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Die Erfindung betrifft eine Begasungsdüse, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, zum, insbesondere gepulsten, Begasen eines Behälterinnenraums eines Behälters, bevorzugt eines Schüttgutbehälters, umfassend ein Außenende zur Positionierung außerhalb des Behälters, ein Einführende zum Positionieren innerhalb des Behälters sowie einen Gasleitkanal aufweisende Gasleitmittel zum Zuführen von Gas, insbesondere Luft, durch eine Behälterwandöffnung in den Behälterinnenraum, sowie eine (unmittelbar oder mittelbar) an den Gasleitmitteln festgelegte, in Richtung Außenende gewölbte, bevorzugt pilzförmige Haube aus einem Elastomermaterial zur dichtenden Anlage an einer Behälterinnenwandfläche (insbesondere mit einem in Richtung Außenende weisenden stirnseitigen Haubenrand), die einem, zumindest abschnittsweise von den Gasleitmitteln durchsetzten Haubeninnenraum begrenzt, welcher über eine Gasauslassöffnung der Gasleitmittel mit dem Gasleitkanal gasleitend verbunden und/oder verbindbar ist.
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Ferner betrifft die Erfindung ein Begasungssystem umfassend eine solche Begasungsdüse gemäß Anspruch 9.
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In der gattungsbildenden
DE 20 2006 009 811 U1 ist eine Begasungsdüse für Schüttgutbehälter beschrieben. Derartige Begasungsdüsen werden in erster Linie für den Austrag von zur Brückenbildung neigenden Schüttgütern aus Behältern eingesetzt. Dabei verbessert die Kombination von Belüftung und Vibration der Düsenhaube die Fließeigenschaften des Schüttgutes und gewährleistet somit eine problemlose Austragung. Die Vibration wird durch eine gepulste Luftzufuhr erreicht. Die gattungsgemäßen Begasungssysteme können auch dazu eingesetzt werden, Behälter von darin befindlichen Gasen freizuspülen. Bei der bekannten Begasungsdüse weist die Haube eine axiale Durchgangsöffnung auf, die stirnseitig von einer in den Behälterinnenraum ragenden Fixierschraube durchsetzt ist, die mit der Haube einen umfänglichen Spalt begrenzt, in welchem sich Produktrückstände ansammeln können.
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Die bekannte Begasungsdüse hat sich in der Praxis vielfach bewährt, jedoch soll der Einsatzbereich solcher Begasungsdüsen erweitert werden. Insbesondere soll die Begasungsdüse bedenkenlos im Lebensmittelbereich beispielsweise zum Austragen von Lebensmitteln, wie beispielsweise Mehl, aus einem Behälter eingesetzt werden oder in der PharmaIndustrie, ohne dass die Gefahr der Bildung von die Produktqualität negativ beeinflussenden und/oder zum Verderb neigenden Produktrückständen an der Begasungsdüse besteht.
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Bei der aus der
US 3 754 740 A bekannten Begasungsdüse sind die Gasleitmittel über ein in den Behälterinnenraum vorstehendes Fixierelement mit einer Elastomerhaube verbunden. Hier besteht die Gefahr von Anlagerungen.
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Die
US 4 030 755 A zeigt eine vollständig aus Elastomermaterial ausgebildete Begasungshilfe, die über Begasungsöffnungen in einer Behälterwand mit Luft beaufschlagbar ist.
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Die
DE 1 909 219 A beschreibt eine Begasungsdüse ohne integrale Gasleitmittel - hier ist ein Befestigungsstab mit einer metallischen Haube verschweißt.
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Die
DE 32 04 065 A1 beschreibt eine pneumatische Austragshilfe, bei der eine Elastomerhaube an den Gasleitmitteln klemmend fixiert ist, wobei die Gasleitmittel über die Haube hinaus in den Behälterinnenraum ragen.
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Die
EP 0 972 726 A1 beschreibt eine Begasungsdüse bei der die Gasleitmittel über eine Fixierschraube mit einer Elastomerhaube verbunden sind, wobei die Fixierschraube in den Behälterinnenraum ragt, sodass auch hier die Gefahr von Produktanlagerungen besteht.
