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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine mit Saugrohreinspritzung und Direkteinspritzung sowie eine Recheneinheit und ein Computerprogramm zu dessen Durchführung.
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Stand der Technik
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Bei Ottomotoren sind im Allgemeinen zwei Verfahren zur Kraftstoffeinspritzung bekannt, nämlich eine Saugrohreinspritzung und eine Direkteinspritzung. Die Saugrohreinspritzung wird jedoch zunehmend von der Direkteinspritzung abgelöst, da diese zu einer höheren Leistungsausbeute bei geringerem Kraftstoffverbrauch und zu einer gezielteren Einspritzstrategie führen kann.
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Weiterhin gibt es auch Ottomotoren mit einer Kombination von Saugrohreinspritzung und Direkteinspritzung, einem sog. Dualsystem. Dies ist gerade im Lichte immer strengerer Emissionsanforderungen bzw. Emissionsgrenzwerte vorteilhaft, da die Saugrohreinspritzung bspw. bei mittleren Lastbereichen bessere Emissionswerte zur Folge hat als eine Direkteinspritzung. Die erwähnte Leistungsausbeute ist bei höheren Drehzahlen bzw. Lasten vorteilhafter. Ebenso wird durch die Direkteinspritzung eine Verminderung der Klopfneigung erreicht, was dann gezielt zum Schutz der Brennkraftmaschine eingesetzt werden kann. Die Kombination aus beiden Einspritzungsarten kombiniert somit in unterschiedlichen Bereichen der Brennkraftmaschine jeweils die Vorteile der einzelnen Einspritzungsarten.
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Aus der
DE 10 2008 002 511 A1 ist bspw. ein Verfahren zum Betreiben einer solchen Brennkraftmaschine mit Dualsystem bekannt, bei dem zum Kühlen der Kraftstoffinjektoren der Direkteinspritzung immer wieder Kraftstoff über die Direkteinspritzung abgesetzt wird, auch wenn die Brennkraftmaschine eigentlich nur mittels der Saugrohreinspritzung betrieben wird.
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Offenbarung der Erfindung
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Erfindungsgemäß werden ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine sowie eine Recheneinheit und ein Computerprogramm zu dessen Durchführung mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der nachfolgenden Beschreibung.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren dient zum Betreiben einer Brennkraftmaschine mit Saugrohreinspritzung und Direkteinspritzung. Hierbei wird, während die Brennkraftmaschine ohne Verwendung der Direkteinspritzung betrieben wird, ein Druck in einem für die Direkteinspritzung vorgesehenen Hochdrucksystem ermittelt. Wenn der Druck in einem vorgebbaren Druckbereich mit einem unteren Grenzwert liegt, wird wenigstens für einen Verbrennungszyklus der Brennkraftmaschine eine Einspritzung einer ersten Kraftstoffmenge mittels der Direkteinspritzung vorgenommen.
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Vorzugsweise erfolgt die Direkteinspritzung der ersten Kraftstoffmenge zusätzlich zu der eigentlich beabsichtigten Saugrohreinspritzung, d.h. der Aufteilungsfaktor wird von 100% Saugrohreinspritzung auf einen Wert < 100% reduziert. Um eine erwünschte Gesamtkraftstoffmenge trotz der zusätzlichen ersten Kraftstoffmenge beizubehalten, wird zweckmäßigerweise die Kraftstoffmenge für die Saugrohreinspritzung entsprechend verändert. Auch die bei Änderungen des Aufteilungsfaktors auftretenden Wandfilmeffekte können vorteilhafterweise bei der Berechnung der jeweiligen Kraftstoffmengen für Direkteinspritzung und Saugrohreinspritzung berücksichtigt werden. Alternativ wird vorzugsweise die erste Kraftstoffmenge so gering gewählt, dass sich für die parallele Saugrohreinspritzungs-Kraftstoffmenge keine signifikanten Änderungen ergeben.
