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Die vorliegende Erfindung betrifft eine landwirtschaftliche Sä- und Bodenbearbeitungskombination mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs.
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Landwirtschaftliche Säkombinationen sind in den unterschiedlichsten Ausführungsvarianten bekannt. Drillmaschinen weisen eine Mehrzahl von nebeneinander angeordneten Säscharen auf, die typischerweise an einem Rahmenelement, normalerweise einem Querbalken angeordnet sind. Insbesondere bei Sämaschinen mit Schleppscharen müssen die einzelnen Schare einen ausreichenden Abstand voneinander aufweisen, da bei zu geringen Abständen keine ausreichenden Freiräume zwischen benachbarten Säscharen bleiben, so dass die Gefahr von Verstopfungen auftritt. D.h. die Erde kann oftmals nicht mehr ungehindert zwischen den Säscharen hindurchtreten. Dieses Problem tritt insbesondere bei einem sehr geringen Reihenabstand und/oder bei der Direktsaat auf, bei der sich zahlreiche Strohreste in der Erde befinden, welche die Verstopfungsproblematik verschärfen.
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Um diese Probleme zu vermeiden, sind aus dem Stand der Technik sog. Ausräumgeräte für Sämaschinen bekannt, wie sie bspw. durch die
DE 196 07 602 A1 offenbart sind. Die dort offenbarte Sämaschine weist Säscharen auf, die in Fahrtrichtung in zwei Reihen hintereinander gestaffelt sind. Das Ausräumgerät ist durch rotierende Ausräumsterne gebildet, die jeweils mit nach außen abstehenden Räumfingern in den Raum zwischen benachbarten Säscharen so eingreifen, dass sowohl die vordere als auch die hintere Säscharreihe von anhängendem Mulchmaterial o. dgl. frei gekämmt werden. Die Räumfinger sind jeweils entgegen der Drehrichtung der Ausräumsterne nach hinten gekrümmt ausgebildet.
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Eine Vorrichtung zum Ausräumen von Verstopfungen zwischen den Säscharen bzw. Stiefelsäscharen von Drillmaschinen bekannter Bauarten, die der Aussaat körnigen Saatgutes dienen, ist weiterhin aus der
DE 41 38 633 A1 bekannt.
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Bekannte Sämaschinen oder Säkombinationen, die mit derartigen Ausräumvorrichtungen oder Ausräumgeräten ausgestattet sind, weisen eine relativ große Baulänge auf, da die Säscharen bei engen Reihenabständen normalerweise nicht in einer Reihe parallel zueinander angeordnet werden können, sondern meist in wenigstens zwei Reihen versetzt hintereinander angeordnet sind. Diese versetzte Anordnung verursacht jedoch eine Baulänge der Geräte, die bei einer Kombination mit weiteren Bodenbearbeitungselementen eine solche Gesamtlänge verursacht, die meist zusätzliche Stützräder erfordert.
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Ein vorrangiges Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine landwirtschaftliche Sä- und Bodenbearbeitungskombination mit wenigstens drei hintereinander angeordneten Einzelelementen unterschiedlicher Wirkungsweise zur Verfügung zu stellen, die eine möglichst geringe Länge aufweist, und die vorzugsweise ohne zusätzliche Stützräder auskommt, so dass sie für einen aufgesattelten Betrieb mit einer landwirtschaftlichen Zugmaschine geeignet ist.
