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Die Erfindung betrifft ein Fensterelement, insbesondere Seiten- oder Dachfenster, zum Einbau für Fahrzeuge nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie ein Verfahren zu dessen Bedienung gemäß dem Patentanspruch 9.
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Fensterelemente, insbesondere Seiten- oder Dachfenster, zum Einbau für Fahrzeuge, sind aus dem Stand der Technik bereits bekannt.
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So beschreibt beispielsweise die
EP 0 391 238 A2 eine Vorrichtung zur Arretierung eines als Fensterelement oder Dachluke ausgebildeten Klappteiles für ein Fahrzeug. Dieses Klappteil ist mittels einer Gasfeder ausschwenk- und arretierbar, um eine möglichst einfache Bedienbarkeit zu gewährleisten, die in idealer Weise sogar einhändig erfolgen kann. Vorteilhaft an dieser Ausgestaltung ist, dass eine besonders stabile Arretierung ermöglicht wird, die auch bei unruhigen Fahrten gewährleistet, dass das Fensterelement unverändert in Bezug auf einen eingestellten Öffnungswinkel bleibt und nicht unkontrolliert schließt.
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An diesem Stand der Technik ist jedoch von Nachteil, dass das beschriebene Fensterelement bei aufgestelltem Dach in Folge von Erschütterungen schwingt oder durch Wind vibrieren kann, wodurch unerwünschte Geräusche oder Lagerbelastungen entstehen können. In Fachkreisen wird hier auch von einem so genannten „geigen” des Fensterelements gesprochen. Dies bedeutet eine Geräuschentwicklung aufgrund von beispielsweise Vibrationen in Folge eines großflächigen Fensterflügels gegenüber relativ klein dimensionierten Kolbenstangen von Gasdruckfedern, welche für ein Anheben des Fensters beim Öffnen verwendet werden.
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Im Sinne der Erfindung ist unter dem Begriff „Schwingung” eine Bewegung zu verstehen, die in Korrelation mit einer Fahrzeugbewegung steht. Im Sinne der Erfindung ist unter dem Begriff „Vibration” eine Schwingung, insbesondere eine Eigenschwingung mit einer Eigenfrequenz zu verstehen.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird somit darin gesehen, ein hinsichtlich verminderter Geräuschentwicklung durch Vibration oder Lagerbelastung durch Schwingen verbessertes Fensterelement, insbesondere Seiten- oder Dachfenster für Fahrzeuge, bereitzustellen.
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Es wird daher ein Fensterelement, insbesondere Seiten- oder Dachfenster, zum Einbau in ein Fahrzeug, beispielsweise ein Reisemobil vorgeschlagen, umfassend einen Blendrahmen und einen Flügelrahmen, wobei der Flügelrahmen um eine Drehachse gegenüber des Blendrahmens um einen Winkel α zum Öffnen des Fensterelementes schwenkbar ist sowie mindestens eine längenveränderliche Hubvorrichtung, die ein unteres Ende und ein oberes Ende umfasst, wobei das obere Ende der mindestens einen längenveränderlichen Hubvorrichtung wenigstens mit dem Flügelrahmen gelenkig verbunden ist.
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Erfindungsgemäß ist das untere Ende der längenveränderlichen Hubvorrichtung mittels wenigstens einer Verstellvorrichtung entlang der gemeinsamen Drehachse von Blendrahmen und Flügelrahmen verstellbar.
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Somit kann das Fensterelement trotz eingefahrener, d. h. in ihrer Länge möglichst reduzierter längenveränderlicher Hubvorrichtung (z. B. einer Gasdruckfeder) ein aufgestelltes Fensterelement zur Verfügung gestellt werden, das möglichst wenig Geräuschentwicklung oder Lagerbelastung aufweist, beispielsweise infolge von einwirkenden Schwingungen oder Vibrationen.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die wenigstens eine Verstellvorrichtung als Führungsschiene ausgestaltet ist, die wenigstens ein darin verstellbar, insbesondere verschiebbar geführtes Führungsmittel umfasst, das mit dem unteren Ende der längenveränderlichen Hubvorrichtung verbunden ist.
