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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Umformen von Kunststoffvorformlingen zu Kunststoffbehältnissen. Derartige Vorrichtungen und Verfahren sind aus dem Stand der Technik seit langem bekannt. Üblicherweise werden hierzu Kunststoffvorformlinge erwärmt und diese erwärmten Kunststoffvorformlinge werden mittels einer Umformungseinrichtung zu Kunststoffbehältnissen, insbesondere Kunststoffflaschen umgeformt.
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Im Rahmen des Arbeitsbetriebs ist es dabei oftmals erforderlich, dass die Umformungseinrichtungen auf eine andere Behältergröße umgestellt und insbesondere umgerüstet werden und die Blasformen ausgewechselt werden müssen. Dieser Vorgang ist relativ zeitaufwendig. Nach dem Wechsel der Blasformen (manuell oder halbautomatisch/vollautomatisch) wird ein Probelauf durchgeführt. Dabei wird sensorisch (akustisch/optisch/haptisch vom Bediener) geprüft, ob der Wechsel der Blasformen korrekt durchgeführt wurde. Ebenfalls möglich ist eine Schwingungsmessung über Sensoren. Der Probelauf wird manuell vom Bediener ausgelöst und beendet. Anschließend erfolgt die Aufheizung des Ofens auf Betriebstemperatur. Ist diese erreicht, wird manuell vom Bediener die Produktion gestartet.
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Im Stand der Technik laufen diese (Vorbereitungs-)Vorgänge zum Anlauf der Produktion nach einem Garniturenwechsel nacheinander ab und dauern entsprechend lange. Zusätzlich hängt die Zeit auch von der Reaktionszeit des Bedieners ab. Durch die langen Standzeiten wird die Verfügbarkeit des Systems erheblich reduziert.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, derartige Umstellungsvorgänge effizienter, vor allem zeitsparender zu gestalten.
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Dies wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche erreicht. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Durchführen eines Umstellvorgangs (bei dem es sich insbesondere auch um einen Umrüstvorgang handelt, bei dem wenigstens ein Element ausgewechselt wird) bei einer Vorrichtung zum Herstellen von Getränkebehältnissen werden einem Arbeitsbetrieb der Vorrichtung Kunststoffvorformlinge mittels einer Erwärmungseinrichtung erwärmt und anschließend mittels einer Umformungseinrichtung aus diesen erwärmten Kunststoffvorformlingen Kunststoffbehältnisse erzeugt. Dabei wird im Rahmen des Umstellvorgangs oder allgemein eines Startvorgangs die Erwärmungseinrichtung aufgewärmt und im Rahmen des Umstellvorgangs wird auch wenigstens an der Umformungseinrichtung ein Umrüstvorgang durchgeführt, bei dem bevorzugt wenigstens ein Element dieser Umformungseinrichtung gewechselt wird.
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Erfindungsgemäß werden wenigstens zeitweise der Umrüstvorgang an der Umformungseinrichtung und der Erwärmungsvorgang an der Erwärmungseinrichtung gleichzeitig durchgeführt.
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Es wird daher im Rahmen der Erfindung vorgeschlagen, dass für die Erwärmung bzw. Aufwärmung der Erwärmungseinrichtung ein bestimmtes Zeitfenster vorgesehen wird und auch für den Umrüstvorgang ein bestimmtes Zeitfenster vorgesehen wird. Insbesondere überlappen diese Zeitfenster wenigstens teilweise. Auf diese Weise können die Wartezeiten für Umstellvorgänge (bei denen es sich bevorzugt um Umrüstvorgänge handelt) reduziert werden. Bevorzugt ist auch ein automatischer Ablauf ohne Wartezeiten für Bedienereingaben möglich. Auf diese Weise können Verzögerungen durch eine Reaktionszeit des Bedieners verringert werden. Daneben ist auch die Produktionsunterbrechung durch ein paralleles Wechseln der Blasformen und ein Aufheizen des Ofens kürzer. Daneben kann eine höhere Verfügbarkeit der Anlage mit höherer OEE (overall equipment efficiency) und geringerem die TCO-Kosten (total cost of ownership) erreicht werden.
