DE102015122211A1 - Werkzeug - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zum Andrücken einer Verstärkungsstruktur an eine gebogene Wand, aufweisend – einen Formgebungskörper, welcher sich entlang einer Längserstreckung erstreckt, – wobei der Formgebungskörper zumindest außenseitig aus einem quer zur Längserstreckung flexiblen Material ausgebildet ist, und – wobei der Formgebungskörper dazu ausgebildet ist, durch Kraftbeaufschlagung sich quer zur Längserstreckung zu verbiegen.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zur Positionierung und/oder Formgebung einer Verstärkungsstruktur an einer gekrümmten Struktur, ein zugehöriges Verfahren sowie eine zugehörige Verwendung.
- Verstärkungsstrukturen wie Spanten oder Stringer werden häufig im Leichtbau verwendet, um mit möglichst geringem Gewicht eine möglichst hohe mechanische Festigkeit oder Steifigkeit zu erzielen. Insbesondere werden sie zusammen mit Faserverbundwerkstoffen verwendet.
- Ein typisches Anwendungsgebiet ist der Flugzeugbau, wo es besonders auf die Erreichung einer erforderlichen Festigkeit mit möglichst geringem Gewicht ankommt, da bereits eine geringe Gewichtsreduzierung zu einer erheblichen Einsparung von Kraftstoff und damit von Betriebskosten führen kann.
- Stringer sind dabei typischerweise Längsversteifungen, welche die Steifigkeit von großen, flächigen Bauteilen erhöhen und deren Ausbeulen verhindern. Sie sind typischerweise parallel zu einer Längsachse eines Objekts wie beispielsweise eines Flugzeugs oder eines Schiffs ausgerichtet. Bei einem Schiff können sie beispielsweise parallel zum Kiel ausgerichtet sein.
- Spanten werden häufig zusammen mit Stringern verwendet und werden insbesondere rechtwinklig bzw. quer zu den Stringern ausgerichtet. Sie sind damit typischerweise auch quer zu einer Längsrichtung eines Objekts, beispielsweise also quer zum Kiel eines Schiffs.
- Es sei verstanden, dass Stringer auch als Längsspanten bezeichnet werden können.
- Zusammen ergeben Stringer und Spanten typischerweise ein Gerüst, welches eine Außenhaut eines Objekts wie beispielsweise einer Schiffs, eines Flugzeugs, einer Rakete oder eines Luftschiffs trägt.
- Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass die Erfindung nicht auf Stringer und Spanten eingeschränkt ist. Vielmehr kann sie auf beliebige Verstärkungsstrukturen angewendet werden, insbesondere sofern das erfindungsgemäße Werkzeug eingesetzt werden kann.
- Verstärkungsstrukturen werden typischerweise aufgebracht, nachdem eine Struktur wie beispielsweise eine spätere Flugzeugaußenhaut in eine Negativform eingebracht wurde, welche die Form der Struktur definiert. Typischerweise ist dabei eine Flugzeugaußenhaut nicht exakt kreisbogensegmentförmig ausgebildet, sondern weist zahlreiche unterschiedliche lokale Krümmungsradien auf. Außerdem werden bei einer Flugzeugaußenhaut typischerweise ein Vielzahl von Verstärkungsstrukturen verwendet, welche schon aufgrund der unterschiedlichen Querschnittsflächen eines Flugzeugrumpfes entlang einer Längsrichtung des Flugzeugs unterschiedliche Formen haben.
- Es ist im Stand der Technik bekannt, dass Verstärkungsstrukturen unter Verwendung speziell angepasster Werkzeuge angebracht werden. Dies bedeutet, dass die Werkzeuge für jeden speziellen Einbauort genau spezifiziert sein müssen. Sind beispielsweise unterschiedliche Krümmungsradien vorhanden, so muss für jeden Krümmungsradius ein eigenes Werkzeug vorhanden sein. Dies führt zu sehr hohen Kosten, da die Werkzeuge beschafft und gelagert werden müssen, was erhebliche Mengen an Kapital bindet und umfangreiche Lagerkapazitäten benötigt.
- Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, ein Werkzeug, ein Verfahren und eine Verwendung bereitzustellen, mit welchen eine alternative Positionierung und Formgebung von Verstärkungsstrukturen möglich ist, wobei beispielsweise der damit verbundene Aufwand verringert werden soll.
- Dies wird erfindungsgemäß durch ein Werkzeug, ein Verfahren und eine Verwendung erreicht. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind beispielsweise in den jeweiligen Unteransprüchen beansprucht.
- Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zur Positionierung und/oder Formgebung einer Verstärkungsstruktur an eine gekrümmte Struktur, aufweisend
- – einen Formgebungskörper, welcher sich entlang einer Längserstreckung erstreckt,
- – wobei der Formgebungskörper zumindest außenseitig aus einem quer zur Längserstreckung flexiblen Material ausgebildet ist, und
- – wobei der Formgebungskörper dazu ausgebildet ist, durch Kraftbeaufschlagung sich quer zur Längserstreckung zu verbiegen oder anzupassen.
- Ein Werkzeug mit einem solchen Formgebungskörper ist besonders flexibel einsetzbar, also insbesondere für unterschiedliche Konturen und Formen von Verstärkungsstrukturen und damit beispielsweise an unterschiedlichen Stellen der Außenhaut eines Flugzeugs. Beispielsweise kann der gleiche Formgebungskörper am Rumpf, an Rumpfteilen wie Türen, an Flügeln oder an Leitwerken eingesetzt werden. Speziell ist beispielsweise die Verwendung des gleichen Formgebungskörpers für alle unterschiedlichen Krümmungsradien möglich, welche bei einer typischen Flugzeugaußenhaut vorkommen, also von sehr kleinen Radien am Bug und am Heck bis zu sehr großen Radien im mittleren Bereich. Auch unterschiedliche Krümmungsradien an der gleichen Stelle können mittels des erfindungsgemäßen Werkzeugs problemlos verarbeitet werden.
- Damit entfällt die bislang notwendige, sehr kosten- und platzintensive Bevorratung speziell angepasster Werkezeuge. Die Gesamtkosten für die Herstellung gekrümmter Strukturen mit Verstärkungsstrukturen, beispielsweise Flugzeugaußenhäuten, werden damit erheblich verringert.
