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Die Erfindung betrifft eine Anordnung mit einer galvanischen Zelle, die als Primär- oder Sekundärzelle ausgebildet ist, und einen gemeinsamen Transportbehälter.
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Hintergrund
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Eine galvanische Zelle ist eine Vorrichtung zum spontanen Umwandeln von chemischer in elektrischer Energie. Galvanische Zellen dienen insbesondere als Gleichspannungsquelle. Bekannt sind Primärzellen, die auch als Batterie bezeichnet werden. Üblicherweise entladen sich Primärzellen nach dem Zusammenfügen der Zelle einmalig. Die Entladung ist irreversibel. Im Unterschied dazu können Sekundärzellen, die auch als Akkumulator oder kurz Akku bezeichnet werden, wiederholt neu aufgeladen werden.
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Insbesondere sind Lithiumbatterien (Li-Batterien) sowie Lithium-Ionen-Akkumulatoren als Primär- sowie Sekundärzellen bekannt. Li-Zellen werden auf vielfältigen Anwendungsgebieten eingesetzt.
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Gegen das unkontrollierte Bersten oder Explodieren können bei galvanischen Zellen, insbesondere bei Li-Zellen, Schutzmaßnahmen vorgesehen sein. So kann ein Gefahrenauslass vorgesehen sein, zum Beispiel in Form einer Berstscheibe, eines Sicherheitsventils und / oder einer anderen Sollbruchstelle. Bei zu hohen Temperaturen und / oder intensiven Zersetzungsvorgängen baut der Elektrolyt so viel Gasdruck in der Li-Zelle auf, dass die Zellverpackung oder das Zellgehäuse dem nicht mehr Stand hält. Im Gefahrenfall, das heißt beim Auftreten des erhöhten Gasdrucks in der galvanischen Zelle, entweicht Fluid über den Gefahrenauslass, was Folge von zu hohen Temperaturen und / oder außergewöhnlichen Zersetzungsvorgängen in der Zelle ist. Derartige Gefahrensituationen, die insbesondere infolge einer exothermen Reaktion auftreten, können bis hin zur Brandentstehung führen.
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Es wurden Transportbehälter für Li-Zellen vorgeschlagen, die der Vermeidung und / oder Bekämpfung derartiger Gefahrensituationen Rechnung tragen sollen.
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Im Dokument
DE 10 2011 008 792 A1 ist eine Batterie aus einer Mehrzahl von elektrochemischen Energiespeichern vorgeschlagen, bei der zwischen den elektrochemischen Energiespeichern jeweils ein Trennelement angeordnet und so eingerichtet ist, dass beim Vorliegen oder Eintreten bestimmter Voraussetzungen aus diesem Trennelement ein brandhemmendes Material oder ein Löschmittel austreten kann. Gleichfalls Vorkehrungen zur Brandbekämpfung sind bei einem Batteriegehäuse aus dem Dokument
DE 10 2011 075 318 A1 vorgesehen. Im Versagensfall der galvanischen Zelle öffnet sich eine Ausbruchstelle. Um im Versagungsfall einen Brand zu verhindern, zu hemmen und ggf. zumindest teilweise zu löschen, weist das Batteriegehäuse mindestens einen Spender zum Abgeben eines Flammen inhibierenden, hemmenden und / oder löschenden Mittels auf.
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Im Dokument
DE 10 2010 035 959 A1 ist eine Transportvorrichtung für mindestens eine elektrochemische Energiespeichervorrichtung offenbart, die eine Aufnahmevorrichtung zum Aufnehmen des Gefahrenguts sowie eine Sicherheitseinrichtung aufweist. Die Sicherheitseinrichtung weist eine Vorrichtung zum Brandvermeiden und / oder Brandbekämpfen auf. Die Sicherheitseinrichtung kann mit einem Filtersystem gebildet sein. Ein Löschmittel wird ausgebracht, wenn die Sicherheitseinrichtung aufgrund von Parametern wie Temperatur oder Druck einen Sicherheitsvorgang auslöst.
