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Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung betreffen eine Steuergerät und ein Verfahren zur Steuerung einer Verriegelung von Türen und/oder Klappen eines Kraftfahrzeugs. Insbesondere betreffen Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung eine verzögerte Verriegelung einer Tankklappe des Kraftfahrzeugs im Vergleich zu Türen und/oder sonstigen Klappen des Kraftfahrzeugs.
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Im Stand der Technik werden verschiedene Zentralverriegelungssysteme mit unterschiedlichen Ansteuerungsmöglichkeiten zur Erreichung des Verriegelungszustandes bzw. des Öffnungszustandes einer Tankklappe eines Kraftfahrzeugs vorgeschlagen.
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Zumeist wird die Tankklappe eines Kraftfahrzeugs gleichzeitig mit Seiten- bzw. Hecktüren des Kraftfahrzeugs verriegelt bzw. entriegelt. Insbesondere für Kraftfahrzeuge mit einer schlüssellosen Ver- bzw. Entriegelung („keyless entry”) sind weiterhin Lösungen vorgeschlagen, bei denen die Tankklappe grundsätzlich erst mehrere Minuten nach einem Verriegeln der Seiten- bzw. Hecktüren verriegelt wird.
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Bei einem Tankvorgang für ein Kraftfahrzeug mit einer Zentralverriegelung, die die Seiten- bzw. Hecktüren gleichzeitig mit der Tankklappe verriegelt, muss ein Benutzer des Kraftfahrzeugs dieses an der Zapfsäule abstellen und nach dem Aussteigen aus dem Kraftfahrzeug die Tür schließen. Anschließen ist die Tankklappe durch den Benutzer zu öffnen und der Betankungsvorgang zu starten. Nach Beendigung des Tankvorgangs hat der Benutzer das Kraftfahrzeug zu verriegeln, um sich anschließen für die Bezahlung des getankten Kraftstoffs von dem Kraftfahrzeug entfernen zu können. Beispielsweise kann der Benutzer eines Kraftfahrzeugs mit schlüsselloser Ver- bzw. Entriegelung dieses durch Berühren des Türgriffs verriegeln. Oftmals wir jedoch vergessen, das Kraftfahrzeug zu verriegeln, da ein weiteres Ergreifen des Türgriffs für die Verriegelung nötig ist.
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Eine Zentralverriegelung mit verzögerter Tankklappenverriegelung kann für einen Benutzer des Kraftfahrzeugs einen hohen Komfort bei einem Tankvorgang ermöglichen, da er nach dem Abstellen des Kraftfahrzeuges an der Zapfsäule aussteigen und das Kraftfahrzeug sofort über die Zentralverriegelung verriegeln kann. Beispielsweise kann der Benutzer eines Kraftfahrzeugs mit schlüsselloser Ver- bzw. Entriegelung dieses durch Berühren des Türgriffs beim Verlassen des Kraftfahrzeugs verriegeln. Da die Tankklappe erst mehrere Minuten nach dem Verriegeln der Seiten- bzw. Hecktüren verriegelt wird, kann der Benutzer die Tankklappe öffnen und die Betankung starten. Nach dem Ende der Betankung kann sich der Fahrer vom Kraftfahrzeug entfernen, um den getankten Kraftstoff zu bezahlen.
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Verglichen mit einer Zentralverriegelung, die die Seiten- bzw. Hecktüren und die Tankklappe zeitgleich verriegelt, kann sich der Benutzer so zumindest den Arbeitsschritt des Verriegelns des Kraftfahrzeugs nach der Beendigung der Betankung sparen.
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Jedoch verriegelt bei einer derartigen Zentralverriegelung die Tankklappe grundsätzlich, d. h. immer, erst mehrere Minuten nach einem Verriegeln der Seiten- bzw. Hecktüren. Die Tankklappe verriegelt somit nicht nur an Tankstellen erst mehrere Minuten später, sondern an allen Orten, an denen das Kraftfahrzeug abgestellt und verriegelt wird. Dies kann eine Sicherheit des Kraftfahrzeugs herabsetzen. Wenn sich der Benutzer des Kraftfahrzeugs nach dem Verriegeln von diesem entfernt, kann ein Dritter die Tankklappe noch mehrere Minuten lang unbemerkt öffnen. Dies ermöglicht es dem Dritten zum einen Fremdstoffe in den Kraftstofftank des Kraftfahrzeugs einzufüllen, sodass möglicherweise Zuleitungen aber auch ein Verbrennungsmotor des Kraftfahrzeugs Schaden nehmen können. Zum anderen kann der Dritte aber auch Kraftstoff aus dem Kraftstofftank ableiten, d. h. Kraftstoff aus dem Kraftstofftank stehlen. Neben einem finanziellen Schaden für den Benutzer des Kraftfahrzeugs kann dieser dadurch auch an einer Weiterfahrt mit dem Kraftfahrzeug gehindert sein.
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Es besteht somit ein Erfordernis, die Sicherheit eines Kraftfahrzeugs unter Beibehaltung eines hohen Komforts für einen Benutzer des Kraftfahrzeugs zu gewährleisten.
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Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung ermöglichen dies durch ein Steuergerät zur Steuerung einer Verriegelung von Türen und/oder Klappen eines Kraftfahrzeugs. Das Steuergerät ist ausgebildet, ein Signal zur Verriegelung von Türen und/oder Klappen des Kraftfahrzeugs zu empfangen. Basierend auf einem Aufenthaltsort des Kraftfahrzeugs gibt das Steuergerät ein Steuersignal für eine Verriegelungseinrichtung einer Tankklappe des Kraftfahrzeugs aus, das ein Verriegeln der Tankklappe zu einem Zeitpunkt nach dem Verriegeln der Türen und/oder sonstigen Klappen des Kraftfahrzeugs bewirkt.
