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Die Erfindung betrifft einen Kreuzlaufwagen für ein Portalsystem zum Bewegen von Werkstücken, Lasten und dergleichen mit hoher Geschwindigkeit, sowie ein entsprechendes Portalsystem, welches mit einem Kreuzlaufwagen ausgestattet ist.
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Aus der Druckschrift
US 4 600 358 A ist eine zwei-Achsen Manipulationsvorrichtung zum Bewegen von zu bearbeitenden Bauteilen gezeigt. Aus der Druckschrift US 2007 / 0 186 426 A1 ist ein Antriebswagen für einen Roboter auf einer Tragkonstruktion gezeigt. Die Druckschrift WO 2005/ 087 431 A1 beschäftigt sich mit einer Trägeranordnung für ein Maschinenportal sowie einem Verfahren zur Herstellung einer solchen Trägeranordnung.
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Im Stand der Technik sind bereits Zwei-Achsen-Portalsysteme mit Kreuzlaufwagen bekannt. Solche Portalsysteme dienen zum Führen und Antreiben eines Kreuzlaufwagens, der mit einer Z-Achse ausgestattet ist. Die im Stand der Technik bekannten Antriebe funktioniert wahlweise elektrisch oder pneumatisch. Typischerweise werden die Kreuzlaufwägen zwischen Endanschlägen entlang z. B. einer Zahnstange in einer Bewegungsrichtung hin- und her beweglich gelagert. Bekannte Kreuzlaufwagen bestehen aus Gründen der Eigen- und Formstabilität typischerweise aus einer stabilen und daher schweren Metallkonstruktion und weisen demzufolge hohe Trägheitsmassen auf, was im Betrieb Nachteile mit sich bringen kann.
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Einsatzmöglichkeiten solcher Portalsysteme gibt es überall dort, wo Bewegungen verhältnismäßig schnell und präzise ausgeführt werden müssen, wie zum Beispiel bei Handlingsgeräten, Maschinenbeschickungsvorrichtungen, Montageanlagen, Magazinbeschickungen, Palettierautomaten, Regalbediengeräten, Portalladern, modularen Robotern sowie Positioniersystemen mit spezieller Aufgabenstellung.
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Bei zunehmender Größe der Portalsysteme und insbesondere bei Systemen mit hohen zurückzulegenden Distanzen (von z. B. 10 Meter und mehr) und zum Bewegen von hohen Massen treten eine Vielzahl von technischen Problemen auf. Hohe Massen der beweglichen Teile können mit den im Stand der Technik bekannten schweren Konstruktionslösungen nicht mit ausreichend hoher Geschwindigkeit, insbesondere aus dem Stand weg beschleunigt und mit der entsprechenden Genauigkeit bewegt und wieder gestoppt werden.
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Wünschenswert ist es, auch bei großen Portalsystemen, wie Hallenportalsystemen in Fertigungshallen, die Geschwindigkeiten zum Verfahren von Werkzeugen zu erhöhen.
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Die bekannten großformatigen Portalsysteme (d. h. Systeme mit Abmessungen von einigen Metern und mehr) lassen z. B. keine Geschwindigkeiten von etwa 10 m/s mit einer hohen Beschleunigung von über 20 m/s2 (bevorzugt von 26 m/s2) zu. Ein weiterer begrenzender Faktor stellen bekannte Antriebssysteme solcher Portalsysteme dar.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, vorbesagte Nachteile zu überwinden und ein verbessertes Portalsystem sowie einen verbesserten Kreuzlaufwagen bereitzustellen, welcher mit hoher Geschwindigkeit und hoher Beschleunigung bewegt werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch einen Kreuzlaufwagen mit den Merkmalen von Anspruch 1 und ein Portalsystem mit den Merkmalen von Anspruch 10 gelöst.
