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Die Erfindung betrifft einen Handschuh.
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Handschuhe, auf welche sich die vorliegende Erfindung bezieht, werden im gewerblichen Bereich eingesetzt und dort als Bestandteil von Sicherheits- oder Schutzbekleidung für Personen eingesetzt, die sich in gefahrbringenden Umgebungen bewegen. Derartige Handschuhe können dabei als Polizei-Handschuhe oder sogenannte Rescue-Handschuhe, das heißt Handschuhe, die von Mitgliedern eines Rettungsteams getragen werden, ausgebildet sein. Insbesondere handelt es sich bei den Handschuhen um Feuerwehr-Handschuhe. Derartige Handschuhe bestehen beispielsweise aus hitzebeständigen, feuerfesten Materialien, um so einen Brandschutz für die den Handschuh tragende Person zu gewährleisten.
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Derartige Handschuhe, wie auch generell Brandschutz-Kleidung, bietet der jeweiligen Person einen wirksamen Schutz im Umfeld von Bränden. Dieser Schutz ist wirksam bis zu gewissen Grenztemperaturen. Oberhalb dieser Grenztemperaturen bricht jedoch die Schutzwirkung plötzlich zusammen, so dass dann schwere Verletzungen für die jeweilige Person drohen.
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Diese Eigenschaften von Brandschutz-Kleidung, insbesondere Handschuhe, sind insbesondere bei Feuerwehreinsätzen problematisch. Die in früheren Jahren verfolgte Vorgehensweise, Brände von Gebäuden von außen mit Löschwasser zu bekämpfen, wurde in jüngerer Zeit vermehrt deshalb aufgegeben, da oftmals die mit dem Löschwasser bewirkten Schäden am Gebäude größer waren als die durch den Brand selbst verursachten Schäden. Daher werden nun vermehrt zur Brandbekämpfung Trupps von Feuerwehrleuten gebildet, die in die Räume des brennenden Gebäudes eindringen, um dort gezielt und lokal Brandherde bekämpfen zu können. Diese Vorgehensweise birgt jedoch erhebliche Gefahren. Öffnet das Feuerwehrpersonal beispielsweise in einem solchen Gebäude die Tür zu einem geschlossenen Raum, in welchem noch keine Flammenentwicklung vorhanden ist, so kann es dann, wenn die Tür geöffnet wird und dadurch Sauerstoff in den Raum gelagert, zu einer schlagartigen Flammenentwicklung kommen. Die dadurch entstehenden Temperaturen sind dann so hoch, dass sie Schutzbekleidung, insbesondere auch die Handschuhe, für den Feuerwehrmann keinen Schutz mehr bieten, das heißt es besteht eine akute, hohe Verletzungsgefahr für den Feuerwehrmann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Handschuh der eingangs genannten Art hinsichtlich seiner Sicherheitsfunktionalität zu erweitern.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des Anspruchs 1 vorgesehen. Vorteilhafte Ausführungsformen und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Die Erfindung betrifft einen Handschuh mit einer Sensoreinheit, wobei die Sensoreinheit an einer Außenseite des Handschuhs mittels Befestigungsmitteln befestigt ist. Die Sensoreinheit weist als Sensorkomponente einen Temperatursensor auf, welcher zur Messung der Oberflächentemperaturen von außerhalb der Sensoreinheit angeordneten Gegenständen ausgebildet ist.
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Erfindungsgemäß bilden der Handschuh und die Sensoreinheit eine Funktionseinheit, mittels derer eine beträchtlich erhöhte Sicherheitsfunktionalität erzielt wird. Wesentlich hierbei ist, dass die Sensoreinheit am Handschuh selbst, und zwar an dessen Außenseite, so befestigt ist, dass mit dem in der Sensoreinheit integrierten Temperatursensor die Oberflächentemperatur von in der Umgebung des Handschuhs angeordneten Gegenständen gemessen werden kann. Damit wird dem Träger des Handschuhs mit der erfindungsgemäßen Sensoreinheit signalisiert, ob er sich in gefahrbringenden Zonen, das heißt Bereichen vor Gegenständen mit kritischen Temperaturen aufhält oder nicht. Durch diese Information kann der Träger des Handschuhs somit frühzeitig Gefahrenzonen mit sehr hohen Temperaturen erkennen, insbesondere dann, wenn diese noch nicht durch Flammenbildung visuell erkennbar sind. Durch die frühzeitige Warnung vor derartigen Gefahrenzonen kann sich der Träger des Handschuhs von diesen fern halten und vermeidet so die Gefahr von schwerwiegenden Verletzungen.
