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Die Erfindung betrifft eine Nähmaschine mit mindestens einem Transporteur zum Transportieren des Nähguts bei der Nahterzeugung.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Nähmaschine der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass eine Einstellung einer Transport-Schrittweite des Transporteurs komfortabel und gleichzeitig einfach möglich ist.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine Nähmaschine mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen.
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Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass eine einstellbare Vorgabe zweier Transporteur-Schrittweiten für viele Nähaufgaben ausreichend ist. Die Schrittweite-Vorgabe über die jeweilige Einstelleinrichtung kann manuell erfolgen. Die jeweilige Einstelleinrichtung kann als Einstellschraube ausgeführt sein. Der Umstellantrieb zur Umstellung des Transporteurantrieb-Umlenkgetriebes zwischen den beiden Schrittweiten-Positionen kann durch einen Pneumatikzylinder ausgeführt sein. Die Einstelleinrichtungen haben jeweils einen Anschlag, dessen Anschlagposition manuell einstellbar ist. Derartige Einstelleinrichtungen führen zu einer präzisen Vorgabe der jeweiligen Transport-Schrittweite. Die Einstelleinrichtung kann als Einstellschraube realisiert sein. Die Anschläge beider Einstelleinrichtungen wirken beide mit einem zwischen den Schrittweiten-Positionen über den Umstellantrieb umstellbaren Anschlagkörper zusammen. Ein derartiger Anschlagkörper für beide Einstelleinrichtungen führt zu einem besonders kompakt ausführbaren Transporteurantrieb-Umlenkgetriebe.
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Ein Transporteurantrieb nach Anspruch 2 benötigt keine von einem Armwellenantrieb unabhängige Antriebsquelle.
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Bei einer Nähmaschine mit Ober- und Untertransport nach Anspruch 3 kann über die einstellbare Vorgabe zweier Schrittweiten eines der Transporteure eine Mehrweite unterschiedlich vorgegeben werden, also eine Differenz zwischen einer Transport-Schrittweite des oberen Transporteurs zur Transport-Schrittweite des unteren Transporteurs. Hierüber lässt sich beispielsweise ein unterschiedlicher Raff-Vorschub erzeugen. Anwendungen für einen solchen Raff-Vorschub sind in der
EP 1 897 984 A2 beschrieben. Mindestens einer der Transporteure, also der obere Transporteur oder der untere Transporteur, hat einen Transporteurantrieb mit der einstellbaren Transport-Schrittweite. Alternativ können auch beide Transporteure einen entsprechend einstellbaren Transporteurantrieb aufweisen.
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Eine Ausführung nach Anspruch 4 führt zu einer besonders präzisen einstellbaren Transport-Schrittweite.
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Eine Nullpunktseinrichtung nach Anspruch 5 ermöglicht neben den beiden über die Einstellrichtungen vorgebbaren Transport-Schrittweiten noch die Vorgabe einer zwischenliegenden Nullpunkt-Schrittweite. Dies kann bei Einsatz einer Nähmaschine mit Ober- und Untertransport zum Abgleich der Ober- und Untertransport-Schrittweiten genutzt werden.
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Ein Rastmechanismus nach Anspruch 6 ermöglicht eine präzise Vorgabe der Nullpunkt-Schrittweite. Der Rastmechanismus kann durch einen Rastkörper gebildet sein, der über eine Vorspannfeder gegen einen zumindest abschnittsweise komplementär hierzu ausgeführten Gegen-Rastkörper vorgespannt ist.