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Ausgehend von dem vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine für den Einsatz in Schüttgutbehältern für die Lagerung von Lebensmittel, Chemikalien und/oder Pharmazeutika geeignete Begasungsdüse anzugeben, bei der die Gefahr von Produktrestanhaftungen minimiert ist. Ferner besteht die Aufgabe darin, ein Begasungssystem, umfassend eine derartig verbesserte Begasungsdüse anzugeben, welches für den Einsatz in der Lebensmittelindustrie, der Chemieindustrie oder Pharmaindustrie geeignet ist.
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Diese Aufgabe wird hinsichtlich der Begasungsdüse mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, d.h. bei einer gattungsgemäßen Begasungsdüse dadurch, dass die, bevorzugt pilzförmige, Haube auf der von der Außenseite abgewandten Axialseite eine geschlossene (insbesondere durchgangslochfreie) Stirnfläche aufweist, die die Begasungsdüse hin zu dem nicht von der Haube umschlossenen Behälterinnenraum begrenzt.
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Hinsichtlich des Begasungssystems wird die Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. In den Rahmen der Erfindung fallen sämtliche Kombinationen aus zumindest zwei von in der Beschreibung, den Ansprüchen und/oder den Figuren offenbarten Merkmalen.
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Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, die Haube auf der von dem (Durchgangs-) Loch in der Behälterwand und damit auch von dem Außenende der Gasleitmittel abgewandten Axialseite bzw. Stirnseite geschlossen auszubilden, insbesondere derart, dass produktseitig zwischen der Haube und sonstigen Bauteilen der Begasungsdüse insbesondere den Gasleitmitteln und/oder Befestigungsmitteln für die Gasleitmittel an der Haube kein Spalt begrenzt ist, mit anderen Worten also derart, dass ausschließlich die Haube die Begasungsdüse produktseitig bzw. auf der von dem Außenende der Gasleitmittel abgewandten Axialseite bzw. Stirnseite begrenzt.
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Die Gasleitmittel und etwaige von den Gasleitmitteln separate Befestigungsmittel (wie ein fakultativer Ankerabschnitt) durchsetzen also erfindungsgemäß die Begasungsdüse nicht in axialer Richtung, sondern sind stirnseitig überdeckt von der Haube, haben also keinerlei Produktkontakt auf der Außenseite der Haube, wodurch Produktrestablagerungen außerhalb des von der Haube und der Behälterinnenwand umschlossenen Haubeninnenraums sicher vermieden werden. Hierdurch eignet sich die erfindungsgemäße Begasungsdüse bevorzugt für den Einsatz in Industriebereichen, bei denen das Produkt, insbesondere ein Schüttgut, besonders rein sein muss oder anfällig ist im Hinblick auf aus einer Produktanhaftung möglicherweise resultierenden schnellen Verderb oder Verunreinigung. Selbstverständlich ist der Einsatz der erfindungsgemäßen Begasungsdüse nicht auf vorstehende Industriezweige beschränkt, sondern diese kann auch - insbesondere zur Beschleunigung des Austrags - mit empfindlichen Schüttgütern verwendet werden.
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Zur Realisierung der erfindungsgemäß geschlossenen (produktseitigen bzw. von dem Außenende der Gasleitmittel abgewandten) Stirnfläche der Haube ist es bevorzugt, die Haube durchgangsöffnungsfrei zu gestalten, also in der Form einer geschlossenen, insbesondere pilzförmigen Kappe, welche bevorzugt mit Ihrem unteren bzw. dem Außenende der Gasleitmittel zugewandten Umfangsrand im montierten Zustand an der Behälterinnenwandfläche anliegt.
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Im Hinblick auf die konkrete Materialwahl des Haubenmaterials gibt es unterschiedliche Möglichkeiten - wesentlich ist, dass es sich zumindest im Anlagebereich zur Anlage an der Behälterinnenwandfläche um elastisch deformierbares Material handelt, welches zu dem für eine dichtende Anlage an der Behälterinnenwandfläche sorge trägt. Ganz besonders zweckmäßig ist es, die Haube aus einem Silikonmaterial auszubilden. Falls dies, insbesondere aufgrund der Beschaffenheit des im Behälter zu lagernden Schüttgutes nicht möglich ist oder wenn grundsätzlich andere Materialien bevorzugt werden, ist es alternativ denkbar die Haube aus einem Neopren-Material, EPDM, Viton oder Rhodorsil auszubilden. Auf die vorgenannten Materialien ist die Erfindung jedoch nicht beschränkt - wesentlich ist, das Material so zu wählen, dass die Haubenfunktion erfüllt ist.