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Wird beim Betrieb einer Brennkraftmaschine mit Dualsystem die Direkteinspritzung nicht verwendet, d.h. wird nur die Saugrohreinspritzung verwendet, so kann sich im Hochdrucksystem, das nur für die Direkteinspritzung vorgesehen ist, ein ungewollt hoher Druck bzw. Hochdruck aufbauen. Ein Beispiel hierfür ist, wenn die Brennkraftmaschine im kalten Zustand gestartet wird und bspw. aufgrund verschiedener Fahrbedingungen und/oder Diagnosen nur die Saugrohreinspritzung verwendet wird. Durch die Erwärmung der Brennkraftmaschine steigt dann der Druck des im Hochdrucksystem befindlichen Kraftstoffs. Wird dann später wieder die Direkteinspritzung verwendet, jedoch bspw. nur zu einem geringen Anteil, so dass nur eine geringe Kraftstoffmenge mittels der Direkteispritzung abgesetzt werden müsste, so kann es bspw. aufgrund einer nötigen Mindesteinspritzdauer und dem ansteigenden bzw. hohen Druck bzw. Hochdruck dazu kommen, dass mehr Kraftstoff abgegeben wird oder werden müsste, als eigentlich gefordert wäre. Dies würde bspw. zu Abweichungen im Luft-Kraftstoff-Gemisch und damit zu schlechten Emissionswerten führen.
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Mit dem vorgeschlagenen Verfahren und der dabei durchgeführten Überwachung des Drucks im Hochdrucksystem auch dann, wenn das Hochdrucksystem aufgrund der inaktiven Direkteinspritzung nicht verwendet wird, können die erwähnten unerwünschten Druckanstiege frühzeitig erkannt und durch die Absetzung der ersten Kraftstoffmenge mittels Direkteinspritzung reduziert werden. Bei einer späteren "richtigen" Zuschaltung der Direkteinspritzung kann dann aufgrund des nun reduzierten Drucks im Hochdrucksystem auch eine gewünschte geringe Kraftstoffmenge richtig abgesetzt werden.
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Vorzugsweise wird der untere Grenzwert des Druckbereichs derart vorgegeben, dass bei späterer Verwendung einer gewünschten Aufteilung auf Saugrohreinspritzung und Direkteinspritzung zum Betrieb der Brennkraftmaschine unter Berücksichtigung einer minimal möglichen Einspritzdauer der jeweils verwendeten Kraftstoffinjektoren bei der Direkteinspritzung eine gewünschte (geringe) zweite Kraftstoffmenge mittels der späteren Direkteinspritzung absetzbar ist. Wird berücksichtigt, wie groß der Anteil an mittels Direkteinspritzung abzusetzendem Kraftstoff bei einer späteren Zuschaltung der Direkteinspritzung sein wird, so kann der Grenzwert des zulässigen minimalen Druckwertes für das System gezielt daraufhin angepasst werden. Bspw. kann auf diese Weise der untere Grenzwert des zulässigen minimalen Druckwertes für das System höher gesetzt werden, wenn vorauszusehen ist, dass ein hoher Anteil an Kraftstoff mittels der Direkteinspritzung eingebracht werden soll, da eine minimal mögliche Einspritzdauer dann einen geringeren Einfluss hat.
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Vorteilhafterweise wird der untere Grenzwert des zulässigen minimalen Druckwertes für das System derart vorgegeben, dass für die Einspritzung der ersten Kraftstoffmenge mittels der Direkteinspritzung keine vorherige Ansteuerung einer für das Hochdrucksystem vorgesehenen Hochdruckpumpe nötig ist. Auf diese Weise kann erreicht werden, dass kein Druckaufbau mit entsprechendem Zeitverlust für eine spätere Einspritzung nötig ist, sondern die dem Druckabbau dienende Direkteinspritzung sofort zum vorgesehenen Zeitpunkt erfolgen kann. Auch kann erreicht werden, dass keine unnötige Energie für eine Einspritzung aufgebracht werden muss, die für den regulären Betrieb der Brennkraftmaschine zu diesem Zeitpunkt eigentlich nicht vorgesehen ist.
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Vorzugsweise wird ein oberer Grenzwert des Druckbereichs derart vorgegeben, dass die erste (vorzugsweise sehr geringe) Kraftstoffmenge mittels der Direkteinspritzung auch eingespritzt werden kann. Ist der Druck bereits zu hoch, sollte die Direkteinspritzung der ersten Kraftstoffmenge unterbleiben, da ansonsten eine zu große erste Kraftstoffmenge eingespritzt wird, welche das Emissionsverhalten unerwünscht beeinflussen würde.
