-
Die Erfindung betrifft einen Paspol-Lichtleiter, aufweisend einen Lichtleiter und eine den Lichtleiter seitlich umschließende, mindestens teilweise lichtdurchlässige Paspolhülle, wobei die Paspolhülle so um den Lichtleiter angeordnet ist, dass ein Teil der Paspolhülle eine Fahne zur Befestigung des Paspol-Lichtleiters bildet. Die Erfindung betrifft auch eine Montagevorrichtung zum Befestigen eines Paspol-Lichtleiters an einem Fahrzeug-Bauteil. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Befestigen eines Paspol-Lichtleiters. Die Erfindung betrifft außerdem ein Fahrzeugbauteil mit mindestens einem Paspol-Lichtleiter. Die Erfindung ist insbesondere anwendbar auf eine Anbringung eines Paspol-Lichtleiters an einem Fahrzeug-Interieurteil.
-
DE 10 2005 010 256 A1 offenbart eine Beleuchtungsvorrichtung in Form eines Keders oder einer Paspel, bestehend aus einem Leuchtmittel und einer das Leuchtmittel umschließenden, mindestens teilweise lichtdurchlässigen Hülle, wobei die Hülle so um das Leuchtmittel angeordnet ist, dass ein Teil der Hülle eine Fahne zur Befestigung der Beleuchtungsvorrichtung bildet. Das Beleuchtungssystem auf der Basis von in Keder integrierten Leuchtschnüren kann einfach, dauerhaft und robust im Fahrzeuginneren an Türen, Sitzen, Fußmatten und dergleichen befestigt werden, wobei die Leuchtmittel zusätzlich geschützt werden. Durch diesen zusätzlichen Schutz werden zum einen die Leuchtmittel vor Beschädigungen, zum anderen aber auch die Fahrzeuginsassen vor Stromschlägen durch defekte Leuchtmittel bewahrt.
-
EP 2 804 034 A2 offenbart eine Befestigungseinrichtung zur Befestigung eines Lichtleiters durch Einstecken der Befestigungseinrichtung in eine Nut bevorzugt eines Fahrzeuginterieurs, Lichtleitereinrichtung und Verfahren zur Montage eines Lichtleiters, wobei die Befestigungseinrichtung einen Aufnahmeteil mit einem zur Aufnahme des Lichtleiters länglichen Hohlteil und einem im Querschnitt gesehen sich vom Hohlteil weg erstreckenden überstand aufweist, wobei der Überstand ein stabiles Befestigungselement ist oder mit einem solchen verbunden ist, das teilweise oder vollständig in die Nut einbringbar ist und die Befestigungseinrichtung in der Nut hält.
-
WO 98 / 56 615 A1 offenbart einen Inneneinrichtungsgegenstand, wie beispielsweise einen Kraftfahrzeug- oder Flugzeugsitz, eine Instrumentenkonsole, eine Fahrzeugtür-Innenverkleidung oder dgl., der einen zumindest über einen Teil seiner Länge sichtbares Licht emittierenden Lichtwellenleiter in einer Befestigungseinrichtung befestigt aufweist. Der Lichtwellenleiter befindet sich in einem ein lichtdurchlässiges Hohlteil bildenden Materialstreifen der Befestigungseinrichtung. Die Befestigungseinrichtung weist, im Querschnitt gesehen, ein sich von dem Hohlteil weg erstreckendes, als Befestigungsfahne dienendes Streifenteil auf, mit dem der im Hohlteil gehaltene Lichtwellenleiter am Inneneinrichtungsgegenstand angebracht ist. Zumindest an einem Ende des Lichtwellenleiters ist eine Lichteinspeiseinrichtung zum Einbringen von Licht in den Lichtwellenleiter vorhanden. Ferner offenbart ist ein Inneneinrichtungsgegenstand, bei dem der Lichtwellenleiter unter einer Naht sichtbar gehalten ist bzw. selbst vernäht ist.
-
Weiterhin offenbart die
DE 10 2009 041 291 A1 einen Windabweiser für ein Fahrzeugdach mit einem verschiebbaren Deckelelement, das ein aufspannbares Abweiserelement aus einem flexiblen flächigen Material umfasst, das mit einem unteren Randbereich an einem festen Dachabschnitt und mit einem oberen Randbereich über eine Randleiste an einem verschwenkbaren Ausstellbügel befestigt ist. Der verschwenkbare Ausstellbügel umfasst einen Bügelkörper aus Kunststoff. Erfindungsgemäß ist die Randleiste des Abweiserelements nach einem Schweißverfahren an dem Bügelkörper fixiert.
