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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung von Motorstartparametern für einen Antriebsmotor eines Kraftfahrzeugs mit einem Start-Stopp-System nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art. Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung für ein Kraftfahrzeug zur Durchführung eines solchen Verfahrens sowie ein Computerprogramm mit Programmcodemitteln.
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Zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs in Kraftfahrzeugen werden in der Praxis sogenannte Start-Stopp-Systeme eingesetzt. Das Start-Stopp-System schaltet den Motor im Stand oder in Leerlauf- bzw. Rollphasen unter bestimmten Bedingungen ab und startet den Antriebsmotor des Kraftfahrzeugs bei Bedarf automatisch wieder. Herstellerbedingt kann ein derartiges System auch als Stopp-Start-System, Start-Stopp-Automatik, Stopp-Start-Automatik oder Stopp-&Start-System bezeichnet werden. Ein derartiges System kann beispielsweise in Personenkraftwagen, Motorrollern, Krafträdern und Lastkraftwagen verwendet werden. Insbesondere ist vorgesehen, dass der Antriebsmotor des Kraftfahrzeugs in Standphasen, beispielsweise an Ampelanlagen, oder beim Zurollen auf eine Stoppsituation sowie in Leerlaufphasen, beispielsweise an einem Gefälle, abgeschaltet wird.
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Um eine möglichst hohe Benutzerfreundlichkeit zu gewährleisten und somit eine hohe Akzeptanz des Systems zu erwirken, ist es erforderlich, dass der Antriebsmotor bei Bedarf möglichst rasch wieder in Betrieb genommen werden kann. Zusätzlich soll die Inbetriebnahme bzw. der Wiederanlauf des Antriebsmotors möglichst unbemerkt, also beispielsweise ruckfrei, stattfindet.
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Aus der
DE 10 2008 040 830 A1 ist ein Verfahren einer Start-Stopp-Steuerung für eine Brennkraftmaschine in einem Kraftfahrzeug bekannt, durch das ein Wiederstart der Brennkraftmaschine nach einem kurzfristigen Stopp rasch ausführbar ist. Es wird beschrieben, wie mittels einer Betriebsstrategie bereits während des Auslaufens der Brennkraftmaschine auf die Brennkraftmaschine derart eingewirkt werden kann, dass ein Wiederstart möglichst schnell möglich ist.
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Weiter ist in der
DE 10 2010 021 404 A1 beschrieben, wie ein Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeugs mit einem Start-Stopp-System möglichst ohne einen Startruck wieder gestartet werden kann. Insbesondere ist beschrieben, dass darauf geachtet werden muss, dass der Verbrennungsmotor zwar in möglichst vielen Betriebssituationen ruckfrei gestartet wird, im Bedarfsfall aber ein möglicher Startruck in Kauf genommen werden muss, um den Wiederstart des Verbrennungsmotors unter allen Umständen zu gewährleisten. Insbesondere werden hierfür eine Kühlwassertemperatur und eine Höhenlage des Kraftfahrzeugs mit entsprechenden Schwellwerten verglichen.
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In der Praxis hat sich gezeigt, dass ein komfortabler – also möglichst ruckfreier – Start des Antriebsmotors sich nicht mit den Anforderungen an einen dynamischen – also möglichst raschen – Start des Antriebsmotors kombinieren lässt. Um dem Fahrer des Kraftfahrzeugs selbst die Wahl der Startvariante zu ermöglichen ist es aus dem Stand der Technik, beispielsweise auch aus der
DE 10 2010 021 404 A1 , bekannt, den Betätigungsgrad eines Fahrpedals als Auswahlkriterium für eine der Startvarianten zu verwenden. Beispielsweise kann ein dynamischer Start des Antriebsmotors vorgenommen werden, wenn der Fahrer des Kraftfahrzeugs das Gaspedal über 50% betätigt; ansonsten wird ein komfortabler Start des Antriebsmotors vorgenommen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Start eines Antriebsmotors eines Kraftfahrzeugs mit einem Start-Stopp-System flexibler und benutzerfreundlicher vorzunehmen, als dies mit dem gegebenen Stand der Technik möglich ist.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die in Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
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Dadurch, dass die Motorstartparameter in Abhängigkeit einer Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs bestimmt werden, kann das subjektive Empfinden des Fahrers bei einem Start des Antriebsmotors unter Betriebsbedingungen des Kraftfahrzeugs für die Auswahl einer Startvariante berücksichtigt werden. Ein dynamischer Start und ein komfortabler Start des Antriebsmotors können bei verschiedenen Geschwindigkeiten des Kraftfahrzeugs als unterschiedlich störend wahrgenommen werden. Des Weiteren können sich die Anforderungen an einen dynamischen Motorstart bei verschiedenen Geschwindigkeiten des Kraftfahrzeugs, insbesondere im Vergleich zu einem Stillstand des Kraftfahrzeugs, verändern.
