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Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Druckmaschinen-Pumpenaggregats, welches einen Flüssigkeitskreislauf und eine darin integrierte Pumpe mit einem Elektromotor umfasst.
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In
DE19930684C2 ist ein Verfahren zum Verarbeiten eines viskosen Mediums beschrieben, bei welchem eine elektrische Kreiselpumpe eingesetzt wird. Die Viskosität des Mediums wird bestimmt, indem die Belastung der Pumpe erfasst wird. Hierbei wird die Belastung der Pumpe erfasst, indem ihre Stromaufnahme erfasst wird. Eine Änderung der Viskosität hat eine Änderung der Stromaufnahme zur Folge.
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In
EP1284370A1 wird ein Verfahren zum Erzeugen eines einstellbaren, im Wesentlichen konstanten Volumenstroms mittels einer Rotationspumpe beschrieben. Es wird darauf verwiesen, dass bei diesem Verfahren aufwändige Regelungen der Fördermenge und zugehörige Sensoren nicht erforderlich sind. Durch eine Messung des Motorstroms der Pumpe wird die dynamische Viskosität des zu fördernden Fluids bestimmt, indem eine feste Testdrehzahl des Rotors eingestellt wird und der Motorstrom bei dieser Testdrehzahl bestimmt wird. Aus dem so ermittelten Motorstrom kann die Viskosität durch Berechnungen oder Vergleich mit Eichmessungen bestimmt werden.
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Bei den Kreisel- und Rotationspumpen des Standes der Technik steht die geförderte Flüssigkeit im direkten Kontakt mit der Innenseite des Pumpengehäuses. Bei einem Flüssigkeitswechsel ist eine aufwändige Pumpenreinigung erforderlich, damit keine in der Pumpe verbliebenen Reste der alten Flüssigkeit die neue Flüssigkeit verunreinigen. Die Pumpe muss saubergespült werden, wodurch sich die Umrüstzeit verlängert.
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Druckmaschinen-Pumpenaggregate dienen zum Fördern von Druckfarben und Drucklacken. Es erfolgen häufig Flüssigkeitswechsel, oft von Druckauftrag zu folgendem Druckauftrag, weil die verschiedenen Druckaufträge unterschiedliche Farben und Lacke erfordern.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betrieb eines Druckmaschinen-Pumpenaggregats anzugeben, bei welchem die reinigungsbedingten Maschinenstillstandszeiten kurz sind.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betrieb eines Druckmaschinen-Pumpenaggregats, welches einen Flüssigkeitskreislauf und eine darin integrierte volumetrische Pumpe mit einem Elektromotor umfasst, werden eine physikalische Größe der geförderten Flüssigkeit und eine Motorkennzahl gemessen und wird mittels der beiden Messergebnisse die Viskosität der Flüssigkeit automatisiert berechnet.
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Zu den volumetrischen Pumpen oder Verdrängerpumpen gehören z. B. Ringkolbenpumpen, Membranpumpen und Schlauchpumpen. Dagegen sind Kreiselpumpen und Rotationspumpen keine volumetrischen Pumpen, sondern nicht-volumetrische Pumpen.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird nicht nur die Motorkennzahl, z. B. die Stromaufnahme des Elektromotors (Motorstrom) oder die Drehzahl des Elektromotors, herangezogen, sondern zusätzlich mindestens eine physikalische Größe der geförderten Flüssigkeit, z. B. der Volumenstrom dieser Flüssigkeit auf der Druckseite der volumetrischen Pumpe oder der Unterdruck besagter Flüssigkeit auf der Saugseite der volumetrischen Pumpe. Durch das Heranziehen der physikalischen Größe der Flüssigkeit kann eine Störgröße berücksichtigt werden.
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Die von einem Computer aus den Messergebnissen berechnete Viskosität kann für eine Überwachung durch den Bediener angezeigt werden oder einer automatisierten Überwachung und Regelung der Viskosität dienen.
