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Die Erfindung betrifft eine Maschine zum Verpacken und/oder Bearbeiten und/oder Handhaben von Stückgütern, insbesondere eine Verpackungsmaschine oder Bestückungsmaschine, mit einem Gestell, an welchem Einheiten der Maschine angeordnet und gehalten sind, wobei die Einheiten mindestens eine teilespezifische Einheit umfassen, die an eine Klasse, Familie oder Sorte von Stückgütern angepasst ist, und wobei die Einheiten mindestens eine universelle Einheit umfassen, die für verschiedene Klassen, Familien oder Sorten von Stückgütern verwendbar ist, wobei die Maschine mindestens ein Wechselmodul umfasst, an welchem mindestens eine solche teilespezifische Einheit gehalten ist und das über eine Austauschvorrichtung in dem Gestell gehalten ist. Ferner betrifft die Erfindung ein System mit einer solchen Maschine, wobei das System mindestens zwei Wechselmodule umfasst. Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb eines solchen Systems.
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Aus der
DE 10 2010 041 389 A1 ist eine Verpackungsmaschine mit einem Rahmengestell, mit in den Innenraum des Rahmengestells mündenden Anlieferbereichen für zu verpackende Produkte einerseits und für Packmaterial andererseits und einem den Innenraum des Rahmengestells verlassenden Abförderbereich für die in das Packmaterial eingebrachten Produkte sowie mit mindestens einem innerhalb des Rahmengestells verfahrbaren Roboter, an dem unterschiedliche, wechselbare Werkzeuge ankoppelbar sind, bekannt.
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Aus der
DE 101 08 163 A1 ist eine Vorrichtung an einer Tiefzieh-Verpackungsmaschine mit Bearbeitungsstationen bekannt, zu denen eine Tiefziehstation, in der mittels Arbeitswerkzeugen aus einer durchlaufenden Unterfolie Aufnahmemulden ausgeformt werden, und eine Siegelstation gehören, in der die Aufnahmemulden nach dem Einbringen von Gegenständen mittels einer ebenfalls durchlaufenden Folie verschlossen werden, wobei die Formen der Aufnahmemulden und der diese umrandenden oberen Verschweißrandbereiche vom Format der zum Einsatz kommenden Arbeitswerkzeuge bestimmt werden, die zum Formatwechsel austauschbar sind.
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Die
DE 10 2011 100 429 A1 offenbart eine Werkzeuganordnung mit einer Werkzeughalterung, einem Werkzeug und wenigstens einer Verriegelungsvorrichtung zum lösbaren Verriegeln des Werkzeugs mit der Werkzeughalterung, wobei ein Gegenwerkzeug vorgesehen ist und die Werkzeughalterung einen Druckluftkanal aufweist.
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Die
DE 100 22 269 A1 offenbart eine Vorrichtung zur Durchführung eines Produktwechsels bei Thermoformvorgängen, die einen Drehtisch mit mindestens zwei Arbeitsplätzen für unterschiedliche Unterwerkzeuge, einen Hubtisch, Kettenförderer für die zu verarbeitende Folie (
10) und eine Mehrfachoberwerkzeugwechselvorrichtung umfasst.
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Die teilespezifischen Einheiten einer Maschine bewirken, dass nur eine Klasse, Familie oder Sorte von Stückgütern bearbeitet und/oder verpackt werden können. Folglich muss für jede Klasse, Familie oder Sorte von Stückgütern eine eigene Maschine vorgesehen sein. Dies bedeutet, dass hohe Kosten für die Maschinen aufgewendet werden müssen. Zusätzlich besteht ein hoher Platzbedarf, um die Maschinen aufstellen zu können.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte oder zumindest andere Ausführungsform einer solchen Maschine bereitzustellen, die sich durch eine erhöhte Flexibilität auszeichnet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, die teilespezifischen Einheiten austauschbar in der Maschine, insbesondere in dem Gestell der Maschine, anzuordnen. So wird nur eine Maschine benötigt, die schnell auf eine andere Klasse, Familie oder Sorte von Stückgütern umgestellt werden kann. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Maschine mindestens ein Wechselmodul umfasst, an welchem mindestens eine solche teilespezifische Einheit gehalten ist und das über eine Austauschvorrichtung in dem Gestell gehalten ist. Dadurch kann das Wechselmodul in einfacher Weise durch ein anderes Wechselmodul ausgetauscht werden. Somit kann die Maschine an eine andere Klasse von Stückgütern angepasst werden. Dadurch können erhebliche Kosten eingespart werden, da die universellen Einheiten für verschiedene Stückgüter verwendet werden können. Des Weiteren ergibt sich eine erhebliche Platzersparnis, welche wiederum Kosten senkt.
