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Die Erfindung betrifft ein Warnsystem für ein Fahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Betätigung eines Warnsystems für ein solches Warnsystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs 9. Ferner betrifft die Erfindung ein Fahrzeug nach Anspruch 10, wobei unter dem Begriff „Fahrzeug” im gesamten Text jede Art von Straßenfahrzeugen verstanden werden und beansprucht sein soll, wie zum Beispiel Personenkraftwagen, Busse, Lastkraftwagen, Wohnmobile, Landmaschinen, Motorräder etc., bei denen der Erfindungsgegenstand realisierbar ist.
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Zur Erleichterung und Unterstützung für die Fahraufgaben eines Fahrers eines Fahrzeugs, zum Beispiel eines Nutzfahrzeugs, sind bereits eine Mehrzahl von Fahrerassistenzsystemen allgemein bekannt, mit denen ein Fahrer insbesondere in Gefahrensituationen akustisch, optisch oder haptisch mittels Warnsignalen gewarnt wird und/oder unmittelbar in einen Fahrbetrieb eingegriffen wird. Beispielhaft sind hier als allgemein bekannte Systeme ein Spurhalteassistent, ein Tempomat, ein Bremsassistent, eine Rückfahrkamera, etc. genannt.
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Insbesondere sind in Verbindung mit solchen Fahrerassistenzsystemen Erfassungs-Vorrichtungen zur Erkennung und auswertenden Unterscheidung von in Fahrtrichtung neben und/oder über und/oder unter einer Fahrbahn befindlichen Objekten während eines Fahrbetriebs allgemein bekannt. In einer konkreten Ausführungsform einer solchen Erfassungs-Vorrichtung können mit einer frontseitig am Fahrzeug angebrachten Digitalkamera mit nachgeschalteter Datenauswertung durch optische Erkennungsalgorithmen Verkehrszeichen erkannt, unterschieden und in einem Display im Blickfeld eines Fahrers angezeigt werden. Beispielsweise können Ortseinfahrtschilder und/oder Verkehrsschilder mit Geschwindigkeitsbegrenzungsangaben erfasst und entsprechende Geschwindigkeitsvorgaben im Display für eine nachhaltige Beachtung angezeigt werden. Zudem können solche Angaben mit einer Warneinrichtung gekoppelt werden, dergestalt, dass bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung ein Warnsignal für den Fahrer ausgegeben wird.
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Eine besonders kritische und unfallträchtige Fahrsituation entsteht bei einer Einfahrt in falscher Fahrtrichtung in eine Ausfahrt einer Straße mit wenigstens zwei durch einen Mittenstreifen getrennten Gegenfahrbahnen, insbesondere bei einer Einfahrt mit falscher Fahrtrichtung in eine Autobahnausfahrt. Autobahnausfahrten sind meist relativ eng und werden oft mit relativ hoher Geschwindigkeit von ausfahrenden Fahrzeugen befahren, so dass hier die Gefahr für schwere Frontalzusammenstöße mit einem Falschfahrer (Geisterfahrer) hoch ist. Falls ein Falschfahrer ungehindert über die Autobahnausfahrt auf die Autobahn in falscher Fahrtrichtung gelangt, ist auch dort das Unfallrisiko mit erheblichen Schäden sehr hoch. Zudem ist eine Fahrkorrektur in die richtige Fahrtrichtung, insbesondere bei dichtem Verkehr praktisch kaum möglich, was die Unfallgefahr erhöht.
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Das Risiko für einen Fahrer in falscher Fahrtrichtung in eine solche Ausfahrt, insbesondere eine Autobahnausfahrt einzufahren, ist relativ hoch, da Autobahnaus- und Autobahneinfahrten mit teilweise vorgeschalteten Kreisverkehren zum Teil optisch verwirrend angeordnet sind. Zudem ist bei schlechten Sichtverhältnissen, insbesondere bei dichtem Nebel, dichtem Schneefall oder Starkregen das Orientierungsvermögen eines Fahrers stark herabgesetzt, so dass auch dadurch das Risiko für eine Falsch- oder Geisterfahrt hoch ist.