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Ein Zusatzvorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist darin zu sehen, dass Minderungen der Druckqualität vermieden werden können. Es können eine übermäßige Verringerung der Viskosität und eine daraus resultierende Verschlechterung des Auftragsverhaltens der Flüssigkeit vermieden werden. Beispiel: Wenn es sich bei der Flüssigkeit um den bereits genannten Dispersionslack handelt, besteht die Gefahr, dass sich die Lackviskosität durch Sedimentation im Laufe der Zeit verringert. Mit abnehmender Lackviskosität verschlechtert sich das Auftragsverhalten des Lacks. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann eine zu niedrige Viskosität des Dispersionslackes rechtzeitig erkannt werden und können Gegenmaßnahmen eingeleitet werden, um eine übermäßige Verschlechterung des Auftragsverhaltens zu vermeiden.
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Bei einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die volumetrische Pumpe eine Schlauchpumpe. Bei einem Farbwechsel zwischen zwei Druckaufträgen kann der mit der alten Farbe verunreinigte Pumpenschlauch schnell durch einen sauberen neuen Schlauch ersetzt werden. Die Reinigung des entnommenen Pumpenschlauchs kann extern erfolgen, während der Druckbetrieb mit dem eingesetzten neuen Schlauch bereits wieder läuft.
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Bei der bereits erwähnten Störgröße, welche durch das Heranziehen der physikalischen Größe der Flüssigkeit berücksichtigt werden kann, handelt es sich im Falle der Schlauchpumpe um die Veränderung der Elastizität des Pumpenschlauches über dessen Standzeit. Außerdem kann dadurch berücksichtigt werden, dass die Schlauchpumpe mit oszillierenden Momentänderungen arbeitet oder pulsiert.
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Ein Zusatzvorteil ist in der verlängerten Standzeit des Pumpenschlauchs der Schlauchpumpe zu sehen. Es können eine übermäßige Erhöhung der Viskosität und eine daraus resultierende erhöhte Belastung des Schlauches der Schlauchpumpe vermieden werden. Beispiel: Wenn es sich bei der Flüssigkeit um einen Dispersionslack handelt, besteht die Gefahr, dass sich die Lackviskosität durch Verdunstung im Laufe der Zeit erhöht. Mit zunehmender Lackviskosität wird der Pumpenschlauch stärker beansprucht. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann eine zu hohe Viskosität des Dispersionslackes rechtzeitig erkannt werden und können Gegenmaßnahmen eingeleitet werden, um eine übermäßige Beanspruchung des Pumpenschlauchs zu vermeiden.
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Bei einer weiteren Weiterbildung wird eine Elastizitätsänderung eines Pumpenschlauchs der Schlauchpumpe berücksichtigt, indem eine Rekalibrierung durchgeführt wird.
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Bei einer weiteren Weiterbildung wird die Rekalibrierung mit einer anderen Flüssigkeit durchgeführt.
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Bei einer weiteren Weiterbildung ist die Flüssigkeit eine Druckfarbe oder ein Drucklack und ist die andere Flüssigkeit eine Reinigungsflüssigkeit oder Spülwasser.
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Bei einer weiteren Weiterbildung werden eine erste Viskositätsbestimmung der Flüssigkeit mit Messwerten aus einer Vorlaufleitung des Flüssigkeitskreislaufs und eine zweite Viskositätsbestimmung der Flüssigkeit mit Messwerten aus einer Rücklaufleitung durchgeführt, und werden aus einem Vergleich der Ergebnisse der beiden Viskositätsbestimmungen miteinander Störungen in dem Flüssigkeitskreislauf automatisiert erkannt.
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Bei einer weiteren Weiterbildung wird die automatisiert berechnete Viskosität als Regelgröße in einem Regelkreis zur Regelung der Viskosität verwendet.
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Bei einer weiteren Weiterbildung wird eine Viskositätsänderungseinrichtung als Regler in dem Regelkreis verwendet.
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Bei einer weiteren Weiterbildung umfasst die Viskositätsänderungseinrichtung eine Temperiereinrichtung zum Temperieren der Flüssigkeit.
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Bei einer weiteren Weiterbildung umfasst die Viskositätsänderungseinrichtung eine Mischeinrichtung zum Mischen der Flüssigkeit mit einer beigemischten Flüssigkeit.