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Im Hinblick auf die Fixierung der Gasleitmittel an der Haube bzw. im Hinblick auf die Herstellung einer festen, vorzugsweise auf Zug zum Verspannen der Haube gegen die Behälterinnenwand belastbaren Verbindung gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. So ist es zur Verwirklichung einer fertigungstechnisch einfachen Lösung möglich ein, beispielsweise als (insbesondere starres, Rohrelement oder als flexibles Schlauchelement bzw. Metallgewebeschlauchelement ausgebildetes) Gasleitelement der Gasleitmittel unmittelbar mit der Haube zu verbinden, beispielsweise, wie später noch erläutert werden wird durch Umspritzen mit Haubenmaterial und/oder formschlüssiges Verbinden und/oder Verkleben und/oder durch Realisierung eines Vakuums, insbesondere zwischen einer Stirnseite des Gasleitelementes und der Haube. Alternativ ist es möglich, die Haube mittelbar mit dem Gasleitelement zu verbinden, nämlich über einen Ankerabschnitt, der gemäß einer ersten Alternative, insbesondere durch die Herstellung in einem Mehrkomponentenspritzgussverfahren, einteilig mit der Haube ausgebildet sein kann oder gemäß einer zweiten weiteren Alternative von der Haube separat, wobei dann der Ankerabschnitt, beispielsweise durch Umspritzen und/oder formschlüssiges Verbinden und/oder Verkleben und/oder durch das Vorsehen eines Vakuums, insbesondere einer Stirnseite des Ankerabschnitts und/oder der Innenfläche der Haube fixiert ist. Der Ankerabschnitt selbst wiederum umfasst dann Mittel zur unmittelbaren oder mittelbaren Festlegung des Gasleitelementes der Gasleitmittel, ganz besonders bevorzugt ein Gewinde, noch weiter bevorzugt ein Innengewinde zur Herstellung einer Gewindeverbindung mit dem Gasleitelement. Alternative Verbindungsmöglichkeiten, wie beispielsweise die Realisierung einer Bajonettverbindung oder einer axialen Rastverbindung sind ebenfalls möglich. Dabei ist es ganz besonders bevorzugt, unabhängig davon, ob der Ankerabschnitt als von der Haube separates Ankerelement oder einteilig mit der Haube ausgebildet ist, zwischen dem Ankerabschnitt und dem Gasleitelement eine (wieder) lösbare Verbindung zu schaffen, was insbesondere für eine Ausführungsform von Vorteil ist, bei der die Begasungsdüse entgegen einer bevorzugten Variante nicht von der Behälteraußenseite her montiert wird, sondern bei der die Haube aufgrund der Dimensionsverhältnisse nicht durch die Behälteröffnung von außen nach innen führbar ist, sondern von innen her montiert werden muss.
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Ebenfalls unabhängig von der konkreten Realisierung des Ankerabschnittes als einteilig mit der Haube ausgebildeter Ankerabschnitt oder als von der Haube separates Ankerelement ist es bevorzugt, den Ankerabschnitt aus einem festeren bzw. starreren Material auszubilden als den elastomeren Anlageabschnitt der Haube, mit dem die Haube sich dichtend an der Behälterinnenwand abstützen kann. Für den Fall der Realisierung des Ankerabschnitts als einteiligen Abschnitt der Haube, kann dies realisiert werden durch das Vorsehen eines festeren Kunststoffes im Ankerabschnittsbereich, insbesondere durch die Herstellung der Haube im Mehrkomponentenspritzgussverfahren. Für den Fall der Realisierung des Ankerabschnitts als von der Haube separates Ankerelement, ist es grundsätzlich auch möglich den, vorzugsweise einen Formschlussabschnitt, insbesondere eine umfängliche Rillung, aufweisenden Ankerabschnitt aus einem, bevorzugt starren Kunststoffmaterial auszubilden. Alternativ und bevorzugt ist jedoch eine Ausführungsform bei der der Ankerabschnitt aus Metall, insbesondere einem Edelstahl oder Titan, oder, ggf. aus einer Leichtmetalllegierung, insbesondere einer Aluminiumlegierung ausgebildet ist. Im Hinblick auf die konkrete Ausgestaltung des den Gaskanal zumindest abschnittsweise bildenden und mittelbar oder unmittelbar mit der Haube verbunden Gasleitelementes gibt es ebenfalls unterschiedliche Möglichkeiten. Auch hier ist es grundsätzlich möglich, insbesondere wenn nur vergleichsweise geringe Zugkräfte zum Anpressen der Haube an die Behälterinnenwand notwendig sind, ein Kunststoffmaterial einzusetzen. Bevorzugt ist und bewährt hat sich jedoch die Ausbildung der Gasleitmittel aus Metall, insbesondere einem Edelstahl oder Titan oder ggf. auch einer Leichtmetalllegierung.
