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Die Erfindung betrifft eine Schutzabdeckung für Flansche.
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Flansche werden in industriellen Anwendungen zur Montage von Komponenten eingesetzt. Dabei wird eine mit einem Flansch ausgestattete Komponente auf einem am Einsatzort der Komponente vorgesehenen Gegenflansch montiert, der ggfs. mit einer weiteren Komponente verbunden sein kann.
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Flansch und Gegenflansch sind in der Regel kreis- oder kreisringscheibenförmig und werden typischer Weise mittels Schraubverbindungen miteinander verbunden. Hierzu weisen Flansche an deren äußerem Rand durchgehende Bohrungen zur Aufnahme von Schraubbolzen auf, mit denen der Flansch am Einsatzort auf einen entsprechenden Gegenflansch aufgeschraubt werden kann.
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Zusätzlich wird zwischen Flansch und Gegenflansch in der Regel eine Abdichtung vorgesehen. Hierzu weisen Flansch und Gegenflansch auf deren Stirnseiten im montierten Zustand einander zugewandte Dichtflächen auf, die im montierten Zustand unmittelbar oder unter Zwischenfügung einer Dichtung mittels der Schraubverbindung gegeneinander gepresst werden.
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Flanschformen von im industriellen Einsatz verwendeten Flanschen sind in vielen Ländern der Welt durch unterschiedliche Normen geregelt. Zu diesen Normen zählen z.B. Deutsche Industrie Normen (DIN), Japanischen Industrie Standards (JIS), sowie Normen der American Society of Mechanical Engineers (ASME). Entsprechend ist heute eine große Vielzahl unterschiedlicher Flanschformen im Einsatz, die sich insb. durch deren Außen- bzw. deren Außen- und Innendurchmesser, die Abmessungen von deren Dichtflächen, sowie die Anzahl und die Anordnung der Bohrungen unterscheiden.
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Flansche werden nach deren Herstellung zum Einsatzort transportiert, wo sie dann montiert werden. Dabei gilt es den Flansch während des Transports vor mechanischen Beschädigungen zu schützten. Besonders zu Schützen sind insoweit insb. die Dichtflächen der Flansche, sowie ggfs. vorhandene mechanisch empfindliche Bereiche von in den Flansch eingesetzten oder damit integral verbundenen Komponenten, wie z.B. Messgeräten, Teile von Messgeräten, Sensoren, Antennen oder Druckmittlern.
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Zum Schutz von Flanschen werden heute unter anderem planare Abdeckungen aus Pappe eingesetzt, die mit einem Gummiband am Flansch befestigt werden. Pappabdeckungen sind jedoch nicht besonders stabil und können während des Transports verrutschen.
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Ein besserer Schutz lässt sich durch Schutzkappen aus Kunststoff erreichen, die auf die zu schützende Frontseite der Flansche aufgesteckt werden. Diese Schutzkappen müssen jedoch passgenau gefertigt werden, damit sie sich während des Transport nicht vom Flansch lösen. Entsprechend muss für jede Flanschform eine an deren Abmessungen genau angepasst Schutzkappe vorgesehen werden. Um eine große Vielzahl unterschiedlicher Flanschformen schützen zu können ist eine entsprechend große Anzahl verschiedener Schutzkappen erforderlich. Entsprechend groß ist die Anzahl der zu deren Herstellung benötigten formgebenden Werkzeuge. Darüber hinaus ist die zur Bereitstellung einer großen Anzahl verschiedener Schutzkappen erforderliche Lagerhaltung und Logistik aufwendig und teuer.
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Es gibt eine Aufgabe der Erfindung eine Schutzabdeckung für Flansche anzugeben, die für Flansche möglichst vieler unterschiedlicher Flanschformen einsetzbar ist.