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Aufgrund dieses relativ hohen Falschfahrrisikos in Verbindung mit dem Potential für schwere Verkehrsunfälle sind bereits an besonders gefährdeten Autobahnausfahrten, zusätzlich zu den relativ kleinen Standard-Verkehrsschildern „Einfahrt verboten”, größere Warnschilder zum Beispiel mit der Abbildung einer großen Hand mit gespreizten Fingern angebracht. Bei schlechten Sichtverhältnissen können auch diese großen, zusätzlichen Warnschilder von einem Fahrer nicht deutlich wahrgenommen werden, so dass auch damit das Risiko für eine Falschfahrt nicht ausgeschlossen werden kann.
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Aufgabe der Erfindung ist, ein Warnsystem für wenigstens ein Fahrzeug mit wenigstens einer Warneinrichtung und mit wenigstens einer Erfassungs-Vorrichtung zu schaffen, mit dem das Risiko einer Falschfahrt ausgeschlossen oder zumindest erheblich reduziert ist. Zudem ist es eine Aufgabe der Erfindung, ein entsprechendes Verfahren sowie ein Fahrzeug vorzuschlagen.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Gemäß Anspruch 1 wird Warnsystem für ein Fahrzeug vorgeschlagen, mit wenigstens einem Fahrzeug, das wenigstens eine Warneinrichtung und wenigstens eine Erfassungs-Vorrichtung zur Erkennung und auswertenden Unterscheidung von in Fahrtrichtung neben und/oder über und/oder unter einer Fahrbahn befindlichen Objekten während eines Fahrbetriebs aufweist. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass mit der Warneinrichtung ein Falschfahrer-Warnsignal bei einer bevorstehenden oder bereits bestehenden Einfahrt mit falscher Fahrtrichtung in eine Ausfahrt einer Straße mit wenigstens zwei durch einen Mittenstreifen getrennten Gegenfahrbahnen, insbesondere bei einer Einfahrt mit falscher Fahrtrichtung in eine Autobahnausfahrt, erzeugbar ist. Mit der Erfassungs-Vorrichtung ist wenigstens ein Objekt mit einem zugeordneten Falschfahrerhinweis in einer Ausfahrt, insbesondere am Ende einer Ausfahrt an der Einmündung einer anschließenden Straße, erkennbar und auswertbar:
Solche Objekte können beispielsweise wenigstens ein aus der falschen Fahrtrichtung sichtbares Falschfahrer-Warnverkehrsschild und/oder eine Falschfahrer-Warnanordnung mit Lichtreflektoren neben und/oder über der Fahrbahn sein. Für eine Falschfahrer-Warnanordnung mit Lichtreflektoren können insbesondere Lichtreflektoren an Leitplanken und/oder an fahrbahnbegrenzenden Sicherheitspfosten verwendet werden, die sich in ihrer Art und Geometrie von üblichen Lichtreflektoren deutlich unterscheiden und beispielsweise als Kreuze ausgebildet sein können. Zudem können erfassbare und auswertbare Falschfahr-Warnhinweise über der Fahrbahn an die fahrbahnüberspannenden Verkehrsleitsystemen angebracht sein. Alternativ oder zusätzlich kann mit der Erfassungs-Vorrichtung eine Falschfahrer-Warnanordnung mit einer Falschfahrer-Warnsensorik unter und/oder neben und/oder über der Fahrbahn erkannt und ausgewertet werden.
