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Die Erfindung betrifft ein Gargerät mit einem Garraum und einer Tür, mit der der Garraum verschlossen werden kann.
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Bei den Gargeräten, um die es erfindungsgemäß geht, handelt es sich insbesondere um Gargeräte für den professionellen Einsatz, beispielsweise in Restaurants, Kantinen und der Großgastronomie. Sie ermöglichen es, Nahrungsmittel in einer Garraumatmosphäre zu garen, die aus trockener Heißluft besteht, aus Heißdampf oder Heißluft mit einer vorgegebenen Feuchte. Zusätzlich kann Mikrowellenstrahlung eingesetzt werden. Solche Gargeräte sind unter der Bezeichnung Combidämpfer bekannt.
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Wenn Nahrungsmittel gegart werden, ist der dabei entstehende Geruch häufig Teil der Bewertung des Garprozesses. Anhand des Geruchs der Nahrungsmittel und/oder der Garraumatmosphäre kann geprüft werden, ob sich bereits gewünschte Aromen gebildet haben, beispielsweise Röstaromen. Es kann auch geprüft werden, ob die Entstehung unerwünschter Aromen begonnen hat, beispielsweise von Rauch oder verbranntem Fett.
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Während es beim Kochen auf dem heimischen Herd einfach ist, den Geruch zu prüfen, ist die bei einem Gargerät mit einem Garraum, der von einer Tür verschlossen ist, nicht so einfach. Grundsätzlich kann natürlich die Tür geöffnet werden, so dass entweder der Bediener die Aromen direkt im Garraum riechen kann oder ein Teil der Garraumatmosphäre den Garraum verlässt und der Bediener die Aromen außerhalb des Garraums wahrnehmen kann. Allerdings wird das Garraumklima gestört, wenn die Tür geöffnet wird. Beim Garen von empfindlichen Nahrungsmitteln (z.B. Soufflé oder Backwaren u.a.) kann eine Störung des Garraumklimas die Endergebnisse gefährden.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einem Bediener in die Lage zu versetzen, den Geruch von Nahrungsmitteln bzw. der Garraumatmosphäre wahrnehmen zu können, ohne dass sich hierbei das Risiko einer Beeinträchtigung eines laufenden Garprozesses ergibt.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einem Gargerät der eingangs genannten Art eine Riechverbindungsleitung vorgesehen, die geöffnet werden kann, so dass ein Teil der Garraumatmosphäre aus dem Garraum nach außen austreten kann. Dies ermöglicht es einem Bediener des Gargeräts (beispielsweise einem Koch oder dem Küchenpersonal), Speisen zu riechen, die sich im Garraum des Gargeräts befinden, ohne dass der Bediener hierfür den Garprozess und/oder das Garraumklima durch Öffnen der Tür stören muss. Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Riechverbindungsleitung liegt darin, dass sie mechanisch einfach verwirklicht werden kann.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung enthält die Riechverbindungsleitung ein Rohr, das sich von einer Wand des Garraums zur Außenseite des Gargeräts erstreckt. Dieses Rohr kann dicht mit einem Innenkasten verschweißt sein, der den Garraum abgrenzt, so dass es keine Dichtigkeitsprobleme gibt.
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Vorzugsweise mündet das Rohr außenseitig auf der Seite des Gargeräts, auf der eine Bedieneinheit angeordnet ist. Somit kann der Bediener, wenn er den Geruch von garenden Nahrungsmitteln und/oder der Garraumatmosphäre wahrnimmt, gegebenenfalls den Garprozess abhängig vom wahrgenommenen Geruch modifizieren, beispielsweise eine andere Temperatur oder Garzeit einstellen.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist die auf der Außenseite des Gargeräts liegende Öffnung des Rohres trichterförmig ausgeführt. In die trichterförmige Öffnung kann der Bediener seine Nase stecken, so dass er den Geruch der Nahrungsmittel und/oder des Garraums intensiv wahrnehmen kann.
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Die Riechverbindungsleitung ist vorzugsweise mit einem Verschluss versehen. Dies gewährleistet, dass im Normalfall keine Gerüche aus dem Garraum durch die Riechverbindungsleitung in die Küche gelangen. Nur wenn der Bediener den Geruch der Nahrungsmittel wahrnehmen möchte, kann er die Riechverbindungsleitung kurz öffnen.
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Gemäß einer technisch einfachen Ausgestaltung ist der Verschluss ein Stopfen, der auf der Außenseite des Gargeräts angeordnet ist, so dass er bei Bedarf vom Bediener aus der Riechverbindungsleitung herausgezogen wird.
