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Die Erfindung betrifft ein Cabriolet-Fahrzeug mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
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Ein derartiges Cabriolet-Fahrzeug ist aus der Druckschrift
DE 40 18 862 A1 bekannt und umfasst einen Fahrzeuginnenraum, in dem zwei Vordersitze, d. h. ein Fahrersitz und ein Beifahrersitz, und in einem Fondbereich eine Rückbank angeordnet sind. Das Fahrzeug ist mit einem Verdeck versehen, das zwischen einer den Fahrzeuginnenraum überspannenden Schließstellung und einer den Fahrzeuginnenraum nach oben freigebenden Ablagestellung verstellbar ist. Um in der Ablagestellung Luftverwirbelungen und Luftströmungen im Bereich des Fahrzeuginnenraums zu minimieren, ist das Fahrzeug mit einer Windschottanordnung versehen, die als Anströmelement eine Rollobahn aufweist, die zwischen einer aufgewickelten Staustellung und einer abgewickelten Anströmstellung verstellbar ist. In der Anströmstellung spannt die Rollobahn eine horizontale Anströmebene auf. Die Rollobahn ist im aufgewickelten Zustand von einem Gehäuse aufgenommen, das in Höhe einer Brüstungslinie des Fahrzeugs angeordnet ist und das bei Belegung der Rückbank durch Fahrzeuginsassen manuell aus dem Fahrzeuginnenraum entfernt werden muss.
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Aus der Druckschrift
DE 20 2005 009 889 U1 ist ein Cabriolet-Fahrzeug mit einem Windschott bekannt. Das Windschott, das aus einer Ruhestellung in eine aufrechte Gebrauchsstellung bewegbar ist, ist in einem Sitzelement einer Rückbank des Fahrzeugs angeordnet und kann nach einem Verschwenken des Sitzelements ausgezogen werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gemäß der einleitend genannten Gattung ausgebildetes Cabriolet-Fahrzeug mit einer Rückbank zu schaffen, das eine variabel nutzbare Windschottanordnung aufweist, welche auch eine variable Nutzung der Rückbank ermöglicht.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch das Cabriolet-Fahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Gemäß der Erfindung weist also ein Cabriolet-Fahrzeug eine Windschottanordnung auf, die mittels einer Ausstellmechanik mechanisch betätigbar ist und die durch eine Beladeeinrichtung eine flexible Nutzung der Rückbank zum Transport von Gegenständen ermöglicht, ohne dass die Windschottanordnung aus dem Innenraum des Fahrzeugs entfernt werden müsste. Wenn durch Betätigung der Beladeeinrichtung der Windschottanordnung eine Ladeöffnung ausgebildet ist, kann also die Rückbank beladen werden. Außerdem kann dann bei entsprechender Ausbildung der Rückbank selbige umgeklappt bzw. verstellt werden, um beispielsweise eine Durchladeöffnung zu einem heckseitigen Laderaum bzw. Kofferraum des Fahrzeugs auszubilden.
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Die erfindungsgemäß ausgelegte Windschottanordnung ist grundsätzlich bei jedem Cabriolet-Fahrzeug einsetzbar, das eine Rückbank aufweist. Die Rollobahn kann eine Breite in Fahrzeugquerrichtung haben, die der Breite der Rückbank entspricht. Die Rückbank kann durchgängig ausgebildet sein oder aus einzelnen Fondsitzen bestehen. Letztere können aneinander grenzen oder auch durch eine Mittelkonsole oder dergleichen voneinander getrennt sein.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Cabriolet-Fahrzeugs nach der Erfindung ist die Wickeleinrichtung in einem Windschottgehäuse angeordnet, das in der Staustellung den vorderen, bugseitigen Endbereich des Sitzabschnitts der Rückbank bildet. Das Windschottgehäuse, das eine Rollokassette darstellt, hat damit vorzugsweise einen Verlauf bzw. Form, die der Form der Rückbank angepasst ist. Zudem kann das Windschottgehäuse, das einen Schlitz für die Rollobahn aufweist, gepolstert ausgeführt sein, damit der Sitzkomfort für Fondinsassen des Fahrzeugs nicht beeinträchtigt ist.