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Die Erfindung betrifft eine Tür für einen Schrank, insbesondere einen elektrischen Schalt-, Verteiler- oder Zählerschrank, umfassend ein Türblatt, welches aus Blech gefertigt ist, wobei das Blech beschichtet ist und wobei das Türblatt eine obere und eine untere Stirnseite aufweist, sowie einen Schrank, insbesondere einen elektrischen Schalt-, Verteiler- oder Zählerschrank, mit einer solchen Tür.
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Es ist bekannt, Türen für Zähler- und/oder Verteilerschränke aus Schwarzblech oder unlackiertem Rohblech herzustellen. Abkantungen der Türen an deren Eckbereichen können durch spezielle Eckzuschnitte teilweise sehr gut geschlossen werden. Eine nachträgliche Pulverbeschichtung ist im Hinblick auf Optik und Haptik von Verbrauchern gut akzeptiert. Sichtbare Blechschnittkanten können ebenfalls durch Pulverlack abgedeckt werden. Eine Tür dieser Art ist in den 1 und 2 gezeigt.
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Bei einer so gefertigten Tür ist nachteilig, dass ein zweiter Arbeitsgang zum Beschichten der Tür notwendig ist. Hierdurch wird die Geschwindigkeit eines Herstellungsprozesses erheblich beeinflusst. Der Durchlauf von Türen durch eine Fertigungsanlage erfordert zusätzliche Zwischenlagerplätze für die Türen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Tür für einen Schrank anzugeben, die aus vorbeschichtetem Blech gefertigt werden kann, wobei ein Eckbereich der Tür möglichst komplett verschlossen und Schnittkanten der Tür möglichst verborgen sind.
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Erfindungsgemäß wird die voranstehende Aufgabe durch eine Tür mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Tür sowie ein Schrank mit wenigstens einer solchen Tür sind in weiteren Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung angegeben.
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Danach ist die eingangs genannte Tür dadurch gekennzeichnet, dass an zumindest einer Stirnseite eine Blende angeordnet ist.
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Erfindungsgemäß wird eine separate Blende an einem Türblatt angeordnet, welches Schnittkanten oder ähnliche Bearbeitungsmerkmale zeigt. Erfindungsgemäß muss keine Blechecke gebogen werden. Die Eckbereiche sind vielmehr durch eine Blende optisch und haptisch derart optimiert, dass diese für einen Verbraucher ansprechend ausgestaltet sind. Ein vorbeschichtetes Blech kann daher problemlos mit Schnittkanten versehen und danach mit der Blende abgedeckt werden. Hierdurch können Eckbereiche vollständig abgedeckt werden und müssen nicht in aufwändiger Weise nachbeschichtet werden.
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Vorteilhaft ist die Blende aus Kunststoff gefertigt. Eine Blende aus Kunststoff ist leicht und kann spritzgießtechnisch kostengünstig hergestellt werden.
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Bevorzugt weist die Blende zumindest einen Schenkel auf, der von einer Querstrebe abragt. Die Querstrebe kann längs einer Stirnseite verlaufen und die Stirnseite vollständig abdecken, wobei der Schenkel im Türblatt formschlüssig und/oder kraftschlüssig aufgenommen ist.
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Besonders bevorzugt weist die Blende zwei parallel zueinander orientierte Schenkel auf, welche orthogonal von der Querstrebe abragen. Die beiden Schenkel können jeweils an den Enden der Stirnseite in das Türblatt eingreifen und die Blende am Türblatt fixieren.
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Vorteilhaft sind an einem Schenkel Rastmittel ausgebildet. Die Rastmittel können Vorsprünge im Türblatt hintergreifen oder in Aussparungen im Türblatt einrasten.
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Bevorzugt sind im Türblatt Aufnahmen ausgeformt, um die Blende teilweise aufzunehmen. Die Schenkel können in die Aufnahmen teleskopartig eingeschoben werden.
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Vorteilhaft sind im Türblatt Durchgänge ausgebildet, durch welche Schrauben führbar sind, um die Blende zu ergreifen. Die Blende kann so zusätzlich mit dem Türblatt verschraubt werden, obwohl die Schenkel bereits mit diesem verrastet sind.
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Bevorzugt ist an einer oberen Stirnseite eine erste Blende und ist an einer unteren Stirnseite eine zweite Blende angeordnet. Die Blenden werden an den Stirnseiten der Tür in eine speziell gebogene Geometrie, nämlich in die zuvor erwähnten Aufnahmen, eingerastet. Die speziell gebogene Geometrie kann dabei beispielhaft durch biegen oder Umschlagen der Längsendkante des Bleches bewirkt sein, wobei eine im Querschnitt U-förmige Aufnahme mit insbesondere unterschiedlich langen Schenkeln ausbildbar ist. Durch zusätzliche Durchgänge, nämlich Anschraublöcher, ist es möglich, die Blenden zusätzlich zu verschrauben. Auch ein zusätzliches Ankleben der Blenden an das Türblatt ist denkbar.
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Die Blenden können in unterschiedlichen Farben gefertigt werden. Hierdurch können die Blenden, die Tür und der gesamte Schrank für den Einsatz in unterschiedlichen Einsatzgebieten oder für die Verwendung in unterschiedlichen Stromkreisen gekennzeichnet werden. Insbesondere ist denkbar, eine Kennzeichnung für eine Notstromversorgung in Krankenhäusern vorzunehmen.
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Die weitere Darlegung der Erfindung sowie vorteilhafter Ausgestaltungen und Weiterbildungen erfolgt anhand einiger Figuren und Ausführungsbeispiele.