-
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik zumindest teilweise zu überwinden und insbesondere eine verbesserte Möglichkeit zum Befestigen eines Paspol-Lichtleiters an einem Fahrzeugbauteil bereitzustellen.
-
Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind insbesondere den abhängigen Ansprüchen entnehmbar.
-
Die Aufgabe wird gelöst durch einen Paspol-Lichtleiter, aufweisend einen Lichtleiter und eine den Lichtleiter seitlich umschließende, mindestens teilweise lichtdurchlässige Hülle (im Folgenden ohne Beschränkung der Allgemeinheit als "Paspolhülle" bezeichnet), wobei die Paspolhülle so um den Lichtleiter angeordnet ist, dass ein Teil der Paspolhülle eine Fahne zur Befestigung des Paspol-Lichtleiters bildet und wobei zumindest die Fahne ultraschall-verschweißbar ist. Die Aufgabe wird in anderen Worten gelöst durch einen Paspol-Lichtleiter, dessen Fahne ultraschall-verschweißbar ist.
-
Das Ultraschallverschweißen ist neben dem bekannten "Vernähen" und "Stecken" des Paspol-Lichtleiters eine weitere Möglichkeit zu seiner Befestigung. Ein Vorteil der Ultraschallverschweißbarkeit ist es, dass die Befestigung nicht mehr wie bei der genähten Fahne auf Leder oder Stoffoberflächen beschränkt. Auch eine bei einer gesteckten Fahne benötigte – zumindest einseitig – weiche Kaschierung ist beim Ultraschallverschweißen nicht mehr erforderlich. Im Vergleich zu der gesteckten Fahne ist außerdem kein Klemmprofil mehr erforderlich. Zudem ist das Ultraschallverschweißen stärker automatisierbar als Nähen oder Stecken. So muss eine Endmontage eines gesteckten Paspol-Lichtleiters beispielsweise in Handarbeit durchgeführt werden. Ferner lassen sich durch das Ultraschallverschweißen direkte Lichtlinien oder Beleuchtungslinien besonders einfach umsetzen.
-
Der Paspol-Lichtleiter kann beispielsweise so hergestellt werden, dass ein seitlich abstrahlender Lichtleiter (auch als "aktivierter" Lichtleiter oder "aktivierte" Faser bezeichnet) – insbesondere unter Bildung der Paspolhülle – in das Paspol-Material eingebracht wird, insbesondere eingeschweißt wird. Der Bereich des Paspol-Lichtleiters, welcher den eigentlichen Lichtleiter oder Faser und das dort herumgelegte Paspol-Material aufweist, kann auch als Paspol-Wulst bezeichnet werden.
-
An einem Lichtleiter kann mindestens eine Paspolhülle vorhanden sein. Bei Vorhandensein mehrerer Paspolhüllen können diese in Reihe entlang einer Längserstreckung des Lichtleiters angeordnet sein. Die Paspolhülle kann den Lichtleiter dort seitlich vollständig umgeben oder zumindest bereichsweise durchbrochen sein.
-
Das Paspol-Material kann beispielsweise Textil oder eine Folie sein, insbesondere aus Kunststoff. Das Paspol-Material kann – transparent oder transluzent – lichtdurchlässig sein.
-
Der Paspol-Lichtleiter kann auch als "Paspel-Lichtleiter" oder "Keder-Lichtleiter" bezeichnet werden. Der Lichtleiter kann insbesondere eine Glas- oder Kunststoff-Faser sein. Sie ist dazu eingerichtet, stirnflächig eingestrahltes Licht über ihre Seitenfläche abzustrahlen. Die Fahne kann auch als Befestigungsfahne bezeichnet werden.
-
Der Paspol-Lichtleiter kann insbesondere als eine Umrandungsbeleuchtung für Fahrzeug-Bauteile verwendet werden. Der Paspol-Lichtleiter kann endseitig mindestens eine Hülse oder Ferrule aufweisen. Die Hülse kann z.B. aufgekrimpt sein.