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Grundsätzlich ist es möglich, dass der Ankerabschnitt Bestandteil der Gasleitmittel ist und in diesem Fall bei daran festgelegtem Gasleitelement gasleitend mit dem Gasleitelement verbunden ist. So kann der Ankerabschnitt beispielsweise das Gasleitelement stirnseitig verschließen und/oder einen Gasleitkanalabschnitt bilden, aus dem dann ggf. auch, insbesondere seitlich, die mindestens eine Gasauslassöffnung zum Versorgen des Haubeninnenraums mit Gas, insbesondere Druckluft ausmündet. Besonders bevorzugt ist jedoch eine Ausführungsvariante, bei der der Ankerabschnitt keine Gasleitfunktion hat, sondern das Gasleitelement das Abschlussteil der Gasleitmittel selbst bildet. Bevorzugt sind die Gasleitmittel hierzu stirnseitig an ihrem Ausführende verschlossen. Wie bereits erläutert, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die Haube unmittelbar mit dem Gasleitelement und/oder unmittelbar mit dem, insbesondere einen Bestandteil der Haube und/oder der Gasleitmittel oder ein von beiden separates Bauteil bzw. Element bildenden Ankerabschnitt zu verbinden.
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Die Verbindung sollte zumindest so beschaffen sein, dass über das Gasleitelement eine ausreichend große Zugkraft bzw. Spannkraft auf die Haube aufgebracht werden kann, um die Haube von der Behälteraußenseite her gegen die Behälterinnenwand zu ziehen. Eine Möglichkeit besteht darin, die Haube formschlüssig mit dem Gasleitelement und/oder dem Ankerabschnitt zu verbinden, insbesondere indem die Haube und das Gasleitelement bzw. der Ankerabschnitt in radialer Richtung ineinandergreifen und mit axial bezogen auf die Längserstreckung des Gasleitelementes zugkraftbeaufschlagt werden können. Besonders bevorzugt ist es, einen solchen Formschluss durch Umspritzen des Gasleitelementes und/oder des Ankerabschnittes mit Elastomermaterial der Haube zu realisieren, wobei es ganz besonders bevorzugt ist, wenn das Gasleitelement und/oder der Ankerabschnitt zur Realisierung der formschlüssigen Verbindung entsprechende radiale Vertiefungen aufweist, insbesondere in Form von umfänglichen bzw. ringförmigen Nuten und/oder Vorsprüngen.
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Zusätzlich oder alternativ ist es möglich, eine Verbindung durch Verkleben zu realisieren und/oder durch Anlegen eines Vakuums, insbesondere zwischen einer Stirnseite des Ankerabschnittes oder des Gasleitelementes und der Haube. Eine Möglichkeit ein solches Vakuum einzubringen, besteht beispielsweise darin, eine verschließbare Verbindung zu dem Vakuumbereich bzw. einem Raum zwischen dem Ankerabschnitt bzw. dem Gasleitelement und der Haube vorzusehen und das Vakuum (Unterdruck) durch Saugen herzustellen und dann die Verbindung zu schließen, wobei es denkbar ist, in dieser Verbindung für ein selbsttätiges Schließen ein Rückschlagventil vorzusehen oder die Verbindung wird, beispielsweise durch Verschließen mit einem Klebematerial oder durch Verschweißen oder sonstige Maßnahmen verschlossen.