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In der Beschreibung und den beigefügten Ansprüchen wird unter einer Klasse von Stückgütern eine Menge an Stückgütern verstanden, die eine ähnliche Größe und eine ähnliche Außenform aufweisen. Beispielsweise kann eine Klasse von Stückgütern sowohl Schrauben, Nägel als auch Niethülsen umfassen.
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In der Beschreibung und den beigefügten Ansprüchen wird unter einer ähnlichen Größe eine Abweichung der Größe von weniger als 30%, bevorzugt weniger als 20% verstanden und besonders bevorzugt weniger als 10%.
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In der Beschreibung und den beigefügten Ansprüchen wird unter einer Familie von Stückgütern eine Menge an Stückgütern verstanden, die ähnlich zueinander sind. Insbesondere können beispielsweise die Formgebung, der Verwendungszweck gleich und die Größe der Stückgüter ähnlich zueinander sein. Entsprechend können auch die Formgebung und der Verwendungszweck nur ähnlich zueinander sein.
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In der Beschreibung und den beigefügten Ansprüchen wird unter einer Sorte von Stückgütern eine Menge an Stückgütern verstanden, die im Wesentlichen gleich ausgebildet sind. Unterschiede bestehen nur im Rahmen der Fertigungstoleranzen.
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Eine günstige Möglichkeit sieht vor, dass die Maschine mehrere teilespezifische Einheiten aufweist, und dass alle teilespezifischen Einheiten an dem mindestens einen Wechselmodul gehalten sind. Dadurch können alle teilespezifischen Einheiten durch den Austausch des einen Wechselmoduls ausgetauscht werden. Folglich kann eine Umrüstung der Maschine auf eine andere Klasse, Familie oder Sorte von Stückgütern sehr stark vereinfacht werden.
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Eine weitere günstige Möglichkeit sieht vor, dass alle an einem Wechselmodul gehaltenen teilespezifischen Einheiten an dieselbe Klasse, Familie oder Sorte von Stückgütern angepasst sind. Somit ist dieses Wechselmodul nur für eine Klasse, Familie oder Sorte von Stückgütern vorgesehen. Folglich müssen an dem Wechselmodul auch keine Einstellungen oder ähnliches geändert werden.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Maschine eine Steuereinrichtung aufweist, und dass die Steuereinrichtung an dem Wechselmodul gehalten ist. Auf diese Weise wird die Steuereinrichtung zusammen mit dem Wechselmodul gewechselt, wenn die Maschine auf eine andere Klasse, Familie oder Sorte von Stückgütern umgestellt wird. Dadurch ist wiederum für jede Klasse, Familie oder Sorte von Stückgütern eine eigene Steuereinrichtung vorhanden. Folglich muss keine Steuereinrichtung umprogrammiert werden, wenn die Maschine zwischen verschiedenen Klasse, Familie oder Sorte von Stückgütern umgestellt wird. Dies erleichtert bzw. verringert den Arbeitsaufwand beim Umstellen auf eine andere Klasse, Familie oder Sorte von Stückgütern erheblich. Entsprechend ist auch der Arbeitsaufwand bei der Inbetriebnahme, bei einem Service oder bei einer Neuanschaffung verringert.
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Eine weitere besonders günstige Möglichkeit sieht vor, dass die Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, die teilespezifischen Einheiten und die universellen Einheiten der Maschine zu steuern und/oder zu regeln. Die Steuereinrichtung, welche zusammen mit dem Wechselmodul ausgetauscht werden kann, kann somit alle relevanten Einheiten der Maschine steuern und/oder regeln. Folglich reicht es bezüglich der Steuerung aus, eben diese eine Steuereinrichtung auszutauschen, um die Maschine auf eine andere Klasse, Familie oder Sorte von Stückgütern einzustellen.
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In der Beschreibung und den beigefügten Ansprüchen wird unter Steuern verstanden, dass zumindest Steuerbefehle gesendet werden. Selbstverständlich kann eine der universellen Einheiten oder der teilespezifischen Einheiten eine eigene Steuereinrichtung aufweisen, die durch die Steuereinrichtung, welche an dem Wechselmodul gehalten ist, angesteuert wird. Dies kann beispielsweise durch Senden von Befehlen erfolgen.