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Bei einer weiteren Weiterbildung umfasst oder ist das Druckmaschinen-Pumpenaggregat ein Lackversorgungsgerät.
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Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind auch in den Unteransprüchen genannt und ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und der dazugehörenden Zeichnung. Darin zeigt:
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1 ein Schema eines Flüssigkeitskreislaufs einer Druckmaschine,
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2 eine Schlauchpumpe des Flüssigkeitskreislaufs in 1,
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3 ein Volumenstrom-Pumpendrehzahl-Diagramm einer Flüssigkeit in dem Flüssigkeitskreislauf
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4 ein Volumenstrom-Viskositäts-Diagramm der Flüssigkeit in dem Flüssigkeitskreislauf,
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5 ein Unterdruck-Drehzahl-Diagramm der Flüssigkeit in dem Flüssigkeitskreislauf,
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6 ein Unterdruck-Viskositäts-Diagramm der Flüssigkeit in dem Flüssigkeitskreislauf,
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7 ein Überdruck-Drehzahl-Diagramm der Flüssigkeit in dem Flüssigkeitskreislauf, und
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8 ein Überdruck-Viskositäts-Diagramm der Flüssigkeit in dem Flüssigkeitskreislauf.
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1 zeigt ausschnittsweise eine Druckmaschine 1 für den planografischen Offsetdruck auf Bogen. In dem Ausschnitt sind Teile eines Lackierwerks und eines Druckmaschinen-Pumpenaggregats in Form eines Lackversorgungsgerätes der Druckmaschine 1 dargestellt, womit das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt wird. Hierbei umfasst ein erster Flüssigkeitskreislauf 22 einen ersten Behälter 2 mit einem Vorrat an Flüssigkeit 3, speziell einer zu verdruckenden Flüssigkeit, z. B. Drucklack. Der erste Behälter 2 ist über eine Vorlaufleitung 4 und eine Rücklaufleitung 5 mit einer Wanne 6 verbunden. Die Wanne 6 ist nach oben offen und Bestandteil eines Verbrauchers, speziell einer Lackdosiereinrichtung.
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In der Vorlaufleitung 4 ist eine Vorlaufpumpe 7 angeordnet, welche im Druckbetrieb Flüssigkeit 3 aus dem ersten Behälter 2 in die Wanne 6 pumpt. In der Rücklaufleitung 5 ist eine Rücklaufpumpe 8 angeordnet, welche unverbrauchte Flüssigkeit 3 im Druckbetrieb aus der Wanne 6 in den ersten Behälter 2 zurück pumpt. Die Vorlaufpumpe 7 und die Rücklaufpumpe 8 sind volumetrische Pumpen, speziell Schlauchpumpen.
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Der zwischen dem ersten Behälter 2 und der Vorlaufpumpe 7 liegende Abschnitt der Vorlaufleitung 4 ist eine Vorlauf-Saugleitung 9, die an den Einlass oder die Saugseite der Vorlaufpumpe 7 angeschlossen ist. Der zwischen der Vorlaufpumpe 7 und der Wanne 6 liegende Abschnitt der Vorlaufleitung 4 ist eine Vorlauf-Druckleitung 10, die an den Auslass oder die Druckseite der Vorlaufpumpe 7 angeschlossen ist. Die Flüssigkeit 3 steht in der Vorlauf-Saugleitung 9 unter Unterdruck und in der Vorlauf-Druckleitung 10 unter Überdruck.
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Der zwischen der Wanne 6 und der Rücklaufpumpe 8 liegende Abschnitt der Rücklaufleitung 5 ist eine Rücklauf-Saugleitung 11, die an den Einlass oder die Saugseite der Rücklaufpumpe 8 angeschlossen ist. Der zwischen der Rücklaufpumpe 8 und dem ersten Behälter 2 liegende Abschnitt der Rücklaufleitung 5 ist eine Rücklauf-Druckleitung 12, die an den Auslass oder die Druckseite der Rücklaufpumpe 8 angeschlossen ist. Die Flüssigkeit 3 steht in der Rücklauf-Saugleitung 11 unter Unterdruck und in der Rücklauf-Druckleitung 12 unter Überdruck.