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Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung ermöglichen daher ein bedarfsangepasstes, zeitlich verzögertes Verriegeln der Tankklappe, da nur bei bestimmten Aufenthaltsorten des Kraftstofffahrzeugs davon ausgegangen werden kann, dass ein Benutzer des Kraftfahrzeugs beabsichtigt, dieses zu betanken. Die Tankklappe wird somit möglicherweise nur zeitlich verzögert verriegelt, wenn angenommen werden kann, dass der Benutzer des Kraftfahrzeugs beabsichtigt, das Kraftfahrzeug zu betanken. In allen anderen Fällen kann die Tankklappe gleichzeigt mit den Türen bzw. sonstigen Klappen des Kraftfahrzeugs verriegelt werden, so dass möglicherweise ein Zugriff eines Dritten auf den Kraftstofftank verhindert werden kann. Eine Manipulation des Kraftstofftanks durch den Dritten kann dadurch zumindest erschwert bzw. unmöglich sein. Die Sicherheit des Kraftfahrzeugs kann damit gewährleistet sein.
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Alternativ oder ergänzend ist das Steuergerät ausgebildet, das Steuersignal basierend auf einem Füllstand eines Kraftstofftanks des Kraftfahrzeugs auszugeben. Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung ermöglichen dadurch ein bedarfsangepasstes, zeitlich verzögertes Verriegeln der Tankklappe, da nur bei bestimmten Füllstanden des Kraftstofftanks davon ausgegangen werden kann, dass ein Benutzer des Kraftfahrzeugs beabsichtigt, dieses zu betanken. In einigen Ausführungsbeispielen wird das Steuersignal zum verzögerten Verriegeln der Tankklappe lediglich ausgegeben, wenn der Füllstand des Kraftstofftanks unter einem vorbestimmten Wert liegt. Beispielsweise kann der Füllstand unter 1/5, 1/10 oder 1/20 eines maximalen Fassungsvolumens des Kraftstofftanks liegen. Liegt der Füllstand des Kraftstofftanks über dem vorbestimmten Wert, kann ein weiteres Steuersignal ausgegeben werden, das ein gleichzeitiges Verriegeln der Tankklappe mit den Türen und/oder sonstigen Klappen des Kraftfahrzeugs bewirkt. Bei einer Steuerung der Verriegelung der Tankklappe ausschließlich auf Basis des Füllstands des Kraftstofftanks kann auf einen Empfang von Daten über den Aufenthaltsort des Kraftfahrzeugs verzichtet werden. Das Steuergerät kann daher womöglich kostengünstiger bereitgestellt werden, da auf einen Empfänger für Signale zur Aufenthaltsbestimmung verzichtet werden kann. Das Steuergerät muss lediglich im Kraftfahrzeug sowieso verfügbare Daten über den Füllstand des Kraftstofftanks erhalten.
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In einigen Ausführungsbeispielen ist das Steuergerät ferner ausgebildet, mit einer Navigationsvorrichtung zu kommunizieren und den Aufenthaltsort des Kraftfahrzeugs von der Navigationsvorrichtung zu erhalten. Die Navigationsvorrichtung kann dabei eine fest in das Kraftfahrzeug integrierte Navigationsvorrichtung sein, aber auch eine mobile Navigationsvorrichtung, die an dem Kraftfahrzeug installiert werden kann, oder auch ein Mobilkommunikationsgerät (z. B. ein Mobilfunktelefon, ein Tablet-PC oder ein Laptop) mit Navigationsfunktion. Die Navigationsvorrichtung kann eine Vielzahl an verfügbaren Navigationssystemen nutzen, um den Aufenthaltsort des Kraftfahrzeugs zu bestimmen. Beispielsweise kann die Navigationsvorrichtung GPS (Global Positioning System), GLONASS (GLObal NAvigation Satellite System), Galileo oder BeiDou verwenden. Das Steuergerät kann dabei sowohl drahtgebunden als auch drahtlos (z. B. mittels Bluetooth) mit der Navigationsvorrichtung kommunizieren. Durch das Erhalten des Aufenthaltsorts des Kraftfahrzeugs von der Navigationsvorrichtung kann auf einen eigenen Empfänger für Signale der vorgenannten Navigationssysteme in dem Steuergerät verzichtet werden. Das Steuergerät kann somit technisch weniger aufwendig und kostengünstiger bereitgestellt werden.
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Gemäß einigen Ausführungsbeispielen ist das Steuergerät ferner ausgebildet, das Steuersignal nur auszugeben, wenn der Aufenthaltsort des Kraftfahrzeugs ein Betriebsgelände einer Kraftstoffabgabestelle ist. Insbesondere wenn der Aufenthaltsort eine Kraftstoffabgabestelle (z. B. eine Tankstelle) ist, kann davon ausgegangen werden, dass der Benutzer des Kraftfahrzeugs beabsichtigt, dieses zu betanken. Um – wie vorgehend beschrieben – einen hohen Komfort für den Benutzer während des Tankvorgangs zu gewährleisten, wird eine verzögerte Verriegelung der Tankklappe durch das Steuersignal bewirkt. Alternativ oder ergänzend kann das Steuergerät auch ausgebildet sein, das Steuersignal an weiteren Aufenthaltsorten des Kraftfahrzeugs auszugeben. Beispielsweise auf einem Grundstück des Besitzers, so dass eine Betankung auf dem eigenen Grundstück aus einem Kanister mit hohem Komfort für den Benutzer möglich ist, oder auch auf einem Betriebsgelände einer Werkstatt für Kraftfahrzeuge.