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Eine exzentrisch verstellbare Nullpunktseinrichtung nach Anspruch 7 ermöglicht eine feine Einstellung der Nullpunkt-Schrittweite.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert. In dieser zeigen:
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1 perspektivisch eine Nähmaschine, wobei abgesehen von Komponenten eines Antriebs für einen unteren Transporteur andere interne und externe Nähmaschinenkomponenten weggelassen sind;
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2 perspektivisch und vergrößert einen Ausschnitt aus den Transporteurantriebskomponenten im Bereich eines Transporteurantrieb-Umlenkgetriebes mit zwei Einstelleinrichtungen, jeweils zur Vorgabe einer Transporteur-Schrittweite;
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3 perspektivisch Komponenten des Transporteurantrieb-Umlenkgetriebes, gesehen in etwa aus entgegengesetzter Blickrichtung wie in 2;
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4 eine Seitenansicht der Getriebebaukomponenten, gesehen aus Blickrichtung IV in 3
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5 im Vergleich zu 3 nochmals stärker vergrößert (Detail V in 3) eine Nullpunktseinrichtung zur Vorgabe eines Nullpunktes des Transporteurantrieb-Umlenkgetriebes;
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6 in einer zu 2 ähnlichen Darstellung das Transporteurantrieb-Umlenkgetriebe in einer Stellung „Mehrweite oben”; und
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7 in einer zu 2 ähnlichen Darstellung das Transporteurantrieb-Umlenkgetriebe in einer Stellung „Mehrweite unten”.
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Die Nähmaschine 1 hat eine Grundplatte 2, einen Ständer 3 und einen Arm 4 mit einem Kopf 5. Ein Stichbildungsbereich ist an der Oberseite einer Säule 6 ausgeführt, die sich von der Grundplatte 2 aus in Richtung des Kopfes 5 erstreckt.
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Die Nähmaschine 1 hat in üblicher Weise Stichbildungswerkzeuge zur Erzeugung einer Naht im Nähgutteil, aufweisend mindestens einen Oberstoff und einen Unterstoff. Zu diesen Stichbildungswerkzeugen gehören eine in der 1 schematisch angedeutete Nadelstange 7, an deren Ende eine nicht dargestellte Nähnadel befestigt ist, und ein ebenfalls schematisch angedeuteter Greifer 8 im oberen Endbereich der Säule 6.
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Die Nadelstange 7 wird von einer Nadelstangenkulisse 8a geführt. Zum Obertransport des Nähguts vollführt die Kulisse 8a mit der Nadelstange 7 und der hierin angebrachten Nähnadel eine Schwingbewegung (vgl. Doppelpfeil 8b) in der xz-Ebene des Koordinatensystems nach 1. Die Nadelstangenkulisse 8a wird angetrieben über eine Kulissenwelle 8c, die in nicht näher dargestellter Weise gelenkig mit dem Antriebshebel 13 einerseits und mit der Armwelle andererseits in Antriebsverbindung steht.
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Alternativ oder zusätzlich kann ein Obertransport des Nähguts mit Hilfe eines oberen Transportfußes 8d erfolgen.
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Zum Transportieren von Nähgut bei der Nahterzeugung mit der Nähmaschine 1 dient neben dem Nadeltransport beziehungsweise dem oberen Transportfuß 8d der Nähmaschine 1 ein unterer Transporteur 9. Letzterer hat einen sich durch die Säule 6 erstreckenden Säulen-Transporteurabschnitt 10, der fest mit einem Grundplatten-Transporteurabschnitt 11 verbunden ist. Der untere Transporteur 9 erzeugt einen Nähguttransport längs der x-Richtung in der 1.
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Zum Antrieb des unteren Transporteurs 9 dient ein Transporteurantrieb 12 mit einstellbarer Transport-Schrittweite für den unteren Transporteur 9, also mit einstellbarer Stichlänge.
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Der Transporteurantrieb 12 umfasst einen Antriebshebel 13, der längs seiner Längsachse auf- und abgehend (vgl. Doppelpfeil 14) über ein nicht dargestelltes Umlenkgetriebe von einer Armwelle der Nähmaschine 1 angetrieben ist. Der Antriebshebel 13 verläuft im Ständer 3 der Nähmaschine 1.