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In der Vorlauf-Saugleitung 9 sind ein erster Unterdrucksensor 13 zum Messen des Unterdrucks der Flüssigkeit 3 und eine Viskositätsänderungseinrichtung 14 zum Ändern der Viskosität der Flüssigkeit angeordnet; die Viskositätsänderungseinrichtung 14 ist zwischen dem ersten Behälter 2 und dem ersten Unterdrucksensor 13 angeordnet und der erste Unterdrucksensor 13 ist zwischen der Viskositätsänderungseinrichtung 14 und der Vorlaufpumpe 7 angeordnet. In der Vorlauf-Druckleitung 10 sind ein erster Durchflusssensor 16 zum Messen des Volumenstroms der Flüssigkeit 3 und ein Überdrucksensor 15 zum Messen des Überdrucks der Flüssigkeit 3 angeordnet; der erste Durchflusssensor 16 ist zwischen der Vorlaufpumpe 7 und der Überdrucksensor 15 angeordnet und der Überdrucksensor 15 ist zwischen dem ersten Durchflusssensor 16 und der Wanne 6 angeordnet.
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Die Viskositätsänderungseinrichtung 14 kann eine Temperiereinrichtung zum Temperieren der Flüssigkeit 3 sein und dazu dienen, durch Erwärmen der Flüssigkeit 3 deren Viskosität zu verringern und/ oder durch Kühlen der Flüssigkeit 3 deren Viskosität zu erhöhen. Die Viskositätsänderungseinrichtung 14 kann auch eine Mischeinrichtung sein, welche der Flüssigkeit 3 eine andere Flüssigkeit beimischt, um die Viskosität der Flüssigkeit 3 zu verändern. Die beigemischte Flüssigkeit kann z. B. ein Lack aus der gleichen Lackfamilie wie die Flüssigkeit 3 sein und kann entweder eine höhere Viskosität als die Flüssigkeit 3 haben, um deren Viskosität anzuheben, oder eine niedrigere Viskosität als die Flüssigkeit 3 haben, um deren Viskosität abzusenken. Die Viskositätsänderungseinrichtung 14 kann in beiden Fällen, ihrer Ausbildung als Temperiereinrichtung und ihrer Ausbildung als Mischeinrichtung, zusammen mit der Steuerungseinrichtung 19 eine Regelung zum Regeln der Viskosität bilden.
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In der Rücklauf-Saugleitung 11 sind ein zweiter Durchflusssensor 17 und ein zweiter Unterdrucksensor 18 angeordnet; der zweite Durchflusssensor 17 ist zwischen der Wanne 6 und dem zweiten Unterdrucksensor 18 angeordnet und der zweite Unterdrucksensor 18 ist zwischen dem zweiten Durchflusssensor 17 und der Rücklaufpumpe 8 angeordnet. Die Durchflusssensoren 16, 17 sind magnetisch-induktive Durchflusssensoren (MID).
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Eine elektronische Steuerungseinrichtung 19 dient zum Regeln der Drehzahlen der Vorlaufpumpe 7 und der Rücklaufpumpe 8. In die Vorlaufpumpe 7 ist ein erster Elektromotor 20 integriert, der die Vorlaufpumpe 7 oder deren Rotor antreibt, und in die Rücklaufpumpe 8 ist ein zweiter Elektromotor 21 integriert, der die Rücklaufpumpe 8 oder deren Rotor antreibt. Die Steuerungseinrichtung 19 steuert die Elektromotoren 20, 21 an und bekommt die Größe des jeweiligen Motorstroms der Elektromotoren 20, 21 signalisiert, so dass die Steuerungseinrichtung 19 auf Grundlage dieser Motorströme die Motordrehmomente berechnen kann.
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In einem zweiten Behälter 23 befindet sich eine andere Flüssigkeit 24, speziell ein Reinigungsmittel, z. B. Spülwasser. Zum bedarfsweisen Auflösen des ersten Flüssigkeitskreislaufs 22 und Bilden eines zweiten Flüssigkeitskreislaufs 25 werden die Vorlaufleitung 4 und die Rücklaufleitung 5 von dem ersten Behälter 2 abgekoppelt und an den zweiten Behälter angekoppelt, was z. B. durch Umschaltung eines Wegeventils (zeichnerisch nicht dargestellt) oder durch Umverlegung von Schlauchleitungen erfolgen kann.
