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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Aryl- und Heteroarylalkoholen durch Kupplung von aromatischen Halogen- oder Pseudohalogenverbindungen mit cyclischen Boronaten.
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Arylalkohole und Heteroarylalkohole des Typs 1
sind unter anderem als pharmazeutische Wirkstoffe oder deren Vorstufen, oder auch als Performance-Chemikalien wie z. B. Flüssigkristalle oder deren Vorstufen bekannt. Beispielhaft sind die Verbindungen 2 und 3 anführbar.
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Effiziente und praktikable Zugänge zum Strukturtyp 1 sind essentiell für eine ökonomische Gewinnung. Bislang erfolgte die Synthese von Typ-1-Derivaten überwiegend durch die oftmals reduktiv geführte Umsetzung von Vorstufenstrukturen wie in Schema 1 beispielhaft für den C3-Alkohol skizziert.
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Schema 1. Ar = Aryl, HetAr = Heteroaryl, M = Metall, SG = Schutzgruppe, R = Alkyl.
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Diese Synthesen sind jedoch oft aufwendig und/oder verlaufen in mehreren Reaktionsschritten, was zu Ausbeuteverlusten führt.
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Die vorliegende Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, ein Verfahren zur Herstellung von Aryl- und Heteroarylalkoholen bereitzustellen, welches das gewünschte Produkt in hoher Ausbeute und Reinheit ergibt und vorzugsweise die genannten Nachteile der bekannten Verfahren vermeidet.
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Überraschenderweise wurde gefunden, dass diese sowie weitere nicht explizit genannte Aufgaben, die jedoch aus den hierin einleitend diskutierten Zusammenhängen ohne Weiteres ableitbar oder erschließbar sind, durch Verfahren zur Herstellung von aromatischen Verbindungen mit allen Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst werden. Zweckmäßige Abwandlungen der erfindungsgemäßen Verfahren werden in den auf Anspruch 1 rückbezogenen abhängigen Ansprüchen unter Schutz gestellt.
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Insbesondere wurde gefunden, dass sich Aryl- und Heteroarylalkohole effizient und mit hoher Ausbeute in einem einstufigen Verfahren aus Aryl- und Heteroarylhalogeniden oder -pseudohalogeniden durch Suzuki-Kupplung mit cyclischen Boronsäurederivaten herstellen lassen.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist dementsprechend ein Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel (I)
worin Ar ein optional substituiertes, mono- oder polycyclisches aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem darstellt,
p 1, 2, 3, 4, 5 oder 6, und
n 1, 2, 3 oder 4 bedeutet,
umfassend die Umsetzung eines Edukts der Formel (II)
Ar-[X]p (II) worin Ar und p die oben genannte Bedeutung haben und X ein Halogen, vorzugsweise Cl, Br oder I, oder ein fluoriertes Alkylsulfonat oder ein Arylsulfonat bedeutet,
mit einer Borverbindung der Formel (III)
worin n die oben genannten Bedeutung hat und R OH, OR' oder NR'R'' bedeutet, worin R' und R'' jeweils unabhängig voneinander einen (Cyclo-)Alkylrest mit 1 bis 15 C-Atomen, einen Alkenylrest mit 2 bis 15 C-Atomen oder einen Arylrest bedeuten,
in Gegenwart einer Base und eines Übergangsmetallkatalysators.
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Die erhaltenen Aryl- und Heteroarylalkohole können vorteilhaft zu höher veredelten Derivaten umgesetzt werden, zum Beispiel durch Funktionalisierung der Hydroxyfunktion als (Meth-)Acrylsäureester. Ein weiteres erfindungsgemäßes Verfahren umfasst daher die Herstellung von polymerisierbaren Verbindungen der Formel (V),
das dadurch gekennzeichnet ist, dass eine Verbindung der Formel (I) gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wird, und
anschließend zu einem (Meth-)Acrylsäureester der Formel (V) umgesetzt wird. Dazu wird beispielsweise die Alkoholverbindung der Formel (I) mit Methacrylsäure oder Acrylsäure und einem Kondensationsmittel umgesetzt. Alternativ kann die Umsetzung mit (Meth)Acrylsäurechlorid erfolgen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht auf der Basis von Suzuki-Kupplungen von Aryl- oder Heteroaryl-X-Substraten der Formel (II) mit Boronsäurederivaten der Formel (III) verkürzte, sehr effiziente und generelle Zugänge zu Aryl- und Heteroarylalkoholen der Formel (I). Die generelle Synthesemethodik wird möglich, weil die eingesetzte Suzuki-Kupplung unter relativ milden Katalysebedingungen erfolgt und weder Metallierungen noch Hydrierbedingungen mit Wasserstoff und Edelmetall-Katalysatoren, noch Reduktionen mit Metallhydriden, zu durchlaufen sind. Diese Option ermöglicht es erstmals, Substrate der Formel (II) mit zum Beispiel parallelen Nitro-, Olefin-, Alkin- und/oder Carbonyl-Funktionen einstufig in die entsprechenden Strukturen der Formel (I) zu überführen.
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Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zugänglichen Hydroxyalkyl-Verbindungen werden in hohen Reinheiten und hohen Ausbeuten an Reinprodukt erhalten. Weiterhin können die Produkte insgesamt kostengünstig und ohne Umweltgefährdung erhalten werden.
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Durch das vorliegende Verfahren sind insbesondere aromatische und heteroaromatische Verbindungen der Formel (I), worin der Rest Ar ein optional substituiertes, mono- oder polycyclisches aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem darstellt, erhältlich. Die Reaktion kann auch an zwei oder mehr Positionen eines Moleküls durchgeführt werden, so dass zwei oder mehr der Hydroxyalkylfunktionen eingeführt werden. Bei der Reaktion an mehreren Reaktionszentren kommt besonders der hohe selektive Umsatz zum gewünschten Alkohol zur Geltung.