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Ein erster Grundgedanke der Erfindung besteht in der konstruktiven Umsetzung einer Leichtbauplattenkonstruktion eines Kreuzlaufwagens. Erfindungsgemäß wird hierzu vorgesehen einen Kreuzlaufwagen für ein Portalsystem zum Bewegen von Werkstücken, Lasten und dergleichen aus mehreren, in benachbarten Parallelebenen angeordneten Konstruktionsplatten auszubilden, wobei zwischen wenigstens zwei der benachbarten Konstruktionsplatten längs und/oder querverlaufende Hohlprofile angeordnet sind und wobei vorzugsweise mehrere oder alle Konstruktionsplatten und/oder Hohlprofile überwiegend aus einem Kunststoffmaterial, vorzugsweise einem CFK-Material ausgebildet sind.
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In einer besonders bevorzugten Ausführung der Erfindung sind die Konstruktionsplatten vorzugsweise nahezu vollständig bis vollständig aus einem Kunststoffmaterial, vorzugsweise einem faserverstärkten Kunststoffmaterial wie z. B. CFK ausgebildet. Weniger bevorzugt, aber auch denkbar ist eine Ausgestaltung nur teilweise aus Kunststoff. Hierbei ist unter „vollständig“ bis „nahezu vollständig“ zu verstehen, dass die konstruktiven Eigenschaften, wie Form, Festigkeit, Verformbarkeit und Eigenstabilität überwiegend bis vollständig durch das Kunststoffmaterial und dessen Additive oder Füllstoffe bestimmt werden. Besonders vorteilhaft ist daher eine konstruktive Ausgestaltung, bei der zumindest teilweise oder bevorzugt vollständig auf schwere Metallkonstruktionen und metallische Bauteile und Verbindungselemente verzichtet werden kann.
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Andererseits ist erfindungsgemäß vorgesehen, einen elektrischen Linearantrieb sowohl für die horizontale Bewegung (X-Achse) als auch die vertikale Bewegung (Z-Achse) vorzusehen, wobei die Primärplatten des Linearantriebes in zueinander orthogonaler Orientierung jeweils an gegenüberliegenden Außenseiten des Kreuzlaufwagens bzw. auf oder zwischen den außenliegenden Konstruktionsplatten vorgesehen werden.
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Mit der erfindungsgemäßen Lösung, können auch durch den Linearantrieb auftretende Querkräfte (aufgrund der Anziehungskräfte) nahezu vollständig abgefangen werden, so dass eine Durchbiegung des Kreuzlaufwagens oder der im Konstruktionspaket beteiligten Konstruktionsplatten praktisch ausgeschlossen ist. Selbst bei großformatigen Abmessungen (wie z. B. in etwa 1 m Plattenlänge und/oder Plattenbreite) lassen sich Durchbiegungen des Kreuzlaufwagens in Querrichtung von kleiner 0,05 mm erzielen.
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Ferner ist in einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass zwei oder mehrere der in Parallelebenen angeordneten Konstruktionsplatten unter Verwendung einer Vielzahl von Distanzhülsen miteinander mechanisch in einem definierten Abstand verbunden sind. Bevorzugt werden hierzu ein oder mehrteilige Distanzhülsen und/ oder Buchsen verwendet, wobei weiter bevorzugt, ein oder alle Verbindungsteile der Hülsen und Buchsen aus einem Kunststoffmaterial, wie z. B. einem faserverstärkten Kunststoffmaterial gebildet werden. Alternativ können auch Metallhülsen vorgesehen werden oder eine Mischbestückung angebracht werden.
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Mit Vorteil ist hierzu vorgesehen, dass die Distanzhülsen oder Buchsen zum Fixieren der Lage der Konstruktionsplatten in den Parallelebenen mit Plattenhaltemitteln ausgebildet sind. Hierzu können die Distanzhülsen und/oder Buchsen z. B. mit Nuten, Absätzen, Auflager oder Kragen als Anschlag und Lagerauflage ausgestattet werden.
