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Die Erfindung betrifft ein als Schieberventil ausgebildetes Schnellschaltventil gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Aus dem Stand der Technik sind Schieberventile bekannt, bei denen ein konzentrisch in einer Ventilbohrung aufgenommene Ventilschieber bei seiner Bewegung entlang einer Längsachse des Schieberventils eine oder mehrere verschiedene Druckmittelverbindungen auf- oder zusteuern. Dabei ist pro Druckmittelverbindung ein Paar von kreisförmig umlaufenden Steuerkanten vorgesehen, deren Abstand zueinander einen Durchflussquerschnitt definieren. Durch eine Bewegung des Ventilschiebers in Schließrichtung können die Bünde, an denen die Steuerkanten gebildet sind, in Überdeckung gebracht werden, wodurch sich ein Verschließen der betroffenen Druckmittelverbindung ergibt.
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Weiterhin sind aus dem Stand der Technik Schieberventile bekannt, bei denen eine Druckmittelverbindung über mehrere Paare von Steuerkanten gemeinsam auf- oder zugesteuert werden kann.
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Die Druckschriften
US 80,509 und
US 3,794,063 zeigen derartige Schieberventile, bei denen für die eine zu steuernde Druckmittelverbindung drei in Axialrichtung bzw. in Verschieberichtung zueinander beabstandete Schlitze vorgesehen sind, über die die betroffene Druckmittelverbindung gleichzeitig auf- oder zugesteuert werden kann. Dabei sind an dem Ventilschieber in ihrer Länge begrenzte Schlitze bzw. Langlöcher ausgebildet.
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Beide Druckschriften zeigen ruhende Buchsen, die den jeweiligen Ventilschieber umfassen, und in denen ebenfalls Schlitze vorgesehen sind.
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Die Druckschriften
US 90,427 und
US 2,855,025 zeigen prinzipiell ähnliche Schieberventile, bei denen der jeweilige Ventilschieber mehrere umlaufende Schlitze hat. Dadurch ergibt sich, dass der Ventilschieber aus einzelnen Ringen zusammengesetzt ist, die über innere Rippen aneinander gehalten sind.
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In der
US 2,854,025 ist auch die den Ventilschieber umfassende Buchse auf ähnliche Weise ausgestaltet. Genauer gesagt hat die Buchse auch mehrere umlaufende Schlitze, wodurch sich Ringe der Buchse ergeben, die ebenfalls über Rippen aneinander befestigt sind.
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Bei allen vier genannten Druckschriften wird über mehrere Schlitze gleichzeitig eine Druckmittelverbindung zwischen einem ersten die Schlitze umgebenden Ringraum und einem zweiten stirnseitigen Druckraum gesteuert, so dass sich entlang der Längsachse des Schieberventils eine Aneinanderreihung eines Aktors, des Ventilschiebers mit der Buchse und des stirnseitigen Druckraums ergibt. Dadurch hat jedes Schieberventil des Standes der Technik eine erhebliche Länge.