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Es lässt sich somit eine besonders einfache Verstellbarkeit, die mit geringem Kraftaufwand aufgrund des begünstigten Hebelansatzes bewältigbar ist, umsetzen. Eine Führungsschiene ermöglicht zudem auch eine Möglichkeit, genaue Verstellungen der unteren Anlenkung der längenveränderlichen Hubvorrichtung durchzuführen.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das wenigstens eine Führungsmittel mit der wenigstens einen Führungsschiene und/oder mit dem Blendrahmen arretierbar ist und/oder das wenigstens eine Führungsmittel in der wenigstens einen Führungsschiene stufenlos verschiebbar ist.
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Dadurch kann das Führungsmittel in der Verstellvorrichtung in festlegbaren Längenbewegungen fixiert bzw. arretiert werden, wodurch auch der Öffnungswinkel α festgelegt werden kann. Vorteilhaft kann dies insbesondere dann sein, wenn bestimmte Winkel α erforderlich sind, die nicht überschritten werden dürfen, beispielsweise weil ein Fahrtwindwiderstand möglicherweise Beschädigungen verursachen könnte. Der Öffnungswinkel α hat in gewissen Situationen positiven Einfluss auf die Zufuhr von Umgebungsluft und/oder Sonnenlichteinstrahlung. In gewissen Situationen kann es beispielsweise erforderlich sein, möglichst viel Umgebungsluft in ein Fahrtzeug hinein- oder auch hinaus zu lassen. Es ist dann von Vorteil, wenn der Winkel α stufenlos vergrößerbar bzw. verkleinerbar ist. Ein möglichst schnelles Öffnen bzw. Schließen des Fensterelements wird ebenso ermöglicht.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Führungsschiene und/oder der Blendrahmen wenigstens zwei voneinander beabstandete Aussparungen umfasst, in welche wenigstens ein an dem Führungsmittel und/oder an der längenveränderlichen Hubvorrichtung vorgesehenes Befestigungsmittel zwecks Arretierung des Führungsmittels und/oder der längenveränderlichen Hubvorrichtung mittels Renk-, Rast-, Klemm- oder Schraubverbindung an der Führungsschiene und/oder an dem Blendrahmen einführbar oder ausführbar ist.
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Ein unkontrolliertes Verstellen bzw. ein eigenständiges Verstellen des Führungsmittels in der Verstellvorrichtung wird dadurch effektiv und einfach unterdrückt. Dies wirkt sich positiv auf die Sicherheit der Personen aus, welche das Fensterelement bedienen, d. h. öffnen und/oder schließen. Dies wirkt sich zudem positiv auf die mögliche Lebensdauer des Fensterelements aus, da unkontrollierte Bewegungen innerhalb der Verstellvorrichtung ausgeschlossen werden können und dadurch hervorgerufene Beschädigungen ausgeschlossen werden können.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das wenigstens eine Führungsmittel und/oder die längenveränderliche Hubvorrichtung aus der wenigstens einen Führungsschiene herausführbar ist/sind.
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Es kann dadurch ein vereinfachtes Austauschen des Führungsmittels und/oder der längenveränderlichen Hubvorrichtung ermöglicht werden. Beispielsweise bei Wartungs- oder Reparaturarbeiten kann dies einen hohen Zeit- und Kostenvorteil darstellen.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die längenveränderliche Hubvorrichtung arretierbar ist und/oder als Gasdruckfeder ausgebildet ist.
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Es kann damit auf bewährte längenveränderliche Hubvorrichtungen zurückgegriffen werden. Dadurch wird ein spezieller Konstruktionsaufwand neuartiger längenveränderlicher Hubvorrichtungen ausgeschlossen. Arretierbare längenveränderliche Hubvorrichtungen ermöglichen eine zusätzliche Flexibilität und Variabilität bei der Öffnung des Fensterelements bzw. in Hinblick auf den Öffnungswinkel α des Fensterelements, wodurch auf spezielle äußere Umstände eingegangen werden kann.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung sieht die Erfindung vor, dass die mindestens eine längenveränderliche Hubvorrichtung zur Betätigung ein Betätigungsmittel, insbesondere für eine längenverändernde Kraft, aufweist und/oder dass zwei gegenüberliegende längenveränderliche Hubvorrichtungen mittels eines gemeinsamen Betätigungsmittels verbunden und betätigbar sind.