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Eine vorteilhafte Lösung sieht vor, dass die Steuereinrichtung die teilespezifischen Einheiten und die universellen Einheiten der Maschine steuert und/oder regelt. Dadurch kann die Steuereinrichtung das Verhalten der gesamten Maschine steuern und somit den Prozess, welcher die Maschine durchführt, steuern und/oder regeln.
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Eine weitere vorteilhafte Lösung sieht vor, dass die Steuereinrichtungen Funktionen der Maschine steuert und/oder regelt. Dazu gehört insbesondere, dass die Steuereinrichtung den genauen Ablauf von Prozessen, welche die Maschine durchführt, steuert und/oder regelt.
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Eine weitere besonders vorteilhafte Lösung sieht vor, dass die Maschine ein Bedienteil umfasst, welches mit der Steuereinrichtung verbunden ist und mit welchem die Steuereinrichtung bedient werden kann. Dadurch kann eine Bedienperson die Maschine bedienen. Insbesondere kann die Bedienperson die Maschine stoppen und anhalten. Des Weiteren können beispielsweise verschiedene Programme oder eine manuelle Steuerung der Maschine eingestellt werden.
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Eine besonders vorteilhafte Lösung sieht vor, dass die Maschine ein Bedienteil umfasst, welches mit der Steuereinrichtung verbunden ist und mit welchem die Steuereinrichtung konfiguriert und/oder parametriert werden kann. Dadurch können mit dem Bedienteil Parameter eingestellt werden, die den Ablauf der von der Maschine durchgeführten Prozesse beeinflussen, und somit einen optimalen Ablauf und Funktionsweise der Maschine ermöglichen.
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In der Beschreibung und den beigefügten Ansprüchen wird unter Konfigurieren und/oder Parametrieren insbesondere verstanden, dass Parameter eingestellt werden, wie beispielsweise Zeitintervalle, Geschwindigkeiten oder Temperaturen oder ähnliches.
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Eine günstige Variante sieht vor, dass die Austauschvorrichtung einen Wechsel des Wechselmoduls ermöglicht. Die Austauschvorrichtung ist also derart ausgebildet, dass das Wechselmodul als Ganzes aus dem Gestell entnommen werden kann. Vorzugsweise ist dafür nur eine geringe Anzahl an Arbeitsschritten notwendig.
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Eine weitere günstige Variante sieht vor, dass die Austauschvorrichtung mindestens eine Schiene aufweist, auf welcher das Wechselmodul in die Maschine eingeschoben werden kann. Die mindestens eine Schiene reduziert zum einen die Reibung des Wechselmoduls in dem Gestell, zum anderen führt die Schiene das Wechselmodul in dem Gestell. Folglich ist die Positionierung des Wechselmoduls in dem Gestell erleichtert. Insgesamt wird dadurch der Wechsel des Wechselmoduls, insbesondere der Einbau des Wechselmoduls in die Maschine, erleichtert.
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Eine besonders günstige Variante sieht vor, dass die Austauschvorrichtung mindestens eine Arretierungsvorrichtung aufweist, mit welcher das Wechselmodul in dem Gestell der Maschine fixiert werden kann. Auf diese Weise kann das Wechselmodul in einfacher Weise dauerhaft und genau in dem Gestell der Maschine angeordnet und gehalten werden, so dass ein Betrieb der Maschine möglich ist. Die Arretierungsvorrichtung erleichtert somit den Wechsel des Wechselmoduls und somit die Umstellung der Maschine auf eine andere Klasse, Familie oder Sorte von Stückgütern.
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Eine vorteilhafte Möglichkeit sieht vor, dass die Arretierungsvorrichtung mindestens einen Spannhebel aufweist. Solche Spannhebel sind einfach zu bedienen und bieten eine robuste lösbare Halterung. Folglich kann durch die Spannhebel das Wechselmodul in einfacher und vorteilhafter Weise in dem Gestell gehalten werden.
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Eine weitere vorteilhafte Möglichkeit sieht vor, dass die Arretierungsvorrichtung einen Anschlag für das Wechselmodul, der an dem Gestell angeordnet ist, und einen Gegenanschlag, der an dem Wechselmodul angeordnet ist, aufweist. An den Anschlag kann das Wechselmodul herangeschoben werden. Dadurch wird die Positionierung des Wechselmoduls innerhalb des Gestells der Maschine weiter erleichtert.
