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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kupplungseinrichtung, insbesondere für eine Mehrfachkupplung bevorzugt mit einer radialen Anordnung zweier Kupplungseinrichtungen, für einen Antriebsstrang eines Fahrzeugs, insbesondre eines Kraftfahrzeugs. Ferner betrifft die Erfindung eine Drehmomentübertragungseinrichtung, eine Kupplung oder ein Getriebe, insbesondere eine Doppelkupplung oder ein Doppelkupplungsgetriebe, für einen Antriebsstrang eines Fahrzeugs, insbesondre eines Kraftfahrzeugs.
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Ein Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeugs gibt für einen Kraftfahrzeugführer nur in einem bestimmten Drehzahlbereich eine nutzbare Leistung ab. Um diesen Drehzahlbereich für verschiedene Fahrzustände des Kraftfahrzeugs nutzen zu können, benötigt dieses ein automatisches oder ein manuell schaltbares Getriebe. Solch ein Getriebe ist über eine Kupplung mit dem Verbrennungsmotor mechanisch koppelbar. Aufgrund unterschiedlicher und auch gestiegener Anforderungen an Betätigungskräfte, an ein Leistungsverhalten und zu übertragende Motormomente der Kupplung, kommen eine Vielzahl von Kupplungen in den Antriebssträngen von Kraftfahrzeugen zur Anwendung. So kommen beispielsweise trocken oder nass laufende Einscheibenoder Lamellenkupplungen zur Anwendung, wobei diese als Einzel-, Doppel- oder Mehrfachkupplungen ausgebildet sein können.
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Neben einer Hauptfunktion eines Verbindens und Trennens einer Kurbelwelle des Verbrennungsmotors oder einer Abtriebswelle eines Elektromotors mit und von einer Getriebeeingangswelle des Kraftfahrzeugs, besitzt die Kupplung eine Reihe weiterer wichtiger Aufgaben. Sie soll ein weiches und ruckfreies Anfahren des Kraftfahrzeugs ermöglichen, ein schnelles Schalten des Getriebes gewährleisten, Drehschwingungen des Verbrennungsmotors vom Getriebe fernhalten und so Rasselgeräusche und Verschleiß vermindern, als ein Überlastschutz für den (gesamten) Antriebsstrang, z. B. bei Schaltfehlern, dienen, sowie verschleißarm und einfach austauschbar sein. Hierbei soll die Kupplung bei einem geringen Bauraumverbrauch im Antriebsstrang kostengünstig in ihrer Herstellung, ihrer Montage und/oder ihrem Betrieb sein.
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Bei einem herkömmlichen Kupplungsaufbau liegt ein Drucktopf innerhalb des Außenlamellenträgers und kann ein Lamellenpaket direkt mit einer Betätigungskraft beaufschlagen. Ein geschlossener Außenbereich des Drucktopfes verleiht diesem eine hohe Steifigkeit. – Aufgrund eines Kostendrucks und eines angeforderten erhöhten Leistungsverhaltens bei permanent kleiner werdenden Bauräumen in den Antriebssträngen der Kraftfahrzeuge treten zunehmend Angelegenheiten in einen Fokus der Entwickler, welche bis dato nur geringfügige bzw. einfach zu behebende Probleme verursachten. Ein solcher Problembereich besteht bei den meisten (Doppel-)Kupplungen bei den dort vergleichsweise kleinen, zur Verfügung stehenden Bauräumen.