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Es ist weiter vorteilhaft, wenn mindestens zwei der jeweils in Parallelebenen angeordneten Konstruktionsplatten eine in etwa gleiche Länge L in Richtung einer ersten vorzugsweise horizontalen Bewegungsachse X des Portalsystems und weiter vorzugsweise eine in etwa gleiche Höhe H in Richtung einer zweiten vertikalen Bewegungsachse Z des Portalsystems aufweisen bzw. eine entsprechende Hüllkontur eines Quaders mit gleicher Kantenlänge in X- und Z-Richtung aufspannen.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die Konstruktionsplatten in drei Parallelebenen angeordnet. Eine jeweils vordere und hintere Ebene wird von einer äußeren Konstruktionsplatte aufgespannt, während eine dritte (mittlere) Ebene von einer dazwischen liegenden Konstruktionsplatte aufgespannt wird. Jede Konstruktionsplatte kann auch aus zwei in der Mitte geteilten Plattenteilen oder aus mehreren, eine Fläche aufspannende Teilplattenelementen gebildet werden.
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Zwischen je zwei in benachbarten Parallelebenen angeordneten Konstruktionsplatten sind Profile, vorzugweise Hohlprofile eingebettet. Vorzugsweise werden die Profile in den Bereichen von Krafteinleitungspunkten eingebracht.
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Es ist weiter mit Vorteil vorgesehen, dass ein oder mehrere jeweils in Bewegungsrichtung des Kreuzlaufwagens stirnseitig hervorstehende Aufpralldämpfer angeordnet werden, die insbesondere den Kreuzlaufwagen bei Kollision mit anderen Bauteilen vor größeren Beschädigungen schützen sollen. Ergänzend ist jeweils am Ende des Portalsystems ein Sicherheitsstoßdämpfer angeordnet, um sicherzustellen, dass der Schaden bei einer Kollision am jeweiligen Bahnende der horizontal verlaufenden X-Achse des Portalsystems abgemildert wird. Da der erfindungsgemäße Kreuzlaufwagen auch eine über einen Linearmotor angetriebene auf- und ab bewegliche (vertikale) Z-Achse aufweist, sind somit auch Aufpralldämpfer stirnseitig oben und unten am o. g. Plattenstapel der Konstruktionsplatten, somit entlang von horizontal verlaufender Stirnseiten der Konstruktionsplatten angeordnet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der Kreuzlaufwagen ferner eine vertikal orientierte, im Wesentlichen über die Höhe des Kreuzlaufwagens angebrachte Adapterplatte zur Montage eines Linearantriebes (bzw. eines Primärteiles eines Linearantriebes) in Richtung einer vorzugsweise vertikalen Bewegungsachse Z des Portalsystems aufweist. Die Adapterplatte ist bevorzugt aus einem gut wärmeleitenden Material, vorzugsweise aus Aluminium oder einer Leichtmetalllegierung gebildet.
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Darüber hinaus kann mit Vorteil vorgesehen sein, dass der Kreuzlaufwagen eine horizontal im Wesentlichen über die Länge des Kreuzlaufwagens angebrachte weitere Adapterplatte zur Montage eines weiteren Linearantriebes (bzw. eines Primärteiles eines Linearantriebes) in Richtung einer vorzugsweise horizontalen Bewegungsachse X des Portalsystems aufweist. Entsprechend sind die mit den Primärteilen des Linearantriebes zusammenwirkenden Sekundärteile der Linearantriebe entlang der X- bzw. Z-Achse angeordnet.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft, neben der zuvor genannten passiven Kühlung des Linearmotors, die aktive Kühlung mit einer erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung des Linearmotors. Hierzu kann der Kreuzlaufwagen so ausgebildet sein, dass ein oder mehrere Luftzufuhrkanäle zum Kühlen von am Kreuzlaufwagen montierten Linearantrieben oder Teilen davon vorgesehen sind, die jeweils an einem Kanalende wenigstens eine Lufteintrittsöffnung besitzen, die in oder entgegen der Horizontalrichtung des Kreuzlaufwagens orientiert ist bzw. sind und deren anderes offenes Kanalende zu einer Position am Kreuzlaufwagen gerichtet ist, die zur Montage eines Linearantriebteiles bestimmungsgemäß ausgebildet ist. Weiter bevorzugt ist es, wenn ein jeweils oberer und unterer Kühlkanal entsprechend jeder Bewegungsrichtung angebracht ist.