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Die Reaktion eignet sich für alle Reste Ar die mit den Bedingungen der Suzuki-Reaktion verträglich sind.
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Solche polymerisierbaren Verbindungen sind dem Fachmann als nützliche Hilfsstoffe bekannt. Sie haben überwiegend eine oder zwei polymerisierbare Gruppen. Sie bilden nach Einleitung der Polymerisation Polymere aus, die je nach Konzentration und Vernetzungsgrad als Filmbildner (Lack), Kleber, Harz, Verdicker, Stabilisator oder sonstige Additive dienen, im Bereich der Flüssigkristalle insbesondere als Additiv zur gezielten Abstimmung und Stabilisierung der Ausrichtung (engl. alignment). Verbindungen mit mehreren polymerisierbaren Gruppen dienen häufig als Vernetzer. Die Abstandsgruppe zwischen dem Rest Ar und OH bzw. (Meth)-Acrylat erlaubt eine unabhängige Funktion der beiden Reste im Bereich der funktionalen Additive.
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Ein aromatisches Ringsystem im Sinne der vorliegenden Erfindung enthält 6 bis 60, vorzugsweise 6 bis 40 und besonders bevorzugt 6 bis 20 C-Atome im Ringsystem. Das heteroaromatische Ringsystem im Sinne der vorliegenden Erfindung enthält 2 bis 60, vorzugsweise 2 bis 40 und besonders bevorzugt 2 bis 20 C-Atome und mindestens ein Heteroatom im Ringsystem, mit der Maßgabe, dass die Summe aus C-Atomen und Heteroatomen mindestens 5 ergibt. Die Heteroatome sind vorzugsweise ausgewählt aus Si, N, P, O, S und/oder Se.
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Unter einem aromatischen oder heteroaromatischen Ringsystem im Sinne der vorliegenden Erfindung soll darüber hinaus ein System verstanden werden, das nicht notwendigerweise nur Aryl- oder Heteroarylgruppen enthält, sondern in dem auch mehrere Aryl- oder Heteroarylgruppen durch eine nicht-aromatische Einheit, wie z. B. ein sp3-hybridisiertes C-Atom, ein N- oder O-Atom, unterbrochen sein können. So sollen beispielsweise auch Systeme wie 9,9'-Spirobifluoren, 9,9-Diarylfluoren, Triarylamin, Diarylether, Stilben, etc. als aromatische Ringsysteme im Sinne der vorliegenden Erfindung verstanden werden, und ebenso Systeme, in denen zwei oder mehrere Arylgruppen beispielsweise durch eine lineare oder cyclische Alkylgruppe oder durch eine Silylgruppe unterbrochen sind.
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Als aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem mit 5 bis 60 Ringatomen, welches noch jeweils mit beliebigen Resten L (siehe unten) substituiert sein kann und welches über beliebige Positionen am Aromaten bzw. Heteroaromaten verknüpft sein kann, werden insbesondere Gruppen verstanden, die abgeleitet sind von Benzol, Naphthalin, Anthracen, Phenanthren, Pyren, Chrysen, Perylen, Fluoranthen, Naphthacen, Pentacen, Benzpyren, Fluoren, Spirobifluoren, Dihydrophenanthren, Dihydropyren, Tetrahydropyren, cis- oder trans-Indenofluoren, Truxen, Isotruxen, Spirotruxen, Spiroisotruxen, Furan, Benzofuran, Isobenzofuran, Dibenzofuran, Thiophen, Benzothiophen, Isobenzothiophen, Dibenzothiophen, Pyrrol, Indol, Isoindol, Carbazol, Pyridin, Chinolin, Isochinolin, Acridin, Phenanthridin, Benzo-5,6-chinolin, Benzo-6,7-chinolin, Benzo-7,8-chinolin, Phenothiazin, Phenoxazin, Pyrazol, Indazol, Imidazol, Benzimidazol, Naphthimidazol, Phenanthrimidazol, Pyridimidazol, Pyrazinimidazol, Chinoxalinimidazol, Oxazol, Benzoxazol, Naphthoxazol, Anthroxazol, Phenanthroxazol, Isoxazol, 1,2-Thiazol, 1,3-Thiazol, Benzothiazol, Pyridazin, Benzopyridazin, Pyrimidin, Benzpyrimidin, Chinoxalin, 1,5-Diazaanthracen, 2,7-Diazapyren, 2,3-Diazapyren, 1,6-Diazapyren, 1,8-Diazapyren, 4,5-Diazapyren, 4,5,9,10-Tetraazaperylen, Pyrazin, Phenazin, Fluorubin, Naphthyridin, Azacarbazol, Benzocarbolin, Phenanthrolin, 1,2,3-Triazol, 1,2,4-Triazol, Benzotriazol, 1,2,3-Oxadiazol, 1,2,4-Oxadiazol, 1,2,5-Oxadiazol, 1,3,4-Oxadiazol, 1,2,3-Thiadiazol, 1,2,4-Thiadiazol, 1,2,5-Thiadiazol, 1,3,4-Thiadiazol, 1,3,5-Triazin, 1,2,4-Triazin, 1,2,3-Triazin, Tetrazol, 1,2,4,5-Tetrazin, 1,2,3,4-Tetrazin, 1,2,3,5-Tetrazin, Purin, Pteridin, Indolizin, Benzothiadiazol, Benzanthren, Benzanthracen, Rubicen und Triphenylen.
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Das Ringsystem Ar der Formel (I) gemäß der Erfindung ist optional durch einen oder mehrere Reste substituiert, vorzugweise Reste L, die bei mehrfachem Auftreten unabhängig definiert sind.
