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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Offenbarung betrifft im Allgemeinen ein Werkzeug für den Komponentenausbau und insbesondere ein Werkzeug für den Ventildichtung-Ausbau (bzw. Ventildichtung-Demontage).
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Hintergrund
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Häufig sind Zeichen einer Verbrennungsmotorstörung, wie z.B. ein Verbrennungsmotorstottern oder eine Emission von gefärbtem Rauch, indikativ für eine defekte Ventildichtung. In einem solchen Fall ist der Ausbau (bzw. Demontage) der Ventildichtung erforderlich, um eine neue Ventildichtung in dem Verbrennungsmotor zu installieren, was etwas Demontage des Verbrennungsmotors erfordert, um Zugang zur Ventilvorrichtung zu erhalten. Wie in 1 gezeigt, weist eine konventionelle Ventilvorrichtung 100 eine Ventildichtung 120 auf, die an einem oberen Abschnitt eines Ventilschaftes 110 befestigt ist. Eine Ventilfeder 150 ist um die Ventildichtung 120 herum angeordnet, und ein Ventilfänger 140 und Ventilhalter 130 sind im Wesentlichen auf (z.B. oben an) der Ventilfeder 150 angeordnet. Insbesondere ist die in 1 gezeigte Ventilvorrichtung 100 lediglich ein einzelnes Beispiel von mehreren möglichen Ventilvorrichtungskonfigurationen.
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Problematisch ist, dass der Ventildichtung-Ausbau eine schwierige Tätigkeit sein kann. Werkzeuge zum Ausbauen (bzw. Demontieren) der Ventildichtung wurden entwickelt, aber sie sind aufgrund der zum Greifen der Ventildichtung erforderlichen Kraft schwierig anzuwenden. Beispielsweise ist ein üblicherweise verwendetes Werkzeug eine zangenähnliche Vorrichtung, die auf eine manuelle Greifkraft angewiesen ist, um die Ventilschaftdichtung auszubauen. Jedoch kann diese Art von Werkzeug bei unsachgemäßem Gebrauch den Zylinderkopf beschädigen. Überdies kann es schwierig sein, die erforderliche Axialkraft zu generieren, um die Ventildichtung 120 (z.B. durch Nach-außen-Ziehen) auszubauen, wobei weiterhin die Handgriffe festgehalten werden, um die Dichtung im Eingriff zu halten.
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Erläuterung der Erfindung
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Die vorliegende Offenbarung stellt ein Werkzeug zum Assistieren beim Ausbau von Ventilschaftdichtungen bereit. Das hierin offenbarte Ventildichtung-Ausbauwerkzeug kann über eine Ventilführung gepresst werden zum wirksamen Abziehen in einem Verbrennungsmotor. Das Ventildichtung-Ausbauwerkzeug ist imstande, von Hand bedient zu werden. Ferner kann das Werkzeug (unter anderem) bestehen aus einer Spannhülse (z.B. Spannzange) mit einem runden inneren Ende zum Eingriff mit der runden Ventildichtung, einer Spannhülsenaufnahme (z.B. Spannzangenaufnahme), einer mit Gewinde versehenen Stange (als eine Kupplungsstange), eine Mutter, die die Spannhülsenaufnahme anzieht und die Spannhülse in die Spannhülsenaufnahme zieht, und einen Verschiebehammer als Mittel zum Generieren der zum Abziehen der Ventildichtung notwendigen Axialkraft. Die Ventildichtung verwendet keinen Antrieb (bzw. Getriebe) und verwendet stattdessen das Zusammendrücken (bzw. Aufspannen oder Festklemmen), um die Ventildichtung fest zu halten. Die Mutter (z.B. Flanschmutter) wird verwendet, um Kraft auf die Spannhülsenaufnahme aufzubringen, und so benötigt der Verschiebehammer keine offene Innenende-Dimension. Dann wird der Verschiebehammer verwendet, um Kraft in die Gegenrichtung aufzubringen, um die Ventildichtung abzuziehen.