-
Die Aufgabe wird auch gelöst durch eine Montagevorrichtung zum Befestigen eines Paspol-Lichtleiters an einem Fahrzeug-Bauteil, wobei die Montagevorrichtung aufweist: einen ersten Positionierungsbereich zum Positionieren des Fahrzeug-Bauteils und mindestens einen zweiten Positionierungsbereich zum Positionieren mindestens eines Paspol-Lichtleiters, welcher zweite Positionierungsbereich so in Bezug auf den ersten Positionierungsbereich angeordnet ist, dass eine Fahne eines darin positionierten (z.B. abgelegten oder eingelegten) Paspol-Lichtleiters zumindest teilweise auf dem Fahrzeugbauteil aufliegen kann.
-
Diese Montagevorrichtung ergibt den Vorteil, dass das Fahrzeug-Bauteil und der mindestens eine Paspol-Lichtleiter mit einfachen Mitteln exakt zueinander positioniert werden können. Zum Ultraschallverschweißen brauchen das Fahrzeug-Bauteil und der Paspol-Lichtleiter nicht mehr oder nicht mehr wesentlich bewegt zu werden. Das Ultraschallschweißen kann bei einer einfachen Auflage der Fahne auf dem Fahrzeug-Bauteil durchgeführt werden.
-
Der Paspol-Lichtleiter ist zumindest teilweise in den zweiten Positionierungsbereich einsetzbar und der zweite Positionierungsbereich ist mit einer Unterdruck-Erzeugungseinrichtung verbunden. So kann der Paspol-Lichtleiter zu seiner Verlegung und während der Verschweißung angesaugt und fest an dem zweiten Positionierungsbereich gehalten werden. Dazu ist ein nur geringer Aufwand nötig. Auch kann so auf eine Nutzung von Befestigungsmitteln wie Klebstoff, Klammern usw. verzichtet werden. Ferner kann dadurch eine Aufwerfung oder Wellung des Paspol-Lichtleiters auf einfache Weise verhindert oder korrigiert werden. Der Paspol-Lichtleiter kann dann, wenn er nicht ganz in den zweiten Positionierungsbereich – insbesondere eine Längsnut – eingesetzt ist, eine offene Seite des zweiten Positionierungsbereichs abdichten.
-
Die Unterdruck-Erzeugungseinrichtung kann eine Luftpumpe oder eine Vakuum-Pumpe sein. Diese ist mit ihrem Unterdruck (oder "Vakuum")-Anschluss z.B. über einen oder mehrere Unterdruckkanäle mit mindestens einem zweiten Positionierungsbereich – insbesondere mit mindestens einer Längsnut – verbunden. Die Kanäle öffnen sich an entsprechenden Vakuumlöchern in den zweiten Positionierungsbereich, insbesondere die Längsnut.
-
Das Fahrzeug-Bauteil kann ein Bauteil eines landgestützten Fahrzeugs (z.B. eines Pkws, Lkws, Busses, Motorrads usw.), eines Wasserfahrzeugs (z.B. eines Schiffs) oder eines Luftfahrzeugs (z.B. eines Flugzeugs oder Hubschraubers usw.) sein. Das Fahrzeug-Bauteil kann ein Interieur-Bauteil sein. Das Fahrzeug-Bauteil kann ein Zierteil sein. Das Fahrzeug-Bauteil kann eine Türverkleidung oder ein Teil einer Türverkleidung sein. Grundsätzlich ist jedoch eine Verschweißung an beliebigen Bauteilgrenzen oder Bauteilflächen möglich. Das Bauteil kann ein einstückiges Bauteil oder ein mehrstückiges Bauteil sein.
-
Ein Paspol-Lichtleiter kann an ein Fahrzeug-Bauteil oder an mehrere Fahrzeug-Bauteile durch Ultraschall angeschweißt werden.
-
Es ist eine Ausgestaltung, dass der zweite Positionierungsbereich als mindestens eine Längsnut ausgebildet ist. Dies ergibt den Vorteil, dass der Paspol-Lichtleiter – insbesondere mit seiner den Lichtleiter aufweisenden Paspol-Wulst – durch Auflegen auf oder Einlegen in die Längsnut einfach verlegt werden kann, und zwar auch komplex gekrümmt.
