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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Zugentlastungselement für eine Leitung eines vorgegebenen Durchmessers. Ferner betrifft sie eine Aufnahmeeinrichtung zur Aufnahme eines Zugentlastungselements sowie eine Zugentlastungsvorrichtung und ein Gehäuse.
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Technischer Hintergrund
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Zugentlastungen für Leitungen oder Kabel werden heute in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt. Beispielsweise können Leitungen oder Kabel die aus einem Gehäuse eines elektrischen Geräts wie einem Automobilsteuergerät heraustreten mit einer Zugentlastung versehen werden. Dies verhindert ein Herausziehen des Kabels aus dem Gehäuse und damit ein mechanisches Zerstören z.B. eines Lötkontakts oder zumindest ein Lösen einer elektrischen Verbindung.
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Übliche Zugentlastungen weisen regelmäßig eine Art Hülse auf, die auf die zu entlastende Leitung aufgeschoben wird. Eine solche Hülse kann in Richtung der Zugkraft Spannzungen aufweisen. Beim Einführen der Hülse in ein entsprechendes Gegenstück werden diese Spannzungen auf die Leitung gepresst und halten diese fest.
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Eine solche Zugentlastung wird z.B. in der
EP 1 447 884 A1 offenbart. Die Hülse der dort gezeigten Zugentlastungen weist Federelemente bzw. Zungen auf und ist deshalb mechanisch aufwändig. Ferner muss die Hülse auf ein Ende der Leitung aufgeschoben werden, was die Verwendung der Hülse erschwert.
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Beschreibung der Erfindung
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Zugentlastung mit vereinfachter Handhabung bereitzustellen.
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Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst.
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Demgemäß ist vorgesehen:
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Ein Zugentlastungselement für eine elektrische Leitung eines vorgegebenen Durchmessers oder Leitungsquerschnitts mit einer Mehrzahl, also zwei oder mehr, von Gehäuselängselementen, z.B. Gehäusehalbschalen, welche insbesondere in einem montierten Zustand die Leitung umgeben und jeweils eine Ausnehmung aufweisen, welche einem jeweiligen Längssegment eines Leitungskanals, also einem Kanal zur Aufnahme der Leitung in einem befestigten Zustand des Zugentlastungselements, entspricht. Ferner weisen die Gehäuselängselemente in der Ausnehmung jeweils eine Anzahl, also eines oder mehrere, von in die Ausnehmung hinein orientierten Klemmelementen auf, welche insbesondere in einem an der Leitung befestigten Zustand die Leitung einklemmen.
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Ferner ist vorgesehen:
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Eine Aufnahmeeinrichtung zur Aufnahme eines erfindungsgemäßen Zugentlastungselements mit einer in einer Anlagefläche ausgebildeten Öffnung zur Durchführung der Leitung und mit einer Außenwand, die ausgehend von der Anlagefläche einen Aufnahmeraum für das Zugentlastungselement umschließt, wobei der Aufnahmeraum der Form des Zugentlastungselements entspricht.
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Ferner ist vorgesehen:
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Eine Zugentlastungsvorrichtung für eine Leitung, mit einem erfindungsgemäßen Zugentlastungselement und mit einer erfindungsgemäßen Aufnahmeeinrichtung.
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Außerdem ist vorgesehen:
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Ein Gehäuse, z.B. ein Gerätegehäuse oder ein Steckergehäuse, mit mindestens einer erfindungsgemäßen Aufnahmeeinrichtung.
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Die vorliegende Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass Zugentlastungselemente einfacher zu handhaben sind, wenn sie nicht von vorne auf eine Leitung aufgeschoben werden müssen.
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Herkömmliche Zugentlastungen müssen regelmäßig von vorne auf eine Leitung aufgeschoben werden. Bei der vorliegenden Erfindung umschließen die einzelnen Gehäuselängselemente gemeinsam die Leitung und bilden in Ihrer Mitte den Leitungskanal aus, in welchem die Leitung liegt. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Zugentlastungen können bei der vorliegenden Erfindung die einzelnen Gehäuselängselemente an der entsprechenden Stelle lateral auf die Leitung aufgesetzt werden.
