-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kartusche für eine Beduftungseinrichtung, insbesondere für ein Fahrzeug. Die Erfindung betrifft außerdem eine mit wenigstens einer solchen Kartusche ausgestattete Beduftungseinrichtung für ein Fahrzeug.
-
Aus der
DE 298 15 783 U1 ist ein Raumbeduftungssystem bekannt, das sich für eine Verwendung in einem Wohnraum eignet. Das Raumbeduftungssystem umfasst ein Gebläse, das Raumluft ansaugt, durch einen Luftkanal fördert und wieder dem Raum zuführt. Das System umfasst ferner einen Duftstoffbehälter, der einen leicht ausgasbaren Duftstoff speichert und der im Luftkanal angeordnet ist. Somit gelangt der ausgasende Duftstoff in den Luftstrom.
-
Bei Fahrzeugbeduftungseinrichtungen, also bei Beduftungseinrichtungen, die sich für eine Verwendung in einem Fahrzeug eignen, ist in der Regel die Verwendung einer auswechselbaren Kartusche zur Bevorratung des jeweiligen Duftstoffs vorgesehen. Hierdurch ist es insbesondere möglich, verbrauchte Kartuschen einfach gegen neue Kartuschen auszutauschen. Ferner ist es möglich, je nach Geschmack und/oder Stimmung des Fahrzeugführers bzw. der Fahrzeuginsassen Kartuschen mit unterschiedlichen Duftstoffen gegeneinander auszutauschen.
-
Der jeweilige Duftstoff ist dabei regelmäßig eine Mischung aus verschiedenen Inhaltsstoffen bzw. Komponenten. Ein Großteil dieser Inhaltsstoffe bzw. Komponenten ist dabei durch Geruchsstoffe gebildet, die in Kombination zum Geruchseindruck des jeweiligen Duftstoffs beitragen. Diese geruchserzeugenden Inhaltsstoffe bzw. Komponenten unterscheiden sich dabei nicht nur durch den jeweiligen Geruch, sondern auch in ihren physikalischen Eigenschaften. Dabei ist insbesondere der Dampfdruck eine wichtige physikalische Größe. Aufgrund unterschiedlicher Dampfdrücke der Einzelkomponenten gehen diese unterschiedlich schnell von der Flüssigphase in die Gasphase über bzw. verdampfen unterschiedlich schnell. Inhaltsstoffe bzw. Komponenten mit hohem Dampfdruck gehen bei gleicher Temperatur schneller in die Gasphase über bzw. verdampfen schneller als Komponenten mit vergleichsweise niedrigem Dampfdruck.
-
Die unterschiedlichen Dampfdrücke haben zur Folge, dass die Duftstoffkartusche zu Beginn der Nutzung zunächst stark an leichter siedenden bzw. leichter verdampfenden Komponenten verarmt. Leichter siedende Komponenten sind dabei oft verantwortlich für einen frisch empfundenen, zitrischen Dufteindruck, der in der Parfümindustrie als „Kopfnote“ bezeichnet wird, die relativ schnell verfliegt. Sobald ein relativ hoher Anteil der leichtsiedenden Komponenten verdampft ist, dominieren die schwerer siedenden Komponenten den Geruchseindruck. Diese schwersiedenden Komponenten werden häufig als schwer empfunden. Hierzu gehören beispielsweise Holznoten oder Moschusnoten. In der Parfümindustrie werden diese schwersiedenden Komponenten als „Herznote“ und „Basisnote“ bezeichnet, die im Vergleich zur Kopfnote lange anhalten.
-
Das jeweilige Duftstoffgemisch verarmt somit zu Beginn der Nutzungsdauer sehr schnell an leichter siedenden Komponenten, auch "Leichtsieder" genannt, was dazu führt, dass sich der Geruchseindruck verändert. Zitrische Duftnoten sind meist nur zu Beginn der Kartuschennutzung wahrnehmbar und flachen dann schnell ab. Danach wird der Geruchseindruck hauptsächlich durch die schwerer siedenden Komponenten, auch "Schwersieder" genannt, bestimmt. Die sogenannten Herz- und Basisnoten, verursacht durch die Schwersieder, bleiben nun vergleichsweise lange erhalten. Der Geruchseindruck ändert sich aber auch hier mit zunehmender Kartuschennutzungsdauer, jedoch nicht mehr so stark wie zu Beginn der Kartuschennutzung.