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Weiter ist erfindungsgemäß ein Portalsystem mit einem wie zuvor beschriebenen Kreuzlaufwagen vorgesehen, umfassend ein Ständersystem aus wenigstens einem Ständer, an dem ein Längsführungsprofil befestigt ist, welches eine horizontale Bewegungsachse X, entlang derer der Kreuzlaufwagen hin- und her bewegbar ist, ausbildet.
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In einer ebenfalls bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass das Portalsystem zur Bewegung des Kreuzlaufwagens mit wenigstens einem Linearantrieb ausgebildet ist.
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Weiter ist mit Vorteil vorgesehen, wenn am Kreuzlaufwagen die Laufrollen über CFK-Buchsen oder Kunststoffbuchsen an seitlich auskragenden Buchsenplatten angebracht sind.
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In einer weiter bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass am Kreuzlaufwagen mehrere Führungswagen vorgesehen sind, an denen ein in vertikaler Bewegungsrichtung Z auf und ab bewegbarer Arm gelagert ist. Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet bzw. werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt.
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Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels eines Portalsystems;
- 2 eine Schnittansicht durch das Portalsystem der 1 entlang der Achse A - A,
- 3 eine perspektivische Ansicht eines Teils eines Kreuzlaufwagens;
- 4 eine Ansicht von der Seite auf den dargestellten Teil des Kreuzlaufwagens aus 3,
- 5 eine in „Transparenzdarstellung“ gezeigte perspektivische Teilansicht der 3,
- 6 eine weitere „teiltransparente“ perspektivische Ansicht eines Teils eines Kreuzlaufwagens;
- 7 eine rückwärtige perspektivische Ansicht der 6 und
- 8 eine Schnittansicht durch eine Befestigungsbuchse.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der 1 bis 8 näher erläutert, wobei gleiche Bezugszeichen auf gleiche funktionale und/oder strukturelle Merkmale hinweisen.
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In der 1 ist eine beispielhafte Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Portalsystems 50 und in der 2 eine Darstellung entlang der Schnittachse A-A aus 1 gezeigt. Das Portalsystem 50 hat in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel eine Erstreckung in x-Richtung in etwa von 12 m. Das Portalsystem 50 umfasst ein Ständersystem 51 aus drei Ständern 51.1. In x-Richtung erstreckt sich entlang der Ständer 51.1 ein Hohlprofil 52. Am Hohlprofil 52 ist wiederum ein Führungsprofil 53 angeordnet, welches in der Detailansicht der 2 in seiner geometrischen Ausgestaltung detailliert (in einer gespiegelten Ansicht) gezeigt ist.
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An einer vertikal verlaufenden Profilwand des Führungsprofils 53 ist die Anbindung 53.2 für den Ständer 51.1 ausgebildet. Ferner sind Absätze 53.3 (jeweils oben und unten) bei der Anbindung 53.2 des Führungsprofils 53 vorgesehen. Jeweils an der Ober- und Unterseite des Führungsprofils befinden sich Ausfräsungen 53.1 für die Führung des später noch zu beschreibenden Kreuzlaufwagens 1. Auf der, der Anbindung 53.2 gegenüberliegenden Stirnseite des Führungsprofils 53 befindet sich eine Ausfräsung 53.4 für das Sekundärteil des Linearmotors 43, der entlang der x-Achse des Portalsystems 50 montiert ist.
Es ist ferner in 2 erkennbar, dass der Kreuzlaufwagen 1 einen in z-Richtung des Portalsystems 50 auf und ab bewegbaren Arm 54 aufweist, an dessen stirnseitigem unteren Ende 55.1 ein beispielhaftes Werkzeug 55 dargestellt ist. Der Arm 54 lässt sich über einen in Vertikalrichtung ausgerichteten Linearmotor 43 auf und ab bewegen. Der Kreuzlaufwagen 1 weist einen oberen und unteren Laufrollenbock 2.1 bzw. 2.2 auf, an dem die Laufrollen 2.3 des Kreuzlaufwagens 1 befestigt sind. Der Kreuzlaufwagen 1 kann angetrieben von einem ersten Linearmotor 43 von einem jeweils ersten endseitigen Anschlag entlang der x-Achse zu einem gegenüberliegenden endseitigen Anschlag des Portalsystems 50 hin und her bewegt werden, während gleichzeitig der Arm 54 durch einen zweiten Linearantrieb auf und ab bewegt werden kann. Endseitig befinden sich am Portalsystem 50 jeweils an den Anschlägen Sicherheitsstoßdämpfer 56.