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Hierzu umfasst die Erfindung eine Schutzabdeckung für Flansche, mit
- – einer im Wesentlichen scheibenförmigen, insb. kreisscheibenförmigen, Grundform mit einer einer zu schützenden Frontseite des Flanschs zuzuwendenden Vorderseite und einer der Vorderseite gegenüberliegende Rückseite,
- – mindestens einer Befestigungsvorrichtung mindestens einer Befestigungsvorrichtungsart zur Befestigung eines Befestigungsbandes an der Schutzabdeckung, die derart ausgebildet ist, dass das zugehörige Befestigungsband zur Befestigung der Schutzabdeckung auf dem Flansch mittels der jeweiligen Befestigungsvorrichtung derart an der Schutzabdeckung befestigbar ist, dass mindestens ein Bandabschnitt des Befestigungsbandes über eine von der Frontseite abgewandte Rückseite des Flanschs verläuft, insb. gespannt ist, und
- – einer auf der Vorderseite vorgesehene eine Gleitreibung entlang der Vorderseite erhöhende Vorrichtung.
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Erfindungsgemäße Schutzabdeckungen bieten den Vorteil, dass sie durch Befestigungsbänder auf Flanschen mit unterschiedlichen Außendurchmessern befestigt werden kann, wobei die Vorrichtung zur Erhöhung der Gleitreibung einen sicheren Halt der Schutzabdeckung auf dem Flansch unterstützt.
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Gemäß einer ersten Weiterbildung der Erfindung umfasst die Schutzabdeckung mindestens eine Befestigungsvorrichtung einer ersten Befestigungsvorrichtungsart, die zwei, insb. auf einander gegenüberliegenden Seiten der Schutzabdeckung angeordnete, bei auf den Flansch aufgesetzter Schutzabdeckung von außen zugängliche Verankerungsvorrichtungen zur Verankerung jeweils eines Abschnitts des Befestigungsbandes umfasst.
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Gemäß einer weiteren Weiterbildung umfasst die Schutzabdeckung zwei oder mehr Befestigungsvorrichtungen der ersten Befestigungsvorrichtungsart,
- – die jeweils zwei bei auf den Flansch aufgesetzter Schutzabdeckung von außen zugängliche Verankerungsvorrichtungen zur Verankerung jeweils eines Abschnitts des Befestigungsbandes umfassen, und
- – die derart angeordnet sind, dass gedachte Verbindungslinien zwischen den sich die gegenüberliegenden Verankerungsvorrichtungen der einzelnen Befestigungsvorrichtungen durch die Mitte der Schutzabdeckung verlaufen und einen um die Mitte gedachten Kreis in Teilstücke gleicher Größe unterteilen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der beiden Weiterbildungen ist das zugehörige Befestigungsband ein zu einem Ring geschlossenes elastisches Band, insb. ein Gummiband, oder eines zu einem Ring schließbaren und mittels einer Spannvorrichtung spannbaren Befestigungsband, insb. ein Kabelbinder oder ein Spanngurt.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der ersten Weiterbildung sieht vor, dass die Verankerungsvorrichtungen jeweils zwei zueinander benachbarte, in einer äußeren Seitenwand der Schutzabdeckung vorgesehene Schlitze umfassen, die jeweils einen von der Rückseite der Schutzabdeckung her in Richtung deren Vorderseite verlaufenden Schlitzabschnitt und einen daran anschließenden in Richtung des jeweils anderen Schlitzes verlaufenden Schlitzabschnitt umfassen.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der letztgenannten Ausgestaltung sieht vor, dass ein Abstand zwischen den von der Rückseite der Schutzabdeckung her in Richtung deren Vorderseite verlaufenden Schlitzabschnitten in von der Rückseite zur Vorderseite verlaufender Richtung zunimmt.
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Eine dritte Weiterbildung der Erfindung umfasst eine Schutzabdeckung
- – die mindestens eine Befestigungsvorrichtung einer zweiten Befestigungsvorrichtungsart zur Befestigung eines zu einem Ring schließbaren Befestigungsbands, insb. eines mittels einer Spannvorrichtung spannbaren Befestigungsbands, insb. eines Kabelbinders oder eines Spanngurts, umfasst,
- – die eine am Rand der Schutzabdeckung angeordnete, durch die Schutzabdeckung hindurch führende Aussparung umfasst,
- – wobei das Befestigungsband zur Befestigung der Schutzabdeckung auf dem Flansch zu einem Ring schließbar ist, der durch die Aussparung und eine durch den Flansch hindurch führende Bohrung hindurch verläuft und einen über die Rückseite des Flansches von der Bohrung zum äußeren Rand des Flansches verlaufenden Ringabschnitt umfasst.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der dritten Weiterbildung ist die Aussparung als Langloch ausgebildet, dessen Längsachse in Richtung der Mitte der Schutzabdeckung ausgerichtet ist.
