DE102015202813A1 - Flüssigkeitsvorratsbehälter - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Flüssigkeitsvorratsbehälter, insbesondere zur Versorgung von hydraulische Bremsanlagen mit Bremsflüssigkeit, bestehend aus einem Gehäuse (1) zur Aufnahme von Flüssigkeit und einem Deckel (6) zum Verschließen des Gehäuses (1), mit einem im Bereich des Deckels (6) vorgesehenen Belüftungskanal (4) zur Verbindung eines Belüftungsraums (3) mit der Atmosphäre, der sich innerhalb des Gehäuses (1) bis zum Flüssigkeitsspiegel (5) erstreckt, sowie mit einer unterhalb des Flüssigkeitsspiegel (5) angeordneten Anschluss (10) zur Versorgung eines Druckmittelverbrauchers, insbesondere einer Radbremse oder einer Pumpe mit Flüssigkeit. Die Erfindung sieht vor, dass während einer schnellen Flüssigkeitsentnahme der Druckabfall im Belüftungsraum (3) reduziert ist, wozu ein den Druckabfall im Belüftungsraum (3) kompensierendes Mittel (2) wirksam ist, das im Belüftungsraum (3) zwischen dem Belüftungskanal (4) und dem Flüssigkeitsspiegel (5) beweglich angeordnet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Flüssigkeitsvorratsbehälter, insbesondere zur Versorgung einer hydraulischen Bremsanlage mit Bremsflüssigkeit, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Aus
DE 36 27 694 C2 ist bereits ein Flüssigkeitsvorratsbehälter bekannt, bestehend aus einem mit zwei Kammern versehenen Gehäuse zur Aufnahme von Bremsflüssigkeit und einem Deckel zum Verschließen des Gehäuses, mit einem in der Regel im Bereich des Deckels vorgesehenen Belüftungskanal zur Verbindung eines Belüftungsraums mit der Atmosphäre, der sich innerhalb des Gehäuses bis zum Flüssigkeitsspiegel erstreckt, sowie mit einem unterhalb des Flüssigkeitsspiegel am Gehäuse angeordneten Anschluss zur Flüssigkeitsentnahme zwecks Versorgung eines Druckmittelverbrauchers mit Bremsflüssigkeit. Infolge des begrenzten Querschnitts im Belüftungskanal ist bei einer geforderten raschen Flüssigkeitsentnahme eine signifikante Druckabsenkung im Flüssigkeitsvorratsbehälter nicht auszuschließen, wodurch das Nachsaugen der Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsvorratsbehälter und damit die Entnahme der Flüssigkeit zwangsläufig erschwert wird. - Daher ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Flüssigkeitsvorratsbehälter der angegebenen Art mit möglichst einfachen, kostengünstigen Mitteln derart zu verbessern, dass die Flüssigkeit bei Wunsch oder Bedarf in möglichst kurzer Zeit ungehindert über den Anschluss aus dem Gehäuse angesaugt werden kann.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß für einen Flüssigkeitsvorratsbehälter der angegebenen Art mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
- Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen im nachfolgenden aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand zweier Zeichnungen hervor.
- Es zeigen:
-
1 einen Flüssigkeitsvorratsbehälter im Längsschnitt skizziert, mit einem als Faltenbalg ausgeführten, druckkompensierenden Mittel, das sich in der nicht ausgelenkten Grundposition befindet, solange über den Anschluss am Gehäuse keine Flüssigkeitsentnahme erfolgt, -
2 den Flüssigkeitsvorratsbehälter mit dem druckkompensierenden Mittel nach1 in einer in Richtung auf den abgesenkten Flüssigkeitsspiegel ausgelenkten Position infolge einer Flüssigkeitsentnahme. - Beide Figuren zeigen jeweils in vergrößerter, schematischer Darstellung einen Flüssigkeitsvorratsbehälter in einem Längsschnitt, der bevorzugt zur Versorgung von hydraulischen Bremsanlagen mit Bremsflüssigkeit verwendet wird. Der Flüssigkeitsvorratsbehälter besteht aus einem in der Regel aus Kunststoff gefertigten Gehäuse
1 zur Aufnahme von Flüssigkeit und einem Deckel6 zum Verschließen des Gehäuses1 . Im Bereich des Deckels6 ist ein Belüftungskanal4 vorgesehen zur Verbindung eines Belüftungsraums3 mit der Atmosphäre, der sich innerhalb des Gehäuses1 bis zum Flüssigkeitsspiegel5 erstreckt. Unterhalb des Flüssigkeitsspiegels5 ist am Gehäuse1 ein Anschluss10 zur Flüssigkeitsentnahme angeordnet, zwecks Versorgung eines Druckmittelverbrauchers, insbesondere einer Radbremse und/oder einer Pumpe mit Bremsflüssigkeit. - Die Erfindung sieht vor, dass während einer bevorzugt durch die Saugwirkung der Pumpe initiierten schnellen Flüssigkeitsentnahme ein Druckabfall im Belüftungsraum