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Gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung weist ein Ventildichtung-Ausbauwerkzeug auf: eine langgestreckte, mit Gewinde versehene Stange, die einen an einem proximalen Ende der Stange montierten Stopper und eine Spannhülse hat, die mit einem distalen Ende der Stange verbunden ist und sich länglich entlang einer Längsachse der Stange erstreckt, wobei ein Innenumfang der Spannhülse imstande ist, auf einen Außenumfang einer Ventildichtung aufgesetzt zu werden, eine Spannhülsenaufnahme, die einen ersten Abschnitt der Stange umgibt, im Wesentlichen an einer proximalen Seite der Spannhülse positioniert ist und sich länglich entlang der Längsachse der Stange erstreckt, wobei die Spannhülsenaufnahme entlang der Längsachse der Stange bewegbar ist und einen Innenumfang hat, der imstande ist, auf einen Außenumfang eines proximalen Endes der Spannhülse aufgesetzt zu werden, eine mit Gewinde versehene Mutter, die mit der Stange gekoppelt ist und ein distales (z.B. dem distalen Ende des Ventildichtung-Ausbauwerkzeugs zugewandtes) Ende hat, das einem proximalen (z.B. dem proximalen Ende des Ventildichtung-Ausbauwerkzeugs zugewandte) Ende der Spannhülsenaufnahme zugewandt ist, sowie einen Verschiebehammer, der einen zweiten Abschnitt der Stange umgibt und entlang der Längsachse der Stange verschiebbar ist, wobei der Verschiebehammer ein distales (z.B. dem distalen Ende des Ventildichtung-Ausbauwerkzeugs zugewandtes) Ende, das der Mutter zugewandt ist, und ein proximales (z.B. dem proximalen Ende des Ventildichtung-Ausbauwerkzeugs zugewandtes) Ende hat, das dem Stopper zugewandt ist, und so betätigbar ist, dass er verschiebbar den Stopper kontaktiert und dadurch eine Axialkraft in einer proximalen Richtung der Stange generiert. Das Anziehen der Mutter in einer distalen Richtung der Stange bewirkt, dass das distale (z.B. dem distalen Ende des Ventildichtung-Ausbauwerkzeugs zugewandte) Ende der Mutter das proximale (z.B. dem proximalen Ende des Ventildichtung-Ausbauwerkzeugs zugewandte) Ende der Spannhülsenaufnahme kontaktiert und die Spannhülsenaufnahme zwingt, sich in die distale Richtung der Stange über einen Abschnitt der Spannhülse zu bewegen, was (bzw. welcher) die Spannhülse zusammendrückt (bzw. spannt).
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Die Spannhülsenaufnahme kann an einem distalen Ende davon mit einer kegelförmigen Innenfläche ausgebildet sein.
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Die kegelförmige Innenfläche kann so ausgebildet sein, dass eine Dicke eines Wandabschnittes an einem distalen Ende der kegelförmigen Innenfläche kleiner ist als eine Dicke eines Wandabschnittes an einem proximalen Ende der kegelförmigen Innenfläche.
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Ein Flächenwinkel der kegelförmigen Innenfläche kann mit einem Flächenwinkel eines kegelförmigen Außenflächenabschnittes der Spannhülse korrespondieren.
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Wenn die Spannhülsenaufnahme gezwungen wird, sich in die distale Richtung der Stange zu bewegen, kann eine distale Innenfläche der Spannhülsenaufnahme an einer Außenfläche der Spannhülse anliegen (bzw. dagegen drücken), was die Spannhülse zusammendrückt.
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Die Außenfläche der Spannhülse, die an der distalen Innenfläche der Spannhülsenaufnahme anliegt, kann konisch ausgeformt sein.
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Die Spannhülsenaufnahme kann eine zylindrische Außenfläche haben.
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Die Spannhülse kann einen zylindrischen proximalen Außenabschnitt und einen konischen distalen Außenabschnitt haben.
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Die Spannhülse kann eine zylindrische Innenfläche haben.
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Die Mutter kann eine Flanschmutter sein.
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Ein Flanschabschnitt kann an dem distalen Ende der Mutter ausgebildet sein, welche dem proximalen Ende der Spannhülsenaufnahme zugewandt ist.
