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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Offenbarung betrifft allgemein das Gebiet einer Anzeigevorrichtung mit einer Anzeigebaugruppe, die in einem Gehäuse aufgenommen ist.
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Hintergrund
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Anzeigevorrichtungen werden in einer Vielzahl von Anwendungsbereichen eingesetzt. Sie finden beispielsweise Verwendung in Fernsehgeräten, Computermonitoren, Kraftfahrzeugen und Mobilfunktelefonen.
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1 zeigt beispielhaft den Aufbau einer Anzeigevorrichtung 10. Die Anzeigevorrichtung 10 umfasst eine Anzeigebaugruppe 20 mit einer Deckschicht 30 und einer mit der Deckschicht 30 verbundenen Anzeigeeinheit 40. Die Anzeigebaugruppe 20 ist in einem Gehäuse 50 aufgenommen. Eine Rückseite der Deckschicht 30 ist dabei in einem Verbindungsbereich 60 mit dem Gehäuse 50 verbunden.
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Der Verbindungsbereich 60 zwischen der Deckschicht 30 und dem Gehäuse 50 ist nicht Teil eines aktiven Anzeigebereichs der Anzeigevorrichtung 10. Ein großer Verbindungsbereich 60 schränkt daher die Größe des Anzeigebereichs ein. Wird die Fläche dieses Verbindungsbereichs 60 verringert, wird ein größerer Anteil des vorderen Bereichs der Anzeigebaugruppe 20 für Anzeigezwecke verwendbar. Diese Maßnahme beeinträchtigt jedoch die Stabilität der Verankerung der Anzeigebaugruppe 20 mit dem Gehäuse 50, da dann weniger Verbindungsfläche zur Verfügung steht.
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Das Dokument
US 8,553,172 B2 lehrt eine Anzeigevorrichtung mit einem Gehäuse zur Aufnahme einer Anzeigebaugruppe. Hierbei wird eine Rückseite der Anzeigebaugruppe mit dem Boden des Gehäuses verklebt. Da das Gehäuse die Anzeigebaugruppe mit Abstand seitlich einfasst, entsteht ein zusätzlicher Raum zwischen der Anzeige und dem Gehäuse, welcher nicht als aktiver Anzeigebereich genutzt werden kann. Des Weiteren kann die Verklebung der Rückseite der Anzeigebaugruppe mit dem Boden des Gehäuses zu Verspannungen in der Anzeigebaugruppe führen, die als Artefakte in von der Anzeigevorrichtung dargestellten Inhalten wahrnehmbar sind.
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Das Dokument
WO 2012/035021 A1 lehrt eine Anzeigevorrichtung für einen Tauchcomputer mit einer berührungssensitiven Anzeigebaugruppe, die in einem Gehäuse aufgenommen ist. Ein Innenraum des Gehäuses ist bereichsweise mit einem inkompressiblen Medium gefüllt, welches einen Wasserdruck durch eine zentrale Öffnung des Gehäuses auf einen Drucksensor im Innenraum weitergibt. Eine Wandung des Gehäuses umgreift die Vorderseite der Anzeigebaugruppe und reduziert dadurch den aktiven Anzeigebereich.
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Die Druckschrift
US 2015/0174882 A1 offenbart ein Anzeigemodul umfassend ein erstes Gehäuse und ein zweites Gehäuse, ein Anzeigefeld und einen Klebstoff. Ein Herstellungsverfahren des Anzeigemoduls umfasst ein Anordnen des zweiten Gehäuses auf dem ersten Gehäuse, wobei der erste Spalt gebildet wird. Der Kleber wird auf einer Innenseite der Seitenwand über dem ersten Spalt aufgetragen. Das Anzeigefeld drückt auf und streift den Kleber.
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Die Druckschrift
US 2012/0098426 A1 offenbart ein organisches lichtemittierendes Anzeigegerät, das die Funktion aufweist, externe Stöße abzufedern, um einen Stoßwiderstand des organischen lichtemittierenden Anzeigeräts zu verbessern.
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Die Druckschrift
US 2012/0081874 A1 offenbart ein gebogenes Anzeigemodul und ein Anzeigegerät. Das gebogene Anzeigemodul beinhaltet eine Kapselung, zumindest eine Öffnung, ein flexibles Anzeigefeld und einen optisch klaren Kleber.