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Muss mit dem Drucktopf – z. B. aufgrund eines höheren Komplexitätsgrads der Kupplung wegen des angeforderten erhöhten Leistungsverhaltens und/oder einer Miniaturisierung der Kupplung – aufgrund eines Kupplungsaufbaus durch ein anderes Rotationsbauteil durchgegriffen werden, benötigt der Drucktopf entsprechende Drucktopffinger im Außenbereich des Drucktopfs. Durch eine Betätigungskraft auf den Drucktopf werden die Drucktopffinger aufgebogen, d. h. sie klaffen auf, und eine elastische Verformung des Drucktopfs ist größer als die eines Drucktopfs mit einem geschlossenen Außenbereich. Durch die größere Verformung benötigt beispielsweise eine Rückstellfeder einen größeren Betriebsbereich und allgemein werden größere Verfahrwege und somit ggf. ein vergrößerter axialer Bauraum benötigt.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, innerhalb einer Kupplungseinrichtung die aufklaffenden Drucktopffinger zu kompensieren, ggf. einen Verfahrweg des Drucktopfs zu verringern, wobei somit der Rückstellfeder einen kleineren Betriebsbereich zu ermöglichen und ggf. die gesamte Kupplungseinrichtung in ihren Axialabmessungen verkleinert werden kann. Ferner soll die erfindungsgemäße Kupplungseinrichtung bei einem geringen Bauraumverbrauch im Antriebsstrang kostengünstig in ihrer Herstellung, ihrer Montage, ihrer Wartung und/oder ihrem Betrieb sein. – Des Weiteren ist es eine Aufgabe der Erfindung, eine entsprechende Drehmomentübertragungseinrichtung, eine entsprechende Kupplung und/oder ein entsprechendes Getriebe anzugeben.
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Die Aufgabe der Erfindung ist mittels einer Kupplungseinrichtung, insbesondere für eine Mehrfachkupplung bevorzugt mit einer radialen Anordnung zweier Kupplungseinrichtungen, für einen Antriebsstrang eines Fahrzeugs, gemäß Anspruch 1; und mittels einer Drehmomentübertragungseinrichtung, einer Kupplung oder einem Getriebe, insbesondere einer Doppelkupplung oder einem Doppelkupplungsgetriebe, für einen Antriebsstrang eines Fahrzeugs, gemäß Anspruch 10 gelöst. Die erfindungsgemäße Drehmomentübertragungseinrichtung, die erfindungsgemäße Kupplung oder das erfindungsgemäße Getriebe weist dabei eine erfindungsgemäße Kupplungseinrichtung auf. – Vorteilhafte Weiterbildungen, zusätzliche Merkmale und/oder Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und/oder der folgenden Beschreibung.
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Unter einer Kupplungseinrichtung oder einer Kupplung soll im Folgenden generell ein Maschinenelement verstanden sein, welches einer mechanisch lösbaren Verbindung zweier bevorzugt koaxialer Wellen, insbesondere einer Abtriebs- und einer Antriebswelle eines Kraft- oder Nutzfahrzeugs, oder zweier bevorzugt koaxialer Maschinenelemente dient. Die erfindungsgemäße Kupplungseinrichtung für eine Kupplung bzw. ein Kupplungsgetriebe kann dabei auf alle Antriebsstränge von Fahrzeugen, z. B. von Kraft- oder Nutzfahrzeugen, insbesondere Personen- und Lastkraftwagen, bzw. auf sämtliche Drehmomentübertragungseinrichtungen angewendet werden. Bevorzugt ist die erfindungsgemäße Kupplungseinrichtung als eine nass laufende Mehrfachkupplungseinrichtung, insbesondere als eine radiale Doppelkupplungseinrichtung, ausgebildet.
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Die erfindungsgemäße Kupplungseinrichtung weist einen Drucktopf auf, wobei der Drucktopf wenigstens einen Drucktopffinger zur Betätigung der Kupplungseinrichtung umfasst, und die Kupplungseinrichtung eine Vorrichtung und/oder eine Einrichtung aufweist, welche den Drucktopffinger an einer wesentlichen Verlagerung in eine Radialrichtung der Kupplungseinrichtung hindert. – Bevorzugt ist mittels des erfindungsgemäßen Drucktopfs ein Lamellenpaket der Kupplungseinrichtung betätigbar. Ferner ist es bevorzugt, dass der Drucktopf mit seinen Drucktopffingern einstückig, stofflich einstückig oder integral ausgebildet ist.
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Unter einer Wesentlichen Verlagerung eines oder der Drucktopffinger in eine Radialrichtung soll eine Bewegung des Drucktopffingers bzw. der Drucktopffinger z. B. eines Drucktopfs gemäß dem Stand der Technik verstanden sein, welche diesen oder diese Drucktopffinger auf- oder einbiegen lässt, wodurch beispielsweise eine Rückstellfeder einer Kupplungseinrichtung gemäß dem Stand der Technik einen größeren Betriebsbereich benötigt, ein größerer Verfahrweg dieses Drucktopfs und/oder ein größerer axialer Bauraum dieser Kupplungseinrichtung erforderlich sind. – Dies ist gemäß der Erfindung vermieden, wobei eine Steifigkeit des oder der Drucktopffinger sowie eine Steifigkeit des erfindungsgemäßen Drucktopfs der erfindungsgemäßen Kupplungseinrichtung erhöht sind.
