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Die Erfindung betrifft eine Wäschebehandlungseinheit und ein Verfahren zum Behandeln von Wäsche gemäß den Hauptansprüchen.
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Bei der Behandlung von Wäsche wird oftmals versucht, neben dem Waschvorgang noch zusätzliche Funktionen oder Behandlungsschritte auszuführen, um dem Nutzer der Wäsche einen zusätzlichen Tragekomfort zu bieten. Beispielsweise kann die Wäsche gestärkt oder gebleicht werden, damit der Träger oder die Trägerin beispielsweise im Berufsalltag besonders weiße und ansehnliche Oberbekleidung tragen kann. Auch kann ein Dämpfen erfolgen, um beispielsweise geknitterte Wäsche schöner aussehen zu lassen. Ein Beispiel für ein solches Dämpfen von Wäsche ist aus der
DE 10 2007 028 618 A1 bekannt. Jedoch lassen sich beispielsweise einige Funktionen der Wäschebehandlung mit herkömmlichen Verfahren nicht realisieren, die zur Erhöhung des Tragekomforts von Wäsche wünschenswert wären.
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Die
DE 103 02 864 A1 beschreibt eine gattungsgemäße Waschmaschine. Der Erfindung stellt sich die Aufgabe, einen verbesserten Komfort für einen Nutzer bei der Benutzung der Wäsche zu ermöglichen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Wäschebehandlungseinheit und Verfahren zum Behandeln von Wäsche mit dem Merkmal bzw. Schritt der Hauptansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
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Der hier vorgestellte Ansatz schafft eine Wäschebehandlungseinheit mit einer Dampfbereitstellungseinheit, wobei die Dampfbereitstellungseinheit eine Zumischeinheit aufweist, um einen mit Zumischmittel vermischten Dampf zum Bedampfen von zu behandelnder Wäsche zu erzeugen.
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Der hier vorgestellte Ansatz basiert auf der Erkenntnis, dass durch eine Zumischung von einem Zumischmittel eine Funktion des Dampfes auf die Wäsche weiter erhöht werden kann. Dieses Zumischmittel kann beispielsweise eine Desinfektion, einer Parfümierung, eine Bleichung oder dergleichen bewirken und durch die Ausbringung zusammen mit Dampf eine erhöhte Wirkung erzielen, als es in einem kalten Stadium möglich wäre. Der Vorteil eines solchen hier vorgeschlagenen Ansatzes wäre darin zu sehen, dass die Dampfbereitstellungseinheit mit geringen baulichen Zusatzmaßnahmen durch Integration oder Einbau der Zumischeinheit sehr einfach für weitere Funktionen zusätzlich verwendet werden könnte.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform des hier vorgestellten Ansatzes kann die Dampfbereitstellungseinheit einen Verdampfer zur Bereitstellung von Dampf aus Wasser aufweisen, wobei die Zumischeinheit derart angeordnet und ausgebildet ist, das Zumischmittel dem erzeugten Dampf zuzumischen. Auf diese Weise kann beispielsweise ein Zersetzen des Zumischmittels im Verdampfer verhindert werden, was beispielsweise die Funktion dieses Zumischmittels beeinträchtigen könnte.
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Denkbar ist auch eine Ausführungsform des hier vorgestellten Ansatzes, bei der die Dampfbereitstellungseinheit einen Verdampfer zur Bereitstellung von Dampf aus Wasser aufweist, wobei die Zumischeinheit derart angeordnet und ausgebildet ist, das Zumischmittel dem Verdampfer zuzuleitenden Wasser zuzumischen. Eine solche Ausführungsform des hier vorgestellten Ansatzes bietet den Vorteil einer möglichst effiziente Erhitzung des Zumischmittels, sodass beispielsweise Wirkung dieses Zumischmittels möglichst optimal ausfallen kann.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform des hier vorgestellten Ansatzes kann die Zumischeinheit so ausgebildet sein, um das Zumischmittel unter Verwendung des Strahlpumpen-Prinzips zuzumischen. Unter einem Strahlpumpen-Prinzip kann ein physikalisches Prinzip verstanden werden, bei dem in einem Förderbereich ein Fluid mit einem hohen Druck eingespritzt wird, wobei dieses Fluid in den Förderbereich ein zweites Fluid mitreißt, wobei es sich mit von und mit dem zweiten Fluid verbindet oder vermischt. Eine solche Ausführungsform des hier vorgestellten Ansatzes bietet den Vorteil einer technisch sehr einfach und kostengünstig zu realisierenden Zumischeinheit.