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Dieses Ziel der Erfindung wird mit dem Gegenstand des unabhängigen Anspruchs erreicht. Merkmale vorteilhafter Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen. Zur Erreichung des genannten Ziels schlägt die Erfindung eine Sä- und Bodenbearbeitungskombination vor, die insbesondere mit einer landwirtschaftlichen Zugmaschine koppelbar ist, und die eine Mehrzahl von in wenigstens einer quer zu einer Fahrtrichtung orientierten Reihe nebeneinander angeordneten Säschare sowie wenigstens ein in Fahrtrichtung dahinter angeordnetes, zumindest oberflächlich in den Boden eingreifendes rotierendes Zinkenwerkzeug und – als Option, nicht als zwingendes Merkmal – darüber hinaus wenigstens ein hinter diesem rotierenden Zinkenwerkzeug angeordnetes Packerwerkzeug wie bspw. eine Packerwalze aufweist. Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass die Zinken des rotierenden Zinkenwerkzeuges zumindest teilweise zwischen benachbarte oder benachbarte Paare von Säscharen hindurchgreifen. Durch die Anordnung der Säschare in vorzugsweise nur einer Querreihe, bspw. an einem Querträger einer Rahmenkonstruktion, liegen die Säschare zwar unter Umständen sehr eng beieinander, doch werden Verstopfungen und eine Stauung von Erdreich vor den bspw. als Schleppschare ausgebildeten Säscharen dadurch effektiv verhindert, dass die Zinken des rotierenden Werkzeuges zwischen die benachbarten Säschare hindurch in den Boden eingreifen und die Zwischenräume effektiv freiräumen.
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Dies wird dadurch erreicht, dass eine kreisförmige Hüllkurve des rotierenden Zinkenwerkzeuges den Säscharen überlagert ist bzw. so in die Zwischenräume eingreift, dass vor den Säscharen sich aufstauende Erde von den Zinken erfasst und zerkleinert wird.
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Das rotierende Zinkenwerkzeug umfasst wenigstens eine in etwa horizontale Welle mit jeweils sternförmig daran angeordneten Zinken. Diese Zinken sind in mehreren parallelen Reihen jeweils am Außenumfang der Welle angeordnet. Vorzugsweise greift jede der mehreren parallelen Reihen mit Zinken des rotierenden Zinkenwerkzeugs jeweils berührungsfrei zwischen zwei benachbarte Säschare hindurch, so dass die Zwischenräume zwischen den Säscharen oder Schleppscharen effektiv ausgeräumt und von sich stauender Erde befreit werden können.
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Die rotierende Welle des Zinkenwerkzeuges kann vorzugsweise höhenverstellbar in einem Geräterahmen gelagert sein, so dass sich im Betrieb die optimale Höhe für eine ausreichende Eingriffstiefe der Zinken in den Boden einstellt. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die Welle schwenkbeweglich an wenigstens zwei Schwenkhebeln gelagert ist, wobei die Schwenkhebel in Fahrtrichtung hinter der Welle im Geräterahmen gelagert sind. Hierbei kann die die Welle des rotierenden Zinkenwerkzeuges vorzugsweise in einer geschobenen Schwingenaufhängung schwenkbeweglich zwischen zwei Bewegungsanschlägen gelagert sein. Eine solche geschobene Aufhängung hat den Vorteil, dass sich eine ausreichende Arbeitstiefe der Zinken ergibt, wobei insbesondere verhindert wird, dass Verstopfungen und sich zwischen die Säschare klemmendes Erdreich für ein Anheben der Welle mit den Zinken sorgt, wodurch die Ausräumwirkung des rotierenden Zinkenwerkzeuges stark beeinträchtigt werden könnte. Die geschobene Aufhängung sorgt dagegen dafür, dass die Zinken sich in den Boden eingraben und unter allen auftretenden Umständen ihre Reinigungswirkung entfalten.
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Allerdings ist darauf hinzuweisen, dass die geschobene Aufhängung des rotierenden Zinkenwerkzeuges nur eine Option darstellt. Die Aufhängung kann auch gezogen sein, so dass sich die rotierende Welle hinter den Schwenkachsen der Längslenker für die Schwenkaufhängung befinden kann. Bei einer solchen gezogenen Ausführung ist allerdings darauf zu achten, dass die rotierende Zinkenwelle über ausreichend Traktion verfügt, so dass ein effektiver und zuverlässiger Bodenantrieb gewährleistet ist. Ansonsten bestünde die Gefahr, dass die Zinken sich nicht weit genug in den Boden eingraben, so dass die Welle stehenbleibt, wenn sich zuviel Erde in den Zwischenräumen der Säschare anstaut.
