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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bedrucken und Strahlungsbehandeln einer gekrümmten Oberfläche eines Objekts mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.
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Beim Bedrucken von dreidimensionalen Objekten kann es erforderlich sein, den Aufdruck auf der Oberfläche zu trocknen und/oder zu härten. Hierzu kann ein Trockner entlang des Objekts geführt werden. Die Zeitspanne zwischen Bedrucken und Trocknen/Härten darf nicht zu kurz (die Farbe muss Zeit zum Spreiten haben) und nicht zu lang (die Farbe darf nicht zu sehr verlaufen) gewählt werden. Werden eine Einheit zum Bedrucken und eine Einheit zum Trocknen/Härten gemeinsam bei gegebener Arbeitsgeschwindigkeit geführt, so resultiert aus der optimalen Zeitspanne ein optimaler Abstand zwischen den Einheiten. Ist dieser optimale Abstand gering, so kann das Problem auftreten, dass bei Einsatz eines Strahlungstrockners/-härters gestreute Strahlung den Abstand überbrückt und die Einheit zum Bedrucken erreicht. Dort kann die Strahlung zu unerwünschtem Trocknen/Härten von Farbe führen. Dies kann im schlimmsten Fall zu einer Beschädigung der Einheit zum Bedrucken führen.
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Beim gemeinsamen Führen einer Einheit zum Bedrucken und einer Einheit zum Trocknen/Härten muss zudem darauf geachtet werden, dass keine der beiden Einheiten mit der Oberfläche des Objekts kollidiert. Ein zu großer Abstand der beiden Einheiten erschwert dabei die Kollisionsvermeidung.
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Die
EP 1 579 995 A1 offenbart ein starres Gehäuse für UV-Lichtquellen. Eine Wand des Gehäuses befindet sich zwischen den Lichtquellen und einem Tintenstrahl-Druckkopf mit Düsen. Diese Wand soll weitgehend verhindern, dass reflektierte UV-Strahlung zum Druckkopf gelangt und Tinte im Bereich der Düsen härtet. Die Lichtquellen, das Gehäuse und der Druckkopf befinden sich fest nebeneinander angeordnet auf einem verfahrbaren Schlitten, welcher sich entlang eines zu bedruckenden Papiers bewegt. Das Papier weist in der Bewegungsrichtung des Schlittens keine Krümmung auf. Der Schlitten bewegt sich daher in konstantem Abstand zum Papier geradlinig hin- und her. Probleme, welche auf das Bedrucken gekrümmter Oberflächen zurückzuführen sind, werden daher nicht berührt.
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Auch aus der
EP 1 784 262 A1 ist eine Vorrichtung zum Bedrucken bekannt. Die Vorrichtung umfasst Köpfe zum Ausstoßen von Flüssigkeit und hierzu benachbarte UV-Lichtquellen zum Polymerisieren der Flüssigkeit. Die Köpfe und die Lichtquellen sind gemeinsam an einem Gestell angeordnet, welches eine Bewegung entlang des zu bedruckenden Objekts erlaubt. Das Objekt kann z.B. ein Flugzeug bzw. dessen Außenfläche sein. Es ist erwähnt, dass die Lichtquelle einen so genannten „Shutter“ umfassen kann. Dieser dient dazu, die Emission von UV-Strahlung und den Polymerisationsprozess zu unterbrechen. Eine solche Unterbrechung kann erkennbar nur dann ohne Probleme durchführt werden, wenn gleichzeitig auch das Bedrucken unterbrochen ist. Shutter und Köpfe werden daher nie gleichzeitig aktiv sein.
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Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Vorrichtung zum Bedrucken und Strahlungsbehandeln einer gekrümmten Oberfläche eines Objekts zu schaffen, welche die gekrümmte Oberfläche problemlos bedruckt und während des Bedruckens problemlos mit Strahlung behandelt. Insbesondere sollen Probleme, welche auf Streustrahlung zurückzuführen sind, während des Bedruckens effektiv reduziert oder vermieden werden.
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Eine erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe stellt eine Vorrichtung mit den Merkmalen von Hauptanspruch 1 dar.