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Der als Substituent des Ringsystems Ar genannte Rest L bedeutet vorzugsweise, jeweils unabhängig voneinander, F, Cl, Br, I, -CN, -NO2, -OH, -OSi(R0)3, -C(=O)N(R0)2, -C(=O)R0, optional substituiertes Aryl oder Cycloalkyl mit 3 bis 20 C-Atomen, eine weitere Gruppe Ar, oder geradkettiges oder verzweigtes Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Alkoxy, Alkylcarbonyl, Alkoxycarbonyl, Alkylcarbonyloxy oder Alkoxycarbonyloxy mit 1 bis 25 C-Atomen, worin auch ein oder mehrere H-Atome durch F, Cl, -OH oder -OSi(R0)3 ersetzt sein können,
wobei R0 jeweils unabhängig voneinander Alkyl mit 1 bis 12 C-Atomen, bevorzugt mit 1-6 C-Atomen, bedeutet.
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Für den Fall, dass der Rest L eine weitere Gruppe Ar bedeutet, so ist diese wiederum optional durch ein oder mehrere unabhängige Reste L substituiert, usw.. Dabei kann die Gruppe Ar unterschiedliche Bedeutungen annehmen. Bevorzugt handelt es sich jeweils um einen Benzolring. Die Anzahl der insgesamt umfassten Gruppen Ar in den Formeln (I) bzw. (II) ist vorzugsweise 1, 2, 3, oder 4, besonders bevorzugt 1, 2 oder 3.
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Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung bedeutet der Ausdruck ”Alkyl” einen geradkettigen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten, bevorzugt gesättigten, aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 15 (d. h. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14 oder 15) Kohlenstoffatomen.
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Sofern es sich bei einem Alkylrest um einen gesättigten Rest handelt, wird er auch als ”Alkanyl” bezeichnet. Unter Alkoxy ist ein O-Alkyl-Rest zu verstehen, in dem das Sauerstoffatom direkt mit der durch den Alkoxyrest substituierten Gruppe oder dem substituierten Ring verbunden ist und Alkyl wie oben definiert ist; vorzugsweise ist Alkyl dann Alkanyl oder Alkenyl. Bevorzugte Alkoxyreste sind Methoxy, Ethoxy, Propoxy, Butoxy, Pentoxy, Hexoxy, Heptoxy und Octoxy, wobei jeder dieser Reste auch substituiert sein kann, und zwar vorzugsweise mit einem oder mehreren Fluoratomen. Besonders bevorzugt ist Alkoxy -OCH3, -OC2H5, -O-n-C3H7, -O-n-C4H9, -O-t-C4H9, -OCF3, -OCHF2, -OCHF oder -OCHFCHF2.
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Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung bedeutet der Ausdruck ”Oxaalkyl” Alkylreste, in denen wenigstens eine nicht-terminale CH2-Gruppe durch -O- derart ersetzt ist, dass keine benachbarten Heteroatome (0, S) vorliegen. Vorzugsweise umfasst Oxaalkyl geradkettige Reste der Formel CaH2a+1-O-(CH2)b-, wobei a und b jeweils unabhängig voneinander 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 oder 10 bedeuten; besonders bevorzugt ist a eine ganze Zahl von 1 bis 6 und b 1 oder 2.
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Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung bedeutet der Ausdruck ”Alkenyl” einen wie oben definierten Alkylrest, in dem eine oder mehrere -CH=CH-Gruppen vorhanden sind. Sofern zwei -CH=CH-Gruppen in dem Rest vorhanden sind, kann dieser auch als ”Alkadienyl” bezeichnet werden. Ein Alkenylrest kann 2 bis 15 (d. h. 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14 oder 15) Kohlenstoffatome enthalten und ist verzweigtkettig oder vorzugsweise geradkettig. Der Rest ist unsubstituiert oder ein- oder mehrfach gleich oder verschieden insbesondere mit F, Cl, Br, I und/oder CN substituiert. Ferner können eine oder mehrere CH2-Gruppen jeweils unabhängig voneinander durch -O-, -S-, -C≡C-, -CO-O-, -OC-O- so ersetzt sein, dass Heteroatome (O, S) nicht direkt miteinander verbunden sind. Falls die CH=CH-Gruppe an beiden Kohlenstoffatomen einen anderen Rest als Wasserstoff trägt, etwa wenn sie eine nicht-terminale Gruppe ist, kann die CH=CH-Gruppe in zwei Konfigurationen vorliegen, nämlich als E-Isomer und als Z-Isomer. Im Allgemeinen ist das E-Isomer (trans) bevorzugt. Vorzugsweise enthält der Alkenylrest 2, 3, 4, 5, 6 oder 7 Kohlenstoffatome und bedeutet Vinyl, 1E-Propenyl, 1E-Butenyl, 1E-Pentenyl, 1E-Hexenyl, 1E-Heptenyl, 2-Propenyl, 2E-Butenyl, 2E-Pentenyl, 2E-Hexenyl, 2E-Heptenyl, 3-Butenyl, 3E-Pentenyl, 3E-Hexenyl, 3E-Heptenyl, 4-Pentenyl, 4Z-Hexenyl, 4E-Hexenyl, 4Z-Heptenyl, 5-Hexenyl und 6-Heptenyl. Besonders bevorzugte Alkenylreste sind Vinyl, 1E-Propenyl und 3E-Butenyl.