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Beispielsweise können zwei Gehäuselängselemente vorgesehen sein, die jeweils 180° des Leitungsumfangs umschließen und sich so in Umfangsrichtung der Leitung gegenseitig zu 360° des Leitungsumfangs ergänzen. Die Anzahl der Gehäuselängselemente ist aber nicht auf zwei beschränkt, sondern kann je nach Anwendung variieren. Beispielsweise können auch drei oder vier Gehäuselängselemente vorgesehen sein, die jeweils 120° bzw. 90° des Leitungsumfangs umschließen.
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Die einzelnen Gehäuselängselemente können dabei insbesondere als Gleichteile, also identische Bauteile, ausgebildet sein. Dies ermöglicht eine einfache und kostengünstige Produktion des Zugentlastungselements, beispielsweise unter Verwendung eines einzigen Spritzgusswerkzeugs. Ferner kann das Zugentlastungselement sehr einfach an unterschiedliche Leitungen angepasst werden, da lediglich einmalig die Konstruktion der Gehäuselängselemente angepasst werden muss.
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Um die Leitung in dem Leitungskanal zu halten, den die Gehäuselängselemente ausbilden, sind die Klemmelemente als feste bzw. starre Klemmelemente ausgebildet. Unter fest bzw. starr ist dabei zu verstehen, dass sie aus einem härteren Material bestehen, als die Leitung bzw. eine Hülle oder Schutzummantelung der Leitung. Dieses Material kann ein vorzugsweise spritzgießbarer Kunststoff sein. Die Klemmelemente verformen sich folglich nicht oder nur geringfügig, wenn sie auf die Leitung gedrückt bzw. gepresst werden. Werden die einzelnen Gehäuselängselemente des Zugentlastungselements in einer entsprechenden Aufnahmeeinrichtung zusammengepresst, greifen die Klemmelemente in den Mantel der Leitung ein bzw. klemmen diesen ein. Ein Verrutschen der Leitung in dem Leitungskanal wird folglich effektiv verhindert.
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Die Aufnahmeeinrichtung und das Zugentlastungselement können als eine Art Stecker-Kupplung Kombination angesehen werden. Dabei bildet das Zugentlastungselement den männlichen Stecker und die Aufnahmeeinrichtung die weibliche Kupplung. Der Aufnahmeraum ist dabei nach hinten offen, also auf der von der Anlagefläche entfernten Seite. Auf dieser Seite kann die Leitung mit dem Zugentlastungselement eingeführt werden. Die Leitung wird dabei durch die Öffnung in der Anlagefläche geführt und das Zugentlastungselement in den Aufnahmeraum eingesetzt.
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Der Aufnahmeraum, den die Anlagefläche und die Außenwand gemeinsam definieren, ist dabei derart dimensioniert, dass die Gehäuselängselemente beim Einsetzen des Zugentlastungselements in den Aufnahmeraum zusammengepresst bzw. zusammengedrückt werden. Beim Einsetzen des Zugentlastungselements in den Aufnahmeraum klemmen also die Klemmelemente die Leitung ein.
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Der Begriff Anlagefläche bedeutet nicht, dass im eingesetzten Zustand das Zugentlastungselement an dieser an- bzw. aufliegen muss. Möglich ist dies aber. Darüber hinaus können die Gehäuselängselemente eine profilierte Außenkontur aufweisen. Z.B. können die Gehäuselängselemente im zusammengefügten Zustand einen kreuzförmigen Querschnitt aufweisen, so dass durch einen Eingriff mit dem entsprechend ausgeformten Aufnahmeraum zusätzlich ein Verdrehschutz für die Leitung realisert ist.
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Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung, wobei die Merkmale verschiedener Ausführungsbeispiele zu neuen Ausführungsbeispielen kombiniert werden können. Insbesondere können die unabhängigen Ansprüche einer Anspruchskategorie auch analog zu den abhängigen Ansprüchen einer anderen Anspruchskategorie weitergebildet sein.