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2 zeigt eine Schlauchpumpe 26, bei welcher es sich um die Vorlaufpumpe 7 oder die baugleiche Rücklaufpumpe 8 aus 1 handelt. Die Schlauchpumpe 26 ist von radialer Bauart und hat einen Pumpenschlauch 27 und einen Rotor 28 zum periodischen Quetschen des Pumpenschlauchs 27. Der Pumpenschlauch 27 verläuft in Form einer U-förmigen Bucht (sog. Schlaufe) um den Rotor 28. Der Rotor 28 wird von dem Elektromotor 20 oder 21 angetrieben.
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Für die durch die Steuerungseinrichtung 19 erfolgende Berechnung der Viskosität der Flüssigkeit 3 dienen die Messgröße eines der Sensoren 13, 15, 16, 17 oder 18, vorzugsweise des ersten Durchflusssensors 16 oder alternativ des zweiten Unterdrucksensors 18, und der Motorstrom eines der Elektromotoren 20, 21 als Werte. Die zur Berechnung verwendete Messgröße – z. B. der Volumenstrom oder der Unterdruck – ist eine physikalische Größe der Flüssigkeit 3. Der zur Berechnung verwendete Motorstrom ist eine Motorkennzahl. Die Berechnung erfolgt gemäß eines in der Steuerungseinrichtung 19 ablaufenden Programms automatisiert.
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Die Berechnung wird nachfolgend am Beispiel des Volumenstroms als verwendete Messgröße erklärt.
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3 zeigt ein Diagramm mit einer Schar von Funktionskurven oder Graphen. Jeder Graph entspricht einer Flüssigkeit (einem Lack) mit einer anderen Viskosität, wobei die Viskositäten mittels eines genormten Auslaufbechers gemessen wurden. Die Werte besagen, wie viele Sekunden ein definiertes Volumen des jeweiligen Lacks benötigt, um aus dem Auslaufbecher zu laufen. Bei einer festgelegten Drehzahl des Rotors 28 von z. B. 100 Umdrehungen pro Minute ergeben sich anhand der Graphen die entsprechenden Volumenströme, welche dem Graph in 4 zugrunde liegen.
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4 enthält ein Diagramm mit einem Graph, welcher z. B. in Form von Wertepaaren in der Steuerungseinrichtung 19 abgespeichert ist. Der Graph zeigt den Zusammenhang von Viskosität und Volumenstrom bei der festgelegten, konstanten Drehzahl des Rotors 28. Ausgehend von der Größe des Volumenstroms, welche der erste Durchflusssensor 16 der Steuerungseinrichtung 19 signalisiert, ermittelt die Steuerungseinrichtung 19 anhand des Graphs die Viskosität der Flüssigkeit 3. Zur Berechnung der Viskosität werden also zwei Messergebnisse verwendet, nämlich der Volumenstrom als physikalische Größe der Flüssigkeit 3 und die Drehzahl des Rotors 28, die der Drehzahl des Elektromotors entspricht.
