DE29507067U1 - Vorrichtung zum kleberfreien Umbug von Verkleidungsteilen - Google Patents
Vorrichtung zum kleberfreien Umbug von VerkleidungsteilenInfo
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Description
Zeichen : GTB/Dr.Bu-oe #.'# j * l^l '*" ' **l I
Seite : 1 Paul Kiefel GmbH
Datum : Freilassing, den 26. April 1995
GEBRAUCHSMUSTERANMELDUNG
Dekorative Verkleidungsteile, beispielsweise die Innenverkleidung von Kraftfahrzeugen, wie
A-, B-, C-Säulenverkleidungen, Kartentaschen, Türträger, Instrumententafeln,
Handschuhkastendeckel, etc., bestehen meist aus einem formstabilen Trägerteil, das mit einem
dekorativen textlien Verkleidungsmaterial oder einer dehnbaren Kunststoffolie überzogen
(kaschiert) ist.
Dabei besteht in den meisten Fällen die Notwendigkeit, das dekorative Verkleidungsmaterial
um den Rand des Trägerteils herumzuführen (umzubugen) und an der Innenseite des Trägerteiles zu fixieren, einmal, um Klapper- oder Quietschgeräusche, die zwischen dem
ungeschützten Rand des Trägerteils und dem Innenblech des PKWs entstehen können, zu
vermeiden, zum anderen aus optischen Gründen.
Umbugvorrichtungen für den beschriebenen Zweck sind in zahlreichen Ausführungen bekannt.
Sie bestehen in der Regel aus einer der Kontur des Verkleidungsteils angepaßten Aufnahmeform, gegen die das Verkleidungsteil gespannt wird sowie einer Reihe von
sogenannten Umbugschiebern, Formstücken, deren Wirkfläche im Einlegezustand an der
Außenfläche des umzubugenden Randes des Dekormaterials anliegt, und die eine Bewegung
derart ausführen können, daß der überstehende Rand des Dekormaterials um den Rand des
Trägerteiles herumgeführt und gegen dessen Innenseite gepreßt wird.
Die Haftung des umgebugten Randes des Dekormaterials an der Innenseite des Trägerteils
wird in der Regel dadurch erzielt, daß eine der genannten Zonen vor dem Umbugvorgang mit
einem Kleber beschichtet wird. Zum Einsatz kommen hierfür entweder Kontaktkleber oder
wärmeaktivierbare Kleber. Letztere werden entweder unmittelbar vor dem Umbugvorgang
durch Aufheizung mittels Wärmestrahlung oder Heißluft klebfähig gemacht, oder nach dem
Umbugvorgang durch indirekte Erwärmung der Klebezone durch den umgebugten Rand des
Trägermaterials hindurch mit Hilfe der geheizten Wirkflächen der Umbugschieber aktiviert.
Bei allen bekannten Verfahren ist der notwendige Kleberauftrag nachteilig, da er einerseits mit
zusätzlichen Materialkosten für den Kleber verbunden ist, andererseits aufwendige
Verfahrensschritte zum sauberen und emissionsarmen Auftragen der Kleberschicht voraussetzt.