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Sehr gut dosieren lässt sich das Zumischmittel, wenn gemäß einer anderen Ausführungsform des hier vorgestellten Ansatzes die Zumischeinheit einen Elektromotor / Pumpe aufweist, um das Zumischmittel zuzumischen.
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Von Vorteil ist eine Ausführungsform des hier vorgestellten Ansatzes, bei der die Dampfbereitstellungseinheit einen in eine Wäschebehandlungstrommel gerichteten Auslass aufweist, um den mit dem Zumischmittel vermischten Dampf einer in der Wäschebehandlungstrommel befindlichen Wäsche zuzuführen. Eine solche Ausführungsform des hier vorgestellten Ansatzes bietet den Vorteil, dass die Wäsche möglichst zielgerichtet mit dem mit Zumischmittel vermischten Dampf beaufschlagt werden kann. Auf diese Weise werden Verschmutzungen von weiteren Komponenten der Wäschebehandlungseinheit mit Zumischmittel oder die Ablagerung von ausgefälltem oder abgesetztem Zumischmittel auf diesen Komponenten verhindert.
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Besonders komfortabel wird die Benutzung der Maschine für den Nutzer dann, wenn gemäß einer weiteren Ausführungsform des hier vorgestellten Ansatzes die Zumischeinheit ausgebildet ist, um Desinfektionsmittel, insbesondere Wasserstoff-Peroxid, Parfum, Entkalkungsmittel und/oder Weichspüler/Bügelhilfsmittel als Zumischmittel zuzumischen.
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Von Vorteil ist eine Ausführungsform des hier vorgestellten Ansatzes als Verfahren zum Behandeln von Wäsche, wobei das Verfahren einen Schritt des Erzeugens von, mit einem Zumischmittel vermischten, Dampf zum Bedampfen von zu behandelnder Wäsche aufweist.
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Der hier vorgestellte Ansatz schafft ferner ein Computer-Programmprodukt mit Programmcode zur Durchführung und/oder Ansteuerung zumindest des Schritts einer Ausführungsform des hier vorgestellten Verfahrens, wenn das Computer-Programmprodukt auf einer Wäschebehandlungseinheit ausgeführt wird.
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Von Vorteil ist auch ein Computer-Programmprodukt oder Computerprogramm mit Programmcode, der auf einem maschinenlesbaren Träger oder Speichermedium wie einem Halbleiterspeicher, einem Festplattenspeicher oder einem optischen Speicher gespeichert sein kann. Wird das Programmprodukt oder Programm auf einem Computer / Steuerung oder einer Vorrichtung ausgeführt, so kann das Programmprodukt oder Programm zur Durchführung, Umsetzung und/oder Ansteuerung der Schritte des Verfahrens nach einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen verwendet werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
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1 ein Blockschaltbild einer Wäschebehandlungseinheit gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
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2 eine schematische Querschnittdarstellung einer Zumischeinheit gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung; und
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3 ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung als Verfahren.