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Der erfindungsgemäße Handschuh kann für verschiedenartige Einsatzzwecke verwendet werden. Beispielsweise kann der Handschuh als Polizei-Handschuh ausgebildet sein. Weiterhin kann der Handschuh als sogenannter Rescue-Handschuh verwendet werden. Derartige Rescue-Handschuhe finden bei Rettungskräften in Bereichen wie Unfall- oder Katastrophen-Schutz Anwendung.
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Besonders vorteilhaft ist der erfindungsgemäße Handschuh als Feuerwehr-Handschuh ausgebildet. Der Träger des erfindungsgemäßen Feuerwehr-Handschuhs kann dann, insbesondere bei der Brandbekämpfung in Räumen von Gebäuden, rechtzeitig Gefahrenbereiche erkennen. Bewegt sich beispielsweise der Feuerwehrmann mit seinem Feuerwehr-Handschuh auf einen geschlossenen Raum eines in Brand geratenen Gebäudes zu, so kann er, bevor er den Raum betritt, anhand der mit der Sensoreinheit durchgeführten Temperaturmessung der Oberflächentemperatur der Tür erkennen, ob eine Gefahr besteht, dass aufgrund der hohen Temperatur im Raum und damit im Türbereich des Raums bei einem plötzlichen Öffnen der Tür durch den dann anstehenden Sauerstoffüberschuss die Gefahr einer plötzlichen Flammenentwicklung besteht.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Sensoreinheit auf dem Handschuh-Rücken befestigt.
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Dabei ist zweckmäßig im Handschuh-Rücken ein Hitzeschild vorgesehen.
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Durch die Anbringung der Sensoreinheit auf dem Handrücken des Handschuhs wird der Träger des Handschuhs bei mit der Hand durchzuführenden Tätigkeiten durch die Sensoreinheit nicht behindert. Weiterhin kann in dieser Position am Handschuh die Temperatur, die mit dem Temperatursensor ermittelt wird, einfach an der Sensoreinheit erkannt werden. Der Hitzeschild am Handschuh-Rücken bietet einen effizienten Schutz gegen hohe Außentemperaturen. Zudem bildet er eine thermische Isolierung gegen an der Sensoreinheit gegebenenfalls vorhandene elektrische Anschlussmittel, das heißt es werden Wärmebrücken vermieden, die Wärme über die elektrischen Anschlussmittel durch den Handschuh auf die Hand des Trägers leiten könnten.
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Besonders vorteilhaft ist die Sensoreinheit in einem Gehäuse integriert.
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Dabei sind die Befestigungsmittel von Druckknöpfen gebildet, wobei an der Sensoreinheit vorgesehene Druckknopfelemente Anschlussmittel zum Aufladen der autarken Energieversorgung bilden.
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Damit bleibt die Sensoreinheit auch bei extremen Umgebungsbedingungen voll funktionsfähig.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung emittiert der Temperatursensor zur Temperaturmessung Strahlung, insbesondere Infrarot-Strahlung, welche durch ein Fenster im Gehäuse der Sensoreinheit geführt ist.
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Mit dem so ausgebildeten Temperatursensor können die Oberflächentemperaturen in einem großen Bereich sicher und genau erfasst werden.
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Weiter vorteilhaft sind Anzeigemittel vorgesehen, mittels derer mit dem Temperatursensor gemessene Temperaturen visualisiert sind.