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Ferner weist gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung ein Ventildichtung-Ausbausystem auf: eine Ventilvorrichtung, die eine mit einem Ventil verbundene Ventildichtung aufweist, und ein Ventildichtung-Ausbauwerkzeug, aufweisend: eine langgestreckte, mit Gewinde versehene Stange, die einen an einem proximalen Ende der Stange montierten Stopper und eine Spannhülse hat, die mit einem distalen Ende der Stange verbunden ist und sich länglich entlang einer Längsachse der Stange erstreckt, wobei ein Innenumfang der Spannhülse imstande ist, auf einen Außenumfang einer Ventildichtung aufgesetzt zu werden, eine Spannhülsenaufnahme, die einen ersten Abschnitt der Stange umgibt, im Wesentlichen an einer proximalen Seite der Spannhülse positioniert ist und sich länglich entlang der Längsachse der Stange erstreckt, wobei die Spannhülsenaufnahme entlang der Längsachse der Stange bewegbar ist und einen Innenumfang hat, der imstande ist, auf einen Außenumfang eines proximalen Endes der Spannhülse aufgesetzt zu werden, eine mit Gewinde versehene Mutter, die mit der Stange gekoppelt ist und ein distales Ende hat, das einem proximalen Ende der Spannhülsenaufnahme zugewandt ist, sowie einen Verschiebehammer, der einen zweiten Abschnitt der Stange umgibt und entlang der Längsachse der Stange verschiebbar ist, wobei der Verschiebehammer ein distales Ende, das der Mutter zugewandt ist, und ein proximales Ende hat, das dem Stopper zugewandt ist, und so betätigbar ist, dass er verschiebbar den Stopper kontaktiert und dadurch eine Axialkraft in einer proximalen Richtung der Stange generiert. Das Anziehen der Mutter in einer distalen Richtung der Stange bewirkt, dass das distale Ende der Mutter das proximale Ende der Spannhülsenaufnahme kontaktiert und die Spannhülsenaufnahme zwingt, sich in die distale Richtung der Stange über einen Abschnitt der Spannhülse zu bewegen, was die Spannhülse zusammendrückt.
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Ferner weist gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung ein Verfahren zum Abbauen (bzw. Entfernen) einer Ventildichtung auf: Aufsetzen eines Innenumfangs einer Spannhülse auf einen Außenumfang der Ventildichtung, wobei die Spannhülse mit einem distalen Ende einer langgestreckten, mit Gewinde versehenen Stange verbunden ist und sich länglich entlang einer Längsachse der Stange erstreckt, Anziehen einer mit der Stange verbundenen, mit Gewinde versehenen Mutter in eine distale Richtung der Stange in Richtung einer Spannhülsenaufnahme, die einen ersten Abschnitt der Stange umgibt und sich länglich entlang der Längsachse der Stange erstreckt, sodass die Mutter ein proximales Ende der Spannhülsenaufnahme kontaktiert und die Spannhülsenaufnahme zwingt, sich in die distale Richtung der Stange über einen Abschnitt der Spannhülse zu bewegen, was die Spannhülse auf den Außenumfang der Ventildichtung zusammendrückt, und Verschieben eines Verschiebehammers, der einen zweiten Abschnitt der Stange umgibt, entlang der Längsachse der Stange, sodass der Verschiebehammer einen an einem proximalen Ende der Stange montierten Stopper kontaktiert und dadurch eine Axialkraft in einer proximalen Richtung der Stange generiert.
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Erläuterung der Zeichnungen
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Die Ausführungsformen hierin können durch Bezugnahme auf die nachfolgende Beschreibung in Verbindung mit den angehängten Zeichnungen, in denen gleiche Bezugszeichen gleiche oder funktional ähnliche Elemente kennzeichnen, besser verstanden werden, in denen:
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1 eine beispielhafte Explosionsansicht einer konventionellen Ventilvorrichtung veranschaulicht;
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2 eine beispielhafte Profilansicht eines Ventildichtung-Ausbauwerkzeugs veranschaulicht;
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3A und 3B Beispielansichten einer Spannhülse und einer auf die Spannhülse aufgesetzten Spannhülsenaufnahme veranschaulichen, und
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4 eine beispielhafte Querschnittsansicht des Ventildichtung-Ausbauwerkzeugs während der Ventildichtung-Abziehung veranschaulicht.