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In 1 ist ein Blockschaltbild einer Wäschebehandlungsmaschine bzw. Wäschebehandlungseinheit 1 darstellt, hier eine Waschmaschine, mit einem Laugenbehälter 2. Die Positions- und Richtungsangaben beziehen sich auf die betriebsgemäße Aufstellposition der Wäschebehandlungsmaschine. Innerhalb des Laugenbehälters 2 ist eine drehbar gelagerte und über einen elektrischen Motor 13 angetriebene Trommel 3 angeordnet, die die im Laugenbehälter 2 bzw. in der Trommel 3 befindliche Wäsche 8 bewegt. Die Trommel 3 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel aus Edelstahl hergestellt und mit einer Vielzahl an Öffnungen für die Durchflutung versehen. Im unteren Bereich des Laugenbehälters 2 ist die Waschflüssigkeit 7 oder Wasser eingebracht, welches zum Reinigen oder Behandeln der Wäsche 8 benötigt wird. Zur Erwärmung oder zum Erhitzen der Flüssigkeit 7 ist im unteren Bereich des Laugenbehälters 2 ein Heizkörper (nicht dargestellt) angeordnet. Im oberen Bereich der Maschine 1 ist ein Einlassventil 15 skizziert, welches das Einlaufen des Wassers aus dem Versorgungsnetz steuert. Über den Einspülkasten 11 wird das Wasser über das Verbindungsrohr 14 in den Laugenbehälter 2 geleitet, wobei im Einspülkasten 11 eingegebenes Waschmittel mit in den Laugenbehälter 2 gespült wird. Zusätzlich besitzt die Wäschebehandlungsmaschine 1 eine Einrichtung 12 zur Erzeugung von Dampf, der über eine Leitung 16 und eine daran angeschlossene Düse 17 in das Innere des Laugenbehälters 2 bzw. in das Innere der Trommel 3 eingeblasen wird. Die Düse 17 ist im oberen Bereich der Dichtungsmanschette 6, welche die Verbindung zwischen der Öffnung 9 im Laugenbehälter 2 und der durch die Tür 5 verschließbaren Öffnung 10 im Gehäuse 4 bereitstellt, angebracht.
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Zur Förderung des Wassers 27 in die Dampferzeugungseinrichtung 12 umfasst die Wäschebehandlungsmaschine 1 eine Pumpe 21, die an ihrer Druckseite für das zu fördernde Wasser 27 ein Rückschlagventil 20 besitzt. Das Rückschlagventil verhindert, dass in der Dampferzeugungseinrichtung 12 erzeugter Dampf aus der Öffnung 18 über die Pumpe 21 zurückströmt.
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An der Austrittsöffnung 19 ist eine Leitung 16 angeschlossen, über die der Dampf oder einzuspülendes Wasser zur Düse 17 geleitet wird. Die Düse 17 ist im oberen Bereich am Rand der Öffnung 9 im Behandlungsraum, hier im Bereich der Dichtungsmanschette 6, angebracht, wobei die Düse 17 zum Inneren des Laugenbehälters 2 zeigt, sodass eine gute Dampfbesprühung der im Laugenbehälter 2 bzw. in der Trommel 3 befindlichen Wäsche 8 bereitgestellt wird. Eine Steuerung 29 steuert die Vorgänge für die Durchführung eines Wäschebehandlungsprogramms oder Waschprogramms und die Durchführung der Dampferzeugung, insbesondere das Ansteuern des Einlassventils 15 des Heizkörpers 26 und der Pumpe 21. Um mehr Wärme bereitzuhalten, als der Heizkörper 26 liefern kann, besitzt die Dampferzeugungseinrichtung 12 einen Alublock 26a, der als wärmespeichernde Masse mit dem Heizkörper 26 zusammenwirkt. Der erhöhte Wärmebedarf ist insbesondere zu Beginn der Dampferzeugung erforderlich, damit eine explosionsartige Dampfwolke erzeugt werden kann, die in ein sanfteres, kontinuierliches Bedampfen übergeht.
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Die Pumpe 21 erhält das zu fördernde Wasser 27 aus einem Tank 22, der über das steuerbare Einlassventil befüllt wird. Zur Bereitstellung der Hygieneanforderungen ist zwischen dem Einlassventil 15 und dem Tank 22 im Bereich des Einspülkastens 11 eine freie Fließstrecke 11a angeordnet. In den Tank 22 ist ferner ein Tauchrohr 23 eingesetzt, welches über die Leitung 28 eine direkte Verbindung zu einer weiteren Einlassöffnung 24 der Dampferzeugungseinrichtung 12 unter Umgehung der Pumpe 21 bereitstellt. Mit diesem Bypass wird ein Überlauf bereitgestellt, über den aus dem Tank 22 überlaufendes Wasser durch das Tauchrohr 23, durch die Verbindungsleitung 28 zur Dampferzeugungseinrichtung 12 und dann durch die Leitung 16 zur Düse 17 geführt und von dort aus in den Innenraum der Trommel 3 eingelassen wird. Nach dem Schließen des Einlassventils 15 läuft ein Teil des Wassers 27 aus dem Tank heraus, bis es das Niveau der Düse 17 erreicht hat. Die Dampferzeugungseinrichtung 12 ist in einer vorteilhaften Ausführung unter einem Gefälle zur Austrittsöffnung 19 angeordnet, sodass sie zumindest fast leerläuft, sodass eine Durchspülung erfolgt, wodurch Kalk- und Schmutzablagerungen in der Dampferzeugungseinrichtung 12 verhindert bzw. zumindest vermindert werden.