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Auch im Dokument
DE 10 2012 002 426 A1 ist eine Anordnung mit einem Energiespeicher offenbart, bei der der Energiespeicher in einem Gehäuse angeordnet ist und das Gehäuse von einem Material umgeben ist, beispielsweise zumindest teilweise von Erde, Sand, Kies, Steinen und / oder Wasser.
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Das Dokument
DE 10 2003 035 908 A1 betrifft ein Verfahren zum Bekämpfen und / oder Vorbeugen eines Brands einer oder mehrerer Batteriezellen, zum Beispiel Lithium-Ionen-Zellen, bei dem eine wässrige Lösung eines Kalzium-Salzes und ein Gel-Löschmittel angewendet werden.
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Zusammenfassung
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Anordnung mit einer galvanischen Zelle sowie einen gemeinsamer Transportbehälter anzugeben, mit denen ein verbesserter Schutz bei Gefahrensituationen bereitgestellt ist.
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Zur Lösung der Aufgabe ist eine Anordnung mit einer galvanischen Zelle, die als Primär- oder als Sekundärzelle ausgebildet ist, nach dem unabhängigen Anspruch 1 geschaffen. Weiterhin ist ein gemeinsamer Transportbehälter nach dem nebengeordneten Anspruch 11 geschaffen. Alternative Ausgestaltungen sind Gegenstand von abhängigen Unteransprüchen.
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Nach einem Aspekt ist eine Anordnung mit einer galvanischen Zelle geschaffen, die als Primär- oder als Sekundärzelle ausführt ist, insbesondere als primäre oder sekundäre Li-Zelle. Die Anordnung weist eine Zellenschutzeinrichtung auf, die eingerichtet ist, im Gefahrenfall eines Überdrucks in der galvanischen Zelle einen Gefahrenauslass der galvanischen Zelle zu öffnen. Bei einer Schutzvorrichtung der Anordnung steht ein Filtervolumen mit dem Gefahrenauslass in Fluidverbindung und ist wenigstens zum Teil mit einem Schaumglasgranulat befüllt, wobei in der Schutzvorrichtung ein Strömungsweg für ein Fluid, das im Gefahrenfall aus dem Gefahrenauslass in die Schutzvorrichtung und dort in das Filtervolumen gelangt, durch das Schaumglasgranulat hindurch gebildet ist. Dem Filtervolumen ist eine Druckregelvorrichtung zugeordnet, welche eingerichtet ist, zumindest in dem Filtervolumen einen Innendruck zu regeln.
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Nach einem weiteren Aspekt ist ein gemeinsamer Transportbehälter mit mehreren solchen Anordnungen geschaffen, bei denen jeweils zumindest die galvanische Zelle in einem Transportbehälter angeordnet ist.
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Bei dem Schaumglasgranulat kann es sich um einen mineralischen Leichtbaustoff handeln, der beispielsweise aus Neu- und / oder Altglas hergestellt ist. Das Schaumglasgranulat kann ein Gewicht von etwa 200 bis etwa 400 Gramm / Liter aufweisen. Beim Herstellen des Schaumglasgranulats kann das Glas vermahlen und unter Zugabe eines Bindemittels und eines Blähmaterials auf den Schmelzpunkt erhitzt werden. Es entsteht ein Schaumglasgranulat mit loser Körnung.
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Der Gefahrenauslass kann bei der galvanischen Zelle an einem inneren Zellengehäuse und / oder an einem äußeren Gehäuse gebildet sein, wenn die galvanische Zelle mit einem äußeren Gehäuse gekapselt ist, die auch als Einhausung bezeichnet werden kann, zum Beispiel ein Batterie- oder Akku-Gehäuse.
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Bei dem Gefahrenauslass kann es sich zum Beispiel um eine Berstscheibe, ein Sicherheitsventil und / oder eine andere Sollbruchstelle handeln, die im Gefahrenfall des Überdrucks einen Fluidablass ermöglicht, insbesondere Abblasen von Gasen.