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In einer Ausführungsform können die Klemmelemente, insbesondere in einem axialen Querschnitt durch die Achse der Leitung 2, zur Leitung hin spitz bzw. zahnartig zulaufen und gegenüber dem Durchmesser der Leitung ein vorgegebenes Übermaß aufweisen. Beispielsweise können die Klemmelemente derart dimensioniert sein, dass diese den Mantel einer Leitung einklemmen oder quetschen. Die spitze bzw. zahnartige Form der Klemmelemente ermöglicht es dabei, den Mantel der Leitung effektiv einzuklemmen und zu halten. Dabei kann das Übermaß je nach verwendetem Leitungstyp angepasst werden. Beispielsweise kann das Übermaß von der Dicke des Leitungsmantels und dem Material des Leitungsmantels abhängig sein.
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In einer Ausführungsform können die Klemmelemente in Richtung einer Zugkraft, die auf die Leitung wirken kann, senkrecht zur Leitungsachse, also zur Längsachse der Leitung, angeordnete erste Anlageflächen aufweisen. Unter dem Begriff Zugkraft ist hier insbesondere die Komponente der Kraft zu verstehen, die parallel zur Achse des Leitungskanals bzw. der Leitung in dem Leitungskanal liegt. Da die Klemmelemente den Leitungsmantel einquetschen, wirkt die Zugkraft auf die Anlageflächen annähernd senkrecht. Ein Entlanggleiten der Leitung bzw. des Mantels der Leitung an den Klemmelementen und damit ein Verrutschen der Leitung in dem Zugentlastungselement ist damit nahezu ausgeschlossen. Lediglich bei einer mechanischen Zerstörung des Mantels könnte sich die Leitung in dem Zugentlastungselement bewegen.
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In einer Ausführungsform können in die Richtung, in welche die Zugkraft zeigt bzw. wirkt, die Gehäuselängselemente die Leitung sich verjüngend umschließen, also konisch ausgeführt sind. Das Zugentlastungselement kann in einem Querschnitt durch die Längsachse der Leitung eine beliebige Kontur aufweisen. Beispielsweise kann die Kontur kreisförmig, elliptisch oder quadratisch sein. Ist die Kontur kreisförmig können die Gehäuselängselemente z.B. einen Kegelstumpf um die Leitung bilden. Die Deckfläche des Kegelstumpfs, also die kleinere der zwei Flächen, liegt dabei auf der Leitung in derjenigen Richtung, in welche die Zugkraft zeigt.
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Das Zugentlastungselement wirkt gemeinsam mit der entsprechenden Aufnahmeeinrichtung, die z.B. in einem Gehäuse eines Geräts angeordnet sein kann, in welchem die Leitung gehalten werden soll. Selbstverständlich kann das Zugentlastungselement z.B. auch zylinderförmig bzw. quaderförmig sein. In solch einem Fall müssen die Gehäuselängselemente vor dem Einsetzen in die Aufnahmeeinrichtung zusammengedrückt werden. Bilden die Gehäuselängselemente aber einen sich nach vorne, also in Richtung der Zugkraft, verjüngenden Körper, werden diese beim Einbringen in die Aufnahmeeinrichtung automatisch zusammengepresst bzw. zusammengedrückt. Folglich vereinfacht sich die Montage einer Leitung mit Hilfe des Zugentlastungselements. Bei einer kreisförmigen Kontur kann sich das Zugentlastungselement radial verjüngen, also konisch ausgeführt sein. Bei elliptischen oder quadratischen Konturen dagegen, kann sich das Zugentlastungselement z.B. nur in einer Achse senkrecht zur Längsachse der Leitung verjüngen.