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In der 2 sind ferner beispielhaft die Primärplatten 43.1 und die Sekundärplatten 43.1 des Linearmotors 43 angedeutet.
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In den 3 bis 7 wird ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kreuzlaufwagens 1 näher beschrieben. Die 3 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Teils eines Kreuzlaufwagens 1. Der Kreuzlaufwagen 1 ist aufgebaut als Plattenstapel von in drei benachbarten Parallelebenen angeordneten Konstruktionsplatten 10, 11, 12.
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Die Konstruktionsplatten 10, 11, 12 bilden am Außenumfang des Kreuzlaufwagens 1 jeweils Stirnseitenkanten 10.1, 11.1, 12.1 aus, die teilweise mit einer Seitenwand 4 geschlossen sind.
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Die in der 3 gezeigte vordere außenliegende Konstruktionsplatte 10 ist aus zwei Plattenteilen 10.2 ausgebildet. Zwischen den beiden Plattenteilen 10.2 der Konstruktionsplatte 10 befindet sich ein teiloffener Bereich mit Blick auf die mittlere Konstruktionsplatte 11. Die gezeigte Aussparung 10.3 dient der Aufnahme eines Sekundärteils 43.1 eines Linearmotors 43 für den Antrieb in X-Richtung. Zur Auflage einer den Linearmotor 43 kühlenden Adapterplatte 40 sind jeweils Auflageböcke 10.4 randseitig am Kreuzlaufwagen 1 angebracht.
Zwischen den Konstruktionsplatten 10 und 11 sowie zwischen den Konstruktionsplatten 11 und 12 sind jeweils in den Zwischenräumen längs- bzw. querverlaufende Hohlprofile 30, 31 angeordnet. Zur Sichtbarmachung der Hohlprofile 30, 31 wurde der Kreuzlaufwagen 1 in den 5 bis 7 in einer „teiltransparenten“ Darstellung gezeigt, wobei die außenliegende Konstruktionsplatte „transparent“ dargestellt ist, um das Innere des Kreuzlaufwagens 1 sichtbar zu machen.
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Wie weiter in 3 zu sehen ist, befinden sich stirnseitig in und entgegen der x-Richtung entlang der Stirnseitenkanten 10.1, 11.1, 12.1 der Konstruktionsplatten 10, 11, 12 eine Seitenwandplatte 4, in der eine Vielzahl von Öffnungen 4.1 zur Befestigung von Kreuzlaufwagen-Bauteilen vorgesehen sind. Ferner sind in den 3 bis 7 verschiedene Hülsentypen 32, 33, 34 dargestellt, die erfindungsgemäß verwendet wurden, um die gewählte Plattenstapelkonstruktion einerseits zu realisieren und um andererseits Anbauteile an dem Kreuzlaufwagen befestigen zu können. Die Parallelebenen werden unter Verwendung der Vielzahl von Distanzhülsen bewerkstelligt. An den Distanzhülsen 32, 33 sind Plattenhaltemittel 32.1 wie schematisch in 8 dargestellt, vorgesehen.
Die Distanzhülsen 32, 33 bzw. Buchsen dienen dem Fixieren der Lage der Konstruktionsplatten 10, 11, 12 in den Parallelebenen mittels der Plattenhaltemittel 32.1, die hier als Nuten und Absätze bzw. Auflager und Kragen ausgebildet sind, wie dies ebenfalls in der 8 schematisch durch Darstellung der Kantenlinien erkennbar ist.
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Ferner sind Passhülsen 34 zur Befestigung von Anbauteilen am Kreuzlaufwagen 1 vorgesehen.