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Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Bedrucken und Strahlungsbehandeln einer gekrümmten Oberfläche eines Objekts, mit einer Druckeinheit, einer Strahlungseinheit, und einer Bewegungseinheit, entweder zum Bewegen der Druckeinheit und der Strahlungseinheit in einem Arbeitsabstand entlang der Oberfläche oder zum Bewegen des Objekts in einem Arbeitsabstand entlang der Druckeinheit und der Strahlungseinheit, zeichnet sich dadurch aus, dass eine Abschirmeinheit vorgesehen ist, welche relativ zur Druckeinheit und/oder relativ zur Strahlungseinheit und während des Bedruckens verstellbar und/oder verformbar ist.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht es mit Vorteil, eine gekrümmte Oberfläche problemlos zu bedrucken und während des Bedruckens problemlos mit Strahlung zu behandeln, sowie insbesondere Probleme, welche auf Streustrahlung zurückzuführen sind, während des Bedruckens effektiv zu reduzieren oder zu vermeiden.
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Durch die erfindungsgemäß ausgestaltete und betätigte Abschirmung kann erreicht werden, dass keine störende Streustrahlung von der Objektoberfläche zur Druckeinheit gelangt. Insbesondere beim Einsatz von Tintenstrahl-Druckköpfen für UV-Tinte ist es wichtig, dies zu verhindern, denn nicht abgeschirmte Streustrahlung (also indirekte Strahlung, aber auch direkte Strahlung) kann UV-Tinte im Bereich der Düsen härten. Hierdurch können die Düsen irreversibel verstopfen und beschädigt werden.
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Außerdem können lange Druckbahnen ohne Unterbrechung gedruckt und gleichzeitig behandelt werden. Unterbrechungen werden vermieden und die Produktivität wird gesteigert. Die Zahl der Bahnanschlüsse kann dadurch verringert werden. Hierdurch steigt die Qualität des Druckbildes.
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Es kann auch vorgesehen sein, mehrere Druckeinheiten und eine Strahlungseinheit gemeinsam zu bewegen. Dabei können die mehreren Druckeinheiten durch eine einzige Abschirmeinheit für Strahlung geschützt werden. Die Abschirmeinheit ist dann bevorzugt zwischen der Strahlungseinheit und der dieser benachbart angeordneten Druckeinheit angeordnet.
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Außerdem kann vorgesehen sein, dass Druckeinheiten und Strahlungseinheiten (zum so genannten Pinnen der Druckflüssigkeit) abwechselnd aufeinander folgend angeordnet sind und zwischen jeweils zwei dieser Einheiten eine Abschirmeinheit angeordnet ist.
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Weiterhin ist es möglich, die Strahlungseinheit separat zu bewegen, z.B. mittels eines eigenen Roboters. Die Abschirmeinheit kann dann entweder mit der Druckeinheit oder der Strahlungseinheit mitbewegt werden. Alternativ besitzt jede Einheit eine eigene Abschirmeinheit.
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Vorteilhafte und daher bevorzugte Weiterbildungen dieser Erfindung ergeben sich aus den zugehörigen Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung und den zugehörigen Zeichnungen.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Druckeinheit ein Tintenstahl-Druckkopf und die Strahlungseinheit ein Infrarot-Trockner, ein Ultraviolett-Trockner oder ein Heißlufttrockner ist.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann sich dadurch auszeichnen, dass wenigstens ein Aktor, insbesondere ein Linearantrieb, zum Verstellen und/oder zum Verformen der Abschirmeinheit vorgesehen ist.
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Alternativ kann vorgesehen sein, dass anstelle des aktiven Bewegens/Verformens der Abschirmeinheit eine passive Lösung gewählt wird. Hierzu kann anstelle des Aktors eine Komponente vorgesehen sein, die die Objektoberfläche während der Relativbewegung mechanisch abtastet und die Abschirmeinheit entsprechend mit bewegt/verformt.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Druckeinheit und die Strahlungseinheit benachbart zueinander angeordnet sind und zwischen einander einen Spalt bilden, in dem die Abschirmeinheit derart verstellbar und/oder verformbar angeordnet ist, dass diese aus dem Spalt zumindest teilweise heraus und wieder hinein bewegbar und/oder verformbar ist. Der Spalt ist bevorzugt nur wenige Zentimeter breit, besonders bevorzugt nur etwa einen Zentimeter breit.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann sich dadurch auszeichnen, dass eine Steuereinheit vorgesehen ist, welche während des Bewegens der Druckeinheit und der Strahlungseinheit oder während des Bewegens des Objekts den Aktor derart ansteuert, dass der Arbeitsabstand zwischen Abschirmeinheit und Oberfläche des Objekts – durch ein Verstellen und/oder Verformen der Abschirmeinheit – innerhalb eines vorgegebenen Arbeitsbereichs bleibt.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Druckeinheit, die Strahlungseinheit und die Abschirmeinheit an der Bewegungseinheit angeordnet sind. Die Druckeinheit und die Strahlungseinheit sind bevorzugt fest, d.h. unbeweglich an der Bewegungseinheit angeordnet.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Bewegungseinheit ein Gelenkarm-Roboter mit einer Anzahl von Freiheitsgraden von 3, 4, 5, 6 oder 7 oder ein Roboter mit mehreren Linearachsen und Rotationsachsen ist.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Abschirmeinheit mehrere Platten umfasst, von denen mindestens eine im Spalt und jeweils mindestens eine seitlich der Druckeinheit und/oder der Strahlungseinheit angeordnet ist.
