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Die Erfindung betrifft eine Kupplungseinrichtung. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Kupplungseinrichtung für einen Hybridantrieb.
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Ein Kraftfahrzeug verfügt über einen ersten Antriebsmotor, der als elektrische Maschine ausgeführt ist, und einen zweiten Antriebsmotor, der als Verbrennungsmotor ausgeführt ist. Der Antrieb des Kraftfahrzeugs kann hybrid, also in einer beliebigen Kombination des ersten und/oder zweiten Antriebsmotors, erfolgen. Dazu ist zwischen den Antriebsmotoren und einem Getriebe des Kraftfahrzeugs eine Kupplungseinrichtung vorgesehen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, weitere Varianten einer Betätigungseinrichtung für eine Kupplungseinrichtung anzugeben, um die Kupplungseinrichtung mit einem Hybridantrieb verwenden zu können. Die Erfindung löst diese Aufgabe mittels des Gegenstands des unabhängigen Anspruchs. Unteransprüche geben bevorzugte Ausführungsformen wieder.
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Eine Kupplungseinrichtung umfasst eine erste und eine zweite Eingangsseite sowie eine erste und eine zweite Ausgangsseite, wobei die Eingangsseiten und die Ausgangsseiten um eine gemeinsame Drehachse drehbar sind. Ferner umfasst die Kupplungseinrichtung eine erste Kupplung zwischen der ersten Eingangsseite und der ersten Ausgangsseite und eine zweite Kupplung zwischen der ersten Eingangsseite und der zweiten Ausgangsseite. Zusätzlich ist eine dritte Kupplung zwischen der ersten Eingangsseite und der zweiten Eingangsseite vorgesehen.
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Bevorzugterweise sind die erste und die zweite Kupplung zueinander axial versetzt, eine radiale Anordnung ist jedoch ebenfalls möglich.
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Die dritte Kupplung kann dazu eingerichtet sein, axial in einer von der ersten und der zweiten Kupplung entfernten Richtung betätigt zu werden. Alternativ dazu kann Die dritte Kupplung dazu eingerichtet sein, axial in einer der ersten und der zweiten Kupplung zugewandten Richtung betätigt zu werden. Dadurch ergeben sich modul- oder baukastenhaft Kombinationsmöglichkeiten, aus denen bei konkret vorgegebenen Anforderungen ausgewählt werden kann.
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Die dritte Kupplung weist bevorzugterweise eine fixierte und eine verschiebbare axiale Seite auf. Die beiden Seiten sind bevorzugterweise zueinander axial versetzt und können axiale Enden der dritten Kupplung darstellen. In einer Variante ist eine Betätigungseinrichtung auf der axial fixierten Seite der dritten Kupplung vorgesehen. In einer anderen Variante ist eine Betätigungseinrichtung auf der axial verschiebbaren Seite der dritten Kupplung vorgesehen.
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Die Betätigungseinrichtung kann fest im Bereich der ersten und/oder zweiten Kupplung angebracht sein. Es ist jedoch bevorzugt, dass die dritte Kupplung in einem Gehäuse der Kupplungseinrichtung angeordnet ist.
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Die erste und die zweite Kupplung können axial zueinander versetzt angeordnet sein, wobei die Betätigungseinrichtung axial zwischen der ersten und der zweiten Kupplung angeordnet ist.
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Die Betätigungseinrichtung kann einen hydraulischen Kolben mit kreisringförmigem Querschnitt aufweisen. Eine solche Ausführung ist als CSC (Circular Slave Cylinder) bekannt. Es ist besonders bevorzugt, dass die Betätigungseinrichtung mit einer oder zwei weiteren Betätigungseinrichtungen integriert ist, die für die erste und/oder zweite Kupplung vorgesehen sind (Concentric Slave Cylinder).