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Dem Drucktopf kann die Vorrichtung zugehörig sein und/oder der Drucktopf kann die Einrichtung umfassen, mittels welcher der Drucktopffinger an der wesentlichen Verlagerung bzw. Bewegung in eine Radialrichtung der Kupplungseinrichtung gehindert ist. Hierbei kann die dem Drucktopf zugehörige Vorrichtung und/oder es können die Einrichtungen des Drucktopfs, die Drucktopffinger des Drucktopfs daran hindern, bei einem Einrücken der Kupplungseinrichtung sich wesentlich in eine Radialrichtung zu bewegen, d. h. wesentlich aufzuklaffen bzw. wesentlich einzuklaffen.
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Ferner kann zusätzlich oder alternativ ein Abschnitt einer Reibeinrichtung, z. B. ein Lamellenpaket, der Kupplungseinrichtung die Einrichtung umfassen, und/oder dem Abschnitt der Reibeinrichtung kann die Vorrichtung zugehörig sein, mittels welcher der Drucktopffinger an der wesentlichen Verlagerung in eine Radialrichtung der Kupplungseinrichtung gehindert ist. Hierbei kann die Einrichtung dem Abschnitt der Reibeinrichtung und/oder die dem Abschnitt der Reibeinrichtung zugehörige Vorrichtung, die Drucktopffinger des Drucktopfs daran hindern, beim Einrücken der Kupplungseinrichtung wesentlich aufzuklaffen bzw. wesentlich einzuklaffen. Der Abschnitt der Reibeinrichtung liegt dabei den axialen freien Enden der Drucktopffinger in Axialrichtung unmittelbar, ggf., d. h. je nach einem Betätigungszustand (eingerückt, ausgerückt) der Kupplungseinrichtung, mit einer Luft, gegenüber.
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Die dem Drucktopf zugehörige Vorrichtung kann separat vom Drucktopf ausgebildet sein. Ferner können die Einrichtungen mit dem Drucktopf einstückig, stofflich einstückig oder integral ausgebildet sein. Darüber hinaus können die Einrichtungen in den Drucktopf eingebracht, eingeprägt etc. sein. – Die dem Abschnitt der Reibeinrichtung zugehörige Vorrichtung kann separat vom Abschnitt der Reibeinrichtung ausgebildet sein. Ferner kann die Einrichtung mit dem Abschnitt der Reibeinrichtung einstückig, stofflich einstückig oder integral ausgebildet sein. Darüber hinaus kann die Einrichtung in den Abschnitt der Reibeinrichtung eingebracht, eingeprägt etc. sein.
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Die dem Drucktopf zugehörige Vorrichtung kann als eine Fangvorrichtung ausgebildet sein, welche die Drucktopffinger des Drucktopfs in Radialrichtung zusammenhält, wobei die Fangvorrichtung insbesondere als ein Fangring ausgebildet ist, der im Wesentlichen um alle Drucktopffinger eines Radius der Kupplungseinrichtung außen an den Drucktopffingern umlaufend vorgesehen ist. – Der Fangring kann im Wesentlichen als ein Sprengring oder ein geschlossener (Kreis-)Ring ausgebildet sein. Ferner kann der Fangring und/oder wenigstens ein Drucktopffinger eine Umfangsverdrehsicherung für den Fangring aufweisen.