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Mit den Anzeigemitteln werden die mit dem Temperatursensor ermittelten aktuellen Temperaturen verzögerungsfrei angezeigt, so dass der Träger des Handschuhs stets über die aktuell gemessene Oberflächentemperatur informiert ist.
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Gemäß einer ersten zweckmäßigen Ausgestaltung ist als Anzeigemittel ein im Gehäuse der Sensoreinheit angeordnetes, durch ein Fenster in einer Gehäusewand von außen sichtbares Display vorgesehen, mittels dessen die jeweils von dem Temperatursensor aktuell ermittelte Temperatur anzeigbar ist.
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An diesem Display wird bevorzugt die aktuell mit dem Temperatursensor ermittelte Temperatur als Zahlenwert angezeigt, das heißt der Träger des Handschuhs erhält in Form einer analogen Anzeige eine exakte Information über die Außentemperatur.
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Zweckmäßig ist die Funktionalität dieses Anzeigemittels dadurch erweitert, dass mit dem Display auch weitere Kenngrößen, insbesondere Statusmeldungen von in der Sensoreinheit angeordneten elektronischen Komponenten, angezeigt werden.
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Alternativ oder zusätzlich ist als Anzeigemittel eine im Gehäuse der Sensoreinheit angeordnete, durch ein Fenster in einer Gehäusewand von außen sichtbare Leuchtdiodenanordnung vorgesehen, wobei Leuchtdioden der Leuchtdiodenanordnung Licht mit einer ersten Farbe abstrahlen, wenn die mit dem Temperatursensor ermittelte Temperatur oberhalb eines Grenzwerts liegt, und wobei Leuchtdioden der Leuchtdiodenanordnung Licht mit einer zweiten Farbe abstrahlen, wenn die mit dem Temperatursensor ermittelte Temperatur unterhalb des Grenzwerts liegt.
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Dieses Anzeigemittel bildet somit eine digitale Anzeige. Diese digitale Anzeige liefert dem Träger des Handschuhs eine schnell erfassbare Information, die insbesondere in einem Gefahrenfall sehr hilfreich ist, da dann der Träger des Handschuhs schnell anhand der Anzeige geeignete Maßnahmen vornehmen kann.
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Besonders vorteilhaft bildet der Grenzwert eine kritische Temperatur, oberhalb derer eine Gefahr für den Träger des Handschuhs besteht. Bei Temperaturen oberhalb der kritischen Temperatur wird die Gefahr vorteilhaft dadurch signalisiert, dass mit der Leuchtdiodenanordnung rotes Licht abgestrahlt wird. Liegt die Temperatur dagegen unterhalb der kritischen Temperatur, strahlt die Leuchtdiodenanordnung grünes Licht ab.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist die Sensoreinheit als Sensorkomponente eine Leuchtdiode auf, welche als Richtstrahlen sichtbare Laserstrahlen emittiert.
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Diese Funktion ist besonders hilfreich in besonders gefahrbringenden Umgebungen, in denen ein Rettungstrupp mit mehreren Personen tätig ist. Die den Handschuh mit Sensoreinheit tragende Person kann dann mit dem sichtbaren Richtstrahl den anderen Personen den Weg vorgeben, entlang dessen sie sich bewegen sollten, ohne dass hierfür verbale Kommandos erforderlich sind.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Sensoreinheit einen Beschleunigungssensor auf, dessen Signale in einer Steuereinheit in Einschaltsignale für Sensorkomponenten der Sensoreinheit umgesetzt werden.
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Weiterhin werden in der Steuereinheit zeitgesteuert Ausschaltsignale für Sensorkomponenten der Sensoreinheit generiert.
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Damit kann die Aktivierung und Deaktivierung der Sensorkomponenten der Sensoreinheit ohne umständliche manuelle Bedienung von Bedienelementen erfolgen, was insbesondere im Gefahrenfall eine wertvolle Hilfe ist und zur Sicherheit des Trägers des Handschuhs in gefahrbringenden Umgebungen beiträgt.