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Alternativ dazu kann die Betätigungseinrichtung mehrere hydraulische Kolben umfassen, die auf einem Umfang um die Drehachse angeordnet sind. Auch in dieser Ausführungsform kann die Betätigungseinrichtung mit Betätigungseinrichtungen für die erste und/der zweite Kupplung integriert ausgeführt sein. Den Betätigungseinrichtungen können wie beim CSC gleiche bzw. zueinander korrespondierende Prinzipien zugrunde liegen, oder es können unterschiedliche Prinzipien verwendet werden.
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Es sind unterschiedliche Varianten denkbar, wie Betätigungsrichtungen für die erste und die zweite Kupplung zueinander stehen. In einer ersten Variante verlaufen die axialen Betätigungsrichtungen für die erste und die zweite Kupplung aufeinander zu. In einer zweiten Variante verlaufen die axialen Betätigungsrichtungen für die erste und die zweite Kupplung gleichgerichtet in Richtung der dritten Kupplung. In einer dritten Variante verlaufen die axialen Betätigungsrichtungen für die erste und die zweite Kupplung auseinander. In einer vierten Variante verlaufen die axialen Betätigungsrichtungen für die erste und die zweite Kupplung gleichgerichtet in eine von der dritten Kupplung entfernte Richtung.
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Es ist bevorzugt, dass alle drei Kupplungen in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet sind, das wenigstens teilweise mit einem flüssigen Medium gefüllt ist. Das flüssige Medium, insbesondere ein Öl, kann zur Kühlung, Reinigung und Schmierung von Kupplungskomponenten dienen. Die erste Eingangsseite kann zur Verbindung mit einem Läufer einer elektrischen Maschine eingerichtet sein. Insbesondere kann der Läufer radial außen von einem Ständer der elektrischen Maschine umgeben sein. Dadurch kann sich eine kompakte Antriebseinheit ergeben, die die Kupplungseinrichtung und die elektrische Maschine miteinander integriert. Außerdem kann die zweite Eingangsseite zur Verbindung mit einer Abtriebswelle einer Brennkraftmaschine eingerichtet sein.
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Die Erfindung wird nun mit Bezug auf die beigefügten Figuren genauer beschrieben, in denen:
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1 eine exemplarische Kupplungseinrichtung;
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2 die Kupplungseinrichtung von 1 in einer weiteren Ausführungsform;
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3–6 unterschiedliche Betätigungseinrichtungen für die dritte Kupplung der Kupplungseinrichtung von 1;
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7 die Kupplungseinrichtung von 1 mit einem dreifach-CSC; und
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8 eine schematische Darstellung von verschiedenen Betätigungsoptionen für die erste und die zweite Kupplung an der Kupplungseinrichtung von 1
darstellt.
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1 zeigt eine exemplarische Kupplungseinrichtung 100. Um eine Drehachse 100 sind eine erste Eingangsseite 110, eine zweite Eingangsseite 115, eine erste Ausgangsseite 120 und eine zweite Ausgangsseite 125 angeordnet.
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Eine erste Kupplung 125 liegt zwischen der ersten Eingangsseite 115 und der ersten Ausgangsseite 120, eine zweite Kupplung 135 zwischen der Eingangsseite und der zweiten Ausgangsseite 125 und eine dritte Kupplung 140 zwischen der ersten Eingangsseite 110 und der zweiten Eingangsseite 115. Die ersten beiden Kupplungen 130 und 135 sind bevorzugterweise axial zueinander versetzt und bilden eine axiale Doppelkupplung. Die dritte Kupplung 140 ist bevorzugterweise axial zu einer der beiden anderen Kupplungen 130 und 135 versetzt.
