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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft einen Schlauch für ein Reinigungsfluid einer Wischanlage für Fahrzeugscheiben nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung eine Wischanlage unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Schlauchs.
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Ein Schlauch für ein Reinigungsfluid einer Wischanlage für Fahrzeugscheiben nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine mit einem derartigen Schlauch ausgestattete Wischanlage sind aus der
US 2013/0156410 A1 bekannt. Der aus einem flexiblen Material wie einem Elastomer oder Gummi bestehende Schlauch weist einen Querschnitt auf, der dazu ausgebildet ist, zwei in Längsrichtung des Schlauchs parallel verlaufende Flüssigkeitskanäle auszubilden. Zwischen den beiden Flüssigkeitskanälen ist in einem zentralen Bereich des Schlauchs ein Aufnahmeraum für eine Heizeinrichtung in Form von zwei Heizdrähten ausgebildet. Der Aufnahmeraum ist in Form einer „8“ ausgebildet und weist ein als separates Element ausgebildetes Distanzelement zwischen den beiden Heizdrähten auf, die sich in dem jeweils in etwa einen runden Querschnitt aufweisenden Teilbereich des Aufnahmeraums befinden. Wesentlich dabei ist, dass für den Fall, dass bei der Herstellung des Schlauchs die Heizdrähte bzw. die Heizeinrichtung sowie das Distanzelement nicht bereits in ein entsprechendes Fertigungswerkzeug eingelegt wurden, die Montage der Heizeinrichtung bzw. Heizdrähte und des Trennelements relativ aufwendig ist. Dies rührt daher, dass die den Schlauch begrenzende Außenwand an ihrem Umfang geschlossen ausgebildet ist, so dass die Heizeinrichtung und das Trennelement lediglich in Längsrichtung des Schlauchs in den Aufnahmeraum eingeführt werden können. Dabei können, je nach Toleranzen zwischen dem Aufnahmeraum und der Heizeirichtung bzw. dem Distanzelement, auch erhebliche Zugkräfte auf die Heizeinrichtung einwirken, die bei der Dimensionierung der Bauteile berücksichtigt werden müssen.
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Offenbarung der Erfindung
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Ausgehend von dem dargestellten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Schlauch für ein Reinigungsfluid einer Wischanlage für Fahrzeugscheiben nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 derart weiterzubilden, dass eine vereinfachte Montage der Heizeinrichtung in dem Schlauch ermöglicht wird. Darüber hinaus soll der Schlauch auch dazu ausgebildet bzw. geeignet sein, sowohl mit als auch ohne eine entsprechende Heizeinrichtung bzw. Heizdrähten verwendet werden zu können.
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Diese Aufgabe wird mit einem Schlauch für ein Reinigungsfluid einer Wischanlage für Fahrzeugscheiben mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, den Aufnahmeraum durch eine Wand des Schlauchs zu begrenzen, in deren Längsrichtung ein Einführbereich ausgebildet ist. Der Einführbereich zeichnet sich dadurch aus, dass der Schlauch in zwei Stellungen positioniert bzw. angeordnet werden kann, in einer ersten Stellung, in der der Einführbereich zum Positionieren bzw. Einführen der Heizeinrichtung (Heizdrähte) geöffnet ist, und in einer zweiten Position, in der der Aufnahmeraum dadurch, dass der Einführbereich geschlossen ist, ebenfalls geschlossen ausgebildet ist. Eine derartige Ausbildung des Schlauchs ermöglicht es somit, auf besonders einfache Art und Weise eine Heizeinrichtung, insbesondere in Form wenigstens eines Heizdrahts, dadurch in den Querschnitt des Schlauchs einführen zu können, dass die Heizeinrichtung bzw. der wenigstens eine Heizdraht, im Gegensatz zum Stand der Technik, nicht in Längsrichtung des Schlauchs in einen im Querschnitt geschlossenen Aufnahmeraum eingeführt werden muss, sondern in Querrichtung in einen geöffneten Aufnahmeraum. Dadurch wird insbesondere auch die mechanische Belastung auf die Heizdrähte bei der Montage insofern gegenüber dem Stand der Technik verringert, als beim Stand der Technik bei einem nachträglichen Durchführen der Heizdrähte durch den Querschnitt des Schlauchs auf den Heizdraht Zugkräfte eingeleitet werden müssen. Diese Zugkräfte sind bei der erfindungsgemäßen Konstruktion des Schlauchs nicht erforderlich, so dass beispielsweise die Heizeinrichtung bzw. die Heizdrähte alleine mit Blick auf ihre elektrische Funktion, nicht jedoch mit Blick auf eine zum Einführen in den Aufnahmeraum relativ hohe mechanische Festigkeit (wie beim Stand der Technik) ausgebildet werden müssen.