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Eine gewünschte Startvariante für den Antriebsmotor des Kraftfahrzeugs kann dabei vorteilhaft durch eine entsprechende Wahl von Motorstartparametern selektiert werden. In vorteilhafter Weise können dabei auch Motorstartparameter bestimmt werden, die einen stufigen oder auch fließenden Übergang zwischen einem dynamischen und einem komfortablen Start des Antriebsmotors ermöglichen; nachfolgend als ausgewogener Start des Antriebsmotors bezeichnet. Mit einem ausgewogenen Start ist insbesondere eine beliebige Kompromisslösung zwischen dynamischem und komfortablem Start gemeint.
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Als Antriebsmotor kann vorliegend ein Verbrennungsmotor, beispielsweise ein Dieselmotor oder Benzinmotor, ein Elektromotor oder ein hybrides Antriebskonzept verstanden werden.
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Selbstverständlich kann nach wie vor eine Eingabe des Fahrers zur Prognose einer gewünschten Motorstartvariante zusätzlich zur Bestimmung der Motorstartparameter in Abhängigkeit der Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs stattfinden. Die hierfür überwachte Vorrichtung zur Regelung einer Antriebsmotorleistung des Kraftfahrzeugs kann dabei beispielsweise als Gaspedal oder Handgasbedienelement ausgebildet sein.
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Die Prognose einer gewünschten Motorstartvariante erfolgt in der Regel durch die Überwachung des Gaspedals. Die Vorrichtung zur Regelung einer Antriebsmotorleistung des Kraftfahrzeugs kann allerdings auch eine Geschwindigkeitsregelanlage, ein Abstandsregeltempomat oder ein Bestandteil einer Geschwindigkeitsregelanlage oder eines Abstandsregeltempomats sein. Wenn ein solches System oder ein ähnliches System aktiv die Antriebsmotorleistung regelt, kann an Stelle der Überwachung der manuellen Vorrichtung zur Regelung einer Antriebsmotorleistung, also z. B. an Stelle der Überwachung des Gaspedals oder des Handgasbedienelements, eine Stellgröße aus der Geschwindigkeitsregelanlage, dem Abstandsregeltempomat oder einem ähnlichen System überwacht werden. Als Ersatzgröße wird somit das Wunschmoment für den Antrieb aus dem oder den automatischen Regelungssystemen verwendet.
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In einer Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass bei dem Überwachen der Eingabe des Fahrers an die Vorrichtung zur Regelung einer Antriebsmotorleistung ein Sollwert und/oder ein Sollwert-Gradient berücksichtigt wird, und dass die Motorstartparameter in Abhängigkeit von wenigstens einem Schwellenwert für den Sollwert und/oder für den Sollwert-Gradienten bestimmt werden. Bei einem Sollwert kann es sich beispielsweise um den Betätigungsgrad eines Fahrpedals handeln. Eine Überwachung und ein Abgleich mit Schwellenwerten ist ein technisch einfaches und bewährtes Konzept und kann dementsprechend auch zur Realisierung der Überwachung der Eingabe des Fahrers an die Vorrichtung zur Regelung einer Antriebsmotorleistung von Vorteil sein. In vorteilhafter Weise können hierfür auch bereits in dem Kraftfahrzeug vorhandene Vorrichtungen und Verfahren mitverwendet werden.
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Weiter kann vorgesehen sein, dass der wenigstens eine Schwellenwert für den Sollwert und/oder für den Sollwert-Gradienten in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs festgelegt wird. Da für die Bestimmung der Motorstartparameter einerseits die Daten einer Eingabe des Fahrers an die Vorrichtung zur Regelung einer Antriebsmotorleistung des Kraftfahrzeugs und andererseits die Daten betreffend die Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs berücksichtigt werden, kann eine Anpassung der Schwellenwerte in Abhängigkeit der Geschwindigkeit eine vorteilhafte Realisierung darstellen. Hierfür könnte beispielsweise eine Lookup-Tabelle, beinhaltend die Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs als Eingangsparameter und den wenigstens einen Schwellenwert als Ausgangsparameter, verwendet werden.