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Eine besonders vorteilhafte Möglichkeit sieht vor, dass die Maschine eine Steckverbindung zwischen dem Wechselmodul und dem Gestell aufweist, über welche insbesondere Druckluft, elektrische Energie und/oder Steuersignale zwischen dem Wechselmodul und dem Gestell ausgetauscht werden. Auf diese Weise kann zum einen das Wechselmodul mit Energie versorgt werden, so dass die teilespezifischen Einheiten arbeiten können. Zum anderen kann auf diese Weise die Steuereinrichtung, welche auf dem Wechselmodul angeordnet ist, die nicht auf dem Wechselmodul angeordneten universellen Einheiten der Maschine steuern. Vorzugsweise ist die Steckverbindung lösbar, so dass diese bei einem Austausch der Wechselmodule einfach gelöst und wieder hergestellt werden kann. Beispielsweise werden über die Steckverbindung Datenkabel für Daten-Busse oder Netzwerke, wie beispielsweise Ethernet-Leitungen, verbunden.
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Eine besonders vorteilhafte Lösung sieht vor, dass das Wechselmodul einen Stecker aufweist und dass das Gestell eine Buchse aufweist.
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Eine günstige Lösung sieht vor, dass das Gestell über die Steckverbindung das Wechselmodul mit Energie versorgt, insbesondere durch Druckluft und/oder elektrische Energie. Somit können die teilespezifischen Einheiten und die Steuereinrichtung, welche auf dem Wechselmodul angeordnet sind, mit Energie versorgt werden.
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Eine weitere günstige Lösung sieht vor, dass über die Steckverbindung eine Steuerleitung von dem Wechselmodul zu dem Gestell verbunden ist, über welche die Steuereinrichtung die mindestens eine universelle Einheit steuert und/oder regelt. Dadurch ist die Steuerung der universellen Einheit automatisch an die neue Klasse, Familie oder Sorte von Stückgütern angepasst.
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Eine besonders günstige Lösung sieht vor, dass die mindestens eine universelle Einheit eine Schweißeinheit ist, die Verpackungen für die Stückgüter mit einer Folie verschweißt und verschließt, und/oder ein Transportsystem ist. Solche Schweißeinheiten oder Transportsysteme können für verschiedene Klasse, Familie oder Sorte von Stückgütern verwendet werden, da diese üblicherweise derart ausgebildet sind, dass dies möglich ist.
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Eine weitere besonders günstige Lösung sieht vor, dass die mindestens eine teilespezifische Einheit einen Schüttgutbunker und/oder eine Vereinzelungseinrichtung, wie beispielsweise einen Fördertopf, und/oder eine Förderstrecke, insbesondere eine Linearstrecke oder Förderband, und/oder eine Umsetzeinheit ist, mit welcher die einzelnen Stückgüter jeweils in eine Verpackungskammer gesetzt werden, und/oder eine Kamera, insbesondere zur Lageüberprüfung der Stückgüter, aufweist. Diese aufgezählten Einheiten sind üblicherweise teilespezifisch, also an eine besondere Klasse, Familie oder Sorte von Stückgütern angepasst.
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Eine weitere besonders günstige Lösung sieht vor, dass die teilespezifischen Einheiten einen Schüttgutbunker und/oder eine Vereinzelungseinrichtung, wie beispielsweise einen Fördertopf, und/oder eine Förderstrecke, insbesondere eine Linearstrecke oder Förderband, und/oder eine Umsetzeinheit umfassen, mit welcher die einzelnen Stückgüter jeweils in eine Verpackungskammer gesetzt werden, und/oder eine Kamera, insbesondere zur Lageüberprüfung der Stückgüter, aufweisen. Solche Einheiten sind üblicherweise an eine bestimmte Klasse, Familie oder Sorte von Stückgütern angepasst.
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Ferner wird die oben genannte Aufgabe durch ein System mit einer solchen Maschine gelöst, wobei das System mindestens zwei Wechselmodule umfasst, wobei an einem ersten Wechselmodul mindestens eine teilespezifische Einheit für eine erste Klasse, erste Familie oder erste Sorte der Stückgüter gehalten ist, wobei an einem zweiten Wechselmodul mindestens eine teilespezifische Einheit für eine zweite Klasse, zweite Familie oder zweite Sorte der Stückgüter gehalten ist. Die Vorteile der Maschine übertragen sich somit auf das System. Auf die vorstehende Beschreibung wird daher verwiesen. Dadurch, dass mindestens zwei Wechselmodule verwendet werden, die jeweils in die Maschine eingesetzt werden können, kann das System zumindest zwei unterschiedliche Klassen, Familien oder Sorten von Stückgütern bearbeiten und/oder verpacken und/oder handhaben.
