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Die Erfindung betrifft eine Speiseeinrichtung zum Zuführen von Wasser in ein wasserführendes Kreislaufsystem, insbesondere eine Heizungsanlage, mit einem Systemtrenner zur Kontaminationsvermeidung eines Trinkwassersystems, mit einer mit der Eingangsseite des Systemtrenners verbundenen Zuleitung, die mit einer Leitung des Trinkwassersystems verbunden ist, mit einer mit der Ausgangsseite des Systemtrenners verbundenen Ableitung, die mit einer Leitung des wasserführenden Kreislaufsystems verbunden ist, mit wenigstens einem Sperrventil in der Ableitung, und mit einem schaltbaren Spülelement, wobei der Systemtrenner eine eingangsseitige Kammer, eine ausgangsseitige Kammer und wenigstens eine dazwischen angeordnete Zwischenkammer aufweist, wobei zwischen den Kammern jeweils ein Rückflussverhinderer vorgesehen ist, wobei in einer der Zwischenkammern zwischen den Rückflussverhinderern wenigstens ein mit einer Abflussleitung verbundenes druckgesteuertes Ablassventil vorgesehen ist.
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Bedingt durch neue gesetzliche Vorschriften ist es zwingend notwendig, dass bei wasserführenden Kreislaufsystemen, die systembedingt in regelmäßigen bzw. unregelmäßigen Abständen mit Wasser befüllt werden müssen, eine direkte Verbindung mit dem Trinkwassernetz vermieden wird. Hierfür sind sogenannte Systemtrenner erforderlich, die ein Rückfließen von Kreislaufwasser, das im Hinblick auf das Trinkwassernetz als kontaminiert anzusehen ist, vermieden wird. Solche Systemtrenner sind bekannt, beispielsweise aus der
DE 10 2012 019 437 A1 .
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Werden solche Speiseeinrichtungen für die wasserführenden Kreislaufsysteme permanent mit einer Zuleitung mit dem Trinkwassernetz verbunden, die dann eingangsseitig mit dem Systemtrenner verbunden ist, entstehen vor dem Systemtrenner und auch in dem Systemtrenner Leitungsabschnitte, in denen Stagnationswasser auftritt, da diese nicht regelmäßig durchspült werden, da ein Nachfüllen des jeweiligen wasserführenden Kreislaufsystems (beispielsweise ein Heizungssystem) nur sehr selten durchgeführt werden muss. Es besteht somit die Gefahr, dass sich in diesen Stagnationsbereichen Verkeimungen bilden. Diese können dann das gesamte Trinkwasserleitungssystem, mit dem die Zuleitung verbunden ist, durch die Verkeimung bedrohen.
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Ein Systemtrenner weist wenigstens drei Kammern auf, die durch Rückflussverhinderer voneinander getrennt sind. Die Rückflussverhinderer erlauben den Durchfluss des Trinkwassers hin zum wasserführenden Kreislaufsystem. In der mittleren Kammer ist ein druckgesteuertes Ablassventil vorgesehen. In den drei Kammern herrschen bauartbedingt unterschiedliche Drücke. Steigt der Druck im wasserführenden Kreislaufsystem so an, dass dieser den Druck im Trinkwassersystem übersteigt, wird der ausgangsseitige Rückflussverhinderer geschlossen, um ein Eindringen des Kreislaufwassers in das Trinkwassersystem zu verhindern. Ist dieser undicht, dringt Kreislaufwasser in die Zwischenkammer ein und bewirkt entsprechend dort ebenfalls eine Druckerhöhung, so dass das druckbeaufschlagte Ablassventil öffnet, bevor der zweite Rückflussverhinderer ebenfalls überwunden werden kann.
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Aus der
DE 20 2009 001 957 U1 ist ein Rohrtrenner zum Einsatz in einer Speiseanordnung für eine Heizungsanlage bekannt. Offenbart ist ein Spülelement, das hinter dem Rohrtrenner angeordnet ist.
