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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Doppeltfördergurt gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, einen Fördergurt zur Verwendung als Traggurt oder als Deckgurt bei einem derartigen Doppeltfördergurt gemäß dem Anspruch 9 sowie eine Doppeltgurtförderanlage mit einem derartigen Doppeltfördergurt gemäß dem Anspruch 10.
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In der Fördertechnik von losen Gütern wie z.B. Schüttgütern wie z.B. Gestein, Bodenschätzen, Abraummaterial, landwirtschaftlichen Produkten etc. werden seit langem gemuldete Fördergurte verwendet, die das zu transportierende Material an einer Aufnahmestelle auf ihrer Tragseite aufnehmen und an einer Abgabestelle abgeben. Da das zu transportierende Material während des Transportes gegenüber der Umwelt offen gefördert wird, können Verunreinigungen und Witterungseinflüsse der Umwelt auf das zu transportierende Material einwirken und das zu transportierende Material kann die Umwelt belasten und auch gefährden. Auch können mit gemuldeten Fördergurten aufgrund ihrer Konstruktion Kurven und Steigungen nur in einem eingeschränkten Maße realisiert werden. So kann in der Regel bei herkömmlichen Bandanlagen ein Neigungswinkel von ca. 20° Steigung nicht überschritten werden. Wird hier die Grenze der Machbarkeit erreicht, müssen mehrere u.a. spezielle Fördergurte mit Übergabestellen verbunden werden. Dies erhöht den Aufwand und damit die Kosten der Förderanlage deutlich.
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Zur Beseitigung dieser Nachteile sind seit langem Doppeltgurtförderanlagen bekannt, welche auch als Deckgurtförderer, Sandwich-Bandanlagen, Sandwich Belt Conveyors, Snake Sandwich Conveyors oder auch High Angle Conveyors (HAC®) bezeichnet werden können. Eine Doppeltgurtförderanlage stellt einen Gurtförderer für steilgeneigte bis vertikale Förderaufgaben dar, bei dem die Förderquerschnittsfläche aus zwei übereinander liegenden Fördergurten gebildet wird. Der untere Teil eines Doppeltfördergurts wird in der Regel von einem handelsüblichen Muldengurt ausgeführt, der auch als Traggurt bezeichnet werden kann. Der obere Teil des Doppeltfördergurts kann als Deckgurt bezeichnet werden. Der Deckgurt wird nach der Materialaufgabe durch Pressrollen auf das zu transportierende Material und den unteren Traggurt gedrückt, so dass ein kraftschlüssiger Materialtransport des zu transportierenden Materials zwischen den Tragseiten des Traggurts und des Deckgurts stattfinden kann.
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Je nach Betriebsparameter der Doppeltgurtförderanlage und des zu transportierenden Materials kann der Deckgurt in der gleichen Fördergeschwindigkeit mit dem zu transportierenden Material und dem Traggurt mitlaufen oder der Deckgurt kann auch bei hohen Bewegungswiderständen, insbesondere bei einem hohen Steigungswiderstand, der durch eine große Hubhöhe und bzw. oder einen großen Massenstrom verursacht werden kann, separat angetrieben werden, um den Traggurt teilweise zu entlasten. In diesem Fall müssen die Fördergeschwindigkeiten der beiden übereinander laufenden Gurte genau synchronisiert werden.
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Ein wesentlicher Vorteil der Doppeltgurtförderanlagen gegenüber herkömmlichen gemuldeten Gurtförderern oder auch Schlauchgurtförderern, auch Rollgurtförderer oder Pipe Conveyor genannt, liegen in den Realisierungsmöglichkeiten von Förderstrecken mit sehr hohen Neigungswinkeln von ca. 30° bis 90° gegenüber maximalen Neigungswinkeln von ca. 20° bei gemuldeten Fördergurten ohne Profilierung und von ca. 30° bei glatten Schlauchgurten. Auch können mittels einer Doppeltgurtförderanlage im Vergleich zu Schlauchgurtförderanalgen Förderstrecken mit sehr engen konvexen und bzw. konkaven Kurven realisiert werden. Zusätzlich ermöglicht eine Doppeltgurtförderanlage im Vergleich zu gemuldeten Gurtförderern einen geschlossenen Materialtransport. Dadurch können das zu transportierende Material und die Umwelt völlig voneinander getrennt werden, weil der Doppeltfördergurt ähnlich wie ein Schlauchgurtförderer über die Förderstrecke verschlossen bleiben kann.