-
Ziel der Fahrzeuginnenraumbeduftung ist es, den Fahrzeuginsassen einen möglichst gleichbleibenden Dufteindruck unabhängig von der Kartuschennutzungsdauer bereitzustellen. Es soll sichergestellt werden, dass im Fahrzeuginnenraum sowohl zu Beginn der Kartuschennutzung als auch kurz bevor die Kartusche leer ist, Kopf-, Herz- und Basisnoten des Duftstoffs gleichermaßen wahrnehmbar sind.
-
Aus der
EP 2 134 377 B1 ist ein Duftspender bekannt, der einen ersten Trägerstoff und einen zweiten Trägerstoff aufweist, wobei der erste Trägerstoff leichter siedende Duftstoffe enthält, während der zweite Trägerstoff schwerer siedende Duftstoffe enthält. Um nun dauerhaft einen gleich bleibenden Dufteindruck gewährleisten zu können, ist der erste Trägerstoff mit einer Diffusionsbarriere umschlossen, die das Austreten der leichter siedenden Duftstoffe aus dem ersten Trägerstoff in die Umgebung reduziert, möglichst derart, dass sich die leicht siedenden Duftstoffe des ersten Trägerstoffs und die schwer siedenden Duftstoff des zweiten Trägerstoffs etwa gleichmäßig verbrauchen.
-
Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für eine Kartusche der vorstehend beschriebenen Art bzw. für eine damit ausgestattete Beduftungseinrichtung eine verbesserte oder zumindest eine andere Ausführungsform anzugeben, die sich insbesondere dadurch auszeichnet, dass ein möglichst gleichbleibender Dufteindruck über nahezu die gesamte Nutzungsdauer der Kartusche erreicht werden kann.
-
Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
-
Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, die Kartusche, die in üblicher Weise eine Kartuschenöffnung aufweist, die im Betrieb der Beduftungseinrichtung von einem Trägerluftstrom überströmt wird, mit wenigstens zwei Duftstoffspeichern auszustatten, in denen flüssige Duftstoffe bzw. Duftstoffgemische voneinander getrennt bevorratet werden können und die jeweils eine Speicheröffnung besitzen, die mit der gemeinsamen Kartuschenöffnung fluidisch in Verbindung stehen oder einen Teil davon bilden. Im Einzelnen beinhaltet die Kartusche somit einen ersten Duftstoffspeicher für einen ersten Duftstoff oder ein erstes Duftstoffgemisch mit höherer Flüchtigkeit, der eine erste Speicheröffnung aufweist, die mit der Kartuschenöffnung fluidisch in Verbindung steht oder einen Teil davon bildet. Außerdem beinhaltet die Kartusche einen zweiten Duftstoffspeicher für einen zweiten Duftstoff oder ein zweites Duftstoffgemisch mit niedrigerer Flüchtigkeit, der eine zweite Speicheröffnung aufweist, die mit der Kartuschenöffnung fluidisch in Verbindung steht oder einen Teil davon bildet. Erfindungsgemäß ist nun gemäß einer ersten Lösung die erste Speicheröffnung kleiner dimensioniert als die zweite Speicheröffnung. Durch die unterschiedlich dimensionierten Speicheröffnungen lassen sich die unterschiedlichen Flüchtigkeiten der verschiedenen Duftstoffe ausgleichen, derart, dass sich die beiden Duftstoffspeicher während der Nutzungsdauer der Kartusche etwa gleichmäßig leeren. Die kleinere erste Speicheröffnung bewirkt, dass der an sich leichter siedende erste Duftstoff bzw. das leichter siedende erste Duftstoffgemisch weniger schnell aus dem ersten Duftstoffspeicher entweichen kann. Im Unterschied dazu kann das schwerer siedende zweite Duftstoffgemisch bzw. der schwerer siedende zweite Duftstoff durch die größere zweite Speicheröffnung leichter aus dem zweiten Duftstoffspeicher entweichen. Hierdurch lassen sich der Verbrauch an leichter siedenden ersten Duftstoff bzw. Duftstoffgemisch und schwerer siedenden zweiten Duftstoff bzw. Duftstoffgemisch aneinander angleichen. In der Folge kann über die gesamte Nutzungsdauer der Kartusche ein im Wesentlichen gleichbleibender Dufteindruck gewährleistet werden.