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Wie bereits erläutert, ist es bevorzugt, wenn die Begasungsdüse Spannmittel aufweist, um die Haube gegen die Behälterinnenwand zu ziehen, wobei sich die Gasleitmittel bevorzugt, beispielsweise über ein Gewinde-Bajonett oder Axialrastverbindung an den Gasleitmitteln, insbesondere dem vorerwähnten Gasleitelement abstützen, wobei sich die Spannmittel bevorzugt zusätzlich an der Behälteraußenseite abstützen. So ist es beispielsweise möglich, dass die Spannmittel eine ein Innengewinde aufweisende Mutter umfassen, die auf ein Außengewinde der Gasleitmittel in Richtung Behälteraußenwand verschraubbar ist, wobei bevorzugt in einem Bereich zwischen Mutter und Behälteraußenwand eine Dichtung vorgesehen wird, die die Behälteröffnung, durch die die Gasleitmittel geführt sind, nach außen abdichten. Für den bevorzugten Fall einer Außenmontagemöglichkeit der Begasungsdüse ist es bevorzugt, eine im Inneren des Behälters anzuordnende Zentrierscheibe aus einem formfesten Werkstoff vorzusehen, da die durch die Behälteröffnung von außen steckbar ist und die über die Spannmittel bzw. die sich bevorzugt an der Zentrierscheibe abstützende Haube in Richtung Behälterinnenwand pressbar ist.
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Grundsätzlich ist es möglich, dass die Gasauslassöffnung der Gasleitmittel unmittelbar in den Haubeninnenraum ausmündet, d.h. bezüglich des Haubeninnenraums dauerhaft geöffnet ist. Zweckmäßiger ist jedoch eine Ausführungsform, bei der die Gasauslassöffnung für einen Betriebszustand in dem kein Gas gefördert wird, verschlossen wird. Hierzu mündet die Gasauslassöffnung bevorzugt in einen von einem Hülsenabschnitt der Haube begrenzten Spaltraum aus, wobei der Hülsenabschnitt der Haube axial in den Haubeninnenraum hineinragt und die Gasauslassöffnung umgibt. Bei Druckgasbeaufschlagung wird dann der Spaltraum geweitet und Gas kann über die Gasauslassöffnung in den Innenraum strömen und von dort weiter unter vorzugsweise pulsierendem Abheben der Haube von der Behälterinnenwand in den Behälterinnenraum außerhalb des Haubeninnenraums.
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Wie eingangs erwähnt, führt die Erfindung auch auf ein Begasungssystem, umfassend eine nach dem Konzept der Erfindung ausgebildete Begasungsdüse sowie einen, bevorzugt als Schüttgutbehälter ausgebildeten Behälter mit einer Behälterwand, mit der eine Öffnung vorgesehen ist, durch die sich die Gasleitmittel erstrecken, wobei die Haube innerhalb des Behälters dichtend an der Behälterinnenwandfläche anliegt (und von dieser von Gasbeaufschlagung des Haubeninnenraums über die Gasleitmittel zur Belüftung des produktseitigen Behälterinnenraums abheben kann), insbesondere vibrierend, bevorzugt durch eine gepulste Gasbeaufschlagung.
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Bevorzugt begrenzt ausschließlich die Haube der Begasungsdüse die Begasungsdüse auf der vom Haubeninnenraum abgewandten Seite von dem Behälterinnenraum, d.h. produktseitig, wobei die Haube diesem Behälterinnenraum mit ihrer geschlossenen Stirnfläche zugewandt ist und die Haube die nicht-Haubenteile der Begasungsdüse kapselt bzw. gegen den Produktraum abschirmt.
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Besonders bevorzugt umfasst das Begasungssystem eine Gasversorgungsquelle, insbesondere eine Druckluftquelle, zur Versorgung der Gasleitmittel mit Gas, insbesondere Druckluft. Als Gasversorgungsquelle kann beispielsweise ein Kompressor und/oder ein Gasdruckbehälter dienen. Grundsätzlich ist es möglich, die Gasleitmittel mit einem kontinuierlichen Gasstrom zu beaufschlagen, wobei es besonders zweckmäßig ist, wenn das Begasungssystem Mittel zum Erzeugen eines gepulsten Gasstroms umfassen, der bevorzugt derart dimensioniert ist, dass die Haube bei Gasbeaufschlagung vibriert. Die Mittel können beispielsweise ein schnell öffnendes und schließendes Ventil umfassen.