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In einer Ausführungsform können die Gehäuselängselemente auf ihrer Außenseite jeweils eine Anzahl, also eines oder mehrere, von Rastelementen aufweisen. Wird das Zugentlastungselement in eine entsprechende Aufnahmeeinrichtung eingesetzt, verhindert die Aufnahmeeinrichtung eine Bewegung der Leitung in die Zugrichtung. Die Rastelemente, die in der Aufnahmeeinrichtung einrasten können, verhindern dagegen das Herausrutschen des Zugentlastungselements entgegen der Zugkraft aus der Aufnahmeeinrichtung und halten das Zugentlastungselement in Position.
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Beispielsweise können die Rastelemente als gewölbte Hervorhebungen auf dem Umfang des Zugentlastungselements ausgebildet sein. In einer Ausführungsform können die Rastelemente in Richtung der Zugkraft jeweils eine senkrecht zur Leitungsachse, also zur Längsachse der Leitung, angeordnete zweite Anlagefläche aufweisen. Beispielsweise können die Rastelemente in einem Querschnitt durch die Längsachse der Leitung eine dreieckige Kontur aufweisen, wobei die Rastelemente sich in Richtung der Zugkraft verjüngen. Die senkrechte zweite Anlagefläche zeigt also zu dem entgegen der Zugkraft liegenden Ende des jeweiligen Rastelements und die Zugkraft zeigt senkrecht auf die zweite Anlagefläche. Da die zweite Anlageflächen der Rastelemente auf entsprechenden ebenfalls senkrecht zur Längsachse der Leitung stehenden Auflageflächen der Aufnahmeeinrichtung liegen bzw. sich auf diesen abstützen, können solche Rastelemente deutlich höhere Kräfte aufnehmen, als z.B. lediglich leicht gewölbte Hervorhebungen. Bei einer solchen Ausführung der Rastelemente können diese in der Aufnahmeeinrichtung einrasten. Ein zurückziehen bzw. entfernen des Zugentlastungselements aus der Aufnahmeeinrichtung verhindern die Rastelemente sicher. Folglich können mit dieser Ausführungsform der Rastelemente sehr starke dauerhafte Verbindungen geschaffen werden.
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In einer Ausführungsform kann zwischen den Gehäuselängselementen ein Dichtelement angeordnet sein. Solch ein Dichtelement kann z.B. ein Vlies, ein Streifen bzw. eine entsprechende Matte aus Gummi oder Kunststoff sein, welche zwischen die Gehäuselängselemente gelegt wird. Das Dichtelement kann auch einstückig mit den Gehäuselängselementen ausgebildet sein. Beispielsweise kann ein Kunststoffschaum oder dergleichen an den Gehäuselängselementen angeformt sein. Beim zusammendrücken der Gehäuselängselemente wird somit auch das Dichtelement komprimiert und dichtet den Spalt bzw. Übergang zwischen den Gehäuselängselementen ab.
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In einer Ausführungsform kann jedes Gehäuselängselemente eine erste Kontaktfläche und eine zweite Kontaktfläche aufweisen, welche sich von einer Außenseite des jeweiligen Gehäuselängselements zu der Ausnehmung erstrecken. Ferner kann die erste Kontaktfläche jeweils eine Anzahl von männlichen Koppelelementen, z.B. Stiften, und eine Anzahl von weiblichen Koppelelementen, z.B. Buchsen aufweisen. Ferner kann die zweite Kontaktfläche jeweils eine der Anzahl von männlichen Koppelelementen der ersten Kontaktfläche entsprechende Anzahl von weiblichen Koppelelementen, z.B. Buchsen, und eine der Anzahl von weiblichen Koppelelementen der ersten Kontaktfläche entsprechende Anzahl von männlichen Koppelelementen, z.B. Stiften, aufweisen.