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Die Schwenkarme für die Aufhängung können bspw. eine sinnvolle Länge zwischen ca. 5 cm und ca. 80 cm aufweisen. Wahlweise kann eine zusätzliche Federung vorgesehen sein, die die Welle in den Boden drückt. Außerdem kann die schwenkbewegliche Aufhängung einen oder zwei Bewegungsanschläge aufweisen, die den Schwenkweg in beide Richtungen begrenzen, wobei ggf. zumindest einer der Bewegungsanschläge für die geschobene Schwingenaufhängung eine mechanische Anschlagdämpfung aufweisen kann. Vorzugsweise ist zumindest der Bewegungsanschlag für das Schwenken der Welle nach oben stoßgedämpft, wodurch ein lautes Schlagen der Schwenkhebel bei sich auf und ab bewegender Welle mit dem rotierenden Zinkenwerkzeug verhindert werden kann.
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Vorzugsweise weist das rotierende Zinkenwerkzeug einen Bodenantrieb auf und wird durch den Eingriff der Zinken im Boden bei Fahrbewegungen der Kombination in Rotation versetzt. Wahlweise kann das rotierende Zinkenwerkzeug auch mit einem Antrieb der landwirtschaftlichen Zugmaschine oder eines Trägerfahrzeuges gekoppelt sein. Normalerweise ist die Welle jedoch passiv angetrieben und wird durch die reine Fahrbewegung und den Eingriff der Zinken im Boden in Rotation versetzt. Ein aktiver Antrieb kann ggf. dann sinnvoll sein, wenn die erfindungsgemäße Sä- und Bodenbearbeitungskombination in pfluglosem Modus betrieben werden soll, da hierbei der Boden aufgrund der Stroh- und Pflanzenreste besonders stark zum Verstopfen neigt, was bei geringeren Abständen der Säschare voneinander besonders problematisch werden kann.
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Dem rotierenden Zinkenwerkzeug folgt ein Packerwerkzeug, bspw. in Gestalt wenigstens einer Packerwalze, die bspw. durch Metallringe, durch Reifenpacker, durch eine ein- oder mehrteilige Walze o. dgl. mehr gebildet sein kann. Das Packerwerkzeug kann auch durch ein Paar von hintereinander angeordneten Packerwalzen gebildet sein. Eine besonders vorteilhafte Ausführungsvariante der Packerwalze sieht eine sog. Federstempelwalze vor, bei der die Packerringe durch flexible Metallsegmente gebildet sind, die beim Abrollen auf dem unebenen Ackerboden in gewissem Umfang nachgiebig sind. Bei solchen Packerringen kann es besonders vorteilhaft sein, wenn jeweils ein Ring auf einer Saatreihe abrollt, während zwischen diesen Ringen jeweils Abstände bestehen.
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Die erfindungsgemäße Kombination baut aufgrund der in einer einzigen Reihe nebeneinander anordenbaren Säschare derart kurz, dass sie heckseitig an einer landwirtschaftlichen Zugmaschine aufsattelbar ist, insbesondere über einen hydraulischen Dreipunkt-Kraftheber. Die kurze Bauweise führt zu reduzierten Hebellängen der heckseitig angebauten bzw. aufgesattelten Kombination, so dass sie leicht handhabbar ist. Auf zusätzliche Stützräder kann verzichtet werden. Es sei allerdings darauf hingewiesen, dass die kurze Bauweise bzw. geringe Gesamtlänge einen erheblichen Vorteil an sich darstellt, der keineswegs zu Einschränkungen hinsichtlich der Art der Koppelung der erfindungsgemäßen Sä- oder Bodenbearbeitungskombination mit einer landwirtschaftlichen Zugmaschine führt. Grundsätzlich kann die erfindungsgemäße Kombination auch gezogen werden und bspw. mit Stützrädern versehen sein. Auch kann sie wahlweise ein Bestandteil einer selbstfahrenden Arbeitsmaschine sein. Eine heckseitige Koppelung an einem Dreipunkt-Kraftheber ist zwar mit Vorteilen verbunden, weil dadurch die Kombination sehr einfach und problemlos gehandhabt werden kann. Dennoch kommen zahlreiche andere Varianten der Koppelung und/oder des Fahrantriebs für die erfindungsgemäße Sä- und Bodenbearbeitungskombination in Frage.
