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Die Erfindung betrifft ein Bauteil für ein Fahrzeug, insbesondere einen Kraftwagen, gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Derartige Bauteile für Fahrzeuge, insbesondere Kraftwagen wie beispielsweise Personenkraftwagen, sind aus dem allgemeinen Stand der Technik und insbesondere aus dem Serienfahrzeugbau bereits hinlänglich bekannt. Das Bauteil kommt insbesondere als Interieurbauteil zum Einsatz. Dabei ist das Bauteil beispielsweise als Blende ausgebildet, welche auch als Dekorblende bezeichnet wird. Die Blende wird im Innenraum eines Fahrzeugs genutzt, um beispielsweise wenigstens ein weiteres Bauelement des Fahrzeugs in Richtung des Innenraums zu verkleiden.
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Dabei weist das Bauteil einen Grundkörper auf, welcher einen ersten Teilbereich, einen gegenüber dem ersten Teilbereich zurückversetzten zweiten Teilbereich und einen zwischen den Teilbereichen angeordneten Übergangsbereich aufweist, über den der erste Teilbereich in den zweiten Teilbereich übergeht. Ferner umfasst das Bauteil einen Lack, mit welchem die Teilbereiche und der Übergangsbereich versehen sind. Mit anderen Worten sind die Teilbereiche und der Übergangsbereich lackiert. Üblicherweise ist das Bauteil mehrteilig ausgebildet, wobei beispielsweise der erste Teilbereich durch ein erstes Bauelement und der zweite Teilbereich durch ein zweites Bauelement gebildet ist. Dabei sind die Bauelemente separat voneinander ausgebildet und miteinander verbunden. Ferner offenbart die
DE 10 2014 009 945 A1 ein Lackierverfahren zum Lackieren eines Bauteils mit einem Dekor.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Bauteil der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass das Bauteil auf einfache und kostengünstige Weise hergestellt werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Bauteil mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Um ein Bauteil der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art derart weiterzuentwickeln, dass das Bauteil auf besonders einfache und kostengünstige Weise hergestellt werden kann, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Grundkörper einstückig ausgebildet ist, wobei der Übergangsbereich einen konvexen Radius und einen sich direkt an den konvexen Radius anschließenden und zwischen dem konvexen Radius und einem der Teilbereiche angeordneten konkaven Radius aufweist, über welchen der Übergangsbereich in den einen Teilbereich übergeht. Dies bedeutet, dass der Übergangsbereich seinerseits über die Radien in den einen Teilbereich übergeht, wobei der konkave Radius zwischen dem konvexen Radius und dem einen Teilbereich angeordnet ist. Dadurch weist der Grundkörper eine Geometrie auf, die es ermöglicht, den Grundkörper einstückig auszugestalten und dabei mit dem Lack zu versehen, das heißt zu lackieren, ohne dass es zur Entstehung von Lackanhäufungen, das heißt sogenannten Speckkanten, kommt.
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Dadurch, dass der zweite Teilbereich gegenüber dem ersten Teilbereich zurückversetzt ist, weist der Grundkörper beziehungsweise das Bauteil eine formale beziehungsweise optische Trennung auf. Der Erfindung liegt dabei insbesondere die Erkenntnis zugrunde, dass ein solches, eine optische Trennung aufweisendes Bauteil herkömmlicherweise nur dann lackiert derart werden kann, dass es nicht zu unerwünschten Lackanhäufungen kommt, wenn der Grundkörper mehrteilig ausgebildet wird. Im Rahmen dieser mehrteiligen Ausgestaltung des Grundkörpers ist der erste Teilbereich beispielsweise durch ein erstes Bauelement und der zweite Teilbereich durch ein separat vom ersten Bauelement ausgebildetes, zweites Bauelement gebildet, welches beispielsweise mit dem ersten Bauelement verbunden wird beziehungsweise ist. Infolge dieser Mehrteiligkeit kann zwar das Auftreten von Lackanhäufungen, welche die Qualität des Bauteils negativ beeinträchtigen, vermieden werden, jedoch führt die Mehrteiligkeit zu einer aufwendigen und kostenintensiven Herstellung des Bauteils.
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Das erfindungsgemäße Bauteil hingegen kann mit einer solchen Geometrie ausgestaltet werden, dass der Grundkörper einstückig ausgebildet werden kann, wobei der Grundkörper lackiert werden kann, ohne dass es zu unerwünschten Lackanhäufungen kommt. Dadurch kann das Bauteil einfach und kostengünstig hergestellt werden. Dies ist besonders vorteilhaft bei der Verwendung von glänzenden Lacken beziehungsweise Lacken mit glänzenden Bestandteilen. Unter der einstückigen Ausgestaltung des Grundkörpers ist insbesondere zu verstehen, dass zumindest die Teilbereiche und der Übergangsbereich einstückig miteinander ausgebildet sind.