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Cabriolet-Fahrzeugs nach der Erfindung umfasst die Ausstellmechanik bezogen auf eine Fahrzeuglängsmittelebene beidseits jeweils zwei eine Viergelenkanordnung bildende Ausstelllenker, die jeweils fahrzeugfest schwenkbar gelagert sind und mit dem Windschottträger gelenkig verbunden sind, wobei die Viergelenkanordnungen bei ihrer Betätigung jeweils eine Aufspannlenkeranordnung betätigen, so dass sich die Rollobahn beim Verstellen des Windschottträgers aus der Absenkposition in die Hubposition zwangsgesteuert von der Wickeleinrichtung abwickelt, wobei die Aufspannlenkeranordnungen jeweils an die jeweilige Beladeeinrichtung angelenkt sind. Die Lagerung der beiden Ausstelllenker erfolgt beispielsweise an einem fahrzeugfesten Hauptlager der Windschottanordnung. An den Hauptlagern kann jeweils ein Antriebsmotor zur Betätigung einer der Ausstelllenker angeordnet sein. Die Kopplung zwischen dem betreffenden Ausstelllenker und einer Antriebswelle des Antriebsmotors kann über einen Antriebslenker erfolgen, der Bestandteil eines Vorgeleges sein kann.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung des Cabriolet-Fahrzeugs nach der Erfindung besteht darin, dass die beidseits angeordneten Aufspannlenkeranordnungen jeweils einen ersten Stelllenker, der einerseits an die Viergelenkanordnung angelenkt ist und andererseits mit einem Spannbügel verbunden ist, an den die Rollobahn mit ihrem der Wickeleinrichtung abgewandten Rand angebunden ist, und einen zweiten Stelllenker umfassen, der einerseits an den ersten Stelllenker und andererseits an die Beladeeinrichtung angelenkt ist.
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Eine konstruktiv einfach umzusetzende Ausführungsform des Cabriolet-Fahrzeugs nach der Erfindung besteht darin, dass die Beladeeinrichtung bezogen auf die vertikale Fahrzeuglängsmittelebene beidseits jeweils einen Beladelenker umfasst, der an den Windschottträger angelenkt ist und der mit dem jeweiligen zweiten Stelllenker verbunden ist, so dass der jeweilige erste Stelllenker in der Hubposition des Windschottträgers aus seiner der Anströmstellung zugeordneten Stellung in eine Beladestellung verschwenkbar ist, in der oberhalb der Rückbank die Ladeöffnung ausgebildet ist. Bei dieser Ausführungsform wird also der Windschottträger beidseits jeweils in Form des Beladelenkers mit einem Hebel versehen, der bei Bedarf abgeklappt werden kann, wodurch die aus den Stelllenkern gebildeten Aufspannlenkeranordnungen gegenüber den Ausstelllenkern verschwenkt werden können und die Rollobahn bei feststehenden, ausgestellten Ausstelllenkern aufgewickelt werden kann.
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Um zu verhindern, dass die Beladeeinrichtung bei Betätigung der Ausstellmechanik und in der Anströmstellung der Windschottanordnung in ungewollter Weise betätigt wird, beispielsweise durch die Kraft einer Wickelfeder der Wickeleinrichtung, nehmen die Beladelenker und ein jeweiliges Koppelelement des Windschottträgers in der Anströmstellung, d. h. im ausgezogenen Zustand der Rollobahn, eine Übertotpunktlage ein, die durch einen Anschlag definiert ist.
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Zweckmäßigerweise ist die Windschottanordnung des Cabriolet-Fahrzeugs nach der Erfindung so ausgelegt, dass die Übertotpunktlage in der Anströmstellung der Rollobahn gesichert ist. Dies erfolgt zweckmäßigerweise mittels einer Feder, die an den Beladelenker und den Windschottträger angebunden ist. Die Feder, die auch die Beladestellung sichern kann, ist beispielsweise als einfache Schraubenfeder ausgebildet, die einerseits an dem Beladelenker und andererseits an dem Windschottträger eingehängt ist.
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Zur Stabilisierung der Gesamtkonstruktion können die Beladelenker jeweils einen Führungsschlitz aufweisen, in dem ein jeweiliger Führungszapfen der Ausstellmechanik beim Verstellen des Windschottträgers zwischen der Anströmposition und der Hubposition geführt ist.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstands der Erfindung sind der Beschreibung, der Zeichnung und den Patentansprüchen entnehmbar.