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Werden die Gehäuselängselemente um die Leitung herum angeordnet, liegt immer eine erste Kontaktfläche eines Gehäuselängselements auf der zweiten Kontaktfläche eines weiteren Gehäuselängselements. Werden die Gehäuselängselemente um die Leitung angeordnet, greifen also Koppelemente der ersten Kontaktflächen in die Koppelelemente der zweiten Kontaktflächen ein und halten die Gehäuselängselemente an der Leitung. Die männlichen Koppelelemente und die weiblichen Koppelelemente können dabei mit einer Presspassung verbunden werden. Die Verbindung zwischen den männlichen Koppelelementen und den weiblichen Koppelelementen löst sich also nicht ohne einen gewissen Kraftaufwand. Dies ermöglicht es z.B. Leitungen mit dem Zugentlastungselement zu versehen und zu lagern, ohne dass die Leitungen sofort in eine Aufnahmeeinrichtung eingesetzt werden müssten, da sonst das Zugentlastungselement herunterfallen könnte. Leitungen können dadurch einfach vorkonfektioniert werden und später z.B. in einem Stecker eines Kabelbaums oder einem Gerätegehäuse eingesetzt werden.
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In einer Ausführungsform kann das Zugentlastungselement ein Filmscharnier aufweisen, welches die Gehäuselängselemente miteinander koppelt. Ein Filmscharnier kann z.B. als integraler Bestandteil der Gehäuselängselemente ausgebildet sein. Das Zugentlastungselement kann also ein einzelnes Bauteil sein. Dadurch vereinfacht sich die Handhabung und Anbringung des Zugentlastungselements gegenüber einzelnen Gehäuselängselementen deutlich.
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In einer Ausführungsform kann die Aufnahmeeinrichtung Ausnehmungen auf der Innenseite ihrer Außenwand aufweisen, deren innere Kontur der äußeren Kontur der Rastelemente der Zugentlastungeinrichtung entspricht. Die Rastelemente können also in den Ausnehmungen einrasten.
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In einer Ausführungsform kann die Aufnahmeeinrichtung eine Dichteinrichtung aufweisen, welche zumindest an dem Übergang von der Anlagefläche zur Außenwand angeordnet ist. Die Dichteinrichtung kann z.B. ein O-Ring, eine Gummischeibe oder dergleichen sein. Beim Einsetzen des Zugentlastungselements in die Aufnahmeeinrichtung wird die Dichteinrichtung zwischen der Anlagefläche und dem Zugentlastungselement komprimiert. Damit wird der Zwischenraum zwischen der Anlagefläche und dem Zugentlastungselement abgedichtet. Um das Dichtelement zu halten, kann z.B. in der Außenwand oder dem Übergang zwischen Außenwand und Anlagefläche eine Nut vorgesehen sein, in welche das Dichtelement eingesetzt werden kann. Liegt das Dichtelement in der Nut, kann dieses auch unabhängig von der Endmontage des Zugentlastungselements bereits in einem vorbereitenden Produktionsschritt eingesetzt werden, ohne danach herauszufallen. Alternativ kann das Dichtelement z.B. auch an der Stirnseite des Zugentlastungselements angeordnet sein, die in eingesetztem Zustand der Anlagefläche gegenüberliegt.
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Kurze Figurenbeschreibung
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Das Prinzip der Erfindung wird im Folgenden unter Hinweis auf die beigefügten Figuren beispielshalber noch näher erläutert. Dabei sind in den verschiedenen Figuren gleiche Komponenten mit identischen Bezugsziffern versehen. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Zugentlastungselements;
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2 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Zugentlastungsvorrichtung;
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3 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Zugentlastungsvorrichtung; und
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4 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Zugentlastungsvorrichtung.
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Detaillierte Beschreibung
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1 zeigt eine Schnittansicht des Zugentlastungselements 1, in welcher das Gehäuselängselement 4 in einer Aufsicht auf die erste Kontaktfläche 42 und die zweite Kontaktfläche 43 sichtbar ist. Der Schnitt verläuft also exakt zwischen dem Gehäuselängselement 4 und einem nicht dargestellten zweiten Gehäuselängselement. In zusammengesetztem Zustand liegen die erste und die zweite Kontaktfläche 42, 43 aneinander, so dass das Zugentlastungselement 1 ein Rotationskörper ist. Die zwei Gehäuselängselemente weisen folglich eine identische Außenkontur bzw. Form auf.