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Die Erfindung führt auch auf die Verwendung einer eine geschlossene Stirnseite aufweisende, bevorzugt durchgangsöffnungsfreien, insbesondere pilzförmigen Haube aus einem Elastomermaterial, die bevorzugt wie zuvor beschrieben ausgebildet ist, zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Vergasungsdüse, insbesondere zum Einsatz in einem erfindungsgemäßen Begasungssystem. Die Haube kann grundsätzlich unterschiedlich ausgestaltet sein. Besonders bevorzugt ist es, wenn diese einen integralen, d.h. einteilig mit der Haube ausgebildeten Ankerabschnitt zum Festlegen eines Gasleitelementes, insbesondere über eine Gewindeverbindung aufweist.
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Anstelle einer einteiligen Ausbildung des Ankerabschnitts mit der Haube ist es möglich und bevorzugt, diesen in der Haube festzulegen, formschlüssiges Verbinden und/oder Verkleben und/oder Anlegen eines Vakuums, wobei in diesem Fall die erfindungsgemäß zu verwendende Haube bereits mit einem solchen (separaten) Ankerabschnitt ausgestattet ist, an den dann zur Herstellung der Begasungsdüse die Gasleitmittel festgelegt werden können. Auch ist es denkbar, dass die Haube keinen Ankerabschnitt, sondern ggf. lediglich eine Einführöffnung aufweist, um darin unmittelbar das Gasleitelement zur Herstellung der Begasungsdüse, insbesondere auf eine zuvor beschriebene Art und Weise, fixieren zu können.
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Weiter Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen.
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Diese zeigen in:
- 1 eine geschnittene, perspektivische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels einer nach dem Konzept der Erfindung ausgebildeten Begasungsdüse, im Rahmen eines Begasungssystems mit innerhalb eines Behälters angeordneter Haube, und
- 2 in einer Explosionsdarstellung eine bevorzugte Ausführungsform einer nach dem Konzept der Erfindung ausgebildeten Begasungs düse, die in ihrem inneren analog zu 1 ausgestaltet sein kann, zusammen mit einer Montagehilfe.
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In den Figuren sind gleiche Elemente und Elemente mit der gleichen Funktion mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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In 1 ist ausschnittsweise eine Begasungsdüse 1 gezeigt. Diese umfasst rohrförmige Gasleitmittel 2, hier in Form eines rohrförmigen Gasleitelementes, welches an seinem Außenumfang 4 im Bereich eines Außenendes 5 mit einem nicht gezeigten Außengewinde versehen ist, um die Begasungsdüse 1, genauer eine später noch zu erläuternde pilzförmige Haube 6 aus einem Elastomermaterial von innen gegen eine Behälterinnenwandfläche 7 einer Behälterwand 8 eines (Schüttgut-)Behälters 9, verspannen zu können.
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Die Gasleitmittel 2 ragen durch eine Behälterwandöffnung 10, d.h. durchsetzen diese, um den Behälterinnenraum mit Gas, hier gepulster Druckluft, beaufschlagen zu können.
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Im Rahmen der Darstellung gemäß 1 ist der Durchmesser der Behälterwandöffnung 10 vergleichsweise klein gewählt, so dass vorliegend nur eine Montage von der Behälterinnenwandseite möglich ist - bevorzugt ist jedoch eine, beispielsweise in 2 gezeigte Variante des Systems, bei der der Durchmesser der Behälterwandöffnung 10 so groß gewählt ist, dass die elastisch deformierbare Haube 6 von der Außenseite her durch die Behälterwandöffnung 10 führbar ist, so dass eine Montage von der Außenseite des Behälters her möglich ist.
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Zu erkennen ist, dass in den Gasleitmitteln 11 ein Gasleitkanal 11 eingebracht ist, der über hier beispielhaft vier umfangsseitige und in radialer Richtung weisende Gasauslassöffnungen 12 mit einem Haubeninnenraum 13 kommunizieren kann, der zum einen begrenzt wird von der Behälterinnenwandfläche 7 und zum anderen von einer Innenfläche 14 der Haube 6 selbst.