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Während der Dampferzeugung wird durch das Tauchrohr der Dampfaustritt aus der weiteren Einlassöffnung 24 verhindert, wobei diese Anordnung wie ein Siphon wirkt, der bei einem zu hohen Druck den Dampf zurück in den Tank 22 strömen lässt. Mit der Anordnung wird ein Überdruckventil bereitgestellt, das einen zu hohen Druck in der Dampferzeugungseinrichtung 12 verhindert.
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Um nun weitere Komfort-Funktionen der Wäschebehandlungseinheit 1 zu ermöglichen, wird die Dampffunktion in der Wäschebehandlungseinheit 1 wie einem Waschautomaten oder Trockner, mit einer Funktionalisierung der Dampffunktion durch chemische Zusätze mittels eines Zumischmittels 30 im Dampf ausgestattet. Dieses Zumischmittel 30 kann aus einem Zumischmittelbehälter 31 entnommen und in einer Zumischeinheit 32a dem bereits erzeugten Dampf zugemischt werden, oder aber aus einem Zumischmittelbehälter 31 entnommen und in einer Zumischeinheit 32b dem Wasser zugemischt werden, bevor es in die eigentliche Dampferzeugungseinrichtung 12, die hier als Verdampfer wirkt, geleitet wird. Die Dampferzeugungseinrichtung 12 und die Zumischeinheit 32 bzw. 32b bilden somit zusammen die Dampfbereitstellungseinheit 33, um den mit Zumischmittel 30 bzw. Behandlungsmittel vermischten Dampf bereitzustellen. Dabei kann je nach Eigenschaften und Wirkungsweise des verwendeten Zumischmittels 30 die Zumischung dieses Zumischmittels 30 vor oder nach der Verdampfung des Wassers erfolgen. Beispielsweise kann es günstig sein, ein Bleichmittel in einer Zumischeinheit 32a nach der Erzeugung von Dampf diesem zuzumischen, da Bleiche bei höherer Temperatur von Dampf direkt aktiviert wird, ohne dass eine Gefahr besteht, dass das Bleichmittel in dem Verdampfer 12 zersetzt wird oder diesen beschädigt. Andere Zumischmittel wie beispielsweise Parfum können direkt in Wasser (also über einen Zumischer 32b) zugemischt werden, da beispielsweise hier eine gute Verteilung des Zumischmittels im Wasser bzw. dem nachfolgend entstandenen Dampf sichergestellt werden kann, wenn eine Zersetzung des Zumischmittels 30 im Verdampfer nicht zu befürchten ist. Als Vorratsbehälter 31 für entsprechende Behandlungs- bzw. Zumischmittel 30 sind beispielsweise Einmalverpackungen (single dose unit) oder wiederbefüllbare Vorratsbehälter denkbar. Ferner können auch mehrere unterschiedliche Zumischmittel 30 dem Dampf oder einen zu verdampfenden Wasser zugemischt werden. Hierzu kann je nach Beschaffenheit des zuzumischenden Mittels 30 ein Zumischer 32b vor und/oder nach dem Verdampfer 12 vorgesehen sein. Es ist also auch in bestimmten Konstellationen denkbar, dass zwei Zumischeinheiten 32a und 32b in der Dampfbereitstellungseinheit 33 vorgesehen sind.
