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Die Erfindung betrifft ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit einem gekühlten Innenraum, einer Türe zum Verschließen des Innenraums und einer Lichtquelle zur Beleuchtung des Innenraums, wobei das Gerät so ausgebildet ist, dass die Lichtquelle bei einer Türöffnung aktiviert wird.
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Kühl- und/oder Gefriergeräte mit einer Innenraumbeleuchtung, die aktiviert wird, wenn die Türe geöffnet wird, sind bekannt. Diese Beleuchtung wird typischerweise so eingestellt, dass der Innenraum optimal ausgeleuchtet, der Benutzer aber nicht geblendet wird. Die bekannten Geräte gehen bei der Anforderung, dass der Benutzer nicht geblendet wird, aber davon aus, dass die Augen des Benutzers an Tageslicht gewöhnt und entsprechend weniger lichtempfindlich sind, als dies bei Nacht der Fall wäre. Dies führt zu Situationen, wo das von der Innenraumbeleuchtung des Kühl- und/oder Gefriergerätes emittierte Licht den Benutzer blendet, wenn er das Gerät in der Nacht öffnet.
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Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der Erfindung, ein gattungsgemäßes Kühl- und/oder Gefriergerät bereitzustellen, dessen Innenraum optimal ausgeleuchtet wird, dessen Innenraumbeleuchtung den Benutzer aber auch bei einer Öffnung des Gerätes in der Nacht nicht blendet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit einem gekühlten Innenraum, einer Türe zum Verschließen des Innenraums und einer Lichtquelle zur Beleuchtung des Innenraums, wobei das Gerät so ausgebildet ist, dass die Lichtquelle bei einer Türöffnung aktiviert wird und dass die nach Aktivierung der Lichtquelle emittierte Lichtintensität und/oder Lichtfarbe in Abhängigkeit eines Zustandssignals variiert wird, das repräsentativ für die prognostizierte oder tatsächliche Umgebungshelligkeit steht. Die Lichtquelle ist also so ausgebildet, dass sie Licht unterschiedlicher Intensität und/oder Farbe emittieren kann. Im Zusammenhang mit der Aussendung variabler Lichtintensitäten spricht man auch von einem Dimmen, was bedeutet, dass die Lichtquelle erfindungsgemäß in Abhängigkeit des Zustandssignals entweder mit voller Intensität oder gedimmt betrieben werden kann.
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Das Zustandssignal wird in Abhängigkeit von der prognostizierten oder tatsächlichen Umgebungshelligkeit umgeschaltet, von einem Signal, das helles bzw. warmes Licht erzeugt, auf ein Signal, das schwaches bzw. kaltes Licht erzeugt, und umgekehrt. Neben der Lichtintensität kommt auch der Lichtfarbe eine Bedeutung zu, da oftmals rotes oder blaues Licht gleicher Lichtstärke als weniger grell empfunden wird als gelbes oder weißes Licht. Lichtintensität bzw. Helligkeit und Lichtfarbe können einzeln oder in Kombination variiert werden.
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Das Zustandssignal kann von anhand eines Sensorsignals, anhand einer auf einer Steuereinheit voreingestellten Routine oder anhand eines von einer externen Quelle empfangenen Signals festgelegt werden.