- Durch die Verbiegbarkeit bzw. Anpassbarkeit quer zur Längsrichtung ist insbesondere eine Kraftausübung quer zur Längsrichtung möglich. Dies erlaubt eine Verformung der Verstärkungsstruktur, und zwar insbesondere quer zur Längsrichtung der Verstärkungsstruktur. Bei typischen Verstärkungsstrukturen wie Spangen oder Stringern kann die Längsrichtung typischerweise einfach erkannt werden.
- Es sei darauf hingewiesen, dass unter einem Werkzeug im Sinne dieser Anmeldung insbesondere ein Element verstanden wird, welches dazu in der Lage ist, eine für die Verformung oder Verbiegung von Verstärkungsstrukturen wie Spanten oder Stringern, wie sie beim Bau von Verkehrsmitteln wie Flugzeugen, Schiffen oder Fahrzeugen verwendet werden, ausreichende Kraft zu erzeugen bzw. zu übertragen. Dies impliziert auch schon die beschreibende Bezeichnung „Formgebungskörper“, was insbesondere bedeutet dass dieser dazu in der Lage ist, einer solchen Verstärkungsstruktur eine Form zu verleihen bzw. deren Form zu ändern, sie beispielsweise zu verbiegen.
- Die gekrümmte Struktur kann beispielsweise zweidimensional gekrümmt sein, was insbesondere bedeuten kann, dass es eine Richtung gibt, entlang welcher sich jeweilige Krümmungen nicht ändern. Die Struktur kann jedoch insbesondere auch dreidimensional gekrümmt sein, was eine freie Formgebung erlaubt. Eine dreidimensional gekrümmte Struktur tritt beispielsweise bei typischen Außenwänden von Flugzeugen oder Schiffen auf, da sich ein Querschnitt einer solchen Außenwand üblicherweise vom Bug zum Heck zunächst erhöht und dann wieder verringert. Eine gekrümmte Struktur hat eine (oftmals gekrümmte) Fläche und dient z.B. als Abgrenzung, Wand, Außenwand oder ähnlichem.
- Gemäß einer Ausführung ist vorgesehen, dass der Formgebungskörper von einer flexiblen Außenhaut begrenzt wird. Dies kann eine besonders vorteilhafte Anpassbarkeit an eine zu bearbeitende Verstärkungsstruktur ergeben.
- Geschickter Weise ist vorgesehen, dass die flexible Außenhaut undehnbar ausgebildet ist. Damit kann das Volumen definiert werden. Die Außenhaut kann jedoch alternativ auch dehnbar ausgebildet sein, beispielsweise um die Variabilität bei der Verwendung des Werkzeugs zu erhöhen.
- Gemäß einer bevorzugten Ausführung ist vorgesehen, dass das Werkzeug eine Anzahl von Verstärkungselementen aufweist, welche entlang der Längserstreckung angeordnet sind, wobei das Verstärkungselement bzw. die Verstärkungselemente quer zur Längserstreckung verbiegbar ist bzw. sind. Dadurch kann beispielsweise eine Kraft auf das Verstärkungselement ausgeübt werden, welches sich darauf ansprechend definiert verbiegt und diese Verbiegung auf den Rest des Formgebungskörpers überträgt und diese (Anlage-)Kraft dann die Verstärkungsstruktur an die gekrümmte Struktur drückt.
- Diese Richtung der (Anlage-)Kraft ist quer zur Längserstreckung orientiert und typischer Weise aufgrund der gekrümmten Struktur entlang der Längserstreckung des Formgebungskörpers nicht zwingend gleich gerichtet, also zueinander parallel. Diese (Anlage-)Kraft wirkt im Sinne dieser Anmeldung in eine erste Querrichtung. Dabei ist vorgesehen, dass das Verstärkungselement bzw. die Verstärkungselemente zu einer zweiten Querrichtung, die zur ersten Querrichtung rechtwinklig orientiert ist, sehr viel steifer ausgebildet sein kann, um so dem Werkzeug eine entsprechende bessere Handhabbarkeit und Führung zu geben.
- Die ausgeübte Kraft kann insbesondere parallel zu einer Längserstreckung bzw. parallel oder entsprechend zu einer Tangente am Ende des Verstärkungselements sein, wobei sie dann typischerweise zu einer Verbiegung des Verstärkungselements quer zu dieser ausgeübten Kraft führt.
- Es können sowohl ein Verstärkungselement wie auch zwei, drei, vier oder eine beliebige höhere Anzahl von Verstärkungselementen verwendet werden.
- Das jeweilige Verstärkungselement kann beispielsweise streifenförmig ausgebildet sein. Dies kann insbesondere eine bevorzugte Verbiegerichtung, typischerweise quer zu einer Fläche des Streifens, definieren. Auch andere Formen sind jedoch möglich, beispielsweise eine runde Form im Querschnitt.
- Insbesondere kann das Verstärkungselement aus Metall ausgebildet sein. Dies kann eine Kompressibilität des Verstärkungselements in Längsrichtung vermeiden. Es kann jedoch auch aus anderen Materialien oder aus unterschiedlichen Materialien ausgebildet sein.
- Gemäß jeweiligen Ausführungen ist vorgesehen, dass das jeweilige Verstärkungselement ausschließlich innerhalb des Formgebungskörpers angeordnet ist, oder bis an jeweilige Längsenden des Formgebungskörpers reicht, oder an jeweiligen Längsenden des Formgebungskörpers hervorsteht.
- Durch eine ausschließlich innere Anordnung wird eine innere Wirkung erreicht, wobei Kräfte zwischen dem Verstärkungselement und umgebenden Teilen durch weitere Elemente des Formgebungskörpers übertragen werden, insbesondere über eine Füllung. Gerade in diesem Fall dient das Verstärkungselement eher der Versteifung des Formgebungskörpers und weniger der unmittelbaren Mitwirkung beim Positionieren oder Formgeben einer Verstärkungsstruktur.
- Reicht das Verstärkungselement bis an die Längsenden oder zumindest bis an ein Längsende, und/oder steht es an einem oder beiden Längsenden hervor, so kann eine Kraft direkt auf das Verstärkungselement ausgeübt werden. Dabei handelt es sich typischerweise um diejenige Kraft, welche dann zur Verbiegung des Verstärkungselements führt. Dies erlaubt insbesondere die unmittelbare Verwendung des Verstärkungselements bei einer Verformung einer Verstärkungsstruktur.