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Prinzipiell lassen sich mehrere Arten von neuen Zusatzfunktionen durch die Verwendung des Zumischmittels erreichen. Beispielsweise kann eine Desinfektion der Wäsche mit einem Wasserstoffperoxid-Hygieneprogramm erfolgen. In diesem Fall würde als Zumischmittel 30 Wasserstoffperoxid verwendet, was den Vorteil bieten würde, dass keine Rückstände in der Wäsche verbleiben und somit keine Hygienespüler notwendig sind. Besonders für Allergiker wäre eine solche Zusatzfunktion gut geeignet und würde den Komfort bei der Nutzung einer derart behandelten Wäsche erhöhen. Auch kann eine Desinfektion der Wäschebehandlungseinheit 1 mit Wasserstoffperoxid als Zumischmittel 30 erfolgen, was die Gerätehygiene erhöhen würde. In diesem Fall würde sich als Vorteil ergeben, dass der Dampf auch Bereiche erreicht, die durch flüssige Produkte nicht zugänglich sind, sodass die gesamte Wäschebehandlungseinheit 1 desinfiziert wird. Alternativ oder zusätzlich kann auch eine Funktion einer Beduftung der Wäsche mit Parfüm als Zumischmittel 30 erfolgen. Als Vorteil wäre in diesem Fall zu nennen, dass die Wäsche nach dem Waschen mit Duft versehen werden kann. Auf diese Weise werden die Duftstoffe aus dem Parfum als Zumischmittel 30 nicht mit dem Wasser aus der Wäschebehandlungseinheit 1 gespült. Auch lässt sich ein Entkalker als Zumischmittel 30 für die Dampfeinheit 12 und die Wäschebehandlungseinheit 1 verwenden. Hierbei wäre als Vorteil zu nennen, dass sowohl die Dampfeinheit 12, als auch die Wäschebehandlungseinheit 1 in einem Schritt entkalkt werden können. Die Dosierung bzw. Zumischung des Entkalkers als Zumischmittel 30 sollte vor der Dampfeinheit 12 erfolgen. Alternativ können auch Härtestabilisatoren wie z. B. Phosphonate als Zumischmittel 30 zugegeben werden, die die Ausfällung von Kalk im Dampferzeuger 12 verhindern. Ferner kann auch Weichspüler und/oder ein Bügelhilfsmittel oder Imprägnierungsmittel als Zumischmittel 30 zugemischt werden. Hierdurch kann eine Dosierung einer Bügelhilfe am Ende des Waschgangs / alternativ eines Weichspülers erfolgen, was eine gute Fixierung des entsprechenden Mittels 30 an der Wäsche und somit eine leichtere Handhabung der Wäsche ermöglicht.
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Während in herkömmlichen Ansätzen Dampf im Waschautomaten zum Auffrischen bzw. zum Entknittern der Wäsche verwendet wird, sollten für weitere Komfort-Funktionen der Dampf(erzeugungs)einheit 12 dem Dampf Behandlungsmittel bzw. Zumischmittel 30 wie zum Beispiel das vorstehend genannte Desinfektionsmittel oder Parfum zugesetzt werden. Insbesondere sollte dabei eine Dosiermöglichkeit von Behandlungsmitteln bzw. Zumischmitteln 30 für Textilien oder zur Pflege der Wäschebehandlungseinheit 1 (also des Waschautomaten oder des Trockners) vorgesehen sein. Beispielsweise könnte ein Wäschestück durch Zugabe von Wasserstoffperoxid zum Dampf sterilisiert werden.
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Soll das Behandlungs- bzw. Zumischmittel 30 vor der Dampfeinheit 12 dosiert oder zugemischt werden, so kann hier eine mechanische Pumpe als Zumischeinheit 32b verwendet werden und parallel zur Wasserzugabe Behandlungsmittel dosiert werden. Beispielsweise kann eine solche Zumischeinheit einen Elektromotor aufweisen, sodass eine Dosierung sehr fein steuerbar ist. Denkbar ist jedoch auch eine Zumischung auf der Basis eines Strahlpumpen-Prinzips, was durch die Verwendung von einer entsprechend einfach aufgebauten Zumischeinheit 32b sehr einfach umgesetzt werden kann. Alternativ kann das Behandlungsmittel auch dem Wasservorratsbehälter der Dampfeinheit 12 zugegeben werden, beispielsweise automatisch mit einer Pumpe aus einer Kapsel 31 eingespült werden. Nach der Dampfeinheit kann der Dampf eine Strahlpumpe als Zumischeinheit 32a antreiben, die aus einem Vorratsbehälter 31 das Behandlungsmittel 30 saugt und dieses dann dem Dampf zumischt.