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Das Gerät kann eine Steuereinheit aufweisen, die mit der Lichtquelle in Verbindung steht, wobei die Steuereinheit so ausgebildet ist, dass sie das Zustandssignal an die Lichtquelle bereitstellt. Die Steuereinheit steht repräsentativ für die Geräteelektronik. Sie muss nicht notwendigerweise eine bauliche Einheit bilden, sondern kann durch einen Zusammenschluss mehrerer elektronischer Bauteile gebildet werden, die gegebenenfalls an mehreren Stellen im Gerät angeordnet sein können.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass ein Sensor zur Erkennung der Umgebungshelligkeit vorgesehen ist, der mit der Lichtquelle oder mit einer Steuereinheit des Gerätes in Verbindung steht, wobei der Sensor ausgebildet ist, das Zustandssignal auszugeben, oder wobei die Steuereinheit ausgebildet ist, das Zustandssignal in Abhängigkeit des Sensorsignals auszugeben. In diesem Fall steht das Zustandssignal repräsentativ für die tatsächliche Umgebungshelligkeit. Vorzugsweise ist der Sensor am Gerät angeordnet, so dass das Gerät selbst den Sensor aufweist. Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass der Sensor nicht am Gerät sondern extern angeordnet ist und das Gerät eine Schnittstelle aufweist, um das Signal des externen Sensors zu empfangen. Bei dem Sensor würde es sich dann um eine externe Quelle im oben erwähnten Sinn handeln. Dies kann insbesondere dann eine sinnvolle Möglichkeit darstellen, wenn das Gerät ausgebildet ist, in einer Umgebung mit Gebäudeautomation (Smart Home) aufgestellt zu werden. Es kann vorgesehen sein, dass die Innenraumbeleuchtung unter Verwendung des Sensors in einem definierten Verhältnis zur gemessenen Umgebungshelligkeit ausgesteuert wird.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Sensor an der Außenseite des Gerätes und vorzugsweise an einem Benutzerinterface des Gerätes angeordnet ist. Der Sensor kann in dieser Ausführungsform an einer beliebigen Stelle der Außenseite bzw. Außenhaut des Gerätes, angeordnet sein, beispielsweise am Korpus oder an der Tür. Ein Benutzerinterface kann beispielsweise an der Vorderseite der Gerätetüre angeordnet sein. Die Anordnung des Sensors am Benutzerinterface hat den Vorteil, dass das Benutzerinterface am Aufstellort des Gerätes normalerweise frei liegt und weder durch anliegende Wände noch durch gegebenenfalls am Gerät befestigte Zettel oder dergleichen überdeckt ist, sodass das Sensorsignal nicht beeinflusst wird. Auch auf eine zusätzliche Verkabelung kann verzichtet werden, da das Benutzerinterface bereits verkabelt ist.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Sensor im Innenraum des Gerätes angeordnet ist, vorzugsweise an der Lichtquelle. So kann der Sensor das in den Innenraum einfallende Licht und damit die Umgebungshelligkeit erfassen, sobald die Gerätetüre einen Spalt weit geöffnet wird. Es kann vorgesehen sein, dass die Helligkeit mit dem Öffnen der Tür gemessen wird, kurz bevor die Innenraumbeleuchtung aktiviert wird. Auch hier ist eine Behinderung des Erfassungsbereichs unwahrscheinlich. Durch die Anordnung an der Lichtquelle kann unter anderem auf eine zusätzliche Verkabelung im Geräteinnenraum verzichtet werden. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass der Sensor und die Lichtquelle im selben Gehäuse angeordnet sind. Vorzugsweise wird der Sensor so im Innenraum des Gerätes angeordnet, dass er möglichst gering von der Innenbeleuchtung und möglichst stark von dem in das Gerät einfallenden Licht beeinflusst wird.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass auf einer Steuereinheit des Geräts eine Routine hinterlegt ist, die das Zustandssignal in Abhängigkeit der Tageszeit einstellt. Die relevanten Umschaltpunkte von dem Signal, das helles bzw. warmes Licht erzeugt, auf das Signal, das schwaches bzw. kaltes Licht erzeugt, sind hierbei auf eine bestimmte Tageszeit festgelegt. In diesem Fall steht das Zustandssignal repräsentativ für die prognostizierte Umgebungshelligkeit. Zwar kann mit der Routine insgesamt das Sonnenlicht vorhergesagt werden, allerdings kann es in der Wohnung oder am Aufstellort des Gerätes eine von der Umgebungshelligkeit abweichende Helligkeit haben. Es kann vorgesehen sein, dass die Tageszeiten für die Umschaltung automatisch festgelegt werden und/oder manuell festgelegt werden können. Im Falle einer automatischen Festlegung durch die Routine können in einer Ausführungsform neben der Tageszeit ferner die Jahreszeit und/oder die geographischen Breite des Aufstellortes und/oder die Sonnenaufgangs- und Sonnenuntergangszeiten am Aufstellort berücksichtigt werden. Im Fall einer manuellen Festlegung kann der Benutzer die Zeiten nach individuellem Wunsch festlegen oder die automatisch voreingestellten Zeiten nach Wunsch modifizieren, beispielsweise auf der Grundlage seiner Schlafgewohnheiten. Diese Einstellung kann beispielsweise über das Benutzerinterface oder per Fernsteuerung erfolgen.