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In einer Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der dynamische Start des Antriebsmotors mit steigender Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs bevorzugt wird. Erfahrungsgemäß nehmen Vibrationen und Geräusche mit der Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs zu. Dementsprechend kann ein dynamischer Start des Antriebsmotors, der einen charakteristischen Startruck mit sich bringt, bei höheren Geschwindigkeiten des Kraftfahrzeugs zunehmend verschleiert werden. Des Weiteren kann die Notwendigkeit eines dynamischen Starts bei höheren Geschwindigkeiten des Kraftfahrzeugs zunehmen. Folglich kann es von Vorteil sein, einen Start des Antriebsmotors mit steigender Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs rascher durchzuführen. Selbstverständlich kann auch ein ausgewogener Start des Antriebsmotors vorgesehen sein, der sich in seiner Ausprägung mit steigender Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs von einem komfortablen Start zunehmend – stufig oder fließend – zu einem rein dynamischen Start verschiebt. Eine komplementäre Anwendung, bei der der dynamische Start bei sinkender Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs bevorzugt wird, ist allerdings ebenfalls vorstellbar und an dieser Stelle nicht auszuschließen. Ebenfalls ist es denkbar, eine oder mehrere bestimmte Geschwindigkeiten des Kraftfahrzeugs für bestimmte Startvarianten zu bevorzugen.
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Es kann außerdem vorgesehen sein, dass der wenigstens eine Schwellenwert für den Sollwert und/oder für den Sollwert-Gradienten mit steigender Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs abnehmend festgelegt wird. Dadurch, dass der wenigstens eine Schwellenwert mit steigender Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs abnimmt, wird die Eingabe des Fahrers an die Vorrichtung zur Regelung eine Antriebsmotorleistung des Kraftfahrzeugs mit zunehmender Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs weniger stark gewichtet und ein dynamischer Start tendenziell bevorzugt. Somit kann beispielsweise ein geringer Betätigungsgrad eines Gaspedals bereits zu einem dynamischen Start des Antriebsmotors führen.
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Es kann vorgesehen sein, dass in die Motorstartparameter zumindest thermodynamische Einspritzparameter und/oder Zündparameter und/oder Regelparameter eines Startergenerators mit einbezogen werden. Durch die Auswahl entsprechender Motorparameter kann ein Drehzahl-Gradient des Antriebsmotors beim Start des Antriebsmotors gezielt beeinflusst werden. Hierfür kann insbesondere eine Anpassung des Einspritzendes, der Einspritzmenge, des Einspritzmoduls, das Verändern der Anzahl der Startzyklen und/oder des Zündwinkels als Motorstartparameter vorgesehen sein.
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In einer Weiterbildung kann außerdem vorgesehen sein, dass die Motorstartparameter zusätzlich auf Basis weiterer betriebsrelevanter Daten, insbesondere einem Umgebungsluftdruck und/oder einer Umgebungstemperatur und/oder einer Betriebstemperatur und/oder einem Batterieladezustand, bestimmt werden. Insbesondere zur Sicherstellung eines garantierten Motorstarts unter widrigen Umgebungsbedingungen kann es von Vorteil sein, einen dynamischen Start des Antriebsmotors einem komfortablen Start des Antriebsmotors vorzuziehen. Beispielsweise kann es vorkommen, dass bei einer niedrigen Betriebstemperatur ein dynamischer Antriebsmotorstart mit reduziertem Drehzahl-Gradienten nicht mehr möglich ist.
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In einer Ausführung der Erfindung kann das Verfahren zum Betrieb eines Start-Stopp-Systems für ein Kraftfahrzeug eingesetzt werden. Dabei kann das Verfahren zum dynamischen Start des Antriebsmotors, zum komfortablen Start des Antriebsmotors oder zum ausgewogenen Start des Antriebsmotors für einen mit dem Start-Stopp-System ausgeschalteten Antriebsmotor eingesetzt werden. Die Erfindung ist insbesondere dazu geeignet, in einem Start-Stopp-System mit einer sogenannten Freilauf-Motor-Aus-Funktion eingesetzt zu werden. Bei einem derartigen System kann der Antriebsmotor des Fahrzeugs nicht nur bei reinen Stoppphasen oder Schrittgeschwindigkeitsphasen, sondern auch bei schnellerem Rollen des Kraftfahrzeugs ausgeschaltet werden. Hierfür kann es notwendig sein, dass zumindest zwei Batterien in dem Fahrzeug vorhanden sind, um sicherzustellen, dass die Bremsen und die Lenkung ständig und in vollem Umfang funktionsbereit bleiben.