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Es sollte verstanden werden, dass die oben in Bezug genommenen Zeichnungen nicht zwangsläufig im Maßstab sind und eine einigermaßen vereinfachte Darstellung von verschiedenen bevorzugten Merkmalen präsentieren, welche veranschaulichend für die Grundprinzipien der Offenbarung sind. Die spezifischen Gestaltungsmerkmale der vorliegenden Offenbarung einschließlich, zum Beispiel, spezifischer Dimensionen, Ausrichtungen, Positionen und Formen, werden zum Teil durch die besondere beabsichtigte Anwendung und Einsatzumgebung bestimmt werden.
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Detaillierte Beschreibung
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Die hierin verwendete Terminologie dient dem Zweck, nur bestimmte Ausführungsformen zu beschreiben, und ist nicht beabsichtigt, einschränkend für die Offenbarung zu sein. Wie hierin verwendet, sollen die Singularformen "ein/eine" und "der/die/das" auch die Pluralformen umfassen, solange der Kontext nicht klar etwas anderes darlegt. Weiter soll verstanden werden, dass die Begriffe "weist auf" und/oder "aufweisend", wenn sie in dieser Beschreibung verwendet werden, das Vorhandensein der genannten Merkmale, Zahlen, Schritte, Operationen, Elemente und/oder Komponenten angeben, jedoch nicht das Vorhandensein oder die Hinzufügung eines oder mehrerer weiterer Merkmale, Zahlen, Schritte, Operationen, Elemente, Komponenten und/oder Gruppen derselben ausschließen. Wie hierin verwendet, schließt der Begriff "und/oder" jegliche und alle Kombinationen eines oder mehrerer der damit verbundenen aufgelisteten Gegenstände ein. Der Begriff "verbunden bzw. gekoppelt" bezeichnet eine physikalische Beziehung zwischen zwei Komponenten, wodurch die Komponenten entweder direkt miteinander verbunden sind oder indirekt über ein oder mehrere Zwischenkomponenten verbunden sind.
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Es wird verstanden, dass die Begriffe „Fahrzeug“ oder „Fahrzeug-“ oder andere ähnliche Begriffe wie sie hierin verwendet werden, einschließend sind für allgemeine Kraftfahrzeuge wie Personenfahrzeuge inklusive Geländewagen (SUV), Busse, Lastkraftwagen, verschiedene kommerzielle Fahrzeuge, Wasserfahrzeuge einschließlich einer Vielfalt von Booten und Schiffen, Luftfahrzeuge und dergleichen, und Hybridfahrzeuge, Elektrofahrzeuge, Hybridelektrofahrzeuge, Wasserstoffangetriebene Fahrzeuge und andere Alternativkraftstoff-Fahrzeuge (z.B. Kraftstoffe, die von Ressourcen außer Mineralöl stammen) mit einschließen. Wie hierin darauf verwiesen, ist ein Elektrofahrzeug (EV) ein Fahrzeug, das als Teil seiner Fortbewegungsfähigkeit aus einer aufladbaren Energiespeichervorrichtung (z.B ein oder mehrere wiederaufladbare elektrochemische Zellen oder ein anderer Batterietyp) hergeleitete elektrische Energie aufweist. Ein Elektrofahrzeug ist nicht auf ein Fahrzeug beschränkt und kann Motorräder, Karts, Motorroller und dergleichen aufweisen. Ferner ist ein Hybridfahrzeug ein Fahrzeug, das zwei oder mehrere Energiequellen hat, zum Beispiel sowohl benzin-basierte Energie als auch elektrisch-basierte Energie (z.B. ein Hybridelektrofahrzeug (HEV)).
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Der Begriff "Benutzer" kann jede Person umfassen, die im Wesentlichen imstande ist, mit dem hierin offenbarten Ventildichtung-Ausbauwerkzeug zu interagieren.