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Gerät so ausgebildet ist, dass die Lichtintensität und/oder Lichtfarbe in Abhängigkeit des Zustandssignals stufenlos oder zwischen wenigstens zwei konkreten Stufen variiert wird. Besonders bevorzugt ist, dass die Lichtintensität und/oder Lichtfarbe in Abhängigkeit des Zustandssignals zwischen genau zwei Stufen variiert wird. Dies bedeutet, dass es eine helle bzw. warme Stufe und eine schwache bzw. kalte Stufe gibt, zwischen denen je nach Zustandssignal entschieden wird. Es kann vorgesehen sein, dass die Lichtintensität und/oder die Lichtfarbe jeder Stufe eingestellt werden kann. In diesem Fall kann der Benutzer die Lichtintensität und/oder die Lichtfarbe jeder Stufe nach individuellem Wunsch festlegen oder die automatisch voreingestellte Lichtintensität und/oder Lichtfarbe jeder Stufe nach Wunsch modifizieren, beispielsweise auf der Grundlage seines persönlichen Helligkeitsempfindens. Auch diese Einstellung kann beispielsweise über das Benutzerinterface oder per Fernsteuerung erfolgen.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Lichtquelle eine LED oder eine OLED umfasst. Lichtemittierende Dioden und organische lichtemittierende Dioden haben einen geringen Stromverbrauch, eine geringe Wärmeemission und einen geringen Platzbedarf. Sie sind daher als Innenraumbeleuchtung geeignet. Im Kontext der vorliegenden Erfindung besteht die besondere Eignung von LED- oder OLED-Lichtquellen darin, dass sie einfach gedimmt werden können und zudem einfache Bauformen bekannt sind, mit denen Licht unterschiedlicher Farbe emittiert werden kann.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Gerät so ausgebildet ist, dass die Lichtintensität der Lichtquelle durch Pulsweitenmodulation eingestellt wird. Hierbei ist auf eine ausreichend kurze Ein- und Ausschaltdauer zu achten, sodass das Auge nur die durchschnittliche Leuchtstärke wahrnimmt. Beispielsweise kann die Taktfrequenz für das helle Signal auf größer 5 kHz festgelegt werden. Ist ein Sensor zur Ermittlung der Umgebungshelligkeit im Innenraum des Gerätes angeordnet, so kann in dieser Ausführungsform vorgesehen sein, dass die Helligkeit immer in den Pausenzeiten der PWM-Ansteuerung gemessen wird. Es kann vorgesehen sein, dass sich die Lichtquelle und die PWM-Schalter in derselben baulichen Anordnung befinden. In diesem Fall kann eine Zwischenschaltung der Steuereinheit entfallen.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Lichtquelle mit einem Bussystem angesteuert wird, und die Lichtintensität und/oder Lichtfarbe durch diese Kommunikation vorgegeben wird bzw. dass das Zustandssignal über das Bussystem übertragen wird.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Gerät so ausgebildet ist, dass das Zustandssignal durch Benutzereinstellung eingefroren werden kann. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass das Zustandssignal auf das Signal eingefroren bzw. festgelegt werden kann, das die Lichtquelle zur Emission hellen bzw. warmen Lichtes veranlasst. Dies bedeutet, dass die Möglichkeit der Anpassung des emittierten Lichts vom Benutzer an- und abgeschaltet werden kann. Diese An- und Abschaltung kann beispielsweise über das Benutzerinterface oder per Fernsteuerung erfolgen.
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Im Falle der Fernsteuerung kann in allen genannten Fällen beispielsweise ein Smartphone oder allgemeiner ein Smartdevice verwendet werden. Die Fernsteuerung erfolgt vorzugsweise unter Einbindung einer Steuereinheit des Geräts.
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Bei dem erfindungsgemäßen Gerät handelt es sich vorzugsweise um ein Kühl- und/oder Gefriergerät für den Haushaltsgebrauch, beispielsweise ein Kühl- und Gefrierkombinationsgerät. Die Lichtquelle ist vorzugsweise im Innenraum des Gerätes angeordnet. Die Türe ist vorzugsweise so am Gerätekorpus gelagert, dass sie um eine vertikale Achse geschwenkt werden kann.