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Darüber hinaus wird die oben genannte Aufgabe durch ein Verfahren zum Betrieb eines solchen Systems gelöst. Zweckmäßig ist es, dass bei einem Wechsel der Wechselmodule eine Steckverbindung zwischen dem Gestell und dem eingesetzten Wechselmodul gelöst wird, dass eine Arretierungsvorrichtung gelöst wird, dass das eingesetzte Wechselmodul aus dem Gestell auf ein Transportmittel bewegt wird, dass ein anderes Wechselmodul von einem Transportmittel aus in das Gestell bewegt wird, dass die Arretierungsvorrichtung festgestellt wird, dass die Steckverbindung zwischen dem Gestell und dem anderen Wechselmodul hergestellt wird. Dadurch können mit sehr wenigen einzelnen Arbeitsschritten die Wechselmodule getauscht werden und somit die Maschine auf eine andere Klasse, Familie oder Sorte von Stückgütern umgestellt werden.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Komponenten beziehen.
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Es zeigen, jeweils schematisch
- 1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Maschine,
- 2 eine perspektivische Ansicht auf ein Gestell der Maschine aus 1,
- 3 eine Aufsicht auf die Maschine aus 1,
- 4 eine der 3 entsprechenden Aufsicht, wobei ein Wechselmodul aus der Maschine entnommen ist,
- 5 eine Aufsicht auf ein Wechselmodul,
- 6 eine Aufsicht auf eine erfindungsgemäße Maschine gemäß einer zweiten Ausführungsform,
- 7 eine der 6 entsprechende Aufsicht, wobei ein Wechselmodul aus der Maschine entnommen ist, und
- 8 eine Aufsicht auf ein Wechselmodul.
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Eine in 1 dargestellte Maschine 10 wird zum Verpacken und/oder Bearbeiten und/oder Handhaben von Stückgütern verwendet. Insbesondere ist die Maschine 10 eine Verpackungsmaschine, welche Stückgüter in eine sogenannte Blisterverpackung verpackt. Blisterverpackungen weisen einen Blistergurt auf, in welchem hintereinander angeordnete Kammern ausgebildet sind, welche durch eine Folie abgedeckt sind und in welchen die zu verpackenden Stückgüter angeordnet sind. Diese sogenannten Blistergurte können zu Rollen aufgerollt werden, so dass diese platzsparend gelagert und sehr günstig weiterverarbeitenden Maschinen zugeführt werden können.
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Die Maschine 10 weist ein Gestell 12 auf, an welchem Einheiten 14 der Maschine 10 angeordnet und gehalten sind. Zu den Einheiten 14 gehört beispielsweise eine Abwickeleinheit 16, von welcher aus ein leerer Blistergurt abgewickelt wird unddurch die Maschine geführt wird. Entsprechend weist die Maschine 10 eine Aufwickeleinheit 18 auf, welche den nunmehr mit Stückgütern gefüllten und verschweißten Blistergurt wieder aufwickelt.
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Des Weiteren weist die Maschine 10 als Einheit 14 eine Schweißeinheit 20 auf, welche eine Folie, insbesondere eine transparente Folie, auf die Kammern des Blistergurts schweißt und somit diese Kammern verschließt. Auf diese Weise werden die Stückgüter, insbesondere vor Feuchtigkeit geschützt, in dem Blistergurt verpackt.
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Des Weiteren weist die Maschine 10 einen Schüttgutbunker 22 als Einheit 14 auf, in welchen die zu verpackenden Stückgüter hineingegeben werden können. In dem Schüttgutbunker 22 können die Stückgüter bevorratet werden und von dort aus weg transportiert werden.
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Vorzugsweise weist die Maschine 10 eine Vereinzelungseinrichtung 24, wie beispielsweise einen Fördertopf 24 oder einen Flächenspeicher, als Einheit 14 auf, welcher an, insbesondere unter dem, Schüttgutbunker 22 angeordnet ist und die Stückgüter aus dem Schüttgutbunker 22 aufnimmt und vereinzelt und ausrichtet.
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Von dem Fördertopf 24 ausgehend werden die Stückgüter über eine Förderstrecke 26 transportiert, welche ebenfalls eine Einheit 14 der Maschine 10 ist. Die Förderstrecke 26 ist vorzugsweise eine lineare Förderstrecke. Beispielsweise kann die Förderstrecke 26 einen Vibrationsantrieb oder ein Förderband aufweisen, um die Stückgüter zu fördern.