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Kurzer Abriss
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Der vorliegenden Offenbarung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anzeigevorrichtung bereitzustellen, welche den für Anzeigezwecke verwendbaren vorderseitigen Bereich der Anzeigevorrichtung optimiert und gleichzeitig eine oder mehrere andere Randbedingungen wie eine ausreichende Stabilität und eine hohe Anzeigequalität erfüllt.
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Gemäß einem ersten Aspekt wird eine Anzeigevorrichtung angegeben, wobei die Anzeigevorrichtung eine Anzeigebaugruppe und ein Gehäuse für die Anzeigebaugruppe mit einem Boden und einer Wandung umfasst. Die Wandung weist eine der Anzeigebaugruppe zugewandte Stirnseite auf und die Stirnseite ist mit der Anzeigebaugruppe verbunden. Das Gehäuse weist mindestens eine erste Öffnung im Boden oder in der Wandung auf. Zumindest in einen Teil eines Zwischenraums zwischen der Anzeigebaugruppe und dem Gehäuse ist ein ausgehärtetes oder vernetztes, die Anzeigebaugruppe mit dem Gehäuse verbindendes Material, das im Ausgangszustand flüssig ist, eingebracht. Die mindestens eine erste Öffnung ist zum Einbringen des Materials in den Zwischenraum und/oder zur Entlüftung des Zwischenraums beim einbringen des Materials ausgebildet.
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Die Anzeigebaugruppe kann aus einer oder aus mehreren Komponenten bestehen. So kann die Anzeigebaugruppe eine zumindest bereichsweise transparente Deckschicht und eine mit der Deckschicht verbundene Anzeigeeinheit aufweisen. Ferner kann die Anzeigebaugruppe eine berührungssensitive Einrichtung beinhalten (z.B. als Teil der Deckschicht oder der Anzeigeeinheit). Die Anzeigeeinheit kann beispielsweise auf Flüssigkristall-, Plasma-, oder auch organischer Leuchtdiodentechnologie basieren. Die Deckschicht kann im gesamten Bereich transparent sein. Alternativ hierzu kann die Deckschicht einen zumindest teilweise umlaufenden Rahmen aufweisen. So kann beispielsweise für den Benutzer der Anzeigevorrichtung eine Sicht auf das Material und/oder die Stirnseite der Wandung mittels des Rahmens abgedeckt werden.
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Das eingebrachte Material kann im Wesentlichen in den gesamten Zwischenraum eingebracht sein. Der Zwischenraum kann auch von der Deckschicht begrenzt sein. Zusätzlich kann das Material zumindest einen Teil der Deckschicht berühren.
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Das Gehäuse weist mindestens eine erste Öffnung im Boden oder in der Wandung auf. Ferner ist die mindestens eine erste Öffnung zum Einbringen des Materials in den Zwischenraum und/oder zur Entlüftung des Zwischenraums beim Einbringen des Materials ausgebildet. Die erste Öffnung kann verschließbar ausgebildet sein (beispielsweise durch eine Abdeckung oder einen anderen Verschluss). Zudem können mehrere erste Öffnungen über das Gehäuse verteilt sein. Hierbei kann sich die Form und Größe der ersten Öffnungen untereinander unterscheiden.
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Das Gehäuse kann mindestens eine zweite Öffnung im Boden oder in der Wandung aufweisen, die bezüglich des Zwischenraums abgedichtet ist und einen Zugang zur Anzeigebaugruppe gestattet. Die zweite Öffnung kann verschließbar ausgebildet sein (beispielsweise durch eine Abdeckung oder einen anderen Verschluss). Zudem können mehrere zweite Öffnungen über das Gehäuse verteilt sein. Hierbei kann sich die Form und Größe der zweiten Öffnungen untereinander unterscheiden. Der Zugang zur Anzeigebaugruppe kann beispielsweise für eine elektrische Verbindung oder als Zugang für Herstellungs- und Wartungsarbeiten verwendet werden. Eine Abdichtung bezüglich des Zwischenraums kann unter anderem Schaumstoff (beispielsweise Moosgummi) oder ein anderes kompressibles Material beinhalten. Das Material kann klebende Eigenschaften aufweisen, beispielsweise zumindest an Kontaktbereichen zum Gehäuse und zur Anzeigebaugruppe.