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Nun bezugnehmend auf die Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung sind die offenbarten Techniken ein Werkzeug zum Assistieren beim Ausbauen von Ventilschaftdichtungen. Das hierin offenbarte Ventildichtung-Ausbauwerkzeug kann auf eine Ventilführung aufgesetzt werden zum wirksamen Abziehen einer Ventildichtung (z.B. in einem Verbrennungsmotor). Das Ventildichtung-Ausbauwerkzeug ist imstande, von Hand bedient zu werden und verwendet keinen Antrieb (bzw. Getriebe). Stattdessen verwendet das Werkzeug das Zusammendrücken (bzw. Aufspannen oder Festklemmen), um die Ventildichtung fest zu halten. Eine Mutter (z.B. Flanschmutter) wird verwendet, um Kraft auf eine Spannhülsenaufnahme aufzubringen, die eine mit Gewinde versehene Stange (z.B. teilweise oder abschnittsweise) umgibt, was eine Spannhülse auf den Außenumfang einer Ventildichtung zusammendrückt (bzw. aufspannt). Dann wird ein Verschiebehammer verwendet, um Kraft in die Gegenrichtung aufzubringen, um die Ventildichtung abzuziehen.
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2 veranschaulicht eine beispielhafte Profilansicht eines Ventildichtung-Ausbauwerkzeugs. Wie in 2 gezeigt, weist das Ventildichtung-Ausbauwerkzeug 200 ein proximales Ende (z.B. am Stopper 260) und ein distales Ende (z.B. an der Spannhülse (220) auf. Für die Zwecke der vorliegenden Offenbarung beziehen sich die Begriffe "proximales Ende" und "distales Ende" in Bezug auf das Ventildichtung-Ausbauwerkzeug 200 oder die individuellen Komponenten davon auf die in 2 dargestellte Ausrichtung.
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Das Ventildichtung-Ausbauwerkzeug 200 weist eine langgestreckte, mit Gewinde versehene Stange (z.B. Gewindestange) 210 auf, mit der mehrere Komponenten, entweder bewegbar oder stationär, gekoppelt sind. Eine Längsachse, entlang welcher sich die Stange 210 gestreckt, ist in 2 gezeigt (z.B. Längsachse "A"). Die Stange 210 kann als eine Kupplungsstange in dem Ventildichtung-Ausbauwerkzeug 200 fungieren, indem sie eine feste Kopplung zwischen einer in der proximalen Richtung der Stange 210 (z.B. von dem Verschiebehammer 250) generierten Axialkraft und einer abzuziehenden Ventildichtung bereitstellt. Die Stange 210 kann mit Gewinde versehen sein, um bestimmte Komponenten wie z.B. die Mutter 240 aufzunehmen (bzw. anzubringen).
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Eine Spannhülse 220 ist mit der Stange 210 am distalen Ende der Stange 210 verbunden. Die Spannhülse 220 kann sich länglich entlang der Längsachse A der Stange 210 erstrecken. Die Spannhülse 220 kann eine im Wesentlichen zylindrische Innenfläche haben, und der Innenumfang der Spannhülse 220 kann imstande sein, auf einen Außenumfang einer Ventildichtung (z.B. Ventildichtung 120) aufgesetzt zu werden. Somit kann die Spannhülse 220 eine Klemmschelle um die Ventildichtung bilden und eine starke Spannkraft auf die Ventildichtung ausüben, wenn sie zusammengedrückt wird, wodurch die Klemmschelle gespannt wird – wie im weiteren Einzelnen unten erläutert.