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Die Haube 6 liegt dichtend an der Behälterinnenwandfläche 7 an und zwar mit einem unteren, d.h. in Richtung Außenende 5 weisenden Rand 15 (Anlagefläche), die bei Druckgasbeaufschlagung des Haubeninnenraums 3 über die Gasleitmittel 2 von der Behälterinnenwandfläche 7, insbesondere vibrierend bzw. gepulst abheben kann, um den Behälterinnenraum mit dem Gas zu versorgen, insbesondere um die Fließ- bzw. Entleerungseigenschaften von Schüttgut zu verbessern.
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Die Gasleitmittel 2 sind in dem konkreten Ausführungsbeispiel beispielhaft mittelbar fest verbunden mit der Haube 6 über einen von der Haube separaten, als Ankerelement ausgebildeten Ankerabschnitt 16, welcher formschlüssig innerhalb der durchgangsöffnungsfreien Haube 6 festgelegt ist.
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In dem konkreten Ausführungsbeispiel ist der Ankerabschnitt 16 aus Metall, hier beispielhaft Edelstahl ausgebildet und umfasst eine umfängliche Rillung 17 zur Realisierung eines Formschlusses mit der Haube 6. Die Fixierung bzw. Herstellung der formschlüssigen Verbindung erfolgte in dem gezeigten Ausführungsbeispiel durch Umspritzen des Ankerabschnittes 16 durch teilweises Umspritzen des Ankerabschnitts 16 mit dem Elastomermaterial der Haube 6.
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Aus 1 ergibt sich, dass der Ankerabschnitt 16 und der über eine Gewindeverbindung 18 lösbar verbundene Gasleitelement 3 auf einer vom Außenende 5 abgewandten, produktseitigen bzw. dem Behälterinnenraum zugewandten Außenfläche 19 oder noch anders ausgedrückt auf einer von dem Außenende 5 abgewandten produktseitigen Stirnfläche 20 vollständig überdeckt ist von der Haube 6 bzw. dem Haubenmaterial, so dass der Ankerabschnitt 16 und das Gasleitelement 3 gekapselt sind von der Haube 6 und somit nicht auf der von dem Haubeninnenraum 13 abgewandten Seite der Haube 6 mit Produkt (Schüttgut) in Kontakt kommen können.
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Wie erläutert, ist der Ankerabschnitt 16 über eine Gewindeverbindung 18 mit dem Gasleitelement 3 lösbar verbunden. Beispielhaft weist der Ankerabschnitt 16 hierzu an seinem Innenumfang ein Innengewinde auf, welches mit einem Außengewinde im Bereich des Einführendes 21 des Gasleitelementes 3 bzw. der Gasleitmittel 2 korrespondiert. Zu erkennen ist, dass das Gasleitelement 3 endseitig bzw. im Bereich des Einführendes 21 (bis auf die Gasauslassöffnungen 12) verschlossen ist, so dass dem Ankerabschnitt 16 in dem konkreten Ausführungsbeispiel keine Gasleitfunktion zukommt - alternativ denkbar ist eine endseitig offene Ausführung des Gasleitelementes 2, wobei dann dem Ankerabschnitt 16 eine Gasleitfunktion zukommt.
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Aus 1 ergibt sich, dass die Haube 6 auf ihre Außenseite 12 mit keinen sonstigen Bauteilen, insbesondere nicht dem Ankerabschnitt 16 und nicht dem Gasleitelement 3 einen Spalt begrenzt, in welchem sich Produktreste ablagern könnten - die Haube 6 weist einen im Wesentlichen auch auf ihre Außenseite einen stetigen Verlauf auf, jedenfalls einen solchen, der selbst auch keine Spalte aufweist.
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Aus 1 ist weiter zu erkennen, dass die Gasauslassöffnungen 12 nicht unmittelbar in den Haubeninnenarum 13 ausmünden (was alternativ realisierbar ist), sondern in einen umfänglichen Spaltraum 22, welcher radial außen begrenzt ist, von einem einteilig mit der Haube 6 ausgebildeten Hülsenabschnitt 23 der Haube, der sich dichtend von außen an den Rand der Gasauslassöffnungen 12 anlegt, so dass die Gasauslassöffnungen in Richtung Haubeninnenraum 13 nur bei, insbesondere gepulster Druckgasbeaufschlagung freigegeben werden.