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Bei der Sämaschine kann es sich bspw. um eine an sich bekannte Drillmaschine mit Zentralbehälter für das Saatgut handeln, von dem aus Förderleitungen zur pneumatischen Kornförderung zu den Säscharen geführt sind. Der Zentralbehälter für den Kornvorrat befindet sich hierbei vorzugsweise nahe bei den Anschlussverbindungen zum Zugfahrzeug, um diesem die Handhabung zu erleichtern, insbesondere bei einer Verbindung zu einem heck- oder frontseitigen Dreipunkt-Kraftheber.
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Ergänzend sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass die erwähnten Grubberwerkzeuge, die den Säscharen vorauslaufen, optional zu verstehen sind. Ebenso denkbar ist der Einsatz anderer Bodenbearbeitungs- und/oder Bodenlockerungswerkzeuge. Je nach Bodenbeschaffenheit kann auf diese Grubber- oder Bodenbearbeitungs- oder Bodenlockerungswerkzeuge auch verzichtet werden. Außerdem sei darauf hingewiesen, dass die erwähnten Säschare oder Schleppschare prinzipiell jede denkbare Kontur, Gestalt oder Bauart aufweisen können. Im beschriebenen Anwendungsfall kann es sich bspw. um sog. Klutenräumer mit jeweils daran befestigten Saatgutausläufen handeln, was aber nicht einschränkend zu verstehen ist, da auch andere Säschare zum Einsatz kommen können.
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Im Folgenden sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der beigefügten Figuren näher erläutern. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente zueinander in den Figuren entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen, da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind.
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1 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Sä- und Bodenbearbeitungskombination mit ihren wesentlichen Baugruppen.
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2 zeigt eine perspektivische Detailansicht der Kombination gemäß 1.
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3 zeigt eine weitere perspektivische Detailansicht der Kombination.
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4 zeigt eine weitere perspektivische Detailansicht der Kombination.
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5 zeigt eine weitere perspektivische Detailansicht der Kombination.
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6 zeigt eine weitere perspektivische Detailansicht der Kombination.
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7 zeigt eine weitere perspektivische Detailansicht der Kombination.
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Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden identische Bezugszeichen verwendet. Ferner werden der Übersicht halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele dar, wie die erfindungsgemäße Vorrichtung oder das erfindungsgemäße Verfahren ausgestaltet sein können und stellen keine abschließende Begrenzung dar.
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Die schematische Seitenansicht der 1 zeigt eine Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Sä- und Bodenbearbeitungskombination 10, die mit einer hier nicht gezeigten landwirtschaftlichen Zugmaschine koppelbar ist oder die Teil einer selbstfahrenden Arbeitsmaschine o. dgl. sein kann. Die Sä- und Bodenbearbeitungskombination 10 umfasst eine Säeinheit 12, ein rotierendes Zinkenwerkzeug 14 sowie ein Packerwerkzeug 14 in Baueinheit. Die Sä- oder Drilleinheit 12 umfasst eine Mehrzahl von nebeneinander und in einer quer zu einer Fahrtrichtung 18 orientierten Reihe 20 angeordneten Säscharen 22, die im gezeigten Ausführungsbeispiel jeweils als Schleppschare 24 ausgebildet sind. Jedem der Schleppschare 24 ist jeweils ein Saatleitungsrohr 26 zur Abgabe von Saatkörnern in den Boden 28 zu- bzw. unmittelbar nachgeordnet. Der Sä- oder Drilleinheit 12 können jeweils Grubberwerkzeuge 30 zum Ziehen von Furchen und/oder zur Bodenlockerung vorgeordnet sein, wie dies in 1 angedeutet ist.