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Mit Hilfe des Schaumglasgranulats in dem Filtervolumen kann ein Gasfilter bereitgestellt sein, der eingerichtet ist, aus dem im Gefahrenfall aus dem Gefahrenauslass austretenden Fluid Gaspartikel und / oder Feststoffe zu adsorbieren und / oder zu absorbieren.
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Die Druckregelvorrichtung ist eingerichtet, im Gefahrenfall, wenn Fluid aus dem Gefahrenauslass in die Schutzvorrichtung und dort in das Filtervolumen eintritt, einen Innendruck in dem Filtervolumen einzustellen, welcher die Gasabsorption und / oder -adsorption unterstützt. In Abhängigkeit von Art und Umfang des im Gefahrenfall austretenden Fluids, insbesondere Gases, können unterschiedliche Innendrücke Anwendung finden.
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Das Filtervolumen kann eine Filterkammer oder ein Filterraum sein.
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In der Schutzvorrichtung kann ein Kondensationsabschnitt angeordnet sein, der eingerichtet ist, Gasanteile des im Gefahrenfall in die Schutzvorrichtung gelangenden Fluids wenigstens teilweise zu kondensieren. Der Kondensationsabschnitt kann entlang des Wegs, welchen das im Gefahrenfall austretende Fluid in der Schutzvorrichtung zurücklegt, vor oder nach dem Filtervolumen angeordnet sein. Hierbei kann ein direkter Übergang zwischen dem Filtervolumen und dem Kondensationsabschnitt, welche als Kondensatkammer ausgeführt sein kann, vorgesehen sein. Alternativ gelangt das Fluid durch einen Teilraum, welcher zwischen dem Filtervolumen und dem Kondensationsabschnitt angeordnet ist.
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Das Filtervolumen kann im Wesentlichen vollständig mit dem Schaumglasgranulat befüllt sein. Bei dieser Ausgestaltung kann der Strömungsweg des Fluids in dem Filtervolumen vollständig in dem Schaumglasgranulat verlaufen.
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Die Druckregelvorrichtung kann einen druckgeregelten Fluidausgang des Filtervolumens aufweisen. Der druckgeregelte Fluidausgang des Filtervolumens kann einen Auslass zur Umgebung der Anordnung aufweisen. Der druckgeregelte Fluidausgang kann mit einem regelbaren oder einstellbaren Überdruckventil gebildet sein. Alternativ zum Ablass in die Umgebung kann mit dem druckgeregelten Fluidausgang ein Ablassen des Fluids aus dem Filtervolumen in einen angrenzenden Teilraum der Schutzvorrichtung ausgebildet sein, beispielsweise in den Kondensationsabschnitt.
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Das Filtervolumen kann abgeschlossen sein, und ein Abblasen des gefilterten Fluids aus dem Filtervolumen kann auf das Abblasen über den druckgeregelten Fluidausgang begrenzt sein. Mittels Abblasen des gefilterten Fluids über den druckgeregelten Fluidausgang kann der Innendruck im Filtervolumen eingestellt werden.
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Die Druckregelvorrichtung kann einen druckgeregelten Fluidübergang aus dem Filtervolumen mit dem Schaumglasgranulat in einen hiermit in Fluidverbindung stehenden weiteren Teilraum der Schutzvorrichtung aufweisen. Der weitere Teilraum der Schutzvorrichtung kann zumindest teilweise mit Schaumglasgranulat befüllt sein, wodurch eine zusätzliche Filterstufe realisiert sein kann. Alternativ oder ergänzend kann der weitere Teilraum ein anderes Filtermaterial enthalten, beispielsweise Aktivkohle, zum Beispiel Produkte mit den Handelsnamen Sorbenz IAC400 oder Sorbentium IAC440 vom Hersteller Infiltec. Alternativ oder ergänzend kann der weitere Teilraum ein Katalysatormaterial, zum Beispiel Produkte mit den Handelsbezeichnungen IAC 114 oder IAC 124 vom Hersteller dto. Die Druckregelvorrichtung kann eingerichtet sein, einen Innendruck in dem weiteren Teilraum zu regeln, welcher gleich oder verschieden von dem Innendruck in dem Filtervolumen ist. Es können voneinander getrennte und unabhängig einstellbare Druckregelvorrichtungen für das Filtervolumen einerseits und den weiteren Teilraum der Schutzvorrichtung, welche beide zumindest teilweise mit Schaumglasgranulat befüllbar sind, vorgesehen sein.