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Sind beispielsweise in der Sensoreinheit als Sensorkomponenten der Temperatursensor und die Richtstrahlen emittierende Laserdiode integriert, so kann der Temperatursensor durch einmaliges Schlagen gegen den Handschuh aktiviert werden. Durch einen weiteren Schlag kann dann die Laserdiode aktiviert werden, die dann durch einen dritten Schlag wieder deaktiviert werden kann.
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Die Aktivierung der Sensorkomponenten in der Sensoreinheit kann schnell und einfach dadurch ausgelöst werden, dass die Sensoreinheit einer oberhalb eines Grenzwerts liegenden Beschleunigung ausgesetzt wird. Dies kann einfach und schnell durch einen gezielten Schlag gegen den Handschuh mit der Sensoreinheit bewirkt werden. Vorteilhaft hierbei ist, dass die Ausführung der Schläge einhändig ausgeführt werden kann, das heißt der Träger des Handschuhs behält immer noch eine Hand zur Durchführung weiterer Tätigkeiten frei.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist in der Steuereinheit eine autarke Energieversorgung vorgesehen.
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Insbesondere weist die Steuereinheit Anschlussmittel zum Aufladen der autarken Energieversorgung auf, wobei die Anschlussmittel Bestandteile der Befestigungsmittel sind.
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Die Sensoreinheit benötigt daher keinerlei Stromanschlüsse, was eine wesentliche Voraussetzung dafür ist, dass sich der Träger des Handschuhs mit der Steuereinheit ungehindert in Gefahrenbereichen bewegen kann.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die autarke Energieversorgung von einem Akkumulator gebildet.
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Prinzipiell können die Befestigungsmittel von Klettbändern oder dergleichen gebildet sein.
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Besonders vorteilhaft weist die Steuereinheit Anschlussmittel zum Aufladen der autarken Energieversorgung auf, wobei die Anschlussmittel Bestandteile der Befestigungsmittel sind.
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Die Befestigungsmittel bilden damit leitfähige Elemente, die eine Doppelfunktion erfüllen.
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Besonders vorteilhaft sind die Befestigungsmittel ausgebildet, die Sensoreinheiten reversibel lösbar am Handschuh zu fixieren.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1: Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Handschuhs mit einer auf diesem befestigten Sensoreinheit.
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2: Handschuh gemäß 1 bei abgenommener Sensoreinheit.
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3: Draufsicht auf die Unterseite der Sensoreinheit gemäß 1.
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4: Frontsicht auf die Unterseite der Sensoreinheit gemäß 1.
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5: Erste Seitenansicht auf die Unterseite der Sensoreinheit gemäß 1.
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6: Zweite Seitenansicht auf die Unterseite der Sensoreinheit gemäß 1.
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7: Draufsicht auf eine erste in der Sensoreinheit angeordnete Platine.
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8: Draufsicht auf eine zweite in der Sensoreinheit angeordnete Platine.
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Funktionseinheit bestehend aus einem Handschuh 1 und einer auf dessen Handschuh-Rücken befestigten Sensoreinheit 2.
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Der Handschuh 1 ist als Sicherheits-Handschuh, im vorliegenden Fall als Feuerwehr-Handschuh, ausgebildet und besteht dementsprechend aus wärmeresistenten Materialien. Im Bereich des Handschuh-Rückens ist ein Hitzeschild vorgesehen, der eine thermische Isolierung für die darauf befestigte Sensoreinheit 2 bildet.
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Die Sensoreinheit 2 ist reversibel lösbar am Handschuh 1 befestigt. Hierzu sind im vorliegenden Fall als Befestigungsmittel Druckknöpfe vorgesehen. Diese Druckknopf-Verbindungen sind aus den 2 und 3 ersichtlich, wobei 2 den Handschuh 1 bei abgenommener Sensoreinheit 2 und 3 eine Draufsicht auf die Unterseite der Sensoreinheit 2 zeigt.