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Bei einer drohenden oder bereits bestehenden, durch die Erfassungs-Vorrichtung ausgewerteten und festgestellten Falschfahrersituation ist die Warneinrichtung zur Abgabe eines Falschfahrer-Warnsignals aktivierbar. Ziel ist es, ein Falschfahrer-Warnsignal möglichst noch vor der Einfahrt in eine Ausfahrt mit falscher Fahrtrichtung zu generieren, um dem Fahrer noch Zeit für eine geeignete Lenkkorrektur zu geben. Daher sollen durch die Erfassungsvorrichtung die möglichen Objekte mit zugeordnetem Falschfahrerhinweis am Ende einer Ausfahrt, das heißt an oder möglichst vor dem Beginn einer Falschfahrt erfasst und ausgewertet werden. Die Erkennung und Auswertung dieser Objekte erfolgt unabhängig von der Orientierung und der Konzentration des Fahrers und kann diesen somit zur Vermeidung einer Falschfahrt wesentlich unterstützen.
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Eine solche Erfassungs-Vorrichtung kann wenigstens ein optisches digitales Erfassungssystem mit vorgeschalteter Datenauswertung mit einem optischen Erkennungsalgorithmus aufweisen, insbesondere zur Erkennung und Auswertung von Falschfahrer-Warnverkehrsschildern und/oder Falschfahrer-Warnanordnungen mit Lichtreflektoren. Dazu können möglicherweise im Fahrzeug für andere Funktionen enthaltene Erfassungs-Vorrichtungen mit herangezogen werden, wodurch gegebenenfalls die Kosten für das erfindungsgemäße Warnsystem reduzierbar sind.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die Erfindungs-Vorrichtung wenigstens eine Funksende- und/oder Funkempfangseinrichtung zur drahtlosen Kommunikation mit einer aktiven und/oder passiven Falschfahrer-Warnsensorik auf, die am angegebenen Ausfahrtende an der Einmündung einer anschließenden Straße neben und/oder über und/oder unter der Fahrbahn angeordnet sein kann. Eine solche Sensorik und ihre Auswertung durch die Erfassungsvorrichtung hat den großen Vorteil, dass die Auswertung weitgehend unabhängig von den Sicht- und Wetterverhältnissen erfolgen kann und somit eine wesentliche Unterstützung des Fahrers bei solchen Verhältnissen darstellt.
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Dazu können beispielsweise mit der Erfassungsvorrichtung zwei in Fahrtrichtung beabstandete und in die Fahrbahn eingebettete Sensoren mit unterschiedlich abgebbaren Sensorsignalen erkannt und hinsichtlich ihrer unterschiedlichen Sensorsignale ausgewertet werden: beim Überfahren der beiden Sensoren in richtiger Fahrtrichtung wird eine vorgegebene Sensorsignal-Abfolge erkannt ohne weitere nachgeschaltete Maßnahmen. Werden dagegen die beiden Sensoren in falscher Fahrtrichtung überfahren, wird eine umgekehrte Sensorsignal-Abfolge erkannt und ein Falschfahrer-Warnsignal mit der nachgeschalteten Warneinrichtung generiert. Als passive Sensoren können dazu beispielsweise zwei unterschiedlich ausgebildete Induktionsschleifen verwendet werden.
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Als unmittelbar ausgelöstes Falschfahrer-Warnsignal eignen sich optische und/oder akustische und/oder haptische Fahrer-Warnsignale und/oder Umgebungs-Warnsignale im oder am Fahrzeug. Optische Fahrer-Warnsignale können beispielsweise ein blinkendes Durchfahrtsverbotsschild am Armaturenbrettdisplay oder eine Einschaltung/Blinken der Innenbeleuchtung sein. Akustische Warnsignale können insbesondere Hupsignale sein, welche auch andere Fahrer in der Umgebung warnen können. Zudem können optische Warnsignale für andere Fahrer durch Einschalten der Lichthupe und/oder der Warnblinkanlage erzeugt werden. Weiter kann gegebenenfalls selbsttätig von der Fahrzeug-Steuerung die Fahrzeuggeschwindigkeit herabgesetzt und zum Beispiel auf 25 km/h begrenzt werden, um die Folgen eines möglichen Crashs herabzusetzen.