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Bevorzugt wird zur Durchführung des Umstellvorgangs und insbesondere des Umrüstvorgangs von wenigstens der Umformungseinrichtung ein Wert ausgegeben und/oder verwendet, der für einen Umstellstatus bzw. Umrüststatus dieser Umformungseinrichtung charakteristisch ist. Insbesondere kann es sich dabei um einen Wert handeln, der für einen Fortgang des Umrüstvorgangs charakteristisch ist, etwa ein Wert, der angibt, an wie vielen Umformungsstationen bereits Elemente wie die Blasformen eingewechselt wurden. Daneben kann es sich um einen Wert handeln, der etwa für eine bereits erfolgte Aufheizung von Elementen der Blasformen charakteristisch ist.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform werden die Kunststoffvorformlinge im Arbeitsbetrieb transportiert. Insbesondere werden die Kunststoffvorformlinge im Arbeitsbetrieb während ihrer Erwärmung transportiert. Bevorzugt handelt es sich bei der Erwärmungseinrichtung um einen Infrarot-Ofen.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Umformungseinrichtung eine Vielzahl von Umformungsstationen und insb. Blasstationen auf, innerhalb derer die Kunststoffvorformlinge zu den Kunststoffbehältnissen umgeformt werden. Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weisen die Umformungsstationen auch Reckstangen auf, welche in die Kunststoffvorformlinge einführbar sind, um diese zu dehnen. Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weisen die Umformungsstationen auch Blasdüsen auf, welche an die Kunststoffvorformlinge anlegbar sind, um diese mit einem gasförmigen Medium und insbesondere mit Druckluft zu expandieren.
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Bei einem weiteren vorteilhaften Verfahren werden diese so erzeugten Kunststoffbehältnisse zu einer Fülleinrichtung transportiert und die Behältnisse werden mit einer Flüssigkeit und insbesondere mit einem Getränk befüllt.
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Bei einem weiteren bevorzugten Verfahren werden die Behältnisse ausgestattet und insbesondere etikettiert. Es wäre jedoch auch denkbar, dass die Behältnisse in anderer Weise ausgestattet werden, beispielsweise mit Aufdrucken oder mit Schrumpfetiketten versehen werden.
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Bevorzugt werden die Behältnisse zunächst etikettiert und anschließend (in einem leeren Zustand) befüllt. Bei einem weiteren vorteilhaften Verfahren werden die einzelnen Maschinen der Anlage d.h. insbesondere die Erwärmungseinrichtung, die Umformungseinrichtung und die Etikettiereinrichtung synchronisiert bzw. als Block betrieben. Dies bedeutet, dass die Arbeitsgeschwindigkeiten dieser Maschinen aufeinander angepasst sind. Bevorzugt besteht die Möglichkeit einer Ausschleusung und/oder Pufferung von Kunststoffvorformlingen oder Kunststoffbehältnissen. So wäre es beispielsweise möglich, dass nach der Umformungseinrichtung geblasene Behältnisse ausgeschleust und ggfs. zwischengepuffert werden, falls die nachfolgende Etikettiermaschine kurzzeitig etwa aufgrund eines Fehlers abgeschaltet werden muss.
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Bevorzugt stehen die Umformungseinrichtung und die Erwärmungseinrichtung wenigstens zeitweise in Datenkommunikation und zur Durchführung des Umstellvorgangs bzw. Umrüstvorganges wird von wenigstens der Umformungseinrichtung oder dem Start der Erwärmungseinrichtung ein Wert ausgegeben und/oder verwendet, der für einen Umstellungsstatus dieser Umformungseinrichtung und/oder Erwärmungseinrichtung charakteristisch ist.
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Dabei ist es möglich, dass die Umformungseinrichtung und Erwärmungseinrichtung und/oder deren Steuerungseinrichtungen unmittelbar miteinander in Datenkommunikation stehen. Es wäre jedoch auch denkbar, dass die Umformungseinrichtung und die Erwärmungseinrichtung über eine übergeordnete Steuerungseinrichtung bzw. Maschinensteuerung miteinander in Datenkommunikation stehen. Auch weitere Einrichtungen einer entsprechenden Anlage, wie etwa eine Etikettiereinrichtung oder eine Fülleinrichtung können in einer entsprechenden Datenkommunikation mit der Umformungseinrichtung stehen. Unter einer Datenkommunikation wird eine Kommunikationsverbindung verstanden, über welche Daten, wie etwa für Zeiten oder Temperaturen charakteristische Daten ausgetauscht werden können.
