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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Abwurfanlage für Wurfscheiben nach Anspruch 1.
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Abwurfanlagen für Wurfscheiben werden im Bereich Wurfscheibenschießens verwendet. Diese Präzisionssportart wird auf eine vielfältige Weise betrieben, man unterscheidet je nach den Wettkampfbedingungen und Regularien verschiedene Unterarten und jagdliche wie auch sportliche Disziplinen, die beispielsweise unter den Bezeichnungen „Skeet“, „Jagdparcours“, „Helices“ oder „Compak-Sporting“, bzw. „Trap“ oder „Doppeltrap“ bekannt sind. Diese Disziplinen unterscheiden sich in der Art des Abrufs der Wurfscheiben, in der Art und Weise des Abwurfs von einen oder mehreren im Gelände verteilten Abwurfeinrichtungen oder auch in der Zahl und in der Abwurffrequenz der abgeworfenen Wurfscheiben.
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Um eine Abwurfanlage für verschiedene Disziplinen verfügbar zu machen und deren Betriebsweise also an die jeweils unterschiedlichen Disziplinen anzupassen, weisen moderne Abwurfanlagen verschiedene Komponenten auf. In der Regel bestehen diese aus einer Wurfmaschinenanordnung mit mindestens einer Wurfmaschine. Diese enthält mindestens eine Wurfmaschinensteuereinheit zur Betriebssteuerung der Wurfmaschine. Zur Realisierung verschiedener Betriebsarten und Disziplinen auf der Abwurfanlage ist eine zentrale Steuereinheit vorgesehen, die zur Steuerung der Wurfmaschinenanordnung dient. Der Abruf erfolgt über eine mit der Steuereinheit verbundene Mikrofonanlage, die zur akustischen Eingabe eines vom Schützen gerufenen Abwurfsignals dient und deren Signale von der zentralen Steuereinheit verarbeitet werden. Zur Verbindung der Komponenten wird teilweise auch auf drahtlose Signalübertragungskanäle zurückgegriffen.
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Ein nicht unerhebliches Problem bei derartigen Anlagen besteht darin, dass diese in der Regel nur mit einem gewissen Know-how zu bedienen und an unterschiedliche Disziplinen anzupassen sind. Die zentralen Steuereinheiten der Abwurfanlagen sind zwar kommerziell erhältlich, deren richtige Bedienung kann jedoch nur mit den Grundkenntnissen eines Fachmanns vorgenommen werden. Der Schütze muss also nicht nur über die sportlichen Grundlagen seines Sports Bescheid wissen, sondern auch Kenntnisse der Bedienung der Komponenten wenigstens grundsätzlich beherrschen, oder es muss Personal vorhanden sein, das die entsprechenden Einstellungen, insbesondere an der Steuereinheit, vornimmt.
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Eine solch notwendige technische Kenntnis der Bedienung und der nicht unerhebliche Personalaufwand stellt eine Hürde für Anfänger dar, die sich für den Sport des Wurfscheibenschießens interessieren. Außerdem ist bei größeren Anlagen aus rein organisatorischen und wirtschaftlichen Gründen eine personalisierte Verbrauchserfassung der Wurfscheiben notwendig, für die bisher auf Personal zurückgegriffen werden muss, dass den Verbrauch entsprechend registriert und daraus personalisiert die von den jeweiligen Schützen zu zahlenden Gebühren errechnet.
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Es besteht somit die Aufgabe, ein Verfahren zum Betreiben einer Abwurfanlage für Wurfscheiben anzugeben, mit dem die erwähnten Nachteile beseitigt und die Abwurfanlage einem breiteren Publikum zur Verfügung gestellt werden kann, die möglichst flexibel auf unterschiedliche Disziplinen eingerichtet werden kann und mit der sich auch individualisierte Arten des Wurfscheibenschießens und des Trainings realisieren lassen. Außerdem sind die bestehenden Anlagen mit einem Verfahren zu ergänzen, bei dem die Verbrauchserfassung und ein Bezahlsystem auf automatisierte Weise mit einem reduzierten Personalaufwand realisiert werden kann.
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Die Aufgabe wird mit einem Verfahren zum Betreiben einer Abwurfanlage für Wurfscheiben mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die Unteransprüche beinhalten zweckmäßige bzw. vorteilhafte Ausführungsformen des Verfahrens.
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Das Verfahren zum Betreiben einer Abwurfanlage für Wurfscheiben geht von einer Abwurfanlage aus, die folgende Komponenten enthält:
Vorgesehen ist mindestens eine Wurfmaschinenanordnung mit mindestens einer Wurfmaschine. Die Wurfmaschine weist jeweils mindestens eine Wurfmaschinensteuereinheit auf. Weiterhin sind eine zentrale Steuereinheit zur Steuerung der Wurfmaschinenanordnung sowie eine mit der Steuereinheit verbundene Mikrofonanlage zur akustischen Eingabe eines Abwurfkommandos, vorgesehen.