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In einigen Ausführungsbeispielen ist das Steuergerät ferner ausgebildet, ein auf dem Betriebsgelände der Kraftstoffabgabestelle bereitgestelltes Lokalisierungssignal zu erhalten und den Aufenthaltsort des Kraftfahrzeugs auf Basis des Lokalisierungssignals zu bestimmen. Die Bereitstellung eines Lokalisierungssignals ist möglicherweise eine besonders einfache Lösung, um dem Steuergerät eine Betankungsabsicht des Benutzers mitzuteilen, so dass dieses entsprechend das Steuersignal für die zeitlich verzögerte Verriegelung der Tankklappe zuverlässig ausgeben kann. Ein lokal bereitgestelltes Lokalisierungssignals kann möglicherweise vorteilhaft sein, wenn in dem Kraftfahrzeug keine Navigationsvorrichtung mitgeführt wird und auch das Steuergerät selbst keinen Empfänger zum Empfang von Positionssignalen der vorgenannten Navigationssysteme aufweist, da es das Bestimmen des momentanen Aufenthaltsorts der Kraftfahrzeugs erlaubt. Insbesondere kann ein Abstellen des Kraftfahrzeugs an einer Tankstelle in Betankungsabsicht so möglicherweise besonders einfach durch das Steuergerät bestimmt werden. Alternativ oder ergänzend kann ein Lokalisierungssignal an weiteren Orten bereitgestellt werden, z. B. auf einem Grundstück des Benutzers oder einer Werkstatt für Kraftfahrzeuge.
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Gemäß einigen Ausführungsbeispielen bewirkt das Steuersignal, dass die Tankklappe nicht mehr als 10, 15, 20, 25 oder 30 Sekunden später als die Türen und/oder sonstigen Klappen des Kraftfahrzeugs durch die Verriegelungseinrichtung verriegelt wird. Nach dem Verriegeln des Kraftfahrzeugs durch den Benutzer ist es nur ein kurzer Weg zur Tankklappe (typischerweise ein bis zwei Meter), der innerhalb weniger Sekunden zurückgelegt werden kann. In Folge dessen kann die Verriegelung der Tankklappe innerhalb eines relativ knapp bemessenen Zeitraums nach der Verriegelung der Türen und/oder sonstigen Klappen des Kraftfahrzeugs geschehen. Im Vergleich zu der um mehrere Minuten verzögerten Verriegelung der Tankklappe des Kraftfahrzeugs im Stand der Technik kann so möglicherweise die Sicherheit des Kraftfahrzeugs erhöht werden, da sich der Benutzer innerhalb des erfindungsgemäßen Zeitraums, wenn er nicht beabsichtigt, zu tanken, und entsprechend nicht die Tankklappe öffnet, gewöhnlich nur soweit vom Kraftfahrzeug entfernen kann, dass er Blickkontakt zu dem Kraftfahrzeug hat. Entsprechend kann der Benutzer eine beabsichtigte oder stattfindende Manipulation eines Dritten an der Tankklappe erkennen und Gegenmaßnahmen ergreifen. In einigen Ausführungsbeispielen kann der Benutzer die zeitliche Verzögerung der Verriegelung der Tankklappe einstellen, so dass eine an die Bedürfnisse des Benutzers angepasste Verzögerung der Tankklappenverriegelung möglich ist. Beispielsweise können ältere Benutzer oder Benutzer mit physischen Einschränkungen eine längere zeitliche Verzögerung benötigen als junge oder gesunde Benutzer, um die Tankklappe nach Verlassen des Kraftfahrzeugs zu erreichen.
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Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung betreffen weiterhin ein Steuergerät zur Steuerung einer Verriegelung von Türen und/oder Klappen eines Kraftfahrzeugs. Dabei ist das Steuergerät ausgebildet, ein erstes Signal zur Verriegelung von Türen und/oder Klappen des Kraftfahrzeugs zu empfangen. Weiterhin ist das Steuergerät ausgebildet, ein zweites Signal, das ausgebildet ist, zumindest eine Anwesenheit eines mobilen Verriegelungsbedienelements in einem Kommunikationsbereich des Kraftfahrzeugs anzuzeigen, zu empfangen. Ferner ist das Steuergerät ausgebildet, ein Steuersignal für eine Verriegelungseinrichtung einer Tankklappe des Kraftfahrzeugs auszugeben, das ein Verriegeln der Tankklappe bewirkt. Das Steuergerät ist ausgebildet, das Steuersignal auszugeben, wenn das zweite Signal nach dem Empfang des ersten Signals für einen vorbestimmten Zeitraum nicht die Anwesenheit des mobilen Verriegelungsbedienelements in dem Kommunikationsbereich des Kraftfahrzeugs anzeigt.