-
Es ist eine Ausgestaltung, dass der zweite Positionierungsbereich, insbesondere die Längsnut, an den ersten Positionierungsbereich angrenzt. Dies ergibt den Vorteil, dass die Fahne praktisch vollständig auf das Fahrzeug-Bauteil auflegbar ist und somit als potenzielle Ultraschall-Schweißfläche dienen kann. Dadurch kann die Paspol-Wulst unmittelbar an oder mit einem geringen Abstand zu dem Fahrzeug-Bauteil befestigt werden, was eine besonders hochwertige Verarbeitung ermöglicht. Insbesondere lässt sich so eine Randbeleuchtung des Fahrzeug-Bauteils einfach und hochwertig umsetzen.
-
Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Verfahren, bei dem eine Fahne eines Paspol-Lichtleiters ultraschallverschweißt wird, insbesondere auf ein Fahrzeug-Bauteil aufgelegt wird und zumindest abschnittsweise mit dem Fahrzeug-Bauteil ultraschallverschweißt wird. Das Verfahren kann analog zu den obigen Vorrichtungen ausgebildet sein und ergibt die gleichen Vorteile.
-
Zum Befestigen des Paspol-Lichtleiters mittels einer Montagevorrichtung wie oben beschrieben, wird das Fahrzeug-Bauteil an dem ersten Positionierungsbereich der Montagevorrichtung positioniert, wobei mindestens ein Paspol-Lichtleiter so an mindestens einem zweiten Positionierungsbereich positioniert wird, dass dessen Fahne das Fahrzeugbauteil zumindest teilweise überdeckt und der das Fahrzeugbauteil überdeckende Bereich der Fahne mit dem Fahrzeug-Bauteil ultraschallverschweißt wird.
-
Es ist eine Ausgestaltung, dass das Fahrzeug-Bauteil ein steifes Bauteil ist, z.B. aus Kunststoff oder Metall. Dies kann eine Ultraschallverschweißung – im Gegensatz zu einem Nähen oder Stecken – erleichtern.
-
Es ist ferner eine Ausgestaltung, dass die Fahne an dem Fahrzeug-Bauteil vor dem Ultraschallverschweißen vorbefestigt wird. So kann der Schweißvorgang weiter erleichtert werden. Das Vorbefestigen kann z.B. mittels eines Vorgängers durchgeführt werden. Das Vorbefestigen kann mittels mindestens eines doppelseitigen Klebestreifens, mindestens eines Haftpunkts usw. erreicht werden. Das Vorbefestigen reicht alleine nicht aus, um den Paspol-Lichtleiter sicher an dem Fahrzeug-Bauteil zu halten.
-
Das Positionieren des Fahrzeug-Bauteils an dem ersten Positionierungsbereich kann beispielsweise durch Auflegen oder Einsetzen des Fahrzeug-Bauteils auf dem bzw. in den ersten Positionierungsbereich und ggf. Fixieren des Fahrzeug-Bauteils umgesetzt werden. Das Fixieren kann beispielsweise durch Klammern erfolgen.
-
Es ist außerdem eine Ausgestaltung, dass der Paspol-Lichtleiter an den mindestens einen zweiten Positionierungsbereich angesaugt wird. Alternativ oder zusätzlich kann der Paspol-Lichtleiter dort mittels mindestens einer mechanischen Fixierung (z.B. aufweisend mindestens eine Klammer) fixiert werden. Die mechanische Fixierung kann zu der Montagevorrichtung gehören.
-
In einer Variante mag lediglich für das Positionieren des Paspol-Lichtleiters Handarbeit erforderlich sein. Je nach Automatisierungsgrad kann das Verfahren aber auch vollautomatisch erfolgen.
-
Die Aufgabe wird ferner gelöst durch ein Fahrzeug-Bauteil mit mindestens einem daran angebrachten Paspol-Lichtleiter, wobei der Paspol-Lichtleiter ultraschall-angeschweißt ist. Das Fahrzeugbauteil kann insbesondere gemäß dem obigen Verfahren hergestellt worden sein.
-
Das Fahrzeug-Bauteil kann mindestens eine Streuscheibe aufweisen.
-
Der Paspol-Lichtleiter kann endseitig mit mindestens einer Lichteinstrahleinrichtung verbunden oder verbindbar sein. Die Lichteinstrahleinrichtung kann eine oder mehrere LEDs aufweisen.