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Es wird daher vorteilhaft vorgeschlagen, dass die besagten Anlagenteile, wie etwa eine Erwärmungseinrichtung oder die Umformungseinrichtung, miteinander kommunizieren, wobei es auch möglich ist, dass diese besagten Anlagenteile mit einer (übergeordneten) Steuerungseinrichtung kommunizieren.
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Bevorzugt weist die Umformungseinrichtung eine Steuerungseinrichtung zu deren Steuerung auf. Bevorzugt weist auch die Fülleinrichtung eine Steuerungseinrichtung zu deren Steuerung auf. Bevorzugt kommunizieren diese Steuerungseinrichtungen miteinander.
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Bei einem weiteren bevorzugten Verfahren wird an der Umformungseinrichtung ein Umrüstvorgang von einem ersten Satz an Blasformen auf einen zweiten Satz an Blasformen durchgeführt und wenigstens ein für diesen Umrüstvorgang charakteristischer Wert für den Umstellvorgang bzw. Umrüstvorgang ausgegeben und/oder verwendet. Bevorzugt wird dieser Wert dabei für eine automatische Aktivierung des Aufheizvorgangs der Erwärmungseinrichtung verwendet. So wäre es möglich, dass mit einer Aufheizung der Erwärmungseinrichtung begonnen wird, sobald eine bestimmte Anzahl an Blasformen gewechselt wurde.
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Bei einem weiteren vorteilhaften Verfahren ist der für den Umrüstvorgang charakteristische Wert ein Wert, der für eine Anzahl bereits durchgeführter Umrüstungsvorgänge an einzelnen Umformungsstationen der Umformungseinrichtung charakteristisch ist.
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Bevorzugt wird wenigstens ein Umrüstvorgang an der Umformungseinrichtung automatisch oder halbautomatisch durchgeführt. So wäre es insbesondere möglich, dass die Blasformen durch Robotereinrichtungen gewechselt werden. Allgemein wird bevorzugt wenigstens ein Umrüstvorgang wenigstens teilweise von einer Robotereinrichtung durchgeführt. Dabei ist es möglich, dass diese Robotereinrichtung beispielsweise eine Blasform oder Teile einer Blasform (wie etwa die Seitenteile oder das Bodenteil) von einem Träger entnimmt und/oder neue Blasformen an dem Träger montiert. Auch kann diese Robotereinrichtung dabei entnommene Blasformen oder deren Teile in einem Lager unterbringen.
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Unter einem Umstellvorgang wird im Folgenden insbesondere ein Wechsel einer Getränkesorte, ein Wechsel von Behältnissen und/oder Behältergrößen oder dergleichen verstanden. Insbesondere handelt es sich bei dem Umstellvorgang um einen Umrüstvorgang, also einen Vorgang, der ein Wechseln wenigstens eines Elementes erfordert, beispielsweise ein Wechseln von Blasformen, von Füllelementen oder dergleichen. Falls beispielsweise Blasformen ausgewechselt werden müssen, ist es möglich, die neu umgerüsteten bzw. montierten Blasformen wieder auf eine Betriebstemperatur zu erwärmen. Denkbar wäre es jedoch auch, dass im Rahmen des Umstellvorgangs nur oder zumindest auch Parameter verändert werden, welche beispielsweise den Blasvorgang beeinflussen, wie etwa ein Blasdruck oder dessen Verlauf.