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In einer besonders bevorzugten Weiterbildungen ist zudem im Fahrzeug ein Zeitgeber zur Vorgabe eines Zeitschwellwerts als Fahrerreaktionszeit vorgesehen, innerhalb der der Fahrer beim Vorliegen eines Fahrerwarnsignals eine erfassbare Fahrtrichtungsänderung durchführen und/oder ein Fahrerwarnsignal entsprechend quittieren kann. Falls eine solche Fahrerreaktion vom System bis zum Ablauf der Fahrerreaktionszeit nicht festgestellt wird, wird automatisch ein fahrzeugseitiges Funknotrufsystem aktiviert. Mit diesem kann dann eine Falschfahrermeldung zusammen mit aktuellen Fahrzeugpositionsdaten an eine Verkehrszentrale, beispielsweise an eine Polizeidienststelle übermittelt bzw. abgesetzt werden. Dort können dann beispielsweise weitere Maßnahmen zu einer möglichst unfallfreien Beherrschung der gemeldeten Falschfahrersituation automatisch oder von einer Person vorgenommen werden. Insbesondere können andere Verkehrsteilnehmer möglichst in unmittelbarer Umgebung des Falschfahrer-Fahrzeugs über eine Durchsage im Verkehrsfunkt und/oder über eine Anzeige in einem Navigationssystem und/oder über ein Handy, gegebenenfalls zusätzlich zu bereits am Fahrzeug eingeschalteten Warneinrichtungen, zum Beispiel einer Hupe und einer Lichthupe und einer Warnblinkanlage gewarnt werden. Weiter kann auch eine Straßensperrung, insbesondere mittels eines Verkehrsleitsystems veranlasst werden. Da in Zukunft auch unmittelbare ferngesteuerte Fahreingriffe, insbesondere in Verbindung mit einem pilotierten Fahrbetrieb möglich sein werden, kann bei einer Falschfahrt vorteilhaft auch die Fahrzeuggeschwindigkeit ferngesteuert herabgesetzt werden, um den Aufprall bei einer Fahrzeugkollision zu mindern. Diese Maßnahme ist besonders dann wirksam, wenn ein Fahrer bewusst in Selbstmordabsicht die falsche Fahrtrichtung wählt.
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Weiter wird ein Verfahren zur Betätigung eines Warnsystems beansprucht, bei der die Warneinrichtung zur Erzeugung eines Falschfahrer-Warnsignals bei einer automatisch erkannten Einfahrt mit falscher Fahrtrichtung in eine Ausfahrt einer Straße mit wenigstens zwei durch einen Mittenstreifen getrennten Gegenfahrbahnen ausgerüstet ist.
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Anhand einer schematischen Zeichnung wird die Erfindung nachstehend lediglich beispielhaft weiter erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Draufsicht auf ein Autobahnteilstück mit einer Einfahrt und einer Ausfahrt, und
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2 eine Schemazeichnung zu möglichen Maßnahmen in Verbindung mit einem Falschfahrer-Fahrerwarnsignal.
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In 1 ist ein Autobahnteilstück 1 in einer schematischen Draufsicht dargestellt mit einer ersten zweispurigen Fahrbahn 2 und einer zweiten zweispurigen Fahrbahn 3, welche durch einen Mittenstreifen 4 getrennt sind. Auf den beiden Fahrbahnen 2 und 3 sind jeweils beispielhaft schematisch Fahrzeuge 5 dargestellt, die hier in einem Rechtsverkehrsystem in der richtigen Fahrtrichtung fahren (in einem Linksverkehrsystem wäre ersichtlich die Anordnung bezüglich der Fahrtrichtungen spiegelbildlich zu betrachten).