-
Die „Flüchtigkeit“ einer Flüssigkeit entspricht deren Tendenz oder Neigung zur Verdampfung. Eine Flüssigkeit mit höherer Flüchtigkeit verdampft bzw. siedet somit leichter und besitzt dementsprechend einen höheren Dampfdruck. Im Vergleich dazu besitzt eine Flüssigkeit mit einer niedrigeren Flüchtigkeit einen geringeren Dampfdruck, so dass sie schwerer verdampft bzw. siedet. Die relative Abgrenzung der höheren Flüchtigkeit erfolgt in Relation zur niedrigeren Flüchtigkeit und umgekehrt, so dass die höhere Flüchtigkeit jedenfalls größer ist als die niedrigere Flüchtigkeit. Als absolute Abgrenzung für Flüssigkeiten mit höherer Flüchtigkeit gegenüber Flüssigkeiten mit niedrigerer Flüchtigkeit kann im vorliegenden Zusammenhang als absolute Grenze beispielsweise ein Dampfdruck von 0,1 mm Hg bei 25°C dienen. Duftstoffe bzw. Duftstoffgemische mit einem Dampfdruck von mindestens 0,1 mm Hg bei 25°C können als Leichtsieder bezeichnet werden und besitzen eine hohe Flüchtigkeit. Im Unterschied dazu können Duftstoffe bzw. Duftstoffgemische mit einem Dampfdruck von weniger als 0,1 mm Hg bei 25°C als Schwersieder bezeichnet werden, die eine niedrige Flüchtigkeit besitzen.
-
Während die vorstehend beschriebene erste Lösung des zugrunde liegenden Problems mit unterschiedlich dimensionierten Speicheröffnungen arbeitet, wird gemäß einer nachfolgend beschriebenen zweiten Lösung des zugrunde liegenden Problems mit unterschiedlichen Speichervolumen arbeitet. Dabei ist es grundsätzlich möglich, diese beiden separaten Lösungen auch gemeinsam, also kumuliert umzusetzen.
-
Der erste Duftstoffspeicher besitzt ein erstes Speichervolumen für den ersten Duftstoff oder das erste Duftstoffgemisch mit höherer Flüchtigkeit. Der zweite Duftstoffspeicher besitzt ein zweites Speichervolumen für den zweiten Duftstoff oder das zweite Duftstoffgemisch mit niedrigerer Flüchtigkeit. Zur Kompensation der unterschiedlichen Flüchtigkeiten wird gemäß der zweiten erfindungsgemäßen Lösung vorgeschlagen, das erste Speichervolumen größer zu dimensionieren als das zweite Speichervolumen. In der Folge wird innerhalb der Kartusche mehr an dem leichter siedenden Duftstoff bzw. Duftstoffgemisch bevorratet als vom schwerer siedenden Duftstoff bzw. Duftstoffgemisch, so dass im Idealfall über die gesamte Nutzungsdauer der Kartusche ausreichende Mengen an erstem Duftstoff bzw. Duftstoffgemisch und zweitem Duftstoff bzw. Duftstoffgemisch vorliegen, so dass über die gesamte Nutzungsdauer ein im Wesentlichen gleichbleibender Gesamtdufteindruck gewährleistet werden kann.
-
Sofern nur die erste Lösung realisiert wird, können das erste Speichervolumen und das zweite Speichervolumen gleich groß sein. Dies ist jedoch nicht zwingend. Es kann sogar so sein, dass das zweite Speichervolumen für den oder die Schwersieder größer ist als das erste Speichervolumen für den oder die Leichtsieder. Wird dagegen nur die zweite Lösung realisiert, können die erste Speicheröffnung und die zweite Speicheröffnung gleich groß sein. Dies ist jedoch nicht zwingend. Es kann sogar so sein, dass die erste Speicheröffnung für den oder die Leichtsieder größer ist als die zweite Speicheröffnung für den oder die Schwersieder. Werden jedoch gleichzeitig beide Lösungen realisiert, ist die erste Speicheröffnung kleiner als die zweite Speicheröffnung, während gleichzeitig das erste Speichervolumen größer ist als das zweite Speichervolumen.