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Bei einem weiteren vorteilhaften Verfahren wird der Umstellvorgang an der Umformungseinrichtung im Wesentlichen zeitgleich mit der Aufwärmung der Erwärmungseinrichtung abgeschlossen. Auf diese Weise kann erreicht werden, dass diejenige Zeit, die für die Aufwärmung der Erwärmungseinrichtung verwendet wird, auch genutzt wird, um beispielsweise Rüstvorgänge durchzuführen. Bei einem weiteren bevorzugten Verfahren wird im Rahmen des Umrüstvorgangs wenigstens eine Blasform wenigstens einer Umformungsstation zumindest teilweise durch eine andere Blasform ersetzt. So könnten die gesamten Blasformen der einzelnen Umformungsstationen gewechselt werden, es wäre jedoch auch denkbar, nur Teile dieser Blasformen, etwa die Seitenteile oder Bodenteile zu wechseln.
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Bei einem weiteren vorteilhaften Verfahren erfolgt eine Erwärmung bzw. Aufwärmung der Erwärmungseinrichtung wenigstens teilweise zeitgleich mit einem Wechsel der Blasformen. Bei einem weiteren bevorzugten Verfahren wird nach dem Umrüstvorgang ein Probelauf der Vorrichtung durchgeführt, wobei bevorzugt dieser Probelauf automatisch eingeleitet wird. So kann ein derartiger Probelauf eingeleitet werden sobald festgestellt wurde, dass alle Blasformen korrekt eingewechselt wurden.
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Bevorzugt ist der für den Umstellungsstatus bzw. Umrüststatus der Umformungseinrichtung charakteristische Wert ein Zeitwert und/oder ein für eine Temperatur wenigstens eines Elements der Umformungseinrichtung oder ein Element der Erwärmungseinrichtung charakteristischer Wert.
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Bei einem weiteren vorteilhaften Verfahren wird eine vorgegebene Anzahl von Testbehältnissen hergestellt und anschließend ausgestattet. Im Rahmen dieser Ausstattung werden diese Behältnisse etikettiert und/oder bedruckt. Daneben wäre es jedoch auch möglich, dass im Rahmen dieses Ausstattungsvorgangs Folien, beispielsweise sogenannte Schrumpffolien an den Behältnissen angebracht werden.
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Insgesamt werden daher ein Verfahren und eine Vorrichtung vorgeschlagen, mit denen dieser Ablauf (insbesondere während eines Umstellvorgangs) bei kürzerem Zeitaufwand und bevorzugt vollautomatisch durchgeführt werden kann. Dabei wird das Aufheizen der Erwärmungseinrichtung vorteilhaft automatisch über die Steuerung so gestartet, dass sie Betriebstemperatur annimmt während zeitgleich die Fertigstellung des Blasformwechsels erfolgt (bis zur Bereitschaft zum Starten des Blasrades). Dies kann durch eine Zeitvorgabe oder zum Beispiel durch den Start des letzten/vorletzten/drittletzten usw. Blasformenwechsels gesteuert werden.
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Anschließend wird bevorzugt ein automatischer Probelauf ausgelöst, der vorteilhaft von einer Sensoreinrichtung, wie beispielsweise einem Schwingungssensor oder anderen geeigneten Sensoren überwacht wird. Liegt keine Störung beim Probelauf vor, kann die Produktion (zum sofortigen Abfüllen oder zum Abfüllen von Musterflaschen zur Qualitätsprüfung) automatisch – ohne Bedienereingriff – gestartet werden. Wenn mehrere Maschinen geblockt sind ist es zudem möglich, die Produktion des ganzen Blocks bei Bereitschaft zu starten.
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Bei einem weiteren bevorzugten Verfahren wird ein paralleles bzw. zeitgleiches Aufheizen des Ofens einerseits und ein Blasformwechsel bzw. ein Umrüstvorgang andererseits verhindert bzw. ausgeschlossen, wenn der Umrüstvorgang, beispielsweise der Formwechsel manuell geschieht. Auf diese Weise kann die Betriebssicherheit erhöht werden, da Verletzungen des Benutzers durch den Erwärmungsvorgang verhindert werden. So ist es beispielsweise möglich, dass Zugangseinrichtungen zu der Umformungseinrichtung, beispielsweise Schutztüren, geschlossen gehalten werden, wenn die Erwärmungseinrichtung in Betrieb ist oder ein Aufheizen erfolgt.