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Über eine Langlochaufnahme 15 ist der Antriebshebel 13 an eine Transporteurwelle 16 angelenkt. Durch diese Anlenkung wird die Auf- und Abbewegung 14 des Antriebshebels 13 umgelenkt in eine Schwingbewegung (vgl. Doppelpfeil 17) um eine Längsachse der Transporteurwelle 16. Die Transporteurwelle 16 erstreckt sich in der Grundplatte 2 längs der y-Richtung, also parallel zur Armwelle.
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Eine Amplitude der Schwingbewegung 17 hängt davon ab, wie lang der über die Langlochaufnahme 15 vorgegebene Hebelarm des Antriebshebels 13 zur Übertragung der Schwingbewegung 17 auf die untere Transporteurwelle 16 ist. Diese Hebellänge ist verstellbar (vgl. Doppelpfeil 18 in der 2) über ein Transporteurantrieb-Umlenkgetriebe 19, dessen Hauptkomponenten in der 2 dargestellt sind. Das Umlenkgetriebe 19 ist in der 2 in einer Neutral- bzw. Nullpunktsposition gezeigt, in der vom Umlenkgetriebe 19 eine Nullpunkts-Schrittweite des unteren Transporteurs 9 vorgegeben wird. Diese Nullpunkts-Schrittweite des unteren Transporteurs 9 ist exakt so groß wie eine Schrittweite, die durch einen Obertransport der Nähmaschine 1 vorgegeben ist. Bei dieser Einstellung „Nullpunkts-Schrittweite” erzeugt die Nähmaschine 1 also keine Schrittweitendifferenz zwischen Ober- und Untertransport, also keine Mehrweite.
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Das Transporteurantrieb-Umlenkgetriebe 19 hat einen Getriebehebel 20, der über einen Bolzen 21 gelenkig mit dem Antriebshebel 13 verbunden ist. Der Bolzen 21 ist durch die Langlochaufnahme 15 geführt. Über eine Bewegung des Getriebehebels 20 längs der x-Richtung findet die Hebellängen-Verstellung 18 statt.
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Die Verstellung des Getriebehebels 20 erfolgt über einen Umstellantrieb 22, zu dem zwei Umstell-Antriebseinheiten 22a und 22b gehören, die jeweils als Pneumatikzylinder ausgeführt sind.
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6 zeigt das Transporteurantrieb-Umlenkgetriebe in einer Position „Mehrweite oben”. In dieser Position ist die Hebellänge des Antriebshebels 13 in der Langlochaufnahme 15 maximal eingestellt. Der untere Transporteur 9 transportiert dann das Nähgut mit einer großen Schrittweite, sodass sich eine Mehrweite des Oberstoffes ergibt.
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Zur Vorgabe dieser Position „Mehrweite oben” ist der Pneumatikzylinder 22a aktiviert und verlagert einen Kniehebel 23 um eine Schwenkachse 24 in der 6 im Uhrzeigersinn. An dem Anlenkpunkt eines Kolbens 25 der Umstell-Antriebseinheit 22a gegenüberliegenden Anlenkpunkt ist am Kniehebel 23 der Getriebehebel 20 angelenkt.
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Ein Anschlagkörper 26, der drehfest mit dem Kniehebel 23 verbunden ist, dient zur Begrenzung der Schwenkbewegung des Kniehebels 23. Hierzu schlägt der Anschlagkörper 26 an einem balligen Ende einer ersten Einstellschraube 27 an. Die erste Einstellschraube 27 ist eine Einstelleinrichtung zur Vorgabe eines Betrages der ersten Schrittweite des unteren Transporteurs 9. In dieser Position „Mehrweite oben” überträgt das Transporteurantrieb-Umlenkgetriebe 19 eine erste größere Schrittweite auf den unteren Transporteur 9.