-
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform können die Speicheröffnungen und/oder die Speichervolumen hinsichtlich ihrer Größe so aufeinander abgestimmt sein, dass der erste Duftstoff oder das erste Duftstoffgemisch und der zweite Duftstoff oder das zweite Duftstoffgemisch im Betrieb der Beduftungseinrichtung etwa gleichmäßig verbraucht werden. Zusätzlich oder alternativ kann vorgesehen sein, dass die Speicheröffnungen und/oder die Speichervolumen hinsichtlich ihrer Größe so aufeinander abgestimmt sind, dass ein Gesamtduftstoffgemisch aus dem ersten Duftstoff oder dem ersten Duftstoffgemisch und dem zweiten Duftstoff oder dem zweiten Duftstoffgemisch im Betrieb der Beduftungseinrichtung ein im Wesentlichen konstant bleibendes Mischungsverhältnis besitzt.
-
Bei gleichen Speichervolumen kann ein Verhältnis von erster Speicheröffnung zu zweiter Speicheröffnung etwa reziprok proportional zum Verhältnis von höherer Flüchtigkeit zu niedrigerer Flüchtigkeit gewählt sein. Sind dagegen die Speicheröffnungen gleich groß gewählt, kann ein Verhältnis von erstem Speichervolumen zu zweitem Speichervolumen etwa proportional zum Verhältnis von höherer Flüchtigkeit zu niedrigerer Flüchtigkeit gewählt sein.
-
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform können die Duftstoffspeicher in der Kartusche nebeneinander angeordnet sein, derart, dass sie im Betrieb der Beduftungseinrichtung in Reihe oder parallel vom Trägerluftstrom überströmt werden. Es hat sich gezeigt, dass eine parallele Überströmung mit dem Trägerluftstrom bevorzugt ist, um Einflüsse von Sättigungseffekten zu reduzieren.
-
Gemäß einer anderen Ausführungsform kann zumindest ein weiterer Duftstoffspeicher mit einem weiteren Speichervolumen für einen weiteren Duftstoff oder ein weiteres Duftstoffgemisch mit mittlerer Flüchtigkeit vorgesehen sein, der eine weitere Speicheröffnung aufweist, die mit der Kartuschenöffnung fluidisch in Verbindung steht oder einen Teil davon bildet. In diesem Fall kann die jeweilige weitere Speicheröffnung größer sein als die erste Speicheröffnung, während sie kleiner ist als die zweite Speicheröffnung. Zusätzlich oder alternativ kann in diesem Fall vorgesehen sein, dass das weitere Speichervolumen größer ist als das zweite Speichervolumen, während es kleiner ist als das erste Speichervolumen. Auch in diesem Fall kann zweckmäßig ein Verhältnis der Speicheröffnungen zueinander etwa reziprok proportional zu den Verhältnissen der Flüchtigkeiten der in den zugehörigen Duftstoffspeichern gespeicherten Duftstoffe oder Duftstoffgemische gewählt sein, wenn die Speichervolumen etwa gleich groß sind. Im Unterschied dazu kann ein Verhältnis der Speichervolumen zueinander etwa proportional zu den Verhältnissen der Flüchtigkeiten der in den zugehörigen Duftstoffspeichern gespeicherten Duftstoffe oder Duftstoffgemischen gewählt werden, wenn die Speicheröffnungen etwa gleich groß sind. Ebenso sind grundsätzlich beliebige Kombinationen denkbar mit variierenden Speichervolumen und variierenden Speicheröffnungen. Beispielsweise kann bei einer Ausführungsform, die genau drei Duftstoffspeicher aufweist, vorgesehen sein, dass das erste Speichervolumen und das zweite Speichervolumen gleich groß gewählt sind, währen die erste Speicheröffnung kleiner gewählt ist als die zweite Speicheröffnung. Außerdem kann nun das dritte Speichervolumen kleiner gewählt sein als das erste Speichervolumen und das zweite Speichervolumen, während die dritte Speicheröffnung gleich groß ist wie die erste Speicheröffnung, also kleiner ist als die zweite Speicheröffnung.