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Nachteilig ist bei Doppeltgurtförderanlagen, dass sie einen hohen Aufwand erfordern, weil neben dem Traggurt und dessen Tragrollen, Umlenk- und Antriebstrommeln zusätzlich ein Deckgurt mit entsprechenden Pressrollen, Umlenk- und Antriebstrommeln vorgesehen werden muss. Hierdurch erhöht sich nicht nur der Aufwand durch die Pressrollen, Umlenk- und Antriebstrommeln des Deckgurts selbst, sondern die zusätzlichen Pressrollen, Umlenk- und Antriebstrommeln des Deckgurts müssen zusätzlich gehalten werden, d.h. sie erfordern zusätzlich Gestelle, Rahmen etc. Ferner steigt der Energiebedarf zum Betrieb der Doppeltgurtförderanlage entsprechend. Dieser zusätzliche Aufwand kann sich nicht nur auf die Kosten der Anschaffung der Anlage sondern auch auf die Betriebskosten auswirken.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Doppeltfördergurt bzw. eine Doppeltgurtförderanlage der eingangs beschriebenen Art bereit zu stellen, so dass die Kosten der Doppeltgurtförderanlage in Anschaffung und bzw. oder im Betrieb reduziert werden können.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Doppeltfördergurt mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1, einen Fördergurt mit den Merkmalen gemäß Anspruch 9 sowie eine Doppeltgurtförderanlage mit den Merkmalen gemäß Anspruch 10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Somit betrifft die vorliegende Erfindung einen Doppeltfördergurt zur Verwendung in einer Doppeltgurtförderanlage mit einem ersten Fördergurt zur Verwendung als Traggurt und einem zweiten Fördergurt zur Verwendung als Deckgurt, wobei zwischen der tragseitigen Deckplatte des ersten Fördergurts und der tragseitigen Deckplatte des zweiten Fördergurts ein zu transportierendes Material aufgenommen werden kann. Dieses Material kann insbesondere ein loses Schüttgut wie z.B. Gestein, Bodenschätzen, Abraummaterial, landwirtschaftliche Produkte etc. sein.
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Der erfindungsgemäße Doppeltfördergurt ist dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine tragseitige Deckplatte zumindest abschnittsweise eine Profilierung aufweist. Die Profilierung ist vorzugsweise über die gesamte Längsrichtung des Doppeltfördergurtes vorgesehen, vorzugsweise in regelmäßigen Abständen. Unter der Deckplatte des Doppeltfördergurts wird der dem zu transportierenden Material zugewandte Bereich des Doppeltfördergurts verstanden. Die Oberfläche dieser Seite des Doppeltfördergurts kann auch als Tragseite oder Deckseite bezeichnet werden. Ist der Doppeltfördergurt aus einem einheitlichen Material gebildet, so ist unter der Deckplatte der Bereich des Doppeltfördergurts zu verstehen, welcher dem zu transportierenden Material zugewandt ist. Weist der Doppeltfördergurt mehrere Materialbereiche in der Höhe auf, so ist unter der Deckplatte der Materialbereich zu verstehen, welcher dem zu transportierenden Material zugewandt ist. Letztere Variante kann den Vorteil aufweisen, dass das Material der Deckplatte auf diese Funktion hin optimiert ausgebildet sein kann, wohingegen die übrigen Materialbereich auf andere Funktionen hin optimiert ausgebildet sein können.