- Vorzugsweise ist das jeweilige Verstärkungselement durch Ausübung eines Drucks an seinen Längsenden quer und/oder parallel zur Längserstreckung verbiegbar. Dies erlaubt die Auslösung einer Verformung des Formgebungskörpers mittels des Verstärkungselements oder zumindest die Beteiligung daran.
- Gemäß einer Ausführung ist vorgesehen, dass der Formgebungskörper eine Füllung aufweist. Diese kann sich insbesondere innerhalb der flexiblen Außenhaut befinden. Dabei kann die Füllung fließfähig sein, so dass sich eine besondere Flexibilität des Formgebungskörpers ergeben kann. Der Formgebungskörper kann in diesem Fall so weit verformt werden, wie es die flexible Außenhaut erlaubt, was beispielsweise auch den Übergang zwischen geometrischen Strukturen wie einem Quader und einer Ellipsenform ermöglichen kann. Die Füllung kann auch nicht fließfähig sein, wodurch beispielsweise ein Auslaufen der Füllung bei beschädigter Hülle vermieden werden kann. Dies kann besonderes vorteilhaft sein für Ausführungen, in welchen der Formgebungskörper durch Unterteilen eines Ausgangsformgebungskörpers erhalten wird, wie dies weiter unten näher beschrieben werden wird.
- Geschickter Weise ist vorgesehen, dass die Füllung das Verstärkungselement bzw. die Verstärkungselemente umgibt. Die Füllung kann damit beispielsweise zur Kraftübertragung zwischen dem Verstärkungselement oder den Verstärkungselementen eingesetzt werden.
- Gemäß einer Ausführung sind der Formgebungskörper, die Füllung und/oder die flexible Außenhaut aus flexiblem, nicht fließfähigem Material ausgebildet. Dies verleiht die für manche Anwendungen und Ausführungen wünschenswerte Stabilität, ohne die Verwendbarkeit oder Variabilität des Formgebungskörpers übermäßig einzuschränken.
- Der Formgebungskörper, die Füllung und/oder die flexible Außenhaut können aus homogenem oder inhomogenem Material ausgebildet sein. Ein homogenes Material ist insbesondere einfach herzustellen und erzeugt keine besonderen Bereiche hinsichtlich der Verwendung. Ein inhomogenes Material kann besondere Bereiche schaffen, beispielsweise verstärkte Bereiche oder besonders flexible Bereiche. Damit kann besonderen Anwendungen Rechnung getragen werden.
- Bei der Verwendung von inhomogenem Material ist es insbesondere möglich, unterschiedliche Festigkeiten vorzusehen und damit beispielsweise unterschiedlichen Dicken einer Verstärkungsstruktur Rechnung zu tragen.
- Gemäß einer Ausführung ist vorgesehen, dass der Formgebungskörper, die Füllung und/oder die flexible Außenhaut aus Silikon oder aus einem oder mehreren anderen Elastomeren ausgebildet sind. Derartige Elastomere, insbesondere Silikon, haben sich für typische Anwendungen als vorteilhaft erwiesen. Dies liegt insbesondere an der hohen chemischen Beständigkeit und an den durch Verarbeitung oder Zusatzstoffe einstellbaren Eigenschaften
- Geschickter Weise ist vorgesehen, dass die Füllung zur Kraftübertragung quer zur Längserstreckung von dem Verstärkungselement zur Außenhaut oder zu einer Außenfläche des Formgebungskörpers ausgebildet ist. Dies kann die gewünschte Verformung induzieren oder zumindest verstärken.
- Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zum Positionieren und/oder Formgeben einer Verstärkungsstruktur an eine gekrümmte Struktur, welches folgende Schritte aufweist:
- – Bereitstellen der gekrümmten Struktur,
- – Bereitstellen der Verstärkungsstruktur,
- – Platzieren zumindest eines Formgebungskörpers eines Werkzeugs gemäß einer oder mehrerer hierin beschriebener Ausführungen angrenzend an die Verstärkungsstruktur, und
- – Ausüben eines Drucks auf den Formgebungskörper oder eine Verstärkungsstruktur des Werkzeugs, so dass sich der Formgebungskörper unter Ausübung eines zur gekrümmten Struktur senkrechten Drucks auf die Verstärkungsstruktur verformt.
- Die Verformung erfolgt dabei insbesondere vorteilhaft zur gekrümmten Struktur hin.
- Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens kann die Verstärkungsstruktur wie beispielsweise ein Stringer oder ein Spant gegen die gekrümmte Struktur gepresst werden, beispielsweise um ihm damit seine endgültige Form zu verleihen. Bezüglich der weiteren damit verbundenen Vorteile sei unter anderem auf die obige Beschreibung des erfindungsgemäßen Werkzeugs verwiesen.
- Die Verstärkungsstruktur ist vorzugsweise ein Spant oder ein Stringer. Derartige Verstärkungsstrukturen werden insbesondere im Flugzeugbau und Raketenbau häufig verwendet. Auch der Einsatz bei Schiffen, anderen Fahrzeugen oder Gebäuden ist jedoch beispielsweise möglich.
- Gemäß einer Ausführung ist vorgesehen, dass der Formgebungskörper in einer Rille oder in einen Zwischenbereich zwischen zwei Flanschen der Verstärkungsstruktur platziert wird. Der Formgebungskörper kann sich dabei insbesondere der Form einer solchen Rille oder eines solchen Zwischenbereichs anpassen und dadurch für eine besonders gute Kraftübertragung sorgen. Der Zwischenbereich kann beispielsweise auch als Kerbe bezeichnet werden.
- Der Formgebungskörper kann auch mittels einer Vorrichtung positioniert werden. Dies kann eine genauere Positionierung oder auch eine weitere Automatisierung ermöglichen.
- Geschickter Weise wird der Formgebungskörper zwischen zwei Flanschen der Verstärkungsstruktur platziert. Dies erlaubt eine besonders vorteilhafte Kraftübertragung.