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Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Schlauchs für ein Reinigungsfluid einer Wischanlage für Fahrzeugscheiben sind in den Unteransprüchen aufgeführt. In den Rahmen der Erfindung fallen sämtliche Kombinationen aus zumindest zwei von in den Ansprüchen, der Beschreibung und/oder den Figuren offenbarten Merkmalen.
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Um einerseits ein möglichst einfaches Einführen der Heizeinrichtung in den Aufnahmeraum des Schlauchs zu ermöglichen, und andererseits im Einbauzustand des Schlauchs in dem Kraftfahrzeug einen geschlossenen Aufnahmeraum auszubilden, der den Zutritt von Medien in den Aufnahmeraum verhindert, ist es in einer ersten bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass der Schlauch aus einem elastisch verformbaren Material besteht, und dass der Einführbereich in einem nicht verformten Zustand des Schlauch geschlossen ist.
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Eine ganz besonders bevorzugte Ausgestaltung des Schlauchs sieht vor, dass der Einführbereich durch zwei Abschnitte der Wand des Schlauchs begrenzt ist, und dass die beiden Abschnitte eine Rastverbindung ausbilden. Dadurch wird insbesondere ein unbeabsichtigtes Öffnen des Einführbereichs nach der Montage der Heizeinrichtung vermieden bzw. der Querschnitt des Schlauchs nach dem Ausbilden der Rastverbindung verstärkt. Darüber hinaus ermöglicht es eine derartige Rastverbindung durch eine entsprechende konstruktive Gestaltung der beiden in Wirkverbindung miteinander angeordneten Rastelemente gleichzeitig, eine besondere gute Abdichtung des Aufnahmeraums gegenüber der äußeren Umgebung zu erzielen.
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Um eine gezielte Öffnung des Aufnahmeraums für die Heizeinrichtung zu ermöglichen und darüber hinaus das Öffnen (nach Lösen der ggf. vorhandenen Rastverbindung) mit relativ geringen mechanischen Kräften zu ermöglichen, ist es vorgesehen, dass die Wand des Schlauchs auf der dem Einführbereich abgewandten Seite des Aufnahmeraums einen Deformationsbereich aufweist.
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Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung des Querschnitts des Schlauchs sieht vor, dass der Aufnahmeraum in einer Symmetrieebene des Querschnitts des Schlauchs angeordnet ist, und dass zwei Kanäle für das Reinigungsfluid vorgesehen sind, die symmetrisch zur Symmetrieebene angeordnet sind. Eine derartige Ausbildung ermöglicht es insbesondere, dass die zum Öffnen des Einführbereichs erforderlichen Kräfte gleichmäßig auf den Querschnitt des Schlauchs übertragen werden können, da der Aufnahmeraum in der Symmetrieebene des Schlauchs angeordnet ist und somit beidseitig der Symmetrieebene jeweils gleichgroße Querschnitte zum Greifen bzw. Manipulieren des Schlauchs zum Öffnen des Einführbereichs ausgebildet werden. Darüber hinaus wird bei einer derartigen Ausbildung bzw. Anordnung des Aufnahmeraums dieser beim Öffnen des Einführbereichs in seinem Querschnitt nicht bzw. nur relativ gering beeinflusst.
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Weiterhin kann es vorgesehen sein, dass der Querschnitt des Aufnahmeraums dazu ausgebildet ist, zwei Heizdrähte der Heizeinrichtung aufzunehmen. Wesentlich dabei ist auch, dass der Aufnahmeraum hinsichtlich seiner Größe bzw. seines Querschnitts grundsätzlich derart ausgestaltet sein soll, dass eine Vielzahl von unterschiedlichen Querschnitten von Heizdrähten aufgenommen werden können. Dadurch ist eine individuelle, kundenspezifische Anpassung der Heizeinrichtung unter Verwendung ein und desselben Schlauchs möglich.