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Die erste Eingangsseite 110 ist zur Verbindung mit einer elektrischen Maschine 145 eingerichtet, die einen Läufer 150 und einen Ständer 155 umfasst. Bevorzugterweise ist die elektrische Maschine 145 vom Typ des Innenläufers, wobei der Ständer 155 radial außerhalb des Läufers 150 liegt. Dabei ist weiter bevorzugt, dass der Ständer 155 wenigstens eine Magnetspule und der Läufer 150 wenigstens einen Permanentmagneten aufweist. Der Läufer 150 liegt bevorzugterweise radial außerhalb der Kupplungen 130, 135 und 140 und ist in der dargestellten Ausführungsform mittels Nieten mit der ersten Eingangsseite 115 fest verbunden. Die zweite Eingangsseite 115 ist bevorzugterweise zur Verbindung mit einer Brennkraftmaschine, insbesondere einem Verbrennungsmotor, weiter bevorzugt einer Hubkolbenmaschine, eingerichtet.
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Die Ausgangsseiten 120 und 125 sind zur Verbindung mit Eingangswellen eines Doppelgetriebes (nicht dargestellt) eingerichtet. Das Doppelgetriebe koppelt üblicherweise jede der Eingangswellen mittels eines anderen Gangradpaars mit einer gemeinsamen Ausgangswelle, die letztlich auf ein Antriebsrad des Kraftfahrzeugs wirkt. Um eine Gangstufe auszuwählen wird entweder die erste Kupplung 130 oder die zweite Kupplung 135 geschlossen, während die jeweils andere Kupplung 125, 130 geöffnet bleibt. Bevorzugterweise umfasst das Doppelgetriebe an jeder Getriebewelle mehrere Gangradpaare, von denen zu einem Zeitpunkt nur eines eingelegt ist. Ein Gangradpaar kann üblicherweise ein- oder ausgelegt werden, wenn es mit einer Ausgangswelle 120, 125 verbunden ist, dessen zugeordnete Kupplung 130, 135 gerade geöffnet ist.
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Die Kupplungseinrichtung 100 ist insbesondere dazu eingerichtet, in einem Antriebsstrang des Kraftfahrzeugs eingesetzt zu werden. Dabei kann das Kraftfahrzeug bevorzugterweise hybrid betrieben werden, also alternativ durch den Verbrennungsmotor, durch die elektrische Maschine 145 oder durch beide Antriebsmotoren. Soll der Verbrennungsmotor genutzt werden, so wird die dritte Kupplung 140 geschlossen. Soll die elektrische Maschine 145 genutzt werden, so wird sie üblicherweise elektrisch derart angesteuert, dass Drehmoment umgesetzt wird. Beide Antriebsmotoren können sowohl positives als auch negatives Drehmoment in den Antriebsstrang einbringen. Die elektrische Maschine 145 kann auch kinetische Energie aus dem Antriebsstrang aufnehmen und in elektrische Energie umwandeln, die beispielsweise in einem Energiespeicher temporär gespeichert werden kann. Durch seinen kompakten Aufbau eignet sich die Kupplungseinrichtung 100 insbesondere zum Einbau vorne quer in einem Kraftfahrzeug.
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Der ersten Kupplung 130 ist eine erste Betätigungseinrichtung 160, der zweiten Kupplung 135 eine zweite Betätigungseinrichtung 165 und der dritten Kupplung 140 eine dritte Betätigungseinrichtung 170 zugeordnet. Bevorzugterweise arbeiten alle drei Betätigungseinrichtungen 160, 165 und 170 hydraulisch und sind jeweils dazu eingerichtet, eine axiale Betätigungskraft auf eine der Kupplungen 130, 135 und 140 auszuüben, sodass Reibelemente der Kupplungen 130, 135 oder 140 axial aneinander gepresst werden, um einen Reibschluss zu erzeugen und ein Drehmoment zwischen den Reibelementen zu übertragen. Bevorzugterweise werden die Reibelemente jeweils zwischen der zugeordneten Betätigungseinrichtung und einem axialen Widerlager zusammengepresst. Weiterhin ist bevorzugt, dass die hydraulischen Betätigungseinrichtungen 160, 165 und 170 einzeln aktiv gesteuert werden können, indem mittels eines Ventils oder eine Pumpe unter Druck stehendes Medium gezielt in einen hydraulischen Arbeitsraum ein- oder aus ihm abgelassen wird. Alternativ dazu kann auch beispielsweise eine fliehölgesteuerte Betätigung vorgesehen sein.