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Eine vierte Weiterbildung umfasst eine Schutzabdeckung für Flansche deren Außendurchmesser innerhalb eines begrenzten Durchmesserbereich liegen, bei der die Außenabmessungen der Schutzabdeckung innerhalb eines durch einen den Durchmesserbereich nach unten begrenzenden Minimaldurchmesser definierten Kreises um deren Mitte liegen.
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Eine fünfte Weiterbildung sieht vor, dass die Vorrichtung zur Erhöhung der Gleitreibung auf einem äußeren Rand der Schutzabdeckung angeordnet ist.
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Eine sechste Weiterbildung sieht vor, dass die Vorrichtung zur Erhöhung der Gleitreibung eine auf der Vorderseite des Schutzabdeckung vorstehende Lippe umfasst,
- – die aus einem elastischen Material, insb. aus einem Elastomer, besteht,
- – die als zu einem Ring geschlossene Lippe ausgebildet ist, und/oder
- – die in eine im Rand der Schutzabdeckung vorgesehene Nut eingesetzt ist.
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Eine siebte Weiterbildung sieht vor, dass die Schutzabdeckung eine zu deren Vorderseite hin offene, außenseitlich vom Rand der Schutzabdeckung umgebene Ausnehmung umfasst.
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Gemäß einer Weiterbildung der letztgenannten Weiterbildung ist die Ausnehmung auf deren der Rückseite der Schutzabdeckung zugewandten Seite durch einen gegenüber der Vorderseite der Schutzabdeckung zurückversetzt angeordneten Abdeckungsbereich nach außen abgeschlossen.
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Eine achte Weiterbildung sieht vor, dass in einem an eine Seitenwand der Schutzabdeckung angrenzenden Innenraum eines äußeren Rands der Schutzabdeckung Versteifungselemente, insb. Querstreben, vorgesehen sind.
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Eine neunte Weiterbildung sieht vor, dass die Schutzabdeckung Befestigungsvorrichtungen mindestens zwei verschiedener Befestigungsvorrichtungsarten aufweist.
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Die Erfindung und deren Vorteile werden nun anhand der Figuren der Zeichnung, in denen ein Ausführungsbeispiel dargestellt ist, näher erläutert; gleiche Elemente sind in den Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt: ein Druckmessgerät mit einem durch eine erfindungsgemäße Schutzabdeckung geschützten Flansch;
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2 zeigt: eine in 1 von der Schutzabdeckung abgewandte Rückseite des Flansches von 1; und
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3 zeigt: eine Seitenansicht der Schutzkappe von 1.
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4 zeigt: eine Vorderseite der Schutzabdeckung von 1;
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5 zeigt: eine Rückseite der Schutzabdeckung von 1;
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Schutzabdeckung 1 zusammen mit einem durch sie geschützten Flansch 3. 2 zeigt eine in 1 von der Schutzabdeckung abgewandte Rückseite des Flanschs 3 von 1 und 3 zeigt eine Seitenansicht der Schutzkappe von 1. Der Flansch 3 dient dazu eine mit dem Flansch 3 verbundene oder mit dem Flansch 3 ausgestattete Komponente 5 an einem Einsatzort zu montieren. Die Komponente 5 kann z.B. ein robustes Bauteil, z.B. ein Rohr sein, oder aber mechanisch empfindliche Bereiche aufweisen. Letzteres ist insb. bei Komponenten 5, wie z.B. Messgeräten, Teilen von Messgeräten, Sensoren, Antennen oder Druckmittlern, regelmäßig der Fall. Hierzu zählen z.B. Ultraschallsensoren von Füllstandsmessgeräten zum Senden und/oder empfangen von Ultraschallsignalen oder planare Antennen von mit Mikrowellen nach dem Laufzeitprinzip arbeitenden Füllstandsmessgeräten. Als ein Beispiel einer solchen Komponente 5 ist hier ein Druckmittler eines Druckmessgeräts dargestellt.