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Aus der
DE 10 2012 025 706 B3 und der
DE 10 2012 106 957 B4 sind Speiseanordnungen für Heizungsanlagen mit einem Systemtrenner bekannt, bei dem eine schaltbare Spülarmatur vorgesehen wird. Die beiden vorgenannten Dokumente offenbaren eine Spülarmatur, die mit einem schaltbaren Sperrventil versehen ist, und die entweder an der Eingangsseite des Systemtrenners hydraulisch an der ersten Kammer oder an der ersten Kammer und der Zwischenkammer angeschlossen ist. Der Stagnationsbereich lässt sich durch diese Spülarmatur, beispielsweise in regelmäßigen Abständen, hinreichend spülen, um eine Kontamination des Stagnationsbereichs und damit ein Rückschlagen der Kontamination in das Trinkwassernetz zu vermeiden.
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Es hat sich allerdings gezeigt, dass ein solches Spülen in den ersten beiden Kammern des Systemtrenners Druckveränderungen innerhalb des Systemtrenners bewirken kann, so dass ein sicheres Betreiben des Systemtrenners während des Spülvorgangs nicht ohne weiteres gewährleistet ist.
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Aufgabe der Erfindung ist daher, eine Speiseeinrichtung entsprechend weiterzuentwickeln, so dass ein sicheres Spülen möglich ist, und gleichzeitig Probleme im Hinblick auf den Systemtrenner zu vermeiden.
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Gelöst wird die erfindungsgemäße Aufgabe dadurch, dass das Spülelement hydraulisch mit der ausgangsseitigen Kammer oder mit der Ableitung vor dem Sperrventil verbunden ist.
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Durch diese Anordnung hat sich vorteilhafterweise ergeben, dass die Betriebsprobleme in Hinsicht auf Druckschwankungen auf diese Weise einfach vermieden werden können. Weiterhin ist hier vorteilhaft, dass der gesamte Systemtrenner gespült wird, was das Risiko einer Kontamination weiter verhindert. Weiterhin wird auf diese Weise auch der Bereich des Ableitungsabschnitts bis zum Sperrventil mitgespült, der aufgrund seiner Verbindung mit dem wasserführenden Kreislaufsystem für gewöhnlich eine höhere Temperatur als die Zuleitung aufweist, wodurch ein Verkeimungsrisiko weiterhin vergrößert ist.
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Eine weitere Lehre der Erfindung sieht vor, dass das Spülelement ein Sperrelement aufweist. Hierdurch lässt sich auf einfache Weise das Spülelement betätigen. Weiterhin ist vorteilhaft, dass es sich bei dem Sperrventil um ein schaltbares Sperrventil, bevorzugt um ein Magnetventil oder um ein Ventil mit Aktuator, handelt. Derartige Ventile ermöglichen auf einfache Weise eine Automatisierung des Spülvorgangs.
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Eine weitere Lehre der Erfindung sieht vor, dass ein Steuerelement vorgesehen ist, mit dem ein gesteuertes Öffnen des Sperrventils des Spülelements erfolgt. Vorteilhaft ist dabei, dass das Steuerelement das Öffnen des Sperrventils des Spülelements in Abhängigkeit von Zeit und/oder Durchflussmenge steuert. Durch eine solche Steuerung kann das Spülen in Abhängigkeit von geeigneten Parametern automatisiert erfolgen. Hierbei ist die Häufigkeit der Spülvorgänge als Parameter vorgebbar. Weiterhin können Steuerparameter, wie die Spüldauer und die während der Spülung notwendige Spülmenge, entsprechend mit einfließen. Hierbei ist vorteilhaft, dass im Spülelement ein Messelement, bevorzugt ein Durchflussmesser, vorgesehen ist.