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Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung ermöglichen daher ein bedarfsangepasstes, zeitlich verzögertes Verriegeln der Tankklappe, da sich der Benutzer des Fahrzeugs, der die mobile Verriegelungsbedieneinrichtung (z. B. ein Fahrzeugschlüssel, eine Smartcard, oder ein Mobilkommunikationsgerät mit entsprechender Funktionalität) mit sich führt, bei einem Tankvorgang in der Nähe des Kraftfahrzeugs aufhält und die mobile Verriegelungsbedieneinrichtung somit innerhalb des Kommunikationsbereichs des Kraftfahrzeugs (z. B. ein Bereich von etwa 2 Metern um das Kraftfahrzeug) befindet. Erst eine gewisse Zeit nach dem Verlassen des Kommunikationsbereichs (z. B. um für den Tankvorgang zu bezahlen) findet die Verriegelung des Kraftstofftanks statt.
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Gemäß einigen Ausführungsbeispielen beträgt der vorbestimmte Zeitraum zumindest 5, 10, 15, 20, 25 oder 30 Sekunden. Im Vergleich zu der um mehrere Minuten verzögerten Verriegelung der Tankklappe des Kraftfahrzeugs im Stand der Technik kann so möglicherweise die Sicherheit des Kraftfahrzeugs erhöht werden, da sich der Benutzer innerhalb des erfindungsgemäßen Zeitraums gewöhnlich nur soweit vom Kraftfahrzeug entfernen kann, dass er Blickkontakt zu dem Kraftfahrzeug hat. Entsprechend kann der Benutzer eine beabsichtigte oder stattfindende Manipulation eines Dritten an der Tankklappe erkennen und Gegenmaßnahmen ergreifen. In einigen Ausführungsbeispielen kann der Benutzer die zeitliche Verzögerung der Verriegelung der Tankklappe einstellen, so dass eine an die Bedürfnisse des Benutzers angepasste Verzögerung der Tankklappenverriegelung möglich ist.
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Es versteht sich von selbst, dass gemäß einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung die Funktionalität nicht durch ein zusätzliches Hardware-Bauteil in Form eines Steuergerätes oder dergleichen implementiert werden muss. Vielmehr umfassen weitere Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung auch ein Verfahren zur Steuerung einer Verriegelung von Türen und/oder Klappen eines Kraftfahrzeugs. Das Verfahren umfasst ein Empfangen eines Signals zur Verriegelung von Türen und/oder klappen des Kraftfahrzeugs. Ferner umfasst das Verfahren ein Ausgeben eines Steuersignals für eine Verriegelungseinrichtung einer Tankklappe des Kraftfahrzeugs basierend auf einem Aufenthaltsort des Kraftfahrzeugs. Das Steuersignal bewirkt ein Verriegeln der Tankklappe zu einem Zeitpunkt nach dem Verriegeln der Türen und/oder sonstigen Klappen des Kraftfahrzeugs. Alternativ oder ergänzend umfasst das Verfahren ein Ausgeben eines Steuersignals für eine Verriegelungseinrichtung einer Tankklappe des Kraftfahrzeugs basierend auf einem Füllstand eines Kraftstofftanks des Kraftfahrzeugs. Dabei kann die Funktionalität auf einer neuen zusätzlichen Hardwarekomponente, wie eine CPU (Central Processing Unit) oder dergleichen, ablaufen. Alternativ ist es gemäß weiterer Ausführungsbeispiele auch möglich, die Funktionalität durch ein einfaches Software-Update für eine bereits existierende CPU bzw. ein bereits existierendes Steuergerät zu implementieren. Daher umfassen Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung auch ein Programm mit einem Programmcode zum Durchführen des oben beschriebenen Verfahrens, wenn der Programmcode auf einem Computer, einem Prozessor oder einer programmierbaren Hardwarekomponente abläuft bzw. dort ausgeführt wird.
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Gemäß einigen Ausführungsbeispielen umfasst das Verfahren ferner ein Empfangen des Aufenthaltsorts des Kraftfahrzeugs von einer Navigationsvorrichtung. Durch das Erhalten des Aufenthaltsorts des Kraftfahrzeugs von der Navigationsvorrichtung kann auf einen eigenen Empfänger für Signal der vorgenannten Navigationssysteme in einer das Verfahren ausführenden Hardwarekomponente verzichtet werden.
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In einigen Ausführungsbeispielen des Verfahrens wird das Steuersignal nur ausgeben, wenn der Aufenthaltsort des Kraftfahrzeugs ein Betriebsgelände einer Kraftstoffabgabestelle ist. Insbesondere wenn der Aufenthaltsort eine Kraftstoffabgabestelle (z. B. eine Tankstelle) ist, kann davon ausgegangen werden, dass der Benutzer des Kraftfahrzeugs beabsichtigt, dieses zu betanken. Um – wie vorgehend beschrieben – einen hohen Komfort für den Benutzer während des Tankvorgangs zu gewährleisten, wird eine verzögerte Verriegelung der Tankklappe durch das Steuersignal bewirkt. Alternativ oder ergänzend kann das Steuersignal an weiteren Aufenthaltsorten des Kraftfahrzeugs ausgegeben werden. Beispielsweise auf einem Grundstück des Besitzers, so dass eine Betankung auf dem eigenen Grundstück aus einem Kanister mit hohem Komfort für den Benutzer möglich ist, oder auch auf einem Betriebsgelände einer Werkstatt für Kraftfahrzeuge.