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Falls in einem Alkylrest eine oder mehrere CH2-Gruppen durch -CC- ersetzt sind, liegt ein Alkinylrest vor. Auch die Ersetzung von einer oder mehreren CH2-Gruppen durch -CO-O- or -O-CO- ist möglich. Dabei sind die folgenden dieser Reste bevorzugt: Acetyloxy, Propionyloxy, Butyryloxy, Pentanoyloxy, Hexanoyloxy, Acetyloxymethyl, Propionyloxymethyl, Butyryloxymethyl, Pentanoyloxymethyl, 2-Acetyloxyethyl, 2-Propionyloxyethyl, 2-Butyryloxyethyl, 2-Acetyloxypropyl, 3-Propionyloxypropyl, 4-Acetyloxybutyl, Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl, Propoxycarbonyl, Butoxycarbonyl, Pentoxycarbonyl, Methoxycarbonylmethyl, Ethoxycarbonylmethyl, Propoxycarbonylmethyl, Butoxycarbonylmethyl, 2-(Methoxycarbonyl)ethyl, 2-(Ethoxycarbonyl)ethyl, 2-(Propoxycarbonyl)-ethyl, 3-(Methoxycarbonyl)propyl, 3-(Ethoxy-carbonyl)propyl oder 4-(Methoxycarbonyl)butyl.
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Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung bedeutet der Ausdruck ”Cycloalkyl” einen cyclischen aliphatischen (alicyclischen) Rest mit 3 bis 16 Kohlenstoffatomen, der gesättigt oder partiell ungesättigt ist und unsubstituiert oder einfach oder mehrfach mit Halogen, Carboxy, Nitro, Alkanyl, Alkoxy, -NH2 und/oder mit -N(Alkanyl)2 substituiert ist, wobei die Mehrfachsubstitution mit dem gleichen oder mit verschiedenen Substituenten erfolgen kann. Bevorzugt ist der Cycloalkylrest unsubstituiert und weist 5, 6 oder 7 Kohlenstoffatome auf. Insbesondere steht Cycloalkyl für einen Cyclohexylrest.
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Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung steht ”Alkylen” für einen divalenten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 Kohlenstoffatomen in der Kette, der gegebenenfalls auch einfach oder mehrfach mit Halogen, CN, Carboxy, Nitro, Alkanyl, Alkoxy, -NH2 oder mit -N(Alkanyl)2 substituiert sein kann, wobei die Mehrfachsubstitution mit dem gleichen oder mit verschiedenen Substituenten erfolgen kann. Bevorzugt steht ”Alkylen” für einen geradkettigen, unsubstituierten oder mit Methyl einfach oder zweifach substituierten, gesättigten aliphatischen Rest mit 1, 2, 3, 4, 5, 6 Kohlenstoffatomen, insbesondere für -CH2CH2CH2- und -CH2C(CH3)2CH2-.
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”Halogen” steht im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung für Fluor, Chlor, Brom beziehungsweise Iod.
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Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung bedeutet der Ausdruck ”Aryl” – sofern er nicht an anderer Stelle der Beschreibung oder in den Ansprüchen im Einzelfall abweichend definiert ist – einen aromatischen Kohlenwasserstoff mit 6 bis 14 Kohlenstoffatomen, der gegebenenfalls mit Halogen, Nitro, Alkanyl, Alkoxy, -NH2 oder mit -N(Alkanyl)2 einfach oder mehrfach substituiert ist, wobei die Mehrfachsubstitution mit dem gleichen oder mit verschiedenen Substituenten erfolgen kann. Insbesondere steht ”Aryl” für einen unsubstituierten oder substituierten Phenyl- oder Naphthylrest.
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Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung steht der Ausdruck ”Aryloxy” für einen Aryl-O-Rest, insbesondere einen Phenyl-O-Rest.
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Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung steht der Ausdruck ”Aralkyl” für einen Aryl-Alkyl-Rest, d. h. für einen Rest, in dem ein Aryl-Substituent über eine Alkylbrücke mit einem Atom, einer Kette, einem weiteren Ring, einem anderen Rest oder einer funktionellen Gruppe verknüpft ist. Bei der Alkylbrücke handelt es sich vorzugsweise um einen gesättigten bivalenten Kohlenwasserstoffrest (”Alkylen”), insbesondere um Methylen (-CH2-) und Ethylen (-CH2-CH2-). Bevorzugte Beispiele eines Aralkylrestes sind Benzyl und Phenethyl. Ein ”Aralkyl-O-Rest” ist für die Zwecke der vorliegenden Erfindung ein Aralkylrest, der über ein an die Alkylbrücke gebundenes Sauerstoffatom mit einem weiteren Atom, einer Kette, einem anderen Rest oder einer funktionellen Gruppe verknüpft ist. Bevorzugte Beispiele eines Aralkyl-O-Restes sind O-Benzyl und O-CH2CH2Phenyl.
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Der Rest Ar gemäß Formel (I) bzw. (II) bedeutet unabhängig bevorzugt eine optional durch eine oder mehrere Gruppen L substituierte Ringgruppe ausgewählt aus Benzol, Naphthalin, Chromen, 2-Oxo-1H-Chromen, Chromen-2-on, Pyridin, Thiophen, Fluoren oder Dibenzofuran.
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Der Zähler n in Formel (I) und (III) ist bevorzugt 1 oder 2, besonders bevorzugt 1.
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Besonders bevorzugte Verbindungen der Formel (I), die durch das vorliegende Verfahren erhältlich sind, sind ausgewählt aus folgenden bevorzugten Strukturen:
worin bedeuten:
R
1 unabhängig H, Halogen, geradkettiges, verzweigtes oder cyclisches Alkyl mit 1 bis 25 C-Atomen, worin auch eine oder mehrere nicht benachbarte CH
2-Gruppen durch -O-, -S-, -CO-, -CO-O-, -O-CO-, -O-CO-O- so ersetzt sein können, dass O- und/oder S-Atome nicht direkt miteinander verknüpft sind, und worin auch ein oder mehrere H-Atome durch F oder Cl, ersetzt sein können,
L
1 jeweils unabhängig eine Gruppe wie L vor- und nachstehend definiert, bevorzugt jeweils unabhängig voneinander F, Cl, Br, I, -ON, -OH, -OSi(R
0)
3, -NO
2 oder geradkettiges oder verzweigtes Alkyl, Alkoxy, Alkylcarbonyl, Alkoxycarbonyl, Alkylcarbonyloxy oder Alkoxycarbonyloxy mit 1 bis 25 C-Atomen, worin auch ein oder mehrere H-Atome durch F oder Cl ersetzt sein können,
wobei R
0 jeweils unabhängig voneinander Alkyl mit 1 bis 12 C-Atomen, bevorzugt mit 1-6 C-Atomen, bedeutet, und
p jeweils unabhängig voneinander 0, 1, 2, 3 oder 4, bevorzugt 0, 1 oder 2.