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Die Erfindung kann auch vorteilhaft für anderweitige Antriebskonzepte eingesetzt werden, die einen Stopp und einen Wiederstart eines Antriebsmotors einsetzen. Beispielsweise sei hier ein konventionelles Hybridfahrzeug, insbesondere Hybridelektrokraftfahrzeug, genannt. Bei einem Hybridfahrzeug wird ein Antriebsmotor nicht zwangsläufig über eine Fahrpedalbetätigung gestartet, dennoch kann der Fachmann eine Anpassung der vorliegenden Erfindung auch für ein derartiges Antriebskonzept vornehmen und eine Überwachung des Wunschmoments für den zu startenden Antriebsmotor an einer geeignet erscheinenden Stelle innerhalb der Elektronik des Kraftfahrzeugs vorsehen.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens zur Bestimmung von Motorstartparametern für einen Antriebsmotor eines Kraftfahrzeugs, umfassend eine Sensorik für eine Vorrichtung zur Regelung einer Antriebsmotorleistung zum Überwachen eines Sollwerts und/oder eines Sollwert-Gradienten für die Antriebsmotorleistung, eine Geschwindigkeitserfassungseinrichtung zum Überwachen einer Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs, sowie ein elektronisches Regel- und/oder Steuergerät, das zur Auswertung der überwachten Daten und zur Bestimmung und Weitergabe von Motorstartparametern ausgebildet ist.
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Die Erfindung betrifft außerdem ein Computerprogramm mit Programmcodemitteln um ein erfindungsgemäßes Verfahren durchzuführen, wenn das Programm auf einen Mikroprozessor eines Computers, insbesondere auf einem elektronischen Regel und/oder Steuergerät eines Kraftfahrzeugs, ausgeführt wird. In vorteilhafter Weise kann das Verfahren auch für ein bestehendes Start-Stopp-System in Form einer Software-Erweiterung realisiert werden, wenn die notwendigen Sensoren des Kraftfahrzeugs bereits vorliegen und für das Verfahren in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen.
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Nachfolgend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben, aus denen weitere erfindungsgemäße Merkmale hervorgehen.
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Es zeigen:
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1 ein beispielhaftes Ablaufdiagramm für ein erfindungsgemäßes Verfahren in einer ersten Ausführungsform;
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2 eine beispielhafte Lookup-Tabelle zur Auswahl von Schwellenwerten in Abhängigkeit einer Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs; und
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3 ein beispielhaftes Ablaufdiagramm für ein erfindungsgemäßes Verfahren in einer zweiten Ausführungsform.
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In 1 ist ein beispielhaftes Ablaufdiagramm für ein Verfahren zur Bestimmung von Motorstartparametern D, K, A für einen Antriebsmotor eines Kraftfahrzeugs mit einem Start-Stopp-System dargestellt. Die Motorstartparameter D, K, A können unter anderem Zündungsparameter beinhalten und kennzeichnend für ein Kennlinienfeld, beispielsweise für einen Drehzahlgradienten beim Start des Antriebsmotors, sein. Die Motorstartparameter D, K, A können beispielsweise in einem Motorsteuergerät des Kraftfahrzeugs hinterlegt und für den Start des Antriebsmotors abgerufen werden. Dabei wird ein Motorstart in einer Ausprägung, wie von einem Fahrer gewünscht, durch Überwachen einer Eingabe des Fahrers an eine Vorrichtung zur Regelung einer Antriebsmotorleistung des Kraftfahrzeugs prognostiziert, wobei die Motorstartparameter D, K, A derart bestimmt werden, dass ein dynamischer Start des Antriebsmotors, ein komfortabler Start des Antriebsmotors oder ein ausgewogener Start des Antriebsmotors erfolgen kann. Die Motorstartparameter werden außerdem in Abhängigkeit einer Geschwindigkeit v des Kraftfahrzeugs bestimmt.