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Die in 1 hintere Konstruktionsplatte 12 weist in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ebenfalls eine zur Aussparung 10.3 vergleichbare Aussparung jedoch in Vertikalrichtung auf. Diese ist in etwa in der Mitte zwischen den dargestellten Luftzufuhrkanälen 14.1 angebracht. Diese Aussparung dient ebenfalls der Aufnahme eines Primärteils 43.1 eines Linearantriebs 43 samt einer zur passiven Kühlung vorgesehenen Adapterplatte 40.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft neben der passiven Kühlung durch die Adapterplatten 40 eine aktive Kühlung mit einer Kühlvorrichtung 14.
Die Kühlvorrichtung 14 ist in der vorliegenden Ausführungsform durch Luftzufuhrkanäle 14.1, 14.2 ausgebildet, die auf jeweils gegenüberliegenden Außenseiten des Kreuzlaufwagens 1 angeordnet sind und dem jeweiligen dort angeordneten Direktantrieb 43 zugeordnet sind. Für jeden Kanal 14.1 und 14.2 ist eine Lufteintrittsöffnung 14.3 vorgesehen. Die Lufteintrittsöffnung 14.3 wird von einem Luftstutzen 14.5 bereitgestellt. In der vorliegenden Ausführungsform sind jeweils zwei Luftzufuhrkanäle 14.1 und 14.2 mit einem gemeinsamen Luftstutzen 14.5 verbunden, wobei der Luftstutzen eine jeweils linksseitige und rechtsseitige Lufteintrittsöffnung 14.3 aufweist und damit sozusagen als Y-Verteiler wirkt. Über jede Lufteintrittsöffnung 14.3 wird jeweils über den zugeordneten Luftzufuhrkanal 14.1 bzw. 14.2 ein Luftstrom zum offenen Kanalende 14.4 geleitet. Das offene Kanalende 14.4 ist an einer Position am Kreuzlaufwagen 1 in Richtung des dort vorgesehenen Linearantriebes 43 ausgerichtet.
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Wie ferner in der 5 gut zu erkennen ist, ist für beide Bewegungsrichtungen des Kreuzlaufwagens (X-Richtung und Z-Richtung) jeweils in dieser und in entgegengesetzter Richtung jeweils ein Luftstutzen 14.5 mit zugeordneten Luftzufuhrkanälen 14.1 bzw. 14.2 vorgesehen, sodass je nach Bewegungsrichtung jeweils ein Luftstrom durch die Lufteintrittsöffnungen 14.3 zu den Linearantrieben 43 geleitet wird und die Linearantriebe entsprechend gekühlt werden.
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Die 6 zeigt eine andere schematische Ansicht in Form einer ebenfalls „teiloffenen“ perspektivischen Ansicht eines Teils des Kreuzlaufwagens 1. In dieser Darstellung sind ferner mehrere Aufpralldämpfer 13 gezeigt. Die Aufpralldämpfer 13 ragen von den Stirnseitenkanten 10.1, 11.1, 12.1 der Konstruktionsplatten jeweils in x- bzw. z-Bewegungsrichtung von den Stirnseiten des Kreuzlaufwagens 1 hervor. Die Aufpralldämpfer 13 sind durch mehrere, im Abstand übereinander gelagerte Dämpferplatten 13.1 ausgebildet, wobei in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel zwischen den Dämpferplatten 13.1 ferner ein zusätzliches Dämpfermaterial 13.2 eingebracht ist. Das Dämpfermaterial 13.2 ist bevorzugt ein energieaufzehrendes Dämpfermaterial. So kann z.B. ein plastisch verformbares Material zwischen die Dämpferplatten 13.1 eingebracht werden. Denkbar ist auch das Einbringen eines lediglich elastisch verformbaren Materials als Dämpfermaterial 13.2 oder eine Kombination der zuvor genannten Materialien. Ferner sind, wie in 6 ersichtlich, Führungswagen 47 am Kreuzlaufwagen 1 vorgesehen, die der Schienenführung für die z-Achse dienen.