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Erfindungsgemäß wird das Verfahren so ausgeführt, dass die zentrale Steuereinheit einen drahtlosen und bidirektionalen Datenaustausch mit einem stationären Kommunikationsendgerät und/oder einem mobilen Kommunikationsendgerät ausführt. Außerdem führen das stationäre und/oder das mobile Kommunikationsendgerät über ein Kommunikationsnetzwerk einen auf den Betrieb der Abwurfanlage bezogenen Datenaustausch mit einem externen Verwaltungsserver für die Abwurfanlage aus.
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Der Grundgedanke des Verfahrens besteht somit darin, die Abwurfanlage durch einen bidirektionalen Datenaustausch mit einem Kommunikationsendgerät zu ergänzen und gleichzeitig einen Verwaltungsserver vorzusehen, der zum einen mit dem Kommunikationsendgerät und zum anderen mit der zentralen Steuereinheit Daten austauscht. Dadurch wird das Kommunikationsendgerät zum eigentlichen Bedienmittel der Abwurfanlage für den Schützen, während andererseits das Kommunikationsendgerät und die zentrale Steuereinheit von dem Verwaltungsserver erfassbar sind und somit die Betriebszustände der Abwurfanlage personalisiert und selbsttätig erfasst werden können.
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Bei einer Ausführungsform enthält das stationäre und/oder mobile Kommunikationsendgerät ein Steuerprogramm mit auf dem Kommunikationsendgerät frei wählbaren Trainingsabläufen und Betriebsmodi zur Betätigung der zentralen Steuereinheit. Der Schütze kann somit das Steuerprogramm auf seinem Kommunikationsendgerät auswählen. Dieses wird der zentralen Steuereinheit übermittelt, sodass diese nun die Abwurfanlage entsprechend modifiziert steuert. Das Kommunikationsendgerät wird dadurch zum Eingabeinterface des Schützen, über das er den Betrieb der Abwurfanlage steuern kann.
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Bei einer weiteren Ausgestaltung übermittelt das Steuerprogramm an die zentrale Steuereinheit eine Scharfschalt- und Abwurfsequenz, wobei durch die Scharfschalt- und Abwurfsequenz durch die zentrale Steuereinheit ein Ansprechen und Betätigen der Mikrofonanlage und/oder der Wurfmaschinensteuereinheit erfolgt.
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Durch diese Ausgestaltung des Verfahrens erfolgt somit eine Beeinflussung der zentralen Steuereinheit und der Mikrofonanlage in der Weise, dass der Abwurfvorgang in eine Sequenz unterteilt wird, bei der die Mikrofonanlage freigeschaltet oder gesperrt wird, sodass diese entweder den Abruf des Schützen erfassen kann oder für diesen Abruf gesperrt ist. Dadurch werden Einflüsse von Umgebungsgeräuschen und ein unbeabsichtigtes Abwerfen von Wurfscheiben vermieden.
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Bei einer weiteren Ausführungsform erfolgt während des Betriebs der Abwurfanlage ein den Betrieb der Abwurfanlage betreffender Datenaustausch zwischen dem stationären und/oder dem mobilen Kommunikationsendgerät und/oder der zentralen Steuereinheit und dem externen Verwaltungsserver für eine personalisierte Betriebserfassung und Verbrauchsabrechnung.
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Der externe Verwaltungsserver erhält dabei von dem Kommunikationsendgerät personalisierte Daten, die zumindest einer Registrierung des Schützen dienen, während von der Steuereinheit Betriebsdaten, wie beispielsweise die Anzahl bereits verschossener Wurfscheiben erfasst werden. In dem externen Verwaltungsserver werden diese beiden Datensätze einander zugeordnet und bilden so die Grundlage für die personalisierte Betriebserfassung und Verbrauchsabrechnung.
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Bei einer weiteren Ausführungsform erfolgt durch die Scharfschalt- und Abwurfsequenz ein Aktivieren mindestens eines Mikrofons während eines vorgebbaren Zeitintervalls zur Empfangsbereitschaft eines akustischen Abwurfkommandos. Dadurch wird das Mikrofon nur dann freigeschaltet, wenn tatsächlich ein Abwurfkommando gegeben werden darf.
