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Die Erfindung betrifft eine Heizkanaleinheit einer Umbuganlage zum Umbugen eines Dekorlagenrandes um ein Trägerteil, mit einem Kanal und mit einer Vielzahl an Auslassen aus diesem Kanal.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Herstellen einer Heizkanaleinheit zum Erwärmen eines Dekorlagenrandes, bei welchem ein Kanal der Heizkanaleinheit mit einer Vielzahl an Auslässen zum Austreten von Heißluft versehen wird.
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Die Erfindung betrifft auch eine Umbuganlage zum Umbugen eines Dekorlagenrandes um ein Trägerteil mit einer Heizkanaleinheit zum Erwärmen des Dekorlagenrandes.
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Gattungsgemäße Umbuganlagen mit einer Heizkanaleinheit zum Erwärmen zumindest eines Randbereiches einer Dekorlage sind aus dem Stand der Technik, wie beispielsweise aus der Automobilindustrie, seit langem bekannt.
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Bei einem Klebeumbugverfahren, beispielsweise zum Umbugen eines Randes einer Dekorlage für ein Kraftfahrzeuginnenverkleidungsteil, wie etwa eines Folienrandes bei Türseitenverkleidungen von Fahrzeugen, wird entweder ein thermoaktivierbarer Klebstoff oder der Kunststoffkörper an sich mit Heißluft erwärmt und anschließend mit mechanischen Schiebern umgebugt.
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Derartige Umbuganlagen werden also etwa bei der Herstellung von Bauteilen eingesetzt, welche sich insbesondere aus einem Trägerteil und einer daran angeordneten Dekorlage zusammensetzen, wobei das Bauteil durch die Dekorlage kaschiert und damit veredelt ist, um optisch schöne und ansehnliche Flächen beispielsweise an einem Funktionsbauteil in einer Fahrgastzelle eines Kraftfahrzeugs oder dergleichen zu erhalten. So betreffen derartige Funktionsbauteile insbesondere Verkleidungsteile an Türbereichen, Armaturentafeln, Handschuhkästen oder Mittelkonsolen.
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Beispielsweise ist aus der Druckschrift
DE 295 07 067 U1 eine Vorrichtung zum klebstofffreien Umbugen von Verkleidungsteilen, beispielsweise von Innenverkleidungen von Kraftfahrzeugen oder dergleichen, bekannt. Diese Vorrichtung zeichnet sich durch eine Heizeinrichtung mit einer Heizkanaleinheit aus, mittels welcher die Oberfläche einer Innenkontur eines Trägerteils im Umbugbereich erwärmt und dadurch angeschmolzen wird, so dass diese erwärmte bzw. angeschmolzen Oberfläche für Dekorlage haftfähig gemacht ist. Die Heizkanaleinheit weist hierbei einen mit Auslässen, wie Löchern und/oder Schlitzen, versehenen Kanal auf, mittels welchem Heißluft bis an die zu erwärmende Oberfläche geführt wird.
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Darüber hinaus existieren weitere Umbuganlagen, bei welchen die Innenseite eines Randbereiches einer Dekorlage erhitzt und damit klebefähig gemacht wird, so dass dieser Randbereich der Dekorlage im Anschluss an ein Trägerteil geklebt und hierdurch dauerhaft an dem Trägerteil befestigt werden kann. Auch diese weiteren Umbuganlagen zeichnen sich zum Erwärmen des Dekorlagenrandes durch eine Heizkanaleinheit aus, welche einen Kanal mit einer Vielzahl an Auslässen besitzt, durch welche hindurch Heißluft aus dem Kanal heraus und bis an die Dekorlage heranströmen kann, um insbesondere den umzubugenden und zu verklebenden Dekorlagenrand zu erwärmen.
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Bei den bekannten Umbuganlagen weist insbesondere der die Heißluft führende Kanal einen an die Kontur des Trägerteils bzw. an der Dekorlage angepassten Verlauf auf, um alle anzuschmelzenden Bereiche betriebssicher mit Heißluft erreichen zu können.
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Dabei bestehen Teile der Heizkanaleinheit, insbesondere auch der die Auslässe aufweisende Kanal, oftmals aus einem Metallrohr, welches zum Führen der Heißluft entsprechend hitzebeständig ist.