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Ein Ausführungsbeispiel eines Cabriolet-Fahrzeugs nach der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch vereinfacht dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine perspektivische Draufsicht auf ein Cabriolet-Fahrzeug mit einer Windschottanordnung in deren Staustellung;
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2 eine 1 entsprechende Ansicht des Cabriolet-Fahrzeugs, jedoch in einer ersten Anströmstellung der Windschottanordnung;
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3 ebenfalls eine 1 entsprechende Ansicht des Cabriolet-Fahrzeugs, jedoch in einer zweiten Anströmstellung der Windschottanordnung;
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4 eine weitere perspektivische Ansicht des Cabriolet-Fahrzeugs in der Staustellung der Windschottanordnung;
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5 eine 4 entsprechende Ansicht des Cabriolet-Fahrzeugs, jedoch in der ersten Anströmstellung der Windschottanordnung;
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6 eine 4 entsprechende Ansicht des Cabriolet-Fahrzeugs, jedoch in der zweiten Anströmstellung der Windschottanordnung bei aktivierter Beladefunktion;
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7 eine Seitenansicht des Cabriolet-Fahrzeugs ohne seitliche Karosserie in der Staustellung der Windschottanordnung;
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8 eine 7 entsprechende Ansicht des Cabriolet-Fahrzeugs in der ersten Anströmstellung der Windschottanordnung;
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9 eine 7 entsprechende Ansicht des Cabriolet-Fahrzeugs, jedoch in der zweiten Anströmstellung der Windschottanordnung;
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10 eine perspektivische Ansicht einer Rückbank des Cabriolet-Fahrzeugs und der Windschottanordnung in deren Staustellung;
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11 eine 10 entsprechende Ansicht, jedoch in der ersten Anströmstellung der Windschottanordnung;
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12 ebenfalls eine 10 entsprechende Ansicht, jedoch in der zweiten Anströmstellung der Windschottanordnung;
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13 eine weitere perspektivische Ansicht der Rückbank und der Windschottanordnung in der zweiten Anströmstellung;
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14 eine 13 entsprechende Ansicht, jedoch in einer Zwischenstellung beim Aktivieren einer Beladefunktion;
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15 eine 13 entsprechende Ansicht in der Beladestellung der Windschottanordnung;
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16 eine vergrößerte Ansicht einer Lenkeranordnung der Windschottanordnung in deren Staustellung;
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17 eine 16 entsprechende Ansicht, jedoch ohne seitliches Koppelelement eines Windschottträgers;
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18 eine 17 entsprechende Ansicht der Windschottanordnung, jedoch in einer Zwischenstellung beim Ausstellen des Windschottträgers;
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19 eine 18 entsprechende Ansicht, jedoch bei ausgestelltem Windschottträger und in der zweiten Anströmstellung;
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20 eine 19 entsprechende Ansicht der Windschottanordnung beim Verstellen in eine Beladestellung;
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21 eine Seitenansicht der Windschottanordnung in deren Staustellung;
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22 eine 21 entsprechende Ansicht, jedoch beim Verstellen des Windschottträgers in die erste Anströmstellung;
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23 eine 21 entsprechende Ansicht der Windschottanordnung in deren erster Anströmstellung;
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24 eine ebenfalls 21 entsprechende Ansicht der Windschottanordnung beim Verstellen in die zweite Anströmstellung;
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25 ebenfalls eine 21 entsprechende Ansicht der Windschottanordnung, jedoch in deren zweiter Anströmstellung;
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26 eine 25 entsprechende Seitenansicht der Windschottanordnung beim Verstellen aus der zweiten Anströmstellung in die Beladestellung; und
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27 eine 26 entsprechende Seitenansicht der Windschottanordnung, jedoch in der Beladestellung.
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Anhand der 1 bis 27 ist ein Cabriolet-Fahrzeug 10 dargestellt, das mit einem nicht näher dargestellten Faltverdeck versehen ist, das zwischen einer einen Fahrzeuginnenraum 12 überspannenden Schließstellung und einer den Fahrzeuginnenraum 12 nach oben freigebenden Ablagestellung verstellbar ist, in der es von einem heckseitigen Verdeckablagekasten aufgenommen ist, welcher mittels eines Verdeckkastendeckels 14 verschließbar ist. Das Cabriolet-Fahrzeug ist als so genannter Viersitzer ausgebildet und umfasst neben einem Fahrersitz und einem Beifahrersitz eine Rückbank 16, welche mit einer Rückenlehne 18 und einem Sitzabschnitt 20 versehen ist.
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Um im Fahrbetrieb bei geöffnetem Faltverdeck etwaige störende Luftströmungen und Turbulenzen in dem Fahrzeuginnenraum 12 zu verringern, weist das Cabriolet-Fahrzeug 10 heckseitig von dem Fahrersitz und dem Beifahrersitz eine sich in Fahrzeugquerrichtung erstreckende Windschottanordnung 22 auf, welche zwischen einer abgesenkten Staustellung (7), einer ersten Anströmstellung (8), einer zweiten Anströmstellung (9) und einer Beladestellung (15) verstellbar ist.