Paul Kiefel GmbH ■ Industriestraße 17-19 · D-83395 Freilassing · Telefon*086SI/78-&Ogr;" Telex 56625 kiehf d · Telefax 08654/78-490
Seite : 2 .'^ I
Datum : Freilassing, den 26. April 1995*
Aufgabe der nachfolgend beschriebenen Erfindung ist es daher, einen kleberfreien Umbug zu
erzeugen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung arbeitet in der Weise, daß der innere
Randbereich des Trägerteils, an dem der umgebugte Rand des Dekormaterials anhaften soll,
unmittelbar vor dem Umbugvorgang soweit aufgeheizt wird, daß seine Oberfläche angeschmolzen und demgemäß klebfähig gemacht wird. Selbstverständlich ist dieses Verfahren
nur anwendbar, wenn das Trägerteil ganz oder teilweise aus thermoplastischem Kunststoff
besteht. Dies ist aber bei den meisten der derzeit eingesetzten Trägerteilen der Fall.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen, Figur 1 und 2,
beschrieben. Die beiden Zeichnungen zeigen schematisch jeweils senkrecht zueinander
angeordnete Vertikalschnitte durch die Vorrichtung. Hierbei bedeutet Pos. 1 das Trägerteil - in
diesem Fall eine Automobil-Kartentasche - und Pos. 2 die auf die Außenseite des Trägerteils
(1) aufkaschierte Schicht aus Dekormaterial. Das umzubugende Teil liegt in einer
Teilaufnahme (3), deren Innenkontur der Außenkontur des Dekormaterials entspricht, und
wird gegen die Aufnahme (3) mit Hilfe von hier nicht dargestellten Einrichtungen, wie
Spannern oder gegebenenfalls auch Vakuumsaugern, unverrückbar festgehalten. Die Teilaufnahme (3) ist gegenüber dem Vorrichtungsunterteil (4) in geeigneter Weise aushebbar
angeordnet. Die zu diesem Zweck dargestellten Führungssäulen (9) haben nur beispielhaften
Charakter. Pos. 5 zeigt den Schnitt durch einen Umbugschieber, der einteilig oder mehrteilig
ausgeführt sein kann, und im gezeichneten Beispiel eine waagerechte Bewegung parallel zum
Randbereich des Trägerteils (1) in Pfeilrichtung ausführen kann. Pos. 6 stellt die
Heizeinrichtung zum Aufheizen des inneren Randes des Trägerteils (1) dar. Sie ist so oberhalb
der Umbugvorrichtung befestigt, daß der aufzuheizende Bereich des Trägerteils durch
Ausheben der Teilaufnahme (3) aus dem Vorrichtungsunterteil (4) mit Hilfe der Führungssäulen (9) in einfacher Weise in ihren Wirkbereich gebracht werden kann.
Im gezeichneten Beispiel erfolgt die Heizung durch Konvektion mit Hilfe von Heißluft. Hierzu
ist eine Heißluftdüse (6) als Hohlkörper aus einem wärmebeständigen Material ausgebildet,
dessen Wirkfläche Bohrungen oder Schlitze aufweist, durch die die Heißluft gezielt auf die
aufzuschmelzende Zone des Trägerteils geleitet wird. Die Aufheizung der Luft erfolgt im
gezeichneten Beispiel durch an sich bekannte, handelsübliche Luftstromerhitzer (7), die im
wesentlichen aus einem Glasrohr bestehen, in das kalte Luft (8) eingeblasen wird, und das
einen elektrisch geheizten Heizkörper enthält, der thermostatisch geregelt werden kann und die
Aufheizung der durchströmenden Luft auf eine Temperatur zwischen 400 und 700 Grad C
bewirkt.
In einer anderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist der Heizkörper (6)
durch einen der Kontur der Klebezone entsprechend gebogenen Infrarot-Heizstrahler ersetzt,
der ebenfalls ein gezieltes Aufschmelzen der gewünschten Kleberzone durch Wärmestrahlung
bewirkt.
Datum : Freilassing, den 26. April
Nach dem Einlegen des umzubugenden Teils (1) und (2) in die Teilaufnahme (3) und dem
Festspannen in dieser, wird die Teilaufnahme (3) mit dem umzubugenden Teil nach oben in die
strichpunktiert gezeichnete Position (V), (2') und (3') gehoben. In dieser Stellung liegt die zu
erwärmende Zone des Trägerteils (1) unmittelbar im Wirkbereich der Heizdüse (6). Der
umzubugende Rand des Dekormaterials (2) steht über den Rand des Trägerteils (1) frei hinaus.
Nach Ablauf einer durch Versuche ermittelten Heizzeit, die normalerweise im Bereich
zwischen 2 und 10 Sekunden liegt, wird die Teilaufnahme (3) mit dem umzubugenden Teil (1)
und (2) in die ausgezogen gezeichnete, unterste Stellung gebracht. Hierbei wird durch die
Kante des Umbugschiebers (5) der überstehende Rand des Dekormaterials (2) nach innen
aufgestellt. Die Umbugschieber (5) fuhren nunmehr die eigentliche Umbugbewegung in die
gestrichelt gezeichnete Position (5') durch (Pfeilrichtung), wodurch der Rand des
Dekormaterials um den Rand des Trägerteils (1) umgelegt wird. Anschließend wird die
Teilaufhahme (3) mit einer einstellbaren Kraft angehoben, so daß gegenüber der der
Innenfläche des Trägerteils zugekehrten Fläche des Umbugschiebers (5) ein Druck aufgebaut
wird, der den umgebugten Rand des Verkleidungsmaterials bis zum Erstarren der Kleberzone
an diese anpreßt.