-
Bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform kann zumindest ein derartiger Duftstoffspeicher in seinem Speichervolumen einen kontinuierlichen Speicherraum aufweisen, in dem der jeweilige Duftstoff oder das jeweilige Duftstoffgemisch als kontinuierliches, also zusammenhängendes Flüssigkeitsvolumen gespeichert ist. Im Speichervolumen ist somit ausschließlich der flüssige Duftstoff bzw. das flüssige Duftstoffgemisch sowie gegebenenfalls Luft bzw. Dampf des Duftstoffs bzw. Duftstoffgemischs enthalten. Insbesondere ist im Speichervolumen bei dieser Ausführungsform kein Duftstoffträger, z.B. in Form eines Sorptionsträgers enthalten.
-
Bei einer anderen Ausführungsform kann zumindest ein solcher Duftstoffspeicher einen Sorptionsträger aufweisen, in dem der jeweilige Duftstoff oder das jeweilige Duftstoffgemisch durch Sorption gespeichert ist. Im Speichervolumen befindet sich somit dann besagter Sorptionsträger und in diesem der flüssige Duftstoff bzw. das flüssige Duftstoffgemisch. Gegebenenfalls kann im Speichervolumen dann auch Luft und/oder Dampf des Duftstoffs bzw. des Duftstoffgemischs enthalten sein.
-
Die Kartusche kann außerdem mit einem Deckel versehen sein, mit dem die Kartuschenöffnung verschließbar ist.
-
Eine erfindungsgemäße Beduftungseinrichtung, die sich für eine Verwendung in einem Fahrzeug, vorzugsweise in einem Straßenfahrzeug, eignet, ist mit wenigstens einer Kartuschenaufnahme ausgestattet, in der eine Kartusche der vorstehend beschriebenen Art auswechselbar angeordnet ist. Die Beduftungseinrichtung ist ferner mit einem Gebläse ausgestattet, mit dem ein die Kartuschenöffnung überströmender Trägerluftstrom erzeugt werden kann.
-
Sofern die erste Lösung, die mit unterschiedlich großen Speicheröffnungen arbeitet, realisiert wird, können die Speichervolumen gleich groß sein. Ebenso ist denkbar, die Speichervolumen unterschiedlich groß zu wählen. Dabei kann dies gemäß der zweiten Lösung so erfolgen, dass das erste Speichervolumen größer ist als das zweite Speichervolumen. Ebenso ist jedoch auch eine Ausführungsform denkbar, bei der das erste Speichervolumen kleiner ist als das zweite Speichervolumen. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn der Anteil der leichter siedenden Komponenten innerhalb des Gesamtduftstoffgemischs kleiner ist als der darin enthaltene Anteil an schwerer siedenden Komponenten.
-
Gemäß einer völlig anderen dritten Lösung kann vorgesehen sein, in der Kartusche mehrere Duftstoffspeicher vorzusehen, die jeweils ein Speichervolumen für einen Duftstoff oder ein Duftstoffgemisch enthalten und die jeweils über eine Speicheröffnung mit der Kartuschenöffnung fluidisch in Verbindung stehen oder einen Teil davon bilden. Alle Duftstoffspeicher enthalten den gleichen Duftstoff bzw. das gleiche Duftstoffgemisch. Ein Deckel zum Verschließen der Kartuschenöffnung ist nun so gestaltet, dass er sektionsweise geöffnet werden kann, derart, dass in einer ersten Offenstellung des Deckels nur die erste Speicheröffnung geöffnet ist, während alle anderen Speicheröffnungen noch verschlossen sind, während in einer zweiten Offenstellung des Deckels nur die erste und die zweite Speicheröffnung geöffnet sind, während alle anderen Speicheröffnungen noch verschlossen sind, und so weiter, bis zu einer letzten Offenstellung des Deckels, in der dann alle Speicheröffnungen offen sind. Durch diese Bauweise wird der Duftstoff bzw. das Duftstoffgemisch quasi rationiert, so dass zu jedem Zeitpunkt nur ein relativ kleiner Anteil des gesamten Duftstoffs bzw. Duftstoffgemischs dem Trägerluftstrom ausgesetzt ist und verdampft. Bei einer entsprechend kleinen Rationierung, also Unterteilung des Kartuschenspeichervolumens in die einzelnen Speichervolumen kann erreicht werden, dass im Grunde das jeweils zur Verdampfung freigegebene Speichervolumen im Wesentlichen vollständig verdampft ist bevor die Geruchsveränderung aufgrund der zurückgehenden bzw. fehlenden Leichtsieder bemerkt wird. Somit kann auch auf diese Weise über die gesamte Nutzungsdauer der Kartusche ein im Wesentlichen gleich bleibender Geruchseindruck erzielt werden.