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Das Gehäuselängselement 4 ist konisch bzw. kegelförmig oder kegelsegmentförmig ausgeführt und umschließt ein 180° großes Segment in Umfangsrichtung von z.B. einer Leitung 2 (siehe 2). Das Gehäuselängselement 4 ist also eine von zwei Halbschalen, die das Zugentlastungselement 1 bilden. Die kleinere Seite des Konus, also die Deckfläche, zeigt dabei in Richtung der Zugkraft 22, die auf die Leitung 2 wirken kann. In seiner Mitte weist das Gehäuselängselement 4 eine Ausnehmung 6 auf, die größer ist, als der Durchmesser 3 der Leitung 2. Werden die Gehäuselängselemente zusammengesetzt, bilden deren Ausnehmungen 6 einen Leitungskanal 8, in dem die Leitung 2 liegt.
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Um die Leitung 2 zu fixieren, weist das Gehäuselängselement 4 nach innen, also in den Leitungskanal 8, hineinragende Klemmelemente 9 bis 14 auf. Die Klemmelemente 9 bis 14 sind zahn- oder zackenförmig ausgebildet. Sie laufen also zur Mitte des Leitungskanals 8 hin spitz zu. Die Klemmelemente 9 bis 14 sind derart ausgestaltet, dass eine erste Anlagefläche 24 bis 29 jeweils senkrecht in den Leitungskanal 8 ragt. Diese Anlageflächen 24 bis 29 stehen folglich senkrecht zur Zugkraft 22, die in einem montierten Zustand des Zugentlastungselements 1 auf die Leitung 2 wirken kann. Selbstverständlich sind andere Ausführungsformen der Klemmelemente 9 bis 14 ebenfalls möglich. Beispielsweise könnten die Klemmelemente 9 bis 14 im Querschnitt auch die Kontur eines gleichseitigen Dreiecks aufweisen.
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Es ist ferner zu erkennen, dass die Klemmelemente 9 bis 14 in den Leitungskanal 8 hineinragen. Die Klemmelemente 9 bis 14 weisen also ein Übermaß 21 auf. Dieses Übermaß 21 definiert, wie weit die Klemmelemente 9 bis 14 in den Umfang der Leitung 2 hineinragen und ist regelmäßig an die verwendete Leitung 2 angepasst. Beispielsweise kann das Übermaß 21 an die Dicke oder die Materialnachgiebigkeit einer Ummantelung der Leitung 2 angepasst sein.
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Auf seiner Außenseite 35 weist das Gehäuselängselement 4 ein radial umlaufendes Rastelement 37 auf. Das Rastelement 37 bildet dabei eine bogenförmige bzw. gewölbte Erhebung der Außenseite 35. Wird das Gehäuselängselement 4 in eine entsprechende Aufnahmeeinrichtung 49 (siehe 2) eingesetzt, greift das Rastelement 37 in entsprechende Ausnehmungen 56 ein (siehe 2). Dadurch wird das Gehäuselängselement 4 in der Aufnahmeeinrichtung 49 gehalten bzw. arretiert. 2 zeigt ferner eine alternative Ausführungsform des Rastelements 37.
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Wie oben bereits erwähnt, ist das Gehäuselängselement 4 eines von zwei Gehäuselängselementen, die gemeinsam das Zugentlastungselement 1 bilden. Um die zwei Halbschalen um die Leitung 2 anordnen und an dieser halten zu können, ohne z.B. einen Kleber benutzen zu müssen, können Koppelelemente 45 bis 48 vorgesehen sein. Das Gehäuseelement 4 weist die zwei Kontaktflächen 42, 43 auf, welche in einem montierten Zustand auf den zwei Kontaktflächen des zweiten Gehäuseelements aufliegen. Die Kontaktflächen 42, 43 weisen jeweils zwei der Koppelelemente 45, 47 und 46, 48 auf.