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Ein Betätigungsmittel erleichtert die Handhabung bzw. die Betätigung der längenveränderlichen Hubvorrichtung. Ein gemeinsames Betätigungsmittel für zwei gegenüberliegende längenveränderliche Hubvorrichtungen bedeutet eine weitere Erleichterung der Bedienung.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das wenigstens eine Führungsmittel mittels elektronischer Steuerung motorisch verstellbar, insbesondere verschiebbar ist.
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Durch eine solche Steuerung kann der Öffnungswinkel α des Fensterelements sehr exakt festgelegt werden. Insgesamt kann ein Zusammenwirken von Öffnungswinkel, Verstellbarkeit und Positionierung von längenveränderlicher Hubvorrichtung mit sehr großer Flexibilität bei sehr einfacher Bedienbarkeit, insbesondere unter dem Aspekt des körperlichen Einsatzes bei der Bedienung umgesetzt werden.
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Die Erfindung sieht zudem ein Verfahren zur Bedienung des Fensterelementes, bei dem zunächst ein Schwenken eines Flügelrahmens um eine Drehachse gegenüber eines Blendrahmens um einen Winkel α beim Öffnen mit einhergehender Aufrichtbewegung mindestens einer längenveränderlichen Hubvorrichtung durchgeführt wird. Anschließend findet eine Vergrößerung des Winkels α mittels Betätigen der mindestens einen längenveränderlichen Hubvorrichtung und/oder manuellem Anheben des Flügelrahmens statt. Im Anschluss daran erfolgt eine weitere Vergrößerung des Winkels α durch Verschieben des in einer Verstellvorrichtung mittels eines Führungsmittels geführten unteren Endes der mindestens einen längenveränderlichen Hubvorrichtung entlang des Blendrahmens und Annähern an die Drehachse. Dann erfolgt ein Arretieren des unteren Endes der mindestens einen längenveränderlichen Hubvorrichtung in der Verstellvorrichtung und/oder dem Blendrahmen. Schließlich findet ein Beibehalten des Winkels α oder Verringern des Winkels α durch Betätigen der mindestens einen längenveränderlichen Hubvorrichtung und/oder manuellem Absenken des Flügelrahmens statt.
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In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens ist vorgesehen, dass die mindestens eine längenveränderliche Hubvorrichtung nach dem Arretieren des unteren Endes in der Verstellvorrichtung und/oder dem Blendrahmen derart auf Anschlag bewegt wird, dass der Flügelrahmen zu einem Spalt, insbesondere mit einer Länge von 5 cm bis 20 cm, vorzugsweise mit einer Länge von 10 cm an der, der Drehachse gegenüberliegenden Längsseite geöffnet bleibt.
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Es kann auf derartige Weise trotz eingefahrener längenveränderlicher Hubvorrichtung ein geöffnetes Fensterelement zur Verfügung gestellt werden. Bei der speziellen Verwendung einer Gasdruckfeder als längenveränderlicher Hubvorrichtung bedeutet dies, dass ein Fensterelement in geöffnetem Zustand bereitgestellt werden kann, wobei eine Kolbenstange der Gasdruckfeder vollständig in einem zylindrischen Gehäuse der Gasdruckfeder angeordnet, sozusagen auf Anschlag eingefahren ist. Somit werden unerwünschte Schwingungen des Fensterflügels oder Geräusche, die beispielsweise durch Vibrationen der Kolbenstangen verursacht werden, wirkungsvoll unterdrückt.
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Weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind der nachfolgenden Figurenbeschreibung zu entnehmen. In der Figurenbeschreibung wird ein in der Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel näher erläutert.
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Es zeigt:
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1 Eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs und eine schematische Darstellung des daran angeordneten erfindungsgemäßen Fensterelements;
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2 Einen Ausschnitt eines Daches eines Fahrzeugs mit einem erfindungsgemäßem Fensterelement;
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3 Eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Fensterelement in geöffnetem Zustand
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4 Eine Unteransicht auf ein erfindungsgemäßes Fensterelement im geöffneten Zustand;
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5 Eine seitliche Detailansicht eines Ausschnitts eines erfindungsgemäßen Fensterelements;
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6 Eine weitere seitliche Detailansicht eines Ausschnitts eines erfindungsgemäßen Fensterelements.
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Im Folgenden sind gleiche Bestandteile mit gleichen Bezugszeichen durchgehend bezeichnet. Einseitige Darstellungen von symmetrischen Anordnungen sind in analoger Weise auf die gegenüberliegende Seite zu übertragen.