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Es ist von Vorteil, wenn der Druckbereich derart vorgegeben wird, dass er unterhalb eines Öffnungsdrucks eines in dem Hochdrucksystem vorgesehen Druckbegrenzungs- bzw. Druckregelventils liegt. Liegt er bereits zu nahe am Öffnungsdruck, kann die dem Druckabbau dienende Direkteinspritzung unterbleiben, da davon auszugehen ist, dass das Druckbegrenzungs- bzw. Druckregelventil ohnehin in Kürze öffnen wird. Zweckmäßigerweise kann der Druckbereich dabei um einen gewissen Sicherheitsabstand unterhalb des Öffnungsdrucks des Ventils liegen.
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Vorzugsweise wird die erste Kraftstoffmenge mittels der Direkteinspritzung nur eingespritzt, wenn die Brennkraftmaschine wenigstens seit einer vorgebbaren Zeitdauer ununterbrochen ohne Verwendung der Direkteinspritzung betrieben wird. Insbesondere wird weiterhin auch der Druck im Hochdrucksystem nur ermittelt, wenn die Brennkraftmaschine wenigstens seit der vorgebbaren Zeitdauer ununterbrochen ohne Verwendung der Direkteinspritzung betrieben wird. Auf diese Weise wird eine unnötige Überwachung vermieden, da in aller Regel der Druck im Hochdrucksystem nur langsam ansteigen wird. Zudem werden zu häufige Zuschaltungen der Direkteinspritzung dadurch vermieden.
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Vorteilhafterweise wird der Druck im Hochdrucksystem nur ermittelt und/oder die erste Kraftstoffmenge wird nur eingespritzt, wenn die Brennkraftmaschine nicht in einer Schubabschaltung betrieben wird. Im Gegensatz zum regulären Betrieb der Brennkraftmaschine ist in der Schubabschaltung keine Verbrennung, weder durch Direkteinspritzung noch durch Saugrohreinspritzung erwünscht.
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Eine erfindungsgemäße Recheneinheit, z.B. ein Steuergerät, insbesondere ein Motorsteuergerät, eines Kraftfahrzeugs, ist, insbesondere programmtechnisch, dazu eingerichtet, ein erfindungsgemäßes Verfahren durchzuführen.
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Auch die Implementierung des Verfahrens in Form eines Computerprogramms ist vorteilhaft, da dies besonders geringe Kosten verursacht, insbesondere wenn ein ausführendes Steuergerät noch für weitere Aufgaben genutzt wird und daher ohnehin vorhanden ist. Geeignete Datenträger zur Bereitstellung des Computerprogramms sind insbesondere magnetische, optische und elektrische Speicher, wie z.B. Festplatten, Flash-Speicher, EEPROMs, DVDs u.a.m. Auch ein Download eines Programms über Computernetze (Internet, Intranet usw.) ist möglich.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
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Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispiels in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1a und 1b zeigen schematisch zwei Brennkraftmaschinen, welche für ein erfindungsgemäßes Verfahren herangezogen werden können.
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2 zeigt schematisch einen Zylinder einer Brennkraftmaschine, welcher für ein erfindungsgemäßes Verfahren herangezogen werden kann.
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3 zeigt schematisch ein Ablauf eines erfindungsgemäßen Verfahrens in einer bevorzugten Ausführungsform.
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Ausführungsform(en) der Erfindung
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In 1a ist schematisch und vereinfacht eine Brennkraftmaschine 100 gezeigt, welche für ein erfindungsgemäßes Verfahren herangezogen werden kann. Beispielhaft weist die Brennkraftmaschine 100 vier Brennräume 103 und ein Saugrohr 106 auf, welches an jeden der Brennräume 103 angeschlossen ist.