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Die Schutzabdeckung 1 weist eine im Wesentlichen scheibenförmige, vorzugsweise kreisscheibenförmige Grundform auf. Sie weist eine in 4 dargestellte, der zu schützenden Frontseite des Flanschs 3 zuzuwendende Vorderseite und eine in 5 dargestellte der Vorderseite gegenüberliegende Rückseite auf. Die Schutzabdeckung 1 besteht vorzugsweise aus einem Kunststoff, insb. aus Polybutylenterephtalat (PTB), und kann beispielsweise in einem Spritzgussverfahren hergestellt werden.
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Die Schutzabdeckung 1 weist mindestens eine Befestigungsvorrichtung mindestens einer Befestigungsvorrichtungsart zur Befestigung eines Befestigungsbandes 7, 9 an der Schutzabdeckung 1 auf, die derart ausgebildet ist, dass das zugehörige Befestigungsband 7, 9 zur Befestigung der Schutzabdeckung 1 auf dem Flansch 3 mittels der Befestigungsvorrichtung derart an der Schutzabdeckung 1 befestigbar ist, dass mindestens ein Bandabschnitt des Befestigungsbands 7, 9 über eine von der Frontseite abgewandte Rückseite des Flansches 3 verläuft.
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Vorzugsweise weist die Schutzabdeckung 1 Befestigungsvorrichtungen von mindestens zwei verschiedenen Befestigungsvorrichtungsarten auf. Die Befestigungsvorrichtungen der unterschiedlichen Befestigungsvorrichtungsarten können je nach Flanschform und je nach Ausgestaltung der Komponente 5 alternativ oder in Kombination miteinander zur Befestigung der Schutzabdeckung 1 eingesetzt werden. Das bietet den Vorteil, dass die Schutzabdeckung 1 auf alle Flansche aufgesetzt werden kann, bei denen aufgrund der Flanschform und der Ausgestaltung der Komponente 5 mindestens eine der vorgesehenen Befestigungsvorrichtungsarten zur Befestigung der Schutzabdeckung 1 eingesetzt werden kann.
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Die hier als Ausführungsbeispiel dargestellte Schutzabdeckung 1 weist exemplarisch zwei Befestigungsvorrichtungen einer ersten Befestigungsvorrichtungsart und vier Befestigungsvorrichtungen einer zweiten Befestigungsvorrichtungsart auf.
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Die Befestigungsvorrichtungen der ersten Befestigungsvorrichtungsart umfassen jeweils zwei, vorzugsweise auf einander gegenüberliegenden Seiten der Schutzabdeckung 1 angeordnete, bei auf den Flansch 3 aufgesetzter Schutzabdeckung 1 von außen zugängliche Verankerungsvorrichtungen 11 zur Verankerung jeweils eines Abschnitts des Befestigungsbandes 7.
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Das zugehörige Befestigungsband 7 ist vorzugsweise ein zu einem Ring geschlossenes elastisches Band, z.B. ein Gummiband, das im montierten Zustand zwei einander gegenüberliegende jeweils in einer der Verankerungsvorrichtungen 11 verankerte Abschnitte aufweist, die miteinander über zwei über die Rückseite des Flansches 3 verlaufende Bandabschnitte des Befestigungsbands 7 verbunden sind. Die dabei über die Rückseite des Flanschs 3 gespannten Bandabschnitte sind in 2 durch Doppelpfeile dargestellt.
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Anstelle eines ein zu einem Ring geschlossenen elastischen Bands kann alternativ auch ein zu einem Ring schließbares und mittels einer Spannvorrichtung spannbares Band, z.B. ein Kabelbinder oder ein Spanngurt eingesetzt werden.