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Gemäß einigen Ausführungsbeispielen umfasst das Verfahren ferner ein Erhalten eines auf dem Betriebsgelände der Kraftstoffabgabestelle bereitgestellten Lokalisierungssignals und ein Bestimmen des Aufenthaltsorts des Kraftfahrzeugs auf Basis des Lokalisierungssignals. Die Bereitstellung eines Lokalisierungssignals ist möglicherweise eine besonders einfache Lösung, um eine Betankungsabsicht des Benutzers mitzuteilen, so dass entsprechend das Steuersignal für die zeitlich verzögerte Verriegelung der Tankklappe zuverlässig ausgegeben werden kann. Ein lokal bereitgestelltes Lokalisierungssignals kann möglicherweise vorteilhaft sein, wenn in dem Kraftfahrzeug keine Navigationsvorrichtung mitgeführt wird und auch eine Hardwarekomponente, die das Verfahren ausführt, selbst keinen Empfänger zum Empfang von Positionssignalen der vorgenannten Navigationssysteme aufweist, da es das Bestimmen des momentanen Aufenthaltsorts der Kraftfahrzeugs erlaubt. Insbesondere kann ein Abstellen des Kraftfahrzeugs an einer Tankstelle in Betankungsabsicht so möglicherweise besonders einfach bestimmt werden. Alternativ oder ergänzend kann ein Lokalisierungssignal an weiteren Orten bereitgestellt werden, z. B. auf einem Grundstück des Benutzers oder einer Werkstatt für Kraftfahrzeuge.
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In einigen Ausführungsbeispielen des Verfahrens bewirkt das Steuersignal, dass die Tankklappe nicht mehr als 10, 15, 20, 25 oder 30 Sekunden später als die Türen und/oder sonstigen Klappen des Kraftfahrzeugs durch die Verriegelungseinrichtung verriegelt wird. Dadurch kann möglicherweise sichergestellt werden, dass der Benutzer, wenn er nicht beabsichtigt, das Kraftfahrzeug zu tanken, und entsprechend nicht die Tankklappe öffnet, sich nur soweit vom Kraftfahrzeug entfernen kann, dass er Blickkontakt zu dem Kraftfahrzeug hat. Entsprechend kann der Benutzer eine beabsichtigte oder stattfindende Manipulation eines Dritten an der Tankklappe erkennen und Gegenmaßnahmen ergreifen.
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Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung betreffen weiterhin ein alternatives Verfahren zur Steuerung einer Verriegelung von Türen und/oder Klappen eines Kraftfahrzeugs. Das Verfahren umfasst dabei ein Empfangen eines ersten Signals zur Verriegelung von Türen und/oder Klappen des Kraftfahrzeugs. Weiterhin umfasst das Verfahren ein Empfangen eines zweiten Signals, das ausgebildet ist, zumindest eine Anwesenheit eines mobilen Verriegelungsbedienelements in einem Kommunikationsbereich des Kraftfahrzeugs anzuzeigen. Ferner umfasst das Verfahren ein Ausgeben eines Steuersignals für eine Verriegelungseinrichtung einer Tankklappe des Kraftfahrzeugs, das ein Verriegeln der Tankklappe bewirkt. Das Steuersignal wird dabei ausgegeben, wenn das zweite Signal nach dem Empfang des ersten Signals für einen vorbestimmten Zeitraum nicht die Anwesenheit des mobilen Verriegelungsbedienelements in dem Kommunikationsbereich des Kraftfahrzeugs anzeigt.
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Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung ermöglichen daher ein bedarfsangepasstes, zeitlich verzögertes Verriegeln der Tankklappe, da sich der Benutzer des Fahrzeugs, der die mobile Verriegelungsbedieneinrichtung (z. B. ein Fahrzeugschlüssel, eine Smartcard, oder ein Mobilkommunikationsgerät mit entsprechender Funktionalität) mit sich führt, bei einem Tankvorgang in der Nähe des Kraftfahrzeugs aufhält und die mobile Verriegelungsbedieneinrichtung somit innerhalb des Kommunikationsbereichs des Kraftfahrzeugs (z. B. ein Bereich von etwa 2 Metern um das Kraftfahrzeug) befindet. Erst eine gewisse Zeit nach dem Verlassen des Kommunikationsbereichs (z. B. um für den Tankvorgang zu bezahlen) findet die Verriegelung des Kraftstofftanks statt.
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Gemäß einigen Ausführungsbeispielen beträgt der vorbestimmte Zeitraum zumindest 5, 10, 15, 20, 25 oder 30 Sekunden. Im Vergleich zu der um mehrere Minuten verzögerten Verriegelung der Tankklappe des Kraftfahrzeugs im Stand der Technik kann so möglicherweise die Sicherheit des Kraftfahrzeugs erhöht werden, da sich der Benutzer innerhalb des erfindungsgemäßen Zeitraums gewöhnlich nur soweit vom Kraftfahrzeug entfernen kann, dass er Blickkontakt zu dem Kraftfahrzeug hat. Entsprechend kann der Benutzer eine beabsichtigte oder stattfindende Manipulation eines Dritten an der Tankklappe erkennen und Gegenmaßnahmen ergreifen.
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Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend, Bezug nehmend auf die beigefügten Figuren, näher erläutert. Es zeigen:
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Steuergeräts zur Steuerung einer Verriegelung von Türen und/oder Klappen eines Kraftfahrzeugs;
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2 zeigt ein Flussdiagram eines ersten Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zur Steuerung einer Verriegelung von Türen und/oder Klappen eines Kraftfahrzeugs;
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3 zeigt ein Flussdiagram eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zur Steuerung einer Verriegelung von Türen und/oder Klappen eines Kraftfahrzeugs; und
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4 zeigt ein Flussdiagram eines dritten Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zur Steuerung einer Verriegelung von Türen und/oder Klappen eines Kraftfahrzeugs.