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Die dem Abschnitt der Reibeinrichtung zugehörige Vorrichtung oder Einrichtung kann als eine Fangvorrichtung bzw. Fangeinrichtung ausgebildet sein, welche die Drucktopffinger des Drucktopfs in Radialrichtung beim Einrücken der Kupplungseinrichtung zusammenhält. Hierbei kann die Fangvorrichtung insbesondere als ein Fangbund am Abschnitt der Reibeinrichtung vorgesehen oder ausgebildet sein, welcher wenigstens im eingerückten Zustand der Kupplungseinrichtung bevorzugt außen im Wesentlichen um alle Drucktopffinger eines Radius der Kupplungseinrichtung am Abschnitt der Reibeinrichtung umlaufend vorgesehen ist, wobei der Fangbund die Drucktopffinger daran hindert radial aufzuklaffen.
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D. h. der Fangbund ist radial außen im Wesentlichen direkt benachbart zu den Drucktopffingern vorgesehen. Hierbei kann es bevorzugt sein, dass der Fangbund auch im ausgerückten Zustand der Kupplungseinrichtung radial außen die Drucktopffinger überragt bzw. überkragt, damit keine Kollision des Fangbunds mit einem Drucktopffinger riskiert wird. Zusätzlich zu einem äußeren Fangbund kann ein zu diesem konzentrischer Fangbund weiter innenliegend vorgesehen sein, wobei die Drucktopffinger zischen die beiden Fangbunde eingreifen können. Der oder die Fangbunde verlaufen bevorzugt im Wesentlich um einen vollständigen Umfang am Abschnitt der Reibeinrichtung herum, wobei der oder die Fangbunde ggf. unterbrochen sein können. Neigen die Drucktopffinger zum Einklaffen, so kann natürlich lediglich in innerer Fangbund angewendet sein.
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Als Einrichtung kommt, wie oben bereits angedeutet, eine Sicke oder Einprägung im betreffenden Abschnitt der Reibeinrichtung in Frage. So kann eine solche Sicke oder Einprägung als eine vollständig im Abschnitt der Reibeinrichtung umlaufende Kreissicke oder Kreiseinprägung ausgebildet sein, wobei die Drucktopffinger beim Einrücken der Kupplungseinrichtung in diese Kreissicke oder Kreiseinprägung eingreifen. Beim fortgesetzten Eingreifen der Drucktopffinger hindert die Kreissicke oder Kreiseinprägung die Drucktopffinger dran sich nach radial außen oder innen wegzubewegen, da sie an einem inneren Umfangsrand der Kreissicke oder Kreiseinprägung mit ihren freien Längsenden ansitzen.
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Der Fangring des Drucktopfs als Vorrichtung kann außen an den Längsendabschnitten von Drucktopffingern eines Radius in Umfangsrichtung der Kupplungseinrichtung vorgesehen sein. Hierbei kann der Fangring bevorzug in Axialrichtung hinter einem Hindurchgriff des Drucktopfs durch ein Rotationsbauteil, insbesondere einen Lamellenträger, in der Kupplungseinrichtung vorgesehen sein. Bevorzugt ist das Rotationsbauteil bzw. der Lamellenträger als ein Außenlamellenträger ausgebildet. Aber auch ein Innenlamellenträger ist anwendbar.
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Der Fangring des Drucktopfs kann mit wenigstens einem Teil der Drucktopffinger, insbesondere allen Drucktopffingern, eines Radius bevorzugt verrastet sein, wobei der Fangring bevorzugt in Umfangsnuten der Längsendabschnitte von Drucktopffingern eingerastet ist. Eine Alternative zu Umfangsnuten in Längsendabschnitten von Drucktopffingern sind komplementäre Rasteinrichtungen an/in Drucktopffingern sowie in/an dem Fangring, wie z. B. ein Stifte und Bohrungen. Hierdurch lässt sich auch eine Umfangsverdrehsicherung für den Fangring auf dem Drucktopf realisieren. Es ist möglich, die komplementäre Rasteinrichtung zusätzlich zu den Umfangsnuten anzuwenden.
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Ein Verbund des Drucktopfs mit dem Fangring ist bevorzugt derart in der Kupplungseinrichtung eingerichtet, dass eine Axialbewegung des Verbunds in beide Axialrichtungen im Wesentlichen betriebsgerecht erfolgen kann. Hierbei sind Drucktopffinger, insbesondere sämtliche Drucktopffinger, eines Radius des Drucktopfs aufgrund des Fangrings gegen eine Bewegung nach radial außen hauptsächlich oder im Wesentlichen gesichert. – Der Drucktopf kann in seinen Übergangsbereichen zu Drucktopffingern jeweils wenigstens eine Einrichtung zur Versteifung des betreffenden Drucktopffingers aufweisen. Hierbei kann die jeweilige Einrichtung als eine Sicke, Einprägung und/oder Materialhinzufügung im/am betreffenden Übergangsbereich zwischen einer eigentlichen Drucktopfgrundplatte und dem betreffenden eigentlichen Drucktopffinger ausgebildet und/oder vorgesehen sein.