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Die Druckregelvorrichtung kann eingerichtet sein, in dem Filtervolumen einen gegenüber einem Umgebungsdruck erhöhten Innendruck aufrechtzuerhalten. Ein erhöhter Innendruck kann sich in Gefahrenfall durch das Ausströmen des Fluids aus der galvanischen Zelle in die Schutzvorrichtung aufbauen. Die Druckregelvorrichtung kann eingerichtet sein, in Abhängigkeit vom Verlauf der Gefahrensituation den erhöhten Innendruck in dem Filtervolumen aufrechtzuerhalten. Mit dem erhöhten Innendruck kann eine Gasabsorption und / oder -adsorption durch das Schaumglasgranulat befördert und unterstützt werden.
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Die Schutzvorrichtung, insbesondere das Filtervolumen, kann mit einem weiteren Gefahrenauslass einer weiteren galvanischen Zelle in Fluidverbindung stehen, die als Primär- oder als Sekundärzelle ausgeführt ist. Die galvanische Zelle und / oder die weitere galvanische Zelle können als Li-Zelle ausgebildet sein. Die galvanischen Zellen können hinsichtlich ihres elektrochemischen Systems von gleicher oder unterschiedlicher Bauweise sein.
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Die Schutzvorrichtung kann fluiddicht mit dem Gefahrenauslass und / oder dem weiteren Gefahrenauslass verbunden sein. Das fluiddichte Ankoppeln der Schutzvorrichtung an dem Gefahrenauslass und / oder dem weiteren Gefahrenauslass bewirkt ein verlustfreies Überströmen des im Gefahrenfall durch den Gefahrenauslass austretenden Fluids, insbesondere von Gas, in die Schutzvorrichtung und dort zum Filtervolumen hin. Die fluiddichte Anbindung kann zwischen dem Filtervolumen und dem Gefahrenauslass und / oder dem weiteren Gefahrenauslass ausgebildet sein, so dass das im Gefahrenfall aus der galvanischen Zelle austretende Fluid im Wesentlichen vollständig zum Filtervolumen gelangt.
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Die galvanische Zelle kann in einem Transportbehälter angeordnet sein. Die Schutzvorrichtung kann fluiddicht an ein Volumen oder einen Raum im Transportbehälter anschließen, in welchen das Fluid im Gefahrenfall einströmt. Beispielsweise kann das Öffnen des Gefahrenauslasses im Gefahrenfall zum Ausströmen des Fluids in einen Behälterinnenraum des Transportbehälters führen, welcher von Behälterwänden des Transportbehälters begrenzt ist. Alternativ kann die Schutzvorrichtung direkt an den Gefahrenauslass koppeln. Die Schutzvorrichtung mit dem Filtervolumen kann sich in dem Behälterinnenraum befinden oder an einen Auslass des Behälterinnenraums koppeln, so dass eine Fluidverbindung ausgebildet ist. Die Schutzvorrichtung kann in einem separaten Teilraum des Transportbehälters angeordnet sein, welcher über einen Fluidübergang durch einen Trennwand an das Volumen des Transportbehälters anschließt, in welchem die eine oder die mehreren galvanischen Zellen angeordnet sind. Die Schutzvorrichtung mit dem Filtervolumen kann in einen Deckel und / oder eine Tür des Transportbehälters integriert sein.