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Ergänzend sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass die erwähnten Grubberwerkzeuge 30, die den Säscharen 22 vorauslaufen, optional zu verstehen sind. Ebenso denkbar ist der Einsatz anderer Bodenbearbeitungs- und/oder Bodenlockerungswerkzeuge. Je nach Bodenbeschaffenheit kann auf diese Grubber- 30 oder Bodenbearbeitungs- oder Bodenlockerungswerkzeuge auch verzichtet werden.
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Eine Mehrzahl von Säscharen 22 bzw. Schleppscharen 24 mit jeweils einem Saatleitungsrohr 26 können in regelmäßigen Abständen an einem gemeinsamen Querträger 32 verankert sein, der Teil einer Rahmenkonstruktion (nicht gezeigt) der erfindungsgemäßen Sä- und Bodenbearbeitungskombination 10 sein kann. Die Saatleitungsrohre 26 sind mit einer hier nicht gezeigten Fördereinheit zur mechanischen und/oder pneumatisch unterstützen Kornförderung gekoppelt, die die Samenkörner aus einem Zentralbehälter 34 entnimmt, der ebenfalls Teil der Kombination 10 ist. Ggf. kann der Zentralbehälter 34 aus Gewichtsgründen auch getrennt von der Kombination 10 am Zugfahrzeug angeordnet sein, da die Saatleitungsrohre 26 die Leitungsverbindung zum separaten Zentralbehälter 34 herstellen können. Die am Querträger 32 angeordneten Säschare 22 können relativ eng voneinander beabstandet sein, z.B. nur ca. 12 bis 20 cm, je nach gewünschtem Reihenabstand des auszubringenden Saatgutes.
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An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die angedeuteten Säschare 22 oder Schleppschare 24 prinzipiell jede denkbare Kontur, Gestalt oder Bauart aufweisen können. Im beschriebenen Anwendungsfall kann es sich bspw. um sog. Klutenräumer mit jeweils daran befestigten Saatgutausläufen handeln, was aber nicht einschränkend zu verstehen ist, da auch andere Säschare zum Einsatz kommen können. Die in den 1 bis 7 gezeigten Säschare 22 sind jedoch als solche Klutenräumer mit in Fahrtrichtung dahinter angeordneten Saatgutausläufen ausgestaltet.
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Der Sä- oder Drilleinheit 12 ist in Fahrtrichtung dahinter das rotierende Zinkenwerkzeug 14 nachgeordnet, das zumindest oberflächlich in den Boden 28 eingreift. Hinter dem rotierenden Zinkenwerkzeug 14 ist das rotierende Packerwerkzeug 16 in Gestalt einer Packerwalze 36 angeordnet. Das rotierende Zinkenwerkzeug 14 umfasst eine horizontal und quer zur Fahrtrichtung 18 angeordnete rotierende Welle 38 mit einer Vielzahl von daran angeordneten Zinken, die wahlweise gekröpft sein können, wie in 1 angedeutet. Die Zinken 40 des rotierenden Zinkenwerkzeuges 14 greifen jeweils zwischen benachbarte oder ggf. auch benachbarte Paare von Säscharen 22 oder Schleppscharen 24 hindurch. Durch die Anordnung der Säschare 22 in nur einer Querreihe 20 liegen die Säschare 22 normalerweise sehr eng beieinander, was die Gefahr von Verstopfungen und Stauungen von Erdreich vor den und zwischen den als Schleppschare 24 ausgebildeten Säscharen 22 mit sich bringt. Besonders bei einem Boden 28, der nicht völlig trocken und ausreichend krümelig ist, reicht der Abstand zwischen benachbarten Säscharen 22 nicht aus, um die Erde ungehindert und ohne Verstopfungen passieren zu lassen. Derartige Verstopfungen werden durch die zwischen den Säscharen 22 hindurchgreifenden Zinken 40 des rotierenden Zinkenwerkzeugs 14 effektiv verhindert, da die Zinken 40 des rotierenden Werkzeuges zwischen die benachbarten Säschare 22 bzw. Schleppschare 24 hindurch in den Boden 28 eingreifen und die Zwischenräume effektiv freiräumen.