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Eine Spannhülsenaufnahme 230 ist so mit der Stange 210 gekoppelt, dass sie einen ersten Abschnitt der Stange 210 umgibt und sich länglich entlang der Längsachse A der Stange 210 erstreckt. Die Spannhülsenaufnahme 230 kann entlang der Längsachse A der Stange 210 bewegbar sein. Die Spannhülsenaufnahme 230 kann an der Stange 210, im Wesentlichen auf der proximalen Seite der Spannhülse 220, positioniert sein. Das heißt, ein wesentlicher Abschnitt der Spannhülsenaufnahme 230 kann proximal zur (z.B. nah an der) Spannhülse 220 auf der Stange 210 positioniert sein. Zusätzlich kann die Spannhülsenaufnahme 230 eine zylindrische Außenfläche und eine zylindrische Innenfläche mit einem Innenumfang haben, der imstande ist, auf einen Außenumfang eines proximalen Endes (z.B. dem proximalen Ende des Werkzeugs 200 zugewandten Endes) der Spannhülse 220 aufgesetzt zu werden. Somit kann sich die Spannhülsenaufnahme 230 in eine distale Richtung der Stange 210 über einen Außenflächenabschnitt der Spannhülse 220 bewegen und so wirksam als eine Hülse für die Spannhülse 220 fungieren.
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Wenn die Spannhülsenaufnahme 230 über den Außenflächenabschnitt der Spannhülse 220 bewegt wird, kann die Spannhülse 220 radial zusammengedrückt werden. In dieser Hinsicht veranschaulichen 3A und 3B Beispielansichten einer Spannhülse und einer auf die Spannhülse aufgesetzten Spannhülsenaufnahme. Eine Ansicht der Spannhülse 220 auf Komponentenebene wird in 3A gezeigt. Die Spannhülse 220 kann 1) einen zylindrischen proximalen (z.B. dem proximalen Ende des Werkzeugs 200 zugewandten) Außenabschnitt, der ermöglicht, dass sich die Spannhülsenaufnahme 230 über den Außenumfang des proximalen Endes der Spannhülse 220 bewegt, und 2) einen konischen distalen (z.B. dem distalen Ende des Werkzeugs 200 zugewandten) Außenabschnitt aufweisen, der ein Zusammendrücken der Spannhülse 220 und ein Zusammenziehen ihres Innenumfangs ermöglicht. Wie in 3B gezeigt, kann das Zusammendrücken der Spannhülse 220 auftreten, wenn sich die Spannhülsenaufnahme 230 in die distale Richtung der Stange 210 über die Spannhülse 220 bewegt und eine innere distale (z.B. dem distalen Ende des Werkzeugs 200 zugewandte) Fläche der Spannhülsenaufnahme 230 an dem konischen distalen Außenabschnitt der Spannhülse 220 anliegt. Um das Zusammendrücken der Spannhülse 220 zu erleichtern kann die Spannhülsenaufnahme 230 mit einer kegelförmigen Innenfläche an einem distalen Ende davon ausgebildet sein (jedoch ist eine kegelförmige distale Innenfläche nicht notwendig und die Spannhülsenaufnahme kann stattdessen eine zylindrische distale Innenfläche aufweisen). Die distale Innenfläche der Spannhülsenaufnahme 230 kann kegelförmig sein, sodass eine Dicke eines Wandabschnittes an einem distalen Ende der kegelförmigen Innenfläche kleiner ist als eine Dicke eines Wandabschnittes an einem proximalen Ende der kegelförmigen Innenfläche (die kegelförmige distale Innenfläche der Spannhülsenaufnahme 230 ist in der Querschnittsansicht aus 4 dargestellt). Ferner kann die kegelförmige Innenfläche der Spannhülsenaufnahme 230 mit der kegelförmigen Außenfläche (d.h. dem konischen distalen Außenabschnitt) der Spannhülse 220 korrespondieren. Somit kann – wie in 3B gezeigt – die Spannhülsenaufnahme 230 einen Außenabschnitt (d.h. den zylindrischen proximalen Außenabschnitt) der Spannhülse 220 überdecken, indem sich die Spannhülsenaufnahme 230 in distaler Richtung entlang der Längsachse A bewegt, und die distale Innenfläche der Spannhülsenaufnahme 230 kann sich auf den konischen distalen Außenabschnitt der Spannhülse 220 schieben. Indem sich die Spannhülsenaufnahme 230 auf den konischen distalen Außenabschnitt der Spannhülse 220 schiebt, drückt sich die Spannhülse 220 zusammen und zieht die distale Innenfläche der Spannhülse 220 auf einen etwas kleineren Durchmesser zusammen. Dieses Zusammendrücken der Spannhülse 220 ermöglicht, dass ihre Innenfläche ein darin eingebautes Objekt, wie z.B. eine Ventildichtung, in fester Weise klemmt.