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Die vorliegende Erfindung ist weiterhin auf eine Vorrichtung zum Herstellen von befüllten Behältnissen und insbesondere Getränkebehältnissen gerichtet. Diese Vorrichtung weist eine Erwärmungseinrichtung auf, welche Kunststoffvorformlinge erwärmt. Daneben weist die Vorrichtung eine Umformungseinrichtung auf, welche von der Erwärmungseinrichtung erwärmte Kunststoffvorformlinge zu Kunststoffbehältnissen umformt. Daneben weist die Vorrichtung eine Ausstattungseinrichtung auf, welche die von der Umformungseinrichtung hergestellten Behältnisse ausstattet.
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Erfindungsgemäß weist die Vorrichtung eine Steuerungseinrichtung zum Steuern eines Umstellungsvorgangs der Vorrichtung auf und diese Steuerungseinrichtung steuert eine Aufwärmung der Erwärmungseinrichtung derart, dass wenigstens zeitweise der Umrüstvorgang an der Umformungseinrichtung und der Aufwärmungsvorgang der Erwärmungseinrichtung gleichzeitig durchgeführt werden.
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Vorteilhaft sind die Erwärmungseinrichtung, die Umformungseinrichtung und die Etikettiereinrichtung miteinander synchronisiert betreibbar. Mit anderen Worten werden bevorzugt diese Einrichtungen als so genannter Block betrieben bzw. in einem Blockbetrieb. Dies bedeutet, dass beispielsweise eine Veränderung der Arbeitsgeschwindigkeit einer dieser Maschinen auch eine entsprechende Veränderung der Arbeitsgeschwindigkeit einer anderen Maschine nach sich zieht. Bevorzugt handelt es sich bei der Umformungseinrichtung um eine Blasmaschine und insbesondere eine Streckblasmaschine.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Vorrichtung eine Fülleinrichtung auf, welche die hergestellten Behältnisse mit einer Flüssigkeit und insbesondere einem Getränk befüllt. Vorteilhaft ist dabei diese Fülleinrichtung in einer Transportrichtung der Behältnisse nach der Etikettiereinrichtung angeordnet. Dies bedeutet, dass die Behältnisse zunächst (in einem leeren Zustand) etikettiert und anschließend befüllt werden.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Vorrichtung ein Zeitmanagementsystem auf, welches einen Produktionsbeginn der Vorrichtung unter Berücksichtigung von Erwärmungszeiten der Erwärmungseinrichtung und/oder eines Umrüstvorgangs der Umformungseinrichtung steuert. Dabei können insbesondere die Erwärmungszeiten der Erwärmungseinrichtung berücksichtigt werden. Daneben ist dieses Zeitmanagementsystem bevorzugt in der Lage und dazu bestimmt, auch unter Berücksichtigung eines Umformungsvorgangs die Erwärmungseinrichtung zu steuern.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist dem Zeitmanagementsystem wenigstens ein für einen Umrüstvorgang charakteristischer Wert zuführbar.
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Bei diesen charakteristischen Wert kann es sich beispielsweise um einen Wert handeln, der anzeigt, viele Umformungsstationen bereits umgerüstet wurden. So wäre es beispielsweise denkbar, dass mit der Aufwärmung der Erwärmungseinrichtung begonnen wird, sobald eine gewisse Anzahl der gesamten Blasformen gewechselt wurden, etwa 17 von 20 Blasformen.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Vorrichtung eine Anzeigeeinrichtung auf, welche zur Ausgabe von Daten geeignet und bestimmt ist, wobei diese Daten für eine Erwärmung wenigstens eines Elements der Vorrichtung charakteristisch sind. Daneben kann diese Anzeigeeinrichtung Daten ausgeben, welche für einen Umrüstvorgang an der Umformungseinrichtung charakteristisch sind. So kann etwa angezeigt werden, wie lange ein Aufwärmvorgang der Erwärmungseinrichtung bereits andauert. Auch kann angezeigt werden, an wie vielen Umformungsstationen bereits ein Umrüstvorgang durchgeführt wurde.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Anzeigeeinrichtung auch eine Zeitanzeige auf und insbesondere eine rückwärts laufende Zeit bzw. einen sogenannten Countdown.