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Die Windschottanordnung 22 umfasst einen Windschottträger 24, der einen Windschottrahmen 26 bildet, welcher wiederum eine oberseitige Blende der Windschottanordnung 22 bildet und hinsichtlich seiner Formgebung an die Formgebung der Rückbank 16 angepasst ist. In der abgesenkten Staustellung der Windschottanordnung 22 begrenzt der Windschottrahmen 26 mit seinen bezogen auf eine vertikale Fahrzeuglängsmittelebene beidseits angeordneten, sich in Fahrzeuglängsrichtung erstreckenden Rahmenschenkeln 28 die Rückbank 16 seitlich und mit seinem die beiden Rahmenschenkel 28 miteinander verbindenden, sich in Fahrzeugquerrichtung erstreckenden Rahmenschenkel 30 den Sitzabschnitt 20 der Rückbank 16 am vorderen, bugseitigen Eckbereich. Der Rahmenschenkel 30 kann an seiner Außenseite eine Polsterung zur Erhöhung des Sitzkomforts für Fondinsassen des Cabriolet-Fahrzeugs 10 aufweisen.
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Der Rahmenschenkel 30 bildet ein Windschottgehäuse 32, das zwei jeweils eine Wickeleinrichtung darstellende Wickelwellen 34 und 36 für jeweils eine Rollobahn 38 bzw. 40 aufnimmt. Die in 10 gestrichelt dargestellten Wickelwellen 34 und 36 sind jeweils mittels einer Wickelfeder in Aufwickelrichtung der jeweiligen Rollobahn 38 bzw. 40 vorgespannt, so dass sich die jeweilige Rollobahn 38 bzw. 40 im freigegebenen Zustand selbsttätig auf die betreffende Wickelwelle 34 bzw. 36 aufwickelt. Die Rollobahn 40 stellt ein Horizontalanströmelement der Windschottanordnung 22 dar, das in seiner Anströmstellung eine im Wesentlichen horizontale Anströmebene aufspannt (vgl. 11). Die Rollobahn 38 stellt ein Vertikalanströmelement der Windschottanordnung 22 dar, das in seiner Anströmstellung eine vertikale, sich in Fahrzeugquerrichtung erstreckende Anströmebene aufspannt (vgl. 12).
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Der Windschottträger 24 weist im Bereich der Rahmenschenkel 28 jeweils ein Koppelelement 42 auf, an das über entsprechende Gelenkpunkte zwei Ausstelllenker 44 und 46 angelenkt sind, welche Bestandteil einer Ausstellmechanik für den Windschottträger 24 sind und mit ihren dem Koppelelement 42 abgewandten Enden schwenkbar an einem jeweiligen fahrzeugfesten Hauptlager 48 angelenkt sind. An den Hauptlagern 48 ist jeweils ein als Elektromotor ausgebildeter Antriebsmotor 50 befestigt, welcher über eine Koppellenkeranordnung 52 einen Fortsatz 54 des Ausstelllenkers 46 antreibt.
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Die Ausstelllenker 44 und 46 sind Bestandteil einer Ausstellmechanik für den Windschottträger 24, die bezüglich einer vertikalen Fahrzeuglängsmittelebene spiegelsymmetrisch ausgebildet ist, weshalb die Windschottanordnung 22 nachfolgend der Übersichtlichkeit halber nur anhand des bezogen auf die Vorwärtsfahrtrichtung des betreffenden Fahrzeugs links angeordneten Teils der Ausstellmechanik beschrieben wird. Der bezogen auf die Vorwärtsfahrtrichtung des Fahrzeugs rechts angeordnete Teil der Ausstellmechanik ergibt sich in entsprechender Weise.