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Bei einer weiteren Ausgestaltung wird das Aktivieren des Mikrofons durch einen im Bereich des Mikrofons angeordneten optischen und/oder akustischen Signalgeber angezeigt. Der Schütze sieht oder hört, dass das Mikrofon für den Empfang des Abrufkommandos bereit ist und kann nun das Abrufkommando geben.
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Bei einer weiteren Ausführungsform erfolgt durch die Scharfschalt- und Abwurfsequenz ein Aktivieren einer Ton- und/oder Lichtsignalausgabe am stationären und/oder mobilen Kommunikationsendgerät des Schützen zum Signalisieren einzelner Betriebszustände der Abwurfanlage. Dem Schützen kann hierdurch insbesondere signalisiert werden, dass die Scharfschalt- und Abwurfsequenz von der zentralen Steuereinheit bestätigt worden ist und mit ihrem Ablauf begonnen oder geendet hat.
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Bei einer weiteren Ausführungsform gibt die Wurfmaschinensteuereinheit nach dem Abwurf einer Wurfscheibe ein Rückmeldesignal an die Steuereinheit aus, wobei die zentrale Steuereinheit das Rückmeldesignal an das stationäre und/oder mobile Kommunikationsendgerät und/oder an den Verwaltungsserver zur personalisierten Betriebserfassung und Verbrauchsabrechnung übergibt. Dadurch wird zum einen auf dem Kommunikationsendgerät als auch auf dem Verwaltungsserver ein Nachverfolgen der Nutzung der Abwurfanlage möglich.
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Als weitere Ausgestaltung führt das Steuerprogramm auf dem stationären und/oder mobilen Kommunikationsendgerät mit dem Verwaltungsserver einen Authentifizierungs- und Registrierungsvorgang aus, wobei durch den Verwaltungsserver als Resultat ein Zugangscode für einen Zugriff des Kommunikationsendgerätes auf die Steuereinheit erzeugt wird. Diese Verfahrensausgestaltung sichert eine Nutzung der Abrufanlage durch autorisierte Personen und dient daher als Zugangskontrolle und registrierende Personalisierung.
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Das Steuerprogramm ist bei einer Ausgestaltung auf dem Kommunikationsendgerät als eine App ausgebildet. Diese App kann in einfacher Weise auf dem Kommunikationsendgerät installiert werden und beispielsweise auf eine bestimmte Abrufanlage abgestimmt sein.
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Das Verfahren soll nachfolgend anhand beispielhafter Ausführungsformen näher erläutert werden. Zur Verdeutlichung dienen die 1 bis 8. Es werden für gleiche und/oder gleichwirkende Teile dieselben Bezugszeichen verwendet.
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Es zeigt:
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1 eine Übersicht über die bei der Ausführung des Verfahrens beinhalteten Komponenten,
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2 eine beispielhafte Darstellung von Kommunikationsvorgängen innerhalb der Komponenten,
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3 einen beispielhaften Ablaufplan einer Freischaltprozedur für ein Mikrofon,
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4 ein beispielhaftes Mikrofon mit Signallicht und akustischem Signalgeber,
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5 eine Darstellung einer Fernbedienung zur manuellen Auslösung,
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6 eine Darstellung eines beispielhaften Registrierungs- und Identifizierungsvorgangs eines Kommunikationsendgerätes an der zentralen Steuereinheit und dem externen Verwaltungsserver,
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7 eine beispielhafte Menüstruktur einer auf dem Kommunikationsendgerät installierten App,
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8 ein beispielhaftes Zeitdiagramm von Freischalt- und Abwurfvorgängen.
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1 zeigt eine Übersicht über die bei der Ausführung des Verfahrens beinhalteten Komponenten der Abwurfanlage. Die Abwurfanlage enthält mehrere Wurfmaschinenanordnungen 1, die sich jeweils aus mindestens einer Wurfmaschine 2 und einer Wurfmaschinensteuereinheit 3 zusammensetzen. Wie aus der Figur hervorgeht, kann auch der Betrieb mehrerer Wurfmaschinen von einer Wurfmaschinensteuereinheit aus gesteuert werden. Die Wurfmaschine beinhaltet die eigentliche Mechanik zum Aufwurf der Wurfscheiben, die Wurfmaschinensteuereinheit umfasst alle notwendigen Komponenten, die zum Entgegennehmen externer Steuersignale und deren Umsetzen in Aktionen der Wurfmaschine, also insbesondere zum Abwurf einer oder mehrerer Wurfscheiben, und zur Rückmeldung über den Betriebszustand der Wurfmaschinenanordnung notwendig sind.