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Das Material zur Verbindung von Anzeigebaugruppe und Gehäuse kann verklebende Eigenschaften aufweisen. Das Material kann insbesondere eine veränderbare Festigkeit, Kohäsion oder Viskosität aufweisen. Das Material ist aushärtbar oder vernetzbar. Das Material kann bei im Wesentlichen Raumtemperatur und/oder ohne Ultraviolettstrahlungsbehandlung aushärtbar oder vernetzbar sein. Hierdurch können möglicherweise auftretende Spannungen zumindest teilweise vermieden werden. In einer Ausführung umfasst das Material einen Mehrkomponentenkleber und/oder einen im Ausgangszustand flüssigen Kleber. Das Material kann Silikon umfassen.
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Die Stirnseite der Wandung kann mit der Anzeigebaugruppe verklebt sein. Ein Klebstoff, über den die Stirnseite mit der Anzeigebaugruppe verklebt ist, kann unter anderem einen Mehrkomponentenkleber, ein Klebeband, einen im Ausgangszustand flüssigen Kleber und/oder einen druckempfindlichen Klebstoff beinhalten. Ferner kann zwischen der Stirnseite der Wandung und der Anzeigebaugruppe eine Dichtung vorgesehen sein. Die Dichtung kann Schaumstoff (beispielsweise Moosgummi) oder ein anderes kompressibles Material beinhalten. Das Material kann klebende Eigenschaften aufweisen, beispielsweise zumindest an Kontaktbereichen zur Stirnseite und zur Anzeigebaugruppe.
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Eine Außenseite der Wandung kann mit einer Seitenfläche der Anzeigebaugruppe fluchten. Die Wandung kann mit allen Seitenflächen der Anzeigebaugruppe oder auch nur mit einem Teil der Seitenflächen der Anzeigebaugruppe fluchten. Ferner kann die Wandung auch nur an einem Teil einer Seitenfläche der Anzeigebaugruppe mit der Wandung fluchten.
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Die Stirnseite kann ferner an einer Stufe der Wandung ausgebildet sein und die Stufe kann einen Seitenrand definieren. Eine solche Stufe kann an allen Seitenflächen der Anzeigebaugruppe oder auch nur an einem Teil der Seitenflächen der Anzeigebaugruppe ausgebildet sein. Ferner kann die Stufe auch nur an einem Teil einer Seitenfläche der Anzeigebaugruppe ausgebildet sein. Die Stufe kann sich teilweise oder ganz über eine Seitenfläche der Anzeigebaugruppe erstrecken. Der Seitenrand kann zumindest einen Teil einer Seitenfläche der Anzeigebaugruppe berühren oder damit verbunden sein.
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Ein Abstand zwischen einer dem Boden zugewandten Unterseite der Anzeigebaugruppe und dem Boden kann zwischen 0,1 mm und 1,0 mm betragen. Der Abstand zwischen der dem Boden zugewandten Unterseite der Anzeigebaugruppe und dem Boden kann somit zwischen 0,2 mm, beispielsweise zwischen 0,3 mm, und 0,7 mm, beispielsweise 0,6 mm, betragen.
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Ein Abstand zwischen der Anzeigebaugruppe und einer Innenseite der Wandung zwischen 0,1 mm und 1,0 mm betragen. Der Abstand zwischen der Anzeigebaugruppe und einer Innenseite der Wandung kann somit zwischen 0,2 mm, beispielsweise zwischen 0,3 mm, und 0,8 mm, beispielsweise 0,6 mm, betragen.
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Die Wandung kann eine (z. B. maximale) Wandstärke zwischen 0,2 bis 3,0 mm aufweisen, insbesondere im Bereich deren Stirnseite. Somit kann die Wandung eine Wandstärke zwischen 0,3 mm, beispielsweise 0,5 mm, und 2,0 mm, beispielsweise 1,0 mm, aufweisen.