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Der Kanal wird nach dem Stand der Technik entweder aufwendig gefräst oder es werden runde oder rechteckige Rohre der Trägerteilekontur folgend von Hand gebogen, und anschließend segmentweise miteinander zu dem Kanal verschweißt oder verlötet. In diese Rohre müssen nachträglich noch Löcher oder dergleichen gebohrt werden, durch welche hindurch die Heißluft ausströmt.
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Bei einfachen Konturen lässt sich dieser Kanal noch relativ einfach entsprechend dem Verlauf der jeweiligen Kontur biegen und anpassen. Es ist jedoch leicht ersichtlich, dass die Herstellung einer derartigen Heizkanaleinheit, insbesondere eines diesbezüglichen Kanals, speziell bei anspruchsvolleren Konturen relativ schwierig ist. Insofern ist es oftmals erforderlich, dass die Heizkanaleinheit bzw. der Kanal aus mehreren Kanalsegmenten zusammengesetzt werden muss, um eine gewünschte Gestalt realisieren zu können.
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Insbesondere immer neue und aufwändiger gestaltete Funktionsbauteile in Innenräumen von Fahrzeugen erschweren die Herstellung von geeignet geformten Heizkanaleinheiten bzw. Kanälen erheblich, so dass sich die Herstellung diesbezüglicher Heizkanaleinheiten zunehmend aufwändiger gestaltet. Dies führt zu erheblichen Mehrkosten bei der Bereitstellung von Umbuganlagen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, gattungsgemäße Umbuganlagen und insbesondere deren Heizkanaleinheiten weiterzuentwickeln, so dass diese selbst für kompliziertere Funktionsbauteile mit vertretbarem Aufwand und somit kostengünstig herzustellen sind.
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Die Aufgabe der Erfindung wird von einer Heizkanaleinheit einer Umbuganlage zum Umbugen eines Dekorlagenrandes um ein Trägerteil mit einem Kanal und mit einer Vielzahl an Auslässen aus diesem Kanal gelöst, wobei sich die Heizkanaleinheit dadurch auszeichnet, dass zumindest ein Teil der Heizkanaleinheit mittels eines additiven Fertigungsverfahrens hergestellt ist.
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Derartige additive Fertigungsverfahren zeichnen sich im Gegensatz zu klassischen subtraktiven Fertigungsverfahren, wie etwa Fräsen, Bohren, Drehen oder dergleichen, dadurch aus, dass Werkstoffe zur Erzeugung eines Bauteils im Wesentlichen schichtweise hinzugefügt werden. Durch diese additive Fertigungsverfahren können vorliegend auch Fertigungsprozesse bevorzugt vollständig entfallen, welche auf Fügeverfahren, wie etwa Schweißen, Löten oder dergleichen, basieren.
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Vorteilhafterweise können mithilfe von additiven Fertigungsverfahren speziell einer Heizkanaleinheit zugehörige Teile mit komplizierten Geometrien vergleichsweise einfach und kostengünstig erzeugt werden.
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Dies liegt insbesondere daran, dass die Heizkanaleinheit zumindest teilweise im Wesentlichen mit einem einzigen Fertigungsverfahren und bevorzugt in einem einzigen Fertigungsschritt erzeugt werden kann.
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Insofern wird die Aufgabe der Erfindung auch von einem Verfahren zum Herstellen einer Heizkanaleinheit zum Erwärmen eines Dekorlagenrandes gelöst, bei welchem ein Kanal der Heizkanaleinheit mit einer Vielzahl an Auslässen zum Austreten von Heißluft versehen wird, wobei der Kanal generativ erzeugt wird.
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Hierdurch kann insbesondere der Kanal der Heizkanaleinheit aus einem Guss erzeugt werden. Hierzu eignet sich ein additives Fertigungsverfahren wir vorstehend bereits erläutert.
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Die Herstellung der Heizkanaleinheit kann weiter vereinfacht werden, wenn der Kanal und die Auslässe gemeinsam generativ erzeugt werden.
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Es versteht sich, dass die in dem Kanal vorgesehenen Auslässe jedoch auch anders hergestellt werden könnten.