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In allen gezeigten Ausführungsbeispielen handelt es sich bei der Vorrichtung zur Regelung einer Antriebsmotorleistung des Kraftfahrzeugs um ein Gaspedal 1. Es kann sich aber selbstverständlich auch um eine beliebig andere Vorrichtung, beispielweise um ein Handgas, handeln. Die Überwachung der Geschwindigkeit v des Kraftfahrzeugs kann dabei durch bereits im Kraftfahrzeug vorhandene Sensorik und/oder ein GPS-System erfolgen.
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In dem Ausführungsbeispiel der 1 wird bei der Überwachung des Gaspedals 1 ein Sollwert u – vorliegend ein Betätigungsgrad u des Gaspedals 1 – berücksichtigt. Die Bestimmung der Motorstartparameter D, K, A erfolgt dann in Abhängigkeit von einem Schwellenwert cu für den Betätigungsgrad u des Gaspedals 1. Der Betätigungsgrad u kann hierfür mit dem Schwellenwert cu mittels eines Komparators KOMP verglichen werden. Dabei ist vorgesehen, dass, wenn der Betätigungsgrad u des Gaspedals 1 größer oder gleich dem Schwellenwert cu ist, ein dynamischer Start des Antriebsmotors durch Wahl von dynamischen Motorstartparametern D vorgenommen wird. Ist der aktuelle Betätigungsgrad u des Gaspedals 1 allerdings kleiner dem Schwellenwert cu wird ein komfortabler Start des Antriebsmotors durch Wahl von komfortablen Motorstartparametern K vorgenommen.
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Dabei ist vorgesehen, dass der Schwellenwert cu für den Betätigungsgrad u des Gaspedals 1 in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit v des Kraftfahrzeugs festgelegt ist. Insbesondere kann dabei ein dynamischer Start des Antriebsmotors mit steigender Geschwindigkeit v des Kraftfahrzeugs bevorzugt werden. In dem Ausführungsbeispiel der 1 wird der Schwellenwert cu dabei in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit v des Kraftfahrzeugs mit Hilfe einer Tabelle, beispielsweise einer Lookup-Tabelle 2, bestimmt.
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Die Motorstartparameter D, K, A können zumindest thermodynamische Einspritzparameter und/oder Zündparameter und/oder Regelparameter eines Startergenerators umfassen.
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Es kann außerdem von Vorteil sein, wenn die Motorstartparameter D, K, A zusätzlich auf Basis weiterer betriebsrelevanter Daten, insbesondere einem Umgebungsluftdruck und/oder einer Umgebungstemperatur und/oder einer Betriebstemperatur und/oder einem Batterieladezustand, bestimmt werden. Mit einer Betriebstemperatur kann vorliegend eine Betriebstemperatur des Kraftfahrzeugs oder eine Temperatur von Teilen des Antriebsmotors, also eine Antriebsmotortemperatur, gemeint sein. Insbesondere kann die Auswahl von dynamischen Motorstartparametern D bei Vorliegen widriger Umstände zwingend vorgenommen werden, um das Starten des Antriebsmotors sicherzustellen.
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Das Verfahren kann insbesondere zum Betrieb eines Start-Stopp-Systems für ein Kraftfahrzeug zum Wiederstart eines durch das Start-Stopp-System ausgeschalteten Antriebsmotors verwendet werden.
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Eine Vorrichtung für ein Kraftfahrzeug zur Durchführung eines solchen Verfahrens kann dabei eine Sensorik für eine Vorrichtung zur Regelung einer Antriebsmotorleistung zum Überwachen eines Sollwerts u und/oder eines Sollwert-Gradienten u' für die Antriebsmotorleistung, eine Geschwindigkeitserfassungseinrichtung zum Überwachen einer Geschwindigkeit v des Kraftfahrzeugs, sowie ein elektronisches Regel- und/oder Steuergerät, das zur Auswertung der überwachten Daten und zur Bestimmung und Weitergabe von Motorstartparametern D, K, A ausgebildet ist, umfassen.
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Das Verfahren zur Bestimmung von Motorstartparametern D, K, A, beispielsweise gemäß den Ausführungsbeispielen, kann insbesondere in Form eines Computerprogramms mit Programmcodemitteln durchgeführt werden, wenn das Programm auf einem Mikroprozessor eines Computers, insbesondere auf einem elektronischen Regel- und/oder Steuergerät eines Kraftfahrzeugs, ausgeführt wird.