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Bei der Sämaschine bzw. Säeinheit 12 kann es sich bspw. um eine an sich bekannte Drillmaschine mit Zentralbehälter 34 für das Saatgut handeln, von dem aus die Förderleitungen 26 zur pneumatischen Kornförderung zu den Säscharen 22 geführt sind. Sofern der Zentralbehälter 34 für den Kornvorrat Bestandteil der Sä- und Bodenbearbeitungskombination 10 ist, befindet er sich vorzugsweise nahe bei den Anschlussverbindungen zum Zugfahrzeug, um diesem die Handhabung zu erleichtern, insbesondere bei einer Verbindung zu einem heck- oder frontseitigen Dreipunkt-Kraftheber.
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Wie es die 1 erkennen lässt, ist eine kreisförmige Hüllkurve 42 der äußeren freien Enden der Zinken 40 des rotierenden Zinkenwerkzeuges 14 den Säscharen 22 überlagert bzw. greift so in die Zwischenräume zwischen den Scharen 22 ein, dass vor den Säscharen 22 sich aufstauende Erde von den Zinken 40 erfasst und zerkleinert wird.
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Wie es die perspektivische Detailansicht der 2 erkennen lässt, umfasst das rotierende Zinkenwerkzeug 14 die in etwa horizontal angeordnete Welle 38 mit den jeweils sternförmig daran angeordneten Zinken 40. Diese Zinken 40 sind in mehreren parallelen Reihen jeweils am Außenumfang der Welle 38 angeordnet. Jede der Zinkenreihen umfasst vier Zinken 40, die jeweils um neunzig Grad versetzt über den Außenumfang der Welle 38 verteilt sind und dort radial abstehen. Jeder Zinken 40 ist zudem leicht gekröpft, bspw. in einem Winkel von ca. zwanzig bis dreißig Grad, und zwar entgegen der Drehrichtung. Außerdem ist jeder der Zinken 40 an seinem freien Ende abgeschrägt, bspw. mit einer Schräge von dreißig bis sechzig Grad, so dass eine relativ scharfkantige Eingriffsklinge gebildet ist, mit denen die Zinken 40 in den Boden 28 einstechen.
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Jede der mehreren parallelen Reihen mit jeweils vier Zinken 40 des rotierenden Zinkenwerkzeugs 14 greift jeweils berührungsfrei zwischen zwei benachbarte Säschare 22 bzw. Schleppschare 24 hindurch, so dass die Zwischenräume zwischen den Säscharen 22 oder Schleppscharen 24 effektiv ausgeräumt und von sich stauender Erde befreit werden können.
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Die rotierende Welle 38 des Zinkenwerkzeuges 14 kann vorzugsweise höhenverstellbar in einem Geräterahmen gelagert sein, so dass sich im Betrieb die optimale Höhe für eine ausreichende Eingriffstiefe der Zinken 40 in den Boden 28 einstellt. Die Welle 38 kann insbesondere gemäß 1 schwenkbeweglich an wenigstens zwei parallelen Schwenkhebeln 44 gelagert ist, wobei die Schwenkhebel 44 in Fahrtrichtung 18 hinter der Welle 38 im Geräterahmen gelagert sind, so dass die Welle 38 in geschobener Aufhängung gelagert ist. Vorzugsweise können sich die Schwenkhebel 44 jeweils zwischen zwei Bewegungsanschlägen in einem begrenzten Schwenkwinkel bewegen. Aus dieser geschobenen Aufhängung resultiert eine ausreichende Arbeitstiefe der Zinken 40, wobei insbesondere verhindert wird, dass Verstopfungen und sich zwischen die Säschare 22 klemmendes Erdreich für ein Anheben der Welle 38 mit den Zinken 40 sorgt, wodurch die Ausräumwirkung des rotierenden Zinkenwerkzeuges 14 stark beeinträchtigt werden könnte. Die geschobene Aufhängung sorgt dagegen dafür, dass die Zinken 40 sich in den Boden 28 eingraben und unter allen auftretenden Umständen ihre Reinigungswirkung entfalten.