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Demnach steht in einer bevorzugten Ausführungsform in Formel (I) der Rest
Ar für eine Struktur ausgewählt aus den aromatischen Teilstrukturen
worin
p jeweils unabhängig 0, 1, 2, 3, oder 4 ist, und
L
1 jeweils unabhängig wie vor- und nachstehend definiert ist.
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Besonders bevorzugt sind Edukte der Formel (II) ausgewählt aus den folgenden Strukturen:
worin
p jeweils unabhängig 0, 1, 2, 3, oder 4 ist,
L
1 jeweils unabhängig voneinander F, Cl, Br, I, -CN, -OH, -OSi(R
0)
3, -NO
2 oder geradkettiges oder verzweigtes Alkyl, Alkoxy, Alkylcarbonyl, Alkoxycarbonyl, Alkylcarbonyloxy oder Alkoxycarbonyloxy mit 1 bis 25 C-Atomen, worin auch ein oder mehrere H-Atome durch F oder Cl ersetzt sein können, bedeutet,
wobei R
0 jeweils unabhängig voneinander Alkyl mit 1 bis 12 C-Atomen, bevorzugt mit 1-6 C-Atomen, bedeutet, und
L jeweils unabhängig voneinander, F, Cl, Br, I, -CN, -NO
2, -OH, -OSi(R
0)
3, -C(=O)N(R
0)
2, -C(=O)R
0, optional substituiertes Aryl oder Cycloalkyl mit 3 bis 20 C-Atomen, oder geradkettiges oder verzweigtes Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Alkoxy, Alkylcarbonyl, Alkoxycarbonyl, Alkylcarbonyloxy oder Alkoxycarbonyloxy mit 1 bis 25 C-Atomen, worin auch ein oder mehrere H-Atome durch F, Cl, -OH oder -OSi(R
0)
3 ersetzt sein können,
wobei R
0 jeweils unabhängig voneinander Alkyl mit 1 bis 12 C-Atomen, bevorzugt mit 1-6 C-Atomen, bedeutet.
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Entsprechend zu den voranstehenden Edukten der Formel (II) sind die daraus entstehenden Produkte der Formel (I) bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung.
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Die aromatischen oder heteroaromatischen Edukte der Formel (II) sind vorzugsweise ausgewählt aus folgenden Unterformeln
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Die Gruppe X des aromatischen oder heteroaromatischen Eduktes der Formel (III) ist vorzugsweise ausgewählt aus der Reihe Chlor, Brom, Jod oder Pseudohalogengruppen aus der Reihe Arylsulfonyloxy, darunter insbesondere para-Tolylsulfonyloxy; Alkylsulfonyloxy, das optional fluoriert ist, darunter insbesondere Methylsulfonyloxy (Mesylat) und Perfluoralkylsulfonyloxy, wie Perfluorbutylsulfonyloxy (Nonaflat), Trifluormethylsulfonyloxy (Triflat); Alkylcarbonyloxy, Arylcarbonyloxy, Alkyloxycarbonyloxy bzw. Aryloxycarbonyloxy. Somit sind bevorzugte Gruppen der Klasse Alkylsulfonyloxy und Arylsulfonyloxy summierbar unter der Gruppe der Formel -OSO2RF, worin RF = Trifluormethyl, p-Tolyl oder Perfluorbutyl bedeutet. Hierbei werden insbesondere Edukte gemäß Formel (III) eingesetzt, die Chlor, Brom, Iod oder Trifluormethylsulfonyloxy als Gruppe X aufweisen.
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Die Bor-Reagentien der Formel (III) sind gemäß prinzipiell bekannter Hydroborierungsreaktionen der entsprechenden Olefinalkohole zugänglich, wie beispielsweise in
Bioorg. and Med. Chem. Lett. 2010, (20), 3550–3556, Synthesis 1990, 685 oder
WO 2009/46098 A1 beschrieben. Die Wahl des Restes R ist fallweise optimierbar.
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Vorzugsweise bedeutet R in den Borverbindungen der Formel (III) einen Rest ausgewählt aus Alkoxy oder OH, insbesondere eine Alkoxygruppe mit 1 bis 6 C-Atomen. Besonders bevorzugt ist R eine Ethoxygruppe, eine n- oder iso-Propyloxygruppe oder eine n-Butyloxygruppe.
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Der Index n in Formel (I) und (III) bedeutet vorzugsweise eine ganze Zahl zwischen 1 und 4, also 1, 2, 3 oder 4, und besonders bevorzugt 1 oder 2.
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Ein bevorzugtes Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass die Bor-Verbindung der Formel (III) aus einem Olefinalkohol der allgemeinen Formel (IV)
durch Hydroborierung hergestellt wird (vgl.
Bioorg and Med Chem Lett 2010, (20), 12, 3550–3556;
WO 2009/46098 (2009);
Synthesis (1990) 685;
Miyaura, N., Science of Synthesis, (2005) 6, 275 und
Science of Synthesis Online, Kp 6.1.7.4.2 Variation 2: Catalyzed Hydroboration, DOI: 10.1055/sos-SD-006-00232).