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Gemäß einem zweiten Aspekt wird ein Verfahren zum Herstellen einer Anzeigevorrichtung mit einer Anzeigebaugruppe und einem Gehäuse für die Anzeigebaugruppe angegeben, wobei das Gehäuse einen Boden und eine Wandung umfasst und die Wandung eine der Anzeigebaugruppe zugewandten Stirnseite aufweist. Das Verfahren umfasst ein Verbinden der Stirnseite der Wandung mit der Anzeigebaugruppe und ein Einbringen eines die Anzeigebaugruppe mit dem Gehäuse verbindenden Materials in zumindest einen Teil eines Zwischenraums zwischen der Anzeigebaugruppe und dem Gehäuse.
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Ferner kann das Gehäuse mindestens eine Öffnung im Boden oder in der Wandung aufweisen und das Material kann über die Öffnung eingebracht werden. Die Öffnung, über die das Material eingebracht wird, oder eine weitere Öffnung kann zum Entlüften des Zwischenraums verwendet werden. Zudem kann das Material in wenigstens den Teil des Zwischenraums eingebracht werden, nachdem die Stirnseite der Wandung mit der Anzeigebaugruppe verbunden wurde. Ferner kann das Material im Wesentlichen in den gesamten Zwischenraum zwischen der Anzeigebaugruppe und dem Gehäuse eingebracht werden.
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Figurenliste
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Weitere Vorteile, Einzelheiten und Merkmale der hier beschriebenen Vorrichtung, ihrer Verwendung und des hier beschriebenen Verfahrens ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen sowie aus den Figuren. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung einer beispielhaften Anzeigevorrichtung;
- 2 eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels einer Anzeigevorrichtung;
- 3 eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels einer Anzeigevorrichtung;
- 4 eine perspektivische Darstellung einer Unterseite des zweiten Ausführungsbeispiels;
- 5 eine schematische Darstellung eines dritten Ausführungsbeispiels einer Anzeigevorrichtung;
- 6 ein Flussdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zum Herstellen einer Anzeigevorrichtung;
- 7a eine schematische Darstellung eines ersten Verfahrensschritts des Verfahrens zum Herstellen einer Anzeigevorrichtung gemäß 6;
- 7b eine schematische Darstellung eines zweiten Verfahrensschritts; und
- 7c eine schematische Darstellung eines dritten Verfahrensschritts.
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Ausführliche Beschreibung
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2 zeigt eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels einer Anzeigevorrichtung 10. Die Anzeigevorrichtung 10 umfasst eine Anzeigebaugruppe 20 mit einer zumindest bereichsweise transparenten Deckschicht 30 und einer mit der Deckschicht 30 verbundenen (z. B. verklebten) Anzeigeeinheit 40. Die Anzeigeeinheit 40 oder die Deckschicht 30 kann eine berührungssensitive Einrichtung umfassen.
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Die Deckschicht 30 kann eine Glasschicht oder eine Kunststoffschicht umfassen. Die Deckschicht 30 kann eine oder mehrere in 2 nicht dargestellte Öffnungen (beispielsweise für ein Mikrophon, einen Lautsprecher oder eine Kameralinse) aufweisen. Die Deckschicht 30 besitzt typischerweise eine Stärke von 0,3 mm bis 1,2 mm.
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Die Anzeigeeinheit 40 umfasst beispielsweise eine OLED- oder Flüssigkristallanzeige. Die Anzeigeeinheit 40 ist weitestgehend abgedichtet gegen ein Eindringen (z. B. seitliches) von Flüssigkeiten. Die Anzeigeeinheit 40 weist typischerweise eine Stärke von 0,5 mm bis 3,0 mm auf.
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Die Anzeigevorrichtung 10 umfasst ferner ein mit der Anzeigebaugruppe 20 verbundenes Gehäuse 50. Das Gehäuse 50 kann beispielsweise aus Kunststoff oder Metall gefertigt sein. Das Gehäuse 50 ist dabei so ausgebildet, dass die Anzeigeeinheit 40 innerhalb des Gehäuses 50 Platz findet. Das Gehäuse 50 umfasst einen im Wesentlichen planaren Boden 70. Ferner umfasst das Gehäuse 50 eine Wandung 80, die sich in eine Richtung senkrecht zum Boden 70 erstreckt. Das Gehäuse 50 ist damit im Wesentlichen topfförmig.