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Der vorliegenden Erfindung liegt dabei der Gedanke zugrunde, eine im Wesentlichen glatte Oberfläche der Deckplatte wenigstens des Traggurts oder des Deckgurts eines Doppeltfördergurts zu vermeiden, weil an dieser glatten Oberfläche das zu transportierende Material vergleichsweise schlecht gehalten werden kann, insbesondere beim Transport über große Steigungen und bzw. bei engen Winkeln.
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Daher kann erfindungsgemäß eine Profilierung auf der Oberfläche der Deckplatte wenigstens des Traggurts oder des Deckgurts eines Doppeltfördergurts vorgesehen werden, um z.B. durch eine Profilierung in Form einer erhöhten Rauigkeit bzw. von Vertiefungen und bzw. oder von Erhebungen in der Höhe den Reibwiderstand zu erhöhen. Hierdurch kann der Kraftschluss zwischen dem zu transportierenden Material und der Deckplatte des Trag- bzw. Deckgurts erhöht werden, so dass in gleichem Maße die Anpresskraft der oberen Pressrollen und bzw. oder der untern Tragrollen der entsprechenden Doppeltgurtförderanlage reduziert werden kann. Hierdurch kann die Anzahl der oberen Pressrollen und bzw. oder der untern Tragrollen der entsprechenden Doppeltgurtförderanlage reduziert werden, wodurch sich der Aufwand und die Kosten der Doppeltgurtförderanlage in Anschaffung und Betrieb reduzieren lassen können. Auch kann eine bessere Kräfteverteilung zwischen dem zu transportierenden Material und dem Traggurt und bzw. oder dem Deckgurt erreicht werden.
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Erfindungsgemäß kann eine Profilierung auf der Oberfläche der Deckplatte wenigstens des Traggurts oder des Deckgurts eines Doppeltfördergurts auch derart vorgesehen werden, dass diese Profilierung durch Erhebungen und bzw. oder Vertiefungen ausgebildet wird, die auch bzw. stattdessen zumindest abschnittsweise einen formschlüssigen Halt des zu transportierenden Materials mit der entsprechenden Deckplatte ermöglichen. Hierdurch kann anstelle des bisher üblichen rein kraftschlüssigen Materialtransports auf der glatten Oberflächen der Deckplatte nun ein zumindest teilweise formschlüssiger Materialtransport bzw. ein verbesserter kraftschlüssiger Materialtransport erreicht werden. Auch hierdurch kann weniger Anpressdruck auf das zu transportierende Material durch den Deckgurt erforderlich sein, so dass auch aus diesem Grund die Anzahl der oberen Pressrollen und bzw. oder der unteren Tragrollen reduziert werden kann.
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Vorteilhaft ist hierbei auch, dass durch eine Profilierung der tragseitigen Deckplatte wenigstens des Traggurts oder des Deckgurts eines Doppeltfördergurts eine im Vergleich zu unprofilierten Deckplatten gleichmäßigere Aufteilung der gesamten Gurtzugkraft zwischen den Trag- und Deckgurten eines Doppeltfördergurtes erreicht werden kann. Auf diese Weise können die Nennfestigkeiten der Trag- und Deckgurte einander angenähert werden.
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Bisher kann bei Fördergurten mit unprofilierten Deckplatten üblicherweise das Verhältnis zwischen der Nennfestigkeit des Traggurtes zur Nennfestigkeit des Deckgurtes bei ca. 0,65 liegen. Beispielsweise kann die Nennfestigkeit eines unprofilierten Traggurtes bei ca. 5.400 N/mm liegen, die Nennfestigkeiten des entsprechenden unprofilierten Deckgurtes bei ca. 3.500 N/mm. Dieses Verhältnis kann dahingehend ungünstig sein, weil die beiden Gurte sehr unterschiedliche Nennfestigkeiten und damit auch sehr unterschiedliche Herstellkosten aufweisen können. Dies macht die beiden Gurten als Ganzes teuer, weil ein teuerer und schwererer Traggurt mit einem günstigeren und leichteren Deckgurt miteinander verwendet werden muss. Auch die Anlagenkomponenten wie z.B. Antriebs- und Umlenktrommeln können für Gurte mit unterschiedlichen Nennfestigkeiten teurer ausfallen, weil der Trommeldurchmesser von der Karkassendicke des Zugträgers wie z.B. dem Seildurchmesser oder der Gewebelagendicke abhängig ist. Daher werden üblicherweise einheitlich die größeren Trommeln verwendet, die damit für beide Gurte geeignet sind, auch wenn hierdurch die Trommeln für den leichteten Deckgurt deutlich überdimensioniert und damit unnötig teurer sein können.