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In der 1 ist eine Vorrichtung 100 zur Verriegelung von Türen und/oder Klappen eines Kraftfahrzeugs gezeigt. Die Vorrichtung 100 umfasst ein Steuergerät 110. Das Steuergerät 110 ist ausgebildet, ein Signal 140 zur Verriegelung von Türen und/oder Klappen des Kraftfahrzeugs zu empfangen. Ergänzend kann das Steuergerät 110 auch ausgebildet sein, ein Signal zur Entriegelung von Türen und/oder Klappen des Kraftfahrzeugs zu empfangen.
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Das Steuergerät 110 ist weiterhin ausgebildet, einen Aufenthaltsort 150 des Kraftfahrzeugs zu erhalten und basierend auf dem Aufenthaltsort 150 des Kraftfahrzeugs ein Steuersignal 111 für eine Verriegelungseinrichtung 130 einer Tankklappe des Kraftfahrzeugs auszugeben. Das Steuersignal 111 bewirkt ein Verriegeln der Tankklappe zu einem Zeitpunkt nach dem Verriegeln der Türen und/oder sonstigen Klappen 120 des Kraftfahrzeugs. Beispielsweise kann der Aufenthaltsort ein Betriebsgelände einer Kraftstoffabgabestelle (z. B. Tankstelle) sein. Der Aufenthaltsort 150 kann dem Steuergerät 110 beispielsweise durch ein Navigationsgerät bereitgestellt werden.
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Alternativ oder ergänzend ist das Steuergerät 110 ausgebildet, einen Füllstand 160 eines Kraftstofftanks des Kraftfahrzeugs zu erhalten und basierend auf dem Füllstand 160 des Kraftfahrzeugs das Steuersignal 111 für die Verriegelungseinrichtung 130 der Tankklappe auszugeben. Der Füllstand 160 kann dem Steuergerät 110 beispielsweise von einer Bordelektronik des Kraftfahrzeugs bereitgestellt werden.
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Das Steuergerät 110 kann das Steuersignal 111 an die Verriegelungseinrichtung 130 beispielsweise zeitlich verzögert zu einem zweiten Steuersignal für die Verriegelung der Türen und/oder sonstigen Klappen 120 des Kraftfahrzeugs ausgeben. Alternativ kann das Steuergerät das Steuersignal 111 an die Verriegelungseinrichtung 130 gleichzeitig zu dem zweiten Steuersignal für die Verriegelung der Türen und/oder sonstigen Klappen 120 des Kraftfahrzeugs ausgeben, wobei das Steuersignal 111 die Verriegelungseinrichtung 130 veranlasst, die Tankklappe erst nach einem Verriegeln der Türen und/oder sonstigen Klappen 120 zu verriegeln. Zum Beispiel kann das Steuersignal 111 die Verriegelungseinrichtung 130 veranlassen, die Tankklappe erst 10, 15, 20, 25, oder 30 Sekunden nach Empfang des Steuersignals zu verriegeln. Die zeitliche Verzögerung kann dabei z. B. durch einen Benutzer des Kraftfahrzeugs, z. B. über Bedienelemente bzw. ein User-Interface, nach seinen Bedürfnissen eingestellt werden.
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Das in 1 gezeigte Steuergerät 110 erlaubt ein bedarfsangepasstes, zeitlich verzögertes Verriegeln der Tankklappe, da nur bei bestimmten Aufenthaltsorten bzw. bei bestimmten Füllständen des Kraftstofftanks des Kraftfahrzeugs davon ausgegangen werden kann, dass ein Benutzer des Kraftfahrzeugs beabsichtigt, dieses zu betanken. Ein unnötiges, zeitlich verzögertes Verriegeln der Tankklappe kann somit vermieden werden. Eine Manipulation des Kraftstofftanks durch einen Dritten kann dadurch zumindest erschwert werden bzw. unmöglich sein. Die Sicherheit des Kraftfahrzeugs kann daher gewährleistet sein.
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Alternativ kann das Steuergerät 110 ausgebildet sein, neben dem (ersten) Signal 140 zur Verriegelung von Türen und/oder Klappen des Kraftfahrzeugs zu empfangen ein weiteres (zweites) Signal 170 zu Empfangen. Das zweite Signal 170 zeigt dabei zumindest eine Anwesenheit eines mobilen Verriegelungsbedienelements (z. B. Fahrzeugschlüssel, Smartcard, Mobilkommunikationsgerät) in einem Kommunikationsbereich des Kraftfahrzeugs an. Beispielsweise kann das zweite Signal 170 anzeigen, ob sich das mobile Verriegelungsbedienelement in einem Umkreis (d. h. Kommunikationsbereich) von z. B. 2 Metern um das Kraftfahrzeug befindet. Das zweite Signal 170 kann dabei von dem Kraftfahrzeug oder dem mobilen Verriegelungsbedienelement selbst bereitgestellt werden.
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Das Steuergerät 110 kann entsprechend ein Steuersignal 112 für eine Verriegelungseinrichtung 130 einer Tankklappe des Kraftfahrzeugs ausgeben, das ein Verriegeln der Tankklappe bewirkt. Das Steuergerät 110 gibt das Steuersignal 112 erst aus, wenn das zweite Signal 170 nach dem Empfang des ersten Signals 140 für einen vorbestimmten Zeitraum nicht die Anwesenheit des mobilen Verriegelungsbedienelements in dem Kommunikationsbereich des Kraftfahrzeugs anzeigt. Beispielsweise kann der vorbestimmte Zeitraum zumindest 5, 10, 15, 20, 25 oder 30 Sekunden betragen.