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Der Betrieb der Wurfmaschinenanordnungen der Abwurfanlage wird über eine zentrale Steuereinheit 4 überwacht und gesteuert. Diese nimmt insbesondere akustische Abrufkommandos über eine Reihe von Mikrofonen 5 einer im Gebiet der Abwurfanlage verteilten Mikrofonanlage 6 entgegen und setzt diese intern und nach Maßgabe eines jeweils eingestellten und auf die verschiedenen Schießdisziplinen angepassten Steuerprogramms in Auslöseimpulse für die Wurfmaschinenanordnungen 1 um. Die Steuereinheit ordnet insbesondere die über verschiedene Mikrofone eingehenden akustischen Abwurfkommandos den jeweils richtigen Wurfmaschinenanordnungen zu.
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Die Mikrofonanlage 6 besteht aus einzelnen Mikrofonen 5. Diese können über das Gelände der Abwurfanlage an verteilten Orten angeordnet sein. Möglich ist vor allem aber auch eine Anordnung der Mikrofone nebeneinander in einem gemeinsamen Schießstand für mehrere Schützen. Bei einer solchen Anordnung der Mikrofone ist es zweckmäßig, Richtmikrofone einzusetzen und die Mikrofone außerdem zweckmäßig anzuordnen, um sicher zu stellen, dass das jeweils gegebene akustische Abrufkommando des richtigen Schützen von dem richtigen Mikrofon erfasst wird.
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Zusätzlich kann entweder der gesamten Mikrofonanlage 6 oder auch jedem einzelnen der Mikrofone 5 ein weiteres Überwachungsmikrofon zugeordnet sein, das Umgebungsgeräusche überwacht und aufnimmt. Ein derartiges zusätzliches Mikrofon registriert dann zum einen jedes irreguläre Geräuschereignis im Umfeld der Schießanlage, beispielsweise Knallereignisse, sprunghaft ansteigende und abfallende Schallpegel, Rufe von Personen usw., aber auch die von dem Schützen gegebenen Abwurfkommandos. Das Überwachungsmikrofon ist mit der zentralen Steuereinheit so verschaltet und dessen Signale werden so verarbeiten, dass nur dann ein Abwurf an den Wurfmaschinenanordnungen erfolgt, wenn sowohl am Mikrofon 5 als auch am Überwachungsmikrofon das gleiche Schallsignal erfasst worden ist.
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Für Wettkämpfe, bei denen Zeitlimits gesetzt sind, die die einzelnen Schützen einhalten müssen, kann dem Mikrofon eine für den Schützen gut sichtbare Digitaluhr oder eine andere Art der Zeitsignalisierung zugeordnet sein, um die verbleibende Zeit bis zum Abrufen einer Wurfscheibe bzw. zum Schuss anzuzeigen. Diese Zeitsignalisierung ist direkt mit der zentralen Steuereinheit verbunden. Ist die Zeit abgelaufen und keine Scheibe wurde abgerufen, so wird das jeweilige Mikrofon deaktiviert.
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Die zentrale Steuereinheit 4 steht in einem bidirektionalen Datenaustausch mit stationären und/oder mobilen Kommunikationsendgeräten 7 und 8. Als stationäres Kommunikationsendgerät kommt hier beispielsweise ein Personal Computer in Betracht. Das stationäre Kommunikationsendgerät kann aber auch ein im Gelände der Abwurfanlage beispielsweise im Zugangsbereich zur Abwurfanlage fest installierter Bedienterminal sein, an welchem die jeweiligen Schützen sich registrieren und menügesteuert den Betrieb der Abwurfanlage beeinflussen können.
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Als mobiles Kommunikationsendgerät können beispielsweise Tablet-PC oder so genannte Smartphone-Mobilfunkgeräte eingesetzt werden. Die Kommunikationsendgeräte 7 und 8 stellen eine Nutzerschnittstelle für den Schützen dar, der hiermit die Abwurfanlage steuern und grundlegende Betriebsparameter, wie beispielsweise verschiedene Schießdisziplinen, auswählen und festlegen kann.
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2 zeigt eine beispielhafte Darstellung von verfahrensgemäßen Kommunikationsvorgängen innerhalb der Komponenten der Abwurfanlage. Diese werden zwischen der Wurfmaschinensteuereinheit 3, der zentralen Steuereinheit 4, mindestens einem der Mikrofone 5, einem in diesem Beispiel mobilen Kommunikationsendgerät 8 in Form eines Smartphones und einem externen Verwaltungsserver 9 abgewickelt. Der externe Verwaltungsserver enthält eine Benutzerkontensteuerung 10, eine Betriebssteuerung 11 zum Überwachen des Betriebszustandes der Abwurfanlage und ein Abrechnungseinheit 12 zur individuellen Gebührenabrechnung.