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Die Erfindung als solche sowie konstruktiv und/oder funktionell vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung werden nachfolgend unter Bezug auf die zugehörigen Zeichnungen anhand wenigstens eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher beschrieben. In den Zeichnungen sind einander entsprechende Elemente mit jeweils denselben Bezugszeichen versehen.
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Die Zeichnungen zeigen:
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1a Eine (schematische) Draufsicht eines bevorzugten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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1b Eine (schematische) Draufsicht eines weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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2a Eine (schematische) Seitenansicht des bevorzugten Ausführungsbeispiels aus 1a beim Bedrucken einer konkaven Oberfläche;
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2b Eine (schematische) Seitenansicht des bevorzugten Ausführungsbeispiels aus 1a beim Bedrucken einer konvexen Oberfläche;
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3a Eine (schematische) Vorderansicht des bevorzugten Ausführungsbeispiels aus 1a;
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3b Eine (schematische) Vorderansicht einer Variante des bevorzugten Ausführungsbeispiels aus 1a;
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3c Eine (schematische) Vorderansicht eines weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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3d Eine (schematische) Vorderansicht eines weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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3e Eine (schematische) Vorderansicht eines weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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1a zeigt eine (schematische) Draufsicht eines bevorzugten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. Diese umfasst eine Druckeinheit 1, welche bevorzugt ein Tintenstrahl-Druckkopf mit einer Reihe oder mehreren Reihen von Düsen 2 ist. Es ist auch möglich, mehrere solcher Druckköpfe kompakt hintereinander anzuordnen, z. B. zum Drucken mehrerer Farben (CMYK). Die Düsen stoßen Tinte 10, bevorzugt UV-Tinte aus. Ferner umfasst die Vorrichtung eine Strahlungseinheit 3, welche bevorzugt ein Trockner und besonders bevorzugt ein UV-Trockner ist. Als UV-Trockner kann der Trockner eine oder mehrere UV-Lampe/-n oder mehrere UV-LEDs aufweisen. Die LEDs können ähnlich wie die Düsen in lateraler Richtung bzgl. einer Bewegungsrichtung 12 nebeneinander in einer Reihe angeordnet sein. Das zu bedruckende Objekt 8‘ kann insbesondere ein (Land-, Luft-, See- oder Raum-)Fahrzeug oder dessen Außen- oder Innenwand, z.B. ein Karosserieteil o.ä. sein. Ebenso können kleinere Objekte wie Bälle, Koffer, Taschen oder Helme bedruckt werden.
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Die Vorrichtung umfasst zudem eine Bewegungseinheit 11, bevorzugt ein Gelenkarm-Roboter, welche die Vorrichtung in der (lokalen) Bewegungsrichtung 12 entlang der gekrümmten Oberfläche 8 des Objekts 8‘ (vgl. 2a, 2b) auf einem gekrümmten Pfad bewegt. Die Bewegung erfolgt in einem Arbeitsabstand A, A‘ zur Objektoberfläche 8. Der Arbeitsabstand A der Druckeinheit 1 kann vom Arbeitsabstand A‘ der Strahlungseinheit 3 verschieden sein. Beide Arbeitsabstände sind während der Bewegung veränderlich, werden jedoch (steuerungs- oder regelungstechnisch) innerhalb eines jeweils vorgegebenen Arbeitsbereichs gehalten. Es soll dadurch verhindert werden, dass es zu einer Kollision der Vorrichtung mit dem Objekt kommt oder dass der Abstand zu groß wird und dadurch das Druckergebnis leidet. Insofern sind die Arbeitsabstände A und A‘ als mittlere Abstände zu verstehen (z.B. Mittelung über die Bewegung entlang eines Pfads oder über den gesamten Druckvorgang). Zudem können auch die einzelnen Düsen 2 oder LEDs unterschiedliche Abstände zur Objektoberfläche haben, z.B. wenn die Oberfläche eine Krümmung in lateraler Richtung aufweist. Der mittlere Abstand kann daher z.B. auf eine bestimmte Düse oder LED am Rand oder in der Mitte der Druckeinheit bzw. Strahlungseinheit bezogen werden.