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2 zeigt zwei identische erste Druckknopfelemente 3a, die auf der Oberseite des Handschuhs 1 befestigt sind. 3 zeigt an der Unterseite der Sensoreinheit 2 freiliegend zwei korrespondierende zweite Druckknopfelemente 3b. Alle Druckknopfelemente 3a, 3b bestehen aus einem metallischen Werkstoff. Die Druckknopf-Verbindung kann einfach dadurch gebildet werden, dass die Druckknopfelemente 3b der Sensoreinheit 2 auf die Druckknopfelemente 3a des Handschuhs 1 aufgedrückt werden.
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Wie die 2 bis 6 zeigen, ist die Sensoreinheit 2 in einem Gehäuse 4 integriert. Das Gehäuse 4 besteht aus einem nicht durchsichtigen, stoßfesten und flammenbeständigen Kunststoff, wie zum Beispiel Polycarbonat.
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Das Gehäuse 4 weist einen zweiteiligen Grundkörper, bestehend aus zwei Halbschalen 4a, 4b (4 bis 6), auf. Die untere Halbschale 4a weist eine flache Bauform auf, wobei die Unterseite nur eine leichte Krümmung aufweist. Die obere Halbschale 4b bildet eine stärker gewölbte, runde Konturen aufweisende Kuppel aus. Da somit das Gehäuse 4 keine scharfkantigen Ecken oder Kanten aufweist, wird die Gefahr vermindert, dass bei Tragen des Handschuhs 1 die darauf angeordnete Sensoreinheit 2 an Hindernissen hängen bleibt.
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Die als Kunststoff-Spritzgussteile ausgebildeten Halbschalen 4a, 4b werden mittels eines Klebemittels miteinander verbunden. Das Klebemittel ist von einem hitzebeständigen und schlagfesten Ein-Komponenten-Kleber gebildet. Mit diesem Klebemittel wird eine hermetisch dichte Verbindung der Halbschalen 4a, 4b erzielt.
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Die Druckknopfelemente 3b sind mittels Dichtungsringen 5 in der unteren Halbschale 4a gelagert, so dass auch hier ein hermetisch dichter Abschluss des Gehäuses 4 erzielt wird.
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In einer ersten Seitenwand des Gehäuses 4 der Sensoreinheit 2 ist eine erste Ausnehmung vorgesehen, in welcher ein erstes transparentes Sichtfenster 6 gelagert ist (5). In der gegenüberliegenden Seitenwand des Gehäuses 4 ist eine zweite Ausnehmung vorgesehen, in welcher ein zweites transparentes Sichtfenster 7 gelagert ist (6). Die Sichtfenster 6, 7 sind vorteilhaft mit dem Klebemittel in das Gehäuse 4 eingeklebt, so dass auch hier hermetisch dichte Nahtstellen erhalten werden.
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Wie aus 4 ersichtlich, sind an der Frontseite zwei identisch ausgebildete, in Abstand zueinander verlaufende Vorsprünge 8 des Gehäuses 4 ausgebildet. Zwischen diesen Vorsprüngen 8 befindet sich ein im Wesentlichen ebenes Wandelement, in welchem zwei kreisförmige Aussparungen vorgesehen sind. Beide Aussparungen sind mit Fenstern 9, 10 verschlossen, wobei die Fenster 9, 10 mit dem Klebemittel an der Innenseite des Gehäuses 4 befestigt sind, um einen hermetisch dichten Abschluss zu erzielen. Durch die Vorsprünge 8 liegen die Fenster 9, 10 gegen Schlageinwirkungen oder sonstige mechanische Einflüsse geschützt im Gehäuse 4. Das erste Fenster 9 besteht aus einer für Infrarot-Strahlung durchlässigen Silizium-Scheibe. Das zweite Fenster 10 besteht aus einem für sichtbare Lichtstrahlen durchlässigen hitze- und schlagbeständigen transparentem Kunststoff, insbesondere Macrolon oder Polycarbonat.
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Die 7 und 8 zeigen die in der Sensoreinheit 2 integrierten elektronischen Komponenten und Sensorkomponenten.