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Wird die Heizkanaleinheit zumindest teilweise aus einem einzigen Datensatz heraus gefertigt, kann die Heizkanaleinheit noch einfacher erzeugt werden.
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Dieser einzige Datensatz beinhaltet bevorzugt alle zur generativen Fertigung erforderlichen Daten.
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Es versteht sich, dass zur Herstellung der Heizkanaleinheit bzw. von Teilen hiervon unterschiedlichste additive Fertigungsverfahren zum Einsatz kommen können.
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Es hat sich herausgestellt, dass es besonders vorteilhaft ist, wenn zumindest ein Teil der Heizkanaleinheit im 3D-Druck-Verfahren, insbesondere im 3D-Lasersinterverfahren, hergestellt ist.
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Insbesondere derartige Verfahren eignen sich besonders gut dazu, komplizierte Geometrien an der Heizkanaleinheit zu erzeugen.
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Ein weiterer besonders hervorzuhebender Vorteil der vorliegenden Erfindung ist darin zu sehen, dass sich insbesondere Bereiche der Heizkanaleinheit vorteilhaft erzeugen lassen, durch welche hindurch ein Fluid, wie Heißluft, geführt werden, da derartige Bereiche mit durchgängigen und besonders glatten Innenoberflächen erzeugt werden können.
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Dies liegt unter anderem, dass im Sinne der Erfindung erzeugte Teile der Heizkanaleinheit ohne Schweißnähte oder dergleichen nahezu unterbrechungsfrei ausgestaltet werden können.
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Im Hinblick auf die erforderliche Heißluft entstehen weniger Reibungsverluste, so dass die Umbuganlage nicht nur effektiver betrieben werden kann, sondern die Heißluft kann auch gleichmäßiger bis an zu erwärmende Bereiche der Dekorlage herangeführt werden, wodurch wiederum der Dekorlagenrand auch gleichmäßiger erwärmt werden kann.
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Allein hierdurch kann die Qualität der Verbindung zwischen dem Dekorlagenrand und dem Trägerteil signifikant verbessert werden.
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So sieht auch eine bevorzugte Ausführungsvariante vor, dass zumindest ein Teil des Kanals mittels eines additiven Fertigungsverfahrens, insbesondere im 3D-Druck-Verfahren, hergestellt ist.
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Speziell der Kanal, welcher im Wesentlichen parallel zu einem Dekorlagenrand verläuft, kann im 3D-Druck-Verfahren hervorragend erzeugt werden.
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Somit kann eine individuelle Formgebung, aber auch eine unterbrechungsfreie und besonders glatte Innenseite eines derartigen Kanals äußerst unproblematisch realisiert werden.
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Ferner ist es besonders zweckmäßig, wenn zumindest ein Teil eines Auslasses mittels eines additiven Fertigungsverfahrens, insbesondere im 3D-Druck-Verfahren, hergestellt ist. Hierdurch können der Kanal und selbst in hoher Anzahl vorhandenen Auslässe gemeinsam bevorzugt in einem einzigen generativen Fertigungsschritt erzeugt werden.
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Mittels des im Sinne der Erfindung vorgeschlagenen additiven Fertigungsverfahrens kann somit selbst die Gestalt eines Auslasses konstruktiv und insbesondere herstellungstechnisch individuell erzeugt werden.
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Beispielsweise sind die Auslässe als Löcher oder Schlitze ausgestaltet, wobei sie jedoch nahezu beliebig geformt sein können.
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Jedenfalls können die an der Heizkanaleinheit ausgebildeten Auslässe Formen aufweisen, welche sich mit bisher vorgesehenen Fertigungs- bzw. Herstellverfahren nicht oder nur extrem aufwändig realisierbar sind.
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Individuellere Formgebungen an Auslässen eines Kanals einer Heizkanaleinheit einer Umbuganlage sind jedoch vorteilhaft und auch seit längerem erwünscht, da hierdurch ein gezielteres bzw. effektiveres Erwärmen eines Dekorlagenrandes erreichbar ist.
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Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn Heißluftleitelemente zum Leiten von Heißluft zumindest teilweise mittels eines additiven Fertigungsverfahrens, insbesondere im 3D-Druck-Verfahren, hergestellt sind. Hierdurch können der Kanal und Heißluftleitelemente gemeinsam bevorzugt in einem einzigen generativen Fertigungsschritt erzeugt werden.