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In der Zeichnung zeigen
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1 eine konventionell gefertigte Tür für einen Zähler und/oder Verteilerschrank, deren Eckbereiche und Schnittkanten in einem nachträglichen Arbeitsgang pulverbeschichtet wurden,
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2 eine detaillierte Ansicht der Tür gemäß 1, wobei Schnittkanten erkennbar sind und ein Eckbereich, der durch nachträgliches Pulverbeschichten vollständig abgedeckt ist,
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3 eine Tür in einer Gebrauchslage, wobei zwei Blenden aus Kunststoff an den oberen und unteren Stirnseiten eingerastet sind,
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4 die Tür gemäß 3 in einer Gebrauchslage, wobei die zwei Blenden an den oberen und unteren Stirnseiten noch nicht eingerastet sind,
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5 in einer detaillierten Ansicht eine Blende, welche in die obere Stirnseite einrastbar ist, wobei am Türblatt eine Ausformung ausgebildet ist, die ein Einstecken der Blende erlaubt,
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6 die Tür gemäß 5 in einer Gebrauchslage von innen, wobei dargestellt ist, dass die Blenden in das hierfür gebogene Türblatt rechts und links einrasten können, wobei zusätzliche Durchgänge im Türblatt vorgesehen sind, damit die Blenden verschraubt werden können, und wobei dargestellt ist, dass alle entstehenden Schnittkanten nach dem Einfügen der Blenden durch die Blenden abgedeckt sind,
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7 die Tür gemäß 3 liegend von innen, wobei Durchgänge an der Stirnseite der Tür dargestellt sind und wobei die Schnittkanten vollständig abgedeckt sind, und
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8 in einer detaillierten Ansicht einen Eckbereich der Tür mit eingesetzter Blende, wobei keine offenen Biege- und Schnittkanten zu sehen sind.
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1 zeigt eine Tür 1‘ des Stands der Technik für einen Schrank, umfassend ein Türblatt 2‘, welches aus Blech gefertigt ist, wobei das Blech beschichtet ist und wobei das Türblatt 2‘ eine obere Stirnseite 3‘ und eine untere Stirnseite 4‘ aufweist.
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2 zeigt den Ausschnitt A gemäß 1 in einer vergrößerten Ansicht. Es sind Schnittkanten und ein Eckbereich gezeigt, der durch Pulverbeschichten vollständig abgedeckt ist.
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3 zeigt eine Tür 1 für einen Schrank, umfassend ein Türblatt 2, welches aus Blech gefertigt ist, wobei das Blech beschichtet ist und wobei das Türblatt 2 eine obere Stirnseite 3 und eine untere Stirnseite 4 aufweist. An zumindest einer Stirnseite 3, 4 ist eine Blende 5, 6 angeordnet.
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An einer oberen Stirnseite 3 ist eine erste Blende 5 und an einer unteren Stirnseite 4 ist eine zweite Blende 6 angeordnet. Die Blenden 5, 6 sind aus Kunststoff gefertigt.
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4 zeigt, dass eine Blende 5, 6 zumindest einen Schenkel 5a, 5b, 6a, 6b aufweist, der von einer Querstrebe 5c, 6c abragt. Jede Blende 5, 6 weist zwei parallel zueinander orientierte Schenkel 5a, 5b, 6a, 6b auf, welche orthogonal von der Querstrebe 5c, 6c abragen.
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5 zeigt, dass an einem Schenkel 5a Rastmittel 5d ausgebildet sind. 5 zeigt auch, dass im Türblatt 2 Aufnahmen 7 ausgeformt sind, um die Blende 5 teilweise aufzunehmen. Die Aufnahmen 7 sind aus dem Blech herausgeformt. Im Türblatt 2 sind Durchgänge 8 ausgebildet durch welche Schrauben führbar sind, um die Blende 5 zu ergreifen.
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6 zeigt die Tür 1 von innen in einem Zustand, bevor die Blenden 5, 6 in die Aufnahmen 7 eingeschoben sind.
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Die erste Blende 5 weist einen ersten Schenkel 5a und einen zweiten Schenkel 5b auf, welche beide jeweils in eine ihnen zugeordnete Aufnahme 7 einschiebbar sind. Die Aufnahmen 7 sind an den Längsseiten des Türblatts 2 ausgebildet.
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Die zweite Blende 6 weist ebenfalls einen ersten Schenkel 6a und einen zweiten Schenkel 6b auf, welche beide jeweils in eine ihnen zugeordnete Aufnahme 7 einschiebbar sind. Die Aufnahmen 7 sind an den Längsseiten des Türblatts 2 ausgebildet. Insgesamt sind vier Aufnahmen 7 aus dem Blech des Türblatts 2 herausgeformt.
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7 zeigt die Tür 1 von innen in einem Zustand, in dem die Blenden 5, 6 in die Aufnahmen 7 eingeschoben sind. Es sind Durchgänge 8 gezeigt, durch die Schrauben hindurchgeführt werden können, um das Türblatt 2 mit den Blenden 5, 6 zu verschrauben.
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8 zeigt die obere Stirnseite 3 mit der ersten Blende 5, wobei dargestellt ist, dass alle Schnittkanten von der Blende 5 abgedeckt sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 1‘
- Tür
- 2, 2‘
- Türblatt
- 3, 3‘
- obere Stirnseite
- 4
- untere Stirnseite
- 5
- erste Blende
- 5a
- erster Schenkel
- 5b
- zweiter Schenkel
- 5c
- Querstrebe
- 5d
- Rastmittel
- 6
- zweite Blende
- 6a
- erster Schenkel
- 6b
- zweiter Schenkel
- 6c
- Querstrebe
- 7
- Aufnahme
- 8
- Durchgang