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Dem gegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein Schieberventil zu schaffen, bei dem eine Druckmittelverbindung über mehrere parallele Steuerkanten steuerbar ist, und dessen Länge verkürzt ist, so dass sich eine kompaktere Bauform des Schieberventils ergibt.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Schieberventil mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Das beanspruchte stetig verstellbare Schieberventil dient als Schnellschaltventil und hat ein Gehäuse, an dem ein erster Anschluss und ein zweiter Anschluss gebildet sind. In das Gehäuse ist eine Buchse eingesetzt, in der ein Ventilschieber verschiebbar geführt ist. Der Ventilschieber hat einen hülsenförmigen Hauptabschnitt. Entlang des Umfangs des Hauptabschnitts erstrecken sich mehrere Schlitze, und entlang des Umfangs der Buchse erstrecken sich mehrere Schlitze, wodurch parallele Steuerkanten des Schieberventils gebildet sind. Erfindungsgemäß sind in dem Gehäuse ein mit dem ersten Anschluss verbundener erster Ringraum und axial dazu benachbart ein mit dem zweiten Anschluss verbundener zweiter Ringraum angeordnet, die beide die Buchse umgreifen. Der erste Ringraum ist über die Schlitze mit einem Innenraum des Ventilschiebers und der Buchse verbindbar, und der Innenraum ist über Durchgangsöffnungen der Buchse mit dem zweiten Ringraum verbunden. Damit ist ein Schieberventil geschaffen, das bei sehr kurzem Hub des Ventilschiebers einen sehr großen Öffnungsquerschnitt freigibt. Die Steuerkanten sind geometrisch zusammengefasst und es ergibt sich eine hohe Leistungsdichte. Das erfindungsgemäße Schieberventil kann beispielsweise in der Digitalhydraulik, bei digital verstellbaren Kolbenmaschinen (Digital Variable Piston Machine) und bei Mehrflächenzylindern in der Mobilund Industriehydraulik eingesetzt werden. Durch die hülsenartige Form des Hauptabschnitts des Ventilschiebers und wegen der Schlitze ist die Masse des Ventilschiebers gering, wodurch sich die Schnelligkeit seiner Verschiebung und damit der Verstellung des Schieberventils erhöhen lässt. Das erfindungsgemäße Schieberventil kann für große Volumenströme (z.B. 1000l/min) ausgebildet sein. Durch die Anordnung der beiden Ringräume können die beiden zugeordneten Anschlüsse seitlich angeordnet werden, und die Länge des Schieberventils entlang der Verschieberichtung des Ventilschiebers ist minimiert.
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Wegen des einfachen Gehäuses können Hydrospeicher sehr nahe an den Steuerkanten der Schlitze angeordnet werden. Dadurch ergibt sich eine Reduktion der hydraulischen Induktivität.
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Bei einer besonders bevorzugten Weiterbildung sind Paare von ventilschieberseitigen Schlitzen und buchsenseitigen Schlitzen gebildet. Zur Reduzierung des Strömungswiderstandes und der Strömungskräfte bei geöffnetem Schieberventil wird es bevorzugt, wenn die ventilschieberseitigen Schlitze und die buchsenseitigen Schlitze zumindest paarweise in Verschieberichtung des Ventilschiebers gleiche Breite aufweisen und bei geöffnetem Ventil annähernd deckungsgleich zueinander liegen.
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Wenn die ventilschieberseitigen Schlitze kreisbogenförmig sind und dabei am Ventilschieber (in Umfangsrichtung betrachtet) zueinander versetzt angeordnet sind, ergibt sich ein stabiler Ventilschieber, der keine Rippen benötigt und somit eine minimale Masse hat. Insbesondere können die Schlitze in ihrer axialen Abfolge zum Beispiel abwechselnd in Umfangsrichtung zueinander versetzt sein.
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Wenn die ventilschieberseitigen Schlitze vollumfänglich sind, ergeben sich zwischen ihnen Ringe des Hauptabschnitts des Ventilschiebers. Damit ist die Durchflussmenge maximiert. Eine Drehposition des Ventilschiebers ist bei vollumfänglichen Schlitzen beliebig. Die Ringe können über vorzugsweise sich entlang der Verschieberichtung erstreckende Rippen miteinander verbunden sein.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen beschrieben.
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Wenn die buchsenseitigen Schlitze (im Querschnitt der Buchse betrachtet) kreisbogenförmig sind und dabei am Umfang der Buchse zueinander versetzt angeordnet sind, ergibt sich eine stabile Buchse, die keine Rippen benötigt. Insbesondere können die Schlitze in ihrer axialen Abfolge z.B. abwechselnd (in Umfangsrichtung betrachtet) zueinander versetzt sein.
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Bei den kreisbogenförmigen Schlitzen kann dann eine Verdrehsicherung für den Ventilschieber bzw. seinen Hauptabschnitt nötig sein.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung sind die ventilschieberseitigen Schlitze und die buchsenseitigen Schlitze gleich lang. Dabei können sie eine Winkelerstreckung von jeweils 60 oder 90 Grad am Umfang des jeweiligen Bauteils haben.