- Gemäß einer Ausführung ist vorgesehen, dass sich die Außenhaut oder Außenfläche des Formgebungskörpers verformt und sich dadurch an eine Kontur der Verstärkungsstruktur anpasst. Damit kann eine flächige Anlage des Formgebungskörpers an die Verstärkungsstruktur erreicht werden. Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, dass der Formgebungskörper dazu ausgebildet ist, durch Kraftbeaufschlagung sich quer zur Längserstreckung zu verbiegen. Diese Richtung quer zur Längserstreckung ist in Richtung der Kontur der Verstärkungsstruktur gerichtet.
- Die gekrümmte Struktur kann insbesondere in einer Negativform und/oder in oder an einer Positivform aufgenommen sein. Dies erlaubt eine einfache und exakte Festlegung der Form.
- Besonders vorteilhaft ist das Verfahren anwendbar, wenn die gekrümmte Struktur eine Außenhaut für ein Flugzeug, eine Rakete oder ein Schiff ist. Auf solche Außenhäute werden häufig Verstärkungsstrukturen wie beispielsweise Stringer oder Spante aufgebracht, um eine geforderte Stabilität mit möglichst geringem Gewicht zu erreichen.
- Die gekrümmte Struktur kann eine Faserstruktur zum Aufbau eines Faserverbundwerkstoffs sein. Derartige Faserverbundwerkstoffe werden häufig für Verkehrsmittel wie Schiffe oder Flugzeuge, aber auch für andere Fahrzeuge, Raketen oder für Gebäude verwendet.
- Der Formgebungskörper kann durch Abschneiden oder Zerteilen eines Ausgangsformgebungskörpers erhalten werden bzw. zusammengesetzt werden. Dies erlaubt eine Herstellung und Bevorratung als Meterware, wobei je nach Verwendung entsprechend lange Stücke abgeschnitten werden.
- Eine Ausführung, in welcher der Formgebungskörper durch Abschneiden oder Zerteilen eines Ausgangsformgebungskörpers erhalten werden kann, ist insbesondere vorteilhaft erreichbar, wenn der Formgebungskörper kein fließfähiges Material aufweist. Der Ausgangsformgebungskörper kann in diesem Fall vorteilhaft so ausgebildet sein, dass er an jeder beliebigen Stelle durchtrennt werden kann, und ein abgetrenntes Stück hiervon unmittelbar als Formgebungskörper verwendet werden kann.
- Soll jedoch beispielsweise eine fließfähige Füllung verwendet werden, so kann der Ausgangsformgebungskörper beispielsweise im nicht gefüllten Zustand vorliegen, wobei in diesem Fall insbesondere der Ausgangsformgebungskörper abgeschnitten und anschließend mit der Füllung befüllt werden kann. Der Ausgangsformgebungskörper kann auch in diesem Fall beispielsweise als Meterware gelagert werden, wobei abgeschnittene Stücke davon zunächst mit der Füllung befüllt, beidseitig abgedichtet und dann verwendet werden. Die Füllung kann beispielsweise in einem Tank oder auch in vorportionierten Behältern gelagert werden.
- Der Ausgangsformgebungskörper ist dabei bevorzugt krümmungsfrei bzw. gerade ausgeführt. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn der Ausgangsformgebungskörper so ausgeführt ist, dass abgeschnittene Stücke unmittelbar als Formgebungskörper verwendet werden können. Liegt der Ausgangsformgebungskörper beispielsweise nur als Hülle vor, welche nach dem Abtrennen eines Stücks befüllt wird, so kann diese Hülle jedoch beispielsweise auch platzsparend verstaut werden, beispielsweise aufgerollt oder zusammengelegt.
- Ferner kann ein weiteres Werkzeug zur Ausübung eines zur gekrümmten Struktur senkrechten Drucks auf die Verstärkungsstruktur verwendet werden. Dieses weitere Werkzeug kann insbesondere identisch zum bereits beschrieben Werkzeug verwendet werden. Es kann insbesondere auf einer anderen Seite der Verstärkungsstruktur angewendet werden als das bereits beschriebene Werkzeug.
- Die Kraft, die notwendig ist, um den Formgebungskörper so zu beaufschlagen, dass sich dieser Quer zu seiner Längserstreckung verbiegt und so die Verstärkungsstruktur an einer gekrümmten Struktur andrückt, kann einerseits durch das Verstärkungselement bzw. die Verstärkungselemente eingebracht werden, wobei die Kraft dann z.B. endseitig an dem Verstärkungselement parallel zu dessen Längserstreckung oder mit einem spitzen Winkel als Schubbewegung ein- oder beidseitig eingeprägt wird oder aber, das Werkzeug wirkt zusammen mit einem Stempel oder einer Anordnung von mehreren Stempeln, die an gewissen Abschnitten auf das Werkzeug bzw. den Formgebungskörper wirken und diesen so mit Kraft beaufschlagen.
- Die Erfindung betrifft des Weiteren die Verwendung eines erfindungsgemäßen Werkzeugs gemäß einer oder mehrerer der hierin beschriebenen Ausführungen zum Andrücken einer Verstärkungsstruktur an eine gekrümmte Struktur.
- Die gekrümmte Struktur kann insbesondere zumindest ein Teil einer Außenhaut für ein Flugzeug, eine Rakete oder ein Schiff sein.
- In diesem Zusammenhang wird insbesondere darauf hingewiesen, dass alle im Bezug auf die Vorrichtung, also insbesondere das Werkzeug, beschriebenen Merkmale und Eigenschaften aber auch Verfahrensweisen sinngemäß auch bezüglich der Formulierung des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen Verwendung übertragbar und im Sinne der Erfindung einsetzbar und als mitoffenbart gelten. Gleiches gilt auch in umgekehrter Richtung, das bedeutet, nur im Bezug auf das Verfahren oder die Verwendung genannte, bauliche also vorrichtungsgemäße Merkmale können auch im Rahmen der Vorrichtungsansprüche berücksichtigt und beansprucht werden und zählen ebenfalls zur Offenbarung.
- In der Zeichnung ist die Erfindung insbesondere in einem Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt. Es zeigen:
-
1 eine gekrümmte Struktur mit Verstärkungsstrukturen, und -
2 die gekrümmte Struktur mit Verstärkungsstrukturen und mit zwei Werkzeugen gemäß der Erfindung. - In den Figuren sind gleiche oder einander entsprechende Elemente jeweils mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet und werden daher, sofern nicht zweckmäßig, nicht erneut beschrieben. Die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sind sinngemäß auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragbar. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z.B. oben, unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen und sind bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen. Weiterhin können auch Einzelmerkmale oder Merkmalskombinationen aus den gezeigten und beschriebenen unterschiedlichen Ausführungsbeispielen für sich eigenständige, erfinderische oder erfindungsgemäße Lösungen darstellen.
