlich ist, kann eine dünnere Sammelschiene 2 somit stets nur – gewollt – am ersten Betätigungsvorsprung 9 anstoßen, da nur der erste Betätigungsvorsprung 9 über das Sperrelement 13 hinaus in die Sammelschienenaufnahme 7 hineinragt. Beim weiteren Aufsetzen der Anschlussklemme 1 auf die Sammelschiene 2 wird der Klemmhebel 8 dadurch entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn verdreht, bis die Anschlussklemme 1 vollständig auf der Sammelschiene 2 aufgesetzt ist. Gemäß 5 liegt dann der erste Klemmabschnitt 11 an der Sammelschiene 2 an und drückt diese dadurch gegen den Strombalken 4, wodurch eine sichere Kontaktierung der Sammelschiene 2 gewährleistet ist.
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Soll die Anschlussklemme 1 auf eine zweite, dickere Sammelschiene 2 aufgesetzt werden, wie dies in den 7 und 8 dargestellt ist, so muss zunächst das Sperrelement 13 in die erste Position verschoben werden. Wie aus den 6 und 7 ersichtlich ist, ragt das Sperrelement 13 in seiner ersten Position nicht in die Sammelschienenaufnahme 7 hinein, so dass auch der zweite Betätigungsvorsprung 10 von dem Sperrelement 13 nicht abgedeckt wird. Wenn nun gemäß 7 die Anschlussklemme 1 auf eine dickere Sammelschiene 2, die beispielsweise eine Dicke von 10 mm aufweist, aufgesteckt wird, so stößt die Sammelschiene 2 direkt zu Beginn des Aufsetzvorgangs an dem zweiten Betätigungsvorsprung 10 an, so dass der Klemmhebel 8 beim weiteren Aufsetzen der Anschlussklemme 1 auf die Sammelschiene 2 so weit entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn verschwenkt wird, bis im vollständig aufgesetzten Zustand der zweite Klemmabschnitt 12 an der Sammelschiene 2 anliegt und diese gegen den Strombalken 4 drückt.
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Damit das als Schieber ausgebildete Sperrelement 13 von einem Monteur einfach aus der ersten Position in die zweite Position bzw. aus der zweiten Position in die erste Position verbracht werden kann, weist das Sperrelement 13 einen Betätigungsabschnitt 14 auf, der durch ein im Gehäuse 3 bzw. im Gehäusedeckel 5 ausgebildetes Fenster 15 einfach für einen Monteur zugänglich ist. Dazu ist an dem Betätigungsabschnitt 14 eine Grifffläche 16 ausgebildet, die von dem Monteur einfach innerhalb des Fensters 15 mit einem Finger verschoben werden kann. Durch seitlich vom Fenster 15 auf dem Gehäusedeckel 5 aufgebrachte Markierungen 17 wird dabei einfach gezeigt, in welcher Position sich das Sperrelement 13 gerade befindet. So ist für einen Monteur schnell und einfach erkennbar, ob die Anschlussklemme 1 zum Aufstecken auf eine Sammelschiene 2 mit geringer Dicke oder zum Aufstecken auf eine Sammelschiene 2 mit größerer Dicke vorbereitet ist.
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Aus den 3 und 6 ist erkennbar, dass am Sperrelement 13 eine Rastnase 18 ausgebildet ist, zu der zwei korrespondierende Rastvorsprünge 19 als Gegenrastelemente im Gehäusedeckel 5 ausgebildet sind. Dadurch wird verhindert, dass das Sperrelement 13 ungewollt aus der eingestellten Position verrutschen kann. Damit geringe Dickentoleranzen der einzelnen Sammelschienen 2, auf die die Anschlussklemme 1 aufgesteckt werden soll, ausgeglichen werden können, ist der L-förmige Strombalken 4 senkrecht zur Aufsteckrichtung A verschiebbar im Gehäuse 3 angeordnet. Der Strombalken 4 wird dabei von einem ersten Federelement 21 mit einer Kraft in Richtung der Sammelschienenaufnahme 7 bzw. einer in die Sammelschienenaufnahme 7 angeordneten Sammelschiene 2 gedrückt, so dass gewährleistet ist, dass stets eine ausreichende Kontaktkraft und damit ein guter elektrischer Kontakt zwischen dem Strombalken 4 und einer eingesteckten Sammelschiene 2 besteht. Das Federelement 21 ist als Schenkelfeder ausgebildet, die zwei Schenkel 22, 23 aufweist, wobei der erste Schenkel 22 am Ende des Strombalkens 4 anliegt, während der zweite Schenkel 23 als Anlageschenkel dient, der sich an einem Widerlager im Gehäusedeckel 5 abstützt.
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Bei dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel der Anschlussklemme 1 ist neben dem den Strombalken 4 gegen eine Sammelschiene 2 drückenden ersten Federelement 20 noch ein zweites Federelement 24 vorgesehen, das ebenfalls als Schenkelfeder ausgebildet ist. Das Federelement 24 ist dabei derart unterhalb des Strombalkens 4 angeordnet, dass der erste Schenkel 25 des Federelements 24 mit seinem freien Ende 26 in die Sammelschienenaufnahme 7 hineinragt, wenn dort keine Sammelschiene 2 angeordnet ist.
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Wird die Anschlussklemme 1 auf eine Sammelschiene 2 aufgesetzt, so wird der Schenkel 25 entgegen der Federkraft des Federelements 24 ausgelenkt, so dass die Sammelschiene 2 an dem freien Ende 26 des Schenkels 25 vorbei gleiten kann. Bei vollständig aufgesteckter Anschlussklemme 1 liegt das freie Ende 26 des Schenkels 24 unter einem spitzen Winkel an der Sammelschiene 2 an. Hierdurch wird die Sammelschiene 2 in der Sammelschienenaufnahme 7 durch die Selbsthemmung fixiert und ein ungewolltes Abziehen der Anschlussklemme 1 von der Sammelschiene 2 bzw. ein ungewolltes Herausziehen der Sammelschiene 2 aus der Sammelschienenaufnahme 7 verhindert. Der zweite Schenkel 27 des Federelements 24 dient wiederum als Anlageschenkel, wozu sich der Schenkel 27 an einem entsprechenden Widerlager im Gehäuse 3 bzw. im Gehäusedeckel 5 abstützt.
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Soll die Anschlussklemme 1 gewollt entgegengesetzt zur Aufsteckrichtung A von einer in der Sammelschienenaufnahme 7 angeordneten Sammelschiene 2 abgehoben werden, so muss der Schenkel 25 des Federelements 24 entgegengesetzt zur Federkraft des Federelements 24 ausgelenkt werden. Hierzu ist ein als Hebel ausgebildetes Entriegelungselement 28 vorgesehen, das über ein flexibles Scharnier 29 am Gehäuse 3 beweglich angeordnet ist. Zur Betätigung des Entriegelungselements 28 muss der Benutzer nur mit einem Finger auf die Grifffläche 30 drücken, wodurch die Betätigungsnase 31 des Entriegelungselements 28 gegen den Schenkel 25 des Federelements 24 drückt und diesen dadurch von der Sammelschiene 2 abhebt. Die Anschlussklemme 1 kann dann ohne Weiteres entgegengesetzt zur Aufsteckrichtung A von der Sammelschiene 2 abgehoben bzw. die Sammelschiene 2 – nach unten – aus der Sammelschienenaufnahme 7 im Gehäuse 3 herausgezogen werden.