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In der 1 ist ein Fahrzeug 1 schematisch dargestellt. Bei diesem Fahrzeug 1 handelt es sich um ein Reisemobil. In einer anderen Verwendungsart kann das Fahrzeug 1 auch als Expeditionsfahrzeug zum Einsatz kommen. Das Fahrzeug weist ein Fensterelement 2 auf. Dieses umfasst einen Blendrahmen 3 und einen Flügelrahmen 4. Der Blendrahmen 3 ist in nicht näher dargestellter Art und Weise mit dem Dach 13 des Fahrzeugs 1 verbunden. Das Fensterelement 2 weist eine längenveränderliche Hubvorrichtung 5 auf, mit welcher das Fensterelement 2 aufstellbar bzw. öffenbar ist. Das Öffnen erfolgt dabei derart, dass der Flügelrahmen 4 durch die längenveränderliche Hubvorrichtung 5 angehoben wird und sich dabei von dem Blendrahmen teilweise beabstandet. Für den Fall, dass die längenveränderliche Hubvorrichtung 5 als Gasdruckfeder ausgestaltet ist, weist diese ein zylinderförmiges Gehäuse und eine Kolbenstange auf. In einer Ruhestellung ist dabei die Kolbenstange vollständig in dem zylinderförmigen Gehäuse angeordnet.
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2 zeigt einen Dachausschnitt 7 eines hier nicht näher dargestellten Fahrzeugs 1. Hierin sind zwei Fensterelemente 2, 102 angeordnet. Insbesondere anhand des dargestellten Fensterelements 2 ist hierbei ersichtlich, dass der Flügelrahmen 4 im geschlossenen Zustand des Fensterelements 2 den Blendrahmen 3 vollständig abdeckt. In einer nicht dargestellten weiteren Ausführungsform ist jedoch auch denkbar, dass der Blendrahmen 3 nicht vollständig bzw. nur teilweise von dem Flügelrahmen 4 abgedeckt wird.
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In der 3 ist eine weitere Ansicht des erfindungsgemäßen Fensterelements 2 dargestellt. Das Fensterelement 2 ist hierbei in geöffnetem Zustand dargestellt. Der Flügelrahmen 4 ist dazu um eine Drehachse D gegenüber dem Blendrahmen 3 in an sich bekannter Weise bezüglich des Öffnens eines Fensters geschwenkt worden. Bei der Drehachse D handelt es sich um eine gemeinsame Drehachse von Blendrahmen 3 und Flügelrahmen 4.
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Der Blendrahmen 4 ist mit längenveränderlichen Hubvorrichtungen 5, 105 verbunden. Im gezeigten Beispiel sind hierbei zwei längenveränderliche Hubvorrichtungen 5, 105 vorgesehen. Die Verwendung von nur einer längenveränderlichen Hubvorrichtung ist dabei ebenfalls möglich, genau wie die Verwendung von mehr als zwei längenveränderlichen Hubvorrichtungen.
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In gezeigter Ausführungsform sind die längenveränderlichen Hubvorrichtungen 5, 105 als so genannte Gasdruckfedern ausgestaltet. Diese umfassen jeweils einen im Wesentlichen zylinderförmigen Körper und jeweils eine Kolbenstange. In der Darstellung weisen die längenveränderlichen Hubvorrichtungen 5, 105 in Form von Gasdruckfedern jeweils ein oberes Ende E2, E2' und jeweils ein unteres Ende E1, E1' auf. In gezeigtem Ausführungsbeispiel entsprechen die oberen Enden E2, E2' den zylinderförmigen Körpern und die unteren Enden E1, E1' den Kolbenstangen.
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In hierbei nicht näher gezeigter Weise sind die oberen Enden E2, E2' mit dem Flügelrahmen 4 gelenkig verbunden. Dabei ist es unerheblich, an welcher Stelle des Flügelrahmens 4 die Befestigung eines oberen Endes E2, E2' einer längenveränderlichen Hubvorrichtung 5, 105 erfolgt. Die unteren Enden E1, E1' der längenveränderlichen Hubvorrichtung 5, 105 sind hierbei in nicht detailliert gezeigter Art und Weise mit dem Blendrahmen 3 verbunden. Die unteren Enden E1, E1' der längenveränderlichen Hubvorrichtung 5, 105 sind mit dem Blendrahmen 3 mittelbar oder unmittelbar verbunden.