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Die Wandung 80 weist eine der Anzeigebaugruppe 20 zugewandte Stirnseite 90 auf. Die Stirnseite 90 liegt im Wesentlichen in einer Ebene oberhalb des Bodens 70. Die Stirnseite 90 ist in einem Verbindungsbereich 60 mit einer Rückseite der Deckschicht 30 verbunden. Das hierfür verwendete Verbindungsmaterial 92 kann beispielsweise ein druckempfindliches Klebematerial umfassen. Das Verbindungsmaterial 92 kann einen Schaumstoff (beispielsweise Moosgummi) oder ein anderes kompressibles Material umfassen. Das Material kann klebende Eigenschaften aufweisen. Die Stirnseite und die Anzeigebaugruppe können beispielsweise mit einem doppelseitigen Klebeband 68xxx (z. B. 68230) des Herstellers Nitto verklebt sein. Alternativ hierzu kann die Stirnseite mit Urethan- oder Olefinschaum (z. B. von dem Hersteller Rogers) verklebt sein. Das Verbindungsmaterial 92 dient nicht nur zur Verbindung der Anzeigebaugruppe 20 mit dem Gehäuse 50, sondern auch einer Abdichtung eines Zwischenraums 100 zwischen dem Gehäuse 50 und der Anzeigebaugruppe 20.
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Der Zwischenraum 100 ist im Wesentlichen von der Anzeigeeinheit 40, der Deckschicht 30, der Wandung 80 und dem Boden 70 begrenzt. In zumindest einen Teil des Zwischenraums 100 (oder, wie in 2 gezeigt, in den gesamten Zwischenraum 100) ist ein die Anzeigebaugruppe 20 mit dem Gehäuse 50 verbindendes Material 102, wie beispielsweise Silikon, eingebracht. Silikon hat unter anderem den Vorteil, dass es in flüssiger Form eingebracht und bei Raumtemperatur vernetzt werden kann, was das Auftreten von Spannungen reduziert. Das Material kann beispielsweise WACKER SilGel® 612 A/B (einen Zweikomponentenkleber) umfassen. Das Mischungsverhältnis kann 1,5 (A) zu 1 (B) sein. Alternativ hierzu kann das Material InvisiSil SN1001 (ebenfalls ein Zweikomponentenkleber) umfassen. Das Mischungsverhältnis der beiden Komponenten des zuletzt genannten Materials kann 1 zu 1 sein. Alternative (z. B. aushärtende) Materialien 102 sind denkbar. In einer Variante ist das Material 102 nicht mit einer Ultraviolettstrahlung behandelt, da hierdurch der Aushärt- oder Vernetzungsvorgang beschleunigt werden würde und dadurch Spannungen auftreten könnten. Derartige Spannungen, insbesondere in der Anzeigebaugruppe 20, würden zu Wiedergabe-Artefakten beim Betrieb der Anzeigevorrichtung 10 führen.
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Ein Abstand zwischen einer dem Boden 70 zugewandten Unterseite der Anzeigebaugruppe 20 und dem Boden 70 beträgt zwischen 0,1 mm und 1,0 mm. Die Unterseite der Anzeigebaugruppe 20 kann Bereiche mit unterschiedlichen Abständen zum Boden 70 aufweisen. Die Unterseite der Anzeigebaugruppe 20 kann auch Bereiche aufweisen, die den Boden 70 berühren.
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Ein Abstand zwischen der Anzeigebaugruppe 20 und einer Innenseite der Wandung 80 beträgt zwischen 0,1 mm und 1,0 mm. Die Anzeigebaugruppe 20 kann auch Bereiche mit unterschiedlichen Abständen zur Innenseite der Wandung 80 aufweisen.
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Die Anzeigebaugruppe 20 kann Bereiche aufweisen, die eine Innenseite der Wandung 80 berühren.
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Die Wandung 80 weist im Bereich der Stirnseite 90 eine Wandstärke von 0,2 mm bis 3,0 mm auf. Die Wandung 80 kann auch Bereiche aufweisen, die unterschiedliche Wandstärken besitzen.