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Ganz besonders vorteilhaft ist es, wenn alle ventilschieberseitigen Schlitze und alle buchsenseitigen Schlitze paarweise exakt in Deckung miteinander bringbar sind. Dann ist die Steuerkantengeometrie im geöffneten Zustand strömungskraftfrei.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Buchse sind deren Schlitze nur an ihrem Innenumfang gebildet, während am Außenumfang der Buchse Ausnehmungen gebildet sind, die mit den Schlitzen verbunden sind. Die Erstreckung der Ausnehmungen in Umfangsrichtung ist kleiner als die der Schlitze. Die Erstreckung der Ausnehmungen in Verschieberichtung ist größer als die der Schlitze. Die Ausnehmungen können kreiszylindrisch sein.
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Benachbart zu einer ersten Stirnseite der Buchse kann ein Aktor angeordnet sein, der z.B. über einen Stößel mit einer Stange des Ventilschiebers wirkverbunden ist. Dazu kann der Stößel an der Stange stirnseitig anliegen. Im Bereich einer zweiten Stirnseite der Buchse kann eine Feder angeordnet sein, die dem Aktor entgegenwirkt. Die Feder ist vorzugsweise platzsparend im Innenraum der Buchse angeordnet. Die Stange ist vorzugsweise länger als der Ventilschieber oder als sein Hauptabschnitt. Zur Reduktion der Klemmneigung wird der Hauptabschnitt des Ventilschiebers vorzugsweise mit Radialspiel an der Stange befestigt.
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Der Gesamtquerschnitt der Ausnehmungen und der Gesamtquerschnitt der buchsenseitigen Schlitze und der Gesamtquerschnitt der ventilschieberseitigen Schlitze und die Öffnung zwischen dem Hauptabschnitt und der Stange und der Gesamtquerschnitt der Durchgangsöffnungen der Buchse sollten gleich groß sein. Damit ist die Strömung insbesondere im maximal geöffneten Schieberventil optimiert.
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An einem Endabschnitt des Hauptabschnitts des Ventilschiebers, der benachbart zur ersten Stirnseite der Buchse angeordnet ist, kann eine Verbindungsscheibe vorgesehen sein, über die der Ventilschieber mit der Stange verbunden ist. Dann kann die Stellkraft des Aktors oder der Feder über die Stange und die Verbindungsscheibe an den Hauptabschnitt des Ventilschiebers übertragen werden.
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Die Verbindungsscheibe kann zwei zueinander benachbarte Kammern im Innenraum der Buchse bilden. Gemäß einer ersten Variante kann die Verbindungsscheibe zumindest eine Durchgangsausnehmung aufweisen. Diese ermöglicht ein Überströmen des Druckmittels zwischen den beiden Kammern. Gemäß einer zweiten Variante ist die Verbindungsscheibe geschlossen. Wenn weiterhin der Endabschnitt des Hauptabschnitts gegenüber der ersten Kammer abgedichtet ist, kann die erste Kammer dauerhaft Niederdruck (Tankdruck) haben.
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Bei einer besonders bevorzugten Weiterbildung ist der Ventilschieber druckausgeglichen. Dann kann das erfindungsgemäße Schieberventil aufgesteuert und zugesteuert werden, ohne dass dabei hydrostatische Druckkräfte überwunden werden müssen. Gemäß der ersten Variante kann beidseitig des Ventilschiebers und seiner Verbindungsscheibe Arbeitsdruck (zum Beispiel bei einer geöffneten Stellung Hochdruck) herrschen. Gemäß der zweiten Variante kann an der geschlossenen Verbindungsscheibe und an dem Dichtungskolben jeweils außen Niederdruck (Tankdruck) herrschen.
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Vorzugsweise ist bei beiden Varianten eine erste Dichtung im Bereich des ersten Ringraums oder im Bereich der ersten Stirnseite der Buchse angeordnet, während eine zweite Dichtung im Bereich des zweiten Ringraums oder im Bereich der zweiten Stirnseite der Buchse angeordnet ist.