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Das Saugrohr 106 weist dabei für jeden Brennraum 103 einen Kraftstoffinjektor 107 auf, der in dem jeweiligen Abschnitt des Saugrohrs kurz vor dem Brennraum angeordnet ist. Die Kraftstoffinjektoren 107 dienen somit einer Saugrohreinspritzung und werden nur für diese Einspritzungsart verwendet. Die Kraftstoffinjektoren 107 werden über eine Niederdruckleitung 151 von einer Niederdruckpumpe 150 mit Kraftstoff versorgt. Der Übersichtlichkeit halber ist nur eine Niederdruckleitung 151 zu einem der Kraftstoffinjektoren 107 gezeigt, es versteht sich jedoch, dass jeder der Kraftstoffinjektoren 107 an eine Niederdruckleitung angebunden ist.
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Weiterhin weist jeder Brennraum 103 einen Kraftstoffinjektor 111 für eine Direkteinspritzung auf. Die Kraftstoffinjektoren 111 werden nur für die Direkteinspritzung verwendet und sind mit einer Hochdruckleitung 162 an einen Hochdruckspeicher 161, ein sog. Rail oder Common Rail, angebunden. Der Übersichtlichkeit halber ist nur eine Hochdruckleitung 162 zu einem der Kraftstoffinjektoren 111 gezeigt, es versteht sich jedoch, dass jeder der Kraftstoffinjektoren 111 an eine Hochdruckleitung angebunden ist.
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Der Hochdruckspeicher 161 wiederum wird über eine Hochdruckpumpe 160 mit Kraftstoff versorgt. Die Hochdruckpumpe 160 wird dabei in der Regel von der Brennkraftmaschine angetrieben. Die Kraftstoffinjektoren 111, die Hochdruckleitungen 162, der Hochdruckspeicher 16 sowie die Hochdruckpumpe 160 sind dabei Teil eines Hochdrucksystems 165 der Brennkraftmaschine 100.
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Weiterhin sind ein Drucksensor 163 am Hochdruckspeicher 162, mit dem ein Druck im Hochdruckspeicher ermittelt werden kann, sowie ein Druckbegrenzungsventil oder Druckregelventil 164 vorgesehen.
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In 1b ist schematisch und vereinfacht eine weitere Brennkraftmaschine 200 gezeigt, welche für ein erfindungsgemäßes Verfahren herangezogen werden kann. Beispielhaft weist die Brennkraftmaschine 100 vier Brennräume 103 und ein Saugrohr 206 auf, welches an jeden der Brennräume 103 angeschlossen ist.
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Das Saugrohr 206 weist dabei für alle Brennräume 103 einen gemeinsamen Kraftstoffinjektor 207 auf, der im Saugrohr bspw. kurz nach einer hier nicht gezeigten Drosselklappe angeordnet ist. Der Kraftstoffinjektor 207 dient somit einer Saugrohreinspritzung. Weiterhin weist jeder Brennraum 103 einen Kraftstoffinjektor 111 für eine Direkteinspritzung auf.
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Bzgl. des Kraftstoffversorgungssystems entspricht die Brennkraftmaschine 200 der Brennkraftmaschine 100. Insofern sei auf die dortige Beschreibung verwiesen.
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Beide gezeigten Brennkraftmaschinen 100 und 200 verfügen somit über ein sog. Dualsystem, d.h. über Saugrohreinspritzung und Direkteinspritzung. Der Unterschied besteht lediglich in der Art der Saugrohreinspritzung. Während bspw. die in 1a gezeigte Saugrohreinspritzung eine Kraftstoffzumessung individuell für jeden Brennraum erlaubt, wie dies bspw. für höherwertige Brennkraftmaschinen verwendet werden kann, ist die in 1b gezeigte Saugrohreinspritzung einfacher in ihrem Aufbau und ihrer Ansteuerung.
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In 2 ist ein Zylinder 102 der Brennkraftmaschine 100 schematisch und vereinfacht, jedoch detaillierter als in 1a dargestellt. Der Zylinder 102 hat einen Brennraum 103, der durch Bewegung eines Kolbens 104 vergrößert oder verkleinert wird.
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Der Zylinder 102 weist ein Einlassventil 105 auf, um Luft oder ein Kraftstoff-Luft-Gemisch in den Brennraum 103 einzulassen. Die Luft wird über das Saugrohr 106 als Teil einer Luftzuführung zugeführt, an dem sich der Kraftstoffinjektor 107 befindet. Angesaugte Luft wird über das Einlassventil 105 in den Brennraum 103 des Zylinders 102 eingelassen. Eine Drosselklappe 112 in dem Luftzuführungssystem dient zum Einstellen des erforderlichen Luftmassenstroms in den Zylinder 102.