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Der Ausstelllenker 44 weist in einem mittleren zwischen dem Hauptlager 48 und dem Windschottträger 24 angeordneten Abschnitt einen Gelenkpunkt 56 auf, über den ein erster Stelllenker 58 angelenkt ist, der an seinem dem Gelenkpunkt 56 abgewandten Ende mit einem sich in Fahrzeugquerrichtung erstreckenden Spannbügel 60 versehen ist, der die beidseits angeordneten, ersten Stelllenker 58 miteinander verbindet. An dem Spannbügel 60 ist ein dem Windschottgehäuse 32 abgewandter Rand der Rollobahn 40 fixiert. An dem Stelllenker 58 ist ein weiterer Gelenkpunkt 62 ausgebildet, über welchen ein zweiter Stelllenker 64 mit dem ersten Stelllenker 58 verbunden ist, der über einen Gelenkpunkt 66 mit einem Beladelenker 68 verbunden ist, der dem Windschottträger 24 zugeordnet ist. Die Stelllenker 58 und 64 bilden eine Aufspannlenkeranordnung für die Rollobahn 40 bzw. das Horizontalanströmelement, die mit der Ausstellmechanik für den Windschottträger 24 gekoppelt ist.
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Die als Vertikalanströmelement ausgebildete Rollobahn 38 ist an ihrem der Wickelwelle 34 abgewandten Rand mit einem Querschenkel 70 eines Ausstellbügels 72 verbunden, der bezogen auf die vertikale Fahrzeuglängsmittelebene beidseits jeweils einen Ausstellarm 74 aufweist, dessen dem Querschenkel abgewandtes Ende schwenkbar an einem Schlitten 76 gelagert ist. Der Schlitten 76 ist in einer Führungsschiene 78 verschiebbar geführt, welche sich in Fahrzeuglängsrichtung erstreckt und an dem Windschottträger 24 im Bereich des jeweiligen Rahmenschenkels 28 angeordnet ist. An den Ausstellarm 74 ist in einem Mittelabschnitt über einen Gelenkpunkt 80 ein Stützlenker 82 angelenkt, der mit seinem dem Gelenkpunkt 80 abgewandten Ende schwenkbar an dem Windschottträger 24 gelagert ist und ein Zahnrad 84 trägt, das mit einer Schnecke 86 in Eingriff steht, die von einer Antriebswelle 88 eines jeweiligen Verstellmotors 90 angetrieben ist. Eine Betätigung des Verstellmotors 90 führt also zu einem Verschwenken des Stützlenkers 82 und damit zu einem Aufstellen des verschiebbar in der Führungsschiene 78 geführten Ausstellbügels 72. Damit wird die Rollobahn 38 von ihrer Wickelwelle 34 abgewickelt oder beim Reversieren des Verstellmotors 90 auf ihre Wickelwelle 34 aufgewickelt.
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Die Windschottanordnung 22 ist zudem mit einer Beladefunktion ausgestattet, die es ermöglicht, durch manuelle Schnellbetätigung des Spannbügels 60 die Rollobahn 40 auf ihre Wickelwelle 36 aufzuwickeln und so einen Zugang zu der Rückbank 16 freizugeben, und zwar bei angehobenem bzw. ausgestelltem Windschottträger 24.
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Die Beladefunktion der Windschottanordnung 22 ist dadurch realisiert, dass der Windschottträger 24 beidseits jeweils den Beladelenker 68 aufweist, der in einem Gelenkpunkt 92 an das Koppelelement 42 angelenkt ist. In der Normalstellung, das heißt bei nicht aktivierter Beladefunktion nehmen das Koppelelement 42 und der Beladelenker 68 eine erste Übertotpunktlage zueinander ein, die mittels eines an dem Koppelelement 42 ausgebildeten Anschlags 94 definiert ist. Zur Sicherung der Übertotpunktlage des Koppelelements 42 und des Beladelenkers 68 dient eine als Zugfeder wirkende Schraubenfeder 96, die einerseits an dem Koppelelement 42 und andererseits an dem Beladelenker 68 eingehängt ist. Der Beladelenker 68 hat eine winkelige Grundform, wobei zwei Hauptschenkel des Beladelenkers einen stumpfen Winkel α von etwa 140° bis 160° aufspannen.
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In seinem an das Koppelelement 42 angelenkten Endbereich hat der Beladelenker 68 einen Führungsschlitz 98 mit bogenförmigem Verlauf und einem offenen Ende. In dem Führungsschlitz 98 ist ein Führungszapfen 100 geführt, der an dem Ausstelllenker 46 ausgeformt ist.
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Die vorstehend beschriebene Windschottanordnung 22 arbeitet in nachfolgend beschriebener Weise.