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Die Ansteuerung der Bewegungseinheit
11 kann über eine (nicht dargestellte) Steuereinheit erfolgen, welcher gespeicherte oder gemessene 3D-Daten der Oberfläche
8 oder darauf beruhende Steuerdaten zur Verfügung stehen. Aus diesen Daten kann rechnergestützt der Pfad für die Druckeinheit und auch für die Strahlungseinheit berechnet werden, z.B. entsprechend der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2013 014 444 . Ausgehend von der Kenntnis dieses Pfades kann wiederum rechnergestützt die optimale lokale, d. h. ortsabhängige, Positionierung und/oder Form der Abschirmeinheit
4 berechnet werden. Ähnlich wie in der
DE 10 2013 014 444 können Polynome oder Polynomzüge (so genannte Splines) verwendet werden, um die Abfolge lokaler Positionierungen und/oder Formen der Abschirmeinheit bzw. von ausgewählten Punkten der Abschirmeinheit zu beschreiben.
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Die Druckeinheit 1 stößt während der Bewegung Druckfarbe, Lack, Primer oder bevorzugt Tinte 10 (oder auch Kleber) in Richtung Objektoberfläche 8 aus. Der Ausstoß erfolgt als Flüssigkeit-Strahl oder bevorzugt als Flüssigkeit-Tröpfchen. Die Strahlungseinheit 3 erzeugt während der Bewegung elektromagnetische Strahlung 9, bevorzugt im UV-Bereich, oder Partikel-Strahlung 9, bevorzugt Heißluft, und diese Strahlung trifft ebenfalls auf die Objektoberfläche. Die Objektoberfläche wird folglich während der Bewegung sowohl bedruckt als auch strahlungsbehandelt, bevorzugt gehärtet und/oder getrocknet. Die Strahlungsbehandlung erfolgt bevorzugt nur an Stellen der Oberfläche, an denen sich ein Aufdruck befindet.
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Zwischen der Druckeinheit 1 und der Strahlungseinheit 3, bzw. in einem Spalt 4‘ zwischen den beiden Einheiten, ist an der Vorrichtung eine Abschirmeinheit 4 angeordnet. Aus einem Vergleich mit z.B. 2a wird erkennbar, dass die Abschirmeinheit bevorzugt eine starre Platte, besonders bevorzugt ein Blech ist. Alternativ kann die Abschirmeinheit auf eine Art flexible Jalousie oder flexibles Rollo sein, ggf. metallisch beschichtet. Die Abschirmeinheit deckt bevorzugt den gesamten Bereich zwischen der Druckeinheit und der Strahlungseinheit ab. Zudem ragt die Abschirmeinheit bevorzugt noch etwas (etwa 5 bis 10%) über diesen Bereich hinaus. An der dem Objekt zugewandten Kante 14 kann die Abschirmeinheit abgekantet sein oder eine Wulst oder einen T-förmigen Abschluss besitzen. Hierdurch kann die Wirkung der Abschirmung zusätzlich verbessert werden.
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Die Abschirmeinheit 4 ist beweglich angeordnet. Zum Bewegen der Abschirmeinheit sind an der Vorrichtung ein Aktor 5 und eine Übertragungseinheit 6 vorgesehen. Der Aktor ist bevorzugt ein elektrischer Drehfeldmotor oder ein Linearmotor, alternativ ein pneumatischer Motor o.ä. Die Übertragungseinheit ist bevorzugt lediglich eine Stange, alternativ eine Mechanik umfassend Hebel, Gelenke, Führungen etc. oder ggf. ein zweckdienliches Getriebe. Die Übertragungseinheit erlaubt das Bewegen bzw. Verstellen der Abschirmeinheit relativ zur Druckeinheit und zur Strahlungseinheit. Im gezeigten Ausführungsbeispiel wird die Abschirmeinheit (je nach Verlauf der Objektoberfläche 8) im Spalt 4‘ hin- und herbewegt. Dabei wird die Abschirmeinheit teilweise in den Spalt bewegt und teilweise aus dem Spalt heraus bewegt (vergleiche auch 2a und 2b).