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Die drei Kupplungen 130, 135 und 140 sind bevorzugterweise in einem gemeinsamen Gehäuse 175 angeordnet, das wenigstens teilweise mit einem flüssigen Medium 180, insbesondere einem Öl, gefüllt ist. Das Medium 180 kann auch als Arbeitsmedium der hydraulischen Betätigungseinrichtungen 160, 165 und 170 verwendet werden. Die Kupplungen 130, 135 und 140 sind bevorzugterweise vom nasslaufenden Typ und können jeweils als Einscheiben- oder Mehrscheibenkupplung ausgelegt sein. Weiter bevorzugterweise sind die erste Kupplung 130 und die zweite Kupplung 135 vom Mehrscheibentyp, um ein feinfühliges Öffnen und Schließen des Drehmomentflusses durch die Kupplungen 130, 135 zu erlauben. Die dritte Kupplung 140 kann auch wie dargestellt vom Einscheibentyp sein, wobei die dritte Kupplung 140 als Schaltkupplung ausgelegt sein kann, die möglichst nicht unter Schlupf betrieben wird.
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In der dargestellten Ausführungsform befindet sich axial zwischen der ersten Kupplung 130 und der zweiten Kupplung 135 ein radialer Flansch 185 als Widerlager, gegen das die Kupplungen 130, 135 mittels der jeweils zugeordneten Betätigungseinrichtung 160, 165 gepresst werden können. Betätigungskräfte der Betätigungseinrichtungen 160, 165, 170 sind bevorzugterweise innerhalb der Kupplungseinrichtung 100 abgestützt, sodass keine resultierenden Kräfte nach außen abzustützen sind.
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Soll die Kupplungseinrichtung 100 in einem Antriebsstrang ohne die elektrische Maschine 145 eingesetzt werden, kann die dritte Kupplung 140 auch entfallen. Die erste Eingangsseite 110 und die zweite Eingangsseite 115 fallen dann zusammen.
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In der in 1 gezeigten Ausführungsform wird die dritte Kupplung 140 „extern drückend“ betätigt. Dabei wird davon ausgegangen, dass die dritte Kupplung 140 eine axiale Kompression zwischen einer ersten 190 und einer zweiten axialen Seite 195 benötigt, um betätigt zu werden. Ist sie betätigt, so ist der Drehmomentfluss zwischen der ersten Eingangsseite 110 und der zweiten Eingangsseite 115 geschlossen. Die erste Seite 190 ist dabei axial fixiert und die zweite Seite 195 ist axial verschiebbar. In der vorliegenden Ausführungsform ist die erste Seite 190 an der ersten Eingangsseite 110 fixiert; eine andere Fixierung, beispielsweise gegenüber dem Flansch 185, ist jedoch ebenfalls möglich. Die dritte Betätigungseinrichtung 170 liegt axial zur der dritten Kupplung 140 versetzt, und zwar auf der axialen Seite der axial verschiebbaren Seite 195 der dritten Kupplung 140. Die dritte Betätigungseinrichtung 170 ist dazu eingerichtet, eine in Richtung der dritten Kupplung 140 gerichtete Betätigungskraft bereitzustellen, um die dritte Kupplung 140 zu betätigen. Dabei wirkt die Betätigungskraft „drückend“ auf die axial verschiebbare Seite 195. Da die dritte Betätigungseinrichtung 170 axial außerhalb eines Bereichs angeordnet ist, in dem sich die Kupplungen 130, 135 und 140 befinden, wird von einer „externen“ Betätigung gesprochen.
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2 zeigt die Kupplungseinrichtung 100 von 1 in einer weiteren Ausführungsform, in der die drei Kupplungen 130, 135 und 140 wie in 1 beispielhaft axial angeordnet sind, obwohl in anderen Ausführungsformen auch beispielsweise eine radiale Anordnung der ersten Kupplung 130 und der zweiten Kupplung 135 gewählt sein kann. In der dargestellten, axialen Bauweise liegt der radiale Flansch 185 bevorzugterweise axial zwischen den Kupplungen 130 und 135.