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Ein besonders guter Schutz gegenüber dem Eindringen von Medien in den Aufnahmeraum sowie eine besonders hohe mechanische Festigkeit des Schlauchs wird darüber hinaus erzielt, wenn die beiden den Einführbereich begrenzenden Abschnitte des Schlauchs bei geschlossenem Einführbereich im Bereich des Aufnahmeraums zumindest bereichsweise in paralleler Überdeckung zueinander angeordnet sind.
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Besonders wirtschaftlich lässt sich ein derartiger Schlauch mit den entsprechenden Genauigkeiten herstellen, wenn dieser als Extrusionsteil ausgebildet ist.
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Zuletzt betrifft die Erfindung auch eine Wischanlage für Fahrzeugscheiben mit einem soweit beschriebenen erfindungsgemäßen Schlauch. Eine derartige Wischanlage weist insbesondere den Vorteil auf, dass sie an unterschiedliche, kundenspezifische Anforderungen hinsichtlich des Vorhandenseins oder Nichtvorhandenseins einer Heizeinrichtung sowie spezifischer Heizeinrichtungen besonders einfach anpassbar ist.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung.
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Diese zeigt in:
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1 einen Teilbereich eines erfindungsgemäßen Schlauchs in perspektivischer, geschnittener Darstellung bei geschlossenem Aufnahmeraum für eine Heizeinrichtung,
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2 den Schlauch gemäß 1 in einer Stellung, in der ein Einführbereich zum Einführen der Heizdrähte ausgebildet ist, ebenfalls in geschnittener, perspektivischer Darstellung,
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3 eine Darstellung entsprechend der 1 jedoch mit in dem Aufnahmeraum angeordneten Heizdrähten der Heizeinrichtung und
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4 einen Querschnitt durch den Schlauch gemäß der 3.
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Gleiche Elemente bzw. Elemente mit gleicher Funktion sind in den Figuren mit den gleichen Bezugsziffern versehen.
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Der in den Figuren gezeigte Schlauch 10 dient als Bestandteil einer nicht dargestellten Wischanlage für Fahrzeugscheiben, mittels dem ein Reinigungsfluid, insbesondere Wasser, ggf. mit Reinigungszusätzen, einer Sprüheinrichtung zugeführt wird. Insbesondere dient der Schlauch 10 der Zuführung von Reinigungsfluid zu wenigstens einem Wischblatt der Wischanlage sowie ggf. der Energieversorgung wenigstens eines Wischblatts für den Fall, dass das Wischblatt, wie aus dem Stand der Technik an sich bekannt, als beheizbares Wischblatt ausgebildet ist.
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Der Schlauch 10 ist im Extrusionsverfahren hergestellt und besteht beispielsweise aus einem Elastomer. Der Außenquerschnitt des Schlauchs 10 weist im Einbauzustand des Schlauchs 10 zwei zumindest im Wesentlichen parallel zueinander angeordnete, ebene Wandabschnitte 11, 12 sowie auf gegenüberliegenden Seiten zwei gerundet ausgebildete Wandabschnitte 13, 14 auf. Die Wandabschnitte 11 bis 14 bilden insgesamt eine Außenwand 16 des Schlauchs 10 aus. Darüber hinaus sind innerhalb des Querschnitts des Schlauchs 10, symmetrisch zu einer Symmetrieebene 15, zwei parallel zueinander angeordnete Kanäle 17, 18 mit jeweils rundem Querschnitt zur Führung des Reinigungsfluids ausgebildet bzw. vorgesehen. Die Positionierung der beiden Kanäle 17, 18 ist derart, dass der Querschnitt des Schlauchs 10 im Bereich der Wandabschnitte 13, 14 eine zumindest konstante Wandstärke d aufweist.