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7 zeigt die Position „Mehrweite unten”, also eine zweite Schrittweiten-Position, bei der das Transporteurantrieb-Umlenkgetriebe 19 eine zweite, kleinere Schrittweite auf den unteren Transporteur 9 überträgt. In dieser Position „Mehrweite unten” ist die zweite Umstell-Antriebseinheit 22b aktiviert, sodass deren Kolben ausfährt und einen weiteren Hebel 28 wiederum um die Schwenkachse 24 (vgl. 3) verschwenkt. Der Hebel 28 ist wiederum am Getriebehebel 20 angelenkt und die Verschwenkung des Hebels 28 durch Betätigung der Umstell-Antriebseinheit 22b führt dazu, dass sich der Getriebehebel 20 in der Langlochaufnahme 15 auf die Transporteurwelle 16 zubewegt, sodass sich die Schwing-Hebellänge des Antriebshebels 13 relativ zur Transporteurwelle 16 verringert. Es ergibt sich die zweite, kleinere Schrittweite, die über die Transporteurwelle 16 auf den unteren Transporteur 9 übertragen wird. Der untere Transporteur 9 transportiert dann das Nähgut mit einer kleinen Schrittweite, sodass sich entsprechend eine Mehrweite des Unterstoffes ergibt.
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Die Schrittweite wird also durch Einstellung eines Abstandes einer Längsachse der Transporteurwelle 16 von einem Transporteurwellen-Angriffspunkt des Antriebshebels 13 vorgegeben.
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Die Endposition des Getriebehebels 20 in der Stellung „Mehrweite unten” wird begrenzt durch eine weitere Anschlagfläche des Anschlagkörpers 26, die nun am balligen Ende einer zweiten Einstellschraube 29 anliegt. Die zweite Einstellschraube 29 stellt eine Einstelleinrichtung zur Vorgabe eines Betrages der zweiten, kleineren Schrittweite für den unteren Transporteur 9 dar.
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Die Anschlagpositionen des Anschlagkörpers 26 an den beiden Einstellschrauben 27, 29 sind manuell durch Verdrehen dieser Einstellschrauben 27, 29 jeweils um deren Längsachsen einstellbar.
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Zur Vorspannung des Getriebehebels 20 in der Nullpunktsposition, also bei deaktivierten Umstell-Antriebseinheiten 22a und 22b, dient eine Vorspannfeder 32, die als Schenkelfeder ausgebildet ist.
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Zur Vorgabe des Nullpunktes des Transporteurantrieb-Umlenkgetriebes 19, der zwischen der ersten Schrittweiten-Position „Mehrweite oben” und der zweiten Schrittweiten-Position „Mehrweite unten” liegt, dient eine Nullpunktseinrichtung 31, die nachfolgend anhand der 4 und 5 erläutert wird.
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Die Nullpunktseinrichtung 31 ist durch einen Rastmechanismus gebildet, der durch den Umstellantrieb 22 jeweils überwunden werden kann. Der Rastmechanismus ist ausgebildet durch einen über eine weitere Vorspannfeder 32 vorgespannten Rastkörper 33, der in eine hierzu komplementäre Rastausnehmung 34 (vgl. 4) eingreift. Die Rastausnehmung 34 ist im Hebel 28 ausgebildet.
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Der Rastkörper 33 ist als Rastkugel gestaltet, die in einer exzentrischen Hülse 35 gelagert ist. Die exzentrische Hülse 35 ist an einem Einstellrahmen 36 des Transporteurantrieb-Umlenkgetriebes 19 über eine Einstellschraube 37 festgelegt. Durch Lösen der Einstellschraube 37 und Verdrehen der exzentrischen Hülse 35 um eine Drehachse 38 kann die Nullpunktsposition, nämlich die genaue Schwenkposition des Hebels 28 um die Schwenkachse 24 vorgegeben werden. Hierdurch lässt sich ein Neutraltransport, bei dem der Obertransport und der Untertransport genau die gleiche Schrittweite haben, fein vorgeben.
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Die Vorspannung des Rastkörpers 33 lässt sich über eine weitere Einstellschraube 39 vorgeben.