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In einem bevorzugten Fall handelt es sich dabei um Allylalkohol (n = 1), oder auch Homoallylalkohol (n = 2). Bor-Verbindungen der Formel (III) mit einem Substituenten R = Alk(en)yl lassen sich mit Salzsäure zu Bor-Halbestern (R = H) hydrolysieren oder durch Umesterung in einem Überschuss Alkohol durch eine andere Gruppe R ersetzen.
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Katalysatoren zur Durchführung der erfindungsgemäßen Suzuki-Kupplung sind allgemein bekannt, wobei dieselben bevorzugt Palladium enthalten. Die bevorzugt einzusetzenden Katalysatoren können aus gängigen Palladium(II)-Salzen wie etwa Palladiumchlorid, -bromid, -iodid, -acetat, -acetylacetonat, die wahlweise durch weitere Liganden wie z. B. Alkylnitrile stabilisiert sein können, bzw. aus Pd(0)-Spezies wie Palladium auf Aktivkohle oder Tris(dibenzylidenaceton)dipalladium und Phosphinliganden PR1R2R3, wobei Ri für Substituenten aus der Reihe Wasserstoff, lineares und verzweigtes C1-C8 Alkyl, Vinyl-, Aryl-, oder Heteroaryl aus der Reihe Pyridin, Pyrimidin, Pyrrol, Thiophen, Furan stehen, die ihrerseits mit weiteren Substituenten aus der Reihe lineare und verzweigte C1-C8 Alkyl, vorzugsweise C1-C8 Alkanyl, oder C1-C8 Aryl, lineares und verzweigtes C1-C8 Alkyloxy oder C1-C8 Aryloxy, halogeniertes lineares und verzweigtes C1-C8 Alkyl vorzugsweise C1-C8 Alkanyl, oder halogeniertes C1-C8 Aryl, lineares und verzweigtes C1-C8 Alkyl, vorzugsweise C1-C8 Alkanyl, oder C1-C8 Aryloxycarbonyl, lineares und verzweigtes C1-C8 Alkylamino, lineares und verzweigtes C1-C8 Dialkylamino, C1-C8 Arylamino, C1-C8 Diarylamino, Formyl, Hydroxy, Carboxyl, Cyano, und Halogene wie F, Cl, Br und 1 substituiert sein können, in situ erzeugt werden. Alternativ dazu können auch definierte Palladiumkomplexe eingesetzt werden, die aus den oben genannten Liganden in einem oder mehreren Verfahrensschritten zuvor erzeugt wurden. Besonders bevorzugt kann insbesondere Bis-(triphenylphosphin)-palladium-(II)-chlorid eingesetzt werden.
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Vorzugsweise wird eine Katalysatormenge von 0,01 mol.-% bis 20 mol.-%, bezogen auf das aromatische oder heteroaromatische Edukt der Formel (II), eingesetzt.
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Die einzusetzende Base ist vorzugsweise ausgewählt aus Basen wie Natriumhydroxid, Natriummethanolat, Natriumacetat, Kaliumfluorid, Kaliumphosphat oder Kaliumcarbonat (vgl. Zysman-Colman, E., Science of Synthesis (2010) 45, 175, Kapitel 45.4.2.1.4 Method 4: Alkylation of Arenes via Suzuki Reaction of Alkylboranes and Related Alkylboron Reagents with Aryl Halides; DOI: 10.1055/sos-SD-045-00123).
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Das Verfahren wird vorzugsweise unter Verwendung eines Lösungsmittels durchgeführt. Dies bedeutet, dass die Edukte vorzugsweise in homogener Phase gelöst vorliegen und abreagieren. Die einzusetzenden Lösungsmittel umfassen polare sowie hydrophobe Lösungsmittel.
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Zu den bevorzugten polaren Lösungsmitteln zählen unter anderem Alkohole, vorzugsweise Methanol, Ethanol, Propanol, Butanol und Pentanol; bevorzugt Methanol; polare aprotische Lösungsmittel, beispielsweise Dimethylformamid (DMF), Sulfolan Ethylencarbonat und Propylencarbonat.
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Zu den bevorzugten hydrophoben Lösungsmitteln gehören aromatische Kohlenwasserstoffe, wie z. B. Benzol, Toluol und aliphatische Kohlenwasserstoffe, insbesondere Alkane und Cycloalkane. Besondere Vorteile können insbesondere durch die Verwendung von Alkanen und Cycloalkanen mit 5 bis 15 Kohlenstoffatomen erzielt werden, wobei n-Hexan, Cyclohexan, n-Heptan, Methylcyclohexan, Oktan, Dimethylcyclohexan und Nonan besonders bevorzugt sind.
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Das Verfahren und die anschließende Aufarbeitung des Reaktionsgemisches kann grundsätzlich als Batch-Reaktion oder in kontinuierlicher Reaktionsweise durchgeführt werden. Die kontinuierliche Reaktionsweise umfasst z. B. die Reaktion in einem kontinuierlichen Rührkesselreaktor, einer Rührkesselkaskade, einem Schlaufen- oder Querstromreaktor, einem Strömungsrohr oder in einem Mikroreaktor. Die Aufarbeitung der Reaktionsgemische erfolgt wahlweise, je nach Bedarf, durch Filtration über feste Phasen, Chromatographie, Separation zwischen unmischbaren Phasen (z. B. Extraktion), Adsorption an festen Trägern, Abdestillieren von Lösungsmitteln und/oder azeotropen Gemischen, selektive Destillation, Sublimation, Kristallisation, Cokristallisation oder durch Nanofiltration an Membranen.
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Weitere Kombinationen der Ausführungsformen und Varianten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen.
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Weitere bevorzugte Verfahrensvarianten lassen sich den Beispielen entnehmen, deren Details – auch verallgemeinert nach allgemeiner Fachkenntnis – repräsentativ für bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahren und seiner Produkte sind.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert, ohne dadurch jedoch beschränkt zu werden.