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Ein Ausführungsbeispiel einer Verankerungsvorrichtung 11 ist in 3 dargestellt, die eine Seitenansicht der Schutzabdeckung 1 von 1 zeigt. Diese Verankerungsvorrichtung 11 umfasst zwei zueinander benachbarte, in einer äußeren Seitenwand 13 der Schutzabdeckung 1 vorgesehene zueinander benachbarte Schlitze 15. Die Schlitze 15 umfassen jeweils einen von der Rückseite der Schutzabdeckung 1 her in Richtung deren Vorderseite verlaufenden Schlitzabschnitt 17, an den endseitig ein in der Seitenwand 13 in Richtung des jeweils anderen Schlitzes 15 verlaufender Schlitzabschnitt 19 anschließt. Die von der Rückseite in Richtung der Vorderseite verlaufenden Schlitzabschnitte 17 sind vorzugweise derart ausgerichtet, dass ein Abstand zwischen den beiden in von der Rückseite zur Vorderseite verlaufender Richtung zunimmt. Die Seitenwand 13 ist vorzugsweise eine an einen äußeren Rand 21 der Schutzabdeckung 1 angeformte Seitenwand 13, die vorzugsweise im Wesentlichen senkrecht zu einer dem Flansch 3 zugewandten Stirnseite des Randes 21 der Schutzabdeckung 1 verläuft.
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Vorzugsweise weist die Schutzabdeckung 1 mindestens zwei Befestigungsvorrichtungen der ersten Befestigungsvorrichtungsart auf. Diese sind vorzugsweise derart angeordnet, dass in 5 gestrichelt dargestellte gedachten Verbindungslinien 23 zwischen den sich die gegenüberliegenden Verankerungsvorrichtungen 11 der einzelnen Befestigungsvorrichtungen durch die Mitte der Schutzabdeckung 1 verlaufen und einen um die Mitte gedachten Kreis in Teilstücke gleicher Größe unterteilen. Bei zwei Befestigungsvorrichtungen der ersten Befestigungsvorrichtungsart verlaufen die Verbindungslinien 23 dementsprechend vorzugsweise unter einem Winkel von 90° zueinander.
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Selbstverständlich können anstelle der hier dargestellten Verankerungsvorrichtungen 11 auch andere Verankerungsvorrichtungen eingesetzt werden, in denen gegenüberliegenden Abschnitte eines spannbaren oder elastischen Befestigungsbandes verankert werden können. Dabei können anstelle von zu einem Ring geschlossenen oder zu einem Ring schließbaren und spannbaren Befestigungsbändern 7 alternativ auch einfache, vorzugsweise elastische, Befestigungsbänder verwendet werden, die über die Rückseite des Flanschs 3 geführt und über die Verankerung von deren gegenüberliegenden beiden Enden in entsprechend ausgebildeten einander gegenüberliegenden, bei auf den Flansch 3 aufgesetzter Schutzabdeckung 1 von außen zugänglichen Verankerungsvorrichtungen eingespannt werden. In dem Fall sind vorzugsweise Paare dieser Befestigungsvorrichtungen vorgesehen, die derart angeordnet sind, dass hierüber jeweils zwei Befestigungsbänder parallel zueinander über die Rückseite des Flanschs 3 gespannt werden können.
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Die hier als ein Ausführungsbeispiel dargestellten Befestigungsvorrichtungen der zweiten Befestigungsvorrichtungsart umfassen jeweils eine am Rand 21 der Schutzabdeckung 1 angeordnete, durch die Schutzabdeckung 1 hindurch führende Aussparung 25. Bei dieser Befestigungsvorrichtungsart sind die Befestigungsbänder 9 zu einem Ring schließbare Befestigungsbänder 9, die jeweils durch eine der Aussparungen 25 im Rand 21 der Schutzabdeckung 1 und eine durch den Flansch 3 hindurch führende Bohrung 27 hindurch geführt und zu einem Ring geschlossenen werden, der einen über die Rückseite des Flansches 3 von der Bohrung 27 zum äußeren Rand des Flansches 3 verlaufenden Ringabschnitt umfasst. Die Befestigungsbänder 9 sind vorzugsweise mittels einer Spannvorrichtung spannbare Befestigungsbänder 9, wie z.B. Kabelbinder oder Spanngurte.