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Mehrere Transportbehälter, die jeweils eine oder mehrere galvanische Zellen aufnehmen, insbesondere Li-Zellen, können in einem übergeordneten oder gemeinsamen Transportbehälter aufgenommen sein, mit dem in einem Transportbehältervolumen die mehreren Transportbehälter transportiert werden können. Beispielsweise kann es sich bei dem übergeordneten Transportbehälter um einen Air-Cargo-Behälter für die Luftfracht handeln. Für die Transportbehälter, die in den übergeordneten Transportbehälter aufgenommen sind, kann jeweils eine individuelle Schutzvorrichtung mit einem oder mehreren Filtervolumen und zugeordneter Druckregelvorrichtung vorgesehen sein. Alternativ oder ergänzend kann eine übergeordnete oder gemeinsame Schutzvorrichtung mit einem übergeordneten Filtervolumen für den übergeordneten Transportbehälter vorgesehen sein, welche in Fluidverbindung mit Fluidauslässen der mehreren Transportbehälter steht. Auf diese Weise kann aus den Transportbehältern austretendes Fluid, insbesondere Gas, in dem Filtervolumen der Schutzvorrichtung des übergeordneten Transportbehälters gefiltert werden.
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Für das Schaumglasgranulat in dem Filtervolumen kann eine Mischung von Kugel-Granulatpartikeln vorgesehen sein, die einer dichten Kugelpackung entsprechen. Bei dieser oder anderen Ausführungsformen können die Kugeln einen Durchmesser zwischen etwa 1 mm und etwa 4 mm aufweisen. Das Schaumglasgranulat in dem Filtervolumen kann Kugeln eines einheitlichen Durchmessers oder eine Mischung von Kugeln mit unterschiedlichen Durchmessern aufweisen.
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Schaumglasgranulate sind beispielsweise unter dem Handelsnamen Poraver und Extover verfügbar.
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Zum Absorbieren von Prozess- und / oder Brandgasen, die im Gefahrenfall in der galvanischen Zelle entstehen und über den Gefahrenauslass ausströmen, kann mit Hilfe der Druckregelvorrichtung in dem Filtervolumen ein Innendruck von etwa 30 mbar bis etwa 500 mbar, bevorzugt von etwa 100 mbar bis etwa 500 mbar eingestellt werden. Der Innendruck kann in Abhängigkeit vom Filtervolumen gewählt werden.
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Beschreibung von Ausführungsbeispielen
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Im Folgenden werden weitere Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf Figuren einer Zeichnung erläutert. Hierbei zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer Anordnung mit einer galvanischen Zelle und einer Schutzvorrichtung;
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2 eine schematische Darstellung einer Anordnung mit mehreren galvanischen Zellen und einer Schutzvorrichtung;
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3 eine schematische Darstellung einer Anordnung, bei der die mehreren galvanischen Zellen aus 2 in einem Batteriegehäuse angeordnet sind;
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4 eine schematische Darstellung einer Anordnung mit mehreren galvanischen Zellen in einem Transportbehälter und einer Schutzvorrichtung;
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5 eine schematische Darstellung einer weiteren Anordnung mit mehreren galvanischen Zellen in einem Transportbehälter und einer Schutzvorrichtung;
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6 eine schematische Darstellung einer Anordnung mit einem übergeordneten oder gemeinsamen Transportbehälter, welcher mehrere Transportbehälter mit galvanischen Zellen aufnimmt, und einer Schutzvorrichtung;
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7 eine schematische Darstellung eines Abschnitts einer Schutzvorrichtung;
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8 eine schematische Darstellung einer anderen Ausführung einer Schutzvorrichtung; und
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9 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführung einer Schutzvorrichtung.