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Derartig erzeugte Heißluftleitelemente können nahezu beliebige Gestalt annehmen und unproblematisch innerhalb des Kanals ausgebildet bzw. angeordnet werden. Somit lassen sich derartige Heißluftleitelemente selbst innerhalb des Kanals der Heizkanaleinheit ohne großen Aufwand erzeugen.
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Mittels solchen zusätzlichen Heißluftleitelementen kann die Heißluft an der Heizkanaleinheit zielgerichteter geleitet werden.
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Die Herstellung der Heizkanaleinheit kann weiter erleichtert und allgemein verbessert werden, wenn von dem Kanal nach außen auskragende Schulterelemente zum Begrenzen eines Heizraums zwischen dem Kanal und dem Dekorlagenrand zumindest teilweise mittels eines additiven Fertigungsverfahrens, insbesondere im 3D-Druck-Verfahren, hergestellt sind, da der Kanal und Schulterelemente gemeinsam bevorzugt in einem einzigen generativen Fertigungsschritt erzeugt werden können.
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Derartige Schulterelemente mussten bisher an der Außenseite des Kanals angeschweißt, angelötet oder angeklebt werden, wozu bisher mindestens ein zusätzlicher Fertigungsschritt erforderlich war.
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Vorteilhafterweise können derartige Schulterelemente nun direkt bei der Erzeugung des Kanals erzeugt werden, wodurch sich die Herstellung der Heizkanaleinheit insgesamt weiter vereinfachen lässt.
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Auch ist es vorteilhaft, wenn Anschlussrohrelemente zum Einleiten von Heißluft in den Kanal zumindest teilweise mittels eines additiven Fertigungsverfahrens, insbesondere im 3D-Druck-Verfahren, hergestellt sind. Hierdurch können der Kanal und Anschlussrohrelemente gemeinsam bevorzugt in einem einzigen generativen Fertigungsschritt erzeugt werden.
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Derartige Anschlussrohrelemente, welche zwischen einem Lufterhitzer und dem Kanal eine fluidische Verbindung herstellen, können direkt gemeinsam mit dem Kanal erzeugt werden, wenn die vorliegende Heizkanaleinheit zumindest teilweise mittels eines additiven Fertigungsverfahrens erzeugt wird.
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Auch Übergänge zwischen dem Kanal und den Anschlussrohrelementen können mithilfe eines additiven Fertigungsverfahrens vielfältiger gestaltet werden, so dass sie sich an individuelle Anforderungen anpassen lassen.
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In diesem Zusammenhang ist es besonders vorteilhaft, wenn Öffnungsübergänge zwischen Anschlussrohrelementen und dem Kanal trichterförmig ausgestaltet sind, da hierdurch vorteilhafte Strömungsverhältnisse für Heißluft geschaffen werden können.
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Eine Individualisierung der Strömungsverhältnisse in Teilen der Heizkanaleinheit kann weiterentwickelt werden, wenn der Kanal, die Auslässe und/oder Anschlussrohrelemente jeweils unterschiedliche Querschnitte aufweisen.
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Weist der Kanal in seinem Verlauf einen sich ändernden Querschnitt auf, kann eine ihm durchströmende Heißluft individueller und präziser geführt werden.
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Ähnlich verhält es sich, wenn Auslässe in ihrem Verlauf einen sich ändernden Querschnitt aufweisen.
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Gleiches gilt hinsichtlich Anschlussrohrelemente, wenn zumindest einige davon in ihrem Verlauf einen sich ändernden Querschnitt aufweisen.
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Derartige unterschiedliche Querschnitte können an der vorliegenden Heizkanaleinheit im Sinne der Erfindung mittels eines additiven Fertigungsverfahrens einfach erzeugt werden.
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Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn der Kanal, die Auslässe, Heißluftleitelemente, Anschlussrohrelemente und/oder seitlich auskragende Schulterelemente zumindest teilweise einstückig hergestellt sind.
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Der Begriff „einstückig” beschreibt im Sinne der Erfindung ein Bauteil, welches sich durch einen homogenen bzw. monolithischen Werkstoffaufbau auszeichnet.