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Die Brennkraftmaschine kann im Zuge einer Saugrohreinspritzung betrieben werden. Mit Hilfe des Kraftstoffinjektors 107 wird im Zuge dieser Saugrohreinspritzung Kraftstoff in das Saugrohr 106 eingespritzt, so dass sich dort ein Luft-Kraftstoff-Gemisch bildet, das über das Einlassventil 105 in den Brennraum 103 des Zylinders 102 eingelassen wird.
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Die Brennkraftmaschine kann auch im Zuge einer Direkteinspritzung betrieben werden. Zu diesem Zweck ist der Kraftstoffinjektor 111 an dem Zylinder 102 angebracht, um Kraftstoff direkt in den Brennraum 103 einzuspritzen. Bei dieser Direkteinspritzung wird das zur Verbrennung benötigte Luft-Kraftstoff-Gemisch direkt im Brennraum 103 des Zylinders 102 gebildet.
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Der Zylinder 102 ist weiterhin mit einer Zündeinrichtung 110 versehen, um zum Starten einer Verbrennung in dem Brennraum 103 einen Zündfunken zu erzeugen.
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Verbrennungsabgase werden nach einer Verbrennung aus dem Zylinder 102 über ein Abgasrohr 108 ausgestoßen. Das Ausstoßen erfolgt abhängig von der Öffnung eines Auslassventils 109, das ebenfalls an dem Zylinder 102 angeordnet ist. Ein- und Auslassventile 105, 109 werden geöffnet und geschlossen, um einen Viertaktbetrieb der Brennkraftmaschine 100 in bekannter Weise auszuführen.
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Die Brennkraftmaschine 100 kann entweder nur mit Direkteinspritzung, nur mit Saugrohreinspritzung oder auch in einem Mischbetrieb betrieben werden, wobei bei letzterem beide Kraftstoffinjektoren gleichzeitig je Zylinder den Kraftstoff absetzen. Dies ermöglicht die Wahl der jeweils optimalen Betriebsart zum Betreiben der Brennkraftmaschine 100 abhängig von dem momentanen Betriebspunkt. So kann die Brennkraftmaschine 100 beispielsweise in einem Saugrohreinspritzungsbetrieb betrieben werden, wenn sie bei niedriger Drehzahl und niedriger Last betrieben wird, und sie kann in einem Direkteinspritzungsbetrieb betrieben werden, wenn sie mit hoher Drehzahl und hoher Last betrieben wird. Über einen großen Betriebsbereich hinweg ist es jedoch sinnvoll, die Brennkraftmaschine 100 in einem Mischbetrieb zu betreiben, bei dem die dem Brennraum 103 zuzuführende Kraftstoffmenge anteilig durch Saugrohreinspritzung und Direkteinspritzung zugeführt wird.
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Weiterhin ist eine als Steuergerät 115 ausgebildete Recheneinheit zum Steuern der Brennkraftmaschine 100 vorgesehen. Das Steuergerät 115 kann die Brennkraftmaschine 100 in der Direkteinspritzung, der Saugrohreinspritzung oder dem Mischbetrieb betreiben. Weiterhin ist das Steuergerät 115 dazu eingerichtet, den Drucksensor 163 auszulesen.
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Die in Bezug auf 2 näher erläuterte Funktionsweise der Brennkraftmaschine 100 lässt sich auch auf die Brennkraftmaschine 200 gemäß 1b übertragen, nur mit dem Unterschied, dass für alle Brennräume bzw. Zylinder nur ein gemeinsamer Kraftstoffinjektor vorgesehen ist. Bei einer Saugrohreinspritzung wird daher der Kraftstoffinjektor im Saugrohr angesteuert.
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In 3 ist schematisch ein Ablauf eines erfindungsgemäßen Verfahrens in einer bevorzugten Ausführungsform dargestellt. Das Verfahren dient dazu, den Druck Pist im Hochdrucksystem bei Vorliegen bestimmter Bedingungen durch Direkteinspritzung einer ersten Kraftstoffmenge zu reduzieren.