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Vor dem eingangs genannten Hintergrund betrifft die Erfindung ferner ein Verfahren zum Betrieb eines erfindungsgemäßen Kühl- und/oder Gefriergerät, wobei die Lichtquelle bei einer Türöffnung aktiviert wird und wobei die nach Aktivierung der Lichtquelle emittierte Lichtintensität und/oder Lichtfarbe in Abhängigkeit des Zustandssignals variiert wird. Unterschiedliche Ausführungsformen des Verfahrens umfassen eine Steuerung der Lichtquelle, wie sie im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Gerät vorgestellt wurde.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem nachfolgend erläuterten Ausführungsbeispiel.
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Ein Beispiel für ein erfindungsgemäßes Kühl- und/oder Gefriergerät liegt in einem Kühl- und Gefrierkombinationsgerät für den Haushaltsgebrauch, das ein Kühlkompartiment, ein Gefrierkompartiment und Türen zum Verschließen der jeweiligen Kompartimente umfasst. Die Türen sind so gelagert, dass Sie um dieselbe vertikale Achse, die seitlich am Gerät angeordnet ist, auf und zu geschwenkt werden kann. Das Gerät weist ein an einer der Türen angebrachtes graphisches Benutzerinterface mit einem Touchscreen und eine damit in Verbindung stehende Steuereinheit auf.
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In beiden Kompartimenten ist jeweils eine LED-Platine als Lichtquelle zur Innenraumbeleuchtung vorgesehen. Diese Platinen stehen mit der Steuereinheit in Verbindung. Vorliegend wird die Ausbildung und Ansteuerung der im Kühlkompartiment angeordneten Lichtquelle beschrieben. Dieselben Ausführungen gelten aber für die im Gefrierkompartiment angeordnete Lichtquelle entsprechend.
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Die Steuereinheit ist so ausgebildet, dass die LEDs der Lichtquelle aktiviert werden, wenn die Türe zum Kühlkompartiment geöffnet wird. Allerdings ist das Steuersignal zur Aktivierung nicht zu jeder Tageszeit identisch. Während des Tages wird ein Steuersignal ausgegeben, dass eine volle Lichtintensität der LEDs der Lichtquelle abruft. In der Nacht wird aber ein anderes Steuersignal ausgegeben, dass nur einen Teil dieser vollen Lichtintensität abruft. Mit anderen Worten ist das Licht in der Nacht gedimmt. So kann erreicht werden, dass der Benutzer in der Nacht, wenn seine oder ihre Augen an eine dunkle Umgebung gewöhnt sind, beim Öffnen des Gerätes nicht geblendet wird.
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Zur Festlegung, ob die Lichtquelle im Tag- oder im Nachtmodus aktiviert wird, sind mehrere Optionen vorgesehen.
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Zum einen umfasst das Gerät einen im Bereich des graphischen Benutzerinterface angeordneten Sensor zur Erkennung der Umgebungshelligkeit. Das Gerät kann werksmäßig oder vom Benutzer durch Eingabe am graphischen Benutzerinterface so eingestellt werden, dass je nach der vom Sensor erfassten Umgebungshelligkeit die Lichtquelle entweder im Tag- oder im Nachtmodus aktiviert wird.
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Zum anderen ist in der Steuereinheit eine Routine hinterlegt, mit der Umschaltzeitpunkte zwischen Tag- und Nachtbeleuchtung vorgegeben werden können. Diese Routine kann werksmäßig oder vom Benutzer durch Eingabe am graphischen Benutzerinterface aktiviert werden. Die Routine bestimmt die Umschaltzeitpunkte Tag → Nacht und Nacht → Tag je nach Sonnenaufgangs- und Sonnenuntergangszeiten am Aufstellort, die das Gerät selbständig über eine WLAN-Verbindung abfragt.
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Der Benutzer hat selbstverständlich die Möglichkeit, diesen Licht-Night-Modus, also die Möglichkeit einer automatisch gedimmten Aktivierung des Lichts in der Nacht, durch Eingabe am graphischen Benutzerinterface ganz abzuschalten.
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Die volle Lichtintensität und die gedimmte Lichtintensität sind werksseitig voreingestellt und können vom Benutzer durch Eingabe am graphischen Benutzerinterface verändert werden. Ferner besteht die Möglichkeit, die Lichtfarbe für den gedimmten Modus festzulegen. Die Lichtintensität der LEDs wird mittels PWM eingestellt.
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Alle Eingaben am Benutzerinterface kann der Benutzer auch anhand einer App auf seinem Smartphone vornehmen, sofern das Gerät mit einem WLAN-Netz verbunden wird.