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Die nachfolgend erläuterten Vorgänge der Datenübermittlung werden teilweise drahtlos ausgeführt. Als Kanal für den Datenaustausch zwischen dem mobilen Kommunikationsendgerät 8 und der zentralen Steuereinheit 4 kommt ein Funknetz, insbesondere ein WLAN-Netz zur Anwendung. Die Kommunikation zwischen dem mobilen Kommunikationsendgerät 8 und dem externen Verwaltungsserver 9 erfolgt über übliche Kommunikationsnetze, beispielsweise über das Internet und die entsprechenden Kommunikationsprotokolle. Der Datenaustausch zwischen der zentralen Steuereinheit 4 und dem externen Verwaltungsserver 9 erfolgt über das Internet oder bei großer räumlicher Nähe über das WLAN-Protokoll.
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Die Datenübertragung zwischen der zentralen Steuereinheit 4, dem Mikrofon 5 und der Wurfmaschinensteuerung 3 kann drahtlos oder drahtgebunden ausgebildet sein.
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Das mobile Kommunikationsendgerät 8 enthält ein Steuerprogramm 13, das beispielsweise als eine so genannte und für Smartphones und Tablet-PCs übliche App ausgebildet sein kann. Der Schütze kann über diese App zwischen verschiedenen Schießdisziplinen wie „Skeet“, „Jagdparcours“, „Helices“, „Compak-Sporting“, „Trap“ oder „Doppeltrap“ auswählen. Mit diesen Optionen sind jeweils unterschiedliche Betriebsmodi und Steuerimpulse für die Komponenten der Abwurfanlage verknüpft. Nach der Auswahl der entsprechenden Option auf der App werden über das Funk- oder WLAN-Netz die entsprechenden Daten in einem Schritt 14 auf die zentrale Steuereinheit übertragen. Die zentrale Steuereinheit wird hierdurch auf einen entsprechenden Steuermodus in Bezug auf das Mikrofon 5 sowie die Wurfmaschinensteuereinheit 3 eingestellt. Konkret erfolgt hier die Festlegung einer Scharfschalt- und Abwurfsequenz 16 innerhalb der zentralen Steuereinheit, die zur Steuerung der Mikrofonanlage und der Wurfmaschinensteuerung dient und durch die außerdem definiert wird, auf welche Weise diese Komponenten angesprochen und aktiviert werden.
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Es erfolgt eine bestätigende Rückmeldung 15 von der zentralen Steuereinheit 4 auf das mobile Kommunikationsendgerät 8 über die erfolgte Auswahl und die ausgeführte Aktivierung des jeweiligen Betriebsmodus. Anstelle der Rückmeldung kann natürlich auch eine Fehlermeldung oder eine Meldung darüber erfolgen, dass mit der vorhandenen zentralen Steuereinheit, und damit auf der gewählten Abwurfanlage der auf der App gewählte Betriebsmodus bzw. die entsprechende Schießdisziplin, nicht verfügbar ist.
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Im Ergebnis dieses Datenaustauschs ist nun die Scharfschalt- und Abwurfsequenz 16 in der zentralen Steuereinheit festgelegt und wird ausgeführt. Hierbei gibt die zentrale Steuereinheit ein Aktivierungssignal 17 an ein entsprechendes Mikrofon 5 aus. Das Mikrofon in der Nähe des Schützen wird scharf geschaltet und wartet auf die akustische Eingabe eines Abrufkommandos 18. Sobald das Abrufkommando 18 vom Mikrofon 5 erfasst worden ist, erhält die Wurfmaschinensteuereinheit 3 einen Abwurfimpuls 19.
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Bei der Ausführung der Scharfschalt- und Abwurfsequenz wird gleichzeitig von der zentralen Steuereinheit 4 an die Wurfmaschinensteuereinheit 3 ein Abwurfsteuersignal 20 übertragen. Das Abwurfsteuersignal gibt der Wurfmaschinensteuereinheit vor, auf welche Weise der Abwurf beim Vorliegen des Abwurfimpulses zu erfolgen hat. Das Abwurfsteuersignal gibt beispielsweise an, ob mehrere Wurfscheiben gleichzeitig abgeworfen werden sollen, ob innerhalb eines bestimmten Zeitintervalls mehrere Wurfscheiben nacheinander abgeworfen werden sollen, welchen Anstellwinkel die Wurfmaschine einnehmen soll und welche Arten von Wurfscheiben abgeworfen werden sollen, ob und welchem Maße der Abwurf der Wurfscheiben variiert werden soll und dergleichen Parameter mehr.