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Das alternative Ausführungsbeispiel des Steuergeräts 110 erlaubt daher ein bedarfsangepasstes, zeitlich verzögertes Verriegeln der Tankklappe, da sich der Benutzer des Fahrzeugs, der die mobile Verriegelungsbedieneinrichtung mit sich führt, bei einem Tankvorgang in der Nähe des Kraftfahrzeugs aufhält und die mobile Verriegelungsbedieneinrichtung somit innerhalb des Kommunikationsbereichs des Kraftfahrzeugs befindet. Erst eine gewisse Zeit nach dem Verlassen des Kommunikationsbereichs findet die Verriegelung des Kraftstofftanks statt, wohingegen für Verriegelungseinrichtungen der Türen und/oder sonstigen Klappen 120 des Kraftfahrzeugs unmittelbar nach Empfang des ersten Signals 140 Steuersignale ausgegeben werden, die ein Verriegeln der Türen und/oder sonstigen Klappen 120 bewirken.
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2 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Verfahrens 200 zur Steuerung einer Verriegelung von Türen und/oder Klappen eines Kraftfahrzeugs. Das Verfahren 200 umfasst dabei ein Empfangen 202 eines Signals zur Verriegelung von Türen und/oder Klappen des Kraftfahrzeugs. Ferner umfasst das Verfahren 200 ein Ausgeben 204 eines Steuersignals für eine Verriegelungseinrichtung einer Tankklappe des Kraftfahrzeugs basierend auf einem Aufenthaltsort des Kraftfahrzeugs. Das Steuersignal bewirkt ein Verriegeln der Tankklappe zu einem Zeitpunkt nach dem Verriegeln der Türen und/oder sonstigen Klappen des Kraftfahrzeugs.
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Das Verfahren erlaubt ein bedarfsangepasstes, zeitlich verzögertes Verriegeln der Tankklappe, da nur bei bestimmten Aufenthaltsorten des Kraftfahrzeugs davon ausgegangen werden kann, dass ein Benutzer des Kraftfahrzeugs beabsichtigt, dieses zu betanken.
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Der Aufenthaltsort des Kraftfahrzeugs kann beispielsweise von einer Navigationsvorrichtung empfangen bzw. erhalten werden. Die Navigationsvorrichtung kann dabei eine fest in das Kraftfahrzeug integrierte Navigationsvorrichtung sein, aber auch eine mobile Navigationsvorrichtung, die an dem Kraftfahrzeug installiert werden, oder auch ein Mobilkommunikationsgerät (z. B. ein Mobilfunktelefon, ein Tablet-PC, oder ein Laptop) mit Navigationsfunktion.
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Das Steuersignal zum verzögerten Verriegeln der Tankklappe wird beispielsweise nur ausgegeben, wenn der Aufenthaltsort des Kraftfahrzeugs ein Betriebsgelände einer Kraftstoffabgabestelle ist, d. h. wenn sich das Kraftfahrzeug zum Beispiel an einer Tankstelle befindet. Alternativ oder ergänzend kann das Steuersignal ausgegeben werden, wenn sich das Kraftfahrzeug auf einem Grundstück des Benutzers oder einem Betriebsgelände einer Werkstatt für Kraftfahrzeuge befindet.
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Weitere Details und Aspekte des Verfahrens sind vorangehend in Zusammenhang mit einem oder mehreren Ausführungsbeispielen beschrieben. Das Verfahren kann eines oder mehrere optionale Merkmale gemäß einem oder mehreren der vorbeschriebenen Ausführungsbeispiele umfassen.
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3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Verfahrens 300 zur Steuerung einer Verriegelung von Türen und/oder Klappen eines Kraftfahrzeugs. Das Verfahren 300 umfasst dabei ein Empfangen 302 eines Signals zur Verriegelung von Türen und/oder Klappen des Kraftfahrzeugs. Ferner umfasst das Verfahren 300 ein Ausgeben 304 eines Steuersignals für eine Verriegelungseinrichtung einer Tankklappe des Kraftfahrzeugs basierend auf einem Füllstand eines Kraftstofftanks des Kraftfahrzeugs. Das Steuersignal bewirkt das ein Verriegeln der Tankklappe zu einem Zeitpunkt nach dem Verriegeln der Türen und/oder sonstigen Klappen des Kraftfahrzeugs.
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Das Verfahren erlaubt ein bedarfsangepasstes, zeitlich verzögertes Verriegeln der Tankklappe, da nur bei bestimmten Füllstanden des Kraftstofftanks davon ausgegangen werden kann, dass ein Benutzer des Kraftfahrzeugs beabsichtigt, dieses zu betanken. In einigen Ausführungsbeispielen wird das Steuersignal zum verzögerten Verriegeln der Tankklappe lediglich ausgegeben, wenn der Füllstand des Kraftstofftanks unter einem vorbestimmten Wert liegt. Beispielsweise kann der Füllstand unter 1/5, 1/10 oder 1/20 eines maximalen Fassungsvolumens des Kraftstofftanks liegen. Liegt der Füllstand des Kraftstofftanks über dem vorbestimmten Wert, kann ein weiteres Steuersignal ausgegeben werden, das ein gleichzeitiges Verriegeln der Tankklappe mit den Türen und/oder sonstigen Klappen des Kraftfahrzeugs bewirkt.