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Die Druckausgeglichenheit ist platzsparend und mit Gleichteilen zu erreichen, wenn die erste Dichtung an einem ersten Verschluss angeordnet ist, der in die erste Stirnseite der Buchse eingesetzt ist, während die zweite Dichtung an einem zweiten Verschluss angeordnet ist, der in die zweite Stirnseite der Buchse eingesetzt ist. Beide Dichtungen dichten den Innenraum der Buchse ab. Besonders platzsparend ist es, wenn beide Verschlüsse komplett in die Buchse eingesetzt sind.
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Die Stange kann den ersten Verschluss durchdringen, wobei sich die Feder am zweiten Verschluss abstützt. die Stange kann zur Abstützung und optimalen Führung auch den zweiten Verschluss durchdringen.
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Die Druckausgeglichenheit ist abweichend auch zu erreichen, wenn die erste Dichtung an dem Endabschnitt des Hauptabschnitts des Ventilschiebers angeordnet ist, und wenn die zweite Dichtung an einem Dichtungskolben des Ventilschiebers angeordnet ist. Dieser kann einstückig oder über die Stange an dem Ventilschieber befestigt sein. Damit ist ein zweiteiliger Ventilschieber gegeben. Die Feder kann an dem Dichtungskolben angreifen.
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In die zweite Stirnseite der Buchse kann auch ein hülsenförmiges Einsatzelement eingesetzt sein, an dem sich die Feder abgestützt. Besonders platzsparend ist es, wenn das Einsatzelement komplett in die Buchse eingesetzt ist.
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Im Bereich der zweiten Stirnseite kann ein Tankanschluss vorgesehen sein. Der Tankdruck kann über den Dichtungskolben vom Innenraum der Buchse getrennt sein. Der Tankanschluss kann über das Einsatzelement mit der Tankdruckseite des Dichtungskolbens verbunden sein.
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Mehrere Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Schieberventils sind in den Zeichnungen dargestellt. Anhand der Figuren dieser Zeichnungen wird die Erfindung nun näher erläutert.
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Es zeigen
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1 in einem Längsschnitt ein erfindungsgemäßes Schieberventil gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
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2 in einer perspektivischen Ansicht einen weiteren Längsschnitt des Schieberventils aus 1,
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3 in einer perspektivischen Ansicht einen Ventilschieber eines zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Schieberventils,
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4 in einem Längsschnitt ein erfindungsgemäßes Schieberventil gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel und
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5 in einer perspektivischen Ansicht einen weiteren Längsschnitt des Schieberventils aus 4.
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1 und 2 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Schieberventils in geschnittenen Darstellungen entlang einer mittleren Verschiebe- oder Längsachse 1. Konzentrisch zu dieser sind ein becherartiger Ventilschieber 2 und an dessen Außenumfang eine Buchse 4 angeordnet, wobei die Buchse 4 über einen Deckel 6 in einer im Wesentlichen zylindrischen Ausnehmung eines Gehäuses 8 gehalten ist. In der Nähe des Deckels 6 ist ein erster Ringraum 10 angeordnet, und axial benachbart zum ersten Ringraum 10 ist ein zweiter Ringraum 12 angeordnet. Beide Ringräume 10, 12 sind einerseits als radiale Ausnehmungen am Außenumfang der Buchse 4 und andererseits als radiale Ausnehmung am Innenumfang der zylindrischen Ausnehmung des Gehäuses 8 ausgebildet. Über Dichtungen 14 sind die beiden Ringräume 10, 12 gegeneinander und gegen die Stirnseiten der Buchse 4 abgedichtet. Der erste Ringraum 10 ist mit einem Eingangsanschluss P des Gehäuses 8 verbunden, während der zweite Ringraum 12 mit einem Ausgangsanschluss A des Gehäuses 8 verbunden ist. Die beiden Anschlüsse P, A sind radial Längsachse 1 angeordnet, so dass an der von dem Deckel 6 abgewandten Stirnseite des Buchse 4 kein Druckraum und kein Anschluss nötig sind, wodurch die Baulänge des Schieberventils minimiert ist. Die beiden Anschlüsse P, A sind beim ersten Ausführungsbeispiel gemäß den 1 und 2 an einander gegenüberliegenden Seiten des Gehäuses 8 vorgesehen.