-
Der Paspol-Lichtleiter kann ganz oder nur abschnittsweise an dem Fahrzeug-Bauteil befestigt sein. Der Paspol-Lichtleiter kann insbesondere mit einem Endabschnitt oder mit beiden Endabschnitten von dem Fahrzeug-Bauteil vorstehen. Dies erleichtert eine endseitige Anbringung weiterer Komponenten wie mindestens einer Lichteinstrahleinrichtung, einer Ferrule usw.
-
Die Aufgabe wird ferner gelöst durch ein Fahrzeug mit mindestens einem Fahrzeug-Bauteil wie oben beschrieben.
-
Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden schematischen Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert wird.
-
1 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht einen zum Befestigen an einem Fahrzeug-Bauteil vorgesehenen Paspol-Lichtleiter;
-
2 zeigt in einer Schrägansicht eine Montagevorrichtung mit einem eingesetzten Fahrzeug-Bauteil; und
-
3 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht einen Ausschnitt aus der Montagevorrichtung mit dem eingesetzten Fahrzeug-Bauteil.
-
1 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht einen Paspol-Lichtleiter 1 zum Befestigen an einem Fahrzeug-Bauteil 2. Das Fahrzeug-Bauteil 2 kann z.B. aus steifem Kunststoff oder aus Metall bestehen und beispielsweise ein Interieurteil eines Personenkraftwagens sein, z.B. ein Zierteil.
-
Der Paspol-Lichtleiter 1 weist einen seitlich von einer lichtdurchlässigen Bahn eines Textils in Form einer Paspolhülle 3 ummantelten Lichtleiter in Form einer Kunststofffaser oder Glasfaser 4 auf. Die Faser 4 kann z.B. endseitig oder stirnseitig eingestrahltes Licht seitlich abstrahlen. Das eingestrahlte Licht kann dann weiter durch die lichtdurchlässige Paspolhülle 3 hindurchstrahlen. Das Textil bildet also eine lichtdurchlässige Paspolhülle 3. Der um die Faser 4 herumgelegte Bereich 5 der Paspolhülle 3 und die Faser 4 können zusammen als eine Paspol-Wulst 4, 5 angesehen werden. Der nicht um die Faser 4 herumgelegte Bereich der Paspolhülle 3 geht von der Paspol-Wulst 4, 5 ab und bildet eine Fahne 6.
-
Die Fahne 6 kann mit dem Fahrzeug-Bauteil 2 zumindest bereichsweise ultraschall-verschweißt werden. Dazu kann die Fahne 6 auf das Fahrzeug-Bauteil 2 aufgelegt und mittels einer Sonotrode S verschweißt werden. Die Sonotrode S kann manuell geführt oder automatisch geführt sein.
-
2 zeigt in einer Schrägansicht eine Montagevorrichtung M mit einem eingesetzten Fahrzeug-Bauteil, z.B. dem Fahrzeug-Bauteil 2. 3 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht einen Ausschnitt aus der Montagevorrichtung M mit dem eingesetzten Fahrzeug-Bauteil 2.
-
Die Montagevorrichtung M weist einen ersten Positionierungsbereich P1 zum Halten des Fahrzeug-Bauteils 2 und einen zweiten Positionierungsbereich P2 zum Positionieren des Paspol-Lichtleiters 1. Der zweite Positionierungsbereich P2 ist so in Bezug auf den ersten Positionierungsbereich P1 angeordnet, dass die Fahne 6 des darin (wie durch den Pfeil angedeutet) ablegbaren Paspol-Lichtleiters 1 zumindest teilweise auf dem Fahrzeug-Bauteil 2 aufliegen kann. Der zweite Positionierungsbereich P2 weist eine Längsnut L auf oder ist als eine solche Längsnut L ausgebildet. Die Längsnut L verläuft angrenzend an den ersten Positionierungsbereich P1.