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Eine weitere Lehre der Erfindung sieht vor, dass in der Ableitung vor dem Sperrventil eine Wasserkonditionierungsanlage vorgesehen ist. Hiermit lassen sich auf einfache Weise Parameter wie Salzgehalt, Carbonathärte und dergleichen einstellen. Vorteilhaft ist dabei, dass die Wasserkonditionierungsanlage ein Element zum Einstellen der Leitfähigkeit des Wassers aufweist, und das Spülelement mit der Ableitung hinter der Wasserkonditionierungsanlage oder in der Wasserkonditionierungsanlage hinter dem Element zum Einstellen der Leitfähigkeit des Wassers vorgesehen ist. Hierbei wird durch das gezielte Spülen von Systemtrenner und Wasserkonditionierungsanlage eine Verkeimung im Gesamtbereich dieser beiden Elemente auf einfache Weise wirksam verhindert. Dieses führt dazu, dass die Funktionalität dieser beiden Elemente dauerhaft gewährleistet bzw. verbessert wird.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsformen in Verbindung mit einer Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung einer ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform,
- 2 eine schematische Darstellung einer zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsform,
- 3 eine schematische Darstellung einer dritten erfindungsgemäßen Ausführungsform, und
- 4 eine schematische Darstellung einer vierten erfindungsgemäßen Ausführungsform.
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Speiseeinrichtung 10. Diese dient zum Nachspeisen oder Befüllen von Wasser in ein wasserführendes Kreislaufsystem 11 aus einer Trinkwasserleitung 12. Die Trinkwasserleitung 12 ist mit einer Zuleitung 13 verbunden. Die Zuleitung 13 mündet in einen Systemtrenner 14. Der Systemtrenner 14 weist eine Ableitung 15 auf, die mit dem wasserführenden Kreislaufsystem 11 verbunden ist.
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Der Systemtrenner 14 umfasst eine eingangsseitige Kammer 16, eine Zwischenkammer 17 und eine ausgangsseitige Kammer 18. Die eingangsseitige Kammer 16 ist mit der Zuleitung 13 verbunden. Die ausgangsseitige Kammer 18 ist mit der Ableitung 15 verbunden. Zwischen der eingangsseitigen Kammer 16 und der Zwischenkammer 17 ist ein Rückflussverhinderer 19 vorgesehen. Zwischen der Zwischenkammer 17 und der ausgangsseitigen Kammer 18 ist ebenfalls ein Rückflussverhinderer 20 vorgesehen. Die Zwischenkammer 17 weist weiterhin ein druckgesteuertes Ablassventil 21 auf. Dieses ist mit einer Abflussleitung 22 verbunden. In der Ableitung 15 ist ein Sperrventil 23, das bevorzugt als Magnetventil ausgeführt ist, angeordnet.
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In dieser ersten Ausführungsform ist ein schaltbares Spülelement 30 vorgesehen. Das schaltbare Spülelement 30 weist eine Spülleitung 31 auf, in der ein Sperrventil, bevorzugt ein Magnetventil 32, vorgesehen ist. Die Spülleitung 31 ist mit der ausgangsseitigen Kammer 18 über einen Anschluss 24 verbunden. Weiterhin weist das Spülelement 30 ein Steuerelement 33 auf. Das Steuerelement 33 ist über Leitungen 34 mit dem Sperrventil 23 und dem Sperrventil 32 verbunden. Die Spülleitung 31 ist weiterhin mit der Abflussleitung 22 verbunden. Das Steuerelement 33 beinhaltet vorzugsweise eine Erfassungseinheit, mit der Zeiten oder weitere Parameter, wie Durchflussmengen, erfasst und für die Steuerung verwendet werden können. Vorteilhafterweise kann beispielsweise in der Spülleitung 31 ein Durchflussmesser (nicht dargestellt) vorgesehen sein, mit dem sich erfassen lässt, wie viel Wasser durch die Spülleitung 31 über welchen Zeitraum abgegeben wird.
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Um eine Spülung der Zuleitung 13 und des Systemtrenners 14 vorzunehmen, wird das Sperrventil 23 geschlossen. Anschließend wird das Sperrventil 32 geöffnet, so dass das Wasser aus der Trinkwasserleitung 12 über die Zuleitung 13 durch die einzelnen Kammern 16, 17, 18 des Systemtrenners 14 und durch die Rückflussverhinderer 19, 20 in den Anschluss 24 der ausgangsseitigen Kammer 18 und von da in die Spülleitung 31 fließen kann. Das Wasser, das in die Spülleitung 31 gelangt, fließt durch diese hindurch und wird über die Abflussleitung 22 einem Abwassersystem zugeführt.