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Weitere Vorteile und Ausführungsformen ergeben sich aus den beigefügten Zeichnungen:
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Darin zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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2 ein zeitliches Ablaufdiagramm nach dem Stand der Technik;
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3 ein zeitliches Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. Diese Vorrichtung weist eine Umformungseinrichtung 2 auf. An dieser Umformungseinrichtung 2 ist eine Vielzahl von Umformungsstationen 22 an einem drehbaren Träger 24 angeordnet. Diese Umformungsstationen 22 dienen jeweils zum Expandieren der Kunststoffvorformlinge zu Kunststoffbehältnissen. Dabei weisen die einzelnen Umformungsstationen jeweils (nicht gezeigte) Blasformen auf, die wechselbar sind.
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Das Bezugszeichen 12 kennzeichnet grob schematisch eine Erwärmungseinrichtung, welche zum Erwärmen der Kunststoffvorformlinge dient. Diese Erwärmungseinrichtung 12 kann eine (nicht gezeigte) Transporteinrichtung, wie etwa eine Transportkette aufweisen, welche die Kunststoffvorformlinge 10 vereinzelt transportiert. Daneben weist die Erwärmungseinrichtung 12 eine Vielzahl von Heizelementen 14 auf, die bevorzugt stationär angeordnet sind. Im Rahmen eines Umstellungsbetriebs und allgemein eines Startbetriebs müssen diese Heizelemente 14 aufgewärmt werden.
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Die von dieser Erwärmungseinrichtung 12 erwärmten Kunststoffvorformlinge 10 werden über eine Transporteinrichtung 32 wie insbesondere einen Transportstern 32 an die Umformungseinrichtung 2 übergeben.
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Die von der Umformungseinrichtung 2 geformten Behältnisse werden über einen weiteren Transferstern 34, nunmehr als Kunststoffbehältnisse 20 an eine Etikettiereinrichtung 4 übergeben. Diese Etikettiereinrichtung 4 etikettiert mittels wenigstens eines Etikettieraggregats 48 die einzelnen Behältnisse 20. Die etikettierten Behältnisse 20 werden über eine weitere Transporteinrichtung 36, bevorzugt wieder einen Transportstern, an eine Fülleinrichtung 6 übergeben. Die Fülleinrichtung befüllt die Behältnisse mit einer Flüssigkeit und insbesondere einem Getränk
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Das Bezugszeichen 30 bezieht sich auf eine Wechseleinrichtung, wie etwa einen Roboter, der zum automatischen Wechseln der einzelnen Blasformen dient. Diese Wechseleinrichtung kann beispielsweise einen Roboterarm aufweisen, der zum Greifen der einzelnen Blasformen und zu deren Einwechseln dient. Dabei ist es möglich, dass der drehbare Träger 24 stationsweise weiter verfahren wird und in jeder Stellung die Wechseleinrichtung eine Blasform entnimmt und eine neue Blasform einsetzt. Dabei wäre es auch möglich, dass mehrere derartiger Wechseleinrichtungen 30 vorgesehen sind. Daneben ist die Wechseleinrichtung bevorzugt auch in der Lage, diesen Wechsel vollautomatisch durchzuführen, etwa mit dem Wechsel auch Flüssigkeitsleitungen bzw. Temperiermittelversorgungen zu trennen und wiederherzustellen. Dabei ist es möglich dass die Wechseleinrichtung die Blasformen in deren Gesamtheit, also als Formenpaket, wechselt. Diese automatische Einwechslung der Blasformen ist in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung besonders vorteilhaft, da dann der gesamte Vorgang weiter automatisiert werden kann und auch die Reaktionszeiten eines Benutzers entfallen können.
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Das Bezugszeichen 40 kennzeichnet eine Steuerungseinrichtung zum Steuern der einzelnen Anlagenteile insbesondere auch der Erwärmungseinrichtung 12. Dabei kann festgelegt werden, dass mit einer Erwärmung bzw. Aufwertung der Erwärmungseinrichtung 12 erst begonnen wird, wenn eine vorgegebene Anzahl an Umformungsstationen 22 bzw. deren Blasformen gewechselt wurde. Das Bezugszeichen 46 kennzeichnet eine Anzeigeeinrichtung, mittels derer relevante Informationen für den Umstellungsvorgang ausgegeben werden können, etwa Informationen darüber, wie viele Blasformen bereits gewechselt wurden. Daneben kann auch ein Zeitraum ausgegeben werden, wie lange die Erwärmungseinrichtung 12 bereits aufgeheizt wurde.