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Sobald die Wurfmaschine den Abwurf ausgeführt hat, gibt die Wurfmaschinensteuereinheit ein Abwurfzählsignal 21 an die zentrale Steuereinheit 4 zurück. Die zentrale Steuereinheit 4 registriert dabei den erfolgten Abwurf und gibt an den externen Verwaltungsserver 9 das Abwurfzählsignal 21 weiter. Der externe Verwaltungsserver erfasst das Abwurfzählsignal in der internen Betriebssteuerung 11 und der Abrechnungseinheit 12 und gleicht diese Daten mit den über das mobile Kommunikationsendgerät 8 bereitgestellten individuellen Registrierungsdaten des Schützen über die Benutzerkontensteuerung 10 ab.
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Optional kann die zentrale Steuereinheit 4 auch das Abwurfzählsignal 21 an das mobile Kommunikationsendgerät 8 ausgeben. Hierbei registriert das mobile Kommunikationsendgerät 8 ebenfalls alle durch die Schützen abgerufenen Abwürfe, sodass auch der Schütze einen Beleg über dessen Verbrauch an Wurfscheiben erhält und mit einer späteren Abrechnung vergleichen kann.
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3 zeigt einen beispielhaften Ablaufplan einer Freischaltprozedur für ein Mikrofon in Verbindung mit einer genaueren Darstellung der Abrufprozedur.
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Die Prozedur beginnt mit einem Programmauswahlschritt 22. Dieser kann in der beschriebenen Weise über das Kommunikationsendgerät vorgenommen werden. Als nächstes erfolgt ein Auswahlschritt 23, bei dem eines der Mikrofone aus einer gegebenen Mikrofonanlage für den Schützen ausgewählt wird. Diese Auswahl kann in einem Anzeigeschritt 24 durch eine Platzanzeige im Bereich des Schützen signalisiert werden. Der Schütze erhält dadurch die Information, an welchem Mikrofon er sich einzufinden hat, um das akustische Abwurfkommando eingeben zu können. Gleichzeitig wird durch die Steuereinheit eine Auswahl 23a ausgeführt, bei der eine Wurfmaschine aus mehreren gegebenen Wurfmaschinen ausgewählt wird.
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Gleichzeitig signalisiert die eingeschaltete Platzanzeige das Scharfschalten des Mikrofons. In einer Abfrageprozedur 25 wird nun erfasst, ob das akustische Abrufkommando am Mikrofon eingegangen ist. Diese Abfrageprozedur endet dann, wenn das akustische Abrufkommando erfolgt und erfasst wird. Es wird sodann eine Wurfscheibe abgeworfen. In einem nächsten Prüfschritt 26 wird geprüft, ob das Mikrofon den Knall eines Schusses erfasst hat. Sofern dies der Fall ist, wird die Platzanzeige in einem Schritt 26a ausgeschaltet und das Mikrofon deaktiviert.
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Für Wettkämpfe, bei denen Zeitlimits gesetzt sind, die die einzelnen Schützen einhalten müssen, kann eine Zeitablaufsteuerung im Ablaufplan vorgesehen sein. Ist die Zeit abgelaufen und keine Scheibe wurde abgerufen, so wird das jeweilige Mikrofon ebenfalls deaktiviert.
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Der Ablaufplan kehrt dann zum Programmauswahlschritt 22 zurück. Sofern kein Schuss empfangen worden ist, wird das Mikrofon nach einer bestimmten Zeit ebenfalls deaktiviert. Jedoch kehrt der Programmablauf zum Anzeigeschritt 24 zurück, wobei der Schütze die erneute Aktivierung des Mikrofons und das Signalisieren der Platzanzeige abwarten muss. Alternativ besteht natürlich hier auch die Möglichkeit, den Ablauf der Prozedur abzubrechen und zur Programmauswahl 22 zurückzukehren.
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4 zeigt eine auf das Verfahren angepasste Ausführungsform eines Mikrofons 5. Das Mikrofon 5 weist neben einer üblichen Sprechöffnung 27 eine Signallampe 28 und einen akustischen Signalgeber 29 auf. Die Sprechöffnung dient zur Erfassung des akustischen Abrufkommandos. Die Signallampe 28 leuchtet auf, sobald das Mikrofon freigeschaltet worden ist, sie erlischt, wenn die Freischaltung aufgehoben und das Mikrofon gesperrt ist und keine akustischen Signale empfängt. Alternativ kann auch der akustische Signalgeber zur Ausgabe des Freischalt- und Sperrsignals dienen. Bei der Freischaltung des Mikrofons ertönt ein erster Signalton, während der Freischaltzeit kann dabei zur Orientierung des Schützen der Ablauf des Zeitintervalls oder das bevorstehende Abwerfen einer Wurfscheibe akustisch, beispielsweise durch einen metronomartigen Klick-Ton, angezeigt werden, ohne dass der Schütze von seinem Zielbereich abgelenkt wird.