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Beispiele
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Beispiel 1. Herstellung 1,2-Oxaborolanen und -Oxaborinanen
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Beispiel 1.1. 2-Butoxy-[1,2]oxaborolan
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Die Titelverbindung wird gemäß
WO 2009/046098 A1 durch Hydroborierung und Umesterung mit Butanol hergestellt.
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Beispiel 1.2. 2-Ethoxy-[1,2]oxaborolan
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Das Edukt 2-Butoxy-[1,2]oxaborolan (1 g) wird in 10 ml EtOH bei 60°C für 120 min gerührt, nach 4–8 h einer Vakuum-Destillation bei 100 mbar unterzogen. Zunächst werden EtOH und BuOH abgetrennt, dann destilliert das Produkt 2-Ethoxy-[1,2]oxaborolan über.
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Beispiel 1.3. 2-Hydroxy-[1,2]oxaborolan
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5 g 2-Butoxy-[1,2]oxaborolan werden mit Wasser (50 ml) und 1N HCl (10 ml) versetzt und bei 20–30°C für 6 h gerührt. Das Solvenz Wasser, das gebildete Butanol und die eingesetzte Salzsäure werden im Vakuum bei 30°C entfernt, das Produkt [1,2]Oxaborolan-2-ol fällt als amorpher Feststoff an.
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Beispiel 1.4. 2-Butoxy-[1,2]oxaborinan
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Die Titelverbindung wird analog Beispiel 1.1 durch Hydroborierung und Umesterung mit Butanol hergestellt.
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Beispiel 2
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Beispiel 2.1. 3-(4-Hydroxy-phenyl)-6,8-bis-(3-hydroxy-propyl)-chromen-2-on
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Vorbereitung:
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- A) Zubereitung einer Lösung des Pd-Katalysators (0,267 g! Palladium(II)-chlorid) mit 0,176 g NaCl in 6,5 ml VE-Wasser unter Stickstoff.
- B) Zubereitung einer Lösung von Ligand (1,4 g/2-Dicyclohexylphosphino-2,6-di-i-propoxy-1,1-biphenyl) und Zusatz von 0,21 ml Triethylamin in 5 ml THF unter Stickstoff.
- C) Zubereitung einer Lösung von 85 g NaCl in 380 ml VE-Wasser.
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Durchführung:
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In einer inertisierten 2L-Apparatur mit Rührer werden 1,15 kg THF vorgelegt, danach werden das Chromenon-Edukt (6,8-Dibromo-3-(4-hydroxy-phenyl)-chromen-2-on, 59 g) und Natriumcarbonat (35 g) zugegeben, dann der Borsäureester (2-Butoxy-[1,2]oxaborolan, vgl. Beispiel 1.1, 49 g) sowie die Katalysator- und Ligand-Lösungen (A, B) und unter Rühren die wässrige NaCl-Lösung (C) zugegeben. Es wird noch zweimal mit Stickstoff inertisiert und anschließend bei 90°C 24 h gerührt. Danach wird auf 40°C abgekühlt und die wässrige Phase abgetrennt.
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Aufarbeitung:
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Zur organischen Phase werden 145 g NaCl-Lösung (18 Gew.-%) und 12 g HCl (25%) zugesetzt und damit die organische Phase gewaschen. Anschließend wird die wässrige Phase abgetrennt. Zur organischen Phase werden 160 g NaCl-Lösung (18 Gew.-%) zugesetzt und damit die organische Phase gewaschen. Anschließend wird die wässrige Phase abgetrennt. Der Schritt wird mit gleicher Menge NaCl-Lösung (18 Gew.-%) einmal wiederholt. Zur weiteren Reinigung der Produktlösung wird ein Seitz-Filter mit in 25 ml THF suspendierte Aktivkohle (15 g) beschickt und die organische Phase darüber filtriert, dann der Filter mit 250 g THF nachgewaschen.
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In die zwischengereinigte 2 L-Apparatur wird die Produktlösung eindosiert und bei 90°C das Solvenz THF abdestilliert. Dabei wird mit zunehmendem Vakuum (ca. 1000 mbar --> ca. 300 mbar) das Solvenz entfernt. Bei einem Restvolumen von ca. 200 ml bildet sich erstes Kristallisat. Dann werden ca. 580 ml Acetonitril in Teilmengen zudosiert und ca. 100 g eines THF/Acetonitril-Gemisches abdestilliert.
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Es wird auf 50°C abgekühlt, danach in ca. 6–10 h auf 0°C abgekühlt. Die anfallende kristalline Masse wird abfiltriert und zweimal mit je 60 ml kaltem Acetonitril nachgewaschen. Der farblose kristalline Feststoff wird im Vakuum bei 40°C bis zur Gewichtskonstanz getrocknet.
Ausbeute: 88% (> 97% Reinheit HPLC).
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Das anfallende Material wird optional aus Acetonitril /Wasser (10:1) umkristallisiert.
1H NMR (400 MHz, DMSO-d6) δ 9.70 (br, 1H), 8.06 (s, 1H), 7.58 (d, J = 8.7 Hz, 2H), 7.39 (d, J = 2.1 Hz, 1H), 7.29 (d, J = 2.1 Hz, 1H), 6.84 (d, J = 8.7 Hz, 2H), 4.51 (t, J = 5.1 Hz, 1H), 4.47 (t, J = 5.1 Hz, 1H), 3.47 (q, J = 5.2 Hz, 2H), 3.43 (q, J = 5.2 Hz, 2H), 2.84-2.76 (m, 2H), 2.71-2.62 (m, 2H), 1.85-1.70 (m, 4H).