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Wird nunmehr erfindungsgemäß die Oberfläche der Deckplatte wenigstens des Traggurts oder des Deckgurts eines Doppeltfördergurts profiliert ausgeführt, so kann dieser Nachteil zumindest teilweise behoben werden, indem sich das Verhältnis der Nennfestigkeiten der Trag- und Deckgurte einander angenähert werden kann. Dieses Verhältnis wäre im Idealfall 1:1. Wird dieses ideale Verhältnis erreicht oder zumindest besser angenähert als bisher üblich, so können die Kosten für beide Gurte reduziert werden.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung weist sowohl die tragseitige Deckplatte des ersten Fördergurts als auch die tragseitige Deckplatte des zweiten Fördergurts zumindest abschnittsweise eine Profilierung auf. Hierdurch kann die zuvor beschriebene Wirkung verstärkt werden, indem die Profilierung von beiden Seiten auf das zu transportierende Material einwirken kann. Dies kann die Beschaffungs- und Instandhaltungskosten der entsprechenden Doppeltgurtförderanlage weiter reduzieren.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Profilierung zumindest teilweise von der tragseitigen Deckplatte senkrecht hervorragend, vorzugsweise kantenförmig, ausgebildet. Hierdurch können Profilelemente insbesondere in Form von Kanten geschaffen werden, an denen ein formschlüssiger Halt und bzw. oder ein verbesserter kraftschlüssiger Halt zumindest eines Teils des zu transportierenden Materials ermöglicht werden kann. Hierdurch kann eine sichere Verbesserung des Halts des zu transportierenden Materials erreicht werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Profilierung als Bestandteil der tragseitigen Deckplatte ausgebildet. Mit anderen Worten ist die Profilierung mit der Deckplatte einteilig, d.h. aus einem Stück, ausgebildet. Hierdurch kann die Anbindung der Profilierung an die Deckplatte verbessert werden. Hierzu kann die Profilierung nach der Herstellung der Deckplatte auf diese z.B. durch Klebung oder Vulkanisation aufgebracht werden. Vorzugsweise ist die Profilierung bei der Herstellung der Deckplatte direkt mit dieser zusammen ausgebildet worden. Dies kann die Herstellungskosten reduzieren.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Profilierung eine Schrägnocken-Profilierung, welche Diagonalelemente aufweist, die sich sowohl in Längsrichtung als auch in Querrichtung des Doppeltfördergurts erstrecken, wobei die Diagonalelemente paarweise zusammen jeweils eine V-Form ergeben, deren Spitze in Längsrichtung entgegen der Förderrichtung ausgerichtet ist. Eine derartige Schrägnocken-Profilierung kann auch als Chevron-Profilierung oder Stollen-Profilierung bezeichnet werden.
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Die Elemente einer Schrägnocken-Profilierung verlaufen im Wesentlichen schräg zur Förderrichtung, d.h. zur Längsrichtung des Doppeltfördergurtes. Schräg bedeutet hierbei, dass sich die Profilierungen als Diagonalelemente zumindest abschnittsweise sowohl in Längsrichtung als auch in Querrichtung des Doppeltfördergurtes erstrecken. Gleichzeitig sind die schrägen Elemente der Profilierung, die auch als Schrägnocken bezeichnet werden können, so angeordnet, dass sie zusammen V-förmige Spitzen bilden, in denen sich das zu transportierende Material entgegen der Förderrichtung abstützen und durch die innere Reibwirkung innerhalb des zu transportierenden Materials auch bei größeren Steigungen gehalten werden kann. Auf diese Weise kann die Kraftübertragung zwischen der tragseitigen Deckplatte und dem zu transportierenden Material über die schrägen Profilierungen vorwiegend kraftschlüssig erfolgen.