-
Die Paspol-Wulst 4, 5 kann in die Längsnut L eingelegt oder auf die Längsnut L aufgelegt werden, so dass die Längsnut L den Verlauf des Paspol-Lichtleiters 1 vorgibt. Um den Paspol-Lichtleiter 1 nach seiner Befestigung an dem Fahrzeug-Bauteil 2 einfach und rückstandsfrei von der Längsnut L lösen zu können, ist die Längsnut L über Kanäle K mit einer Luftpumpe U als einer Unterdruckerzeugungseinrichtung verbunden. Die Kanäle öffnen sich an entsprechenden Unterdrucköffnungen (o. Abb.) in die Längsnut L. Bei Betrieb der Luftpumpe U saugt diese Luft aus der Längsnut L ab, wie durch die Pfeilform des gezeigten Kanals K angedeutet. Liegt die Paspol-Wulst 4, 5 des Paspol-Lichtleiters 1 teilweise in der Längsnut L und dichtet diese ab, wird durch den Unterdruck der Lichtleiter 1 stärker in die Längsnut L gezogen und dadurch fixiert. Es kann aber auch sein, dass die Paspol-Wulst 4, 5 so weit in die Längsnut L eingeführt ist, dass sie direkt auf den Unterdrucköffnungen anliegt und über diese direkt ansaugbar und damit fixierbar ist. Mit Abschalten der Luftpumpe U wird der Paspol-Lichtleiter 1 losgelassen.
-
Zum Befestigen des Paspol-Lichtleiters 1 an dem Fahrzeug-Bauteil 2 kann zunächst das Fahrzeug-Bauteil 2 an dem ersten Positionierungsbereich P1 der Montagevorrichtung M positioniert werden und dabei ggf. fixiert werden (z.B. durch nicht dargestellte Klammern). Dann kann der Paspol-Lichtleiter 1 mit seiner Paspol-Wulst 4, 5 an oder in die Längsnut L abgelegt werden, und zwar so, dass zumindest ein Teil der Fahne 6 das Fahrzeug-Bauteil 2 überdeckt (hier: praktisch die ganze Fahne 6). Dabei wird die Paspol-Wulst 4, 5 durch Betrieb der Luftpumpe U mittels Unterdrucks fest in der Längsnut L gehalten. Hier liegt die Fahne 6 beispielhaft auf einem flanschartigen Rand 7 des Fahrzeug-Bauteils 2 auf, und zwar auf einer rückwärtigen Fläche des Fahrzeug-Bauteils 2, die nach dem Einbau nicht mehr sichtbar ist. Die Paspol-Wulst 4, 5 ist hingegen unmittelbar seitlich an dem Rand 7 angeordnet und nach dem Einbau des Fahrzeug-Bauteils 2 als dessen Leuchtrand sichtbar.
-
Die Fahne 6 wird dann – soweit sie den Rand 7 überdeckt – mit dem Rand 7 ultraschall-verschweißt. Danach wird die Luftpumpe U abgeschaltet, der Paspol-Lichtleiter 1 von der Längsnut L freigegeben und das Fahrzeug-Bauteil 2 ggf. aus seiner Fixierung mit der Montagevorrichtung M gelöst. Das Fahrzeug-Bauteil 2 weist dann an zumindest einem Sektor seines Rands 7 die Paspol-Wulst 4, 5 auf, die zur linienartigen Lichtabstrahlung geeignet ist, z.B. indem an einer ihrer endseitigen Stirnflächen Licht eingekoppelt wird, beispielsweise mittels mindestens einer LED.
-
Zur einfacheren Ultraschallverschweißung kann die Fahne 6 an dem Fahrzeug-Bauteil 2 vor dem Ultraschallverschweißen vorbefestigt werden.
-
Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt.
-
Allgemein kann unter "ein", "eine" usw. eine Einzahl oder eine Mehrzahl verstanden werden, insbesondere im Sinne von "mindestens ein" oder "ein oder mehrere" usw., solange dies nicht explizit ausgeschlossen ist, z.B. durch den Ausdruck "genau ein" usw.
-
Auch kann eine Zahlenangabe genau die angegebene Zahl als auch einen üblichen Toleranzbereich umfassen, solange dies nicht explizit ausgeschlossen ist.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Paspol-Lichtleiter
- 2
- Fahrzeug-Bauteil
- 3
- Paspolhülle
- 4
- Faser
- 5
- Um die Faser herumgelegter Bereich der Paspolhülle
- 6
- Fahne
- 7
- Rand
- K
- Kanal
- L
- Längsnut
- M
- Montagevorrichtung
- P1
- Erster Positionierungsbereich
- P2
- Zweiter Positionierungsbereich
- S
- Sonotrode
- U
- Luftpumpe