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Des Weiteren weist die Maschine 10 eine Umsetzeinheit 28 als Einheit 14 auf, welche Stückgüter aus einem Endbereich 30 der Förderstrecke 26 entnimmt und jeweils in eine Kammer des Blistergurtes einsetzt. Die Umsetzeinheit 28 kann auf verschiedene Weisen realisiert sein.
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Beispielsweise kann die Umsetzeinheit 28 zwei Greifer aufweisen, welche jeweils an einem Greiferarm gehalten sind. Die Greiferarme sind um eine Greiferachse schwenkbar gehalten. Die Greiferarme erstrecken sich von der Greiferachse ausgehend radial nach außen, so dass die Greifer exzentrisch zu der Greiferachse angeordnet sind und einander gegenüberliegen. Durch Schwenken der Greiferarme jeweils um 180° hin und her können die Greifer ihre Position zueinander tauschen.
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Die Umsetzeinheit 28 arbeitet zyklisch. In einem ersten Schritt werden die Greifer abgesenkt und beispielsweise ein erster Greifer greift ein Stückgut aus dem Endbereich 30 der Förderstrecke 26, während ein zweiter Greifer ein Stückgut in eine Kammer des Blistergurts absetzt. Daraufhin werden die Greifer nach oben gehoben und die Greiferarme um 180° geschwenkt. Daraufhin werden die Greifer wieder abgesetzt, so dass nunmehr der zweite Greifer an dem Endbereich 30 der linearen Förderstrecke 26 ist und der erste Greifer mit dem gehaltenen Stückgut über einer Kammer des Blistergurtes liegt. Schließlich greift der zweite Greifer ein Stückgut aus dem Endbereich 30 der Förderstrecke 26 und der erste Greifer wird geöffnet, so dass das Stückgut in der Kammer des Blistergurtes bleiben kann. Daraufhin wird die Umsetzeinheit 28 angehoben und die Greiferarme um 180° in die andere Richtung geschwenkt, so dass die Umsetzeinheit wieder in der Ausgangsposition ist. Dieses Verfahren wird wiederholt durchgeführt und dadurch je Zyklus zwei Stückgüter aus der Förderstrecke in den Blistergurt umgesetzt.
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Alternativ hierzu kann die Umsetzeinheit 28 mindestens einen Greifer aufweisen, der sowohl in vertikaler Richtung als auch in einer horizontalen Richtung bewegbar ist. Die horizontale Bewegbarkeit ermöglicht das Umsetzen der Stückgüter aus dem Endbereich 30 der Förderstrecke 26 in den Blistergurt.
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Um das Umsetzen zu beschleunigen, kann die Umsetzeinheit 28 mehrere, beispielsweise vier Greifer, aufweisen, die jeweils gleichzeitig ein Stückgut aus dem Endbereich 30 der Förderstrecke 26 greifen, dieses anheben, über den Blistergurt bewegen, absenken und schließlich das Stückgut freigeben. So kann mit einem Arbeitszyklus der Umsetzeinheit 28 mehrere Stückgüter umgesetzt werden.
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Einige der Einheiten 14 der Maschine 10 müssen speziell auf eine bestimmte Klasse, Familie oder Sorte von Stückgütern angepasst werden. Solche Einheiten 14 werden teilespezifische Einheiten 32 genannt. Andere Einheiten 14 der Maschine 10 können für verschiedene Klasse, Familie oder Sorte von Stückgütern verwendet werden. Solche Einheiten 14 werden universelle Einheiten 34 genannt. Zu den teilespezifischen Einheiten 32 zählen insbesondere der Schüttgutbunker 22, der Fördertopf 24, die Förderstrecke 26 und die Umsetzeinheit 28. Universelle Einheiten 34 sind beispielsweise die Abwickeleinheit 16, die Aufwickeleinheit 18 und die Schweißeinheit 20.
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Um die Maschine 10 auf eine andere Klasse, Familie oder Sorte von Stückgütern umrüstbar zu machen, weist die Maschine 10 ein Wechselmodul 36 auf. Das Wechselmodul 36 ist vorzugsweise aus dem Gestell 12 der Maschine 10 entnehmbar. Des Weiteren sind auf dem Wechselmodul teilespezifische Einheiten 32, vorzugsweise alle teilespezifischen Einheiten 32, angeordnet. Somit kann durch einen Wechsel des Wechselmoduls 36 auch alle teilespezifischen Einheiten 32 ausgetauscht werden. Dies ermöglicht eine schnelle und unkomplizierte Umrüstung der Maschine 10 auf eine andere Klasse, Familie oder Sorte von Stückgütern. Das Wechselmodul 36 weist vorzugsweise eine Platte 38 auf, auf welcher die teilespezifischen Einheiten 32 gehalten sind.