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Weiterhin ist eine Verstellvorrichtung 6 dargestellt. Mittels dieser kann das untere Ende E1 der längenveränderlichen Hubvorrichtung 5 entlang des Blendrahmens 3 bewegt werden. Dies ist in gezeigter Darstellung nötig, soll das Fensterelement 2 geschlossen werden. Ein Verschließen des Fensterelements 2 wäre ohne eine derartige Verschiebung nicht möglich, da der Blendrahmen durch die längenveränderlichen Hubvorrichtungen 5, 105 aufgestellt ist und sich die unteren Enden E1, E1' etwa mittig entlang des Blendrahmens 3 angeordnet ist. In nicht detailliert dargestellter Weise kann es sich bei der Verstellvorrichtung 6 um eine Führungsschiene handeln.
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4 zeigt eine weitere Darstellung des erfindungsgemäßen Fensterelements 2. Hierbei erfolgt die Ansicht von der Unterseite. Diese Situation liegt beispielsweise dann vor, wenn das Fensterelement 2 in einem Dachausschnitt 7 montiert ist und eine Sicht vom Innenraum des Fahrzeugs 1 in Richtung bzw. durch das Fensterelement 2 erfolgt. Hierbei ist das Fensterelement 2 in geöffnetem Zustand gezeigt. Dazu ist der Flügelrahmen 4 gegenüber dem Blendrahmen 3 angehoben worden. Das Öffnen des Fensterelements 2 ist auch so aufzufassen, dass ein Winkel α vergrößert wird. Dieser Winkel α wird dabei von Blendrahmen 3 und Flügelrahmen 4 eingeschlossen.
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Es ist ersichtlich, dass der Blendrahmen 3 eine Verstellvorrichtung 6 aufweist. Diese Verstellvorrichtung 6 ist mit dem Blendrahmen 3 in nicht näher dargestellter Art und Weise verbunden. Es ist weiterhin ersichtlich, dass die längenveränderliche Hubvorrichtung 5, 105, in Form einer Gasdruckfeder ausgestaltet, in einem ausgefahrenen bzw. in einem gegenüber einer Ruhestellung verlängertem Zustand vorliegt. Dies resultiert aus einem Betätigen der längenveränderlichen Hubvorrichtung 5, 105. Es ist nun somit möglich, den Flügelrahmen 4 bzw. das Fensterelement 2 insgesamt derart weit zu öffnen, wie es die längenveränderliche Hubvorrichtung 5, 105 aufgrund ihrer Ausgestaltung, beispielsweise der Länge der Kolbenstange, ermöglicht.
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Weiterhin ist ersichtlich, dass das untere Ende E1, E1' der längenveränderlichen Hubvorrichtung 5, 105 an einem der Drehachse D abgewandten Ende des Blendrahmens angeordnet ist. Dies entspricht in gewisser Hinsicht einer Ruhestellung des Flügelrahmens 4 in Bezug auf eine Längenverstellbarkeit mittels der Verstellvorrichtung 6 entlang des Blendrahmens 3.
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In der 5 ist ein Ausschnitt des Blendrahmens 3 gezeigt. In diesem Ausschnitt ist weiterhin gezeigt, dass der Blendrahmen 3 eine Verstellvorrichtung 6 aufweist. Diese Verstellvorrichtung 6 ist als Führungsschiene ausgestaltet. Die Verstellvorrichtung 6 ist mittels wenigstens einem Befestigungsmittel 8 mit dem Blendrahmen 3 verbunden. Es kann sich bei dem Befestigungsmittel 8 beispielsweise um ein Schraubmittel handeln.
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Es ist zudem möglich, dass die Verstellvorrichtung 6 unlösbar mit dem Blendrahmen 3 verbunden ist. Weiterhin ist denkbar, dass die Verstellvorrichtung 6 und der Blendrahmen 3 einstückig ausgestaltet sind.
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In der Verstellvorrichtung 6 ist ein Führungsmittel 9 angeordnet. Dieses Führungsmittel 9 ist im Ausführungsbeispiel als Führungsschlitten ausgestaltet. Das Führungsmittel 9 ist entlang der Verstellvorrichtung 6 verschieblich geführt. Das Führungsmittel 9 weist ein Befestigungsmittel 10 auf. Dieses Befestigungsmittel wirkt mit Aussparungen 11, 11a bis 11g zusammen, derart, dass das Führungsmittel in der Verstellvorrichtung 6 arretierbar ist. Das Führungsmittel 9 kann somit durch das Befestigungsmittel 10 an einer bestimmten Position innerhalb des Führungsmittels 9 gehalten werden.