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Auf diese Weise kann einem Verrutschen zu transportierenden Materials wirksam entgegengewirkt werden, so dass die Anzahl der Pressrollen bzw. Tragrollen sowie die Anpresskraft der Pressrollen der entsprechenden Doppeltgurtförderanlage reduziert werden kann.
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Die Schrägnocken-Profilierung kann sich vorzugsweise dadurch auszeichnen, dass die Schrägnocken senkrecht zur Oberfläche der tragseitigen Deckplatte so flach ausgebildet werden können, dass die Schrägnocken vorzugsweise bei der Herstellung des Doppeltfördergurtes, z.B. bei der Vulkanisation, mit der tragseitigen Deckplatte zusammen ausgebildet werden können. Hierdurch kann die Schrägnocken-Profilierung bei einem Doppeltfördergurt einteilig mit der tragseitigen Deckplatte ausgebildet werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung entspricht die Profilierung in der Breite im Wesentlichen der Breite einer mittleren Gurtzone, welche eingerichtet ist, das zu transportierende Material aufzunehmen. Auf diese Weise kann die Profilierung genau dort angeordnet werden, wo sie ihre Wirkung erzielen soll.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung weisen wenigstens eine tragseitige Deckplatte, vorzugsweise beide tragseitigen Deckplatten, in der Breite neben der mittleren Gurtzone, vorzugsweise in der Breite beidseits der mittleren Gurtzone, eine Randzone auf, welche frei von der Profilierung ausgebildet ist bzw. sind. Auf diese Weise kann die Profilierung genau auf die mittlere Gurtzone beschränkt werden, wo sie ihre Wirkung erzielen soll, und die übrigen Bereiche der Deckplatten des Doppeltfördergurts können von der Profilierung frei bleiben, um unnützen Aufwand und damit Kosten zu vermeiden. Ferner können die übrigen Bereiche der Deckplatten, wie bisher üblich, glatt ausgebildet werden, um das Schließen des Doppeltfördergurtes durch das Aufeinanderlegen der Deckplatten des Traggurts und des Deckgurts zu ermöglichen bzw. zu begünstigen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung weist bzw. weisen der erste Fördergurt und bzw. oder der zweite Fördergurt einen elastomeren Werkstoff auf, in dem eine Mehrzahl von Zugträgern, insbesondere von Stahlseilen und/oder von Gewebelagen, eingebettet ist. Über diese Zugträger kann die Übertragung der Zugkräfte in Längsrichtung, Laufrichtung bzw. Förderrichtung erfolgen.
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Als Zugträger oder auch Festigkeitsträger können Stahlseile bei Stahlseilfördergurten, Gewebe bei Gewebefördergurten oder auch Aramid bei Aramidfördergurten verwendet werden. Die Gewebe können aus Polyester, Polyamid, Baumwolle oder Kombinationen hieraus bestehen. Beispielsweise sind bei Gewebefördergurten Gewebekarkassen möglich, die Polyester-Fäden in Kettenrichtung (Längsrichtung) und Polyamid-Fäden in Schussrichtung (Querrichtung) aufweisen (EP-Gewebe). Auch können Polyester-Fäden in beiden Richtungen (EE-Gewebe) oder Polyamid-Fäden in beiden Richtungen (PP-Gewebe) verwendet werden. Ferner können Polyester-, Polyamid- und Baumwoll-Fäden in Kettenrichtung und Polyamid- und Baumwoll-Fäden in Schussrichtung verwendet werden (EP-B-PB-Gewebe). Weil sich PP-Gewebe in die Längs- und Querrichtung vergleichsweise stark dehnen und damit auch das zu transportierende Material gut umhüllen kann, stellt dieser Gewebetyp eine vorteilhafte Lösung für Doppeltfördergurte auf Gewebebasis dar und kann vorzugsweise verwendet werden.