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Die Schwenkarme für die Aufhängung können bspw. eine sinnvolle Länge zwischen ca. 5 cm und ca. 80 cm aufweisen. Die Zinken 40 können bspw. eine sinnvolle Länge zwischen jeweils ca. 30 cm und ca. 60 cm aufweisen und bspw. aus eisenhaltigem Metall, insbesondere aus Stahl gefertigt sein.
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Wahlweise kann eine zusätzliche Federung für die Aufhängung vorgesehen sein, die die Welle 38 in den Boden 28 drückt oder im Ruhezustand anhebt, so dass sie durch die Kröpfung der Zinken 40 und die Rotation der Welle 38 aus der Federung gezogen und in den Boden 28 gedrückt wird. Außerdem kann die schwenkbewegliche Aufhängung einen oder zwei Bewegungsanschläge aufweisen, die den Schwenkweg in beide Richtungen begrenzen, wobei ggf. zumindest einer der Bewegungsanschläge für die geschobene Schwingenaufhängung eine mechanische Anschlagdämpfung aufweisen kann. Vorzugsweise ist zumindest der Bewegungsanschlag für das Schwenken der Welle 38 nach oben stoßgedämpft, wodurch ein lautes Schlagen der Schwenkhebel 44 bei sich auf und ab bewegender Welle 38 mit dem rotierenden Zinkenwerkzeug 14 verhindert werden kann.
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Wie es das gezeigte Ausführungsbeispiel erkennen lässt, weist das rotierende Zinkenwerkzeug 14 einen Bodenantrieb auf, so dass die Welle 38 passiv angetrieben ist und ausschließlich durch den Eingriff der Zinken 40 im Boden 28 bei Fahrbewegungen der Kombination 10 in Rotation versetzt wird.
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In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass die in den 1 bis 7 erkennbare geschobene Aufhängung des rotierenden Zinkenwerkzeuges 14 grundsätzlich als vorteilhafte Option zu verstehen ist. Die Aufhängung kann wahlweise auch gezogen sein, so dass sich die rotierende Welle 38 hinter den Schwenkachsen der Längslenker 44 für die Schwenkaufhängung befinden kann. Bei einer solchen gezogenen Ausführung ist allerdings darauf zu achten, dass die rotierende Zinkenwelle 38 über ausreichend Traktion verfügt, so dass ein effektiver und zuverlässiger Bodenantrieb gewährleistet ist. Ansonsten bestünde die Gefahr, dass die Zinken 40 sich nicht weit genug in den Boden 28 eingraben, so dass die Welle 38 droht stehenzubleiben, wenn sich zuviel Erde in den Zwischenräumen der Säschare 22 anstaut.
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Wie es die 1 und 2 erkennen lassen, folgt dem rotierenden Zinkenwerkzeug 14 in knappem Abstand das Packerwerkzeug 16 in Gestalt der Packerwalze 36, die bspw. durch Metallringsegmente gebildet sein kann.
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Die erfindungsgemäße Kombination 10 baut aufgrund der in einer einzigen Reihe nebeneinander anordenbaren Säschare 22 derart kurz, dass sie heckseitig an einer landwirtschaftlichen Zugmaschine aufsattelbar ist, insbesondere über einen hydraulischen Dreipunkt-Kraftheber. Die kurze Bauweise führt zu reduzierten Hebellängen der heckseitig angebauten bzw. aufgesattelten Kombination 10, so dass sie leicht handhabbar ist. Auf zusätzliche Stützräder kann verzichtet werden.
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Die schematischen Detailansichten der 3 und 4 lassen die Anordnung der sehr eng am Querträger 32 nebeneinander angeordneten Schleppschare 24 erkennen, denen jeweils ein Saatleitungsrohr 26 zugeordnet ist. Zwischen jeden Zwischenraum jeweils benachbarter Säschare 22 oder Schlepschare 24 greifen jeweils die Zinken 40 des rotierenden Zinkenwerkzeugs 14 hindurch und sorgen für ein Ausräumen und Freiräumen von Erde, die ansonsten bei den engen Abständen zwischen den Säscharen 22 bzw. Schleppscharen 24 zu Verstopfungen führen würde.