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Ausgehend von der in 7 dargestellten Staustellung, in der der Rahmenschenkel 30 des Windschottträgers 24 einen vorderen Eckbereich des Sitzabschnitts 20 der Rückbank 16 bildet, werden die beidseits an den Hauptlagern 48 angeordneten Antriebsmotoren 50 synchron betätigt, wodurch die Ausstelllenker 44 und 46 verschwenkt werden und der an diesen angeordnete Windschottträger 24 eine Hubbewegung ausführt. Gleichzeitig erfahren der Stelllenker 64 und der an dem Windschottträger 24 angeordnete Beladelenker 68 eine Streckbewegung zueinander, wodurch der Stelllenker 58, an den der Spannbügel 60 der Rollobahn 40 angebunden ist, von dem Windschottgehäuse 32 weggeschwenkt wird und die Rollobahn 40 von ihrer Wickelwelle 36 zur Ausbildung des Horizontalanströmelements abgewickelt wird. In der oberen Endstellung der Ausstelllenker 44 und 46 ist die erste, beispielsweise in 23 dargestellte Anströmstellung der Windschottanordnung 22 erreicht, in welcher nur das Horizontalanströmelement aktiviert ist. Sowohl in der abgesenkten Staustellung als auch während des Ausstellvorgangs nehmen das Koppelelement 42 und der Beladelenker 68 die oben genannte erste Übertotpunktlage zueinander ein, die fast einer Strecklage entspricht.
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Zum Verstellen der Windschottanordnung 22 in eine zweite Anströmstellung, in der auch die Rollobahn 38 als Vertikalanströmelement aktiviert ist, werden die beidseits angeordneten Verstellmotoren 90, die an dem Windschottträger 24 angeordnet sind, betätigt, wodurch der Ausstellbügel 72 durch Antrieb der Stützlenker 82 ausgestellt und die Rollobahn 38 von ihrer Wickelwelle 34 abgewickelt wird.
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Wenn nun ausgehend von der zweiten Anströmstellung oder auch von der ersten Anströmstellung ein Zugang für eine Beladung der Rückbank 16 geschaffen werden soll, kann auf den Spannbügel 60 ein in Richtung des Windschottgehäuses 32 gerichteter, manueller Druck ausgeübt werden, wodurch über den Stelllenker 64 der Beladelenker 68 um den Gelenkpunkt 92 gegen die Kraft der Feder 96 von dem Anschlag 94 weg über die Totpunktlage hinweg in eine zweite Übertotpunktlage geschwenkt wird, bis die in 27 dargestellte Beladestellung erreicht ist, in welcher die Rollobahn 40 zumindest weitgehend auf ihre Wickelwelle 36 aufgewickelt ist und die durch die Kraft der Feder 96 gehalten wird. Damit wird verhindert, dass der Spannbügel 60 während eines Beladevorgangs in ungewollter Weise in die so realisierte Beladeöffnung schwenkt. In der Beladestellung liegt der Führungszapfen 100 außerhalb des Führungsschlitzes 98.
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Das Verstellen der Windschottanordnung 22 zurück in die zweite Anströmstellung bzw. zurück in die erste Anströmstellung und in die Staustellung erfolgt in entsprechend umgekehrter Weise durch entsprechend reversierten Antrieb der Antriebsmotoren 50 und der Verstellmotoren 90.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Cabriolet-Fahrzeug
- 12
- Fahrzeuginnenraum
- 14
- Verdeckkastendeckel
- 16
- Rückbank
- 18
- Rückenlehne
- 20
- Sitzabschnitt
- 22
- Windschottanordnung
- 24
- Windschottträger
- 26
- Windschottrahmen
- 28
- Rahmenschenkel
- 30
- Rahmenschenkel
- 32
- Windschottgehäuse
- 34
- Wickelwelle
- 36
- Wickelwelle
- 38
- Rollobahn
- 40
- Rollobahn
- 42
- Koppelelement
- 44
- Ausstelllenker
- 46
- Ausstelllenker
- 48
- Hauptlager
- 50
- Antriebsmotor
- 52
- Koppellenkeranordnung
- 54
- Fortsatz
- 56
- Gelenkpunkt
- 58
- Stelllenker
- 60
- Spannbügel
- 62
- Gelenkpunkt
- 64
- Stelllenker
- 66
- Gelenkpunkt
- 68
- Beladelenker
- 70
- Querschenkel
- 72
- Ausstellbügel
- 74
- Ausstellarm
- 76
- Schlitten
- 78
- Führungsschiene
- 80
- Gelenkpunkt
- 82
- Stützlenker
- 84
- Zahnrad
- 86
- Schnecke
- 88
- Antriebswelle
- 90
- Verstellmotor
- 92
- Gelenkpunkt
- 94
- Anschlag
- 96
- Feder
- 98
- Führungsschlitz
- 100
- Führungszapfen