-
Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
-
Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
-
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Komponenten beziehen.
-
Es zeigen, jeweils schematisch,
-
1 eine stark vereinfachte Prinzipdarstellung einer Beduftungseinrichtung mit darin eingesetzter Kartusche in einer isometrischen Darstellung,
-
2 bis 4 jeweils eine stark vereinfachte prinzipielle isometrische Ansicht einer Kartusche, jedoch bei anderen Ausführungsformen.
-
Entsprechend 1 umfasst eine nur rudimentär dargestellte Beduftungseinrichtung 1, die für eine Verwendung in einem Fahrzeug vorgesehen ist, zumindest eine Kartuschenaufnahme 2, in der eine Kartusche 3 austauschbar angeordnet ist. Die Beduftungseinrichtung 1 ist ferner mit einem Gebläse 4 ausgestattet, mit dem ein Trägerluftstrom 5 erzeugt werden kann.
-
Die Kartusche 3 besitzt eine Kartuschenöffnung 6, zweckmäßig an ihrer Oberseite. Die Kartuschenöffnung 6 wird im Betrieb der Beduftungseinrichtung 1 von dem Trägerluftstrom 5 überströmt. Stromab der Kartuschenöffnung 6 liegt dann ein mit Duftstoff angereicherter Luftstrom 7 vor. Die Kartusche 3 ist außerdem mit einem Deckel 8 zum Verschließen der Kartuschenöffnung 6 ausgestattet. Zweckmäßig ist die Beduftungseinrichtung 1 so ausgestaltet, dass mit ihr der Deckel 8 gemäß einem Doppelpfeil 9 verstellt werden kann. Bei Inbetriebnahme der Beduftungseinrichtung 1 wird der Deckel 8 angehoben, um die Kartuschenöffnung 6 zu öffnen. Wird dagegen die Beduftungseinrichtung 1 ausgeschaltet, wird der Deckel 8 wieder zum Verschließen der Kartuschenöffnung 6 auf die Kartusche 3 abgesenkt.
-
Der Trägerluftstrom 5 strömt im Betrieb der Beduftungseinrichtung 1 zumindest im Bereich der Kartuschenöffnung 6 parallel zu einer Ebene, in der die Kartuschenöffnung 6 liegt. In der Regel ist die Kartuschenöffnung 6 horizontal ausgerichtet, so dass auch der Trägerluftstrom 5 im Bereich der Kartuschenöffnung 6 horizontal strömt.
-
Gemäß den 1 bis 4 umfasst die Kartusche 3 in einem einzigen Körper oder Behälter 10 einen ersten Duftstoffspeicher 11 und einen zweiten Duftstoffspeicher 12. Bei der in 4 gezeigten Ausführungsform ist außerdem ein dritter Duftstoffspeicher 13 vorgesehen. Der erste Duftstoffspeicher 11 weist ein erstes Speichervolumen 14 für einen ersten Duftstoff 15 mit höherer Flüchtigkeit auf. Ferner besitzt der erste Duftstoffspeicher 11 eine erste Speicheröffnung 16, die mit der Kartuschenöffnung 6 fluidisch in Verbindung steht oder wie in den gezeigten Beispielen einen Teil der Kartuschenöffnung 6 bildet. Der zweite Duftstoffspeicher 12 besitzt ein zweites Speichervolumen 17 für einen zweiten Duftstoff 18 mit niedrigerer Flüchtigkeit. Ferner weist der zweite Duftstoffspeicher 12 eine zweite Speicheröffnung 19 auf, die mit der Kartuschenöffnung 6 fluidisch in Verbindung steht oder wie in den gezeigten Beispielen einen Teil der Kartuschenöffnung 6 bildet. Analog dazu besitzt der im Beispiel der 4 vorhandene dritte Duftstoffspeicher 13 ein drittes Speichervolumen 20 für einen dritten Duftstoff 21 mit mittlerer Flüchtigkeit. Außerdem weist der dritte Duftstoffspeicher 13 eine dritte Speicheröffnung 22 auf, die mit der Kartuschenöffnung 6 fluidisch in Verbindung steht oder wie im Beispiel einen Teil der Kartuschenöffnung 6 bildet.