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2 zeigt in einer schematischen Querschnittdarstellung den typischen Aufbau einer Strahlpumpe 50. Die Förderung erfolgt in den folgenden Schritten und lässt sich mit einigen Vereinfachungen allein durch Anwendung von Energie-, Impuls- und Massenerhaltungssätzen recht gut berechnen:
- 1. Ein Treibmedium (hier beispielsweise Dampf) tritt mit möglichst hoher Geschwindigkeit aus der Treibdüse 54 aus. Hierbei entsteht gemäß dem Gesetz von Bernoulli ein dynamischer Druckabfall. Aus diesem Grund ist der Druck in der Strömung geringer als der Normaldruck. Bei kompressiblen Treibmitteln (Gasen oder Dämpfen) ist die Düse zur Maximierung der Geschwindigkeit häufig als Lavaldüse ausgebildet.
- 2. In der Mischkammer 56 trifft der Treibstrahl des Treibmediums 52 auf das hier befindliche Saugmedium 58, das meist unter Normaldruck steht. Nach Austritt aus der Düse 54 verhält sich der Treibstrahl des Treibmediums 52 zunächst wie ein Freistrahl. Durch innere Reibung und Turbulenzen entsteht eine Scherspannung in der Grenzschicht zwischen dem schnellen Treibmedium 52 und dem wesentlich langsameren Saugmedium 58. Diese Spannung bewirkt eine Impulsübertragung, d. h., das Saugmedium 58 wird beschleunigt und mitgerissen. Die Mischung geschieht nach dem Prinzip der Impulserhaltung.
- 3. Da das Saugmedium 58 in der Mischkammer 56 beschleunigt wird, entsteht nach Bernoulli auch für das Saugmedium 58 ein Druckabfall, d. h., eine Saugwirkung, die weiteres Saugmittel 58 vom Saugstutzen nachfördert, sofern dort ausreichend viel Mindestdruck herrscht.
- 4. Häufig ist für einen weiteren Druckanstieg ein Diffusor 60 nachgeschaltet (optional), in den das mit Saugmedium 58 vermischte Treibmedium 52 über einen Diffusorhals 62 eintritt.
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Je höher die relative Dichte des Treibmediums 52 im Verhältnis zum Saugmedium 58 ist, umso stärker ist die Pumpwirkung. Durch eine mehrstufige Anordnung von solchen Strahlpumpen 50 als Reihenschaltung kann das Verdichtungsverhältnis nochmals erhöht werden.
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Handelt es sich beim Treibmedium 52 um einen Dampf, so kann dieser in der Mischkammer 56 kondensieren. Dies verstärkt den Verdichtungseffekt, wodurch es sogar möglich ist, einen höheren Enddruck als den Treibmitteldruck zu erreichen. Als Beispiele für Gas-Flüssig Strahlpumpen an anderen technischen Bereichen wären selbstansaugende Zerstäuber und Sprühdüsen, Parfümzerstäuber (Luft fördert Parfüm), Airbrush (Druckluft fördert Farbe), Flammspritzen (Abgas/Druckluft fördert Metallschmelze), Dampfstrahlspeisepumpe (Wasserdampf fördert Speisewasser), Lenzpumpe (Motor-Abgas fördert Wasser),
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Die Behandlungs- bzw. Zumischmittel können in der Wäschebehandlugnseinheit 1 wie vorstehend aufgeführt zur Behandlung der Wäsche oder zur Pflege des Waschautomaten mittels einer entsprechenden mechanischen Pumpe in den Wasserstrom oder über eine Strahlpumpe zum Dampf dosiert werden.
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Werden Behandlungsmittel vor der Dampfeinheit zugegeben, ist darauf zu achten, dass sie sich nicht in der Dampfeinheit trennen und es nicht zu Ablagerungen des Behandlungsmittels im Dampferzeuger kommt.
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Als Wäschebehandlungsmaschine bzw. Wäschebehandlungseinheit 1 kann anstelle einer Waschmaschine auch ein Trockner mit einer drehbaren Trommel 3 verwendet werden, der keinen Laugenbehälter 2 und keine Dichtungsmanschette 6 enthält. Hierbei ist die Düse 17 im Randbereich der Gehäuseöffnung angeordnet, damit der Dampf in das Innere der Trommel 3 eingespritzt werden kann.
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3 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung als Verfahren 70 zum Behandeln von Wäsche. Das Verfahren 70 weist einen Schritt 71 des Erzeugens von mit einem Zumischmittel vermischen Dampf zum Bedampfen von zu behandelnder Wäsche aufweist.