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Des Weiteren ist auf dem Wechselmodul eine Steuereinrichtung 44 gehalten. Die Steuereinrichtung 44 ist derart ausgebildet, dass sie den Betriebsablauf der Maschine 10 steuert. Insbesondere steuert die Steuereinrichtung 44 alle Einheiten 14 der Maschine 10, so dass über die Steuereinrichtung 44 der ordnungsgemäße Betrieb der Maschine 10 möglich ist.
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Die Steuereinrichtung 44 weist ein Bedienteil 46 auf, über welches die Steuereinrichtung 44 gesteuert und damit der Betrieb der Maschine 10 bedient werden kann. Des Weiteren können über das Bedienteil 46 beispielsweise auch Parameter wie beispielsweise Geschwindigkeiten der Förderstrecke und/oder der Umsetzeinheit und/oder Zeitintervalle eingestellt werden. Dadurch, dass die Steuereinrichtung 44 auf dem Wechselmodul 36 angeordnet, wird die Steuereinrichtung 44 bei einem Wechsel des Wechselmoduls 36 ebenfalls ausgetauscht. Folglich wird auch mit dem Einsetzen eines neuen Wechselmoduls 36 eine neue Steuereinrichtung 44 eingesetzt, welche bereits ein Programm aufweisen kann, das auf die neue Klasse, Familie oder Sorte von Stückgütern angepasst ist. Somit entfällt das Umprogrammieren der Steuereinrichtung 44, wenn zwischen zwei verschiedenen Klassen, Familien oder Sorten von Stückgütern gewechselt wird.
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Die Maschine 10 weist eine Austauschvorrichtung 48 auf, welche den Wechsel des Wechselmoduls 36 erleichtert. Die Austauschvorrichtung 48 weist Schienen 50 auf, auf welchen das Wechselmodul 36 in die Maschine 10, bzw. in das Gestell 12 der Maschine 10 eingeschoben werden kann. Die Schienen 50 bewirken eine Führung des Wechselmoduls 36, so dass die Positionierung des Wechselmoduls in dem Gestell 12 verbessert ist. Des Weiteren ist im Gestell 12 ein Anschlag 52 vorgesehen sein, an welchem das Wechselmodul 36 angelegt wird, um die Positionierung des Wechselmoduls 36 in dem Gestell 12 weiter zu vereinfachen.
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Dazu ist das Wechselmodul 36 mit einem Gegenanschlag 53 ausgestattet, mit welchem es an den Anschlag 52 anliegt. Der Anschlag 52 und der Gegenanschlag 53 sind komplementär zueinander ausgebildet, so dass das Wechselmodul 36 durch den Anschlag 52 und den Gegenanschlag 53 in seiner Position zu dem Gestell 12 bestimmt ist.
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Um die so festgelegte Positionierung des Wechselmoduls 36 in dem Gestell 12 justieren zu können, weist die Austauschvorrichtung 48 Stellschrauben 54 aufweisen, mit welchen der Gegenanschlag 53 relativ zum Wechselmodul 36 justiert werden kann. Dadurch kann das Wechselmodul 36 relativ zu dem Gestell 12 und damit zu den universellen Einheiten 34 positioniert werden. Folglich kann auf diese Weise eine Justage der teilespezifischen Einheiten 32 und der universellen Einheiten 34 zueinander erfolgen, so dass ein reibungsloser Betrieb ermöglicht werden kann.
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Ferner sind an dem Wechselmodul 36 mehrere, beispielsweise zwei Spannhebel 40 angeordnet, die Teil der Arretierungsvorrichtung 42 sind, mit welcher das Wechselmodul 36 in dem Gestell 12 fixiert werden kann. Die Arretierungsvorrichtung 42 weist als Gegenspieler zu dem Spannhebel 40 jeweils ein Halteelement 41, beispielsweise einen Haken, auf, welches an dem Gestell 12 gehalten ist. Vorzugsweise sind die Halteelemente 41 verschiebbar und feststellbar an dem Gestell 12 gehalten. Dadurch kann mit Hilfe der Spannhebel 40 die Platte 38 des Wechselmoduls 36 in dem Gestell 12 justierbar gehalten werden.