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In 2 ist eine beispielhafte Lookup-Tabelle 2 dargestellt, wie sie zur Auswahl eines Schwellenwerts cu für den Sollwert u bzw. Betätigungsgrad u des Gaspedals 1, beispielsweise für 1, verwendet werden kann. Es kann zum Beispiel vorgesehen sein, dass bei einer Geschwindigkeit v des Kraftfahrzeugs bis 10 km/h ein Schwellenwert cu von 50% bei Überschreiten desselben zur Auswahl von dynamischen Motorstartparametern D führt. Liegt der Betätigungsgrad u, mit dem der Fahrer das Gaspedal 1 beaufschlägt, unter diesem Schwellenwert cu wird hingegen ein komfortabler Start des Antriebsmotors durch Auswahl von komfortablen Motorstartparametern K vorgenommen. Es ist erkennbar, dass der Schwellenwert cu für den Betätigungsgrad u des Gaspedals 1 mit steigender Geschwindigkeit v des Kraftfahrzeugs abnehmend festgelegt ist. So kann es bei einer Geschwindigkeit v zwischen 10 km/h und 30 km/h vorgesehen sein, dass der Schwellenwert cu nunmehr nur noch 20% beträgt. Das heißt, ein dynamischer Start des Antriebsmotors wird in diesem Fall bereits bei geringerer Betätigung des Gaspedals 1 vorgenommen. Schließlich kann vorgesehen sein, dass ab einer Geschwindigkeit v von 30 km/h in jedem Fall ein dynamischer Start des Antriebsmotors vorgenommen wird. Die Angaben in der Lookup-Tabelle 2 der 2 sind nur als beispielhaft anzusehen. Selbstverständlich kann der Fachmann auch beliebig andere Zusammenhänge und auch eine abweichende Anzahl Einträge in der Lookup-Tabelle 2 vorsehen.
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In 3 ist ein beispielhaftes Ablaufdiagramm für ein Verfahren zur Bestimmung von Motorstartparametern D, K, A in einer zweiten Ausführungsform gezeigt. Dabei findet abermals eine Überwachung einer Eingabe des Fahrers an ein Gaspedal 1 des Kraftfahrzeugs statt. Zusätzlich zu dem Sollwert u – also dem Betätigungsgrad u – wird dabei ein Sollwert-Gradient u' – also ein Betätigungs-Gradient u' – in die Überwachung mit einbezogen. Im Gegensatz zur Verwendung einer Tabelle, insbesondere Lookup-Tabelle 2, zur Bestimmung der Schwellenwerte cu in Abhängigkeit der Geschwindigkeit v des Kraftfahrzeugs wird nunmehr eine allgemeine Funktion f(u, u', v) in Abhängigkeit des Betätigungsgrads u des Gaspedals 1, des Betätigungs-Gradienten u' des Gaspedals 1 und der Geschwindigkeit v des Kraftfahrzeugs eingesetzt. Auf Basis dieser allgemeinen Funktion f(u, u', v) kann ein ausgewogener Start des Antriebsmotors berechnet werden. Mit einem ausgewogenen Start ist vorliegend ein Kompromiss zwischen einem dynamischen Start und einem komfortablen Start des Antriebsmotors gemeint. Mit der dargestellten allgemeinen Funktion f(u, u', v) können dabei ausgewogene Motorstartparameter A derart bestimmt werden, dass bei niedrigen Geschwindigkeiten v des Kraftfahrzeugs ein ruckfreier Motorstart und bei steigender Geschwindigkeit v des Kraftfahrzeugs ein rascher Motorstart bevorzugt wird. Ein Übergang von einem komfortablen Start des Antriebsmotors zu einem dynamischen Start des Antriebsmotors kann dabei in Stufen oder auch stufenlos erfolgen. Beispielsweise können zum Start des Antriebsmotors vier verschiedene Ausprägungen des Motorstartverhaltens vorgesehen sein.
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Es kann zusätzlich vorgesehen sein, dass eine Auswahl der Motorstartparameter D, K, A basierend auf langfristigen Beobachtungen des Verhaltens des Fahrers getroffen wird, und dass das Verfahren somit eine lernfähige Komponente umfasst.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008040830 A1 [0004]
- DE 102010021404 A1 [0005, 0006]