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In einem ersten Bereich der Buchse 4, der vom ersten Ringraum 10 umgriffen ist, sind mehrere zweigeteilte Durchlässe für Druckmittel vorgesehen. Genauer gesagt sind am Außenumfang der Buchse 4 mehrere kreiszylindrische Ausnehmungen 16 vorgesehen, während am Innenumfang der Buchse 4 eine entsprechende Anzahl Schlitze 18 vorgesehen ist, die aufgrund des kreiszylindrischen Innenmantels der Buchse 4 die Form eines Kreisbogens aufweisen. Dabei ist an einem hülsenartigen Hauptabschnitt 3 des Ventilschiebers 2 eine gleiche Anzahl entsprechender Schlitze 20 vorgesehen, die in der in den 1 und 2 gezeigten geöffneten Stellung des erfindungsgemäßen Schieberventils in Deckung mit den buchsenseitigen Schlitzen 18 sind. Die Schlitze 18, 20 beider Bauteile 4, sind gleichviele, gleichlang und gleichbreit. Es sind jeweils vier Gruppen von Schlitzen 18, 20 vorgesehen, die jeweils drei Schlitze 18, 20 aufweisen. Die vier Gruppen sind gleichmäßig axial zueinander beabstandet am jeweiligen Bauteil 2, 3 verteilt. Die drei Schlitze 18, 20 jeder Gruppe sind gleichmäßig am Umfang des Bauteils 2, 3 verteilt. Dabei ist die Winkellage der Schlitze 18, 20 der ersten Gruppe und der Schlitze 18, 20 der dritte Gruppe gleich, während die Winkellage der Schlitze 18, 20 der zweiten Gruppe und der Schlitze 18, 20 der vierten Gruppe dazu versetzt und ebenfalls gleich ist. Damit ergibt sich bei einer gruppenübergreifenden Betrachtung der Schlitzte 18, 20 in axialer Richtung ein abwechselnder Versatz.
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Bei der gezeigten Öffnungsstellung des Schieberventils kann Druckmittel vom Anschluss P über den ersten Ringraum 10, über die Ausnehmungen 16, über die buchsenseitigen Schlitze 18 und über die ventilschieberseitigen Schlitze 20 in den Innenraum des Hauptabschnitts 3 des Ventilschiebers 2 strömen und von dort axial in Richtung zum zweiten Bereich der Buchse 4. Von dort strömt das Druckmittel über gleichmäßig am Umfang der Buchse 4 verteilte Öffnungen 22 in den zweiten Ringraum 12 und von dort zum Ausgangsanschluss A.
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Die Verschiebung des Ventilschiebers 2 in die in den 1 und 2 gezeigte Öffnungsstellung ist durch einen elektromagnetischen Aktor 24 entlang der Längsachse 1 erfolgt, dessen Spule 26 bei Bestromung von Kontakten, von denen in den 1 und 2 jeweils nur ein Kontakt 28 gezeigt ist, über einen Anker 30 ein Stößel 32 in Richtung zum Ventilschieber 2 bewegt wurde. Dabei hat der Stößel 32 eine daran anliegende Stange 34 in Richtung vom Aktor 24 wegbewegt. Von der Stange 34 ist über einen Sprengring 33 eine Verbindungsscheibe 36 mitgenommen worden, die einstückig mit dem Hauptabschnitt 3 des Ventilschiebers 2 ausgebildet ist und so die Bewegung der Stange 34 auf die ventilschieberseitigen Schlitze 20 überträgt.
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Gegen die Kraft des Aktors 24 wirkt die Kraft einer Feder 38 in Schließrichtung, die sich an einem Verschluss 42 abstützt und den Ventilschieber 2 über ein auf die Stange 34 aufgeschobenes Distanzstück 39, das sich an der Verbindungsscheibe 36 abstützt, in Schließrichtung vorspannt. Die Stange 34 und die Buchse 4 sind etwa gleich lang und dabei mehr als doppelt so lang wie der Ventilschieber 2. Die Stange 34 ist einerseits durch einen ersten Verschluss 40 und andererseits durch den zweiten Verschluss 42 dichtend hindurchgeführt. An Ihren Außenumfängen haben die Verschlüsse 40, 42 Dichtungen, über die sie den Innenraum der Buchse 4 nach außen abdichten. Damit ergeben sich einerseits zwischen dem ersten Verschluss 40 und der Verbindungsscheibe 36 und andererseits zwischen dem zweiten Verschluss 42 und der Verbindungsscheibe 36 zwei Räume, die über Durchgangsausnehmungen 44 der Verbindungsscheibe 36 miteinander verbunden sind, so dass das Druckmittel bei einem Verschieben des Ventilschiebers 2 zwischen den beiden Räumen überströmen kann. Damit ist der Ventilschieber 2 auch druckausgeglichen.