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Die Erfindung ist im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügte detaillierte und nicht maßstabsgetreue einzige Figur der Zeichnung näher erläutert. Elemente, Bauteile oder Komponenten, welche eine identische, univoke oder analoge Ausbildung und/oder Funktion besitzen, sind in der Figurenbeschreibung, der Bezugszeichenliste und den Patentansprüchen mit denselben Bezugszeichen versehen und/oder in den Figur mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet. Mögliche, in der Beschreibung nicht erläuterte, in der Figur nicht dargestellte und/oder nicht abschließende Alternativen, statische und/oder kinematische Umkehrungen, Kombinationen etc. zu den erläuterten Ausführungsbeispielen der Erfindung bzw. einzelnen Baugruppen, Teilen oder Abschnitten davon, können der Bezugszeichenliste entnommen werden.
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Sämtliche erläuterten Merkmale, auch die der Bezugszeichenliste, sind nicht nur in der angegebenen Kombination bzw. den angegebenen Kombinationen, sondern auch in einer anderen Kombination bzw. anderen Kombinationen oder in Alleinstellung anwendbar. Insbesondere ist es möglich, anhand der Bezugszeichen und den diesen zugeordneten Merkmalen in der Beschreibung der Erfindung, der Figurenbeschreibung und/oder der Bezugszeichenliste, ein Merkmal oder eine Mehrzahl von Merkmalen in der Beschreibung der Erfindung und/oder der Figurenbeschreibung zu ersetzen. Ferner kann dadurch ein Merkmal oder können eine Mehrzahl von Merkmalen in den Patentansprüchen ausgelegt, näher spezifiziert und/oder substituiert werden. – Die einzige Figur (Fig.) der Zeichnung zeigt in einem weggebrochenen, axialen Halbschnitt eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kupplungseinrichtung.
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Die Erfindung – eine Vorrichtung und/oder eine Einrichtung zum Verhindern einer wesentlichen Radialbewegung Ra eines oder einer Mehrzahl von Drucktopffingern 102 – ist im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen einer Ausführungsform einer Variante einer Kupplungseinrichtung 10 einer Drehmomentübertragungseinrichtung 1 für ein Fahrzeug, insbesondere für einen Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs, näher erläutert. Die Erfindung ist jedoch nicht auf diese Variante, die dargestellte Ausführungsform und/oder die nachfolgend erläuterten Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern ist von grundlegenderer Natur, sodass sie auf sämtliche Kupplungseinrichtungen im Sinne der Erfindung angewendet werden kann. – Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher beschrieben und illustriert ist, so ist die Erfindung durch diese offenbarten Beispiele nicht eingeschränkt. Andere Variationen können hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
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Die Erläuterung der Erfindung anhand der Fig. bezieht sich im Folgenden auf eine Axialrichtung Ax, eine Rotationsachse Ax, eine Radialrichtung Ra und eine Umfangsrichtung Um der erfindungsgemäßen Drehmomentübertragungseinrichtung 1, der erfindungsgemäßen Kupplungseinrichtung 10 und einer zweiten Kupplungseinrichtung 20. Diese Lageangaben beziehen sich z. B. auch auf eine Kurbelwelle des Verbrennungsmotors, den Antriebsstrang des Kraftfahrzeugs, ein Getriebe 1 etc. – Bevorzugt findet die Erfindung Anwendung auf eine radiale, insbesondere nass laufende Doppelkupplung 1 oder ein Doppelkupplungsgetriebe 1 ggf. mit einem Dämpfer und/oder einem Tilger (beides nicht dargestellt). Die Erfindung kann jedoch auch auf andere Kupplungen 1, wie z. B. eine Mehrfach-, Einfach- oder Teilkupplung, mit einer ggf. axialen Anordnung von Kupplungseinrichtungen 10, 20, oder auf andere Kupplungsgetriebe 1 angewendet werden.