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Zwischen den beiden Kanälen 17, 18 ist fluchtend zur Symmetrieebene 15 ein Aufnahmeraum 20 zur Aufnahme einer lediglich in den 3 und 4 gezeigten Heizeinrichtung 21 in Form zweier Heizdrähte 22, 23 ausgebildet. Die Heizdrähte 22, 23 weisen bevorzugt jeweils eine elektrische Isolierung um ihren elektrisch leitenden Kern auf (nicht dargestellt). Der Aufnahmeraum 20 hat zwei parallel zueinander angeordnete Wandabschnitte 24, 25, die sich in Längsrichtung der Symmetrieebene 15 erstrecken. Die beiden Wandabschnitte 24, 25 sind über gerundet bzw. halbkreisförmig ausgebildete Wandabschnitte 26, 27 miteinander verbunden. Der Querschnitt des Aufnahmeraums 20 ist derart an den Querschnitt der beiden Heizdrähte 22, 23 angepasst, dass die beiden Heizdrähte 22, 23 in Richtung der Symmetrieebene 15 betrachtet übereinander angeordnet werden können und innerhalb des Aufnahmeraums 20 mit lediglich geringem Spiel bzw. Freiraum von dem Aufnahmeraum 20 umgeben sind.
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Der Querschnitt des Schlauchs 10 bildet in der Symmetrieebene 15 im Bereich des einen Wandabschnitts 11 einen Deformationsbereich 28 aus. Auf der dem Deformationsbereich 28 abgewandten Seite, d.h. im Bereich des Wandabschnitts 12 des Schlauchs 10, weist der Schlauch 10 zwei miteinander in Wirkverbindung angeordnete Abschnitte 31, 32 auf. Die Abschnitte 31, 32, die zusammen den Wandabschnitt 11 im Bereich des Aufnahmeraums 20 auf der dem Deformationsbereich 28 abgewandten Seite ausbilden, sind entsprechend der Darstellung der 1, 3 und 4 im Einbauzustand des Schlauchs 10 parallel zueinander und in Überdeckung miteinander angeordnet. Darüber hinaus weist der eine Abschnitt 31 auf der dem Abschnitt 32 zugewandten Seite einen Aufnahmeabschnitt 33 auf, in der ein gegengleicher Rastabschnitt 34 des Abschnitts 32 form- und kraftschlüssig angeordnet werden kann. Die beiden Abschnitte 31, 32 bilden somit im Bereich der Aufnahme 33 bzw. des Rastabschnitts 34 eine Rastverbindung 35 aus. Die Rastverbindung 35 bewirkt eine zumindest im Wesentlichen starre Verbindung zwischen den beiden Abschnitten 31, 32.
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Nach dem Lösen der Rastverbindung 35 entsprechend der Darstellung der 2 durch Ausüben von auf den Schlauch 10 einwirkenden Kräften und voneinander Wegbewegen der beiden Abschnitte 31, 32 durch Deformieren des Schlauchs 10 um den Deformationsbereich 28 wird der Aufnahmeraum 20 durch Ausbilden einer in Längsrichtung des Schlauchs 10 ausgebildeten Einführöffnung 40 freigegeben, die derart groß ist, dass der Querschnitt des jeweiligen Heizdrahts 22, 23 in den Aufnahmeraum 20 eingeführt werden kann. Nachdem die beiden Heizdrähte 22, 23 in den Aufnahmeraum 20 eingeführt bzw. in diesem positioniert sind, kann durch in Wirkverbindungbringen der beiden Abschnitte 31, 32 die Rastverbindung 35 ausgebildet werden, um den Aufnahmeraum 20 zu verschließen, wie dies in der 3 dargestellt ist.
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Der soweit beschrieben Schlauch 10 kann in vielfältiger Art und Weise abgewandelt bzw. modifiziert werden, ohne vom Erfindungsgedanken abzuweichen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Schlauch
- 11
- Wandabschnitt
- 12
- Wandabschnitt
- 13
- Wandabschnitt
- 14
- Wandabschnitt
- 15
- Symmetrieebene
- 16
- Außenwand
- 17
- Kanal
- 18
- Kanal
- 20
- Aufnahmeraum
- 21
- Heizeinrichtung
- 22
- Heizdraht
- 23
- Heizdraht
- 24
- Wandabschnitt
- 25
- Wandabschnitt
- 26
- Wandabschnitt
- 27
- Wandabschnitt
- 28
- Deformationsbereich
- 31
- Abschnitt
- 32
- Abschnitt
- 33
- Aufnahmebereich
- 34
- Rastabschnitt
- 35
- Rastverbindung
- 40
- Einführöffnung
- d
- Wandstärke
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2013/0156410 A1 [0002]