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Die erste Kontaktfläche 42 weist ein männliches Koppelelement 45 und ein weibliches Koppelelement 47 auf. Die zweite Kontaktfläche 43 weist an Positionen, welche den Koppelementen 45, 47 der ersten Kontaktfläche 42 entsprechen, ein männliches Koppelelement 46 und ein weibliches Koppelelement 48 auf. Die Positionen der männlichen Koppelelemente 45, 46 und der weiblichen Koppelelemente 47, 48 sind zwischen der ersten Kontaktfläche 42 und der zweiten Kontaktfläche 43 folglich vertauscht.
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Werden also eine erste und eine zweite Kontaktfläche 42, 43 aufeinandergelegt bzw. -gepresst, greift jeweils ein männliches Koppelelement 45, 46 in ein weibliches Koppelelement 47, 48 ein. Die zwei Gehäuselängselemente können so an der Leitung 2 befestigt und zusammengehalten werden, ohne dass das Zugentlastungselement 1 bereits in die Aufnahmeeinrichtung 49, 50 eingesetzt werden müsste.
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2 zeigt eine Schnittansicht eines Gehäuses 59 mit einer Zugentlastungsvorrichtung 58. Der Übersichtlichkeit halber sind die Bezugszeichen der 1 in 2 nicht oder nur teilweise dargestellt. Das Gehäuse 59 kann z.B. ein Steckergehäuse oder das Gehäuse eines elektrischen oder elektronischen Geräts sein.
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Die Zugentlastungsvorrichtung 58 besteht aus einer Aufnahmeeinrichtung 49 und einem in der Aufnahmeeinrichtung 49 sitzenden Zugentlastungselement 1 gemäß 1.
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Die Aufnahmeeinrichtung 49 weist eine innere Anlagefläche 51 auf, auf welcher die äußere Deckfläche des kegelstumpfförmigen Zugentlastungselements 1 aufliegt. In der Mitte der Anlagefläche 51 ist ferner eine Öffnung 52 vorgesehen, in welcher die Leitung 2 liegt. Die Öffnung 52 ist dabei derart dimensioniert, dass zwischen der Innenwand der Öffnung 52 und der Außenwand der Leitung 2 Raum für eine Einzeladerabdichtung 65 bleibt.
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In der Schnittansicht der 2 ist deutlich zu erkennen, wie das (hier nicht eingezeichnete) Übermaß 21 der Klemmelemente 9 bis 14 dazu führt, dass die Klemmelemente 9 bis 14 in den Radius, also hier in die Ummantelung, der Leitung 2 hineinragen und diese halten bzw. einklemmen.
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3 zeigt eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Zugentlastungsvorrichtung 66, welche aus der Aufnahmeeinrichtung 50 und dem Zugentlastungselement 68 besteht, welches in dem Aufnahmeraum 55 der Aufnahmeeinrichtung 50 liegt. Ferner ist zwischen der Anlagefläche 67 der Aufnahmeeinrichtung 50 und der Deckfläche 71 des ebenfalls kegelstumpfförmigen Zugentlastungselements 68 eine als O-Ring ausgebildete Dichteinrichtung 57 vorgesehen.
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Wird das Zugentlastungselement 68 in die Aufnahmeeinrichtung 50 eingeführt, wird der O-Ring 57 komprimiert und erzeugt eine Kraft 73. Die Kraft 73 ist dabei entgegengesetzt der Zugkraft 22 gerichtet. Wirkt also die Zugkraft 22 nicht, drückt die Kraft 73 das Zugentlastungselement 68 aus der Aufnahmeeinrichtung 50.
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Um die Haltekräfte für das Zugentlastungselement 68 in der Aufnahmeeinrichtung 50 zu erhöhen, erhebt sich das Rastelement 38, anders als das Rastelement 37, im Querschnitt dreieckig aus dem Zugentlastungselement 68. Das Rastelement 38 weist dabei eine senkrecht zu der Leitung 2 bzw. deren Längsachse 23 stehende Anlagefläche 40 auf. Die Aufnahmeeinrichtung 50 weist auf der Innenseite 54 ihrer Außenwand 53 entsprechende Ausnehmungen 60 auf, in welche das Rastelement 38 eingreift, wenn das Zugentlastungselement 68 in die Aufnahmeeinrichtung 50 eingesetzt wird.
