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Die Erfindung betrifft ein Installationsgehäuse sowie eine Anordnung aus solchen Gehäusen, umfassend mindestens zwei Installationsgehäuse, insbesondere Kleinverteiler- oder Stromkreisverteilergehäuse, wobei jedes Installationsgehäuse einen Grundkörper aufweist und wobei die Grundkörper miteinander verbunden sind.
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Unterputz- und Hohlwand-Stromkreisverteiler bzw. -Kleinverteiler nach DIN VDE 0603-1 oder DIN 43871.IEC unterliegen neuen Anforderungen in Bezug auf „Smart-Metering“, in Bezug auf intelligente Messsysteme sowie in Bezug auf Vernetzung von Messdaten zwischen Zählerplätzen und Kleinverteilern in Wohnungen. Die vorgenannten Technologien erfordern zusätzlichen Raum für Datengeräte, Router und andere Multimediageräte in einem Kleinverteiler.
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Vor diesem Hintergrund ist es bekannt, Installationsgehäuse von Mauerkästen-Stromverteilern oder von Kleinverteilern aneinander zu reihen. Hierfür werden üblicherweise Verbindungslaschen verwendet. Elektrische Verbindungen zwischen den Installationsgehäusen werden über kleine Öffnungen hergestellt. Die Installationsgehäuse werden üblicherweise mittels eines Blendrahmens abgedeckt, wobei eine Tür pro Installationsgehäuse vorgesehen ist.
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Hierbei ist nachteilig, dass für jedes Installationsgehäuse eine Tür und ein Blendrahmen benötigt werden.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung anzugeben, die mindestens zwei Installationsgehäuse umfasst, wobei die Installationsgehäuse problemlos und mit möglichst geringem Aufwand miteinander verbindbar und abdeckbar sind.
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Erfindungsgemäß wird die voranstehende Aufgabe durch eine Anordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Anordnung sowie ein Installationsgehäuse für eine derartige Anordnung sind in weiteren Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung angegeben.
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Danach ist die eingangs genannte Anordnung dadurch gekennzeichnet, dass die Installationsgehäuse durch einen einzigen Blendrahmen abgedeckt sind, der mindestens eine Tür aufweist.
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Dabei ist vorsehbar, dass das jeweilige Installationsgehäuse einen wannenartig ausgebildeten Grundkörper umfasst, der an mindestens zwei gegenüberliegenden Seiten jeweils zueinander komplementäre Ausformung aufweist, derart, dass die eine Ausformung des einen Grundkörpers mit der dazu komplementären Ausformung eines anderen Grundkörpers in Kontakt bringbar ist, wobei die jeweilige Ausformung Mittel aufweist die ein kraft- und /oder formschlüssige mechanische Verbindung mit dem anderen Grundkörper erlauben oder bewirken.
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Erfindungsgemäß wird, um die Installationsgehäuse auf einer Wand, insbesondere auf einer Hohlwand oder auf Unterputz, abzudecken, ein durchgängiger Blendrahmen mit mindestens einer Tür verwendet. So ist eine Anordnung geschaffen, die mindestens zwei Installationsgehäuse umfasst, wobei die Installationsgehäuse durch einen Blendrahmen mit mindestens einer Tür abgedeckt sind. Insbesondere kann so ein Multimediaverteiler, ein Stromkreisverteiler oder ein Kleinverteiler geschaffen werden, der aus mindestens zwei Installationsgehäusen und einem Blendrahmen mit mindestens einer Tür besteht.
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Vorteilhaft weist der Blendrahmen nur eine einzige Tür auf. So kann durch Öffnen nur einer Tür Zugang zu zwei Innenräumen von zwei Installationsgehäusen geschaffen werden.
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In einer alternativern Ausgestaltung weist der Blendrahmen vorteilhaft zwei Türen auf. Hierdurch kann jeder Innenraum separat geöffnet werden, wobei der jeweils andere Innenraum vor Zugriff geschützt ist.
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Bevorzugt sind in einem Innenraum eines ersten Installationsgehäuses Installationseinbaugeräte, insbesondere nach DIN 43880, aufgenommen und sind in einem Innenraum eines zweiten Installationsgehäuses Multimediageräte aufgenommen. Vorteilhaft bietet ein erstes Installationsgehäuse Raum für normale elektrotechnische Installationseinbaugeräte nach DIN 43880 und bietet ein zweites Installationsgehäuse Raum für Multimediageräte wie beispielsweise einen DSL Router Datengateway.
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Es sind auch Kombinationen aus mindestens zwei Installationsgehäusen, die mit elektrotechnischen Installationseinbaugeräten bestückt sind, oder aus mindestens zwei Installationsgehäusen, die mit Mulitmediageräten bestückt sind, denkbar.
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Bevorzugt sind die Grundkörper kraftschlüssig, formschlüssig und/ oder stoffschlüssig miteinander verbunden. Zwei Installationsgehäuse, nämlich sogenannte Mauerkästen, können aufgrund ihrer seitlichen Ausgestaltung miteinander mechanisch verrastet, gesteckt, verschraubt und/ oder verklebt werden. Es wird genutzt, dass zumindest zwei Mauerkästen-Stromverteiler oder auch Kleinverteiler aneinandergereiht werden können, indem deren Installationsgehäuse, insbesondere mechanisch, verbunden werden.