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Die vorliegende Erfindung betrifft auch einen Fördergurt zur Verwendung als Traggurt und bzw. oder als Deckgurt eines Doppeltfördergurts wie zuvor beschrieben, wobei die tragseitige Deckplatte zumindest abschnittsweise eine Profilierung aufweist.
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Die vorliegende Erfindung betrifft auch eine Doppeltgurtförderanlage mit einem Doppeltfördergurt wie zuvor beschrieben.
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Ein Ausführungsbeispiel und weitere Vorteile der Erfindung werden nachstehend im Zusammenhang mit den folgenden Figuren erläutert. Darin zeigt:
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1 eine perspektivische schematische Darstellung einer Doppeltgurtförderanlage gemäß dem Stand der Technik;
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2 eine schematische Darstellung eines Querschnitts der Doppeltgurtförderanlage der 1;
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3 eine perspektivische schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Doppeltgurtförderanlage; und
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4 eine schematische Darstellung eines Querschnitts der erfindungsgemäßen Doppeltgurtförderanlage der 3.
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1 zeigt eine perspektivische schematische Darstellung einer Doppeltgurtförderanlage 2 gemäß dem Stand der Technik. 2 zeigt eine schematische Darstellung eines Querschnitts der Doppeltgurtförderanlage 2 der 1.
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Die Doppeltgurtförderanlage 2 erstreckt sich im Wesentlichen in einer Längsrichtung X, in die sich auch die Gurtlaufrichtung Q erstreckt. Senkrecht zur Längsrichtung X erstrecken sich die Querrichtung Y und die Höhe Z als kartesisches Koordinatensystem.
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Die Doppeltgurtförderanlage 2 weist einen Doppeltfördergurt 1 auf, der aus einem ersten Fördergurt 10 als Traggurt 10 und aus einem zweiten Fördergurt 15 als Deckgurt 15 besteht. Der Traggurt 10 und der Deckgurt 15 weisen jeweils eine tragseitige Deckplatte 11, 16 auf, die einander zugewandt sind, um zwischen sich ein zu transportierendes Material 3 in Form eines losen Schüttgutes 3 aufzunehmen und zu halten. Der Traggurt 10 und der Deckgurt 15 weisen jeweils ihrer tragseitigen Deckplatte 11, 16 abgewandt eine laufseitige Deckplatte 12, 17 auf, welche in Kontakt zu den Tragrollen 20 bzw. zu den Pressrollen 21 der Doppeltgurtförderanlage 2 steht und von diesen gehalten bzw. zum zu transportierenden Material 3 hin gedrückt wird. Die Pressrollen 21 werden durch eine Pressrollenhalterung 22 gehalten.
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Der Traggurt 10 und der Deckgurt 15 weisen jeweils in Längsrichtung X verlaufende Zugträger 13, 18 in Form von Stahlseilen 13, 18 ohne Gewebelagen auf, welche der Übertragung der Zugkräfte dienen. Alternativ wäre auch der Einsatz von Gewebelagen 13, 18 als Zugträger 13, 18 oder eine Kombination von Stahlseilen 13, 18 und Gewebelagen 13, 18 als Zugträger 13, 18 möglich. Die Stahlseile 13, 18 sind in dem elastomeren Material des Traggurts 10 bzw. des Deckgurts 15 eingebettet.
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Das zu transportierende Material 3 wird in einer mittleren Gurtzone A des Traggurts 10 und des Deckgurts 15 aufgenommen und gehalten. Jeweils beidseits der mittleren Gurtzone A in Querrichtung Y weisen der Traggurt 10 und der Deckgurt 15 eine erste bzw. zweite Randzone B, C auf, welche einander in der Höhe Z direkt berühren, um das zu transportierende Material seitlich in Querrichtung Y in der mittlere Gurtzone A undurchlässig zu halten.