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Zunächst kann überprüft werden, ob die Direkteinspritzung D seit wenigstens einer vorgebbaren Zeitdauer Δt ununterbrochen inaktiv ist. Weiterhin wird überprüft, ob der Druck Pist im Hochdrucksystem, der hierzu bspw. durch einen Drucksensor an geeigneter Stelle gemessen werden kann, innerhalb eines vorgebbaren Bereichs liegt.
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Ein solcher Druckbereich kann dabei durch verschiedene Grenzwerte vorgegeben werden. Ein unterer Grenzwert P1 kann bspw. durch einen Abstand ΔP1 über einem Solldruck Psoll, der im Hochdruckspeicher herrschen sollte, vorgegeben werden. Der Abstand ΔP1 bzw. der untere Grenzwert P1 können dabei so gewählt werden, dass sowohl für eine Absetzung der ersten Kraftstoffmenge mittels der Direkteinspritzung die Hochdruckpumpe nicht angesteuert werden muss als auch bei späterer Verwendung einer gewünschten Aufteilung auf Saugrohreinspritzung und Direkteinspritzung zum Betrieb der Brennkraftmaschine unter Berücksichtigung einer minimal möglichen Einspritzdauer bei der Direkteinspritzung eine gewünschte (ggf. geringe) zweite Kraftstoffmenge mittels der Direkteinspritzung absetzbar ist. Insbesondere kann bei letzterem Fall der untere Grenzwert P1 umso höher gesetzt werden, je mehr Kraftstoff bei einer späteren Direkteispritzung abgesetzt werden soll, da eine minimal mögliche Einspritzdauer dann umso weniger Einfluss hat.
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Der Druckbereich kann weiterhin durch einen oberen Grenzwert P2, der bspw. durch einen Abstand ΔP2 über dem Solldruck Psoll angegeben wird, begrenzt werden. Der obere Grenzwert P2 kann dabei so gewählt werden, dass mittels der Direkteinspritzung unter Berücksichtigung einer minimal möglichen Einspritzdauer die (vorzugsweise sehr geringe) erste Kraftstoffmenge überhaupt absetzbar ist.
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Weiterhin kann der Druckbereich auch durch einen Grenzwert P3 begrenzt sein, der durch einen Sicherheitsabstand ΔP3 unterhalb eines Öffnungsdrucks PDBV des Druckbegrenzungsventils liegt. Bei Verwendung der Grenzwerte P2 und P3 ergibt sich als obere Grenze für den Druckbereich folglich der niedrigere der beiden Grenzwerte P2 und P3.
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Weiterhin sei angemerkt, dass sehr einfach überprüft werden kann, ob der Druck Pist in dem Druckbereich liegt, indem der Druck Pist mit jedem der drei Grenzwerte P1, P2 und P3, wie in der Figur gezeigt, verglichen wird.
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Liegen alle Bedingungen vor, d.h. ist die Direkteinspritzung D seit einer Zeitdauer Δt ununterbrochen inaktiv und liegt der Druck Pist in dem vorgegeben Druckbereich, so kann neben der stattfindenden Saugrohreinspritzung eine Einspritzung E angefordert werden, bei der die erste Kraftstoffmenge mittels der Direkteinspritzung abgesetzt wird, d.h. der Aufteilungsfaktor wird von 100% Saugrohreinspritzung auf einen Wert < 100% reduziert.
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Der Druck im Hochdrucksystem wird auf diese Weise abgebaut und für eine spätere Zuschaltung der Direkteinspritzung während des regulären Betriebs der Brennkraftmaschine kann auch eine geforderte geringe zweite Kraftstoffmenge mittels der Direkteinspritzung abgesetzt werden.
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Um eine erwünschte Gesamtkraftstoffmenge trotz der zusätzlichen ersten Kraftstoffmenge beizubehalten, wird zweckmäßigerweise die Saugrohreinspritzung entsprechend verändert. Auch die bei Änderungen des Aufteilungsfaktors auftretenden Wandfilmeffekte können vorteilhafterweise bei der Berechnung der jeweiligen Kraftstoffmengen für Direkteinspritzung und Saugrohreinspritzung berücksichtigt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008002511 A1 [0004]