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In x-Richtung sind jeweils links und rechts der Stirnseitenkanten des Kreuzlaufwagens 1 drei Aufpralldämpfer13 angeordnet, während in z-Richtung jeweils ein nach oben und nach unten gerichteter Aufpralldämpfer 13 vorgesehen ist. Wie weiter zu erkennen ist, liegen hinter den Befestigungspunkten 13.3 der Aufpralldämpfer 13 jeweils horizontal angeordnete Hohlprofile 30, die mit den Konstruktionsplatten 10, 11, 12 die Festigkeit und Steifigkeit des Kreuzlaufwagens 1 mitbestimmen.
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In der 7 ist eine rückwärtige ebenfalls teiloffene Ansicht der Darstellung des Kreuzlaufwagens 1 aus 6 dargestellt. Zwischen zwei Halteplatten 44 sind Buchsen 45 mit Laufrollen 46 befestigt.
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In der 8 ist eine beispielhafte Befestigungsbuchse 32 gezeigt. Mittels einer Schraube wird eine Zugkraft in den Kreuzlaufwagen 1 auf der Unterseite eingeleitet. Über den Bund 32.1 wird die Kraft in die umgebende Kunststoffbuchse 32.2 übertragen und ein geschlossener Kraftfluss entsteht.
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Die Kunststoffbuchse 32.2 weist einen unteren Anschlag 32.1 auf, gegen den sich die untere Konstruktionsplatte 12 abstützen kann. Die mittlere Konstruktionsplatte 11 greift in nutförmige Ausnehmungen 32.1 der umgebenden Kunststoffbuchse 32.2 ein. Die Kunststoffbuchse 32.2 kann mit Vorteil als eine Buchse mit Verdrehsicherungsmitteln 32.3 ausgebildet sein. Als Verdrehsicherungsmittel 32.3 ist hier eine Sechskantausgestaltung vorgesehen, die in entsprechende Ausnehmungen in wenigstens einer Konstruktionsplatte 10, 11, 12 eingreift.
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Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kreuzlaufwagen
- 4
- Seitenwand, Seitenwandplatte
- 10
- Konstruktionsplatte
- 10.1
- Stirnseitenkante
- 10.2
- Plattenteil
- 10.3
- Aussparung
- 10.4
- Auflagebock
- 11
- Konstruktionsplatte
- 11.1
- Stirnseitenkante
- 12
- Konstruktionsplatte
- 12.1
- Stirnseitenkante
- 13
- Aufpralldämpfer
- 13.1
- Dämpferplatte
- 13.2
- Dämpfermaterial
- 13.3
- Befestigungspunkt
- 14
- Kühlvorrichtung
- 14.1
- Luftzufuhrkanal, Kanal
- 14.2
- Luftzufuhrkanal, Kanal
- 14.3
- Lufteintrittsöffnung
- 14.4
- Kanalende
- 14.5
- Luftstutzen
- 30
- Hohlprofil
- 31
- Hohlprofil
- 32
- Hülsentyp, Distanzhülse, Befestigungsbuchse
- 32.1
- Plattenhaltemittel, Bund, unterer Anschlag, nutförmige Ausnehmung
- 32.2
- Kunststoffbuchse
- 32.3
- Verdrehsicherungsmittel
- 33
- Hülsentyp, Distanzhülse
- 34
- Hülsentyp, Passhülse
- 40
- Adapterplatte
- 43
- Linearmotor,
- 43.1
- Primärplatte, Sekundärteil, Primärteil
- 44
- Halteplatte
- 45
- Buchse
- 46
- Laufrolle
- 47
- Führungswagen
- 50
- Portalsystem
- 51
- Ständersystem
- 51.1
- Ständer
- 52
- Längsführungsprofil, Hohlprofil
- 53
- Führungsprofil
- 53.1
- Ausfräsung
- 53.2
- Anbindung
- 53.3
- Absatz
- 53.4
- Ausfräsung
- 54
- Arm
- 55
- Werkzeug
- 55.1
- unteres Ende
- 56
- Sicherheitsstoßdämpfer