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Die Tankklappe wird somit möglicherweise nur zeitlich verzögert verriegelt, wenn angenommen werden kann, dass der Benutzer des Kraftfahrzeugs beabsichtigt, das Kraftfahrzeug zu betanken. In allen anderen Fällen kann die Tankklappe gleichzeitig mit den Türen bzw. sonstigen Klappen des Kraftfahrzeugs verriegelt werden, so dass möglicherweise ein Zugriff eines Dritten auf den Kraftstofftank verhindert werden kann. Eine Manipulation des Kraftstofftanks durch den Dritten kann dadurch zumindest erschwert bzw. unmöglich sein. Die Sicherheit des Kraftfahrzeugs kann somit gewährleistet sein.
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Weitere Details und Aspekte des Verfahrens sind vorangehend in Zusammenhang mit einem oder mehreren Ausführungsbeispielen beschrieben. Das Verfahren kann eines oder mehrere optionale Merkmale gemäß einem oder mehreren der vorbeschriebenen Ausführungsbeispiele umfassen.
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4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Verfahrens 400 zur Steuerung einer Verriegelung von Türen und (oder Klappen eines Kraftfahrzeugs. Das Verfahren 400 umfasst dabei ein Empfangen 402 eines Signals zur Verriegelung von Türen und/oder Klappen des Kraftfahrzeugs. Ferner umfasst das Verfahren 400 ein Empfangen 404 eines zweiten Signals, das ausgebildet ist, zumindest eine Anwesenheit eines mobilen Verriegelungsbedienelements in einem Kommunikationsbereich des Kraftfahrzeugs anzuzeigen. Das Verfahren 400 umfasst weiterhin ein Ausgeben 406 eines Steuersignals für eine Verriegelungseinrichtung einer Tankklappe des Kraftfahrzeugs, das ein Verriegeln der Tankklappe bewirkt. Das Steuersignal wird ausgegeben, wenn das zweite Signal nach dem Empfang des ersten Signals für einen vorbestimmten Zeitraum nicht die Anwesenheit des mobilen Verriegelungsbedienelements in dem Kommunikationsbereich des Kraftfahrzeugs anzeigt. Beispielsweise kann der vorbestimmte Zeitraum zumindest 5, 10, 15, 20, 25 oder 30 Sekunden betragen.
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Das Verfahren erlaubt ein bedarfsangepasstes, zeitlich verzögertes Verriegeln der Tankklappe, da sich der Benutzer des Fahrzeugs, der die mobile Verriegelungsbedieneinrichtung (z. B. ein Fahrzeugschlüssel, eine Smartcard, oder ein Mobilkommunikationsgerät mit entsprechender Funktionalität) mit sich führt, bei einem Tankvorgang in der Nähe des Kraftfahrzeugs aufhält und die mobile Verriegelungsbedieneinrichtung somit innerhalb des Kommunikationsbereichs des Kraftfahrzeugs (z. B. ein Bereich von etwa 2 Metern um das Kraftfahrzeug) befindet. Erst eine gewisse Zeit nach dem Verlassen des Kommunikationsbereichs findet die Verriegelung des Kraftstofftanks statt, wohingegen für Verriegelungseinrichtungen der Türen und/oder sonstigen Klappen des Kraftfahrzeugs unmittelbar nach Empfang des ersten Signals Steuersignale ausgegeben werden, die ein Verriegeln der Türen und/oder sonstigen Klappen bewirken.
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Weitere Details und Aspekte des Verfahrens sind vorangehend in Zusammenhang mit einem oder mehreren Ausführungsbeispielen beschrieben. Das Verfahren kann eines oder mehrere optionale Merkmale gemäß einem oder mehreren der vorbeschriebenen Ausführungsbeispiele umfassen.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Vorrichtung zur Verriegelung von Türen und/oder Klappen eines Kraftfahrzeugs
- 110
- Steuergerät
- 111
- Steuersignal
- 112
- Steuersignal
- 120
- Türen und/oder sonstige Klappen des Kraftfahrzeugs
- 130
- Verriegelungseinrichtung für eine Tankklappe des Kraftfahrzeugs
- 140
- Signal zur Verriegelung von Türen und/oder Klappen
- 150
- Aufenthaltsort des Kraftfahrzeugs
- 160
- Füllstand eines Kraftstofftanks des Kraftfahrzeugs
- 170
- zweites Signal
- 200
- Verfahren zur Steuerung einer Verriegelung von Türen und/oder Klappen eines Kraftfahrzeugs
- 202
- Empfangen eines Signals zur Verriegelung von Türen und/oder Klappen
- 204
- Ausgeben eines Steuersignals für eine Verriegelungseinrichtung
- 300
- Verfahren zur Steuerung einer Verriegelung von Türen und/oder Klappen eines Kraftfahrzeugs
- 302
- Empfangen eines Signals zur Verriegelung von Türen und/oder Klappen
- 304
- Ausgeben eines Steuersignals für eine Verriegelungseinrichtung
- 400
- Verfahren zur Steuerung einer Verriegelung von Türen und/oder Klappen eines Kraftfahrzeugs
- 402
- Empfangen eines ersten Signals zur Verriegelung von Türen und/oder Klappen
- 404
- Empfangen eines zweiten Signals
- 406
- Ausgeben eines Steuersignals für eine Verriegelungseinrichtung