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In der unteren Halbschale 4a des Gehäuses 4 ist eine erste Platine 11 gelagert (7). Auf der Oberseite der Platine 11 befindet sich ein Stecker 12. Weiterhin ist in der oberen Halbschale 4b des Gehäuses 4 eine zweite Platine 13 vorgesehen, an deren Unterseite ein zum Stecker 12 der ersten Platine 11 korrespondierender zweiter Stecker 14 angeordnet ist. Die Platinen 11, 13 sind im Gehäuse 4 mit parallel zueinander verlaufenden Ebenen in Abstand übereinander angeordnet und mittels der Stecker 12, 14 elektrisch miteinander verbunden.
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Die Konturen der Platinen 11, 13 sind im Wesentlichen identisch und an den Querschnitt des Gehäuses 4 angepasst. Dicht vor den Platinen 11, 13 im Bereich der Frontseite des Gehäuses 4 sind an der unteren Halbschale 4a Aufnahmen 15, 16 vorgesehen, in welchen die Fenster 9, 10 gelagert sind.
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Auf der ersten Platine 11 ist eine Leuchtdiodenanordnung 17 angeordnet, die aus einer Reihenanordnung von Leuchtdioden besteht, die sichtbares Licht emittieren. Die Leuchtdioden sind im vorliegenden Fall als OLED (organische Leuchtdioden) ausgebildet und emittieren je nach Ansteuerung rotes oder grünes Licht. Diese Leuchtdiodenanordnung 17 bildet ein erstes Anzeigemittel, das durch das erste Sichtfenster 6 von außen sichtbar ist.
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Weiterhin ist auf der ersten Platine 11 ein Akkumulator 18 als autarke Energieversorgung vorgesehen. Wie aus 7 ersichtlich, sind auch die Druckknopfelemente 3b an der ersten Platine 11 elektrisch kontaktiert. Diese Druckknopfelemente 3b bilden somit nicht nur Befestigungsmittel zur Befestigung der Sensoreinheit 2 am Handschuh 1, sondern bilden zugleich elektrische Anschlussmittel an ein nicht dargestelltes Ladegerät, mittels dessen der Akkumulator 18 aufgeladen werden kann. Das Ladegerät weist zu den Druckknopfelementen 3b korrespondierende Anschlussmittel auf, sowie eine Halterung, in welcher die Sensoreinheit 2 zum Aufladen des Akkumulators 18 verpolsicher gelagert werden kann.
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Auf der oberhalb der ersten Platine 11 gelagerten zweiten Platine 13 befindet sich eine Steuereinheit 19 in Form eines Mikroprozessors, mit dem die Komponenten der Sensoreinheit 2 gesteuert werden. Weiterhin ist auf der zweiten Platine 13 ein Temperatursensor 20 angeordnet. Der Temperatursensor 20 ist als Strahlungsthermometer ausgebildet, welcher Infrarotstrahlung zur Temperaturmessung emittiert. Zur Bestimmung der Oberflächentemperaturen von Gegenständen außerhalb der Sensoreinheit 2 wird die Infrarotstrahlung durch das Fenster 9 nach außen geführt.
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Weiterhin ist auf der zweiten Platine 13 eine Laserdiode 21 angeordnet, welche als Richtstrahlen sichtbare Laserstrahlen emittiert. Die Laserdiode ist hinter dem zweiten Fenster 10 angeordnet.
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Als weitere Sensorkomponente ist auf der zweiten Platine 13 ein Beschleunigungssensor 22 angeordnet. Schließlich ist an die zweite Platine 13 als weiteres Anzeigemittel ein Display 23 angeschlossen, welches durch das zweite Sichtfenster 7 von außen sichtbar ist.
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Die Funktion der Sensoreinheit 2 wird nachfolgend unter Bezug auf die Ausführungsform der 3 bis 8 erläutert.