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Die dritte Kupplung 170 wird hier „intern drückend“ durch die dritte Betätigungseinrichtung 170 betätigt. „Intern“, weil die dritte Betätigungseinrichtung 170 innerhalb des Bereichs der Kupplungen 130, 135 und 140 angeordnet ist, und „drückend“, weil die durch die dritte Betätigungseinrichtung 170 bereitgestellte Betätigungskraft in Richtung der dritten Kupplung 140 gerichtet ist. Dabei liegt hier axial zwischen der dritten Betätigungseinrichtung 170 und der dritten Kupplung 140 die erste Kupplung 130, sodass ein Betätigungselement 205 verwendet wird, um die Betätigungskraft über die erste Kupplung 130 hinweg zu übertragen. In der dargestellten Ausführungsform liegt das Betätigungselement 205 radial außerhalb der ersten Kupplung 130 bzw. ihrer Reibelemente.
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In der dargestellten Ausführungsform umfasst der Flansch 185 eine radial verlaufende Zuführung 210 für ein hydraulisches Fluid 180, das insbesondere dem Medium 180 entsprechen kann. Beispielhaft erstreckt sich die Zuführung 210 radial vollständig durch den Flansch 185. In der dargestellten Ausführungsform ist die Zuführung 210 auf der radialen Außenseite mittels eines Verschlusskörpers 215, der hier als Kugel ausgeführt ist, verschlossen. Eine Sicherung des Verschlusskörpers 215 erfolgt bevorzugterweise durch den radial außen anliegenden Läufer 150 der elektrischen Maschine 145. In einer anderen Ausführungsform kann die Zuführung 210 auf ihrer radialen Außenseite auch anders verschlossen sein, beispielsweise durch den Läufer 150 der elektrischen Maschine 145 oder die erste Eingangsseite 110. Auf der radialen Innenseite öffnet sich die Zuführung 210 in einem Bereich, in dem eine radiale Bohrung in der ersten Ausgangsseite 120 in eine koaxiale Bohrung der ersten Ausgangsseite 120 führt. Die erste Ausgangsseite 120 ist dabei bevorzugterweise als Hohlwelle ausgeführt und die Bohrung verläuft bevorzugterweise konzentrisch zur Drehachse 105.
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3 zeigt eine Variante der dritten Betätigungseinrichtung 170 für die dritte Kupplung 140 der Kupplungseinrichtung von 1 oder 2. Die dritte Betätigungseinrichtung 170 ist hier „extern im Gehäuse 175 ziehend“ ausgelegt. Dazu befinden sich ein hydraulischer Arbeitsraum und ein Kolben der dritten Betätigungseinrichtung 170 im Material des Gehäuses 175. Bevorzugterweise liegt die dritte Betätigungseinrichtung 170 in einem Deckel des Gehäuses 175, wobei der Deckel bevorzugterweise vom restlichen Gehäuse 175 abgenommen werden kann, beispielsweise in axialer Richtung.
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Die dritte Betätigungseinrichtung 170 liegt an der axial fixierten Seite 190 der dritten Kupplung. Die Betätigungskraft, die die dritte Betätigungseinrichtung 170 bereitstellt, ist jedoch von der fixierten Seite 190 weg gerichtet. Das Betätigungselement 205 hintergreift die dritte Kupplung 140 und überträgt die Betätigungskraft als Zugkraft an die verschiebbare Seite 195 der dritten Kupplung 140. Zwischen der dritten Betätigungseinrichtung 170 und dem Betätigungselement 205 ist bevorzugterweise ein Rotationslager 305 um die Drehachse 105 vorgesehen, um die dritte Betätigungseinrichtung 170 von der Drehbewegung der dritten Kupplung 140 zu entkoppeln. Das Rotationslager 305 kann ein Wälzlager umfassen, beispielsweise das dargestellte Schulterkugellager.