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Zudem ist parallel zum Autobahnteilstück 1 ein Landstraßenteilstück 16 schematisch dargestellt, welches mit der Fahrbahn 3 durch eine Ausfahrt 6 und eine Einfahrt 7 verbunden ist.
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Auf der Einfahrt 7 ist beispielsweise ein Fahrzeug 8 dargestellt, das durch den bogenförmigen Verlauf der Einfahrt 7 mit der richtigen Fahrtrichtung in die Fahrbahn 3 eingeführt wird. Eine unbeabsichtigte Falschfahrt auf der Einfahrt 7 und der Fahrbahn 3 in falscher Fahrtrichtung ist hier praktisch ausgeschlossen, da dazu das Fahrzeug 8 in der Einfahrt 7 oder auf der Fahrbahn 3 umkehren müsste.
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Anders stellt sich die Situation auf der Ausfahrt 6 dar, auf der ein Fahrzeug 9 mit korrekter Fahrtrichtung von der Fahrspur 3 kommend ausfährt. Zudem biegt hier ein Fahrzeug als Falschfahrer-Fahrzeug 10 unbeabsichtigt und versehentlich mit falscher Fahrtrichtung (Pfeil 11) aus dem Landstraßenteilstück 16 in die Ausfahrt 6 mit einem Kollisionskurs zum Fahrzeug 9 ein. Der Fahrer des Falschfahrerfahrzeugs 10 ist hier beispielsweise bei schlechter Sicht bereits zur Ausfahrt 6 hin abgebogen und nicht erst später in die Einfahrt 7.
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Im Falschfahrer-Fahrzeug 10 ist eine Falschfahrerwarneinrichtung als Bestandteil eines Warnsystems enthalten mit einer Erfassungs-Vorrichtung zur Erkennung und Auswertung von Objekten, die einen aus der falschen Fahrtrichtung sichtbaren Falschfahrerhinweis aufweisen und die möglichst unmittelbar an der Einmündung der Ausfahrt 6 in das Landstraßenteilstück 16 angebracht sind. Beispielhaft sind hier beidseitig an der Ausfahrt 6 angeordnete Falschfahrer-Warnverkehrsschilder 12 und entsprechende Schilder an einem Verkehrsleitsystem 13 angebracht. Zudem können hier an der einem Falschfahrer zugeordneten Rückseite von Sicherheitspfosten 14 Reflektoren 15 angeordnet sein, die sich insbesondere in ihrer Größe und/oder Gestalt von den üblichen Reflektoren unterscheiden. Beispielhaft sind hier jeweils Kreuzsymbole als Falschfahrerhinweise dargestellt, wobei jedoch auch andere deutlich unterscheidbare Symbole verwendet werden können.
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Zudem oder alternativ sind im Fahrbahnbelag der Ausfahrt 6 im Bereich der Einmündung zum Landstraßenteilstück 16 ein erster Sensor 17 und in der Falschfahrrichtung beabstandet ein zweiter Sensor 18 angeordnet (zur besseren Verständlichkeit sind hier die Sensorgrößen und deren Abstand sowie ihre Lage zur Einmündung zum Landstraßenteilstück 16 hin vergrößert dargestellt; die Sensoren 17, 18 sollen jedoch vom Falschfahrer-Fahrzeug 10 unmittelbar an der Einmündung zum Landstraßenteilstück 16 überfahren werden). Beide Sensoren geben aktiv oder passiv unterschiedliche Sensorsignal ab, so dass mit der Erfassungsvorrichtung durch die Sensorsignal-Abfolge die falsche Fahrtrichtung des Falschfahrer-Fahrzeugs 10 erkennbar ist und folglich ein optisches und/oder akustisches und/oder haptisches Fahrerwarnsignal und/oder Umgebungswarnsignal erzeugt werden kann, ebenso wie dies durch Erkennung und Auswertung der optischen Hinweise 12, 13, 14, 15 der Fall ist.