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Die Elastizität des Pumpenschlauchs 27 ändert sich durch dessen Alterung, was mit einer Abnahme der Förderleistung der für die Viskositätsüberwachung verwendeten Schlauchpumpe 26 (Vorlaufpumpe 7 und/oder Rücklaufpumpe 8) einhergeht. Ein gealterter oder verschlissener Pumpenschlauch kann eine bis zu 20 % gegenüber einem neuwertigen Pumpenschlauch verringerte Förderleistung haben. Um einen durch den Alterungseffekt bedingten Fehler des Graphs im Diagramm nach 4 zu korrigieren oder kompensieren, kann eine Rekalibrierung der Steuerungseinrichtung 19 durchgeführt werden. Die Rekalibrierungsroutine kann durch das in der Steuerungseinrichtung 19 ablaufende Programm automatisch gestartet werden oder an der Steuerungseinrichtung 19, z. B. deren Bedienpult, vom Bediener gestartet werden. Bei der Rekalibrierung wird die Elastizität des Pumpenschlauchs 27 berücksichtigt. Die Rekalibrierung kann während eines Spülvorganges, z. B. dem täglichen Spülen bei Schichtende, erfolgen, wenn die Vorlaufleitung 4 und die Rücklaufleitung 5 mit dem zweiten Behälter 23 gekoppelt sind und die Schlauchpumpe 26 in den zweiten Flüssigkeitskreislauf 25 eingebunden ist. Die dabei mit der Schlauchpumpe 26 gepumpte Flüssigkeit 24 ist Wasser, welches besonders geeignet ist und praktisch keine Reibung hat und dessen Volumenstrom sich deshalb quasi direkt proportional zur Drehzahl der Schlauchpumpe 26 verhält, wie dies am obersten Graph in 3 dargestellt ist. Durch mehrere Rekalibrierungsläufe mit verschiedenen Flüssigkeiten (z. B. dem Spülwasser und einem Lack), kann das Rekalibrierungsergebniss verfeinert werden.
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Es kann eine erste Viskositätsermittlung mit in der Vorlaufleitung 4 gewonnenen Messwerten und eine zweite Viskositätsermittlung mit in der Rücklaufleitung 5 gewonnenen Messwerten durchgeführt werden. Aus den beiden ermittelten Viskositätswerten kann eine Differenz gebildet werden, um eine Plausibilitätskontrolle durchzuführen: Wenn der Betrag der Differenz zu groß ist, ist das ein Indiz auf eine Störung im ersten Flüssigkeitskreislauf 22, wie z. B. Filterverstopfungen, Undichtigkeiten und Rohrverengungen aufgrund von Ablagerungen. Die Steuerungseinrichtung 19 kann gemäß dem in ihr ablaufenden Programm die Plausibilitätskontrolle automatisiert durchführen und die Störung anzeigen.
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5 und 6 zeigen für den Überdruck eine ähnliche Systematik wie bei den Beispielen in den 3 und 4. Anstelle des Volumenstroms ist hier der Überdruck die charakteristische Fluideigenschaft im Fördersystem, mit dessen Messung und der von der Steuerungseinrichtung 19 vorgegebenen Drehzahl sich die Viskosität in der der Steuerungseinrichtung 19 berechnen lässt.
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7 und 8 zeigen für den Unterduck eine ähnliche Systematik wie bei den Beispielen in den 3, 5 bzw. den 4, 6. Anstelle des Volumenstroms bzw. des Überdrucks ist hier der Unterdruck die charakteristische Fluideigenschaft im Fördersystem, mit dessen Messung und der von der Steuerungseinrichtung 19 vorgegebenen Drehzahl sich die Viskosität in der der Steuerungseinrichtung 19 berechnen lässt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Druckmaschine
- 2
- erster Behälter
- 3
- Flüssigkeit
- 4
- Vorlaufleitung
- 5
- Rücklaufleitung
- 6
- Wanne
- 7
- Vorlaufpumpe
- 8
- Rücklaufpumpe
- 9
- Vorlauf-Saugleitung
- 10
- Vorlauf-Druckleitung
- 11
- Rücklauf-Saugleitung
- 12
- Rücklauf-Druckleitung
- 13
- erster Unterdrucksensor
- 14
- Viskositätsänderungseinrichtung
- 15
- Überdrucksensor
- 16
- erster Durchflusssensor
- 17
- zweiter Durchflusssensor
- 18
- zweiter Unterdrucksensor
- 19
- Steuerungseinrichtung
- 20
- erster Elektromotor
- 21
- zweiter Elektromotor
- 22
- erster Flüssigkeitskreislauf
- 23
- zweiter Behälter
- 24
- Flüssigkeit
- 25
- zweiter Flüssigkeitskreislauf
- 26
- Schlauchpumpe
- 27
- Pumpenschlauch
- 28
- Rotor
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19930684 C2 [0002]
- EP 1284370 A1 [0003]