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Insofern ist dieses Bauteil aus einem Guss erzeugt, und dieses Bauteil zeichnet sich vorliegend insbesondere dadurch aus, dass es frei von Fügestellen, wie Schweiß-, Löt- und/oder Klebestellen ist.
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Ist der Kanal mit seinen Auslässen, Heißluftleitelementen, Anschlussrohrelementen und/oder seitlich auskragenden Schulterelementen – soweit vorhanden – zur Gänze einstückig erzeugt, kann die Herstellung der Heizkanaleinheit allgemein signifikant vereinfacht werden.
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Derart einstückig hergestellte Bereiche bzw. Teile der Heizkanaleinheit sind insbesondere auch dahingehend vorteilhaft, dass es an ihnen hinsichtlich einer zu führenden Heißluft zu weniger Strömungsirritationen kommt, so dass eine die Heizkanaleinheit durchströmende Heißluft effektiver, sprich mit weniger Verwirbelungen und damit auch mit geringeren Strömungsverlusten, geführt werden kann.
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Die Heizkanaleinheit kann konstruktiv weiter verbessert werden, wenn die Heizeinheit aus Teilen zusammengesetzt ist. Insbesondere hinsichtlich Montagearbeiten kann es vorteilhaft sein, wenn die Heizkanaleinheit aus wenigstens zwei Teilen zusammengesetzt ist, welche bevorzugt mittels eines additiven Fertigungsverfahren erzeugt sind.
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Darüber hinaus können einzelne Teile einer ersten Heizkanaleinheit auch für weitere Heizkanaleinheiten verwendet werden, so dass Heizkanaleinheiten modular gemäß einem Bauteilkastensystem zusammengesetzt werden können. Hierdurch lassen sich weitere Kostenvorteile erzielen.
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Es versteht sich, dass alle hier beschriebenen Teile bzw. Funktionsbereiche der Heizkanaleinheit, wie etwa der Kanal, Auslässe, Heißluftleitelemente, Schulterelemente und/oder Anschlussrohrelemente, mit einem hohen Individualisierungsgrad erzeugt werden können, wenn sie im Laser-Sinterverfahren erzeugt werden.
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Die Aufgabe der Erfindung wird ebenfalls von einer Umbuganlage zum Umbugen eines Dekorlagenrandes um ein Trägerteil gelöst, wobei sich die Umbuganlage durch eine Heizkanaleinheit zum Erwärmen des Dekorlagenrandes nach einem der hier beschriebenen Merkmale auszeichnet.
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Wird die Umbuganlage mit der vorliegenden Heizkanaleinheit ausgestattet, kann die gesamte Umbuganlage einfacher und kostengünstiger hergestellt werden.
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Zudem lassen sich mit einer Dekorlage kaschierte Funktionsbauteile wesentlich präziser herstellen.
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Je nach konkreter Ausgestaltung der Erfindung können somit verschiedenste Vorteile erreicht werden, entweder einzeln, in Gruppe oder alle.
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Vorteilhaft sind beispielsweise die strömungstechnische Auslegung und Gestaltungsfreiheit des vorliegenden Verfahrens.
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Insbesondere die erwähnten 3D-Verfahren ermöglichen Radien oder Querschnittsveränderungen, welche durch konventionelle bzw. subtraktive Verfahren, wie Fräsen, Drehen, Bohren oder dergleichen, gar nicht oder nur eingeschränkt verwirklicht werden können.
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Ferner sind im Vergleich zu manuellen Fertigungen insbesondere höhere Genauigkeiten erzielbar, da ein präziser und gleichmäßiger Abstand zwischen dem Kanal der Heizkanaleinheit und einem Trägerbauteil gewährleistet werden kann. Im Stand der Technik liegt diese Genauigkeit lediglich im Millimeterbereich.
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Speziell im Sinne der Erfindung eingesetzte 3D-Verfahren ermöglichen darüber hinaus eine spannungsfreie Herstellung des vorliegenden Kanals. Bei herkömmlichen Kanälen aus Rohren sind herstellungsbedingt Spannungen im Material „eingefroren”, welche insbesondere in Verbindung mit Heißluft (z. B. > 200°C) frei werden, wodurch sich der Kanal der Heizkanaleinheit verwinden kann. Hierdurch ist dann ein exakter Abstand zum Trägerbauteil oder zur Dekorlage meist nicht mehr gegeben.