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4 zeigt eine weitere Variante der dritten Betätigungseinrichtung 170 für die dritte Kupplung 140 der Kupplungseinrichtung von 1 oder 2. Die dritte Betätigungseinrichtung 170 ist hier „intern ziehend“ ausgelegt. Der Kolben und der hydraulische Arbeitsraum der dritten Betätigungseinrichtung 170 liegen axial im Bereich der Kupplungen 130 und gegebenenfalls 135, und zwar in der dargestellten Ausführungsform im Material des radialen Flanschs 185. Die dritte Betätigungseinrichtung 170 liegt axial auf der fixierten Seite 190 der dritten Kupplung und das Betätigungselement 205 überträgt eine von der dritten Kupplung 140 weg gerichtete Betätigungskraft als Zugkraft axial zur verschiebbaren Seite 195. Dabei überbrückt das Betätigungselement 205 in der dargestellten Ausführungsform auch die erste Kupplung 130, die axial zwischen der dritten Kupplung 140 und der dritten Betätigungseinrichtung 170 angeordnet ist.
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5 zeigt noch eine weitere Variante der dritten Betätigungseinrichtung 170 für die dritte Kupplung 140 der Kupplungseinrichtung von 1 oder 2. Die dritte Betätigungseinrichtung 170 ist hier „extern ziehend“ ausgelegt. Die dritte Betätigungseinrichtung 170 liegt auf der fixierten Seite 190 der dritten Kupplung 140 und stellt eine von der dritten Kupplung 140 weg gerichtete Betätigungskraft bereit. Das Betätigungselement 205 überträgt die Betätigungskraft als Zugkraft zur verschiebbaren Seite 195.
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6 zeigt sogar noch eine weitere Variante der dritten Betätigungseinrichtung 170 für die dritte Kupplung 140 der Kupplungseinrichtung von 1 oder 2. Die dritte Betätigungseinrichtung 170 ist hier „extern im Gehäuse 175 ziehend“ ausgelegt. Im Unterschied zu der mit Bezug auf 5 beschriebenen Ausführungsform sind hier der hydraulische Arbeitsraum und der Kolben der dritten Betätigungseinrichtung 170 im Gehäuse 175 statt in einem Element angeordnet, das mit der ersten Eingangsseite 110 verbunden ist.
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7 zeigt eine Variante der dritten Betätigungseinrichtung 170 für die dritte Kupplung 140 der Kupplungseinrichtung von 1 oder 2, bei der die dritte Betätigungseinrichtung 170 als CSC (Circular Slave Cylinder) ausgelegt ist. Dabei hat der Kolben der dritten Betätigungseinrichtung 170 den Querschnitt eines Kreisrings um die Drehachse 105. Es ist weiterhin bevorzugt, dass wenigstens eine der weiteren Betätigungseinrichtungen 160, 165 für die erste 130 bzw. die zweite Kupplung 135 in entsprechender Weise ausgelegt ist, wobei die Kolben der Betätigungseinrichtungen 160, 165 und 170 zueinander konzentrisch sind. In der dargestellten, bevorzugten Ausführungsform sind die hydraulischen Arbeitsräume und Kolben der Betätigungseinrichtungen 160, 165 und 170 im Material des Gehäuses 175, bevorzugterweise in einem Deckel, angeordnet.
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In einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsform kann die dritte Betätigungseinrichtung 170 auch mehrere Kolben umfassen, die auf einem Umfang um die Drehachse 105 angeordnet sind. Dabei haben die einzelnen Kolben üblicherweise runden Querschnitt gleicher Größe. Dieses Prinzip kann auch für die Betätigungseinrichtungen 160 und/oder 165 verwendet werden.