-
Beim ersten Duftstoff 15, beim zweiten Duftstoff 18 und gegebenenfalls beim dritten Duftstoff 21 kann es sich auch um ein Duftstoffgemisch handeln, so dass gegebenenfalls ein erstes Duftstoffgemisch 15, ein zweites Duftstoffgemisch 18 und/oder ein drittes Duftstoffgemisch 21 in den Duftstoffspeichern 11, 12, 13 gespeichert sind. Zur vereinfachten Darstellung wird nachfolgend jedoch stets nur von einem Duftstoff gesprochen, wobei in jedem Fall auch ein Duftstoffgemisch gemeint sein kann.
-
Im Beispiel der 1 ist die erste Speicheröffnung 16 kleiner dimensioniert als die zweite Speicheröffnung 19. In diesem Beispiel ist ferner das erste Speichervolumen 14 kleiner dimensioniert als das zweite Speichervolumen 17.
-
Bei der in 2 gezeigten Ausführungsform ist dagegen die erste Speicheröffnung 16 gleich groß dimensioniert wie die zweite Speicheröffnung 19, während das erste Speichervolumen 14 größer dimensioniert ist als das zweite Speichervolumen 17.
-
Im Beispiel der 3 ist dagegen vorgesehen, die erste Speicheröffnung 16 kleiner zu dimensionieren als die zweite Speicheröffnung 19, während das erste Speichervolumen 14 gleich groß gewählt ist wie das zweite Speichervolumen 17.
-
Schließlich zeigt 4 ein Beispiel für eine Ausführungsform, bei der die erste Speicheröffnung 16 kleiner ist als die zweite Speicheröffnung 19 und bei der die dritte Speicheröffnung 22 größer ist als die erste Speicheröffnung 16 und kleiner ist als die zweite Speicheröffnung 19. Ferner ist hier vorgesehen, dass das erste Speichervolumen 14 kleiner ist als das zweite Speichervolumen 17, während das dritte Speichervolumen 20 kleiner ist als das zweite Speichervolumen 17 und größer ist als das erste Speichervolumen 14.
-
Sofern die Kartusche 3 nur zwei Duftstoffspeicher 11, 12 enthält, kann eine Grenze zwischen höherer Flüchtigkeit und niedrigerer Flüchtigkeit für den jeweiligen Duftstoff 15, 18 beispielsweise bei einem Dampfdruck von etwa 0,1 mm Hg bei 25°C gewählt werden. Sind dagegen drei Duftstoffspeicher 11, 12, 13 vorgesehen, kann zur Abgrenzung zwischen der höheren Flüchtigkeit und der mittleren Flüchtigkeit beispielsweise ein Dampfdruck von 0,12 mm Hg bei 25°C herangezogen werden, während zur Abgrenzung zwischen der mittleren Flüchtigkeit und der niedrigeren Flüchtigkeit ein Dampfdruck von etwa 0,08 mm Hg bei 25°C herangezogen werden kann.