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Aus der Zeichnung ist ersichtlich, dass mehrere Aussparungen 11, 11a bis 11g vorhanden sind. Es ist in diesem Zusammenhang denkbar, dass keine Begrenzungen bestehen hinsichtlich der Anzahl an Aussparungen 11, 11a bis 11g bestehen.
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Dementsprechend bestehen auch keine Begrenzungen bezüglich des Abstands zweier benachbarter Aussparungen 11, 11a bis 11g. Die Aussparungen 11, 11a bis 11g können derart beschrieben werden, dass sie als Löcher ausgestaltet sind, welche in der Verstellvorrichtung 6 angeordnet sind. In diese Löcher bzw. Aussparungen 11, 11a bis 11g kann das Befestigungsmittel 10 eingreifen und halten. Dies kann mittels eines federbelasteten Splints erfolgen. Es ist in diesem Zusammenhang auch denkbar, dass bei Vorhandensein mehrerer Aussparungen 11, 11a bis 11g auch mehrere Befestigungsmittel 10 vorhanden sind.
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Das Befestigungsmittel 10 kann mittels einer Renkverbindung oder einer Rastverbindung mit den Aufnahmemitteln 11, 11a bis 11g zusammenwirken und somit eine Befestigung des Führungsmittels 9 mit der Verstellvorrichtung 6 ermöglichen.
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Zur Betätigung der längenveränderlichen Hubvorrichtung 5 weist die längenveränderliche Hubvorrichtung 5 ein Betätigungsmittel 12 auf. Dieses Betätigungsmittel 12 ist im Ausführungsbeispiel mit dem Führungsmittel 9 verbunden. Mit dem Führungsmittel 9 ist zudem das untere Ende E1 der längenveränderlichen Hubvorrichtung 5 verbunden.
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Aufgrund der Tatsache, dass das untere Ende E1 der längenveränderlichen Hubvorrichtung 5 mit dem Führungsmittel 9 verbunden ist, welches wiederum mit dem Blendrahmen 3 verbunden ist, ist in diesem Zusammenhang gleichermaßen die Formulierung möglich, dass das untere Ende E1 der längenveränderlichen Hubvorrichtung 5 mit dem Blendrahmen 3 verbunden ist.
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Es ist auf diese Weise möglich, das Fensterelement durch eine Verschiebung des unteren Endes E1 entlang des Blendrahmens 3 zu öffnen, ohne die längenveränderliche Hubvorrichtung 5 weiter betätigen zu müssen. Dabei erfolgt die Bewegung zum Öffnen in Richtung der Drehachse D des Fensterelements. Diese Bewegung geht mit einer Aufstellung der längenveränderlichen Hubvorrichtung 5 einher.
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Weiterhin ist es möglich, das Fensterelement 2 mittels der längenveränderlichen Hubvorrichtung 5 nach einem ersten Öffnen weiter zu öffnen, d. h. einen Öffnungswinkel α weiter zu vergrößern, indem diese nunmehr ausgefahren wird. Es ist durch ein Verschieben des unteren Endes E1 der längenveränderlichen Hubvorrichtung 5 entlang des Blendrahmens 3 möglich, den Winkel α weiter zu vergrößern oder auch gleich zu belassen.
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Falls das Fensterelement 2 zumindest teilweise wieder in eine Schließstellung gebracht werden soll, d. h. der Winkel α wieder verkleinert werden soll kann nun eine Arretierung des Führungsmittels 9 mit der Verstellvorrichtung 6 durch Zusammenwirken der Aussparungen 11 und des Befestigungsmittels 10, gefolgt von einer Betätigung der längenveränderlichen Hubvorrichtung 5 in Schließstellung erfolgen. Somit ist die längenveränderliche Hubvorrichtung 5 in einer Ruhestellung, dennoch ist das Fensterelement 2 geöffnet. Aufgrund der in einer Ruhestellung befindlichen längenveränderlichen Hubvorrichtung 5 werden durch ein geöffnetes Fensterelement 2 versuchte Schwingungen oder Geräusche, beispielsweise durch Vibrationen des Fensterelements 2 in Kombination mit der längenveränderlichen Hubvorrichtung 5 hervorgerufen, deutlich unterdrückt bzw. reduziert. Damit geht auch eine deutliche Verbesserung der Befindlichkeit bei Aufenthalt in dem Fahrzeug 1 einher.