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Unter Bezugnahme auf die 1 bis 6 werden nachfolgend Ausgestaltungen für eine Anordnung mit wenigstens einer galvanischen Zelle und einer zugeordneten Schutzvorrichtung beschrieben, wobei für gleiche Merkmale dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer Anordnung mit einer galvanischen Zelle 1. Die galvanische Zelle 1 ist als Primär- oder als Sekundärzelle ausgebildet. Beispielsweise handelt es sich um eine Li-Zelle. An einer Wandung 2, bei der es sich um die Zellwandung oder eine Einhausung der galvanischen Zelle 1 handeln kann, ist ein Gefahrenauslass 3 gebildet. Der Gefahrenauslass 3 ist eingerichtet, im Fall eines Überdrucks Fluid abzulassen, insbesondere Prozess- und / oder Brandgas. Derartige Gase können aufgrund einer exothermen Reaktion in der galvanischen Zelle 1 entstehen. Der Gefahrenauslass kann beispielsweise eine Berstscheibe, ein Überdruckventil und / oder eine andere Sollbruchstelle aufweisen. In der galvanischen Zelle 1 entsteht Überdruck (Gasdruck) in einer Gefahrensituation insbesondere aufgrund hoher Temperaturen und / oder intensiver Zersetzungsvorgänge.
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Der galvanischen Zelle 1 ist eine Schutzvorrichtung 4 zugeordnet, welche mit dem Gefahrenauslass 3 in Fluidverbindung steht. Bei der in 1 gezeigten Ausführungsform weist die Schutzvorrichtung 4 innerhalb einer Wand 5 ein Filtervolumen 6 auf, welches mit einer Schüttung eines Schaumglasgranulats 7 befüllt ist. Im Fall einer Gefahrensituation, in welcher in der galvanischen Zelle 1 ein Überdruck entsteht, entweicht Gas über den Gefahrenauslass 3 in das Filtervolumen 6 und durchströmt dort das Schaumglasgranulat 7, wodurch das entwichene Gas gefiltert wird. An den Partikeln des Schaumglasgranulats 7 werden Gaspartikel absorbiert und / oder adsorbiert.
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Die Schutzvorrichtung 4 weist eine Druckregeleinrichtung 8 auf, mit der zumindest in dem Filtervolumen 6 der Schutzvorrichtung 4 ein Innendruck geregelt wird. Bei der gezeigten Ausführungsform in 1 weist die Druckregelvorrichtung 8 Überdruckventile 8a, 8b auf, die zum Beispiel eingestellt sind, in dem Filtervolumen 6 einen Überdruck von etwa 500 ± 250 mbar einzustellen. Ein solcher Überdruck in dem Filtervolumen 6 unterstützt die Absorption- / Adsorptionsprozesse an dem Schaumglasgranulat 7. Über die Überdruckventile 8a, 8b gelangt das gefilterte Fluid in die Umgebung 9.
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2 zeigt eine schematische Darstellung einer Anordnung mit mehreren galvanischen Zellen 1a, 1b, 1c, die einen jeweiligen Gefahrenauslass 3a, 3b, 3c aufweisen, welcher in Fluidverbindung mit der Schutzvorrichtung 4 steht.
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3 zeigt eine schematische Darstellung, bei der die mehreren galvanischen Zellen 1 aus 2 in einem Batteriegehäuse 10 angeordnet sind.
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4 zeigt eine schematische Darstellung einer Anordnung, bei der mehrere galvanische Zellen 1 in einem Transportbehälter 20 aufgenommen sind. Eine Wandung 21 des Transportbehälters 20 kann einen Innenraum 22 des Transportbehälters 20 thermisch isolieren gegenüber der Umgebung 9. Die Wandung 21 kann beispielsweise mittels Schaumglasplatten hergestellt sein.
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Der Innenraum 22 des Transportbehälters 20 steht in Fluidverbindung mit der Schutzvorrichtung 4, derart, dass in Gefahrensituationen aus den galvanischen Zellen 1 über den jeweiligen Gefahrenauslass austretendes Fluid in das Filtervolumen 6 mit dem Schaumglasgranulat 7 gelangt. An das Filtervolumen 6 schließt sich in der Schutzvorrichtung 4 ein Teilraum 23 an, welcher mit dem Filtervolumen 6 in Fluidverbindung steht, so dass das gefilterte Fluid nach dem Durchströmen des Filtervolumens 6 in den Teilraum 23 gelangen kann. Überdruckventile 8a, 8b regeln den Innendruck in der Schutzvorrichtung 4. Beispielsweise sind die Überdruckventile 8a, 8b eingerichtet ist, wenigstens einen Innendruck von etwa 100 ± 70 mbar aufrechtzuerhalten. Der Teilraum 23 ist bei der gezeigten Ausführungsform frei von dem Schaumglasgranulat 7.