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Die Fig. zeigt eine Doppelkupplung 1 mit einer radialen Anordnung zweier Kupplungseinrichtungen 10, 20 mit je einer Reibeinrichtung 12, 22, welche als Lamellenkupplungseinrichtungen 10, 20 mit je einem Lamellenpaket 12, 22 ausgebildet sind. Die folgenden Ausführungen beziehen sich nur noch auf die äußere 10 der beiden Kupplungseinrichtungen 10, 20. Das hierzu Gesagte kann analog auf die innere Kupplungseinrichtung 20 angewendet werden, falls ein Drucktopf der inneren Kupplungseinrichtung 20 ebenfalls Drucktopffinger umfasst. Ferner kann das hierzu Gesagte analog auf sämtliche Kupplungseinrichtungen angewendet werden, bei welchen ein Drucktopf mit Drucktopffingern zum Einsatz kommt.
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Die äußere Kupplungseinrichtung 10 weist einen bevorzugt von einer Mitnehmerscheibe 30 rotatorisch angetriebenen Lamellenträger 110 auf, der bevorzugt als ein Außenlamellenträger 110 ausgebildet ist. Hierbei ist die Mitnehmerscheibe 30 drehfest und bevorzugt mit einem gewissen axialen Spiel mit dem Außenlamellenträger 110 verbunden. Ferner weist die Kupplungseinrichtung 10 einen Lamellenträger 120 auf, der bevorzugt als ein Innenlamellenträger 120 ausgebildet ist. Der Innenlamellenträger 120 und der Außenlamellenträger 110 haltern das von einem Drucktopf 100 der Kupplungseinrichtung 10 betätigbare Lamellenpaket 12, wobei sich je nach einer Stellung des Drucktopfs 100 die Kupplungseinrichtung 10 in einem eingerückten (nicht dargestellt) oder einem ausgerückten (vgl. Fig.) Zustand befindet.
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Der Drucktopf 100 umfasst eine hauptsächlich oder im Wesentlichen scheibenförmige Drucktopfgrundplatte 104, wobei die Drucktopfgrundplatte 104 radial außen Übergangsbereiche 103 zu Drucktopffingern 102 des Drucktopfs 100 aufweist. Ein jeweiliger Drucktopffinger 102 ist im Wesentlichen axial Ax ausgerichtet und bildet mit der Drucktopfgrundplatte 104, welche im Wesentlichen radial Ra ausgerichtet ist, bevorzugt einem im Wesentlichen rechten Winkel. Ein betreffender Übergangsbereich 103 knickt aus der Radialebene Ra der Drucktopfgrundplatte 104 in eine Axialrichtung Ax ab, wobei an den Umfangsenden der Übergangsbereiche 103 die Drucktopffinger 102 axial Ax vom Drucktopf 100 wegstehen. Es ist natürlich möglich, solche Übergangsbereiche 103 wegzulassen und lediglich den betreffenden Drucktopffinger 102 um ca. 90° aus einer Ebene der Drucktopfgrundplatte 104 aufzubiegen.
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Die Drucktopffinger 102 sind daher notwendig, weil der Drucktopf 100, um das Lamellenpaket 12 zu betätigen, d. h. einzurücken, durch einen im Wesentlichen plattenförmigen Grundkörper des Außenlamellenträgers 110 hindurchgreifen muss, wie es in der Fig. anhand zweier Drucktopffinger 102 gut zu erkennen ist. D. h. ein jeder Drucktopffinger 102 besitzt einen Hindurchgriff 101 durch den Außenlamellenträger 110 um mit seinem freien Ende das Lamellenpaket 12 beim Einrücken der Kupplungseinrichtung 10 betätigen zu können. Der Außenlamellenträger 110 weist hierfür entsprechende Durchgangsausnehmungen auf. Da der Drucktopf 100 im Bereich seiner Drucktopffinger 102 mechanisch geschwächt ist, kann es beim Einrücken der Kupplungseinrichtung 10 zu einer Radialbewegung Ra der Drucktopffinger 102 kommen.