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Beispiel 2.2. 2-Methyl-acrylic acid-3-{3-[4-(2-methyl-acryloyloxy)-phenyl]-6-[3-(2-methyl-acryloyloxy)-propyl]-2-oxo-2H-chromen-8-yl}-propyl ester (Veresterung zu Methacrylat)
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Zu 3-(4-Hydroxy-phenyl)-6,8-bis-(3-hydroxy-propyl)-chromen-2-on (10.1 g, 25.1 mmol), suspendiert in 230 ml Dichlormethan, gibt man Methacrylsäure (8.5 g, 99.0 mmol) und DMAP (0.5 g), dann eine Lösung von 1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimid (15.0 g, 96.6 mmol) in 20 ml Dichlormethan unter Eiskühlung. Nach 1 h wird die Eiskühlung entfernt und die Reaktion 12 h bei Raumtemperatur gerührt. Das Lösungsmittel wird im Vakuum entfernt und der Rückstand chromatographisch gereinigt (Dichlomethan-Essigester). 2-Methyl-Acrylsäure-3-{3-[4-(2-methyl-acryloyloxy)-phenyl]-6-[3-(2-methyl-acryloyloxy)-propyl]-2-oxo-2H-chromen-8-yl}-propylester wird als farblose Kristalle erhalten.
Schmelzpunkt: 49°C.
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Beispiel 3. 4-[2-ethyl-4-(4-pentylphenyl)phenyl]-2,6-bis(3-hydroxypropyl)phenol
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2.90 g (27.4 mmol) wasserfreies Natriumcarbonat, 100.0 mg (0.56 mmol) Palladium(II)-chlorid, 180.0 mg (0.39 mmol) 2-Dicyclohexylphosphino-2',6'-di-isopropoxy-1,1'-biphenyl werden in 30 ml Wasser vorgelegt und mit einer Lösung von 7.8 g (13 mmol) Dibromid(tert-Butyl(2,6-dibromo-4-[2-ethyl-4-(4-pentylphenyl)phenyl]phenoxy)dimethylsilan) und 4.10 g (28.9 mmol) 2-Butoxy-1,2-oxaborolan in 200 ml Tetrahydrofuran versetzt. Es wird mit 120 μL (0.87 mmol) Triethylamin versetzt, für 20 min mit Stickstoffentgast und anschließend für 18 h unter Rückfluss gerührt. Das Reaktionsgemisch wird auf Raumtemperatur abgekühlt und mit Wasser und MTB-Ether versetzt. Nach Rühren der Reaktionslösung werden die Phasen getrennt, die wässrige Phase mit MTB-Ether extrahiert und die vereinigten organischen Phasen mit gesättigter Natriumchloridlösung gewaschen, mit Natriumsulfat getrocknet, filtriert und unter Vakuum eingeengt. Das Rohprodukt wird mit Toluol/Ethylacetat (1:1) an 350 ml Kieselgel filtriert und die Produktfraktionen vereinigt und unter Vakuum eingeengt.
1H NMR (500 MHz, DMSO-d6)
δ = 0.89 ppm (t, 7.08 Hz, 3H, CH3), 1.05 (t, 7.92 Hz, 3H, CH3), 1.33 (mc, 4H, CH2), 1.62 (quint, 7.29 Hz, 2H, CH2), 1.73 (quint, 6.73 Hz, 2H, CH2), 2.69-2.58 (m, 8H, benzyl-CH2), 3.45 (q, 6.42 Hz, 4H, CH2), 4.52 (t, 5.04 Hz, 2H, OH), 6.89 (s, 2H, arom.-H), 7.2 (d, 7.9 Hz, 1H, arom.-H), 7.29 (d, 8.98 Hz, 2H, arom.-H), 7.46 (dd, 7.92, 1.90 Hz, 1H, arom.-H), 7.54 (d, 1.78 Hz, 1H, arom.-H), 7.59 (d, 8.12 Hz, 2H, arom.-H), 8.25 (s, 1H, arom.-OH).
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Analog zu Beispiel 2 werden folgende (Hetero-)Arylalkohole hergestellt: Beispiel 4.
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Umsetzung mit 1 Equivalent 2-Butoxy-[1,2]oxaborolan.
Ausbeute: 61%, Gehalt: 97%.
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Umsetzung mit 3 Equivalenten 2-Butoxy-[1,2]oxaborolan.
Ausbeute: 38%, Gehalt: 84%.
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Umsetzung mit 1 Equivalent 2-Butoxy-[1,2]oxaborolan.
Ausbeute: 97%, Gehalt: > 98%.
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Umsetzung mit 1 Equivalent.
Ausbeute: 95%, Gehalt: > 98%.
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Umsetzung mit 1 Equivalent 2-Butoxy-[1,2]oxaborolan.
Ausbeute: 97%, Gehalt: > 97%.
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Umsetzung mit 1 Equivalent 2-Butoxy-[1,2]oxaborolan.
Ausbeute: 96%, Gehalt: > 98%.
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Die Aufarbeitung erfolgt jeweils mit den laborüblichen Methoden. Die Analytik entspricht den Literaturwerten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2009/46098 A1 [0040]
- WO 2009/46098 [0043]
- WO 2009/046098 A1 [0055]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- Bioorg. and Med. Chem. Lett. 2010, (20), 3550–3556, Synthesis 1990, 685 [0040]
- Bioorg and Med Chem Lett 2010, (20), 12, 3550–3556 [0043]
- Synthesis (1990) 685 [0043]
- Miyaura, N., Science of Synthesis, (2005) 6, 275 [0043]
- Science of Synthesis Online, Kp 6.1.7.4.2 Variation 2: Catalyzed Hydroboration, DOI: 10.1055/sos-SD-006-00232 [0043]
- Zysman-Colman, E., Science of Synthesis (2010) 45, 175, Kapitel 45.4.2.1.4 Method 4: Alkylation of Arenes via Suzuki Reaction of Alkylboranes and Related Alkylboron Reagents with Aryl Halides; DOI: 10.1055/sos-SD-045-00123 [0047]