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8 zeigt eine schematische Darstellung von verschiedenen Betätigungsoptionen für die erste 130 und die zweite Kupplung 135 an der Kupplungseinrichtung 100 von 1. Dabei repräsentiert jeweils ein Rechteck mit zwei gefasten Ecken und einem axialen Pfeil die erste Betätigungseinrichtung 160 mit der ersten Kupplung 130 oder die zweite Betätigungseinrichtung 165 mit der zweiten Kupplung 135, wobei der Pfeil angibt, in welcher Richtung die axiale Betätigungskraft aufgebracht wird. Die dritte Betätigungseinrichtung 170 und die dritte Kupplung 140 sind in 8 nicht dargestellt.
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Ein dunkles Rechteck repräsentiert in 8 jeweils einen radialen Flansch 185, der als Widerlager für die jeweilige Kupplung 130, 135 bereitgestellt ist. Der Flansch 185 ist üblicherweise drehfest mit der ersten Eingangsseite 110 verbunden.
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In einer Variante, die mit A bezeichnet ist, verlaufen die axialen Betätigungsrichtungen für die erste 130 und die zweite Kupplung 135 aufeinander zu und ein gemeinsamer Flansch 185 ist als axiales Widerlager für beide Kupplungen 130, 135 bereitgestellt.
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In einer Variante, die mit B bezeichnet ist, verlaufen die axialen Betätigungsrichtungen für die erste 130 und die zweite Kupplung 135 gleichgerichtet und jeder Kupplung 130, 135 ist ein dedizierter Flansch 185 als axiales Widerlager bereitgestellt.
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In einer Variante, die mit C bezeichnet ist, verlaufen die axialen Betätigungsrichtungen für die erste 130 und die zweite Kupplung 135 auseinander und jeder Kupplung 130, 135 ist ein dedizierter Flansch 185 als axiales Widerlager bereitgestellt (vgl. auch 1 und 2).
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In einer Variante, die mit D bezeichnet ist, verlaufen die axialen Betätigungsrichtungen für die erste 130 und die zweite Kupplung 135 gleichgerichtet und jeder Kupplung 130, 135 ist ein dedizierter Flansch 185 als axiales Widerlager bereitgestellt, wobei die Betätigungsrichtungen denen von Variante B entgegen gesetzt sind.
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Durch unterschiedliche Zusammenstellungen von Komponenten bzw. Merkmalen, die oben mit Bezug auf die 1 bis 8 beschrieben wurden, kann die Kupplungseinrichtung 100 variabel an einen konkreten Einsatzzweck angepasst werden. Insbesondere kann es einfach sein, die Kupplungseinrichtung 100 in korrespondierenden Varianten mit und ohne dritte Kupplung 140 bereitzustellen. Damit kann die Kupplungseinrichtung 100 insbesondere an einem kleinen oder mittleren Kraftfahrzeug mit oder ohne elektrische Maschine 145, also mit Hybridantrieb oder klassischem Antrieb, eingesetzt werden. Die zugkraftfreie Drehmomentübertragung beim Schalten eines Getriebes kann durch die Auslegung der Kupplungseinrichtung 100 als Doppelkupplung in Verbindung mit einem Doppelgetriebe genutzt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Kupplungseinrichtung
- 105
- Drehachse
- 110
- erste Eingangsseite
- 115
- zweite Eingangsseite
- 120
- erste Ausgangsseite
- 125
- zweite Ausgangsseite
- 130
- erste Kupplung
- 135
- zweite Kupplung
- 140
- dritte Kupplung
- 145
- elektrische Maschine
- 150
- Läufer
- 155
- Ständer
- 160
- erste Betätigungseinrichtung
- 165
- zweite Betätigungseinrichtung
- 170
- dritte Betätigungseinrichtung
- 175
- Gehäuse
- 180
- flüssiges Medium
- 185
- Flansch
- 190
- axial fixierte Seite
- 195
- axial verschiebbare Seite
- 205
- Betätigungselement
- 210
- Zuführung
- 215
- Verschlusskörper
- 305
- Rotationslager
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009059944 A1 [0003]