-
1 zeigt eine gekrümmte Struktur10 . Hierbei handelt es sich vorliegend insbesondere um eine Außenwand für ein Flugzeug, beispielsweise um eine Wand für eine Türe eines Flugzeugs. - Die gekrümmte Struktur
10 weist keinen konstanten Krümmungsradius auf. Vielmehr ist der jeweils lokale Krümmungsradius von der genauen Position auf der gekrümmten Struktur10 abhängig. - Die jeweilige lokale Oberfläche ist schematisch angedeutet durch ein Achsenkreuz, welches auf der gekrümmten Struktur
10 liegt. Dabei sind die Richtungen XC und ZC tangential zur gekrümmten Struktur10 ausgerichtet, wohingegen die Richtung YC senkrecht auf der gekrümmten Struktur10 steht. - Auf der gekrümmten Struktur
10 sind vorliegend drei Verstärkungsstrukturen in Form von Spanten100a ,100b ,100c ausgebildet. Diese sind fest mit der gekrümmten Struktur10 verbunden. Sie dienen einer Stabilisierung der gekrümmten Struktur10 , d.h. sie verhindern oder vermindern, dass sich die gekrümmte Struktur10 bei bestimmten Belastungen verbiegt. - Die Spanten
100a ,100b ,100c können sowohl mit aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren wie auch mittels eines erfindungsgemäßen Verfahrens auf die Struktur10 aufgebracht werden. Letzteres wird nachfolgend mit Bezug auf2 beschrieben werden. -
2 zeigt die gekrümmte Struktur10 von1 während eines Herstellungsvorgangs. Dabei ist insbesondere die Befestigung des mittleren Spants100b auf der gekrümmten Struktur10 gezeigt. - Zunächst werden die Komponenten eines Spants mit Bezug auf den linken Spant
100a beschrieben. - Dieser weist einen Steg
110a auf. Oberhalb dieses Stegs110a , also auf der von der gekrümmten Struktur10 abgewandten Seite, weist der Spant100a einen oberen Flansch120a auf. Dieser ist im Querschnitt quer zum Steg110a ausgebildet. - Unterhalb des Stegs
110a weist der Spant100a einen unteren Flansch130a auf. Dieser ist ebenfalls quer zum Steg110a ausgebildet. Der untere Flansch130a ist auch parallel zum oberen Flansch120a ausgebildet. - Insgesamt hat somit der beschriebene Spant
100a die Form eines I bzw. eines Doppel-T. Durch diese gekrümmte Struktur sind ein linker Zwischenbereich140a und ein rechter Zwischenbereich145a zwischen den beiden Flanschen120a ,130a ausgebildet, welche durch den Steg110a voneinander getrennt werden. Die Zwischenbereiche140a ,145a bilden sich insbesondere aufgrund der Beabstandung der beiden Flansche120a ,130a aus und können beispielsweise auch als Kerben bezeichnet werden. - Der mittlere Spant
100b ist identisch zum eben beschriebenen linken Spant100a ausgeführt. Die beschriebenen Komponenten sind in2 auch mit Bezugszeichen versehen, wobei für entsprechende Merkmale die gleichen Nummern verwendet werden, jedoch anstelle des Buchstabens „a“ der Buchstaben „b“ verwendet wird. Bezüglich deren Bedeutung und Beschreibung sei auf die eben mit Bezug auf den linken Spant100a gegebene Beschreibung verwiesen. - An dem mittleren Spant
100b sind ein erstes Werkzeug200a sowie ein zweites Werkzeug200b angeordnet. - Das erste Werkzeug
200a ist dabei in dem linken Zwischenbereich140b angeordnet. Das zweite Werkzeug ist gegenüber in dem rechten Zwischenbereich145b angeordnet. - Die beiden Werkzeuge
200a ,200b sind grundsätzlich identisch zueinander ausgebildet. Es wird nachfolgend das erste Werkzeug200a beschrieben. Das zweite Werkzeug200b ist entsprechend ausgebildet und wird deshalb nicht erneut beschrieben. Vielmehr sei diesbezüglich auf die Beschreibung des ersten Werkzeugs200a verwiesen. - Das erste Werkzeug
200a weist einen Formgebungskörper210a auf. Dieser ist vorliegend als langgestreckter schlauchförmiger Körper ausgebildet, welcher sich entlang einer Längserstreckung erstreckt. Die Längserstreckung des Formgebungskörpers210a ist dabei jeweils lokal parallel bzw. ist entsprechend gekrümmt zu dem Spant110b . - Der Formgebungskörper
210a ist aus flexiblem, nicht fließfähigem Material ausgebildet, vorliegend aus Silikon. Es können jedoch beispielsweise auch andere Elastomere verwendet werden. Dies erlaubt es dem Formgebungskörper210a wie gezeigt, sich vollständig in den linken Zwischenbereich140b anzuschmiegen. Anders ausgedrückt passt der Formgebungskörper210a seine Form der Innenkontur des linken Zwischenbereichs140b an. Dies erlaubt eine besonders gute Kraftübertragung und vermeidet eine undefinierte Verformung des Formgebungskörpers210a , welche zu unerwünschten Ergebnissen führen könnte. - Innerhalb des Formgebungskörpers
210a ist ein Verstärkungselement220a angeordnet. Dieses ist vorliegend als langgestrecktes metallenes Band ausgebildet, wobei verstanden sei, dass auch andere Materialien dafür verwendet werden können. Es ist in2 nur in seinem Querschnitt am Ende des Formgebungskörpers210a zu sehen. Es erstreckt sich durch den Formgebungskörper210a hindurch entsprechend der Längserstreckung des Formgebungskörpers210a . - Wird auf das Verstärkungselement
220a an den beiden gegenüberliegenden Enden eine jeweilige Kraft ausgeübt, insbesondere eine nach innen gerichtete Kraft, so verbiegt sich das Verstärkungselement220a derart, dass es sich etwas in Richtung auf den unteren Flansch130b zu bewegt. Hierdurch wird eine Kraft ausgeübt, welche von dem Formgebungskörper210a auf den unteren Flansch130b übertragen wird. Durch die bereits weiter oben beschriebene flächige bzw. ausfüllende Anlage des Formgebungskörpers210a an dem linken Zwischenbereich140b ist eine besonders gute Übertragung dieser Kraft gewährleistet. Die Kraft ist erkennbar zur gekrümmten Struktur10 hin gerichtet. Genauer betrachtet steht diese Kraft bereits aufgrund der dargestellten und beschriebenen geometrischen Gegebenheiten jeweils lokal senkrecht auf der gekrümmten Struktur10 . Dies gilt für alle Orte entlang der Längserstreckung des Formgebungskörpers210a und führt zu einer besonders guten Andrückwirkung, welche insbesondere sehr gleichmäßig ist und keine Gebiete mit stärkerem oder schwächerem Druck kennt. - Bezüglich der Komponenten und der Funktionalität des zweiten Werkzeugs