-
Bei allen hier gezeigten Ausführungsformen sind die Speicheröffnungen 16, 19 und gegebenenfalls 22 und/oder die Speichervolumen 14, 17 und gegebenenfalls 20 hinsichtlich ihrer Größe so aufeinander abgestimmt, dass der erste Duftstoff 15 und der zweite Duftstoff 18 und gegebenenfalls der dritte Duftstoff 21 im Betrieb der Beduftungseinrichtung 1 etwa gleichmäßig verbraucht werden. Ferner ist zweckmäßig eine Auslegung vorgesehen, bei der die Speicheröffnungen 16, 19 und gegebenenfalls 22 und/oder die Speichervolumen 14, 17 und gegebenenfalls 20 so aufeinander abgestimmt sind, dass ein Gesamtduftstoffgemisch, das letztlich im Luftstrom 7 mitgeführt wird, aus dem ersten Duftstoff 15 und dem zweiten Duftstoff 18 und gegebenenfalls dem dritten Duftstoff 21 zusammengesetzt ist, im Betrieb der Beduftungseinrichtung 1 ein im Wesentlichen konstant bleibendes Mischungsverhältnis besitzt, und zwar im Wesentlichen über die gesamte Nutzungsdauer der Kartusche 3.
-
Die genannten Auslegungen zielen jeweils darauf ab, dass im Betrieb der Beduftungseinrichtung 1 die einzelnen Duftstoffe 15, 18 und gegebenenfalls 21 gleichmäßig verdampft werden, um möglichst über die gesamte Nutzungsdauer der Kartusche 3 einen gleich bleibenden Dufteindruck gewährleisten zu können. Über die unterschiedlichen Speicheröffnungen 16, 19 und gegebenenfalls 22 und/oder über die unterschiedlichen Speichervolumen 14, 17 und gegebenenfalls 20 können dabei die unterschiedlichen Flüchtigkeiten der einzelnen Duftstoffe 15, 18 und gegebenenfalls 21 so kompensiert bzw. ausgeglichen werden, dass sich über die gesamte Nutzungsdauer der Kartusche 3 ein im Wesentlichen gleichbleibender Gesamtdufteindruck ergibt. Mit anderen Worten, das Gesamtduftstoffgemisch bleibt unabhängig vom Füllstand der Kartusche 3 im Wesentlichen konstant.
-
Bevorzugt sind Kartusche 3 und Kartuschenaufnahme 2 so aufeinander abgestimmt, dass gemäß 1 die Duftstoffspeicher 11 und 12 sowie gegebenenfalls 13 im Betrieb der Beduftungseinrichtung 1 parallel vom Trägerluftstrom 5 überströmt werden. Innerhalb der Kartusche 3 sind hierzu die einzelnen Duftstoffspeicher 11, 12 und gegebenenfalls 13 quer zur Strömungsrichtung des Trägerluftstroms 5 in einer Reihe nebeneinander angeordnet.
-
In den Beispielen der 1 bis 3 definieren die Speichervolumen 14, 17 jeweils einen kontinuierlichen Speicherraum, in dem sich nur der flüssige Duftstoff 15, 18 sowie oberhalb davon Duftstoffdampf und/oder Luft befinden. Somit ist der flüssige Duftstoff 15, 18 im jeweiligen Duftstoffspeicher 11, 12 als kontinuierliches Flüssigkeitsvolumen gespeichert.
-
Im Unterschied dazu zeigt 4 eine Ausführungsform, bei der im jeweiligen Duftstoffspeicher 11, 12, 13 bzw. in dessen Speichervolumen 14, 17, 20 jeweils ein Sorptionsträger angeordnet ist, nämlich ein erster Sorptionsträger 23 im ersten Duftstoffspeicher 11, ein zweiter Sorptionsträger 24 im zweiten Duftstoffspeicher 12 und ein dritter Sorptionsträger 25 im dritten Duftstoffspeicher 13. Im jeweiligen Sorptionsträger 23, 24, 25 ist der jeweilige Duftstoff 15, 18, 21 durch Sorption gespeichert. Es ist klar, dass nicht alle Duftstoffspeicher 11, 12, 13 einen solchen Sorptionsträger 23, 24, 25 enthalten müssen. Weiterhin ist klar, dass bei anderen Ausführungsformen auch bei den Beispielen der 1 bis 3 im ersten Duftstoffspeicher 11 und/oder im zweiten Duftstoffspeicher 12 ein solcher Sorptionsspeicher 23, 24 angeordnet sein kann.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 29815783 U1 [0002]
- EP 2134377 B1 [0008]