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In einer technisch aufwendigeren Variante kann der Verschluss auch ein Ventil enthalten, das zwischen einer geschlossenen und einer offenen Stellung verstellt werden kann. Dies kann von Hand geschehen, oder es kann eine elektrische Betätigung vorgesehen sein. Beispielsweise kann eine Taste am Gargerät vorhanden sein, mit der das Ventil geöffnet und geschlossen werden kann oder mit der das Ventil, wenn sie betätigt wird, für eine vorbestimmte Zeitdauer geöffnet wird.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Mündung der Riechverbindungsleitung im Inneren des Garraums tiefer liegt als die Öffnung der Riechverbindungsleitung auf der Außenseite des Gargeräts. Hierdurch ist gewährleistet, dass sämtliche Feststoffe und Flüssigkeiten, die vom Garraum aus in die Riechverbindungsleitung gelangen (z.B. Reinigungsflüssigkeit bei einem Reinigungsvorgang), wieder zum Garraum hin herausfließen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Ausführungsform beschrieben, die in der beigefügten Zeichnung dargestellt ist. In dieser zeigt:
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1 in einer schematischen perspektivischen Ansicht ein erfindungsgemäßes Gargerät im geöffneten Zustand; und
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2 schematisch einen Schnitt entlang der Ebene II-II von 1.
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In 1 ist ein Gargerät 10 zu sehen, das ein Gehäuse 12 aufweist. Innerhalb des Gehäuses 12 befindet sich ein Garraum 14, der von einem sogenannten Innenkasten 16 abgegrenzt ist.
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Das Gargerät 10 weist eine Tür 18 auf, die hier geöffnet dargestellt ist, so dass ein Zugang zum Garraum möglich ist. Wenn die Tür 18 geschlossen ist, können im Garraum 14 unterschiedliche Nahrungsmittel gegart werden.
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Auf seiner Außenseite weist das Gargerät 10 eine Bedieneinheit 20 auf, die beispielsweise einen berührungsempfindlichen Bildschirm und einen Dreh/Drückknopf enthalten kann. Mittels der Bedieneinheit 20 kann ein Bediener ein gewünschtes Garprogramm wählen, um im Garraum 14 verschiedene Nahrungsmittel mit unterschiedlichen Garprogrammen zu garen. Hierfür wird eine Garraumatmosphäre erzeugt, deren wesentliche Parameter die Temperatur, die Feuchte und die Umwälzgeschwindigkeit sind.
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Die zum Erzeugen der Garraumatmosphäre nötigen Bauteile, insbesondere eine Heizung, ein Dampfgenerator und ein Lüfterrad, sind der besseren Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt.
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Zwischen dem Garraum und der Außenseite des Gargeräts 10 erstreckt sich eine Riechverbindungsleitung 30. Sie ermöglicht, wenn sie offen ist, einen Gasaustausch vom Garraum 14 zur Außenseite des Gargeräts.
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Die Riechverbindungsleitung 30 weist ein Rohr 32 aus Metall auf, dass auf der Seite des Garraums 14 dicht mit dem Innenkasten 16 verbunden ist. Hierfür kann eine Schweißverbindung verwendet werden. Die Mündung 33 des Rohrs 32 im Innenkasten ist in 1 zu sehen.
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Das Rohr 32 endet auf der Außenseite des Gargeräts in einer trichterförmigen Öffnung 34. Diese kann an die Form einer Nase angepasst sein.
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Die Öffnung 34 ist auf der Seite des Gargeräts 10 angeordnet, auf der sich auch die Bedieneinheit 20 befindet.
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Der Übergang des Rohres 32 zur trichterförmigen Öffnung 34 liegt höher als die Öffnung 33 des Rohres 32 zum Innenkasten 16.
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Die Riechverbindungsleitung 30 ist mit einem Verschluss 40 versehen, mit dem sie (zumindest nahezu) gasdicht verschlossen werden kann. Der Verschluss ist hier als handbetätigtes Drehventil ausgeführt, von dem ein Betätigungselement 42 auf der Außenseite des Gargeräts zugänglich ist.
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Alternativ könnte der Verschluss auch als konischer Stopfen ausgeführt sein, der in das Rohr 32 von der Seite der trichterförmigen Öffnung 34 eingesteckt ist.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann dem Verschluss auch ein Antrieb zugeordnet sein, so dass durch Betätigung einer Taste oder eines Bedienfeldes, beispielsweise auf der Bedieneinheit 20, der Verschluss geöffnet wird. Anschließend kann der Verschluss automatisch nach Verstreichen einer vordefinierten Zeitdauer oder durch erneutes Betätigen einer Taste oder eines Bedienfeldes wieder verschlossen werden.
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Der Querschnitt der Riechverbindungsleitung 30 ist vergleichsweise klein. Er beträgt vorzugsweise weniger als 10 cm2. Vorzugsweise beträgt der Querschnitt weniger als 3 cm2.
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Im Ausgangszustand ist die Riechverbindungsleitung 30 verschlossen, so dass keine Gerüche aus dem Garraum in die Küche gelangen (jedenfalls nicht durch die Riechverbindungsleitung 30).
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Wenn der Bediener während des Garvorgangs den Geruch von Nahrungsmitteln im Garraum 14 und/oder den Geruch der Garraumatmosphäre wahrnehmen möchte, kann er die Riechverbindungsleitung öffnen, so dass eine kleine Menge an Garraumatmosphäre aus dem Garraum 14 hin zur trichterförmigen Öffnung 34 gelangt. Dort kann der Bediener riechen und feststellen, ob die Nahrungsmittel in der gewünschten Weise garen.