Nach Ablauf einer einstellbaren, ebenfalls durch Versuche zu ermittelnden Abkühlzeit, die in
der Regel im Bereich zwischen 2 und 6 Sekunden liegt, wird die Teilaufnahme wieder
abgesenkt und die Umbugschieber werden zurückgezogen, so daß das umgebugte Teil nach
Öffnen der Spannvorrichtungen entnommen werden kann.
Es sind Vorrichtungen bekannt, die in ähnlicher Weise arbeiten, wie die beschriebene
erfindungsgemäße Vorrichtung, bei denen aber die Erwärmung der Klebezone durch Wärmeleitung mit Hilfe eines elektrisch beheizten, der Kontur der Innenfläche des Trägerteils
im Randbereich exakt angepaßten Heizelements erfolgt. Diese Heizelemente müssen mit einer
sehr hohen Präzision hergestellt sein, um überall satt an der Innenkontur des Trägerteils
anzuliegen. Außerdem ist es erforderlich, ihre Oberfläche mit einem antiadhäsiven Material zu
beschichten, um ein Anhaften der aufgeschmolzenen Oberfläche des Trägerteils am Heizelement zu verhindern. Sie weisen demgemäß gegenüber der erfindungsgemäßen
Vorrichtung erhebliche Nachteile auf.
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Umbugen des überstehenden Randes einer Schicht aus dekorativem
Verkleidungsmaterial um den Rand eines Trägerteils, das ganz oder teilweise aus thermoplastischem Kunststoff besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Haftung des
umgebugten Randes des Dekormaterials an der Innenfläche des Trägerteils ohne Zuführung
eines zusätzlichen Klebers dadurch erfolgt, daß die Oberfläche der Innenkontur des
Trägerteils im Umbugbereich angeschmolzen und dadurch haftfähig gemacht wird,
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Führungselemente für die
Teilaufnahme (3) gegenüber dem Vorrichtungsunterteil (4) derartig ausgeführt sind, daß sie
sowohl das Heranführen des Trägerteils an das Heizelement (6) als auch nach Zurückziehen
und Vorschieben der Umbugschieber die Aufbringung des Klebedrucks gestatten.
3. Vorrichtung nach Ansprüchen 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß das Aufschmelzen der
Klebezone am Trägerteil durch Konvektion mittels Heißluft erfolgt, die durch Düsenbohrungen oder Schlitze aus einem der Form der zu erwärmenden Kontur angepaßten
Hohlkörper austreten, wobei die Erwärmung der Luft vor dem Eintritt in den Hohlkörper
mit Hilfe an sich bekannter Luft Stromerhitzer erfolgt,
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß das Aufschmelzen
der Klebezone durch Wärmestrahlung mit Hilfe eines der zu erwärmenden Kontur entsprechend gebogenen handelsüblichen Infrarot-Rohrstrahlers mit Temperaturregelung
oder eine andere Wärmestrahlungsquelle erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE29507067U DE29507067U1 (de) | 1995-04-27 | 1995-04-27 | Vorrichtung zum kleberfreien Umbug von Verkleidungsteilen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE29507067U DE29507067U1 (de) | 1995-04-27 | 1995-04-27 | Vorrichtung zum kleberfreien Umbug von Verkleidungsteilen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE29507067U1 true DE29507067U1 (de) | 1995-09-28 |
Family
ID=8007346
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE29507067U Expired - Lifetime DE29507067U1 (de) | 1995-04-27 | 1995-04-27 | Vorrichtung zum kleberfreien Umbug von Verkleidungsteilen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE29507067U1 (de) |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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R207 | Utility model specification |
Effective date: 19951109 |
|
R163 | Identified publications notified |
Effective date: 19960308 |
|
R150 | Utility model maintained after payment of first maintenance fee after three years |
Effective date: 19980819 |
|
R151 | Utility model maintained after payment of second maintenance fee after six years |
Effective date: 20011108 |
|
R152 | Utility model maintained after payment of third maintenance fee after eight years |
Effective date: 20030523 |
|
R071 | Expiry of right |