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Der elektromagnetische Aktor 24 ist über Schrauben am Deckel 6 befestigt. Damit ergibt sich entlang der Längsachse 1 des ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Schieberventils folgende Abfolge von Bauteilen:
Aktor 24, Deckel 6, erster Verschluss 40, erster Raum, Verbindungsscheibe 36, zweiter Raum mit Innenraum des Hauptabschnitts 3 und Feder 38, zweiter Verschluss 42.
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3 zeigt einen Ventilschieber 102 eines zweiten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Schieberventils in einer perspektivischen Darstellung. Dabei sind vier Schlitze 120 vollumfänglich ausgebildet, so dass sich insgesamt fünf Ringe 146 ergeben, die den Hauptabschnitt 103 des Ventilschiebers 102 bilden. Die Ringe 146 sind über vier Rippen 148 aneinander befestigt, die flächenartig ausgebildet sind und sich radial unter einem Winkel von 90° zueinander erstrecken. Jede Rippe 148 erstreckt sich von der Längsachse 1 des erfindungsgemäßen Schieberventils zum Innenumfang aller Ringe 146.
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Der Ventilschieber 102 des zweiten Ausführungsbeispiels ermöglicht durch die Maximierung der ventilschieberseitigen Schlitze 120 einen maximalen Volumenstrom durch diese hindurch. Weiterhin ermöglicht der Ventilschieber 102 des zweiten Ausführungsbeispiels ein axiales Überströmen des Druckmittels bei seiner Verschiebung.
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Abweichend vom zweiten Ausführungsbeispiel gemäß 3 kann konzentrisch im Innern des Ventilschiebers 102 ein rohrförmiger Abschnitt vorgesehen werden, der sich entlang der Längsachse erstreckt. durch diesen (nicht gezeigten) Abschnitt kann die Stange 34 des ersten Ausführungsbeispiels gemäß den 1 und 2 hindurchgeführt sein, so dass der Ventilschieber 102 mit einem gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel gemäß den 1 und 2 verkürzten Distanzstück 39 auf der Stange 34 festgelegt werden kann.
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Die 4 und 5 zeigen ein drittes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Schieberventils in einer geschnittenen Darstellung entlang der Längsachse 1, wobei in 4 alle Bauteile geschnitten dargestellt sind, während in der perspektivischen Ansicht gemäß 5 einige mittlere Bauteile nicht geschnitten sind. Abweichend vom ersten Ausführungsbeispiel gemäß den 1 und 2 sind die beiden Anschlüsse P, A an einer gleichen Außenseite des Gehäuses 108 angeordnet, während an einer gegenüberliegenden Außenseite ein Tankanschluss T vorgesehen ist. Dieser ist über einen abgewinkelten Tankkanal 250 und über eine konzentrische Ausnehmung eines hülsenförmigen Einsatzelementes 252 mit einem im zweiten Bereich der Buchse 4 angeordneten Federraum verbunden, in dem die Feder 38 angeordnet ist. Die Feder 38 stützt sich an dem Einsatzelement 252 ab und beaufschlagt einen Dichtungskolben 254 des Ventilschiebers 202 mit einer Kraft in Schließrichtung. Genauer gesagt ist der Ventilschieber 202 zweiteilig ausgebildet. Seine Stange 234 ist einstückig mit dem Dichtungskolben 254 und einstückig mit einer Verbindungsscheibe 236 gebildet. Am Außenumfang der Verbindungsscheibe 236 ist der Hauptabschnitt 3 des Ventilschiebers 202 befestigt.