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In der 6 ist eine vergrößerte Ansicht insbesondere des Führungsmittels 9 gezeigt, das in der Verstellvorrichtung 6 verschieblich führbar gehalten ist. Aus der 6 ist weiter erkennbar, dass das Fensterelement 2 in einer geöffneten Stellung ist, d. h. der Flügelrahmen 4 gegenüber dem Blendrahmen 3 entlang einer gemeinsamen Drehachse D von Blendrahmen 3 und Flügelrahmen 4 verschwenkt wurde. Weiterhin ist ersichtlich, dass das Führungsmittel rechts und links Aussparungen 11 aufweist. Dies bedeutet, dass das Führungsmittel 9 weder ganz am Anfang noch am Ende der Verstellvorrichtung 6 positioniert ist.
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Zusammenfassend ist die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Fensterelements 2 derart zu verstehen, dass das Fensterelement 2 durch eine Hubbewegung der längenveränderlichen Hubvorrichtung 5, 105 zunächst aus einer geschlossenen Stellung in eine geöffnete Stellung gebracht wird. Dies erfolgt durch eine Betätigung der längenveränderlichen Hubvorrichtung 5, 105, wodurch der Flügelrahmen 4 angehoben wird und dementsprechend eine Vergrößerung eines Winkels α erfolgt, der von Blendrahmen 3 und Flügelrahmen eingeschlossen wird. Ein derartiges initiales Öffnen des Fensterelements 2 kann gleichermaßen durch eine Hubbewegung am Flügelrahmen 4 erfolgen.
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Im Anschluss daran kann wahlweise ein vollständiges Öffnen des Fensterelements 2 durch vollständiges Ausfahren der längenveränderlichen Hubvorrichtung 5, 105 erfolgen.
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Andererseits kann durch eine Verstellung des unteren Endes E1, E1' der längenveränderlichen Hubvorrichtung 5, 105 entlang des Blendrahmens in Richtung zur gemeinsamen Drehachse von Flügelrahmen 4 und Blendrahmen 3 das Fensterelement 2 weiter geöffnet werden. Damit geht zwangsläufig einher, dass ein Winkel α, der von Blendrahmen 3 und Flügelrahmen 4 eingeschlossen ist, auch vergrößert wird.
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Nach einer derartigen Verstellung, die mittels einer Verstellvorrichtung 6 erfolgt, die mit dem Blendrahmen 3 verbunden ist, kann die längenveränderliche Hubvorrichtung 5, 105 in ihrer Länge wieder reduziert werden. Das Fensterelement 2 bleibt dabei dennoch geöffnet, da eine zur Öffnung des Fensterelements 2 bedingte Vergrößerung des Winkels α durch eine Verstellung bzw. Verschiebung des unteren Endes E1, E1' der längenveränderlichen Hubvorrichtung 5, 105 realisiert wurde. Mit anderen Worten ausgedrückt bleibt das Fensterelement 2 bzw. der Flügelrahmen 4 gegenüber dem Blendrahmen 3 geöffnet, obwohl die längenveränderliche Hubvorrichtung 5, 105 in einer Ruhestellung ist, wie sie auch bei geschlossenem Fensterelement 2 vorliegt.
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Je nach Dimensionierung der längenveränderlichen Hubvorrichtung 5, 105 und des Fensterelements 2 ist die Erfindung auch nur mit einseitiger Anordnung einer längenveränderlichen Hubvorrichtung 5, 105 oder einseitiger Verstellvorrichtung 6 oder Betätigungsmittel 12 ausführbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2, 102
- Fensterelement
- 3
- Blendrahmen
- 4
- Flügelrahmen
- 5, 105
- Hubvorrichtung
- 6
- Verstellvorrichtung
- 7
- Dachausschnitt
- 8, 108
- Haltemittel
- 9
- Führungsmittel
- 10
- Befestigungsmittel
- 11 bis 11g
- Aussparungen
- 12
- Betätigungsmittel
- 13
- Dach
- E1, E1'
- unteres Ende
- E2, E2'
- obere Enden
- D
- Drehachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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