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Die verstellbare (oder alternativ: verformbare) Abschirmeinheit 4 erlaubt es, den Abstand B der Abschirmeinheit 4 zur Objektoberfläche 8 während des Bewegens der Vorrichtung entlang des Objekts 8‘ in einem vorgegebenen Bereich im Wesentlichen konstant zu halten. Auf diese Weise kann der Abstand gering oder gar minimal (unter Kollisionsvermeidung) gehalten werden, bevorzugt in der Größenordnung von etwa einem Millimeter. Dies wiederum dient der Abschirmung der Druckeinheit 1 vor schädlicher(Streu-)Strahlung 9 der Strahlungseinheit. Die Vorrichtung weist hierzu eine Steuereinheit 13 auf. Diese steuert den Aktor 5 während des Bewegens der Vorrichtung derart an, dass ein (mittlerer) Arbeitsabstand B der Abschirmeinheit zwischen Abschirmeinheit und Objektoberfläche 8 innerhalb eines vorgegebenen Arbeitsbereichs bleibt. Alternativ kann auch ein (nicht dargestellter) Sensor an der Vorrichtung vorgesehen sein, der den Ist-Abstand der Abschirmeinheit zur Objektoberfläche erfasst. Die Steuereinheit (in diesem Fall eine Regeleinheit) vergleicht dann in bekannter Weise den Ist-Wert mit einem vorgegebenen Soll-Wert und erzeugt bei Abweichung entsprechende Regelsignale für den Aktor zur Abstandskorrektur. Die Signale können Steuersignale für die Bewegung/Verformung der Abschirmeinheit korrigieren oder gar ersetzen.
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1b zeigt eine (schematische) Draufsicht eines weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. Diese Ausführungsform weist als Abschirmeinheit 4 nicht nur eine, sondern drei Platten o.ä. auf. Zwei davon sind nicht im Spalt 4‘, sondern seitlich der Druckeinheit 1 beweglich angeordnet. Alternativ können die beiden Platten auch seitlich der Strahlungseinheit 3 beweglich angeordnet sein. Denkbar wäre auch noch eine vierte Platte, welche die jeweilige Einheit auf der verbleibenden vierten Seite abschirmt. Jede Platte kann bevorzugt einen eigenen Aktor aufweisen und die Bewegungen der Platten können separat gesteuert bzw. geregelt werden. Alternativ werden alle Platten gemeinsam bevorzugt von einem Aktor bewegt.
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2a und 2b zeigen jeweils eine (schematische) Seitenansicht des bevorzugten Ausführungsbeispiels aus 1a beim Bedrucken einer konkaven bzw. konvexen Oberfläche. Es ist erkennbar, dass die Vorrichtung eine Trageinheit 7 aufweist, an welcher die Druckeinheit 1 und die Strahlungseinheit 3 angeordnet sind. Bevorzugt ist die Trageinheit an der Bewegungseinheit 11 angeordnet. Auch der Aktor 5 ist bevorzugt an der Trageinheit 7 angeordnet, alternativ an einer der Einheiten 1 oder 3.
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Beim Bedrucken einer konkaven Oberfläche 8 fährt die Abschirmeinheit 4 erkennbar weiter aus, als beim Bedrucken einer konvexen Oberfläche. Der Arbeitsabstand B bleibt jedoch während der Bewegung der Vorrichtung im Wesentlichen konstant. Es ist erkennbar, dass in beiden Fällen in vorteilhafter Weise keine (oder nur unvermeidbar wenig) Streustrahlung der Strahlung 9 von der Objektoberfläche 8 zur Druckeinheit 1 gelangt.
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Eine beliebig geformte Objektoberfläche 8 wird benachbart zum Pfad der Vorrichtung sowohl konkave als auch konvexe Abschnitte aufweisen. Insofern wird die Abschirmeinheit 4 während des Bewegens der Vorrichtung entlang des Pfads wiederholt ein- und ausgefahren werden. Mit anderen Worten: die Abschirmeinheit folgt (im Arbeitsabstand) der Kontur bzw. dem Verlauf der Objektoberfläche und schirmt die Druckeinheit 1 dabei effektiv vor Streustrahlung ab. Die Abschirmeinheit gleicht Abstandskorrekturen der Druckeinheit 1 und der Strahlungseinheit 3 (z. B. zur Kollisionsvermeidung) aus.