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Durch ein solches Fahrerwarnsignal soll der Falschfahrer möglichst schon an der Einmündung der Ausfahrt 6 in das Landstraßenteilstück 16 veranlasst werden, seine Fahrtrichtung (entgegen Pfeil 11) in die richtige Richtung zu korrigieren, so dass damit die Kollisionsgefahr zum Fahrzeug 9 behoben wäre.
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Dazu wird dem Falschfahrer mit einem fahrzeugseitigen Zeitgeber eine bestimmte Fahrerreaktionszeit vorgegeben. Falls trotz der ausgelösten Fahrerwarnsignale und Umgebungswarnsignale keine relevante Fahrtrichtungsänderung innerhalb der vorgegebenen Fahrerreaktionszeit fahrzeugseitig erfasst und festgestellt wird, erfolgt eine automatische Aktivierung eines fahrzeugseitigen Funknotrufsystems. Mit diesem wird dann eine aktuelle Falschfahrermeldung zusammen mit aktuellen Positionsdaten des Falschfahrer-Fahrzeugs 10 an eine Verkehrszentrale, beispielsweise eine in näheren Umgebung liegende Polizeistation, abgesetzt, von wo weitere Maßnahmen für eine möglichst unfallfreie Beherrschung der Falschfahrersituation eingeleitet werden können, wie dies schematisch und beispielhaft in 2 dargestellt ist:
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In 2 ist ein Fahrzeug 19 dargestellt in einer bereits erkannten Falschfahrersituation, in der bereits interne Fahrerwarnsignale und Umgebungswarnsignale, beispielsweise eine Warnblinkanlage 20 eingeschaltet sind. Zudem ist bereits der Zustand nach dem Ablauf einer vorgegebenen Fahrerreaktionszeit gezeigt, ohne dass eine die Gefahrensituation behebende Fahrtrichtungskorrektur festgestellt werden konnte, so dass das fahrzeugseitige Funknotrufsystem aktiviert worden ist.
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Das schematisch angegebene Funknotrufsystems ist hier als satellitenbasiertes System dargestellt mit einem Satellit 21, über den per Funk (dargestellt schematisch durch Wellen 22) die Systemmeldung „Falschfahrer” zusammen mit den aktuellen Positionsdaten des Fahrzeugs 19 an eine Verkehrszentrale, hier eine Polizeistation 23 übermittelt werden.
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Von dort werden schnellstens weitere Warnungen, insbesondere an Fahrer in der Umgebung des Fahrzeugs 19 abgesetzt durch einen Verkehrsfunk/Radio 24 und/oder über Navigationssysteme 25 und/oder über Handys 26 sowie gegebenenfalls über Verkehrsleitsystems 27. Zudem können gegebenenfalls weitere unfallverhütende Meldungen/Eingriffe 28 in unmittelbarer Umgebung des Falschfahrer-Fahrzeugs 19 erfolgen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Autobahnteilstück
- 2
- erste zweispurige Fahrbahn
- 3
- zweite zweispurige Fahrbahn
- 4
- Mittenstreifen
- 5
- Fahrzeuge
- 6
- Ausfahrt
- 7
- Einfahrt
- 8
- Fahrzeug
- 9
- Fahrzeug
- 10
- Falschfahrer-Fahrzeug
- 11
- Pfeil
- 12
- Falschfahrer-Warnverkehrsschilder
- 13
- Verkehrsleitsystem
- 14
- Sicherheitspfosten
- 15
- Reflektoren
- 16
- Landstraßenteilstück
- 17
- erster Sensor
- 18
- zweiter Sensor
- 19
- Fahrzeug
- 20
- Warnblinkanlage
- 21
- Satelliten
- 22
- Wellen
- 23
- Polizeistation
- 24
- Verkehrsfunk/Radio
- 25
- Navigationssysteme
- 26
- Handys
- 27
- Verkehrsleitsysteme
- 28
- Meldungen/Eingriffe