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Mit dem Temperatursensor 20 werden die Oberflächentemperaturen von Gegenständen außerhalb der Sensoreinheit 2 gemessen. Die Auswertung der Messwerte erfolgt in der Steuereinheit 19. Der aktuell ermittelte Temperaturwert wird als Zahlenwert am Display 23 angezeigt. An dem Display 23 können weiterhin auch weitere Kenngrößen angezeigt werden, insbesondere der Ladezustand des Akkumulators 18. Weiterhin erfolgt mit der Leuchtdiodenanordnung 17 eine digitale Temperaturanzeige. Hierzu wird in der Steuereinheit 19 der mit dem Temperatursensor 20 ermittelte aktuelle Temperaturwert mit einem Grenzwert verglichen. Der Grenzwert entspricht einer kritischen Temperatur, oberhalb derer eine Gefahr für den Träger des Handschuhs 1 besteht. Die kritische Temperatur beträgt typischerweise 60°C. Liegt die aktuelle Temperatur unterhalb des Grenzwerts, wird mit der Leuchtdiodenanordnung 17 grünes Licht abgestrahlt, wodurch ein unkritischer Zustand signalisiert wird. Ist die aktuelle Temperatur größer als der Grenzwert oder entspricht dem Grenzwert, wird mit der Leuchtdiodenanordnung 17 rotes Licht abgestrahlt, wodurch ein kritischer Zustand signalisiert wird.
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Der von der Laserdiode 21 über das Fenster 10 nach außen abgestrahlte sichtbare Laserstrahl bildet einen Richtstrahl, das heißt ein Orientierungsmittel. Insbesondere in Gefahrenbereichen wie Brandherden, kann so der Träger des Handschuhs 1 mit der Sensoreinheit 2 anhand des Richtstrahls anderen Personen den Weg weisen ohne hierfür verbale Kommandos geben zu müssen.
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Prinzipiell könnten der Temperatursensor 20 und die Laserdiode fortlaufend aktiv sein. Besonders vorteilhaft sind diese Komponenten jedoch nur zeitweise aktiv. Als Einschaltmittel werden die vom Beschleunigungssensor 22 generierten Signale benutzt, die in der Steuereinheit 19 mit einem Schwellwert, entsprechend einer kritischen Beschleunigung, verglichen werden. Wird, beispielsweise durch Ausüben eines Schlags auf den Handschuh 1, ein erstes Mal der Schwellwert von den Signalen des Beschleunigungssensors 22 überschritten, so wird der Temperatursensor 20 eingeschaltet. Der Temperatursensor 20 bleibt dann für eine in der Steuereinheit 19 vorgegebene Zeitdauer aktiv und wird nach Ablauf dieser Zeitdauer über die Steuereinheit 19 ausgeschaltet.
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Überschreiten die Beschleunigungssensoren 22 durch einen weiteren Schlag gegen den Handschuh 1 ein zweites Mal den Schwellwert, wird auch die Laserdiode eingeschaltet. Die Laserdiode kann durch einen dritten Schlag gegen den Handschuh 1, der ein weiteres Mal ein Überschreiten des Schwellwerts durch die Signale des Beschleunigungssensors 22 bewirkt, wieder ausgeschaltet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Handschuh
- 2
- Sensoreinheit
- 3a
- erstes Druckknopfelement
- 3b
- zweites Druckknopfelement
- 4
- Gehäuse
- 4a
- untere Halbschale
- 4b
- obere Halbschale
- 5
- Dichtungsring
- 6
- erstes transparentes Sichtfenster
- 7
- zweites transparentes Sichtfenster
- 8
- Vorsprung
- 9
- erstes Fenster
- 10
- zweites Fenster
- 11
- erste Platine
- 12
- Stecker
- 13
- zweite Platine
- 14
- Stecker
- 15, 16
- Aufnahme
- 17
- Leuchtdiodenanordnung
- 18
- Akkumulator
- 19
- Steuereinheit
- 20
- Temperatursensor
- 21
- Laserdiode
- 22
- Beschleunigungssensor
- 23
- Display