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3a und 3b zeigen jeweils eine (schematische) Vorderansicht des bevorzugten Ausführungsbeispiels aus 1a. In 3a umfasst die Vorrichtung nur einen Aktor 5. Dieser bewegt die Abschirmeinheit 4 nach unten oder oben (bzw. hin zu/weg von der Objektoberfläche 8). In 3b dagegen sind in einer Variante wenigstens zwei Aktoren 5 vorgesehen. Diese erlauben nicht nur die Auf- und Ab-Bewegung, sondern auch ein Verschwenken bzw. Kippen der Abschirmeinheit 4. Auf diese Weise kann die untere Kante 14 der Abschirmeinheit entsprechend der lokalen lateralen Neigung der Objektoberfläche 8 geneigt werden. Mit anderen Worten: die Winkelstellung der Abschirmeinheit bzw. deren Kante kann optimal gewählt werden. Hierdurch wird eine verbesserte Wirkung der Abschirmung erzielt. Die Aktoren oder die Übertragungseinheiten 6 können gelenkig mit der Abschirmeinheit verbunden sein.
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Die Ausführungsformen der 3b bis 3e weisen mehrere Freiheitsgrade hinsichtlich des Bewegens/des Verformens der Abschirmeinheit 4 auf.
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3c, 3d und 3e zeigen jeweils eine (schematische) Vorderansicht eines weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. In 3c ist die Abschirmeinheit 4 verformbar und weist mehrere, insbesondere drei Aktoren 5 auf. Diese erlauben es, die Abschirmeinheit in ihrer Form, insbesondere ihre untere Kante 14, noch besser an die laterale Kontur der Objektoberfläche 8 anzupassen. Die Verformbarkeit kann z.B. durch eine Zweiteilung einer Platte vorgesehen sein, so dass die Teile gegeneinander verschoben und/oder verschwenkt werden können. Alternativ kann es vorgesehen sein, die Abschirmeinheit flexibel zu gestalten, z.B. durch Vorsehen zweier flexibler Schirme mit Rahmen und Bespannung, z.B. aus metallisiertem Stoff oder Gummi. Wieder alternativ kann die Abschirmeinheit auch aus einer Mehrzahl von (neben- oder hintereinander angeordneten) Lamellen bestehen, die gegeneinander bewegt und/oder geschwenkt werden können. Die 3d und 3c zeigen solche alternativen technischen Lösungen.
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Alternativ zu all den gezeigten Ausführungsbeispielen kann auch vorgesehen sein, dass nicht die Druckeinheit 1 und die Strahlungseinheit 3 bewegt werden, sondern das Objekt 8‘. Wichtig ist letztlich, dass zwischen den Einheiten 1, 3 und 4 und dem Objekt aktiv eine Relativbewegung erzeugt wird, so dass dessen Oberfläche 8 in Bahnen bedruckt und der Aufdruck behandelt werden kann. Diese Alternative eignet sich für kleine Objekte.
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Eine weitere Alternative sieht vor, dass die Abschirmeinheit 4 mechanisch durch Hebel o. ä. betätigt wird, die die Objekt-Oberfläche 8 während der Vorwärtsbewegung der Vorrichtung kontaktieren.
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Wiederum eine weitere Alternative sieht vor, dass die Abschirmeinheit 4 vor dem Beginn des Bedruckens in eine Abschirmposition bewegt und/oder verformt wird und während des Bedruckens in dieser Position bleibt. Diese Alternative eignet sich, wenn Objekte bedruckt werden, die z.B. einen festen Krümmungsverlauf haben, wie Flaschen oder Rohre.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Druckeinheit
- 2
- Düsen
- 3
- Strahlungseinheit
- 4
- Abschirmeinheit
- 4‘
- Spalt
- 5
- Aktor
- 6
- Übertragungseinheit
- 7
- Trageinheit
- 8
- Oberfläche
- 8‘
- Objekt
- 9
- Strahlung
- 10
- Tinte
- 11
- Bewegungseinheit
- 12
- Bewegungsrichtung
- 13
- Steuereinheit
- 14
- Kante
- A, A‘
- Arbeitsabstand
- B
- Arbeitsabstand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1579995 A1 [0004]
- EP 1784262 A1 [0005]
- DE 102013014444 [0037, 0037]