200b sei auf die eben gegebene Beschreibung des ersten Werkzeugs200a verwiesen. Es ist lediglich zu beachten, dass die Bezugszeichen jeweils mit dem Buchstaben „b“ statt „a“ versehen sind. Es weist somit insbesondere einen Formgebungskörper210b und ein Verstärkungselement220b auf. - Im Ergebnis übt auch das zweite Werkzeug
200b eine zur gekrümmten Struktur10 hin gerichtete Kraft auf den unteren Flansch130b aus. - Mittels der beiden Werkzeuge
200a ,200b kann somit der mittlere Spant100b auf die gekrümmte Struktur10 gedrückt werden und mit dieser verbunden werden. Es ist dabei nicht nötig, ein Werkzeug speziell auf die Form der gekrümmten Struktur10 an einer bestimmten Stelle anzupassen. Vielmehr passen sich die Werkzeuge200a ,200b praktisch von selbst an die jeweiligen Gegebenheiten an und sorgen dabei für einen gleichmäßigen Druck. - Die Verbindung des jeweiligen Spants
100a ,100b ,100c mit der gekrümmten Struktur10 kann beispielsweise mittels des Nasslaminierverfahrens, mittels des Prepack- bzw. Prepreg-Verfahrens, mittels des Infiltrationsverfahrens oder mittels des Infusionsverfahrens erfolgen. - Es sei verstanden, dass ein jeweiliges Werkzeug
200a ,200b auch Mittel zum Ausüben einer Kraft auf den Formgebungskörper210a ,210b aufweisen kann, insbesondere zum Ausüben einer jeweiligen nach innen (bezogen auf die Längserstreckung des Formgebungskörpers) gerichteten Kraft an den jeweiligen Längsenden. Damit kann die beschriebene Verformung bzw. Kraftausübung vorteilhaft erreicht werden. Es kann jedoch auch ein Ausüben einer Kraft quer zur Längserstreckung oder eine Kombination von solchen Kräften vorgesehen sein. Gleiches kann auch durch einen Stempel oder eine Stempelanordnung erreicht werden, die quer, in Richtung der gekrümmten Struktur, z.B. in entgegengesetzte Richtung des Pfeiles YC in1 wirkt. Diese Stempel wirken dann nicht nur an dem Ende des Formgebungskörpers bzw. des darin angeordneten Verstärkungselementes, sondern durchaus entlang der Längserstreckung des Formgebungskörpers, wobei dies dann auch insbesondere durch den oftmals elastischen oberen Flansch120a ,120b erfolgen kann. - Es sei auch verstanden, dass zwar vorliegend die Formgebungskörper
210a ,210b als aus homogenem Material ausgeführt gezeigt sind, dass diese jedoch auch inhomogen ausgeführt sein können. Beispielsweise können sie an der Oberfläche Abschnitte aus härterem oder weicherem Material aufweisen. Damit kann beispielsweise Unebenheiten oder unterschiedlichen Dicken der gekrümmten Struktur10 , des unteren Flansches130a ,130b oder allgemein des Spants100a ,100b ,100c Rechnung getragen werden. Zu diesem Zweck können beispielsweise auch unterschiedliche Dicken, Querschnitte oder Ausdehnungen des Formgebungskörpers210a ,210b ausgebildet sein. - Es sei auch erwähnt, dass ein Formgebungskörper
210a ,210b als Schlauch mit einer flexiblen Außenhaut ausgeführt sein kann. Dann kann insbesondere eine von der Außenhaut separate Füllung vorgesehen sein. Diese kann ebenfalls aus elastischem, nicht fließfähigen oder aber auch aus fließfähigem Material ausgebildet sein. Letzteres kann beispielsweise eine variable Befüllung des Formgebungskörpers210a ,210b ermöglichen, beispielsweise um ihn an unterschiedliche Verwendungen, insbesondere unterschiedliche benötigte Volumina, anzupassen. Durch unterschiedliche Füllmaterialien, beispielsweise mit unterschiedlichen Fließeigenschaften oder Härtegraden, kann ebenfalls spezifischen Anforderungen einer jeweiligen Verwendung Rechnung getragen werden. - Das Werkzeug
200a ,200b kann Steifigkeitsänderungselemente aufweisen, um das Werkzeug200a ,200b an unterschiedliche Dicken der gekrümmten Struktur10 oder des unteren Flansches130a ,130b oder an unterschiedliche Steifigkeiten anzupassen. Beispielsweise können Taschen in dem Werkzeug200a ,200b bzw. in dem Formgebungskörper210a ,210b vorgesehen sein, in welche Komponenten mit beispielsweise unterschiedlicher Dicke oder unterschiedlicher Kompressibilität oder Flexibilität aufgenommen werden können. - Ein als Schlauch ausgeführter Formgebungskörper
210a ,210b kann auch zumindest partiell mit Luft gefüllt werden, um ihn an eine bestimmte Gegebenheit oder Verwendung anzupassen. - Das Verstärkungselement
220a ,220b kann insbesondere im Fall einer fließfähigen Füllung durch geeignete Mittel wie beispielsweise Abspannungen an einer bestimmten Position innerhalb des Formgebungskörpers210a ,210b gehalten werden. - Die gekrümmte Struktur
10 kann insbesondere aus einem Fasermaterial zur Herstellung eines Faserverbundwerkstoffs ausgebildet sein. Dies ist insbesondere im Flugzeugbau vorteilhaft, da mit geringem Gewicht eine besonders hohe Stabilität erreicht wird. Es sei verstanden, dass typische Anwendungen der hierin gezeigten Ausführungen beispielsweise Rumpf, Teile wie Türen, oder auch Flügel oder Leitwerke von Flugzeugen sein können. - Bei einem Verbund aus gekrümmter Struktur
10 und einer Anzahl von Verstärkungsstrukturen kann es sich insbesondere um eine integral gefertigte gekrümmte Struktur und/oder um ein versteiftes Strukturelement handeln. - Die Verstärkungsstrukturen können vor der hierin beschriebenen Verarbeitung insbesondere weich sein, so dass sie verformt werden können. Sie können entweder bereits getränkt, beispielsweise mit Harz, oder ungetränkt verwendet werden.