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Erneut bezugnehmend auf 2 ist eine mit Gewinde versehene Mutter 240 mit der Stange 240 an einer proximalen Seite der Spannhülsenaufnahme 230 gekoppelt. Das distale Ende der Mutter 240 kann dem proximalen Ende der Spannhülsenaufnahme 230 zugewandt sein. Die Mutter 240 kann eine Flanschmutter sein, wobei ein Flanschabschnitt an dem distalen Ende der Mutter 240 ausgebildet ist, das dem proximalen Ende der Spannhülsenaufnahme 230 zugewandt ist. Alternativ kann eine Unterlegscheibe neben der Mutter 240 auf der Stange 210 positioniert sein. Zusätzlich kann die Mutter 240 in die distale Richtung der Stange 210 angezogen (bzw. gespannt) werden (z.B. von einem Benutzer, der die Mutter 240 in eine Uhrzeigerrichtung dreht). Indem die Mutter 240 in die distale Richtung angezogen wird, kommt das distale Ende der Mutter 240 mit dem proximalen Ende der Spannhülsenaufnahme 230 in Kontakt und zwingt die Spannhülsenaufnahme 230, sich in die distale Richtung der Stange 210 über einen Außenabschnitt der Spannhülse zu bewegen (z.B. wie in 3B gezeigt). Das fortgesetzte Anziehen der Mutter 240 in die distale Richtung generiert eine zusätzliche Kraft am distalen Ende der Spannhülsenaufnahme 230 und bewirkt, dass die Spannhülsenaufnahme 230 an dem konischen Außenflächenabschnitt der Spannhülse 220 anliegt, was die Spannhülse 220 zusammendrückt. Somit kann der Grad des Zusammendrückens der Spannhülse 220 basierend auf der Menge (bzw. Betrag), um die die Mutter 240 in distale Richtung gegen die Spannhülsenaufnahme 230 angezogen wird, gesteuert werden.
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Ein Verschiebehammer (z.B. Gleithammer) 250 ist mit der Stange 210 so gekoppelt, dass er einen zweiten Abschnitt der Stange 210 umgibt. Der Verschiebehammer 250 stellt ein gewichtetes Objekt dar, das sich auf der Stange 210 entlang der Längsachse A verschieben kann und eine Axialkraft beim Kontaktieren eines an einem Ende der Stange 210 (z.B. Stopper 260) montierten Objektes übertragen kann. Der Verschiebehammer 250 kann an einer proximalen Seite der Mutter 240 und der Spannhülsenaufnahme 230 positioniert sein, sodass das distale Ende des Verschiebehammers 250 dem proximalen Ende der Mutter 240 zugewandt ist. Das proximale Ende des Verschiebehammers 250 kann einem an dem proximalen Ende der Stange 210 montierten Stopper 260 zugewandt sein. Somit kann das proximale Ende des Verschiebehammers 250 verschiebbar den Stopper 260 kontaktieren (z.B. durch einen Benutzer, der den Verschiebehammer 250 in eine proximale Richtung der Stange 210 verschiebt). Wenn bewirkt wird, dass der Verschiebehammer 250 verschiebbar den Stopper 260 kontaktiert, kann eine Axialkraft in der proximalen Richtung der Stange 210 generiert werden. Als Folge überträgt der Verschiebehammer 250 eine Stoßkraft auf die Ventildichtung, die gleichzeitig mittels der Spannhülse 220 zusammengedrückt wird, ohne die Ventildichtung selbst zu berühren. Die Stoßkraft, die generiert wird, indem der Verschiebehammer 250 mit dem Stopper 260 in Kontakt kommt, zieht an der Ventildichtung in der proximalen Richtung, um die Ventildichtung von dem Ventilschaft (z.B. Ventil 110), an welchem diese befestigt ist, zu entfernen.