3 zumindest reduziert oder gänzlich vermieden wird, wozu ein den Druckabfall im Belüftungsraum3 kompensierendes Mittel2 wirksam ist, das im Belüftungsraum3 zwischen dem Belüftungskanal4 und dem Flüssigkeitsspiegel5 beweglich angeordnet ist. - Prinzipiell ist das Mittel
2 aus einer in der Vertikalrichtung translatorisch bewegbaren, bevorzugt horizontal im Gehäuse1 ausgerichteten Trennwand gebildet, die den Belüftungsraum3 in eine obere, dem Deckel6 zugewandte Kammer7 und in eine untere, dem Flüssigkeitsspiegel5 zugewandte Kammer8 unterteilt. - In einer bevorzugten Ausführungsform ist das druckkompensierende Mittel
2 abbildungsgemäß als ein vertikal im Belüftungsraum3 bewegbarer Faltenbalg ausgeführt, der entlang seinem Außenumfang unmittelbar im Deckel6 fixiert ist oder in einer nicht abgebildeten Variante, bei entsprechender Ausgestaltung des Gehäuses1 , ebenso unmittelbar im Gehäuse1 befestigt werden kann. - In den
1 und2 ist der Faltenbalg in Verbindung mit dem Deckel6 als ein eigenständig handhabbares sowie funktionsfähig vorprüfbares Bauteil ausgeführt, das entlang seinem Außenumfang gas- sowie flüssigkeitsundurchlässig unmittelbar im Deckel6 fixiert ist. - Anstelle der Ausführung des druckkompensierenden Mittels
2 als Faltenbalg ist alternativ eine Ausführung des Mittels2 als hubaktiver Kolben denkbar, der bei entsprechender Ausgestaltung des Deckels6 und/oder des Gehäuses1 entlang seinem Außenumfang entweder unmittelbar im Gehäuse1 oder ggf. auch im Deckel6 gassowie flüssigkeitsundurchlässig gleitbeweglich geführt ist. - Aus den
1 und2 geht hervor, dass das den Druck in der unteren Kammer8 kompensierende, d.h. im Wesentlichen konstant haltende Mittel2 mit einer gasdurchlässigen Membran9 versehen ist, um unabhängig von einem über den Belüftungskanal4 gewährleisteten Gasaustausch zwischen der Außenatmosphäre und dem Belüftungsraum3 jederzeit einen Gasaustausch zwischen beiden Kammern7 ,8 zu gewährleisten. Das gewählte Gewebe der Membran9 verhindert ein Eindringen von Schmutz und Wasser in die untere Kammer8 . - Es folgt anhand den
1 ,2 eine Erläuterung der Funktionsweise des Erfindungsgegenstandes. - Es zeigt die
1 das als Faltenbalg ausgeführte Mittel2 zunächst in seiner nicht ausgelenkten Grundstellung vor der Flüssigkeitsentnahme am Anschluss10 . In dieser nicht ausgelenkten Grundstellung verharrt der Faltenbalg zunächst infolge gleicher Druckverhältnisse in beiden Kammern7 ,8 zusammengefaltet im oberen Bereich des Gehäuses1 , der vom kappenförmigen Deckel6 umschlossen ist. Der Druck innerhalb des die beiden Kammern7 ,8 umfassenden Belüftungsraums3 entspricht infolge des über den großzügig bemessenen Belüftungskanal4 und den über die Membran9 gewährleisteten Gasaustausch dem Atmosphärendruck. - Es zeigt die
2 das als Faltenbalg ausgeführte Mittel2 in seiner in Richtung des abgesenkten Flüssigkeitsspiegels5 ausgelenkten Stellung infolge schneller Flüssigkeitsentnahme am Anschluss10 . Der Faltenbalg folgt diesbezüglich mit gleicher Schnelligkeit der Abnahme des Flüssigkeitsspiegels5 , sodass sich in der zwischen dem Faltenbalg und dem Flüssigkeitsspiegel5 angeordneten Kammer8 kein Druckgefälle einstellen kann, welches die Entnahme von Flüssigkeit am Anschluss10 verzögern könnte. - Infolge des in seinem Querschnitt großzügig bemessenen Belüftungskanals
4 folgt in Verbindung mit der im Querschnitt großzügig bemessenen Membran10 ein widerstandsarmer Gasaustausch und somit eine ungehinderte Belüftung beider Kammern7 ,8 . - Bei gemäßigter Flüssigkeitsentnahme über den Anschluss
10 verursacht sowohl der Belüftungskanal4 als auch die zur Vermeidung von Schmutz- und Wassereintrag in die Flüssigkeit erforderliche Membran9 keinen relevanten Strömungswiderstand. Selbst bei schneller Flüssigkeitsentnahme am Anschluss10 ist ein möglicher Anstieg des membranseitigen Strömungswiderstands infolge der Wirkungsweise des druckkompensierenden Mittels2 ohne Einfluss auf die Flüssigkeitsentnahme. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Gehäuse
- 2
- Mittel
- 3
- Belüftungsraum
- 4
- Belüftungskanal
- 5
- Flüssigkeitsspiegel
- 6
- Deckel
- 7
- Kammer
- 8
- Kammer
- 9
- Membran
- 10
- Anschluss
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 3627694 C2 [0002]