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Soll eine Schutzabdeckung 1 ausschließlich mittels Befestigungsvorrichtungen der zweiten Befestigungsvorrichtungsart an dem Flansch 3 befestigt werden, so werden hierzu mindestens zwei Befestigungsvorrichtungen der zweiten Befestigungsvorrichtungsart mit voneinander beabstandet angeordneten Aussparungen 25 benötigt, die vorzugsweise auf einander gegenüberliegenden Seiten des Randes 21 angeordnet sind. Werden Befestigungsvorrichtungen der zweiten Befestigungsvorrichtungsart zusätzlich zu einer Befestigungsvorrichtung der ersten Befestigungsvorrichtungsart eingesetzt, so ist bereits eine Befestigungsvorrichtungen der zweiten Befestigungsvorrichtungsart ausreichend.
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Die Befestigungsvorrichtungen der zweiten Befestigungsvorrichtungsart bieten den Vorteil, dass sie zusätzlich dazu verwendet werden können, den durch die Schutzabdeckung 1 geschützten Flansch 3 auf einem Träger, z.B. einer Transportpallette, zu befestigen, in dem ein durch eine der Aussparungen 25 in der Schutzabdeckung 1 und durch eine der Bohrungen 27 des Flansches geführtes Befestigungsband 9 zusätzlich am Träger befestigt wird.
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Befestigungsvorrichtungen der zweiten Befestigungsvorrichtungsart sind vorzugsweise paarweise vorgesehen, wobei die beiden Befestigungsvorrichtungen eines Paare auf gegenüberliegenden Seiten der Schutzabdeckung 1 angeordnet sind. Die Paare sind vorzugsweise derart angeordnet, dass in 3 gestrichelt dargestellte gedachten Verbindungslinien 23‘ zwischen den sich die gegenüberliegenden Aussparungen 9 durch die Mitte der Schutzabdeckung 1 verlaufen und einen um die Mitte gedachten Kreis in Teilstücke gleicher Größe unterteilen.
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Bohrungen 27 von Flanschen 3 sind üblicher Weise entlang eines in 2 gestrichelt eingezeichneten Lochkreises 29 über einen äußeren Rand des Flanschs 3 verteilt angeordnet. Unterschiedliche Flanschformen unterscheiden sich regelmäßig durch die Anzahl der vorgesehenen Bohrungen 27, die Durchmesser der Bohrungen 27 und die Durchmesser der Lochkreise 29.
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Die Aussparungen 25 sind vorzugsweise als Langlöcher ausgebildet, deren Längsachsen jeweils in Richtung der Mitte der Schutzabdeckung 1 ausgerichtet sind. Das bieten den Vorteil, dass die Schutzabdeckung 1 für Flansche mit Lochkreisen mit durch die Länge der Langlöcher abgedeckten Lochkreisdurchmessern eingesetzt werden kann.
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Die Befestigung der Schutzabdeckung 1 mittels mindestens eines über die Rückseite des Flansches 3 verlaufenden und vor der Frontseite des Flanschs 1 mittels einer der Befestigungsvorrichtungen befestigten Befestigungsbandes 7, 9 bietet den Vorteil, dass die Abmessungen der Schutzabdeckung 1 nicht passgenau auf die Abmessungen des Flanschs 3 abgestimmt werden müssen. Dementsprechend können baugleiche erfindungsgemäße Schutzabdeckungen 1 zum Schutz von Flanschen 3 mit Außendurchmessern eingesetzt werden, die innerhalb eines nach oben durch einen Maximaldurchmesser und nach unten durch einen Minimaldurchmesser begrenzten Durchmesserbereichs liegen, für den die Schutzabdeckung 1 ausgelegt ist. Hierdurch wird eine deutliche Reduktion der zur Abdeckung einer großen Vielfalt unterschiedlicher Flanschformen erforderlichen Anzahl unterschiedlicher Schutzabdeckungen 1 erreicht. Dies führt zu größeren Stückzahlen, zu Einsparungen bei der Fertigung, sowie zu einer deutlichen Reduzierung der zu deren Bereitstellung erforderlichen Lagerhaltung und Logistik.