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Die Innenseiten der Wandung 80 und des Bodens 70 sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel im Wesentlichen planar. Die Innenseiten der Wandung 80 und des Bodens 70 können in anderen Ausführungsbeispielen Erhebungen, Vertiefungen und/oder Verstrebungen aufweisen (z. B. um die mechanische Stabilität des Gehäuses 50 zu erhöhen). Die Verstrebungen und Erhöhungen können auch Aussparungen für die Anzeigebaugruppe 20 aufweisen, um den Zwischenraum 100 kompakter gestalten zu können.
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Gemäß dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Anzeigebaugruppe 20 sowohl im Verbindungsbereich 60 (über das Verbindungsmaterial 92) als auch im Bereich des Zwischenraums 100 (über das Material 102) mit dem Gehäuse 50 verbunden. Die großflächige Verbindung im Bereich des Zwischenraums 100, vor allem zwischen dem Boden 70 des Gehäuses 50 und der den Boden 70 zugewandten Unterseite der Anzeigeeinheit 40, ermöglicht es, die Breite des Verbindungsbereichs 60 deutlich zu reduzieren, ohne die Stabilität der Anzeigevorrichtung 10 als Ganzes zu beeinträchtigen. Insbesondere kann die Breite des Verbindungsbereichs 60 und damit die Breite der Stirnseite 90 auf 1 mm oder weniger reduziert werden. Die Funktion der Verbindung im Verbindungsbereich 60 kann daher in manchen Ausführungsbeispielen praktisch auf eine Abdichtung des Zwischenraums 100 reduziert werden.
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3 zeigt eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels einer Anzeigevorrichtung 10. Im Wesentlichen unterscheidet sich das zweite Ausführungsbeispiel vom ersten Ausführungsbeispiel dadurch, dass der Boden 70 mehrere erste Öffnungen 52 und eine zweite Öffnung 54 aufweist und dass eine Abdichtung 94 die zweite Öffnung 54 bezüglich des Zwischenraums 100 abdichtet. Die Abdichtung bezüglich des Zwischenraums kann beispielsweise ein doppelseitiges Klebeband 68xxx (z. B. 68230) des Herstellers Nitto beinhalten.
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Die ersten Öffnungen 52 sind ausgebildet zum Einbringen des Materials 102 in den Zwischenraum 100 und zur Entlüftung des Zwischenraums 100 beim Einbringen des Materials 102. Die ersten Öffnungen 52 können auch verschließbar ausgebildet sein, beispielsweise durch eine Abdeckung. Die ersten Öffnungen 52 können auch mittels des Materials 102 verschlossen sein. Eine Innenseite der ersten Öffnung 52 kann beispielsweise eine gewindeartige Form aufweisen, um die erste Öffnung 52 mit einer Abdeckung mit einem komplementären Gewinde verschließen zu können.
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Die zweite Öffnung 54 ist ausgebildet, um einen Zugang zur Anzeigebaugruppe 20 zu gestatten. Elektrische Leitungen beispielsweise für eine Stromversorgung und/oder für eine Signalübertragung zwischen der Anzeigebaugruppe 20 und einem Gerät oder einer Steuerung außerhalb der Anzeigebaugruppe 20 können durch die zweite Öffnung 54 geführt werden. Es kann auch eine drahtlose Energieübertragung, wie beispielsweise eine induktive Energieübertragung, anstatt von Leitungen vorgesehen werden. Ferner kann die zweite Öffnung 54 auch einen Zugang für Herstellungs- und Wartungsarbeiten gestatten.
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4 zeigt eine Ansicht der Unterseite der Anzeigevorrichtung 10 des zweiten Ausführungsbeispiels. In der gezeigten Ausführung weist der Boden 70 fünf erste Öffnungen 52 auf. Vier der ersten Öffnungen 52 sind in Ecken des Bodens 70 angeordnet. Die fünfte erste Öffnung 52 ist mittig und im Wesentlichen äquidistant zu den vier ersten Öffnungen 52 in den Ecken des Bodens 70 angeordnet. Dies hat bei einem Einbringen des beispielsweise flüssigen oder höher viskosen Materials 102 über die zentrale erste Öffnung 52 den Vorteil, dass das in den Zwischenraum 100 eingebrachte Material 102 einen größtmöglichen Weg zu den anderen ersten Öffnungen 52 zurücklegt. Dadurch kann Blasenbildung reduziert und die Menge an verbindendem Material 102 im Zwischenraum 100 erhöht werden. In einer anderen Ausführung können zumindest einige der ersten Öffnungen 52 auch in der Wandung 80 vorgesehen sein.