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Durch die beschriebene Ausgestaltung des beispielsweise als Kunststoffblende ausgebildeten Bauteils kann das Bauteil mit einem qualitativ hochwertigen Lack versehen werden, wodurch das Bauteil optisch hochwertig ausgebildet werden kann. Da der Grundkörper einstückig ausgebildet ist, können die Kosten im Vergleich zu einer zweiteiligen oder mehrteiligen Ausgestaltung des Grundkörpers erheblich reduziert werden. Ferner ist es möglich, den Grundkörper aus einem kostengünstigen Material wie beispielsweise Kunststoff auszugestalten, sodass die Verwendung von kostenintensiven Materialien wie beispielsweise Aluminium und/oder die Verwendung von kostenintensiven Techniken wie beispielsweise Folientechnologien vermieden werden kann. Mit anderen Worten kann der Grundkörper auf besonders einfache und kostengünstige Weise mit dem Lack versehen werden, ohne eine Folientechnologie einsetzen zu müssen. Bei dem Einsatz einer Folientechnologie ist es Stand der Technik, dass in einem Randbereich definierte Kanten gestaltet werden müssen, welche bearbeitet werden müssen. Auch dies führt zu einer aufwendigen und kostenintensiven Herstellung, was mittels des erfindungsgemäßen Bauteils vermieden werden kann.
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Insbesondere ist es möglich, den Grundkörper und somit das Bauteil insgesamt besonders hochwertig zu lackieren und hierbei beispielsweise den Grundkörper mit einem mehrschichtigen Lack zu versehen, welcher beispielsweise eine Auftragsdicke von 61 Mikrometer haben kann. Aufgrund der Geometrie des Grundkörpers, insbesondere des Übergangsbereichs, kann auch bei der Verwendung von mehrschichtigen Lacken und/oder bei der Verwendung von Lacken mit einer großen Schichtdicke Materialanhäufungen, welche die Qualität des Bauteils beeinträchtigen, vermieden werden. Gleichzeitig ist es möglich, mittels des Übergangsbereichs einen optisch gewünschten Absatz zu schaffen, sodass das beispielsweise als Dekorteil ausgebildete Bauteil eine formale, das heißt insbesondere optische Trennung aufweist.
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Dabei ist beispielsweise durch den Übergangsbereich ein Vorsprung beziehungsweise eine Ausbuchtung gebildet, der beziehungsweise die gegenüber dem ersten Teilbereich, insbesondere gegenüber dem einen Teilbereich, erhaben ist. Vorzugsweise handelt es sich bei dem einen Teilbereich um den ersten Teilbereich.
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Der Erfindung liegt ferner die Erkenntnis zugrunde, dass bislang Bauteile beziehungsweise deren Geometrien derart hergestellt werden, dass keine formalen Trennungen und somit keine Übergänge auftreten, an denen Lackanhäufungen entstehen können. Kommen jedoch formale Trennungen zum Einsatz, so werden die Bauteile üblicherweise mehrteilig aufgebaut, um nicht oder schlecht lackierbare Bereiche zu vermeiden. Alternativ oder zusätzlich kommen üblicherweise kostenaufwendige Materialien und/oder kostenaufwendige Techniken wie beispielsweise eine Folienkaschierung zum Einsatz. Diese Nachteile und Probleme können bei dem erfindungsgemäßen Bauteil vermieden werden, da der Grundkörper, insbesondere der Übergangsbereich, durch die entsprechende Ausgestaltung und Anordnung der Radien eine solch vorteilhafte Geometrie aufweist, dass der Grundkörper auf einfache und kostengünstige Weise lackiert und einstückig ausgebildet werden kann, ohne dass es dabei zu Lackanhäufungen kommt.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnungen; diese zeigen in:
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1 eine schematische und perspektivische Vorderansicht auf ein Bauteil für ein Fahrzeug, mit einem Grundkörper, welcher einstückig ausgebildet ist und einen Übergangsbereich mit einem konvexen Radius und einem sich direkt daran anschließenden konkaven Radius aufweist;
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2 eine schematische Querschnittsansicht durch das Bauteil;
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3 ausschnittsweise eine weitere schematische und vergrößerte Querschnittsansicht durch das Bauteil in einem in 2 mit B bezeichneten Bereich; und
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4 ausschnittsweise eine weitere schematische und vergrößerte Schnittansicht durch das Bauteil in einem in 3 mit C bezeichneten Bereich.
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In den Fig. sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt in einer schematischen und perspektivischen Vorderansicht ein im Ganzen mit 10 bezeichnetes Bauteil für ein Fahrzeug, insbesondere einen Personenkraftwagen. Das Bauteil 10 ist ein Interieurbauteil in Form einer Blende, welche auch als Dekorblende bezeichnet wird. In fertig hergestelltem Zustand des Fahrzeugs ist das Bauteil 10 im Innenraum des Fahrzeugs angeordnet, wobei zumindest ein Teilbereich wenigstens eines weiteren Bauelements des Fahrzeugs mittels des Bauteils 10 zum Innenraum hin verkleidet ist. Dieses weitere Bauelement ist beispielsweise in 2 erkennbar und dort mit 12 bezeichnet. Bei dem weiteren Bauelement 12 handelt es sich beispielsweise um einen Träger, mit welchem das als Dekorblende ausgebildete Bauteil 10 verbunden ist.