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Die Maschine 10 weist eine Steckverbindung 56 auf, über welche das Wechselmodul 36 mit dem Gestell 12 verbunden ist. Über die Steckverbindung 56 werden beispielsweise Druckluft, elektrische Energie und/oder Steuersignale zwischen dem Wechselmodul und dem Gestell übertragen. Die Steckverbindung 56 erlaubt es also zum einen, dass die Steuereinrichtung 44 sowohl die teilespezifischen Einheiten 32, welche auf dem Wechselmodul 36 angeordnet ist, zu steuern als auch die universellen Einheiten 34, welche direkt in dem Gestell 12 angeordnet sind, zu steuern.
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Darüber hinaus ermöglicht es die Steckverbindung 56, dass die teilespezifischen Einheiten 32 mit Energie versorgt werden. Insbesondere durch Druckluft für Pneumatiksysteme, wie sie beispielsweise in der Umsetzeinheit 28 zum Einsatz kommen können und in Form von elektrischer Energie, welche zum einen für die Steuereinrichtung 44 benötigt wird und beispielsweise auch für den Vibrationsantrieb der Förderstrecke 26.
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Die Steckverbindung 56 ist lösbar ausgebildet, so dass die Steckverbindung 56 getrennt werden kann, um das Wechselmodul 36 aus dem Gestell 12 der Maschine 10 entnehmen zu können.
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Bei einem Wechsel des Wechselmoduls 36 wird dementsprechend zuerst die Steckverbindung 56 gelöst. Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass für den Stecker der Steckverbindung 56 eine Haltevorrichtung vorgesehen ist, so dass die Steckverbindung 56 beim Austausch des Wechselmoduls 36 nicht stört.
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Daraufhin werden die Spannhebel 40 gelöst. Anschließend kann das Wechselmodul 36 entlang der Schienen 50 auf ein Transportmittel gezogen werden. Mit Hilfe des Transportmittels kann das Wechselmodul 36 abtransportiert werden. Mit einem weiteren Transportmittel kann ein weiteres Wechselmodul 37 bereitgestellt werden. Das weitere Wechselmodul 37 wird dann mit Hilfe der Schienen 50 in das Gestell 12 eingeschoben. Die Spannhebel 40 werden in die Haken 41 eingehakt und gespannt, so dass das weitere Wechselmodul 37 in dem Gestell 12 der Maschine 10 gehalten ist. Schließlich wird noch die Steckverbindung 56 zwischen dem weiteren Wechselmodul 37 und dem Gestell 12 wiederhergestellt. Anschließend müssen eventuell noch die Schweißvorrichtung und einige Führungsschienen in dem Gestell 12 an die neue Klasse, Familie oder Sorte von Stückgütern angepasst werden.
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Die Vorteile der Erfindung können besonders ausgenutzt werden, wenn ein System aus einer Maschine 10 und mehreren Wechselmodulen 36, die jeweils für eine andere Klasse, Familie oder Sorte von Stückgütern angepasst sind, verwendet wird.
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Eine in den 6 bis 8 dargestellte zweite Ausführungsform der Maschine 10 unterscheidet sich von der in den 1 bis 5 dargestellten ersten Ausführungsform der Maschine 10 dadurch, dass die Maschine 10 zum Bestücken von Trays, Paletten oder Werkstückträgern für Werkzeugmaschinen ausgebildet ist.
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Die Maschine 10 weist ein Transportsystem 58 auf, mit welchem die Trays, Paletten oder Werkstückträger durch das Gestell 12 der Maschine 10 transportiert werden. Das Transportsystem 58 ist eine universelle Einheit 34. Sie kann verschiedene Tray, Paletten oder Werkstückträger transportieren, die wiederum für unterschiedliche Klassen, Familien oder Sorten von Stückgütern ausgebildet sind.
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Das Transportsystem 58 weist mehrere, beispielsweise zwei Transportschienen 60, auf, auf welchen die Trays, Paletten oder Werkstückträger transportiert werden. Die Transportschienen 60 können mit einem Antrieb, mit Rollen und/oder einem Förderband ausgestatte sein, um den Transport zu bewirken.
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Im Übrigen stimmt die in den 6 bis 8 dargestellte zweite Ausführungsform der Maschine 10 mit der in den 1 bis 5 dargestellten ersten Ausführungsform der Maschine 10 hinsichtlich Aufbau und Funktion überein, auf deren vorstehende Beschreibung insoweit Bezug genommen wird.