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5 zeigt eine Darstellung einer beispielhaften Fernbedienung 30 zur manuellen Auslösung eines Abwurfs. Diese Fernbedienung kann dem Schützen beim Betreten der Abwurfanlage ausgehändigt werden oder in der Nähe des Mikrofons installiert sein. Sie ermöglicht eine Auswahl zwischen verschiedenen Abwurfprogrammen, die durch das Betätigen zweier Auswahltasten 31 vorgenommen werden kann. Das jeweils gewählte Abwurfprogramm wird in einem Display 32 angezeigt. Der Abwurf kann durch Knopfdruck auf einen Auslöseknopf 33 ausgelöst werden. Die Fernbedienung stellt eine alternative Bedienmöglichkeit für Schützen dar, die nicht über ein mobiles Endgerät verfügen. Die Fernbedienung kann zum Zweck der persönlichen Identifikation des Schützen einen Speicher mit einer Kennung enthalten, die bei deren Betätigung an die zentrale Steuereinheit übertragen und im externen Verwaltungsserver zum Zwecke der oben erwähnten Verbrauchsabrechnung verarbeitet wird.
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6 zeigt eine Darstellung eines beispielhaften Registrierungs- und Identifizierungsvorgangs eines Kommunikationsendgerätes an der Steuereinheit und dem externen Verwaltungsserver. Bei einer Registrierung 34 wird von dem stationären oder in diesem Beispiel mobilen Kommunikationsendgerät 8 zunächst eine Übermittlung personenbezogener Daten auf den externen Verwaltungsserver ausgeführt. Der Verwaltungsserver generiert daraufhin in der Benutzerkontensteuerung ein Benutzerkonto mit den Personendaten des Schützen und mit einem Identifikationscode. Der Identifikationscode wird kopiert und im Rahmen eine Bestätigung 35 an das Kommunikationsendgerät zurückgegeben. Die andere Kopie des Identifikationscodes verbleibt im externen Verwaltungsserver 9.
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Während der Betätigung der zentralen Steuereinheit 4 der Abwurfanlage, d.h. während des Wurfscheibenschießens, wird der in dem Kommunikationsendgerät gespeicherte ID-Code an die zentrale Steuereinheit der Abwurfanlage in einer Codeübertragung 35a übertragen. Der ID-Code dient zugleich einer Freischaltung des Inhabers des Kommunikationsendgerätes zur Benutzung der Abwurfanlage. Hierzu kann die zentrale Steuereinheit von dem externen Verwaltungsserver über eine Abfrage 36 ermitteln, ob dort dieser Identifikationscode tatsächlich generiert vorliegt. Sofern dies der Fall ist, erfolgt eine Freigabe zur Benutzung der Abwurfanlage.
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Im Rahmen der Übermittlung der Verbrauchs- und Betriebsdaten von der zentralen Steuereinheit an den externen Verwaltungsserver werden diese Daten in Verknüpfung mit dem Identifikationscode des Schützen in einer Codeübermittlung 36a übermittelt. Die Verbrauchs- und Betriebsdaten können dann auf dem externen Verwaltungsserver eindeutig einem Nutzer der Abwurfanlage zugeordnet werden. Sowohl bei der Freigabe zur Benutzung der Abwurfanlage als auch bei der Verbrauchsabrechnung müssen somit keine personenbezogenen Daten zwischen dem Kommunikationsendgerät und der zentralen Steuereinheit bzw. zwischen der zentralen Steuereinheit und dem externen Verwaltungsserver übertragen werden. Sie kann mit einem Höchstmaß an Anonymität erfolgen.
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7 zeigt eine beispielhafte Struktur einer auf dem Kommunikationsendgerät installierten App 37. Diese enthält Routinen 38 für den erwähnten Registrierungsvorgang sowie eine Reihe von Trapprogrammen 39, die als Steuerprogramme den Betriebsablauf der zentralen Steuereinheit in der oben beschriebenen Weise bestimmen und festlegen. Hierzu können verschiedene Programme 40 und 41 ergänzend auf das Kommunikationsendgerät gegebenenfalls kostenpflichtig heruntergeladen und installiert werden. Der Schütze kann sich also auf seinem persönlichen Kommunikationsendgerät eine Sammlung verschiedener Trapprogramme zum Wurfscheibenschießen nach eigenem Ermessen zusammenstellen und auf der Abwurfanlage ausführen.