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In 2 ist in einer Explosionsdarstellung eine Begasungsdüse 1 gezeigt, die in ihrem inneren aufgebaut sein kann wie in 1, oder alternativ derart, dass das Gasleitelement 2 ohne separaten Ankerabschnitt in der Haube 6 festgelegt ist, beispielsweise durch Umspritzen. Eine weitere alternative Ausführungsform sieht vor (nicht gezeigt) den Ankerabschnitt einteilig, insbesondere im Mehrkomponenten-Spritzgussverfahren mit der Haube 6 auszubilden.
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Jedenfalls ist das Gasleitelement 3 (mittelbar oder unmittelbar) an der Haube 6 festgelegt, derart, dass die Haube 6 auf ihrer produktseitigen Stirnseite 20 alle weiteren Bauteile kapselt und ausschließlich selbst unmittelbaren Produktkontakt herstellt - hierzu ist vorliegend die Haube 6 durchgangsöffnungsfrei ausgebildet.
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In 2 ist am Außenumfang des hier ebenfalls als Gasleitrohr ausgebildeten Gasleitelementes 3 ein Außengewinde 24 vorgesehen, mit welchem die Haube 6 gegen die Behälterinnenwandfläche 7 der Behälterwand 8 verspannbar ist. Zu erkennen ist, dass eine in der Behälterwand 8 vorgesehene Behälterwandöffnung 10, eine deutlich größere Fläche aufweist als bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 2, so dass hier eine Montage von außen möglich ist.
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Im montierten Zustand durchsetzt das Gasleitelement 2 axial eine im behälterinneren platzierbare Zentrierscheibe, die für eine Zentrierung der Haube 6 und der Gasleitmittel 2 relativ zu einer die Behälteröffnung 10 zentrisch durchsetzenden Längserstreckungsachse bzw. Montageachse sicherstellt.
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Auf der Außenseite der Behälterwand 8 befindet sich eine als Dichtscheibe 26 ausgebildete Dichtung, die für eine Abdichtung des Haubeninneraums 13 zur Umgebung bzw. zur Behälteraußenseite hin Sorge trägt. An dieser Dichtscheibe 26 stützt sich eine als Unterlegscheibe ausgebildete Ringscheibe 27 ab, um die über mindestens eine Mutter 28 (Innengewindeelement) von Spannmitteln 29 aufgebrachte Spannkraft abstützen zu können. Vorliegend sind zwei Muttern 28 vorgesehen, wobei eine der Muttern die Funktion einer Kontermutter aufweist. Die Muttern 28, sind mit dem Außengewinde 24 des Gasleitelementes 3 zum Verspannen der Haube 6 gegen die Behälterinnenwandfläche 7 verschraubbar.
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Zu erkennen ist ferner ein Montagestab 30 (Werkzeug), der mit einem nicht gezeigten Innengewinde des Gasleitelementes 3 verschraubbar ist, um die Haube 6 bzw. das Gasleitelement 3 mit seinem Einführende von außen durch die Behälterwandöffnung 10 führen zu können und vorzuspannen, um dann für eine dauerhafte Verspannung mittels der Spannmittel 29 Sorge tragen zu können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Begasungsdüse
- 2
- Gasleitmittel
- 3
- Gasleitelement
- 4
- Außenumfang
- 5
- Außenende
- 6
- Haube
- 7
- Behälterinnenwandfläche
- 8
- Behälterwand
- 9
- Behälter
- 10
- Behälterwandöffnung
- 11
- Gasleitkanal
- 12
- Gaslauslassöffnungen
- 13
- Haubeninnenraum
- 14
- Innenfläche
- 15
- (Anlage-)Rand
- 16
- Ankerabschnitt
- 17
- Rillung
- 18
- Gewindeverbindung
- 19
- Außenfläche
- 20
- produktseitige Stirnseite
- 21
- Einführende der Gasleitmittel
- 22
- Spaltraum
- 23
- Hülsenabschnitt
- 24
- Außengewinde
- 25
- Zentrierscheibe
- 26
- Dichtelement
- 27
- Ringscheibe
- 28
- Muttern
- 29
- Spannmittel
- 30
- Montagestab
- A
- Montageachse