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Die Erfindung verringert bzw. unterbindet die Radialbewegung Ra der Drucktopffinger 102. Hierfür ist eine entsprechende Vorrichtung an den Drucktopffingern 102 (Fangring 108), eine entsprechende Einrichtung in/an den Drucktopffingern 102 und/oder den Übergangsbereichen 103 (Sicke, Einprägung, Materialhinzufügung), eine entsprechende Vorrichtung gegenüber den Drucktopffingern 102 an einem Abschnitt des Lamellenpakets 12 bzw. der Reibeinrichtung 12 (Fangbund(e)) und/oder eine entsprechende Einrichtung in/an dem Abschnitt des Lamellenpakets 12 bzw. der Reibeinrichtung 12 (Sicke, Einprägung) vorgesehen.
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Im Folgenden ist nur noch die Ausführungsform mit einem Fangring 108 näher erläutert. Die Ausführungsform mit einem Fangbund lässt sich aus einer Analogie mit dem Fangring 108 und den Erläuterungen zur Beschreibung der Erfindung konstruieren. Ferner sind die anderen Ausführungsformen (Einrichtungen an/in den Drucktopffingern 102 und/oder den Übergangsbereichen 103 bzw. die Einrichtung in/an dem Abschnitt des Lamellenpakets 12 bzw. der Reibeinrichtung 12) eingangs in der Beschreibung der Erfindung näher dargelegt.
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Damit die Drucktopffinger 102 beim Einrücken des Lamellenpakets 12 radial nicht aufklaffen, sind die Drucktopffinger 102 gemäß der Erfindung zusammengespannt. Dies erfolgt bevorzugt mittels eines im Umfangsrichtung Um im Wesentlichen oder insbesondere vollständig um die Drucktopffinger 102 umlaufenden Fangbunds 108, welcher als ein Sprengring, ein geschlossener (Kreis-)Ring etc. ausgebildet sein kann. Bevorzugt ist der Fangbund 108 zwischen dem Außenlamellenträger 110 und dem Lamellenpaket 12 radial außen auf den Drucktopffingern 102 derart vorgesehen, dass der Fangbund 108 wenigstens beim Einrücken der Kupplungseinrichtung 10 eine radial Ra nach innen gerichtete Kraft auf die Drucktopffinger 102 ausübt.
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Bevorzugt sitzt der Fangbund 108 axial in der Nähe der freien Enden der Drucktopffinger 102 und kann in einem Ausführungsbeispiel mit diesen axial abschießen (vgl. Fig.). Ferner kann der Fangbund 108 in einer Umfangsnut des Drucktopfs 100 vorgesehen sein, welche radial außen in den Drucktopffingern 102 eingerichtet ist. Hierbei ist zu beachten, dass ein Grund der Nut und ein Innendurchmesser des Fangbunds 108 bevorzugt im Wesentlichen gleich groß sind, damit der Fangbund 108 seine Funktion erfüllen kann. Für eine Montage des Fangbunds 108 in der Nut und auf den Drucktopffingern 102 müssen die Drucktopffinger 102 elastisch und radial nach innen gebogen werden. Des Weiteren kann der Fangbund 108 alternativ oder zusätzlich stofflich einstückig mit wenigstens einem Drucktopffinger 102 verbunden sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Drehmomentübertragungseinrichtung für ein Fahrzeug, insbesondere einen Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs (Personenkraftwagen, Personentransportwagen, ATV (All Terrain Vehicle, Geländefahrzeug), Zweirad, Trike, Quad, Nutzfahrzeug, (Schwerst-)Lastkraftwagen, Baufahrzeug, Baumaschine, Sonderfahrzeug etc., mit Verbrennungsmotor, z. B. Benzin-/Diesel- und/oder