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In 4 ist zudem eine Ausführungsvariante der den Säscharen 22 vorgeordneten Grubberwerkzeuge 30 erkennbar. Diese Werkzeuge 30 können je nach Bodenbeschaffenheit wahlweise auch entfallen oder durch andere geeignete Werkzeuge ersetzt sein.
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Auch die perspektivische Detailansicht der 5 lässt die Größenverhältnisse des rotierenden Werkzeuges 14 mit den Breiten der Zinken 40 und den Abständen zwischen benachbarten Säscharen 22 erkennen.
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Die perspektivischen Detailansichten der 6 und 7 lassen die sehr kompakte Bauweise der Kombination 10 mit den unmittelbar hintereinander angeordneten Zinken- 14 und Packerwerkzeugen 16 erkennen.
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Dem rotierenden Zinkenwerkzeug 14 folgt somit das Packerwerkzeug 16, insbesondere in Gestalt der gezeigten Packerwalze 36, die hier durch eine sog. Federstempelwalze ausgebildet ist. Grundsätzlich kann die Packerwalze 36 bspw. durch Metallringe, durch Reifenpacker, durch eine ein- oder mehrteilige Walze o. dgl. mehr gebildet sein. Das Packerwerkzeug 16 kann auch durch ein Paar von hintereinander angeordneten Packerwalzen 36 gebildet sein. Es sei jedoch betont, dass eine besonders bevorzugte Ausführungsvariante der Packerwalze 36 bei der erfindungsgemäßen Kombination 10 eine sog. Federstempelwalze vorsieht, bei der die Packerringe durch flexible Metallsegmente gebildet sind, die beim Abrollen auf dem unebenen Ackerboden 28 in gewissem Umfang nachgiebig sind. Bei solchen Packerringen kann es besonders vorteilhaft sein, wenn jeweils ein Ring auf einer Saatreihe abrollt, während zwischen diesen Ringen jeweils Abstände bestehen, so dass jeweils ein Ring der Packerwalze 36 die Erde in der Saatreihe verdichtet.
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Die Eingriffstiefe der Zinken 40 in den Boden 28 beträgt mehrere Zentimeter. Die Eingriffstiefe der Zinken 40 des rotierenden Zinkenwerkzeuges 14 ist dabei jedenfalls tiefer als die nachlaufende Packerwalze 36 sowie vorzugsweise auch tiefer als die den Boden 28 leicht furchenden Säschare 22 bzw. Schleppschare 24. Normalerweise greifen die vorauslaufenden Grubberwerkzeuge 30 tiefer in den Boden 28 ein als die Zinken 40 des rotierenden Zinkenwerkzeuges 14, auch wenn die Schwenkhebel 44 der geschobenen Aufhängung ganz nach unten geschwenkt sind, so dass sich die Welle 38 in ihrer tiefsten Arbeitsstellung befindet.
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Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben. Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Sä- und Bodenbearbeitungskombination
- 12
- Säeinheit, Drillmaschine, Drilleinheit
- 14
- Zinkenwerkzeug, rotierendes Zinkenwerkzeug
- 16
- Packerwerkzeug, rotierendes Packerwerkzeug
- 18
- Fahrtrichtung
- 20
- Reihe (von nebeneinander angeordneten Säscharen)
- 22
- Säschar
- 24
- Schleppschar
- 26
- Saatleitungsrohr, Schlauchleitung
- 28
- Boden
- 30
- Grubberwerkzeug
- 32
- Querträger
- 34
- Zentralbehälter, Vorratsbehälter
- 36
- Packerwalze
- 38
- Welle
- 40
- Zinken
- 42
- Hüllkurve
- 44
- Schwenkhebel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19607602 A1 [0003]
- DE 4138633 A1 [0004]