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Ein vorliegend bevorzugt eingesetzter 3D-Drucker ist im Wesentlichen eine Maschine (in einer Analogie „Drucker” genannt), die dreidimensionale Werkstücke schichtweise aufbaut.
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Der Aufbau erfolgt computergesteuert aus einem oder mehreren flüssigen oder festen Werkstoffen nach vorgegebenen Maßen und Formen (CAD).
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Beim Aufbau finden physikalische oder chemische Härtungs- oder Schmelzprozesse statt. Typische Werkstoffe für das 3D-Drucken sind Kunststoffe, Kunstharze, Keramiken und Metalle.
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Zusätzlich sind weitere Merkmale, Effekte und Vorteile vorliegender Erfindung anhand anliegender Zeichnung und nachfolgender Beschreibung erläutert, in welchen beispielhaft eine im additiven Fertigungsverfahren erzeugte Heizkanaleinheit hinsichtlich ihres Kanals dargestellt und beschrieben ist.
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In der Zeichnung zeigen:
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1 schematisch eine perspektivische Aufsicht eines im additiven Fertigungsverfahren erzeugte Kanals einer Heizkanaleinheit eine Umbuganlage; und
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2 schematisch eine detaillierte Unteransicht eines Abschnitts des in der 1 gezeigten Kanals der Heizkanaleinheit.
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Die in der 1 gezeigte Heizkanaleinheit 1 einer hier nicht näher gezeigten Umbuganlage 2 zum Umbugen eines Randes einer Dekorlage um ein Trägerteil ist gemäß den Darstellungen nach den 1 und 2 hinsichtlich ihres Kanals 3 zum Führen von an einem Lufterhitzer (nicht gezeigt) erhitzter Luft bzw. Heißluft (hier nicht explizit beziffert) gezeigt.
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Der Kanal 3 ist im Wesentlichen u-förmig ausgestaltet und besitzt hierbei eine Gestalt, welche von einem ersten Ende 4 des Kanals 3 zu einem zweiten Ende 5 des Kanals 3 in Längserstreckung 6 des Kanals 3 räumlich dreidimensional mehrfach gebogen ist, wie besonders gut gemäß der Darstellung nach der 2 erkennbar ist.
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Insofern besitzt der Kanal 3 der Heizkanaleinheit 1 bereits einen etwas aufwändiger geformten Kanalverlauf.
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Dieser Kanal 3 stellt also ein wesentlicher Teil 7 der Heizkanaleinheit 1 dar.
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Wie ebenfalls gemäß der Darstellung nach der 2 gut zu erkennen ist, weist die Heizkanaleinheit 1 an ihrem Kanal 3 eine Vielzahl an Auslässen 10 (hier nur exemplarisch beziffert) auf, durch welche hindurch die in dem Kanal 3 geführte Heißluft nach außen in die Umgebung 11 ausströmen kann, um einen hier nicht näher gezeigten Randbereich einer Dekorlage zu erhitzen, so dass diese Dekorlage einerseits mit ihrem Randbereich einerseits leichter um eine Kante eines Trägerteils gebogen und sich dort entsprechend gut an das Trägerteil anschmiegen kann. Andererseits kann die Innenseite der Dekorlage, welche mit dem Trägerteil in Wirkkontakt gebracht wird, durch die Heißluft angeschmolzen und somit klebefähig gemacht werden, so dass der Randbereich der Dekorlage unter einen hier nicht gezeigten Pressstempel aufgebrachten Druck an das Trägerteil angepresst und somit dauerhaft und unlösbar angeklebt werden.
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Insofern stellen die in dem Kanal 3 eingebrachten Auslässe 10 Strömungslöcher (hier nicht explizit extra beziffert) der Heizkanaleinheit 1 dar, durch welche hindurch die in dem Kanal 3 eingeleitete Heißluft entsprechend gezielt ausströmen kann.
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Die Auslässe 10 sind mit ihren Austrittsöffnungen 12 an einer nach außen gerichteten Breitseite 13 des Kanals 3 angeordnet.