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Ist der Spülvorgang nach Durchfluss der hinreichenden Wassermenge bzw. einem hinreichenden Zeitintervall abgeschlossen, so wird zunächst das Sperrventil 32 geschlossen, wodurch das Spülen beendet wird.
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Eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Speiseeinrichtung ist in 2 dargestellt. Diese unterscheidet sich von der Ausführungsform von 1 dahingehend, dass ein Anschluss 25 in der Ableitung 15 vorgesehen ist, an dem die Spülleitung 31 an die Ableitung 15 angeschlossen ist. Die ausgangsseitige Kammer 18 des Systemtrenners 14 weist hier keinen Anschluss 24 auf, bzw., sollte dieser vorgesehen sein, so ist dieser hier ohne Funktion verschlossen. Das Spülen in der zweiten Ausführungsform erfolgt hier analog dem Vorgehen der ersten Ausführungsform.
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Eine weitere erfindungsgemäße Speiseeinrichtung 10 ist in 3 dargestellt. Diese weist wiederum einen entsprechenden zuvor beschriebenen Systemtrenner 14 auf. In der Ableitung 15 ist eine Wasserkonditionierungseinheit 40 vorgesehen. In der Ableitung 15 hinter der Wasserkonditionierungseinheit 40 ist ein Anschluss 26 vorgesehen, an dem die Spülleitung 31 angeschlossen ist. Die Spülleitung 31 mündet wiederum in die Abflussleitung 22.
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Beim Spülen der Speiseeinrichtung 10 wird wiederum das Sperrventil 23 geschlossen und das Sperrventil 32 wird geöffnet. Anschließend fließt das Wasser aus der Trinkwasserleitung 12 durch die Zuleitung 13 in den Systemtrenner 14. Von dort fließt das Wasser durch die Ableitung 15 in die Wasserkonditionierungseinheit 40. Abflussseitig gelangt das Wasser dann über den Anschluss 26 in das Spülelement 30 und fließt über die Spülleitung 31 in die Abflussleitung 22. Zur Beendigung des Spülvorgangs wird wiederum das Sperrventil 32 geschlossen.
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4 zeigt eine alternative Ausführungsform zu 3. Die Wasserkonditionierungseinheit umfasst hier eine Bypassleitung und eine Konditionierungspatrone 42. In der Konditionierungspatrone 42 ist beispielsweise ein Entsalzerharz vorgesehen. Die Durchflussmenge des Wassers durch die Bypassleitung ist einstellbar. Alternativ kann die Wasserkonditionierungseinheit 40 auch nur eine Konditionierungspatrone 42 aufweisen. Bevor das Wasser, das durch die Bypassleitung fließt, wieder mit dem Wasser verschnitten wird, das durch die Konditionierungspatrone 42 fließt, weist die Wasserkonditionierungseinheit 40 einen Anschluss 43 hinter der Konditionierungspatrone 42 auf, der mit der Spülleitung 31 des Spülelements 30 verbunden ist. Das Spülen erfolgt hier analog des Vorgehens gemäß der Ausführungsform 3, wobei hier gezielt die Konditionierungspatrone 42 verstärkt gespült wird.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Speiseeinrichtung
- 11
- wasserführendes Kreislaufsystem
- 12
- Trinkwasserleitung
- 13
- Zuleitung
- 14
- Systemtrenner
- 15
- Ableitung
- 16
- eingangsseitige Kammer
- 17
- Zwischenkammer
- 18
- ausgangsseitige Kammer
- 19
- Rückflussverhinderer
- 20
- Rückflussverhinderer
- 21
- Ablassventil
- 22
- Abflussleitung
- 23
- Sperrventil
- 24
- Anschluss
- 25
- Anschluss
- 26
- Anschluss
- 30
- Spülelement
- 31
- Spülleitung
- 32
- Sperrventil
- 33
- Steuerelement
- 34
- Leitung
- 40
- Wasserkonditionierungseinheit
- 42
- Konditionierungspatrone
- 43
- Anschluss