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5 zeigt eine schematische Darstellung einer weiteren Anordnung mit galvanischen Zellen 1 in dem Transportbehälter 20, wobei im Unterschied zu der Ausgestaltung in 3 die Überdruckventile 8a, 8b der Druckregelvorrichtung 8 in den Teilraum 23 hinein verlagert sind, derart, dass sich außenseitig an die Überdruckventile 8a, 8b jeweils eine Kondensatkammer 24a, 24b anschließt, in welchen Gasanteile des gefilterten Fluids, welches über die Überdruckventile 8a, 8b austritt, wenigstens teilweise kondensiert, bevor das (verbleibende) Fluid dann in die Umgebung 9 austritt.
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In einer alternativen Ausgestaltung der Anordnungen aus den 4 und 5 sind die mehreren galvanischen Zellen in einem Batterie- oder Akku-Gehäuse angeordnet. In einer schematischen Darstellung (nicht gezeigt) ist dann das Transportgehäuse 20 ersetzt durch das Batterie- oder Akku-Gehäuse.
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6 zeigt eine schematische Darstellung einer Anordnung, bei der mehrere Transportbehälter 30, die beispielsweise dem Transportbehälter 20 entsprechend ausgebildet sind, in einem übergeordneten oder gemeinsamen Transportbehälter 31 aufgenommen sind. Neben der Schutzvorrichtung 4, die jedem der mehreren Transportbehälter 30 zugeordnet ist, ist eine übergeordnete oder gemeinsame Schutzvorrichtung 32 vorgesehen, bei der ein erstes und weitere Filtervolumen 33a, 33b, 33c vorgesehen sind. Ein Überdruckventil 34 ist beispielsweise eingestellt, um in der übergeordneten Schutzvorrichtung einen Innendruck von wenigstens etwa 50 mbar einzustellen.
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Bei dem übergeordneten Transportbehälter 31 kann es sich beispielsweise um einen Air-Cargo-Transportbehälter für die Luftfracht handeln. Die übergeordnete Schutzvorrichtung 32 kann zum Beispiel in einen Deckel, eine Seitenwand und / oder eine Tür des übergeordneten Transportbehälters 31 integriert sein.
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Die 7 bis 9 zeigen schematische Darstellungen von Abschnitten der Schutzvorrichtung 4 bzw. der übergeordneten 32. Bei der Ausgestaltung in 6 strömt das im Gefahrenfall auftretende Fluid durch eine erste Filterstufe 40, eine zweite Filterstufe 41 sowie eine dritte Filterstufe 42 zum Überdruckventil 43 und dann in eine Kondensatkammer 44. Die erste Filterstufe kann mittels des Schaumglasgranulats 7 gebildet sein, wobei die Partikel des Schaumglasgranulats im Fall einer genäherten Kugelform einen Durchmesser von etwa 1 mm, 2 mm, 3 mm oder 4 mm aufweisen können. Die Durchmesser können in einem Bereich von +/–0,5 mm schwanken. Die zweite Filterstufe 41 kann als Aktivkohlefilter ausgebildet sein. In der dritten Filterstufe 42 kann ein Katalysator-Granulat angeordnet sein.
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Bei den alternativen Ausgestaltungen in den 8 und 9 sind im Unterschied zu der Ausführungsform in 7 die zweite und dritte Filterstufe 41, 42 weggelassen. Im Fall der Ausgestaltung nach 9 fehlt es darüber hinaus an der Kondensatkammer 44.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen sowie der Zeichnung offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der verschiedenen Ausführungen von Bedeutung sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011008792 A1 [0006]
- DE 102011075318 A1 [0006]
- DE 102010035959 A1 [0007]
- DE 102012002426 A1 [0008]
- DE 102003035908 A1 [0009]