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3 zeigt eine perspektivische schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Doppeltgurtförderanlage 2. 4 zeigt eine schematische Darstellung eines Querschnitts der erfindungsgemäßen Doppeltgurtförderanlage 2 der 3.
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Die erfindungsgemäße Doppeltgurtförderanlage 2 unterscheidet sich dadurch von der bekannten Doppeltgurtförderanlage 2 gemäß der 1 und 2, dass sowohl die tragseitige Deckplatte 11 des Traggurts 10 als auch die tragseitige Deckplatte 16 des Deckgurts 15 eine Profilierung 14, 19 in Form einer Schrägnockenprofilierung 14, 19 aufweist, welche von der Oberfläche des Traggurts 10 bzw. des Deckgurts 15 in das zu transportierende Material 3 hineinragt. Hierdurch wird sowohl teilweise ein formschlüssiger Halt zwischen Traggurt 10 bzw. Deckgurt 15 und dem zu transportierenden Material 3 erreicht als auch der kraftschlüssige Halt durch die innere Reibung des zu transportierenden Materials 3 sowie die Reibung gegenüber der Oberfläche des Traggurts 10 bzw. des Deckgurts 15 verbessert. Die Schrägnockenprofilierung 14, 19 weist Diagonalelemente 14a, 19a auf, die sich sowohl in Längsrichtung X als auch in Querrichtung Y des Doppeltfördergurts 1 erstrecken, wobei die Diagonalelemente 14a, 19a paarweise zusammen jeweils eine V-Form ergeben, deren Spitze 14b, 19b in Längsrichtung X entgegen der Förderrichtung Q ausgerichtet ist.
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Hierdurch können erfindungsgemäß die haltenden Kräfte zwischen dem Traggurt 10 und dem Deckgurt 15 gegenüber dem zu transportierenden Material 3 erhöht werden, so dass bei gleichstark wirkenden Haltekräften die Anzahl der Tragrollen 20 und bzw. oder der Pressrollen 21 bzw. die durch diese ausgeübte Anpresskraft der Deckplatten 11, 16 an das zu transportierende Material 3 reduziert werden kann. Dies kann den Anschaffungs- und Instandhaltungsaufwand und die damit verbundenen Kosten der Doppeltgurtförderanlage 2 reduzieren.
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Bezugszeichenliste
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- A
- mittlere Gurtzone, Materialzone
- B
- erste Randzone
- C
- zweite Randzone
- Q
- Förderrichtung, Gurtlaufrichtung
- X
- Längsrichtung, Länge
- Y
- Querrichtung, Breite
- Z
- Höhe, senkrechte Richtung
- 1
- Doppeltfördergurt
- 10
- erster Fördergurt, Traggurt
- 11
- tragseitige Deckplatte, Tragseite des Traggurts 10
- 12
- laufseitige Deckplatte, Laufseite des Traggurts 10
- 13
- Zugträger, Festigkeitsträger des Traggurts 10, Stahlseile, Gewebelagen
- 14
- Profilierung der Tragseite 11 des Traggurts 10
- 14a
- Diagonalelemente der Profilierung 14 der Tragseite 11 des Traggurts 10
- 14b
- Spitze der Profilierung 14 der Tragseite 11 des Traggurts 10
- 15
- zweiter Fördergurt, Deckgurt
- 16
- tragseitige Deckplatte, Tragseite des Deckgurts 15
- 17
- laufseitige Deckplatte, Laufseite des Deckgurts 15
- 18
- Zugträger, Festigkeitsträger des Deckgurts 15, Stahlseile, Gewebelagen
- 19
- (Schrägnocken-)Profilierung der Tragseite 16 des Deckgurts 15
- 19a
- Diagonalelemente der Profilierung 19 der Tragseite 16 des Deckgurts 15
- 19b
- Spitze der Profilierung 19 der Tragseite 16 des Deckgurts 15
- 2
- Doppeltgurtförderanlage
- 20
- Tragrollen
- 21
- Pressrollen
- 22
- Pressrollenhalterung, Pressrollenführung
- 3
- zu transportierendes Material, Schüttgut