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Besonders bevorzugt weist ein Grundkörper an mindestens einer Seite eine Ausformung auf, die mit einer Ausformung eines anderen Grundkörpers in Kontakt bringbar ist. Die Ausformung kann Mittel aufweisen, die eine Verrastung, ein Zusammenstecken oder ein Verschrauben der Grundkörper erlauben. Die Ausformungen weisen bevorzugt Stoßflächen auf, an denen die Grundkörper zum Verkleben, also zu Herstellung einer stoffschlüssigen Verbindung, aneinander liegen können. Die Ausformungen ragen vorteilhaft domartig von einer Seitenfläche ab bzw. sind erhaben zu einer Seitenfläche ausgebildet.
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Vorteilhaft sind die Grundkörper identisch ausgebildet. Hierdurch wird die Lagerhaltung vereinfacht. Identische aber komplementär zueinander ausgebildete Grundkörper können leicht miteinander verbunden werden.
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Vorteilhaft besteht zwischen dem Innenraum eines ersten Installationsgehäuses und dem Innenraum eines zweiten Installationsgehäuses ein Durchgang, durch den elektrische Leitungen hindurchführbar sind. Die Installationsgehäuse werden insbesondere verbunden, um elektrische Komponenten zu verbinden. Insbesondere durch Zusammenstecken der Installationsgehäuse in einem seitlichen, oberen oder unteren Bereich wird eine Verteilereinheit geschaffen.
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Besonders bevorzugt ist an einem Grundkörper eines Installationsgehäuses eine Sollbrucheinrichtung vorgesehen, um einen Durchgang für elektrische Leitungen zu erzeugen. Der Durchgang, insbesondere für Kabel, kann nachträglich in das Installationsgehäuse eingebracht werden. Die Sollbrucheinrichtung kann nach Montage des Installationsgehäuses herausgebrochen werden, um eine Durchführung für Kabel zu schaffen. Die Gestaltung des Installationsgehäuses erlaubt eine feste mechanische Verbindung mit einem anderen Installationsgehäuse und eine elektrische Trennung. Bei Bedarf kann eine Öffnung, nämlich der Durchgang, zur Verbindung elektrischer Geräte mit Leitungen geschaffen werden.
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Weiter vorteilhaft ist zwischen den Grundkörpern der Installationsgehäuse ein Verbindungsrahmen als separates Bauteil vorgesehen. Die Installationsgehäuse sind durch einen zusätzlichen Verbindungsrahmen in verschiedenen Abständen zueinander fixierbar. Insbesondere können die Installationsgehäuse in unterschiedlichen Abständen zueinander zusammen gesteckt werden.
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Bevorzugt ist an einem Grundkörper eine Auszieheinrichtung vorgesehen, welche ziehharmonikaartig ausziehbar oder anlegbar ist. Hierdurch lässt sich der Innenraum des Installationsgehäuses ziehharmonikaartig vergrößern, indem die Auszieheinrichtung seitlich ausgezogen wird. Die Auszieheinrichtung umfasst bevorzugt eine Kunststoffweichkomponente.
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In der Zeichnung zeigen
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1 eine Anordnung, welche zwei Installationsgehäuse umfasst, wobei diese durch einen einzigen Blendrahmen mit nur einer Tür abgedeckt sind,
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2 eine Anordnung, welche zwei Installationsgehäuse umfasst, wobei diese durch einen einzigen Blendrahmen mit zwei Türen abgedeckt sind,
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3 eine perspektivische Ansicht einer Anordnung, welche zwei zusammengesteckte Installationsgehäuse umfasst, wobei das linke Installationsgehäuse Installationseinbaugeräte nach DIN 43880 aufnehmen kann, wobei das rechte Installationsgehäuse den Einbau von Multimediageräten auf einer Lochplatte ermöglicht und wobei die Multimediageräte mit elektrischer Energie über die Installationseinbaugeräte versorgt werden können,
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4 eine Anordnung, die aus zwei Installationsgehäusen besteht, in einer Ansicht von hinten, wobei die Ausformungen direkt an Stoßflächen aneinanderliegen und verrastet, gesteckt, verschraubt oder verklebt sind,
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5 eine perspektivische Ansicht eines Installationsgehäuses, welches beidseitig Ausformungen aufweist, wobei in der Ausformung eine rechteckige Sollbrucheinrichtung vorgesehen ist,
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6 eine Anordnung, welche zwei miteinander verbundene Installationsgehäuse aufweist, wobei eine Durchführung für Kabel geschaffen ist,
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7 eine Anordnung, welche zwei Installationsgehäuse umfasst, wobei ein zusätzlicher verbindungsrahmen vorgesehen ist, welcher die Installationsgehäuse beabstandet, und
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8 ein Installationsgehäuse mit einer Ausformung, die ziehharmonikaartig in lateraler Richtung ausstülpbar oder flach an den Grundkörper anlegbar ist.