Claims (10)
- Flüssigkeitsvorratsbehälter, insbesondere zur Versorgung einer hydraulischen Bremsanlage mit Bremsflüssigkeit, bestehend aus einem Gehäuse zur Aufnahme von Flüssigkeit und einem Deckel zum Verschließen des Gehäuses, mit einem vorzugsweise im Bereich des Deckels vorgesehenen Belüftungskanal zur Verbindung eines Belüftungsraums mit der Atmosphäre, der sich innerhalb des Gehäuses bis zum Flüssigkeitsspiegel erstreckt, sowie mit einem unterhalb des Flüssigkeitsspiegels am Gehäuse angeordneten Anschluss zur Flüssigkeitsentnahme zwecks Versorgung eines Druckmittelverbrauchers, insbesondere einer Radbremse und/oder einer Pumpe, dadurch gekennzeichnet, dass während einer schnellen Flüssigkeitsentnahme der Druckabfall im Belüftungsraum (
3 ) reduziert ist, wozu ein den Druckabfall im Belüftungsraum (3 ) kompensierendes Mittel (2 ) wirksam ist, das im Belüftungsraum (3 ) zwischen dem Belüftungskanal (4 ) und dem Flüssigkeitsspiegel (5 ) beweglich angeordnet ist. - Flüssigkeitsvorratsbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel (
2 ) aus einer translatorisch bewegbaren, bevorzugt horizontal im Gehäuse (1 ) ausgerichteten Trennwand gebildet ist, die den Belüftungsraum (3 ) in eine obere, dem Deckel (6 ) zugewandte Kammer (7 ) und in eine untere, dem Flüssigkeitsspiegel (5 ) zugewandte Kammer (8 ) unterteilt. - Flüssigkeitsvorratsbehälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel (
2 ) entweder als ein im Wesentlichen vertikal im Belüftungsraum (3 ) bewegbarer Faltenbalg oder als ein Kolben ausgeführt ist. - Flüssigkeitsvorratsbehälter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Faltenbalg entlang seinem Außenumfang entweder unmittelbar im Deckel (
6 ) oder im Gehäuse (1 ) fixiert ist. - Flüssigkeitsvorratsbehälter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Faltenbalg als ein eigenständig handhabbares sowie funktionsfähig vorprüfbares Bauteil ausgeführt ist, das entlang seinem Außenumfang gas- sowie flüssigkeitsundurchlässig entweder unmittelbar im Deckel (
6 ) oder im Gehäuse (1 ) fixiert ist. - Flüssigkeitsvorratsbehälter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben entlang seinem Außenumfang entweder im Gehäuse (
1 ) oder im Deckel (6 ) gas- sowie flüssigkeitsundurchlässig gleitbeweglich geführt ist. - Flüssigkeitsvorratsbehälter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel (
2 ) mit einer gasdurchlässigen Membran (9 ) versehen ist, die einen Gasaustausch zwischen beiden Kammern (7 ,8 ) herstellt. - Flüssigkeitsvorratsbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Belüftungskanal (
4 ) zur Vermeidung eines zeitlich verzögerten Gasaustauschs zwischen der Außenatmosphäre und dem Belüftungsraum (3 ) während der schnellen Flüssigkeitsentnahme einen strömungsoptimierten, drosselfreien Querschnitt aufweist. - Flüssigkeitsvorratsbehälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Membran (
9 ) zur Vermeidung eines zeitlich verzögerten Gasaustauschs zwischen den beiden Kammern (7 ,8 ) einen strömungsoptimierten, an die Größe des Mittels (2 ) angepassten Querschnitt aufweist. - Flüssigkeitsvorratsbehälter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der maximale Querschnitt der Membran (
9 ) durch den Querschnitt des druckkompensierenden Mittels (2 ) begrenzt ist.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
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Family
ID=56552065
Family Applications (1)
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Citations (3)
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---|---|---|---|---|
DE1480331A1 (de) * | 1965-05-28 | 1969-10-09 | Teves Gmbh Alfred | Ausgleichsbehaelter hydraulischer Bremsanlagen,insbesondere fuer Kraftfahrzeuge |
DE3627694C2 (de) | 1986-08-14 | 1999-01-28 | Teves Gmbh Alfred | Bremsflüssigkeitsbehälter für eine hydraulische Zweikreis-Bremsanlage |
DE10038982A1 (de) * | 1999-08-16 | 2001-03-01 | Luk Lamellen & Kupplungsbau | Flüssigkeitsbehälter |
-
2015
- 2015-02-17 DE DE102015202813.5A patent/DE102015202813A1/de active Pending
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE10038982A1 (de) * | 1999-08-16 | 2001-03-01 | Luk Lamellen & Kupplungsbau | Flüssigkeitsbehälter |
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