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Das Bezugszeichen 42 kennzeichnet eine Eingabeeinrichtung, mittels derer der Benutzer Daten in die Steuerungseinrichtung eingeben kann, etwa die Bestätigung, dass eine bestimmte Blasform eingewechselt wurde. Bei dieser Eingabeeinrichtung kann es sich beispielsweise um eine Tastatur oder einen Touchscreen handeln. Das Bezugszeichen 44 kennzeichnet eine (Daten)speichereinrichtung, welche zum Abspeichern von Daten dient, welche für den Wechselvorgang charakteristisch sind. So können beispielsweise für unterschiedliche Behältnissorten in der Speichereinrichtung Daten hinterlegt sein, welche für den Aufheizvorgang der Erwärmungseinrichtung charakteristisch sind (wie etwa eine zu erreichende Endtemperatur der Heizelemente.)
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2 zeigt ein beispielhaftes Gantt-Diagramm mit den zeitlichen Abläufen der einzelnen Vorgänge. Man erkennt hier, dass der Blasformenwechsel beispielsweise 20 Minuten in Anspruch nehmen kann. Nach einer Reaktionszeit von einer halben Minute wird ein Probelauf durchgeführt, der hier 2 Minuten in Anspruch nimmt. Nach Abschluss dieses Probelaufs und einer weiteren Reaktionszeit von einer halben Minute erfolgt ein Aufheizen der Erwärmungseinrichtung, welches hier 4 Minuten in Anspruch nimmt. Nach einer weiteren halben Minute Reaktionszeit kann hier nach insgesamt 28 Minuten mit der Produktion begonnen werden.
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3 zeigt ein Gantt-Diagramm für eine erfindungsgemäße Vorgehensweise. Hier erfolgt der gesamte Umstellungsvorgang automatisiert. Weiterhin finden die Vorgänge teilweise gleichzeitig statt. So wird die Erwärmungseinrichtung aufgeheizt, noch während der Blasformenwechsel durchgeführt wird. Auf diese Weise kann hier eine zeitliche Einsparung von 4 Minuten erreicht werden. Durch die Automatisierung entfallen auch die oben genannten Reaktionszeiten. Auch kann entsprechend der Probelauf abgekürzt werden. Wie in 3 gezeigt, ist bei dieser Ausgestaltung ein Produktionsstart nach bereits 21 Minuten möglich. Es wäre auch möglich, dass während des Umstellvorgangs der Umformungseinrichtung noch weitere Umstellungsarbeiten durchgeführt werden, wie etwa eine Bestückung der Etikettiereinrichtung mit Etiketten.
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Die Anmelderin behält sich vor sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale als erfindungswesentlich zu beanspruchen, sofern sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind. Es wird weiterhin darauf hingewiesen, dass in den einzelnen Figuren auch Merkmale beschrieben wurden, welche für sich genommen vorteilhaft sein können. Der Fachmann erkennt unmittelbar, dass ein bestimmtes in einer Figur beschriebenes Merkmal auch ohne die Übernahme weiterer Merkmale aus dieser Figur vorteilhaft sein kann. Ferner erkennt der Fachmann, dass sich auch Vorteile durch eine Kombination mehrerer in einzelnen oder in unterschiedlichen Figuren gezeigter Merkmale ergeben können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Umformungseinrichtung
- 4
- Etikettiereinrichtung
- 6
- Fülleinrichtung
- 10
- Kunststoffvorformlinge
- 12
- Erwärmungseinrichtung
- 14
- Heizelement
- 22
- Umformungsstation
- 24
- Träger
- 30
- Wechseleinrichtung
- 32, 34, 36
- Transporteinrichtung
- 40
- Steuerungseinrichtung
- 42
- Eingabeeinrichtung
- 44
- (Daten)speichereinrichtung
- 46
- Anzeigeeinrichtung
- 48
- Etikettieraggregat