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Die Form, Größe und Lage der ersten Öffnungen 52 beschränkt sich nicht auf die ersten Öffnungen 52, die in 3 und 4 dargestellt sind. So können die ersten Öffnungen 52 auch andere Formen, wie beispielsweise längliche oder polygonale Formen, aufweisen. Dies hat unter anderem den Vorteil, dass die Form einer der ersten Öffnungen 52 an die Form eines Einbringwerkzeugs für ein Einbringen des Materials 102 angepasst werden kann.
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In der dargestellten Ausführung weist der Boden 70 eine zweite Öffnung 54 mit einer rechteckigen Form auf. Die zweite Öffnung 54 ist mit einer in 4 nicht dargestellten Abdichtungen 94 bezüglich des Zwischenraums 100 versehen. Die Abdichtung 94 verhindert einen Austritt des Materials 102 bei dessen Einbringen über eine der ersten Öffnungen 52. Die zweite Öffnung 54 gestattet einen Zugang zur Anzeigeeinheit 40. Die zweite Öffnung 54 und die Abdichtung 94 können auch eine andere Form, Größe oder Position aufweisen.
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5 zeigt eine schematische Darstellung eines dritten Ausführungsbeispiels einer Anzeigevorrichtung 10. Im Wesentlichen unterscheidet sich das dritte Ausführungsbeispiel vom zweiten Ausführungsbeispiel dadurch, dass die Stirnseite 90 an einer Stufe 82 der Wandung 80 ausgebildet ist und die Stufe 82 einen Seitenrand 86 definiert. Ein Vorteil der Stufe 82 ist, dass deren Seitenrand 86 einen Schutz der Anzeigebaugruppe 20 beispielsweise gegen Stöße gegen die Seitenfläche 22 verbessert. Die Stufe 82 kann eine Seitenfläche 22 der Anzeigebaugruppe 20 berühren oder damit verbunden sein. Vorteile einer Verbindung zwischen einer Stufe 82 und einer Seitenfläche 22 der Anzeigebaugruppe 20 sind eine höhere Stabilität der Verankerung zwischen der Anzeigebaugruppe 20 und dem Gehäuse 50 und eine verbesserte Dichtigkeit der Verbindung bezüglich des Einbringens des Materials 102. Ferner kann die Stufe 82 auch nur an einem Teil einer Seitenfläche 22 der Wandung 80 ausgebildet sein.
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Auch bei den in den 4 und 5 gezeigten Ausführungsbeispielen ist es möglich, die vom Verbindungsbereich 60 eingenommene Gesamtfläche zu reduzieren. Der aktive Anzeigebereich der Anzeigevorrichtung 10 lässt sich auf diese Weise vergrößern.
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Bei allen Ausführungsbeispielen, insbesondere den Ausführungsbeispielen der 2 und 3, wäre es denkbar, den umlaufenden Rand der Deckschicht 30 zumindest bereichsweise gekrümmt oder schräg auszubilden. Gleiches gilt für den umlaufenden Rand des Gehäuses 50.
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6 zeigt ein Flussdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens 110 zum Herstellen einer Anzeigevorrichtung 10 mit einer Anzeigebaugruppe 20 und einem Gehäuse 50 für die Anzeigebaugruppe 20. Das Verfahren wird in Bezug auf die Anzeigevorrichtung 10 gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel in 3 näher erläutert. Es versteht sich, dass das nachfolgend beschriebene Herstellungsverfahren nicht darauf beschränkt ist.