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4 veranschaulicht eine beispielhafte Querschnittsansicht des Ventildichtung-Ausbauwerkzeugs 200 während der Ventildichtung-Abziehung. Wie in 4 gezeigt, kann ein Benutzer das Ventildichtung-Ausbauwerkzeug benutzen, um die Ventildichtung 120 in der proximalen Richtung der Stange 210 abzuziehen. Um die Ventildichtung abzuziehen, kommt zunächst das Ventildichtung-Ausbauwerkzeug 200 mit der Ventildichtung 120 im Eingriff. Zu diesem Zweck wird die Spannhülse 220 auf den Außenumfang der Ventildichtung 120 aufgesetzt. Dann kann die Mutter 240 in die distale Richtung der Stange 210 gegen die Spannhülsenaufnahme 230 angezogen werden, was die Spannhülsenaufnahme 230 zwingt, sich in die distale Richtung über die Spannhülse 220 zu bewegen. Indem sich die Spannhülsenaufnahme 230 in distaler Richtung bewegt, wird die Spannhülse 220 in die Spannhülsenaufnahme 230 gezogen, wodurch die Spannhülse 220 um die Ventildichtung 220 zusammengedrückt wird. Sobald die Ventildichtung 120 im Eingriff ist, kann der Verschiebehammer 250 mit Kraft entlang der Stange 210 gegen den Stopper 260 verschoben werden, um eine Axialkraft in der proximalen Richtung (d.h. die Richtung der Ventildichtung-Abziehung) zu generieren. Entsprechend kann die Ventildichtung 120 sicher und wirksam von der Ventilvorrichtung 100 abgezogen werden.
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Entsprechend ermöglicht das hierin beschriebene Ventildichtung-Ausbauwerkzeug einen schnellen Ausbau (bzw. Demontage) von Ventilschaftdichtungen, indem die zum Greifen der Ventilschaftdichtungen erforderliche Kraft durch das Zusammendrücken einer Spannhülse erzeugt wird und die durch einen wirkungsmäßig mit der Spannhülse gekoppelten Verschiebehammer generierte Axialkraft verwendet wird. Das Ventilsitz-Ausbauwerkzeug kann die zum Ausbau einer jeden Ventildichtung erforderliche Zeit reduzieren, sodass die Ventile wirksamer entfernt werden können. Als Begleiterscheinung kann die Müdigkeit der Techniker reduziert werden, was ermöglicht, dass die Techniker produktiver sind. Überdies kann die Beschädigung des Zylinderkopfes durch unsachgemäßen Gebrauch der konventionellen Werkzeuge verhindert werden.
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Obwohl veranschaulichende Ausführungsformen, die ein Ventilsitz-Ausbauwerkzeug bereitstellen, gezeigt und erläutert wurden, sollte es verstanden werden, das zahlreiche andere Adaptionen und Modifikationen innerhalb des Sinns und Umfangs der Ausführungsformen hierin gemacht werden können. Zum Beispiel wurden die Ausführungsformen in erster Linie in Bezug auf den Ausbau einer Ventildichtung gezeigt und hierin erläutert. Allerdings sind die Ausführungsformen in deren weiten Sinn nicht eingeschränkt. Vielmehr können die Vorrichtungen und Techniken, die hierin erläutert sind, auf andere Komponenten angewendet werden und ermöglichen auch den effizienten Ausbau von anderen Komponenten. Somit können die Ausführungsformen in Übereinstimmung mit dem Schutzumfang der vorliegenden Ansprüche in geeigneter Weise modifiziert werden.
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Die vorhergehende Beschreibung wurde auf Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung gerichtet. Es ist jedoch ersichtlich, dass andere Variationen und Modifikationen an den erläuterten Ausführungsformen gemacht werden können, mit der Erzielung von einigen oder allen deren Vorteilen. Entsprechend sollte diese Beschreibung nur als Beispiel angesehen werden und nicht, um sonst den Schutzumfang der Ausführungsformen hierin einzuschränken. Somit ist es der Zweck der angehängten Ansprüche, all solche Variationen und Modifikationen, wie sie innerhalb des wahren Sinns und Schutzumfangs der Ausführungsformen hierin kommen, abzudecken.