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Ein Raum, der zwischen dem Aktor 24 und der Verbindungsscheibe 236 gebildet ist, hat beim dritten Ausführungsbeispiel stets Niederdruck. Dem entsprechend hat die Verbindungsscheibe 236 keine Ausnehmungen und ist über Laserschweißen oder über Reibschweißen dicht mit dem Hauptabschnitt 3 verbunden. Am Außenumfang des Hauptabschnitts 3 im Bereich der Verbindungsscheibe 236 und am Außenumfang des Dichtungskolbens 254 sind jeweils Dichtungen vorgesehen. Somit ist im Innern des Hauptabschnitts 3 und der Buchse 4 zwischen der Verbindungsscheibe 236 und dem Dichtungskolben 254 ein zu den Stirnseiten der Buchse 4 abgedichteter Druckraum gebildet. Dieser steht in der mit Bezug zu den 1 und 2 beschriebenen Weise dauerhaft mit dem Ausgangsanschluss A und je nach Stellung des Ventilschiebers 202 mit dem Eingangsanschluss P in Druckmittelverbindung.
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Die Buchse 4 mit den buchsenseitigen Schlitzen 18, die Ringräume 10, 12 und die ventilschieberseitigen Schlitze 20 entsprechen denjenigen des ersten Ausführungsbeispiel gemäß den 1 und 2. Auch der Aktor 24 entspricht im Wesentlichen demjenigen des ersten Ausführungsbeispiels, wobei dieser beim dritten Ausführungsbeispiel nicht über den speziellen Deckel 6, sondern direkt am Gehäuse 108 befestigt ist.
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Offenbart ist ein stetig verstellbares Schieberventil mit einer gehäusefesten Buchse. Diese hat einen ersten Bereich, in dem eine als Ventilschieber dienende innere Buchse verschiebbar angeordnet ist, und einen zweiten Bereich, in dem zumindest eine Durchgangsausnehmung vorgesehen ist. Der erste Bereich der gehäusefesten Buchse ist von einem ersten Ringraum umgeben, der mit einem ersten Hauptanschluss des Schieberventils verbunden ist. Der zweite Bereich der gehäusefesten Buchse ist von einem zweiten Ringraum umgeben, der mit einem zweiten Hauptanschluss des Schieberventils verbunden ist. Zur Verstellung des Durchflussquerschnitts zwischen den beiden Ringräumen sind in der inneren Buchse und in der gehäusefesten Buchse jeweils mehrere Schlitze vorgesehen, die sich in Umfangsrichtung der jeweiligen Buchse erstrecken, und die axial zueinander beabstandet sind. Bei einem Verschieben der inneren Buchse können die Schlitzte gleichzeitig abgedeckt und die Druckmittelverbindung damit zugeschoben oder in ihrer Überdeckung vergrößert und die Druckmittelverbindung damit geöffnet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Längsachse
- 2; 202
- Ventilschieber
- 3; 103
- Hauptabschnitt
- 4
- Buchse
- 6
- Deckel
- 8; 108
- Gehäuse
- 10
- erster Ringraum
- 12
- zweiter Ringraum
- 14
- Dichtung
- 16
- Ausnehmung
- 18
- buchsenseitiger Schlitz
- 20; 120
- ventilschieberseitiger Schlitz
- 22
- Öffnung
- 24
- elektromagnetischer Aktor
- 26
- Spule
- 28
- Kontakt
- 30
- Anker
- 32
- Stößel
- 33
- Sprengring
- 34; 234
- Stange
- 36; 236
- Verbindungsscheibe
- 38
- Feder
- 39
- Distanzstück
- 40
- erster Verschluss
- 42
- zweiter Verschluss
- 44
- Durchgangsausnehmung
- 146
- Ring
- 148
- Rippe
- 250
- Tankkanal
- 252
- Einsatzelement
- 254
- Dichtungskolben
- A
- Ausgangsanschluss
- P
- Eingangsanschluss
- T
- Tankanschluss
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 80509 [0004]
- US 3794063 [0004]
- US 90427 [0006]
- US 2855025 [0006]
- US 2854025 [0007]