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Das Verfahren umfasst zunächst ein Verbinden (z. B. Verkleben) der Stirnseite 90 der Wandung 80 mit der Anzeigebaugruppe 20 in Schritt 120. 7a stellt den Vorgang des Verbindens 120 dar. Hierbei kann sowohl das Gehäuse 50 zur Anzeigebaugruppe 20 als auch die Anzeigebaugruppe 20 zum Gehäuse 50 geführt werden. Es können auch das Gehäuse 50 und die Anzeigebaugruppe 20 beide zueinander geführt werden. Ein Verbindungsmaterial 92 (z. B. mit klebenden Eigenschaften) für das Verbinden der Stirnseite 90 des Gehäuses 50 und der Anzeigebaugruppe 20 kann auf die Stirnseite 90 und/oder auf die Anzeigebaugruppe 20 aufgetragen sein. 7b zeigt das Gehäuse 50 und die Anzeigebaugruppe 20 nach einem Ausführen des Schritts 120.
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Anschließend umfasst das Verfahren 110 ein Einbringen (vgl. Schritt 130) eines die Anzeigebaugruppe 20 mit dem Gehäuse 50 verbindenden Materials 102 in zumindest einen Teil eines Zwischenraums 100 zwischen der Anzeigebaugruppe 20 und dem Gehäuse 50. Dieser Verfahrensschritt ist in 7c dargestellt.
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Ein Vorteil des Einbringens 130 des Materials 102 nach dem Verbinden 120 der Anzeigebaugruppe 20 mit dem Gehäuse 50 ist eine geringere mechanische Belastung der Anzeigeeinheit 40 während des Herstellungsverfahrens. Gemäß dem hier vorgestellten Verfahren 110 befindet sich die Anzeigeeinheit 40 bereits in der gewünschten Position bezüglich des Gehäuses 50, bevor das Material 102 in den Zwischenraum 100 eingebracht wird. Die hierbei auf die Anzeigeeinheit 40 wirkenden Kräfte können gering gehalten werden, insbesondere wenn das Material 102 bei Raumtemperatur und/oder ohne UV-Bestrahlung aushärtet oder vernetzt.
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Das Einbringen in Schritt 130 kann über ein Einbringwerkzeug, wie beispielsweise eine Düse oder einen Trichter, erfolgen. Die Anzeigebaugruppe 20 mit dem Gehäuse 50 kann dabei so orientiert sein, dass die Gravitationskraft im Wesentlichen die gleiche Richtung aufweist, wie eine Einbringrichtung des Materials 102 in den Zwischenraum 100.
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Das Einbringen kann unterstützt werden von einer Berechnung oder einer Simulation des Einbringens und/oder der Anordnung der ersten Öffnungen 52. Dies hat den Vorteil, dass das Material 102 in einen gewünschten Teil des Zwischenraums 100 eingebracht werden kann. Der gewünschte Teil des Zwischenraums 100 kann beispielsweise im Wesentlichen der ganze Zwischenraum 100 sein oder es kann eine homogene oder symmetrische Verteilung des Materials 102 innerhalb des Zwischenraums 100 erzielt werden.
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Die Anzeigevorrichtung 10 kann auch während oder nach dem Einbringen einem niedrigeren Umgebungsdruck ausgesetzt werden. Dadurch können das Einbringen unterstützt und möglicherweise im Material 102 auftretende Luftblasen reduziert werden.
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Die Anzeigevorrichtung 10 kann als tragbares Gerät ausgebildet sein oder in ein tragbares Gerät integriert sein. Beispielhafte tragbare Geräte umfassen Mobiltelefone, Tablet-Computer, tragbare Navigationsgeräte, usw. Ferner ist es denkbar, dass die Anzeigevorrichtung 10 in ein Fahrzeug oder einen stationären Gegenstand eingebaut ist. So könnte die Anzeigevorrichtung 10 beispielsweise als Teil einer Informationsanzeige in einem Fahrzeug, insbesondere einem Personenkraftwagen, fest oder abnehmbar verbaut sein.
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In den vorgestellten Beispielen sind unterschiedliche Merkmale der vorliegenden Offenbarung getrennt voneinander sowie in bestimmten Kombinationen beschrieben worden. Es versteht sich jedoch, dass viele dieser Merkmale, wo dies nicht explizit ausgeschlossen ist, miteinander frei kombinierbar sind.