Elektromotor) – z. B.: (hydrodynamischer)(Drehmoment-)Wandler, (Stufenlos-/Automatik-/Schalt-)-Getriebe, (Mehrfach-/Doppel-/Einfach-)Kupplungsgetriebe, (axiale/radiale) (nass/trocken laufende) (Mehrfach-/Doppel-/Einfach-/Reib-/Lamellen-/Mehr-/Zwei-/Einscheiben-)(Wandler-/Anfahr-/Lastschalt-/Teil-)Kupplung, und/oder Zweimassenwandler/-schwungrad, mit (mehr-/zwei-/einstufigem) (mehr-/zwei-/einreihigem) (Mehrfach/Doppel-/Einfach-)Dämpfer(-einrichtung), z. B. Torsionsschwingungsdämpfer, und/oder ggf. mit (Einfach/Doppel-/Mehrfach-)Tilger(-einrichtung), z. B. (Parallel-/Trapez-)Fliehkraftpendel; oder Baugruppe und/oder Kombination davon
- 10
- (äußere/innere) Kupplungseinrichtung/-baugruppe, z. B. Teilkupplung einer Mehrfachkupplung 1, (Rotations-)Baugruppe
- 12
- (äußere/innere) Reibeinrichtung der Mehrfachkupplung 1, (äußeres, aber auch inneres) Lamellenpaket bei einer Lamellenkupplungseinrichtung 10, (Rotations-)Baugruppe
- 20
- (innere/äußere) Kupplungseinrichtung/-baugruppe, z. B. Teilkupplung einer Mehrfachkupplung 1, (Rotations-)Baugruppe
- 22
- (innere/äußere) Reibeinrichtung der Mehrfachkupplung 1, (inneres, aber auch äußeres) Lamellenpaket bei einer Lamellenkupplungseinrichtung 10, (Rotations-)Baugruppe
- 30
- Mitnehmerscheibe bevorzugt mit Lamellenträger 110 drehfest verbunden, (Rotations-)Bauteil/-gruppe
- 100
- Drucktopf der Kupplungseinrichtung 10, (Rotations-)Bauteil/-gruppe
- 101
- Hindurchgriff des Drucktopfs 100 durch das Rotationsbauteil 110, insbesondere den Außenlamellenträger 110
- 102
- Drucktopffinger
- 103
- Übergangsbereich des Drucktopfs 100 bzw. der Drucktopfgrundplatte 104 zu einem Drucktopffinger 102
- 104
- Drucktopfgrundplatte
- 108
- Fangvorrichtung, insbesondere Fangring am Drucktopf 100 für Drucktopffinger 102, Sprengring, geschlossener (Kreis-)Ring etc., oder Fangbund (nicht dargestellt) am Abschnitt der Reibeinrichtung 12 für Drucktopffinger 102
- 110
- (äußerer/innerer) Lamellenträger, bevorzugt Außenlamellenträger (aber auch Innenlamellenträger möglich), insbesondere äußerer Außenlamellenträger (aber auch (innerer) (Außen-)Lamellenträger möglich), Kupplungseingang (aber auch Kupplungsausgang möglich), (Rotations-)Bauteil/-gruppe
- 120
- (innerer/äußerer) Lamellenträger, bevorzugt Innenlamellenträger (aber auch Außenlamellenträger möglich), insbesondere äußerer Innenlamellenträger (aber auch (innerer) (Innen-)Lamellenträger möglich), Kupplungsausgang (aber auch Kupplungseingang möglich), (Rotations-)Bauteil/-gruppe
- Ax
- Axialrichtung, Längsrichtung, Rotationsachse der Kurbelwelle, des Antriebsstrangs, der Drehmomentübertragungseinrichtung 1, der Kupplungseinrichtung 10, des Drucktopfs 100, des Lamellenträgers 110/120, des Getriebes 1 etc., axial, Axialebene
- Ra
- Radialrichtung der Kurbelwelle, des Antriebsstrangs, der Drehmomentübertragungseinrichtung 1, der Kupplungseinrichtung 10, des Drucktopfs 100, des Lamellenträgers 110/120, des Getriebes 1 etc., radial, Radialebene
- Um
- Umfangsrichtung, Umfang der Kurbelwelle, des Antriebsstrangs, der Drehmomentübertragungseinrichtung 1, der Kupplungseinrichtung 10, des Drucktopfs 100, des Lamellenträgers 110/120, des Getriebes 1 etc., (Relativ-)Drehbewegungen bzw. Rotationsbewegungen finden im Umfangsrichtung Um statt, tangential, Tangentialebene