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1 zeigt eine Anordnung, umfassend mindestens zwei Installationsgehäuse 1a, 1b, wobei jedes Installationsgehäuse 1a, 1b einen Grundkörper 2a, 2b aufweist und wobei die Grundkörper 2a, 2b miteinander verbunden sind. Die Installationsgehäuse 1a, 1b sind durch einen einzigen Blendrahmen 3 abdeckbar, der mindestens eine Tür 4 aufweist. Der Blendrahmen 3 überdeckt beide Grundkörper 2a, 2b.
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1 zeigt, dass der Blendrahmen 3 nur eine einzige Tür 4 aufweist. 2 zeigt, dass der Blendrahmen 3 zwei Türen 4 aufweisen kann.
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3 zeigt eine Anordnung, bei welcher in einem Innenraum eines ersten Installationsgehäuses 1a Installationseinbaugeräte nach DIN 43880 aufgenommen werden können. In einem Innenraum eines zweiten Installationsgehäuses 1b können auf einer Lochplatte 5 Multimediageräte aufgenommen werden. In Pfeilrichtung 6 können Leitungen vom ersten Installationsgehäuse 1a zur Versorgung der Multimediageräte im zweiten Installationsgehäuse 1b geführt werden. Das erste Installationsgehäuse 1a umfasst den ersten Grundkörper 2a, das zweite Installationsgehäuse 1b umfasst den zweiten Grundkörper 2b.
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4 zeigt in einer Ansicht einer Anordnung von hinten, dass die Grundkörper 2a, 2b kraftschlüssig, formschlüssig und/ oder stoffschlüssig miteinander verbunden sind.
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5 zeigt, dass ein Grundkörper 2a an mindestens einer Seite eine Ausformung 7 aufweist, die mit einer Ausformung 7 eines anderen Grundkörpers 2b in Kontakt bringbar ist. Die Ausformung 7 weist eine ebene Stoßfläche 8 auf, die mit einer Stoßfläche 8 eines anderen Grundkörpers 2b beispielsweise verklebt werden kann. Die Ausformung 7 ist jeweils an einer Längsseite eines Grundkörpers 2a, 2b ausgebildet.
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Am Grundkörper 2a des Installationsgehäuses 1a ist überdies eine Sollbrucheinrichtung 10 vorgesehen, um einen Durchgang 9 für elektrische Leitungen zu erzeugen. Die Sollbrucheinrichtung 10 bildet im nicht herausgebrochenen Zustand die Stoßfläche 8.
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4 zeigt, dass die Grundkörper 2a, 2b identisch und komplementär zueinander ausgebildet sind.
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6 zeigt, dass zwischen dem Innenraum eines ersten Installationsgehäuses 1a und dem Innenraum eines zweiten Installationsgehäuses 1b ein Durchgang 9 besteht, durch den elektrische Leitungen hindurchführbar sind. Der Durchgang 9 weist eine rechteckige Querschnittsfläche auf. Das erste Installationsgehäuse 1a umfasst den ersten Grundkörper 2a, das zweite Installationsgehäuse 1b umfasst den zweiten Grundkörper 2b.
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7 zeigt eine Anordnung, bei welcher zwischen den Grundkörpern 2a, 2b der Installationsgehäuse 1a, 1b ein Verbindungsrahmen 11 als separates Bauteil vorgesehen ist. Der Verbindungsrahmen 11 ist in seiner Länge einstellbar. Der Verbindungsrahmen 11 ist an den Ausformungen 7 angeordnet.
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Der Verbindungsrahmen 11 kann einen Schacht für elektrische Leitungen ausbilden. Der mit Bezug auf 6 beschriebene Durchgang 9 für Leitungen erstreckt sich dann durch den Schacht.
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8 zeigt ein Installationsgehäuse 1‘a, bei welchem an einem Grundkörper 2‘a eine Auszieheinrichtung 12 vorgesehen ist, welche ziehharmonikaartig ausziehbar oder anlegbar ist. Die Auszieheinrichtung 12 weist Stufen 13 auf, die ein Ausziehen oder Anlegen der Auszieheinrichtung 12 erleichtern. Die Auszieheinrichtung 12 ist aus einem weicheren Material gefertigt als der Rest des Grundkörpers 2‘a.
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Bezugszeichenliste
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- 1a
- erstes Installationsgehäuse
- 1b
- zweites Installationsgehäuse
- 1‘a
- Installationsgehäuse
- 2a
- erster Grundkörper
- 2b
- zweiter Grundkörper
- 2‘a
- Grundkörper
- 3
- Blendrahmen
- 4
- Tür
- 5
- Lochplatte
- 6
- Pfeilrichtung
- 7
- Ausformung
- 8
- Stoßfläche
- 9
- Durchgang
- 10
- Sollbrucheinrichtung
- 11
- Verbindungsrahmen
- 12
- Auszieheinrichtung
- 13
- Stufen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN VDE 0603-1 [0002]
- DIN 43871.IEC [0002]
- DIN 43880 [0012]
- DIN 43880 [0012]
- DIN 43880 [0024]
- DIN 43880 [0032]