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Dabei weist eine für einen bestimmten Durchmesserbereich ausgelegte Schutzabdeckung 1 eine scheibenförmige, vorzugsweise kreisscheibenförmige, Grundform auf, deren Außenabmessungen vorzugsweise innerhalb eines durch den Minimaldurchmesser definierten Kreises um deren Mitte liegen. Das bietet den Vorteil, dass die Schutzabdeckung 1 im montierten Zustand nicht über den äußeren Rand der Flansche dieser Flanschgruppe hinaus ragt. Der durch die Schutzabdeckung 1 geschützte Flansch 3 kann somit auf dessen äußeren Kante aufgestellt oder unter einem Winkel aufgesetzt werden, ohne dass hierbei Kräfte auf die Schutzabdeckung 1 ausgeübt werden, die die Schutzabdeckung 1 gegenüber dem Flansch 3 verschieben könnten.
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Zusätzlich weist die Schutzabdeckung 1 auf deren Vorderseite eine die Gleitreibung entlang der Vorderseite erhöhende Vorrichtung 31 auf. Die Erhöhung der Gleitreibung wirkt einem Verrutschen der montierten Schutzabdeckung 1 gegenüber dem Flansch 3 entgegen.
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Diese Vorrichtung 31 ist vorzugsweise auf dem äußeren Rand 21 der Schutzabdeckung 1 vorgesehen.
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Bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst die Vorrichtung 31 eine auf der Vorderseite der Schutzabdeckung 1 vorstehende Lippe. Die Lippe besteht vorzugweise aus einem elastischen Material mit hohem Reibungskoeffizienten, z.B. aus einem Elastomer. Die Lippe ist in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel eine zu einem Ring geschlossene Lippe, die in eine im Rand 21 der Schutzabdeckung 1 vorgesehene Nut 33 eingesetzt, z.B. eingeklebt, ist. Alternativ können natürlich auch an unterschiedlichen Orten auf der Vorderseite der Schutzabdeckung 1 andere Formgebungen aufweisenden Lippen bzw. Lippensegmente vorgesehen werden. Die Lippe bildet eine weiche Auflage für den Flansch 3, die den Flansch 3 vor einem unmittelbaren Kontakt mit dem im Vergleich dazu deutlich härteren Werkstoff der Schutzabdeckung 1 bewahrt. Das bieten einen zusätzlichen Schutz der Frontseite des Flansches 3, insb. einen zusätzlichen Schutz von ggfs. auf der Frontseite vorgesehenen Dichtflächen des Flanschs 3.
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Alternativ können auch andere die Gleitreibung erhöhende Vorrichtungen, wie z.B. Beschichtungen oder Oberflächenstrukturierungen auf der Vorderseite vorgesehen werden.
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Es gibt eine Vielzahl von Anwendungsbeispielen, bei denen die in den Flansch 3 eingesetzte oder damit integral verbundene Komponente 5 mechanisch empfindliche Bereiche aufweist und/oder auf der Frontseite des Flanschs 3 vorstehende Bereiche aufweist. Diese Fälle treten einzeln oder in Kombination miteinander insb. bei Komponenten 5, wie z.B. Messgeräten, Teilen von Messgeräten, Sensoren, Antennen oder Druckmittlern, auf.