- Das für einen Formgebungskörper oder eine Füllung verwendete Material kann insbesondere temperaturbeständig, vor allem hochtemperaturbeständig sein.
- Nachfolgend werden mögliche Merkmale des Vorschlages strukturiert wiedergegeben. Die nachfolgenden strukturiert wiedergegebenen Merkmale können beliebig untereinander kombiniert werden und können in beliebiger Kombination in die Ansprüche der Anmeldung aufgenommen werden. Dem Fachmann ist klar, daß sich die Erfindung bereits aus dem Gegenstand mit den wenigsten Merkmalen ergibt. Insbesondere sind nachfolgend vorteilhafte oder mögliche Ausgestaltungen, nicht jedoch die einzig möglichen Ausgestaltungen der Erfindung wiedergegeben.
- Die Erfindung umfasst:
Ein Werkzeug zur Positionierung und/oder Formgebung einer Verstärkungsstruktur an einer gekrümmten Struktur, aufweisend - – einen Formgebungskörper, welcher sich entlang einer Längserstreckung erstreckt,
- – wobei der Formgebungskörper zumindest außenseitig aus einem quer zur Längserstreckung flexiblen Material ausgebildet ist, und
- – wobei der Formgebungskörper dazu ausgebildet ist, durch Kraftbeaufschlagung sich quer zur Längserstreckung zu verbiegen.
- Ein wie zuvor ausgeführtes Werkzeug, wobei der Formgebungskörper von einer flexiblen Außenhaut begrenzt wird.
- Ein wie zuvor ausgeführtes Werkzeug, wobei das Werkzeug eine Anzahl von Verstärkungselementen aufweist, welche entlang der Längserstreckung angeordnet sind, wobei die Verstärkungselemente quer zur Längserstreckung verbiegbar sind.
- Ein wie zuvor ausgeführtes Werkzeug, wobei das Verstärkungselement streifenförmig ausgebildet ist.
- Ein wie zuvor ausgeführtes Werkzeug, wobei das Verstärkungselement aus Metall ausgebildet ist.
- Ein wie zuvor ausgeführtes Werkzeug, wobei das Verstärkungselement ausschließlich innerhalb des Formgebungskörpers angeordnet ist, oder bis an jeweilige Längsenden des Formgebungskörpers reicht, oder an jeweiligen Längsenden des Formgebungskörpers hervorsteht.
- Ein wie zuvor ausgeführtes Werkzeug, wobei das Verstärkungselement durch Ausübung eines Drucks an seinen Längsenden quer oder parallel zur Längserstreckung verbiegbar ist.
- Ein wie zuvor ausgeführtes Werkzeug, wobei der Formgebungskörper eine Füllung aufweist, welche vorzugsweise zur Kraftübertragung quer zur Längserstreckung von dem Verstärkungselement zur Außenhaut oder zu einer Außenfläche des Formgebungskörpers ausgebildet ist.
- Ein wie zuvor ausgeführtes Werkzeug, wobei der Formgebungskörper, die Füllung und/oder die flexible Außenhaut aus flexiblem, nicht fließfähigem Material ausgebildet sind.
- Ein wie zuvor ausgeführtes Werkzeug, wobei der Formgebungskörper, die Füllung und/oder die flexible Außenhaut aus homogenem oder inhomogenem Material ausgebildet sind.
- Ein wie zuvor ausgeführtes Werkzeug, wobei der Formgebungskörper, die Füllung und/oder die flexible Außenhaut aus Silikon oder aus einem oder mehreren anderen Elastomeren ausgebildet sind.
- Ein Verfahren zum Positionieren und/oder Formgeben einer Verstärkungsstruktur an eine gekrümmte Struktur, welches folgende Schritte aufweist:
- – Bereitstellen der gekrümmten Struktur,
- – Bereitstellen der Verstärkungsstruktur,
- – Platzieren zumindest eines Formgebungskörpers eines Werkzeugs wie zuvor ausgeführt angrenzend an die Verstärkungsstruktur, und
- – Ausüben eines Drucks auf den Formgebungskörper oder ein Verstärkungselement des Werkzeugs, so dass sich der Formgebungskörper unter Ausübung eines zur gekrümmten Struktur senkrechten Drucks auf die Verstärkungsstruktur verformt.
- Ein wie zuvor ausgeführtes Verfahren, wobei die Verstärkungsstruktur ein Spant oder ein Stringer ist.
- Ein wie zuvor ausgeführtes Verfahren, wobei der Formgebungskörper in eine Rille oder in einen Zwischenbereich zwischen zwei Flanschen der Verstärkungsstruktur platziert wird.
- Ein wie zuvor ausgeführtes Verfahren, wobei der Formgebungskörper zwischen zwei Flanschen der Verstärkungsstruktur platziert wird.
- Ein wie zuvor ausgeführtes Verfahren, wobei sich die Außenhaut oder Außenfläche des Formgebungskörpers verformt und sich dadurch an eine Kontur der Verstärkungsstruktur anpasst.
- Ein wie zuvor ausgeführtes Verfahren, wobei die gekrümmte Struktur in einer Negativform und/oder in einer Positivform aufgenommen ist.
- Ein wie zuvor ausgeführtes Verfahren, wobei die gekrümmte Struktur eine Außenhaut für ein Flugzeug, eine Rakete oder ein Schiff ist.