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Die Anlagefläche 40 steht folglich senkrecht zu der Kraft 73, welche der komprimierte O-Ring ausübt und stützt sich in der Ausnehmung 60 bzw. deren Auflagefläche 72 entgegen der Kraft 73 ab. Dadurch kann das Rastelement 38 deutlich höhere Haltekräfte aufbringen, als das bogenförmige Rastelement 37. Insbesondere kann durch das Rastelement 38 eine dauerhafte, nicht-lösbare Verbindung hergestellt werden.
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Selbstverständlich sind weitere Varianten der Rastelemente 37 bis 38 möglich, die zwar hohe Haltekräfte aufbringen, aber dennoch eine lösbare Verbindung herstellen. Beispielsweise könnte der Bogen der Rastelemente 37 bis 38 vergrößert bzw. erhöht werden.
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4 zeigt eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Zugentlastungsvorrichtung 80, die ebenso wie die Zugentlastungsvorrichtung 66 eine Dichteinrichtung 82 aufweist.
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Im Gegensatz zur 3 sitzt in der Zugentlastungsvorrichtung 80 ein Zugentlastungselement 1 gemäß 1 in der Aufnahmeeinrichtung 81. Zwischen dem Zugentlastungselement 1 und der Anlagefläche 82 weist die Aufnahmeeinrichtung 81 einen Raum auf, in welchem die Dichteinrichtung 83 angeordnet ist.
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Die Dichteinrichtung 83 der 4 ist als eine Art Faltenbalg ausgeführt, dessen Außenwand auf Ihrer Innenseite und Außenseite Falten bzw. Erhebungen aufweist. Die inneren Erhebungen kontaktieren mit einem vorgegebenen Übermaß die Leitung 2, während die äußeren Erhebungen die Innenwand der Aufnahmeeinrichtung 81 kontaktieren. Auch die Stirnseite der Dichteinrichtung 83, die auf der Anlagefläche 82 aufliegt, weist solche Falten oder Erhebungen auf.
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Die Dichteinrichtung 83 kann z.B. aus Gummi oder einem anderen komprimierbaren Material ausgebildet sein. Wird sie über die Leitung 2 gestülpt und in die Aufnahmeeinrichtung 81 gedrückt, wird sie folglich zusammengedrückt und dichtet damit die Leitung 2 gegenüber der Aufnahmeeinrichtung 81 ab.
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Da es sich bei den vorhergehend detailliert beschriebenen Zugentlastungselementen, Aufnahmeeinrichtungen, Zugentlastungsvorrichtungen und Gehäusen um Ausführungsbeispiele handelt, können sie in üblicher Weise vom Fachmann in einem weiten Umfang modifiziert werden, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. Insbesondere sind die mechanischen Anordnungen und die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente zueinander lediglich beispielhaft.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 68
- Zugentlastungselement
- 2
- Leitung
- 3
- Durchmesser
- 4
- Gehäuselängselemente
- 6
- Ausnehmung
- 8
- Leitungskanal
- 9 bis 14
- Klemmelemente
- 21
- Übermaß
- 22
- Zugkraft
- 23
- Leitungsachse
- 24 bis 29
- Anlageflächen
- 35
- Außenseite
- 37, 38
- Rastelement
- 40
- Anlagefläche
- 42
- Kontaktfläche
- 43
- Kontaktfläche
- 45, 46
- männliche Koppelelemente
- 47, 48
- weibliche Koppelelemente
- 49, 50, 81
- Aufnahmeeinrichtung
- 51, 67, 82
- Anlagefläche
- 52
- Öffnung
- 53
- Außenwand
- 54
- Innenseite
- 55
- Aufnahmeraum
- 56, 60, 84
- Ausnehmung
- 57, 83
- Dichteinrichtung
- 58, 66, 80
- Zugentlastungsvorrichtung
- 59
- Gehäuse
- 65
- Einzeladerabdichtung
- 71
- Deckfläche
- 72
- Auflagefläche
- 73
- Kraft
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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