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Besonders gut in Zusammenschau mit 2 ist erkennbar, dass das Bauteil 10 einen Grundkörper 14 aufweist, welcher einen ersten Teilbereich 16 und einen gegenüber dem ersten Teilbereich zurückversetzten zweiten Teilbereich 18 aufweist. Dies bedeutet, dass der erste Teilbereich 16 gegenüber dem zweiten Teilbereich 18 erhaben ist, sodass eine formale Trennung 20 des Bauteils 10 geschaffen ist. Unter dieser formalen Trennung 20 ist insbesondere eine optische Trennung des Bauteils 10, insbesondere der Teilbereiche 16 und 18, zu verstehen, da dadurch, dass der Teilbereich 18 gegenüber dem Teilbereich 16 zurückversetzt ist, ein optisch gewünschter Absatz beziehungsweise eine optisch gewünschte Stufe geschaffen ist.
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Ferner weist der Grundkörper 14 einen zwischen den Teilbereichen 16 und 18 angeordneten Übergangsbereich 22 auf, über welchen der erste Teilbereich 16 in den zweiten Teilbereich 18 übergeht beziehungsweise umgekehrt. Außerdem weist das Bauteil 10 einen Lack 24 auf, mit welchem die Teilbereiche 16 und 18 und der Übergangsbereich 22 versehen sind. Mit anderen Worten sind die Teilbereiche 16 und 18 und der Übergangsbereich 22 lackiert. Der Übergangsbereich 22 ist besonders gut aus 3 und 4 erkennbar.
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Um eine besonders einfache und kostengünstige Herstellung des Bauteils 10 realisieren zu können, ist der Grundkörper 14 einstückig ausgebildet. Dies bedeutet, dass die Teilbereiche 16 und 18 und der Übergangsbereich 22 einstückig miteinander ausgebildet, das heißt durch den einstückigen Grundkörper 14 gebildet sind. Dabei ist der Grundkörper 14 beispielsweise aus einem Kunststoff gebildet, sodass das Bauteil 10 beispielsweise als Kunststoffblende ausgebildet ist.
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Um dabei das Bauteil 10 einfach und kostengünstig und ohne die Entstehung von unerwünschten Lackanhäufungen lackieren zu können, weist der Übergangsbereich 22 einen konvexen Radius R1 und einen sich direkt an den konvexen Radius R1 anschließenden konkaven Radius R2 auf, welcher zwischen dem konvexen Radius R1 und dem ersten Teilbereich 16 angeordnet ist, sodass der Übergangsbereich 22 ausgehend vom zweiten Teilbereich 18 über den konvexen Radius R1 und den konkaven Radius R2 in den ersten Teilbereich 16 übergeht. Mit anderen Worten ist der konkave Radius R2 zwischen dem ersten Teilbereich 16 und dem konvexen Radius R1 angeordnet, sodass der Übergangsbereich 22 über den konkaven Radius R2 in den ersten Teilbereich 16 übergeht. Dabei ist unter dem konvexen Radius R1 zu verstehen, dass der konvexe Radius R1 in Einbaulauge des Bauteils 10, welches die Einbaulage in fertig hergestelltem Zustand des Fahrzeugs einnimmt, zum Innenraum hin gewölbt ist, wobei der konkave Radius R2 vom Innenraum weg gewölbt ist.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn der konvexe Radius R1 in einem Bereich von einschließlich 1 Millimeter bis einschließlich 2 Millimeter liegt. Ferner hat es sich als besonders vorteilhaft gezeigt, wenn der konkave Radius R2 in einem Bereich von einschließlich 0,2 Millimeter bis einschließlich 0,5 Millimeter liegt. Dadurch weist das Bauteil 10 beziehungsweise der Grundkörper 14 eine solche Geometrie auf, dass der Grundkörper 14 ohne den Einsatz von Folientechnologien und somit besonders einfach und kostengünstig lackiert werden kann, ohne dass es zur Entstehung von unerwünschten und die Qualität des Bauteils 10 beeinträchtigenden Lackanhäufungen kommt. Dabei bildet der Lack 24 vorzugsweise wenigstens eine durchgängige Lackschicht, mit welcher die einstückig ausgebildeten Teilbereiche 16 und 18 und der einstückig mit den Teilbereichen 16 und 18 ausgebildete Übergangsbereich 22 versehen sind.
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Ferner ist besonders gut aus 2 und 3 erkennbar, dass durch den Übergangsbereich 22 ein Vorsprung oder eine Ausbuchtung gebildet ist, welche gegenüber dem ersten Teilbereich 16 erhaben ist. Dadurch kann eine optisch besonders vorteilhafte und besonders gut wahrnehmbare formale Trennung 20 des Bauteils 10 realisiert werden bei gleichzeitiger Realisierung einer einfachen und kostengünstigen Lackierbarkeit des Grundkörpers 14 bei gleichzeitiger Möglichkeit, den Grundkörper 14 einstückig auszugestalten. Dadurch können die Kosten des Bauteils 10 besonders gering gehalten werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014009945 A1 [0003]