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Der hier als Beispiel dargestellte Druckmittler umfasst einen Träger 35, in dem eine Druckempfangskammer 37 eingeschlossen ist, die nach außen durch eine Trennmembran 39 abgeschlossen ist. Träger 35 und Flansch 3 können als einteilige Bauteil ausgebildet sein. Alternativ kann der Träger 35 ein separates Bauteil sein, dass in den Flansch 3 eingesetzt, z.B. eingeschweißt ist. Druckmittler dienen dazu einen der Trennmembran 39 von außen zuzuführenden Druck über eine an die Druckempfangskammer 37 angeschlossene Druckübertragungsleitung 41 an einen Zielort zu übertragen. Hierzu sind Druckempfangskammer 37 und Druckübertragungsleitung 41 mit einer Druck übertragenden Flüssigkeit gefüllt. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Druckmittler Bestandteil eines kompakten Druckmessgeräts. Das Druckmessgerät umfasst einen in einer über die Druckübertragungsleitung 41 mit der Druckempfangskammer 37 verbundenen Druckmesskammer 43 angeordneten Drucksensor 45 und eine daran angeschlossen Messelektronik 47. Der Flansch 3 dient hier dazu, den Druckmittler derart an einem Einsatzort zu montieren, dass dessen Trennmembran 39 mit einem zu messenden Druck beaufschlagt werden kann, der dann vom Druckmessgerät gemessen wird. Die Trennmembran 39 ist ein mechanisch empfindlicher Bereich der Komponente 5, der von der Frontseite des Flansches 3 her zugänglich ist, und in dem dargestellten Beispiel darüber hinaus auch noch auf der Frontseite des Flanschs 3 vorsteht.
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Die Schutzabdeckung 1 weist vorzugsweise eine zu deren Vorderseite hin offene Ausnehmung 49 auf, die außenseitlich vom Rand 25 der Schutzabdeckung 1 umgeben ist. Die Ausnehmung 49 bietet den Vorteil, dass sie ggfs. vorhandene über die Frontseite des Flanschs 3 vorstehende Bereiche der Komponente 5 aufnehmen kann. Darüber hinaus bietet die Ausnehmung 49 den Vorteil, dass ggfs. vorhandene von der Frontseite des Flanschs 3 her zugängliche mechanisch empfindliche Bereiche der Komponente 5 nicht in Kontakt mit der Schutzabdeckung 1 gelangen. In beiden Fällen bietet sie den Vorteil, dass die Schutzabdeckung 1 mit der Stirnseite von deren äußerem Rand 25 auf die Frontseite des Flanschs 3 derart aufgesetzt werden kann, dass die Vorrichtung 31 zur Erhöhung der Gleitreibung ihre volle Wirkung entfaltet.
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Zusätzlich wird die Ausnehmung 49 vorzugsweise auf deren der Rückseite der Schutzabdeckung 1 zugewandten Seite durch einen gegenüber der Vorderseite zurückversetzt angeordneten Abdeckungsbereich 51 nach außen abgeschlossen. Dieser Abdeckungsbereich 51 bietet einen zusätzlichen Schutz für vorstehende und/oder mechanisch empfindliche Bereiche der Komponente 5, ohne dass er in direkten mechanischen Kontakt mit dem Bereich gelangt.
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Dabei kann die mechanische Stabilität der Schutzabdeckung 1 zusätzlich erhöht werden, indem in einem an die Seitenwand der Schutzabdeckung 1 angrenzenden Innenraum des Rands 25 Versteifungselemente 53, z.B. Querstreben, vorgesehen werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schutzabdeckung
- 3
- Flansch
- 5
- Komponente
- 7
- Befestigungsband
- 9
- Befestigungsband
- 11
- Verankerungsvorrichtung
- 13
- Seitenwand
- 15
- Schlitz
- 17
- Schlitzabschnitt
- 19
- Schlitzabschnitt
- 21
- Rand
- 23
- Verbindungslinie
- 25
- Aussparung
- 27
- Bohrung
- 29
- Lochkreis
- 31
- Gleitreibung erhöhende Vorrichtung
- 33
- Nut
- 35
- Träger
- 37
- Druckempfangskammer
- 39
- Trennmembran
- 41
- Druckübertragungsleitung
- 43
- Druckmesskammer
- 45
- Drucksensor
- 47
- Messelektronik
- 49
- Ausnehmung
- 51
- Abdeckungsbereich
- 53
- Versteifungselement