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Die an dem Lufterhitzer der Umbuganlage 2 bis zur Heißluft erhitzte Luft wird dem Kanal 3 durch mehrere Anschlussrohrelemente 15 (hier nur exemplarisch beziffert) zugeleitet.
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Die Anschlussrohrelemente 15 sind in diesem Ausführungsbeispiel an einer Schmalseite 16 des Kanals 3 angeordnet, wobei die Anschlussrohrelemente 15 an Öffnungsübergängen 17 in den Kanal 3 übergehen.
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Hierbei sind die nicht gezeigten Lufteintrittsöffnungen zwischen den Anschlussrohrelementen 15 und dem Kanal 3 im Wesentlichen rechtwinkelig zu den Austrittsöffnungen 12 der Auslässe 10 angeordnet.
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Ferner umfasst die Heizkanaleinheit 1 ein Schulterelement 20, welches sich an der äußeren Breitseite 13 des Kanals 3 in Längserstreckung 6 des Kanals 3 von dem ersten Ende 4 des Kanals 3 zu dem zweiten Ende 5 des Kanals 3 erstreckt.
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Dieses Schulterelement 20 ist als dünne Erhebung 21 ausgestaltet, und das Schulterelement 20 erhebt sich – bezogen auf die Längserstreckung 6 des Kanals 3 – radial nach außen über die Außenseite 22 des Kanals 3.
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Das Schulterelement 20 bildet hierbei einen Abschluss eines Heißluftarbeitsbereichs 23 bzw. einen Anschlag für den Rand der umzubugenden Dekorlage, wobei ein Randbereich der Dekorlage und die Austrittsöffnungen 12 des Kanals 3 zum Erhitzen dieses Randbereichs in Überdeckung gebracht werden.
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Die Austrittsöffnungen 12 befinden sich hierbei unterhalb des radial auskragenden Schulterelements 20, während die Anschlussrohrelemente 15 oberhalb des radial auskragenden Schulterelements 20 angeordnet sind.
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Der so aufgebaute Kanal 3 mit seinem mehrfach gebogenen Verlauf entlang seiner Längserstreckung 6, mit der Vielzahl an Auslässen 10, mit den Anschlussrohrelementen 15 und mit dem radial auskragenden Schulterelement 20 sind hierbei vorteilhafterweise einstückig erzeugt und ausgestaltet, wobei dieser komplexe Kanal 3 der Heizkanaleinheit 1 mittels eines additiven Fertigungsverfahrens hergestellt bzw. erzeugt ist.
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Genauer gesagt ist die Heizkanaleinheit 1 in diesem Ausführungsbeispiel mittels eines 3D-Lasersinterverfahrens hergestellt bzw. erzeugt.
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Im Sinne der Erfindung bedeutet der Begriff einstückig, dass die Werkstoffstruktur zumindest der hier beschriebenen Bestandteile der Heizkanaleinheit 1 eine durchgängig homogene Struktur besitzt.
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Mit anderen Worten bedeutet dies, dass die in den 1 und 2 gezeigte Heizkanaleinheit 1 keine Fügestellen aufweist, welche durch eine Schweiß-, Löt- und/oder Klebeverbindung erzeugt ist.
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Somit kann die hier gezeigte Heizkanaleinheit 1 in einem einzigen Fertigungsschritt erzeugt werden, wodurch sich die Herstellung der Umbuganlage 2 insgesamt signifikant vereinfacht.
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Es versteht sich, dass es sich bei dem vorstehend erläuterten Ausführungsbeispiel lediglich um eine erste Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Heizkanaleinheit handelt. Insofern beschränkt sich die Ausgestaltung der Erfindung insgesamt nicht auf dieses erste Ausführungsbeispiel.
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Sämtliche in den Unterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich beansprucht, sofern sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Heizkanaleinheit
- 2
- Umbuganlage
- 3
- Kanal
- 4
- erstes Ende
- 5
- zweites Ende
- 6
- Längserstreckung
- 7
- Teil
- 10
- Auslässe
- 11
- Umgebung
- 12
- Austrittsöffnungen
- 13
- Breitseite
- 15
- Anschlussrohrelemente
- 16
- Schmalseite
- 17
- Öffnungsübergänge
- 20
- Schulterelement
- 21
- Erhebung
- 22
- Außenseite
- 23
- Heißluftarbeitsbereich
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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