- Ein wie zuvor ausgeführtes Verfahren, wobei die gekrümmte Struktur eine Faserstruktur zum Aufbau eines Faserverbundwerkstoffs ist.
- Ein wie zuvor ausgeführtes Verfahren, wobei der Formgebungskörper durch Abschneiden oder Zerteilen eines Ausgangsformgebungskörpers erhalten oder zusammengesetzt wird.
- Ein wie zuvor ausgeführtes Verfahren, wobei der Ausgangsformgebungskörper krümmungsfrei bzw. gerade ausgeführt ist.
- Ein wie zuvor ausgeführtes Verfahren, wobei ferner ein weiteres Werkzeug zur Ausübung eines zur gekrümmten Struktur senkrechten Drucks auf die Verstärkungsstruktur verwendet wird.
- Eine Verwendung eines Werkzeugs wie zuvor ausgeführt zum Andrücken einer Verstärkungsstruktur an eine gekrümmte Struktur.
- Eine wie zuvor ausgeführtes Verwendung, wobei die gekrümmte Struktur zumindest ein Teil einer Außenhaut für ein Flugzeug, eine Rakete oder ein Schiff ist.
- Die jetzt mit der Anmeldung und später eingereichten Ansprüche sind ohne Präjudiz für die Erzielung weitergehenden Schutzes.
- Sollte sich hier bei näherer Prüfung, insbesondere auch des einschlägigen Standes der Technik, ergeben, dass das eine oder andere Merkmal für das Ziel der Erfindung zwar günstig, nicht aber entscheidend wichtig ist, so wird selbstverständlich schon jetzt eine Formulierung angestrebt, die ein solches Merkmal, insbesondere im Hauptanspruch, nicht mehr aufweist. Auch eine solche Unterkombination ist von der Offenbarung dieser Anmeldung abgedeckt.
- Es ist weiter zu beachten, dass die in den verschiedenen Ausführungsformen beschriebenen und in den Figuren gezeigten Ausgestaltungen und Varianten der Erfindung beliebig untereinander kombinierbar sind. Dabei sind einzelne oder mehrere Merkmale beliebig gegeneinander austauschbar. Diese Merkmalskombinationen sind ebenso mit offenbart.
- Die in den abhängigen Ansprüchen angeführten Rückbeziehungen weisen auf die weitere Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweiligen Unteranspruches hin. Jedoch sind diese nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmale der rückbezogenen Unteransprüche zu verstehen.
- Merkmale, die nur in der Beschreibung offenbart wurden oder auch Einzelmerkmale aus Ansprüchen, die eine Mehrzahl von Merkmalen umfassen, können jederzeit als von erfindungswesentlicher Bedeutung zur Abgrenzung vom Stande der Technik in den oder die unabhängigen Anspruch/Ansprüche übernommen werden, und zwar auch dann, wenn solche Merkmale im Zusammenhang mit anderen Merkmalen erwähnt wurden beziehungsweise im Zusammenhang mit anderen Merkmalen besonders günstige Ergebnisse erreichen.
Claims (10)
- Werkzeug zur Positionierung und/oder Formgebung einer Verstärkungsstruktur (
100 ) an einer gekrümmten Struktur (10 ), aufweisend – einen Formgebungskörper (210 ), welcher sich entlang einer Längserstreckung erstreckt, – wobei der Formgebungskörper (210 ) zumindest außenseitig aus einem quer zur Längserstreckung flexiblen Material ausgebildet ist, und – wobei der Formgebungskörper (210 ) dazu ausgebildet ist, durch Kraftbeaufschlagung sich quer zur Längserstreckung zu verbiegen. - Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Formgebungskörper (
210 ) von einer flexiblen Außenhaut begrenzt wird. - Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeug (
200 ) eine Anzahl von Verstärkungselementen (220 ) aufweist, welche entlang der Längserstreckung angeordnet sind, wobei die Verstärkungselemente (220 ) quer zur Längserstreckung verbiegbar sind, und wobei das jeweilige Verstärkungselement (220 ) vorzugsweise durch Ausübung eines Drucks an seinen Längsenden quer oder parallel zur Längserstreckung verbiegbar ist. - Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Formgebungskörper (
210 ) eine Füllung aufweist, welche vorzugsweise zur Kraftübertragung quer zur Längserstreckung von dem Verstärkungselement (220 ) zur Außenhaut oder zu einer Außenfläche des Formgebungskörpers (210 ) ausgebildet ist. - Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Formgebungskörper (
210 ), die Füllung und/oder die flexible Außenhaut – aus flexiblem, nicht fließfähigem Material ausgebildet sind, – aus homogenem oder inhomogenem Material ausgebildet sind, und/oder – aus Silikon oder aus einem oder mehreren anderen Elastomeren ausgebildet sind. - Verfahren zum Positionieren und/oder Formgeben einer Verstärkungsstruktur, vorzugsweise ein Spant oder Stringer, an eine gekrümmte Struktur, welches folgende Schritte aufweist: – Bereitstellen der gekrümmten Struktur, – Bereitstellen der Verstärkungsstruktur, – Platzieren zumindest eines Formgebungskörpers eines Werkzeugs nach einem der vorhergehenden Ansprüche angrenzend an die Verstärkungsstruktur, und – Ausüben eines Drucks auf den Formgebungskörper oder ein Verstärkungselement des Werkzeugs, so dass sich der Formgebungskörper unter Ausübung eines zur gekrümmten Struktur senkrechten Drucks auf die Verstärkungsstruktur verformt.
- Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Formgebungskörper in eine Rille oder in einen Zwischenbereich zwischen zwei Flanschen der Verstärkungsstruktur platziert wird, und/oder sich die Außenhaut oder Außenfläche des Formgebungskörpers verformt und sich dadurch an eine Kontur der Verstärkungsstruktur anpasst.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die gekrümmte Struktur in einer Negativform und/oder in einer Positivform aufgenommen ist.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Formgebungskörper durch Abschneiden oder Zerteilen eines Ausgangsformgebungskörpers erhalten oder zusammengesetzt wird, wobei der Ausgangsformgebungskörper vorzugsweise krümmungsfrei bzw. gerade ausgeführt ist.
- Verwendung eines Werkzeugs nach einem der Ansprüche 1 bis 5 zum Andrücken einer Verstärkungsstruktur an eine gekrümmte Struktur.
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