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8 zeigt ein beispielhaftes Zeitdiagramm von Freischalt- und Abwurfvorgängen und die dabei ablaufenden Verfahrensschritte an den verschiedenen Komponenten der Abwurfanlage. Die dabei ablaufenden Vorgänge werden auf der Grundlage eines gemeinsamen Triggersignals 42 ausgeführt. Das Triggersignal gibt eine Taktung für die Verfahrensschritte vor. Bei dem hier gegebenen Beispiel besteht das Triggersignal aus einer Folge von Rechteckimpulsen, das zwei unterscheidbare Zeitintervalle fortlaufend definiert. Das Triggersignal bildet die Grundlage der Scharfschalt- und Abwurfsequenz in der zentralen Steuereinheit. Je nach Steuerprogramm kann das Triggersignal unterschiedlich ausgebildet sein.
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Das Triggersignal wird in ein Freigabesignal umgesetzt, das an das jeweils geforderte Mikrofon gesendet wird. Es besteht aus einer Reihe von Mikrofonschaltimpulsen 43 aus Einschaltimpulsen ON und Ausschaltimpulsen OFF, mit denen das Mikrofon entweder zum Empfang akustischer Abwurfkommandos eingeschaltet oder wieder deaktiviert wird. Am Mikrofon 5 entsteht somit eine Folge von zeitlichen Intervallen, bei denen das Mikrofon sich entweder in einem freigeschalteten Zustand 44 oder in einem gesperrten Zustand 45 befindet. Die jeweiligen Zustände werden am Mikrophon selbst akustisch mittels eines Signaltons oder optisch mittels eines Lichtsignals dem Schützen angezeigt. Ist das Mikrofon freigeschaltet, kann innerhalb dieses Intervalls 44 ein akustisches Abrufkommando 18 eingegeben werden. Daraufhin wird durch die Wurfmaschinensteuereinheit 3 die jeweilige Wurfmaschine zum Abwurf 46 einer Wurfscheibe entsprechend des gewählten Trapp-Programms veranlasst. Innerhalb der gesperrten Intervalle ist das Mikrofon abgeschaltet, sodass Störgeräusche am betreffenden Mikrofon aus der Umgebung nicht zu einem Wurfscheibenabwurf führen, während weitere Schützen auf der Abwurfanlage an weiteren Mikrofonen natürlich ihrerseits den Abwurf einer Wurfscheibe per akustischem Kommando auslösen können. Die zentrale Steuereinheit stellt somit Zeitscheiben bereit, mit denen die Abwurfanlage für mehrere Schützen gemeinsam zur Verfügung stehen kann.
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Das Verfahren wurde anhand beispielhafter Ausführungsformen näher erläutert. Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie im Rahmen fachmännischen Handelns.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wurfmaschinenanordnung
- 2
- Wurfmaschine
- 3
- Wurfmaschinensteuereinheit
- 4
- Zentrale Steuereinheit
- 5
- Mikrofon
- 6
- Mikrofonanlage
- 7
- Stationäres Kommunikationsendgerät
- 8
- Mobiles Kommunikationsendgerät
- 9
- Externer Verwaltungsserver
- 10
- Benutzerkontendatenbank
- 11
- Betriebssteuerung
- 12
- Abrechnungseinheit
- 13
- Steuerprogramm
- 14
- Übertragung Steuerprogramm-Daten
- 15
- Bestätigende Rückmeldung
- 16
- Scharfschalt- und Abwurfsequenz
- 17
- Aktivierungssignal
- 18
- Akustisches Abrufkommando
- 19
- Abwurfimpuls
- 20
- Abwurfsteuersignal
- 21
- Abwurfzählsignal
- 22
- Programmauswahlschritt
- 23
- Mikrofonauswahlschritt
- 23a
- Wurfmaschinenauswahlschritt
- 24
- Anzeigeschritt
- 25
- Abfrageprozedur
- 26
- Prüfschritt
- 26a
- Ausschalten Platzanzeige
- 27
- Sprechöffnung
- 28
- Signallampe
- 29
- Akustischer Signalgeber
- 30
- Fernbedienung
- 31
- Auswahltaste
- 32
- Display
- 33
- Auslöseknopf
- 34
- Registrierung
- 35
- Bestätigung und Übermittlung Identifikationscode
- 35a
- Codeübertragung
- 36
- Abfrage
- 36a
- Codeübermittlung
- 37
- App
- 38
- Routinen Registrierungsvorgang
- 39
- Trappprogrammauswahl
- 40
- Erstes Trapprogramm
- 41
- Zweites Trapprogramm
- 42
- Triggersignal
- 43
- Mikrofonschaltimpuls
- 44
- Freigeschalteter Zustand
- 45
- Gesperrter Zustand
- 46
- Auslösen Abwurf